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GOURMET<br />
DIE LINDENHOF HOTELZEITUNG SEITE 06<br />
ESSEN IM URLAUB<br />
HUNGERS<br />
STERNEJAGD IN<br />
SÜDTIROL<br />
Ein deutsches Gastronomen-Ehepaar über<br />
die Küche und die Lebensmittel in und um<br />
Naturns: „Ein unglaubliches Niveau“<br />
Lea serviert die Hauptspeise an Tisch 14 im <strong>Lindenhof</strong>. „Ein rosa Steak vom Rindszwischenrippenstück<br />
mit Lagrein-Sauce und Romanesco-Gemüse. „Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit“,<br />
sagt die Kellnerin – und Ingrid Hunger, die in ihrem Restaurant „Am Ödenturm“ in<br />
Cham selbst in der Küche steht und vom Michelin schon mit dem Bib-Gourmand gewürdigt<br />
worden ist, macht sofort den Experten-Schnelltest. „Ich fasse es nicht. Wie man jeden Tage bei<br />
mindestens 130 Essen das Fleisch auf den Punkt gebraten hin bringt...“<br />
Das Gastronomen-Ehepaar Ingrid und Ernst Hunger macht seit 30 Jahren<br />
Urlaub in Südtirol. Nur die Prioritäten haben sich mit den Jahren verschoben. „Früher<br />
sind wir wegen des beständigen Wetters gekommen, heute kommen wir wegen<br />
der überragenden Küche“, sagt Ernst Hunger. Mit seiner Frau lässt er es sich abends<br />
im Hotel-Restaurant schmecken („Ein unglaubliches Niveau“), mittags sind die zwei<br />
gerne in den Sternerestaurants der Umgebung. „Die Dichte an guten Restaurants ist<br />
gewaltig“, sagt Hunger. Tatsächlich sind im neuen Michelin-Gourmetführer noch<br />
einmal zwei Sternerestaurants zu den bisherigen 18 dazugekommen: das Gourmetrestaurant<br />
Alpes in Bad Schörgau und<br />
das Restaurant Tilia in Toblach.<br />
„Wahnsinn“, findet Hunger. „Und<br />
in Deutschland gibt’s ja auch etliche<br />
Sterneköche aus Südtirol.“<br />
Familie Hunger im Hotel <strong>Lindenhof</strong>: drei Gründe, warum<br />
die Qualität des Essens in Südtirol besonders hoch ist<br />
EINE LISTE ALLER STERNELOKALE IN SÜDTIROL<br />
FINDEN SIE UNTER WWW.LINDENHOF.IT/BLOG<br />
Die Hunger-Experten aus Deutschland<br />
glauben, dass es dafür drei<br />
Gründe gibt:<br />
Erstens. „Für die Südtiroler sind Lebensmittel<br />
wertiger als sie es bei uns<br />
sind“, sagt Ernst Hunger. Er führt<br />
das auch darauf zurück, dass hier immer<br />
noch viele Menschen ihre Nahrungsmittel<br />
selbst produzieren – und dadurch auch andere lernen, welche Arbeit hinter<br />
guter Qualität steckt. „Ich glaube nicht, dass hier so viele Menschen Fleisch im Supermarkt<br />
kaufen wie bei uns“, sagt Ingrid Hunger. Ihr Mann weiß, dass in Deutschland<br />
lieber in einen BMW oder Audi investiert wird und weniger in ein gutes Essen.<br />
Zweitens. „Wo Wein angebaut wird, genießt man auch das Essen mehr“, sagt der<br />
Gastronom. Tatsächlich ist Südtirol für seine Weine bekannt – und tatsächlich bestellen<br />
sich die meisten Gäste zum Südtiroler Essen auch Südtiroler Wein. Ingrid<br />
Hunger: „Das passt einfach zusammen.“<br />
Drittens. „Die jungen Köche in Südtirol sind ehrgeiziger und hungriger als unsere“,<br />
sagt Ernst Hunger, dessen Sohn selbst unter anderem auch bei Sternekoch Christian<br />
Jürgens gearbeitet hat. Heute steht er im „Ödenturm“ in Cham am Herd. Hunger<br />
