40.Jahrgang_2015.03
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G E R M A N Y
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werd gånz dumm, dumm, dumm, d’<br />
I<br />
Seit etwa zwei Dezennien steht die<br />
„ Schual bringt mi um, um, um, ålle „ Volksmusik am Land im Zeichen<br />
Tåg lern‘, lern‘, lern‘, tua i nit gern!“ – starken Rückganges.“ So kulturpessimistisch<br />
äußerte sich der Innsbrucker<br />
Abgedruckt im Liederbüchl „Singen is<br />
inser Freid“, lautet so die erste Strophe Musikwissenschaftler Walter Senn im<br />
eines beliebten Kinderliedes, das ich Tiroler Anzeiger vom 10. Jänner 1934<br />
gerne im Unterricht verwende. Es ist zu über den Status der Volksmusik in Tirol.<br />
hoffen, dass die Kritik des (wahrscheinlich<br />
jugendlichen) Verfassers nicht ganz „aber wahrscheinlich haben noch nie so<br />
Derartige Klagen gibt es nach wie vor,<br />
ernst gemeint oder vielleicht gar auf den viele Menschen, besonders junge Leute,<br />
so viel musiziert wie heute.“ Peter<br />
allwöchentlich stattfindenden Musikunterricht<br />
bezogen ist. In jedem Fall ist Reitmeir, der Ehrenobmann des Tiroler<br />
aber das Singen, die Musik und nicht Volksmusikvereins, bringt damit im Jahr<br />
zuletzt die Volksmusik in unseren verschiedenen<br />
Schultypen im Land allge-<br />
Volksliedwerkes auf den Punkt, was die<br />
2002 im Jahrbuch des Österreichischen<br />
genwärtig und ein wichtiges Bindeglied (volks-)musikalische Kultur heutzutage<br />
zwischen Tradition und Moderne, im ausmacht: Es ist eine äußerst lebendige,<br />
Speziellen was die Überlieferung unseres<br />
wertvollen Lieder- und Musiziergu-<br />
Menschen getragene Erscheinung. Das<br />
auch und immer häufiger von jungen<br />
tes von einer Generation zur anderen betrifft.<br />
Aus diesem Grunde setzt sich das Nachfrage nach Ausbildung auf Volks-<br />
beweist beispielsweise die steigende<br />
vorliegende „G’sungen & G’spielt“ mit musikinstrumenten an den Musikschulen<br />
und am Konservatorium, das bewei-<br />
dem Thema „Volksmusik macht Schule“<br />
auseinander.<br />
sen die vielen gut besuchten Seminare,<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich die Volksmusik in den Mittelpunkt stellenden<br />
oder Volksmusik berücksichti-<br />
auch noch einmal an unsere heurige Liederlehreraktion<br />
erinnern und alle Interessierten<br />
einladen dieses besondere Ser-<br />
die vielfältigen volksmusikalischen Eingenden<br />
Wettbewerbe und nicht zuletzt<br />
vice in Anspruch zu nehmen, ganz nach zelprojekte an Pflichtschulen in Norddem<br />
Leitsatz: „Sing ma a Tiroler Liad!“ und Südtirol. Volksmusik hat im wahrsten<br />
Sinne des Wortes „Schule gemacht“.<br />
Passend zum Schulanfang beleuchtet<br />
Peter Margreiter<br />
das vorliegende Heft spotlightartig dieses<br />
erfreuliche Obmann Tiroler Volksmusikverein<br />
Phänomen.<br />
Yvonne Kathrein<br />
Leiterin des Redaktionsteams<br />
Durch Singen, Tanzen und Musizieren<br />
wird die Seele hörbar; Gefühle<br />
und die Vielfalt des Lebens werden zum<br />
Klingen gebracht. So wird die Volksmusik<br />
zur Begleiterin/zum Begleiter durch<br />
die Stationen eines Lebensweges, eines<br />
Jahreslaufes und des Alltages.<br />
In diesem Sinne ist die Volksmusik Ausdruck<br />
überlieferter und gelebter musikalischer<br />
Volkskultur, die auch heute noch,<br />
heute wieder und heute erst recht zum<br />
„Lebensmittel“ jedes Einzelnen, jeder<br />
Familie und jeder Gemeinschaft sein<br />
kann.<br />
Vielfach übernehmen heute Pflichtschule<br />
und Musikschulen die Ausbildung<br />
und Pflege des Singens und Musizierens<br />
und bieten durch professionellen Unterricht<br />
fundiertes Wissen in Theorie und<br />
Praxis. Noch nie zuvor war Musizieren<br />
auf so hohem technischen Niveau möglich.<br />
Volksmusik als „Lebensmittel“ fordert<br />
uns auf, nicht nur im schulischen Kontext<br />
durch Seminare und Fortbildungen<br />
Musik zu machen, sondern im persönlichen<br />
Alltag Räume und Ausdrucksmöglichkeiten<br />
zum lebendigen Singen und<br />
Musizieren zu schaffen. Es geht dann<br />
oft um weniger Schule und mehr Kultur;<br />
um weniger Technik und mehr Musik.<br />
Gernot Niederfriniger<br />
Obmann Südtiroler Volksmusikkreis<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 3
SEITENWEIS<br />
INT´RESSANTERWEIS<br />
5 VOLKSMUSIK UND SCHULE<br />
8 URGESTEINE DES MUSIKUNTERRICHTS<br />
14 VOLKSMUSIK BOOMT<br />
16 BITTE KEINEN BAUERNJAZZ<br />
18 S´MUSI(G)KISCHTL<br />
RÜCKSICHT<br />
14 DORFWIRT IN WIESING - 25 JAHRE<br />
SÄNGER- UND MUSIKANTENTREFF<br />
18 SKITAG DES TVM<br />
19 WASTL FANDERL WÜRDE 100 JAHRE<br />
20 NACHRUF ANNA OBERHÖLLER<br />
21 2. REGIONALTREFFEN AUSSERFERN<br />
GEBIETSWEIS<br />
STÜCKWEIS<br />
34 UNZ WÄTTR ISCH WINTI<br />
35 LÄNDLER<br />
36 PFIAT GOTT, ES LIABE LEITLAN ALL<br />
PROBEWEIS<br />
37 SEMINARE<br />
WEIBSBILD<br />
44 VOLLBLUTMUSIKERIN<br />
JOHANNA THUMFART<br />
46 DE CATER<br />
48 FUCHS UND HAS<br />
MÅNNSBILD<br />
50 PETER MOSER<br />
22 SING MA A TIROLER LIAD<br />
STELLT´S ENK VOR<br />
52 ERNST THOMA<br />
VORSICHT<br />
24 VOLKSMUSIKLANDSCHAFT OSTTIROL<br />
27 VOLKSMUSIKLANDSCHAFT PUSTERTAL<br />
30 AFELDER DREIGESANG<br />
KREIZWEIS<br />
32 VERSTAUBT!?<br />
54 VERANSTALTUNGEN<br />
60 VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />
VEREINSMEIEREI<br />
64 BESTELLBAR<br />
BRAUCHBAR<br />
66 FLOHMARKT<br />
IMPRESSUM<br />
G‘sungen & G‘spielt – Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und des Südtiroler Volksmusikkreises Herausgeber: Tiroler Volksmusikverein,<br />
ZVR: 742355401, Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/39 55 66, E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at, www.<br />
tiroler-volksmusikverein.at Bürozeiten: MO 14:00 bis 18:00 Uhr Schriftleitung: Yvonne Kathrein, Riedbach 20, 6162 Mutters, E-Mail: yvonne.kathrein@uibk.ac.at<br />
Redaktionsteam: Kathrin Witschnig, Heinz Fechner, Joachim Stecher, Ralph Kapavik, Franz Hermeter, Lisa Thurner Beiträge<br />
aus Südtirol: Südtiroler Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen, Tel.: 0039/0471/970555, Fax 980922, E-Mail: info@volksmusikkreis.<br />
org, www.volksmusikkreis.org Bürozeiten: MO bis FR 08.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 15.00 Uhr Verlag: rabemedia gmbh, Hohe-Munde-Straße 61,<br />
6100 Seefeld in Tirol Grafische Gestaltung: WerkStadt, Kommunikationsagentur GmbH, Schwabstraße 4, 6170 Zirl, office@werk-stadt.info Druck:<br />
Niederösterreichisches Pressehaus, Druck und Verlagsgesellschaft.m.b.H., 3100 St-Pölten Auflage: 2.200 Stück Redaktionsschluss für das Dezember-Heft:<br />
