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Gemeinde Alpnach 2016-07

Die Gemeinde Alpnach begleitet mit einen redaktionellen Teil von und über Alpnach.

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<strong>Gemeinde</strong>rubrik <strong>Alpnach</strong><br />

Steiler geht‘s nicht mehr - die steilste Zahnradbahn der Welt<br />

Im Gegensatz zu anderen Bahnen, bei<br />

denen mit den Bauarbeiten gleichzeitig<br />

an verschiedenen Teilstücken<br />

begonnen werden konnte, gab es bei<br />

der Pilatusbahn nur einen Ausgangspunkt:<br />

<strong>Alpnach</strong>stad. Zufahrtswege für<br />

den Transport des Materials waren<br />

nicht vorhanden; jeder fertig erstellte<br />

Streckenabschnitt wurde unverzüglich<br />

in Betrieb genommen und für den<br />

Nachschub eingesetzt. Bei der Konstruktion<br />

des Bahnkörpers beschritt<br />

Locher neue Wege; er errichtete auf<br />

der ganzen Streckenlänge von 4,6<br />

Kilometern, weitgehend den Plänen<br />

seines Einschienenbahn-Projektes<br />

folgend, eine durchgehende, teilweise<br />

mit Granitplatten abgedeckte Mauer.<br />

Darauf wurden Schwellen, Schienen<br />

und Stangen fest verankert, und zwar<br />

derart gut, dass sie selbst heute, 127<br />

Jahre nach der Eröffnung, immer<br />

noch ihre Aufgabe erfüllen. Die Bauarbeiten<br />

beanspruchten trotz der aussergewöhnlichen Verhältnisse, namentlich Witterungseinflüsse<br />

und unwegsames Gelände, nur 400 Arbeitstage. Während der Bauzeit von knapp 3 Jahren - es konnte<br />

jeweils nur in den Sommermonaten gearbeitet werden - standen zeitweise bis zu 600 Arbeiter, meistens<br />

Italiener, im Einsatz.<br />

Grosse Schwierigkeiten bereitete die Eselswand, wo Mensch und Material oft an Seilen die senkrechten<br />

Wände heruntergelassen werden mussten. Trotz aller Erschwernisse gelangten die Arbeiten<br />

innert der vertraglichen Frist zum Abschluss. Der fahrplanmässige Betrieb wurde am 4. Juni 1889<br />

aufgenommen, nachdem schon im August des Vorjahres eine erste Fahrt mit dem Verwaltungsrat<br />

stattgefunden hatte. Die Bergfahrt dauerte 90 Minuten und kostete zehn Franken, die Talfahrt 80<br />

Minuten bei sechs Franken.<br />

Dampftriebwagen - ein «geländegängiges» Fahrzeug<br />

Die besonderen Verhältnisse der Pilatusbahn führten zu einer Fahrzeugkonstruktion, wie sie bei den<br />

Bergbahnen noch nicht üblich war. Lokomotive und Wagen wurden zu einem einzigen Fahrzeug, dem<br />

Triebwagen, zusammengefügt und auf ein gemeinsames Fahrgestell montiert. Zwei Dampftriebwagen<br />

sind der Nachwelt als Zeugnisse schweizerischer Pionierleistungen erhalten geblieben, Nummer<br />

9 im Verkehrshaus Luzern, Nummer 10 im Deutschen Museum in München.<br />

Eine Bahn geht mit der Zeit<br />

Unmittelbar nach der Eröffnung setzte ein eigentlicher Ansturm auf den Pilatus ein. Über 35‘000<br />

Personen waren es im ersten Betriebsjahr; 1901 konnte bereits der millionste Passagier verzeichnet<br />

werden. Zusätzliche Fahrzeuge mussten angeschafft werden, doch zeigten sich bald die Grenzen des<br />

Dampfbetriebes. Erste Studien für eine Elektrifizierung wurden schon um 1905 vorgenommen, aus<br />

Kostengründen jedoch nicht weiter verfolgt. Anfangs der dreissiger Jahre drängte sich ein Ersatz der<br />

Dampftriebwagen auf; die Gesellschaft beschloss die Elektrifizierung, an der sich auch der Bund mit<br />

Subventionen aus den damaligen Arbeitsbeschaffungskrediten beteiligte. 1937 nahmen die ersten<br />

elektrischen Triebwagen den Betrieb auf: die 40 Plätze aufweisenden Fahrzeuge verkürzten die Fahrt<br />

um die Hälfte und benötigten noch eine gute halbe Stunde.

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