glaubt, dass in den Tälern von Südtirol viele junge Menschen in der Gastronomie<br />
landen – und wissen, dass sie vor allem in der Küche Ruhm ernten können. Andreas<br />
Pircher vom <strong>Lindenhof</strong> ist für die Hungers so einer, der ganz Großes leistet.<br />
„Heute Mittag waren wir bei Sternekoch Hintner in Eppan“, erzählt das Ehepaar am<br />
Abend, während Lea das Dessert im <strong>Lindenhof</strong> serviert. „Jetzt haben wir noch einen<br />
glacierten Südtiroler Apfel in Honigsauce mit selbstgemachtem Vanilleeis“, sagt sie.<br />
Ernst Hunger schnauft einmal tief durch. „Pullover und Hosen kann man sich ja auch<br />
in Südtirol in jeder Größe kaufen“, sagt er.<br />
EINKAUFTIPPS<br />
WAS BENNY<br />
PERKMANN<br />
EMPFIEHLT<br />
PUR SÜDTIROL<br />
Sommelier Günther Hölzl und<br />
Marketingexperte Ulrich Wallnöfer<br />
haben eines gemeinsam:<br />
beide lieben gutes Essen und<br />
erstklassige Produkte aus der<br />
Region. Deshalb haben sie den<br />
Genussmarkt „PUR“ in Meran<br />
eröffnet, wo Bauern aus ganz<br />
Südtirol ihre Produkte zu fairen<br />
Preisen anbieten können. „Das<br />
Konzept überzeugt mich“, sagt<br />
<strong>Lindenhof</strong>-Koch Benny Perkmann.<br />
90 Bauern verkaufen hier<br />
ihre Produkte von Milch, Käse<br />
über Wurst, Speck und Obst,<br />
Wein bis zur Kosmetik. Man<br />
muss nicht mehr von Bauernhof<br />
zu Bauernhof fahren, um beste<br />
und frische Qualität einzukaufen.<br />
„PUR Südtirol“ im Meraner<br />
Kurhaus bietet alles unter einem<br />
Dach - sogar ein Bistro, in dem<br />
man alles probieren kann.<br />
SENNEREI<br />
ALGUND<br />
Die Sennerei in Algund wird<br />
täglich von 73 Bergbauern aus<br />
Algund, Partschins und Naturns<br />
mit frischer Milch beliefert.<br />
Die Kühe weiden auf saftigen<br />
Wiesen fernab vom Straßenverkehr,<br />
was natürlich die Logistik<br />
nicht einfach macht. Aber Benny<br />
Perkmann ist überzeugt: „Man<br />
schmeckt den Unterschied in<br />
der Milch.“ Die saubere Umwelt<br />
in den Alpen zusammen mit<br />
der natürlichen Produktion der<br />
Milch liefern ein gesundes und<br />
naturreines Ausgangsprodukt. In<br />
der Sennerei wird die Milch dann<br />
zu Quark, Käse, Joghurt und<br />
Butter weiter verarbeitet, und<br />
schließlich landen die Produkte<br />
unter anderen in den Regalen<br />
von PUR Südtirol. Auch auf den<br />
Einkaufslisten der <strong>Lindenhof</strong>-<br />
Köche stehen Produkte der<br />
Algunder Sennerei.<br />
KRÄUTERSCHLÖSSL<br />
IN GOLDRAIN<br />
Wer schon mal durch den Vinschgau<br />
gefahren ist, hat sicherlich bei der<br />
Ortschaft Goldrain das sonnengelbe<br />
Schlösschen entdeckt, das „Kräuterschlössl“.<br />
Rund um das Schloss<br />
liegen Kräuter- und Blumenfelder.<br />
Es ist der ganze Stolz der Familie<br />
Gluderer, die die angepflanzten<br />
Kräuter in Eigenarbeit zu Qualitätsprodukten<br />
veredelt. Kräuter-<br />
Teemischungen, Heilsalben,<br />
Kosmetikprodukte und Nudeln<br />
kann man bei den Gluderers in<br />
Goldrain kaufen. „Biologisch einwandfrei“,<br />
sagt Benny Perkmann,<br />
der auch öfters bei der Familie<br />
vorbeischaut. Und einkauft.