16. Oktober 2015. Die Redaktion behält sich Kürzungen und das Redigieren der zugesandten Beiträge vor Titelfoto: Andreas Amplatz<br />
Tiroler Volksmusikverein: www.tiroler-volksmusikverein.at | Südtiroler Volksmusikkreis: www.volksmusikkreis.org<br />
4<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
INT´RESSANTERWEIS<br />
VOLKSMUSIK UND SCHULE –<br />
CHANCEN UND VISIONEN<br />
Wo liegt die Wiege der Volksmusik? Ist es die Familie, der<br />
Freundes- und Bekanntenkreis oder vielleicht doch die<br />
Schule? Bei einem Volksmusikantentreffen in Klausen<br />
gaben Musiklehrer/innen ihre Erfahrungen und Eindrücke<br />
preis.<br />
Text: Franz Hermeter | Fotos: Hans Rottensteiner, Ralph Kapavik<br />
Auf welche Art und Weise heute<br />
Volksmusik vermittelt und weitergegeben<br />
wird, das stand im Rahmen eines<br />
Volksmusikantentreffens im Knappensaal<br />
der Musikschule Klausen im<br />
August letzten Jahres im Mittelpunkt.<br />
Dazu eingeladen hatte der Südtiroler<br />
Volksmusikkreis in Zusammenarbeit<br />
mit Rai Südtirol. Heidi Rieder und<br />
Franz Hermeter haben als Moderatoren<br />
von den mitwirkenden Sänger/innen<br />
und Musikanten erfahren, wie Volksmusik<br />
heute an die nächste Generation<br />
weitergegeben wird.<br />
Die Familie als Keimzelle<br />
War in früheren Zeiten vor allem die<br />
Familie die Wiege der Volksmusik, so<br />
übernehmen diese Aufgabe heute in zunehmendem<br />
Maße die verschiedenen<br />
Schuleinrichtungen. Ein besonderer<br />
Verdienst kommt hier den Musikschulen<br />
nördlich, östlich und südlich des<br />
Brenners zu. So erzählte Sabine Senfter<br />
aus Osttirol, dass sie als Kinder in der<br />
Familie viel gesungen haben und heute<br />
noch als Geschwister Senfter (ein Frauendreigesang)<br />
zu verschiedenen Anlässen<br />
gerne auftreten. Sie selbst unterrichtet<br />
an der Landesmusikschule Sillian/<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 5
INT´RESSANTERWEIS<br />
Pustertal und am Oberstufengymnasium<br />
Lienz Gesang. Dabei machte sie die<br />
Erfahrung, dass Schülerinnen, die aus<br />
Familien kommen, in denen Volkslieder<br />
gesungen werden, eher dafür zu begeistern<br />
sind. In Osttirol werden an den drei<br />
Landesmusikschulen Matrei/Iseltal, Lienz<br />
und Sillian/Pustertal auch sämtliche<br />
Volksmusikinstrumente unterrichtet und<br />
auf diese Weise wird Volksmusik vermittelt<br />
und weitergetragen. Für Sabine<br />
Senfter ist es ganz selbstverständlich,<br />
das alpenländische Volkslied in ihrer<br />
Unterrichtstätigkeit weiterzugeben,<br />
auch wenn die Schüler anfangs manchmal<br />
die Nase rümpfen. Ganz oft ist es<br />
dann so, dass sie auch dieses Liedgut<br />
schätzen und lieben lernen. „Es müsste<br />
bereits von klein auf viel mehr gesungen<br />
werden, das wäre für alle Liedgattungen<br />
von Vorteil“, betonte Senfter.<br />
Didaktische Materialien<br />
in den Schulen<br />
Robert Schwärzer von der Südtiroler 6er<br />
Musig, Volksmusikpfleger, Vollblutmusikant<br />
und Tonschöpfer gar einiger Dutzend<br />
Tanzmusikstückln und Weisen, hat<br />
seit drei Jahren einen Lehrauftrag für<br />
Volksmusikdidaktik am Konservatorium<br />
„Claudio Monteverdi“ in Bozen und<br />
sieht die Weitergabe der Volksmusik<br />
vom Kindergarten über die Grundschule<br />
bis hinauf zur Mittelschule in einem engen<br />
Zusammenhang. Am Referat Volksmusik,<br />
Bereich deutsche und ladinische<br />
Musikschulen, entstand unter seiner<br />
Mitarbeit das „Musigkischtl“. Dieses<br />
ist gefüllt mit didaktischen Materialien,<br />
etwa einem Lehrer- und einem Schülerheft<br />
und einer CD mit Musikbeispielen<br />
und Kindertänzen. Verteilt wurde es an<br />
alle Grundschulen des Landes und es<br />
erfreut sich steigender Beliebtheit bei<br />
Lehrer/innen und Schülern (Näheres<br />
dazu siehe „’s Musi(g)kischtl – Auf den<br />
Spuren unserer musikalischen Volkskultur“<br />
in diesem Heft). Neuerdings besteht<br />
an den Grundschulen die Möglichkeit,<br />
Volkstänze von erfahrenen Referenten<br />
zu erlernen und auf Wunsch kommen<br />
auch Volksmusikgruppen in die Schulen<br />
und spielen den Kindern authentische<br />
Volksmusik vor. Schwärzer ist<br />
überzeugt, dass es an den Musikschulen<br />
immer auf die Initiative der Musiklehrer<br />
ankommt, ob Volksmusik gespielt wird<br />
oder nicht. Bewährt haben sich in letzter<br />
Zeit die Ensemblestunden an den Musikschulen,<br />
wo das Zusammenspiel in<br />
Gruppen besonders gefördert wird. Ansprechpartner<br />
in Sachen Volksmusik an<br />
den Musikschulen des Landes Südtirol<br />
ist Fachgruppenleiter Günther Hopfgart-<br />
6<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
INT´RESSANTERWEIS<br />
ner, selbst begeisterter Volksmusikant.<br />
„Volksmusik hat eine sehr hohe Qualität,<br />
denn sie kann im Alltag gebraucht<br />
werden. Wenn es uns als Vermittler gelingt,<br />
die drei Säulen Volkslied, -tanz<br />
und -musik weiterzugeben als Alltagskultur,<br />
dann haben wir unseren Auftrag<br />
erfüllt“, ist Schwärzer überzeugt.<br />
Die Situation im Trentino<br />
Ganz anders sieht es im Trentino aus.<br />
Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges<br />
gab es auch im Trentino kleine Orchester<br />
(orchestrine), die heimische Volksmusik<br />
spielten. Die Musikanten kamen<br />
spontan zusammen und spielten mit<br />
Mandoline, Geige und Gitarre Tanzmusik<br />
und Volkslieder. Die Gruppe „Abies<br />
Alba“ (übersetzt „Weiße Tanne“) aus<br />
dem Trentino fühlt sich der Tradition<br />
dieser Musik verpflichtet und tritt<br />
vor allem in ihrer Heimat auf. Aber im<br />
Trentino wird die Volksmusik nicht so<br />
gepflegt und weitergegeben wie im übrigen<br />
Tirol. Das findet Maurizio Tomasi,<br />
Gitarrist bei „Abies Alba“ sehr schade,<br />
denn dadurch gehe ein wichtiges Kulturgut<br />
verloren.<br />
Über den Tellerrand schauen<br />
Franz Marsoner, Grundschullehrer aus<br />
St. Walburg in Ulten, ist nicht nur leidenschaftlicher<br />
Sänger und Chorleiter<br />
der Ultner Bänkelsänger, sondern auch<br />
Volksschullehrer mit Leib und Seele. „In<br />
die Volksschule gehört das Volkslied,<br />
die Volksmusig und der Volkstanz“, ist<br />
Marsoner überzeugt und gibt diese drei<br />
„Säulen“, wie er sie nennt, mit großer<br />
Begeisterung an seine Schüler weiter.<br />
„Es muss nicht immer ein Volkslied aus<br />
der Heimat sein, es darf auch einmal eines<br />
aus einem anderen Land sein“, meint<br />
er mit einem verschmitzten Lächeln auf<br />
den Lippen. Gerne vergleicht er sich mit<br />
einem Krämer, der seine Waren richtig<br />
anpreisen muss, damit sie gekauft werden.<br />
Oft führt er Konzerte mit 80 bis 100<br />
Kindern auf und dabei gelingt es ihm<br />
immer, dass alle mit Freude und Begeisterung<br />
dabei sind. Sehr schade findet er,<br />
dass es in der Mittelschule dann einen<br />
abrupten Bruch gibt, was das Singen<br />
von Volksliedern angeht. Daran sei vor<br />
allem das System der Schule schuld, ist<br />
er überzeugt.<br />
„Wenn es uns als Vermittler<br />
gelingt, die drei Säulen<br />
Volkslied, -tanz und -musik<br />
weiterzugeben als Alltagskultur,<br />
dann haben wir<br />
unseren Auftrag erfüllt.“<br />
Die Rolle der Wettbewerbe<br />
Einen enorm großen und sehr wichtigen<br />
Beitrag zur Pflege und Verbreitung<br />
der Volksmusik leistet beispielsweise<br />
der Alpenländische Volksmusikwettbewerb<br />
und Herma Haselsteiner-Preis<br />
in Innsbruck, der alle zwei Jahre stattfindet<br />
und junge Teilnehmer/innen aus<br />
allen österreichischen Bundesländern,<br />
Südtirol, Bayern, der Schweiz und neuerdings<br />
auch Slowenien anzieht . „Von<br />
Professor Josef Sulz im Jahre 1974 ins<br />
Leben gerufen verfolgt dieser Wettbewerb<br />
heute dieselben Ziele wie damals,<br />
nämlich die Jugend für die alpenländische<br />
Volksmusik zu begeistern und zu<br />
gewinnen“, sagte Peter Margreiter, der<br />
Obmann des Tiroler Volksmusikvereins.<br />
„Die Rückmeldungen der Teilnehmer<br />
sind durchwegs sehr positiv und<br />
alle finden die Begegnung mit anderen<br />
Gruppen und die Knüpfung von neuen<br />
Freundschaften untereinander als<br />
besonders wertvoll und einmalig“, so<br />
Margreiter. Das spontane Musizieren<br />
mit Gleichgesinnten im Kongress Innsbruck<br />
empfinden die jungen Leute als<br />
ungemein spannend und wertvoll. „Eine<br />
so große Bühne für unsere Volksmusik<br />
gibt es sonst nirgendwo, und ich hoffe,<br />
dass dieser Wettbewerb bei der singenden<br />
und musizierenden Jugend auch<br />
in den kommenden Jahren so beliebt<br />
bleibt“, schloss Peter Margreiter seine<br />
Ausführungen.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 7
INT´RESSANTERWEIS<br />
DIE URGESTEINE DES<br />
MUSIKUNTERRICHTS<br />
Franz Posch und Otto Ehrenstrasser zeigen sich während<br />
ihrer langen Laufbahn mitunter dafür verantwortlich, dass<br />
Volksmusik Schule machte.<br />
Text: Lisa Thurner | Fotos:<br />
Beide erhielten Musikunterricht,<br />
beide schlossen ein Musikstudium<br />
ab, beide beherrschen eine Vielzahl an<br />
Instrumenten und beide geben ihr musikalisches<br />
Wissen an andere weiter – die<br />
Vollblutmusiker Franz Posch und Otto<br />
Ehrenstrasser sind in der Musiklandschaft<br />
Tirols nicht wegzudenken. Wer<br />
sich zu einer Ausbildung im Volksmusikbereich<br />
entschließt, der trifft mit<br />
Sicherheit auf diese beiden. Wir vom<br />
G’sungen&G’spielt haben uns mit den<br />
Volksmusik-Legenden getroffen und sie<br />
dazu befragt, wie Volksmusik Schule<br />
machte.<br />
Schon als Kinder lernten Franz Posch<br />
und Otto Ehrenstrasser Instrumente zu<br />
spielen. Während Otto als Neunjähriger<br />
sporadischen Unterricht an der Volksharfe<br />
erhielt, kam Franz als Vierjähriger<br />
zur diatonischen Harmonika, wie<br />
die Jungfrau zum Kind. Aufgrund einer<br />
schweren Lungenentzündung durfte der<br />
Knirps einen Winter lang das Haus nicht<br />
verlassen. Deswegen ging der kleine<br />
Mann auf Entdeckungstour, wo er auf<br />
das Instrument des Vaters stieß, er probierte<br />
sich daran und fand Gefallen.<br />
Autodidakt lernte er zu spielen. Als er<br />
15 Jahre alt war, wurde ihm zudem das<br />
Trompetenspiel gelehrt und im Rahmen<br />
des sogenannten Schulmusikstudiums,<br />
das einen dazu befähigt in einem Gymnasium<br />
zu unterrichten, erhielt er mit 19<br />
bzw. 20 Jahren Unterricht am Klavier<br />
und zwei Jahre lang an der Blockflöte.<br />
In der Familie Ehrenstrasser hatte die<br />
Musik eine besondere Bedeutung.<br />
Schon in Ottos frühesten Erinnerungen<br />
versammelten sich die Familienmitglieder,<br />
um zu singen. Auch wurde der sporadisch<br />
stattfindende Musikunterricht<br />
geschätzt. Dass Tirols Harfenmutter<br />
Lies Pichl, Thomas Steiner oder Pepi<br />
Franzl extra zum Harfenspielen zu den<br />
Ehrenstrassers nach Hause kamen, war<br />
etwas ganz Besonderes. „Das ist mehr<br />
wie eine Schokoladetafel gewesen“,<br />
erinnert sich Otto. Mit 12 Jahren war<br />
er Teil der örtlichen Blasmusikkapelle.<br />
Nach der Lehre als Zugbegleitbediensteter<br />
spielte er in der Militärmusik.<br />
“Die Volksmusik lebt von<br />
der Variation.“<br />
Musikunterricht früher<br />
Franz und Otto beschreiben den Musikunterricht,<br />
wie er früher stattgefunden<br />
hat, als heutzutage nicht mehr vorstellbar.<br />
Es gab keine didaktischen oder pädagogischen<br />
Ansätze. „Es wurde nach der<br />
Methode ‚Friss-oder-Stirb’ unterrichtet.<br />
Wer nicht mitkam und den Ansätzen<br />
nicht folgen konnte, der blieb auf der<br />
Strecke. Das Lernen ist mit dem Erlernen<br />
einer Sprache ohne entsprechendem<br />
Unterricht zu vergleichen. Dort spricht<br />
man auch das nach, was man hört. Genauso<br />
funktionierte es früher in der Musik.<br />
Es gab keine Noten“, erklärt Otto.<br />
Durch das Nicht-Vorhandensein von<br />
Notenmaterial und Aufnahmen spielten<br />
die Musikanten ein und dasselbe Stück<br />
in unterschiedlichen Varianten. Gerade<br />
diese Varianten sind auch ein Markenzeichen<br />
der Volksmusik. „In der Zeit,<br />
wo es noch keine Musikschulen gab, wo<br />
die Musikanten keine Noten lesen konnten,<br />
war das Reizvolle, dass das gleiche<br />
Stück in jeder Region anders gespielt<br />
wurde. Es gab kein Original sondern nur<br />
die verschiedenen Varianten von ein und<br />
demselben Stück. Ich habe einmal Harmonika-<br />
und Harfenspieler interviewt,<br />
wie sie zu der Musik gekommen sind,<br />
die sie gespielt haben. Sie erzählten mir,<br />
dass es keine Pädagogen und auch keine<br />
Aufnahmemöglichkeit gab. Früher versuchte<br />
man sich die Stücke zu merken,<br />
pfiff sie am Heimweg, dabei wurden<br />
Teile vergessen bzw. abgeändert. So<br />
entstand eine ganz eigene Version“, beschreibt<br />
Franz.<br />
Beruf als Berufung<br />
Franz Posch wusste schon während sei-<br />
8<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
INT´RESSANTERWEIS<br />
ner Gymnasialzeit, dass er etwas mit<br />
Musik machen wird. Er wollte die Freude<br />
und das Interesse an Musik bei Anderen<br />
wecken, deshalb hat er den Weg ins<br />
Lehramt eingeschlagen.<br />
Otto war sich nach seiner Lehre mit 18<br />
Jahren nicht ganz sicher, was er machen<br />
sollte. Er entschloss sich zu einem<br />
Musikstudium. Er wollte eigentlich am<br />
Konservatorium Konzertharfe studieren,<br />
allerdings entsprach die Art des Konzertharfenspiels<br />
überhaupt nicht dem,<br />
was er zuvor privat von Harfenspielern<br />
wie Thomas Steiner oder Pepi Franzl<br />
bei sporadischem Unterricht gelernt hatte.<br />
Die Möglichkeit, am Konservatorium<br />
Volksharfe zu lernen, gab es damals<br />
noch nicht. Deshalb entschied er sich<br />
für ein Posaunenstudium. Bereits während<br />
seiner Studienjahre unterrichtete<br />
er. Zum einen war es Mittel zum Zweck,<br />
weil er sich dadurch das Studium finanzierte,<br />
um unabhängig vom Vater zu<br />
sein, zum anderen gefiel ihm, Anderen<br />
die Musik schmackhaft zu machen und<br />
seine Fähigkeiten weiterzuvermitteln.<br />
Otto unterrichtete nach seinem Studium<br />
an der Musikschule in Fieberbrunn,<br />
anschließend an der Musikschule in<br />
Wattens. Im Jahr 1987 begann er dann<br />
selbst, am Tiroler Landeskonservatorium<br />
zu lehren. Dort wurde der bis heute<br />
bestehende Volksmusiklehrgang eingerichtet.<br />
Damals war es dem Tiroler<br />
Volksmusikverein ein großes Anliegen<br />
einen Volksmusikpfleger zu installieren.<br />
Seine Volksmusikpflegertätigkeit<br />
war mit der Volksmusiklehrerausbildung<br />
am Kons verbunden. Das Ganze<br />
war anfänglich recht umstritten. Denn<br />
das Kons verstand sich, wie alle Konservatorien<br />
früher, vorwiegend als Ausbildungsstätte<br />
für klassische Musiker.<br />
In dieser Zeit war die Kluft zwischen<br />
Volks- und Kunstmusik noch größer.<br />
Trotzdem wurde der Lehrgang 1987<br />
eingeführt und entwickelte sich bald<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 9
INT´RESSANTERWEIS<br />
sehr positiv. Mittlerweile hat sich der<br />
Volksmusikzweig etabliert und ist aus<br />
dem Fächerangebot nicht mehr wegzudenken.<br />
Seite 1997 unterrichtet Otto im<br />
vollen Umfang am Kons. Heute ist er<br />
Fachgruppenleiter der Volksmusiksparte<br />
am Tiroler Landeskonservatorium.<br />
Von 1977 bis 1990 lehrte Franz Posch<br />
am akademischen Gymnasium in Innsbruck.<br />
Danach folgten intensive Jahre<br />
beim ORF. Vor rund 20 Jahren ist der<br />
damalige Direktor des Konservatoriums<br />
Michael Mayr an ihn herangetreten und<br />
fragte ihn, ob er dazu bereit wäre, im<br />
neueingerichteten Volksmusikzweig die<br />
diatonische Harmonika zu unterrichten.<br />
Franz folgt nach wie vor diesem Lehrauftrag.<br />
Was es zu vermitteln gilt<br />
Für Franz sind es zwei paar Schuhe, in<br />
einem Gymnasium bzw. im Konservatorium<br />
zu unterrichten. Während seiner<br />
Zeit als Lehrer im Gymnasium, war für<br />
ihn das Wichtigste, bei den Schülern die<br />
Freude an Musik zu wecken, schöne<br />
Musik zu hören, Lieder zu singen und<br />
den vorgegebenen Lehrstoff zu vermitteln.<br />
„Diejenigen, die im Kons Einzelstunden<br />
bei mir nehmen, kommen zu<br />
mir, weil sie lernen wollen. Sie brauchen<br />
keine Motivation. Hier geht’s vor allem<br />
darum, neben den Fertigkeiten das Verständnis<br />
für Volksmusik zu steigern“,<br />
verdeutlicht er.<br />
Um dieses Verständnis herzustellen,<br />
folgt sein Unterricht gewissen Parametern.<br />
Er vermittelt seinen Schülern<br />
„zehn Gebote“: 1. Vortrag ist alles – jedem<br />
Stück muss man seine eigene Seele<br />
einhauchen. 2. Das Erarbeiten eines<br />
gewissen Repertoires – man sollte die<br />
wichtigsten Stücke aus der Region kennen<br />
und können. 3. Repertoirekenntnis<br />
– man sollte sich mit der Volksmusik<br />
beschäftigen, wissen wie beispielsweise<br />
die Steirer oder die Bayern spielen<br />
und sich zu helfen wissen, wie man zu<br />
Stücken kommt. 4. Improvisation – aus<br />
dem Stegreif spielen können. 5. Begleiten<br />
können 6. Stücke nach normaler<br />
Notation erarbeiten können. 7. Im<br />
Ensemble spielen – etwas ‚G’scheides’<br />
machen, wenn man mit anderen spielt,<br />
wie den Rhythmus unterstützen, Verzierungen<br />
bei Pausen oder seine eigene Gegenstimme<br />
erfinden. 8. Nie die Wurzeln<br />
vergessen – originelle alte Musikanten<br />
beobachten, historische Aufnahmen studieren.<br />
9. Lieder/langsame Vortragsstücke<br />
vierstimmig aussetzen. 10. Avantgardistische/zeitgenössische<br />
Literatur<br />
für die Steirische versuchen zu finden<br />
– F. Baur, A. Schmid, R. Hopfgartner<br />
haben gute Stücke, für die Steirische<br />
und ein ganzes Symphonieorchester geschrieben.<br />
Für Otto ist die Ehrlichkeit beim Musizieren,<br />
vor allem beim volksmusikalischen<br />
Musizieren von besonderer Bedeutung.<br />
Das, was gespielt wird, sollte<br />
das widerspiegeln, was man auch selbst<br />
empfindet. Sobald etwas zu sehr konstruiert<br />
ist, wirkt es nicht mehr. Seiner<br />
Meinung nach spielt die Improvisation<br />
und die Variation in der Volksmusik eine<br />
große Rolle. Auch die Ausdrucksstärke<br />
und Spontaneität darf nicht fehlen. „In<br />
der Volksmusik sollte man auch kreativ<br />
sein. Sie besteht aus verschiedenen Ecksäulen<br />
wie dem Rhythmus, dem Groove<br />
und der Spannung. Außerdem muss der<br />
‚Schmiss’ miteinfließen – ohne den wird<br />
jedes Stück schnell fad“, beschreibt er.<br />
Volksmusik macht Schule<br />
Das Tiroler Musikschulwerk und das<br />
Tiroler Landeskonservatorium zeigen<br />
sich dafür verantwortlich, dass es heutzutage<br />
so viele bestens ausgebildete<br />
Musikanten gibt. Franz äußert sich darüber<br />
sehr begeistert: „Das Musikschulwerk<br />
ist ein wahrer Segen. Die Qualität<br />
und Quantität von jungen, fleißigen und<br />
talentierten Musikanten ist gestiegen.“<br />
Otto freut sich ebenfalls über den Verdienst<br />
des Konservatoriums.<br />
Dennoch sind sich beide einig, dass die<br />
gehobene Ausbildung stellenweise mit<br />
10<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
einer Verschulung einhergeht. Dessen<br />
sollten sich die Unterrichtenden bewusst<br />
sein und darauf entsprechend reagieren.<br />
„Lehrer sollten die Courage haben,<br />
den Schülern eine eigene Interpretation<br />
einzuräumen, sogar zu empfehlen“,<br />
bemerkt Franz. „Vor allem bei Volksweisen,<br />
wo es kein Original gibt, sollen<br />
die jungen Musikanten ihre eigenen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
einbringen. Die<br />
Melodie sollte halt erkennbar sein.“<br />
Volksmusik früher und heute<br />
Nach dem Missbrauch der Volksmusik<br />
im Zweiten Weltkrieg war der Ruf nicht<br />
der Beste. Vor rund 40 Jahren herrschte<br />
eine Aufbruchsstimmung. Die Volksmusik<br />
wurde wieder entdeckt. „Viele Leute<br />
haben sich ihrer Wurzeln besonnen.<br />
Eine entscheidende Rolle haben dabei<br />
der ORF, Peter Moser, Florian Pedarnig,<br />
Peter Reitmeir u.a. gespielt. Damals<br />
wurde ein richtiger Boom ausgelöst“, erzählt<br />
Franz. „In meiner Kindheit kannte<br />
ich den Begriff ‚Volksmusik’ überhaupt<br />
nicht. Es gab die Unterscheidung zwischen<br />
Volks- und volkstümlicher Musik<br />
nicht. Für mich war das damals Gebrauchsmusik.<br />
Erst später wurde unterschieden,<br />
was was ist“, sagt Otto.<br />
Unter anderem der ORF-Sendung „Mei<br />
liabste Weis“ hat die Volksmusik ihre<br />
Salonfähigkeit zu verdanken. Diese hat<br />
dazu beigetragen, das Bewusstsein für<br />
Volksmusik zu stärken und die Vielfalt<br />
der alpenländischen Volksmusik und<br />
-kultur zu erhalten, die sich auch im Dialekt,<br />
in der Tracht sowie im Brauchtum<br />
äußert. Auch dank des ausgezeichneten<br />
Nachwuchses hat sich die Volksmusik<br />
etabliert und sich ein gutes Image erarbeitet.<br />
„Mein persönliches Highlight<br />
war, als ich mit den Innbrügglern beim<br />
Philharmoniker-Ball spielen durfte. Vor<br />
30 Jahren wäre das undenkbar gewesen.<br />
Heute ist das ein einmaliges Zeichen,<br />
wenn wir Volksmusikanten diese heiligen<br />
Hallen betreten dürfen“, erläutert<br />
Franz.<br />
Viele der heutigen Musikanten suchen<br />
eine Herausforderung. „Viele versuchen<br />
die Volksmusik zu entstauben und<br />
das Rad neu zu erfinden. Volksmusik ist<br />
einem ständigen Wandel unterzogen.<br />
Es gibt Einflüsse aus den verschiedensten<br />
Richtungen. Was bleibt, wird die<br />
Zeit zeigen. Veränderungen treten in<br />
der Volksmusik jedoch viel langsamer<br />
auf, wie in anderen Musikstilen. An<br />
der Volksmusik ist die Authentizität zu<br />
schätzen. Gute Musik muss nicht immer<br />
kompliziert sein“, meint Otto abschließend.<br />
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Tiroler Volksmusikverein<br />
Postfach 807 · Gabelsbergerstr. 1 · 6023 Innsbruck<br />
Tel./Fax: -43 (0)512/395566<br />
Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
Die Mitgliedschaft verlängert sich automatisch, wenn keine schriftliche Kündigung bis spätestens 6 Wochen vor Ende<br />
des jeweiligen Kalenderjahres bei uns einlangt!<br />
12<br />
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Tiroler<br />
Volksmusikverein<br />
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VOLKSMUSIK<br />
BOOMT<br />
Der Nachwuchs der Volksmusik wird über das<br />
Tiroler Musikschulwerk umfassend ausgebildet und<br />
auf eine zukünftige Karriere vorbereitet.<br />
Text: Lisa Thurner | Fotos: Land Tirol/ Wolfgang Alberty<br />
Ob Volksharfe, Posaune, Hackbrett<br />
oder Klarinette, über die Musikschulen<br />
des Tiroler Musikschulwerks<br />
kann man diese Instrumente erlernen.<br />
Das flächendeckende Bildungsnetzwerk<br />
ermöglicht allen Musikinteressierten<br />
aus jeder sozialen Schicht einen<br />
soliden Musikunterricht. Das Tiroler<br />
Musikschulwerk verfolgt den gesetzlichen<br />
Bildungsauftrag, alle Stilrichtungen<br />
und Instrumente abzudecken. Im<br />
Mittelpunkt der Ausbildung stehen Musik<br />
und die mit ihr in Verbindung stehenden<br />
Künste. Die 26 Landes- und die<br />
vier Gemeindemusikschulen sind Orte<br />
der kulturellen Begegnung für Kinder<br />
und Jugendliche. Rund 25.000 Schüler<br />
nehmen jährlich am Unterricht der<br />
knapp 700 bestens ausgebildeten Musikpädagogen<br />
teil. Bestimmte Musikrichtungen<br />
machen immer wieder einen<br />
Aufschwung durch, so zum Beispiel<br />
in den letzten Jahren die Volksmusik.<br />
„Durch die professionelle Ausbildungsmöglichkeit<br />
hat die Volksmusik in den<br />
letzten Jahren einen regelrechten Boom<br />
erlebt, besonders die Steirische Harmonika<br />
war besonders im Trend“, sagt<br />
Helmut Schmid, Referatsleiter in der<br />
Abteilung Bildung des Landes Tirol.<br />
Der Beginn<br />
In Tirol gab es in den frühen 1930er<br />
Jahren kaum Musiklehranstalten. Seit<br />
1945 wurden nach und nach Musikschulen<br />
gegründet. In Gemeinden<br />
schlossen sich Musikinteressierte auch<br />
zu Gemeindeverbänden, zu Arbeitsgemeinschaften<br />
oder zu Vereinen zusammen.<br />
1982 wurde gemeinsam mit dem<br />
Land Tirol die „Arbeitsgemeinschaft<br />
Tiroler Musikschulen“ aus der Taufe<br />
gehoben. Anfang der 1990er waren in<br />
Tirol bereits über 60 Musikschulen oder<br />
„musikähnliche“ Einrichtungen, oftmals<br />
nur mit 30 bis 50 Schülern zu finden.<br />
Die einzelnen Schulen besaßen ein<br />
sehr unausgeglichenes Fächerangebot<br />
und es gab große Differenzen bezüglich<br />
Schuljahresdauer, Unterrichtszeit und<br />
Unterrichtsqualität. Das änderte sich<br />
1992 mit der gesetzlichen Regelung des<br />
Musikschulwesens in Tirol. Der Musikschulplan<br />
sah vor, die bestehenden Musikschulen<br />
vom Land ins Musikschulwerk<br />
aufzunehmen. Bis heute wurden<br />
26 Landesmusikschulen eingerichtet.<br />
Das in der Abteilung Bildung des Landes<br />
Tirol befindliche Referat für Musikschulen<br />
bildet die zentrale Verwaltung<br />
des Tiroler Musikschulwerks.<br />
„Die Qualität und Quantität<br />
der jungen Musikanten<br />
ist hervorragend.“<br />
Der Aufschwung der Volksmusik<br />
Volksmusikalische Instrumente und<br />
Stücke wurden früher in einem ganz<br />
anderen Stil gelernt, wie es heutzutage<br />
möglich ist. In damaligen Zeiten gab<br />
es keine Noten, festgeschriebene Me-<br />
14<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
INT´RESSANTERWEIS<br />
lodien, noch regelmäßigen Unterricht.<br />
Durch das flächendeckende Netzwerk<br />
des Tiroler Musikschulwerks haben<br />
Musikschüler heute in allen Regionen<br />
Tirols die gleichen Möglichkeiten ein<br />
Instrument zu lernen oder eine professionelle<br />
Gesangsausbildung zu erhalten.<br />
Im Veranstaltungsbereich bildet die<br />
Volksmusik eine zentrale Rolle. Viele<br />
Konzerte und Darbietungen geben<br />
Nachwuchskünstlern eine Chance und<br />
sind öffentlich zugänglich. So hat sich<br />
auch beim Jugendmusik-Wettbewerb<br />
„prima la musica“ ein eigener Volksmusikzweig<br />
etabliert. Die oftmals jungen<br />
Lehrer übernehmen für ihre Schüler<br />
eine Vorbildfunktion, da sie doch aktiv<br />
an der Volksmusiklandschaft teilhaben.<br />
„Den Aufschwung der Volksmusik<br />
machen drei Faktoren aus: der<br />
regionale Unterricht, die aktiven und<br />
vorbildhaften Lehrer sowie die Präsenz<br />
dieses Musikzweiges“, erklärt Schmid.<br />
„Durch die Professionalisierung haben<br />
die Volksmusikanten bessere Fertigkeiten<br />
am Instrument. Die Grundvoraussetzung<br />
ist dieses einwandfrei zu<br />
beherrschen, um sich weiter zu entwickeln.<br />
Das Tiroler Musikschulwerk hat<br />
sich mitunter zur Aufgabe gemacht, die<br />
alpenländische Volksmusik zu pflegen.<br />
Es werden aktiv Maßnahmen ergriffen,<br />
damit diese nicht in den Kommerz abgleitet.“<br />
Sogar die Volksmusik-Legende Franz<br />
Posch ist begeistert über die Arbeit des<br />
Tiroler Musikschulwerks: „Das Tiroler<br />
Musikschulwerk hat ganze Arbeit geleistet.<br />
Dadurch hat Musik im wahrsten<br />
Sinne des Wortes Schule gemacht. Die<br />
Qualität und Quantität der jungen Musikanten<br />
ist hervorragend. Es gibt eine<br />
Fülle von Musikanten, die besonders<br />
hervorstechen.“<br />
Umfassendes Unterrichtsangebot<br />
Beim Tiroler Musikschulwerk kann<br />
man aus einem umfassenden Angebot<br />
von 32 verschiedenen Fächern wählen.<br />
Nicht nur Kinder und Jugendliche<br />
nehmen die umfangreiche Auswahl an,<br />
auch Schüler im Erwachsenenalter können<br />
sich unterrichten lassen. Sowohl<br />
Mitglieder von musikalischen Institutionen<br />
oder Vereinen als auch musikinteressierte<br />
Laien können an der musischen<br />
Vielfalt teilhaben.<br />
Mit fünf Jahren dürfen Kinder an der<br />
musikalischen Früherziehung teilnehmen.<br />
Dann folgt der frühinstrumentale<br />
Unterricht, später der Hauptfachunterricht.<br />
Die Musikschulen sind ein auf<br />
Qualität aufgebautes System, das man<br />
über drei Leistungsstufen, die Unter-,<br />
Mittel- und Oberstufe, durchlaufen<br />
kann. Durch Übertrittsprüfungen erreicht<br />
man die nächst höhere Stufe. Die<br />
Ausbildung an der Musikschule kann<br />
man mit einer Abschlussprüfung beenden,<br />
die einen für die Aufnahmeprüfung<br />
zu einem Studium befähigt.<br />
„Die Unterrichtsinhalte sind nach einem<br />
Lehrplan festgelegt und an allen<br />
Musikschulen Tirols einheitlich. Dabei<br />
sind alle Bereiche abgedeckt. Allerdings<br />
gibt es unterschiedliche Ausbildungsschwerpunkte“,<br />
sagt Schmid. Die<br />
Lehrpersonen und auch die im Referat<br />
für Musikschulen tätigen Personen verfügen<br />
über bestimmte Qualifikationen.<br />
Sie besitzen eine musikpädagogische<br />
Ausbildung durch ein Konservatorium<br />
oder eine Universität. Sie können von<br />
den zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
profitieren.<br />
Kontaktinformation<br />
zum Tiroler Musikschulwerk:<br />
Amt der Tiroler Landesregierung<br />
Abteilung Bildung<br />
Heiliggeiststraße 7-9<br />
6020 Innsbruck<br />
0512-508-7752<br />
bildung@tirol.gv.at<br />
www.tmsw.at<br />
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INT´RESSANTERWEIS<br />
BITTE KEINEN BAUERNJAZZ IN<br />
DER SCHULE – ODER DOCH?<br />
Zur Situation der musikpädagogischen Vermittlung von<br />
Volksmusik<br />
Text: Peter Kostner, Prof. für Fachdidaktik und Fachwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Tirol<br />
Fotos: Ralph Kapavik<br />
Bei Kindern im Pflichtschulalter<br />
muss manches – oder eigentlich<br />
vieles – cool sein. In die „Coolness-Kategorie“<br />
passt Volksmusik vielleicht<br />
nicht primär. Da gibt es zweifelsohne<br />
Dinge, die für junge Menschen einen höheren<br />
„Prickel-Faktor“ haben, viel zeitgeistiger<br />
sind und einem pulsierenden<br />
Leben deutlich mehr entsprechen. Und<br />
dann kommt der so oft erhobene Zeigefinger<br />
der Öffentlichkeit, der Politik, der<br />
Kulturbehörden, der Schulaufsicht, der<br />
Traditionsverbände, der Eltern, der ….<br />
und die selbst auferlegte Verpflichtung<br />
von Lehrerinnen und Lehrern, man müsse<br />
doch Kindern heimisches Lied- und<br />
Musiziergut vermitteln.<br />
Wo sollten sie es denn mitbekommen,<br />
wenn nicht in der Schule, zumal ja in<br />
den Familien wenig bis gar nicht mehr<br />
gesungen oder im Bereich der Volksmusik<br />
musiziert wird. Was tun mit dieser<br />
Diskrepanz zwischen Uncoolness und<br />
Verpflichtung?<br />
16<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
INT´RESSANTERWEIS<br />
Aha-Erlebnisse<br />
In meinen nun doch schon vielen Jahren<br />
der (sehr erfüllenden) Tätigkeit als<br />
LehrerInnenbildner mache ich ziemlich<br />
viele neue Erfahrungen, schließlich versucht<br />
man ja auch am pädagogischen<br />
Ball zu bleiben. Zu sehr ändern sich<br />
Gesellschaft und die dementsprechende<br />
Bildungspolitik (obwohl diese ja gerade<br />
in Österreich einen eher statischen Charakter<br />
zu haben scheint und hierin anscheinend<br />
nichts weiter geht, zumal diese<br />
nun schon seit Jahren ein brennendes<br />
Thema der politischen Diskussion ist).<br />
Zwei Erfahrungen sind stetig gleich geblieben:<br />
- Wenn erste Hürden und Ängste abgebaut<br />
sind, dann ist gemeinsames<br />
Singen verbindend und beglückend;<br />
manch verfinsterte Gesichtsmiene<br />
öffnet sich bereits nach einer Unterrichtseinheit<br />
zu einem breiten Lächeln!<br />
- Viele Studierende haben wenig bis<br />
gar keinen Zugang zur Volksmusik –<br />
nach entsprechenden Erläuterungen<br />
und musikalischer Praxis war und<br />
ist es die durchgehende Meinung bei<br />
allen, dass die heimische Musik ein<br />
wichtiger Bestandteil der Musikerziehung<br />
in der Schule sein müsse!<br />
Das Volkslied im Unterricht?<br />
Nun also: Wir beglücken Kinder mit<br />
traditionellem Kulturgut! Gut so! Oder<br />
doch nicht so gut? Denn immerhin hat<br />
man in Deutschland schon in den 60er<br />
und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts<br />
im Rahmen erneuerter fachdidaktischer<br />
Konzeptionen das Volkslied mehr oder<br />
weniger aus dem Unterricht verbannt,<br />
um zeitgeistig zu sein. Bis dann wirklich<br />
zum Teil der öffentliche Druck auf die<br />
Schulpolitik eingewirkt hat, man möge<br />
sich doch zumindest in einer entsprechenden<br />
Relation auch um die heimische<br />
Musik kümmern. In Österreich ist<br />
dies in einer derart radikalen Form zum<br />
Glück nie passiert. (vgl. Kostner 2006,<br />
288 ff.) Man hat sich hierzulande immer<br />
um die Vermittlung des Volksliedes bemüht,<br />
auch wenn die Palette des Liedguts<br />
gerade in den letzten Jahren und<br />
Jahrzehnten im schulischen Angebot<br />
extrem breit geworden ist. (Vgl. dazu<br />
die meist verwendeten Liederbücher in<br />
Österreich: Sim Sala Sing für den Bereich<br />
Primarstufe und Sing & Swing für<br />
den Bereich Sekundarstufe I.)<br />
Diese Vermittlung gelingt manchmal<br />
besser, manchmal weniger gut. Zweifellos<br />
ist die Pubertätszeit in der musikalischen<br />
Präferenz eher für die Songs der<br />
Popularmusik als für die beschaulichen<br />
Almlieder offen, da ist ein natürlicher<br />
und offener Zugang für das Volkslied<br />
im Kindergarten- oder Volksschulalter<br />
leichter zu finden – das ist nicht wegzuleugnen.<br />
Aber bei geeigneter Lied-,<br />
Stück- und auch Tanzauswahl kann eine<br />
volksmusikalische Vermittlung in jedem<br />
Alter gelingen! Das beweisen begabte<br />
PädagogInnen immer wieder – innerhalb<br />
einzelner Schulstunden, bei öffentlichen<br />
Aufführungen oder auch bei den<br />
Jugendsingen, die seit 1948 in Österreich<br />
im 3-Jahresabstand so erfolgreich<br />
veranstaltet wurden (leider muss man<br />
schreiben „wurden“, da eine sehr kurzsichtige<br />
Budgetkürzung im Familienministerium<br />
diese Jugendsingen nun arg<br />
beschnitten hat). Schlussendlich liegt es<br />
dann doch immer an der Lehrperson, die<br />
mit Engagement, Können, Wissen und<br />
Vermittlungsgeschick Kinder auch im<br />
Bereich der musikalischen Volkskultur<br />
führen, interessieren, begeistern und<br />
aktivieren kann – auch das kann nicht<br />
weggeleugnet werden!<br />
Volksmusikalische Impulse<br />
Initiativen und Materialien für eine<br />
nachhaltige Bewusstseinsbildung und<br />
volksmusikalische Musikpraxis gibt es<br />
in den einzelnen Bundesländern viele.<br />
Seit Jahren kann beispielweise das öster-<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 17
INT´RESSANTERWEIS<br />
reichweit ausgeschriebene Projekt „Mit<br />
allen Sinnen“ hierin schöne Ergebnisse<br />
mit SchülerInnen vom Grundschulalter<br />
bis zur Matura und sogar im Hochschulbereich<br />
erzielen. Der Tiroler Volksmusikverein<br />
wirkte mit seinen Liederheften,<br />
Arbeitsmappen (Singen is inser<br />
Freid – Liederheft für die Primarstufe,<br />
Volksliedschatzsuche und Warum nicht<br />
ein Volkslied? für die Sekundarstufe I,<br />
Volksmusikinstrumente – Mappe mit<br />
Arbeitsblättern, Folien und CD), Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Singtagen<br />
unter der Obhut erfahrener PädagogInnen<br />
hier vorbildhaft. Im Tiroler Landesschulrat<br />
wurden und werden weiterhin<br />
unter der Federführung des Fachinspektors<br />
Mag. Waldauf und ausgebildeten<br />
Jugendstimmbildnern didaktische Materialien<br />
für eine gelingende Liedvermittlung<br />
erstellt und den PädagogInnnen zur<br />
Verfügung gestellt – darin findet auch<br />
das Volkslied seinen gebührenden Platz<br />
(Aktion „Tirol singt!“, siehe „G’sungen<br />
& G’spielt 02/2015, S. 6). Die neue Aktion<br />
„Sing ma a Tiroler Liad“ des Volksmusikvereins<br />
mit Liederheften in der<br />
Auflage von 120.000 (!) Exemplaren<br />
wird nun im Herbst auch in den Schulen<br />
ihren Niederschlag finden können. Also<br />
Initiativen gibt es genug, sodass auch in<br />
einer globalisierten Welt der „Heimische“<br />
einen Platz finden kann.<br />
Wenn wir eine enge Definition der alpenländischen<br />
Volksmusik im Sinne<br />
des Überlieferten, Traditionellen und<br />
Authentischen verwenden und neuere<br />
Strömungen außer Acht lassen, dann haben<br />
Lieder über Umweltverschmutzung,<br />
Autobahnstaus und aktuelle Flüchtlingsproblematik<br />
keinen Platz. Meines<br />
Erachtens muss dies auch nicht Thema<br />
des Volkslieds sein, für diese zweifelsohne<br />
wichtigen Problematiken gibt es<br />
zum Glück andere Musikgenres. Von<br />
daher erzählt das Volkslied manchmal<br />
von Zeiten, die von heute unbekannten<br />
Gepflogenheiten, Berufen, Umgangsformen,<br />
religiöser Praxis, Freizeitverhalten<br />
u. v. m. geprägt waren. Gerade<br />
das kann für Kinder im Pflichtschulalter<br />
auch interessant, illusionierend und beglückend<br />
sein!<br />
Ich darf an der an die Hochschule angeschlossenen<br />
Praxis-Neue-Mittelschule<br />
auch eine Klasse in Musikerziehung<br />
unterrichten. Bei sehr breit angelegtem<br />
und der heutigen Musikpädagogik entsprechendem<br />
Liedgut versuchten wir<br />
über das Jahr möglichst viel gemeinsam<br />
zu singen. In der letzten Stunde durften<br />
die SchülerInnen selbst aus der vorhandenen<br />
Liederliste auswählen: Die ersten<br />
fünf gewählten Lieder beinhalteten drei<br />
Volkslieder!<br />
LITERATUR:<br />
Kostner, Peter (2006):<br />
Vom Singlehrer zum Musikerzieher.<br />
Musikunterricht und Lehrerbildung<br />
der Pflichtschulen in<br />
Österreich am Beispiel Tirol 1945<br />
– 2000. Anif: Müller-Speiser.<br />
Maierhofer, Lorenz/Kern, Renate/Kern,<br />
Walter (2008): Sim<br />
Sala Sing. Das Liederbuch für<br />
die Volksschule. Buch. Lieder<br />
zum Singen, Spielen und Tanzen.<br />
Ausg. A (Österreich). Rum/Innsbruck:<br />
Helbling.<br />
Maierhofer, Lorenz/Kern, Walter<br />
(2014): Sing & Swing.<br />
Das Schulliederbuch für Hauptschule<br />
und AHS-Unterstufe.<br />
Aktualisierte Neuausg., 3. Aufl.<br />
Rum/Innsbruck: Helbling.<br />
18<br />
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SÜDTIROLER<br />
VOLKSMUSIKKREIS<br />
Vereinigung zur Pflege des Volksliedes und der Volksmusik<br />
Der Südtiroler Volksmusikkreis hat sich die Pflege, Erhaltung und Verbreitung des<br />
Volksmusikgutes zum Ziel gesetzt und ist auf Ihre/Deine Unterstützung angewiesen.<br />
WIE KANN ICH MITGLIED WERDEN? EINFACH ANMELDESCHEIN AUSFÜLLEN UND EINSENDEN AN:<br />
SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS<br />
Dominikanerplatz 7, I – 39100 Bozen · Tel. 0471/970 555 · Fax: 0471/ 980 922<br />
E-Mail: info@volksmusikkreis.org · www.volksmusikkreis.org<br />
Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 15,– pro Jahr.<br />
Gleichzeitig wird das Mitteilungsheft G´SUNGEN & G´SPIELT vier Mal im Jahr zugesandt.<br />
BEITRITTSERKLÄRUNG<br />
Vorname:<br />
geboren am:<br />
Familienname:<br />
in:<br />
Beruf:<br />
PLZ/Ort:<br />
Straße/Hausnummer:<br />
Ich (wir) spiele(n) folgende Instrumente bzw. singe(n):<br />
Datum/Unterschrift:<br />
ZUWENDUNG VON 5‰ DER EINKOMMENSSTEUER AN EHRENAMTLICHE VEREINE<br />
Auch heuer besteht wiederum die Möglichkeit, die Zuwendung von 5 Promille der Einkommenssteuer selbst<br />
zu bestimmen. Daher freut sich der Vorstand des Südtiroler Volksmusikkreises, wenn jemand bei der Steuererklärung<br />
diesen Anteil dem Verein gutschreiben lässt. Wichtig dabei ist die Angabe der Steuernummer des<br />
Vereines.<br />
Sie lautet: 94002990219<br />
Zusätzlich zur Zuweisung der 5 Promille bleibt die bisherige Regelung aufrecht, 8 Promille für religiöse Institutionen<br />
zu bestimmen. Beide Zuweisungen sind also möglich.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 19
INT´RESSANTERWEIS<br />
’S MUSI(G)KISCHTL –<br />
AUF DEN SPUREN UNSERER MUSI<br />
KALISCHEN VOLKSKULTUR<br />
So nennt sich die Fortführung des Projektes „Wir singen<br />
unsere Lieder/Volksmusik in der Schule“, das zwölf Jahre<br />
lang erfolgreich an den Grundschulen Südtirols durchgeführt<br />
wurde und das mit dem Schuljahr 2008/09 zu Ende<br />
gegangen ist.<br />
Text: Brigitte Mantinger | Bild: Klaus Mair<br />
Damit dieses erfolgreiche Projekt<br />
nicht einfach endet, haben die<br />
Träger dieser Initiative – das Deutsche<br />
Schulamt, das Referat Volksmusik am<br />
Bereich Deutsche und ladinische Musikschulen<br />
(vormals Institut für Musikerziehung<br />
in deutscher und ladinischer<br />
Sprache) sowie die Vereine Arbeitsgemeinschaft<br />
Volkstanz in Südtirol und<br />
Südtiroler Volksmusikkreis – ein Konzept<br />
zum Thema „Volksmusik in Kindergarten,<br />
Grundschule und Mittelschule“<br />
erarbeitet.<br />
Das erarbeitete Konzept umfasst 4<br />
Säulen, die für die Vermittlung und<br />
Verankerung der volksmusikalischen<br />
Tradition in den Schulen von großer<br />
Bedeutung sind. Deshalb sollen sie kurz<br />
vorgestellt werden:<br />
1. Ausbildung der Lehrpersonen und<br />
pädagogischen Fachkräfte<br />
d. h. die Verankerung von musikalischer<br />
Volkskultur in der Ausbildung<br />
an der Bildungsuniversität Brixen und<br />
am Konservatorium Bozen. Einführung<br />
des Didaktikstudiums mit Schwerpunkt<br />
Volksmusik (Bakkalaureatstudium)<br />
2012 am Konservatorium Bozen.<br />
2. Weiterbildung der Lehrpersonen<br />
im Fachbereich musikalische Volkskultur<br />
angeboten vom Deutschen<br />
Schulamt, dem Südtiroler Volksmusikkreis<br />
(SVMK), der Arbeitsgemeinschaft<br />
Volkstanz (ArGe VT), dem Bereich<br />
Deutsche und ladinische Musikschulen<br />
und dem Referat Volksmusik. Speziell<br />
zum „Musigkischtl“ finden Fortbildungen<br />
in Tramin/Rechtenthal sowie an<br />
einzelnen Schulsprengeln statt (so etwa<br />
in Lana im Januar 2014).<br />
3. Externe Referenten als Vermittler<br />
der musikalischen Volkskultur in<br />
Kindergarten und Schule<br />
Im Rahmen von Impuls gebenden Besuchen<br />
externer Referenten in den<br />
Schulen und Kindergärten sollen den<br />
Kindern und Lehrpersonen Inhalte<br />
volksmusikalischer Kultur vermittelt<br />
werden. Wesentlicher Bestandteil dieser<br />
Vermittlung ist die Volksmusikbegegnung<br />
in der Schule. Die Inhalte „Tänze<br />
und Tanzspiele“, „gemeinsames Singen“<br />
und „Musikinstrumente erklären,<br />
vorstellen und ausprobieren“ stehen zur<br />
Wahl. Auch die Möglichkeit zeitlich<br />
begrenzter Zusammenarbeit (Projekte)<br />
besteht: Mehrere Tänze einstudieren<br />
und vor einem Publikum vorführen;<br />
Krippenspiel; Brauchtumsdokumentation;<br />
„kreatives“ Singen wie etwa Texte<br />
selbst erfinden oder umgestalten (z. B.<br />
Schualgiahn Gstanzl) etc.<br />
Seit dem Schuljahr 2014/15 können die<br />
Schulklassen auch das Referat Volksmusik<br />
besuchen bzw. besichtigen. In einer<br />
etwa einstündigen „Führung“ wird<br />
den Kindern in einem kurzen allgemeinen<br />
Teil das Referat vorgestellt, die<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und<br />
ihre Arbeitsbereiche, die verschiedenen<br />
Unterlagen und Materialien und wie<br />
damit gearbeitet wird. In drei Gruppen<br />
aufgeteilt können die verschiedenen Arbeitsbereiche<br />
von den Schulkindern in<br />
den entsprechenden Räumen selbst ausprobiert<br />
werden, z. B. Blättern in alten<br />
Handschriften, Versuche, die deutsche<br />
Schrift zu lesen, Singen, Tanzen, Ausprobieren<br />
der technischen Geräte etc.<br />
4. Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien<br />
zum Bereich musikalische<br />
Volkskultur<br />
Die letzte Säule ist die didaktische Aufbereitung<br />
des Materials. Sie ist für die<br />
Arbeit in den Schulen von besonderer<br />
Bedeutung.<br />
Die Idee, eine Publikation für Grundund<br />
Musikschulen in besonderer Weise<br />
zu präsentieren, wurde in Zusammenarbeit<br />
mit den FAMOS-Werkstätten der<br />
Bezirksgemeinschaft Überetsch Unterland<br />
umgesetzt. In den Werkstätten<br />
des Arbeitsrehabilitationsdienstes Vill<br />
entstanden 350 Holzkistchen, die „Musigkischtln“,<br />
die auf Maß angefertigt<br />
wurden. Jedes „Kischtl“ ist in seiner Art<br />
einzigartig, da es sich um ein handgefertigtes<br />
Produkt handelt. Diese Holzkistchen<br />
für die deutschen und ladinischen<br />
Grund- und Musikschulen – jede<br />
Schulstelle erhält Eines – werden im<br />
Laufe von fünf Schuljahren mit didaktischen<br />
Materialien gefüllt. Zu jedem<br />
Thema erscheinen jeweils ein Schüler-<br />
20<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
INT´RESSANTERWEIS<br />
und ein Lehrerheft. Jede Schule erhält<br />
einen Klassensatz von 11 Schülerheften<br />
sowie ein Lehrerheft.<br />
Von den 10 geplanten Themenheften<br />
sind 8 Hefte erschienen:<br />
Heft 1: „Bin a Bäuerl von der lieben<br />
Sunnenseitn“ und<br />
Heft 2: „Kikeriki“ (2012)<br />
Heft 3: „Musikanten spielt auf“ und<br />
Heft 4: „Leitln, miassts luschtig sein!“<br />
(2013)<br />
Heft 5: „Durchs Jahr durchs Leben –<br />
Frühjahr und Sommer“ und Heft 6:<br />
„Durchs Jahr durchs Leben – Herbst<br />
und Winter“ (2014)<br />
Heft 7: „Advent“ und Heft 8: „Weihnachten“<br />
erscheinen im Herbst 2015.<br />
Den Kindern bieten diese Materialien<br />
die Möglichkeit:<br />
- die musikalische Volkskultur in ihrer<br />
Gesamtheit kennenzulernen<br />
- die volkskulturellen Themen durch<br />
Singen und Tanzen zu vertiefen<br />
- die landschaftlichen Eigenheiten in<br />
Bezug auf Sprache (verschiedene Dialekte),<br />
Musik, Tanz und Brauchtum<br />
kennenzulernen<br />
Um den Kindern den Zugang zur musikalischen<br />
Volkskultur in ihrer Gesamtheit<br />
näher zu bringen und zu erleichtern,<br />
werden Lieder, Tänze und dazu<br />
passend Interessantes und Wissenswertes<br />
rund um Bräuche und Traditionen<br />
altersgerecht aufbereitet. Ansprechende<br />
Illustrationen erleichtern den Zugang zu<br />
Liedern und Tänzen und den Begleittexten.<br />
Die Tanzbeschreibungen sind<br />
zur leichteren Verständlichkeit auch<br />
grafisch gestaltet.<br />
Damit das Unterrichtsmaterial des Musigkischtls<br />
auch von Lehrkräften ohne<br />
spezielle musikalische Ausbildung<br />
genutzt werden kann, wird es mit verschiedenen,<br />
methodisch-didaktisch<br />
aufbereiteten Materialien gefüllt. Zu<br />
diesen gehören unter anderem die zu<br />
jedem Lied ausgearbeiteten Stundenbilder<br />
mit Tipps und Anregungen für<br />
die Umsetzung im Unterricht und die<br />
Tanzbeschreibungen für die Tänze sowie<br />
eine CD. Auf dieser sind sämtliche<br />
Lieder – ab Heft 3 auch eine Playbackversion<br />
– und Tänze eingespielt, für<br />
die Tänze auch eine Übungsversion im<br />
etwas langsameren Tempo. Die Tonaufnahmen<br />
sind eine zusätzliche Hilfe zum<br />
Einlernen der Lieder.<br />
Für die Tonaufnahmen haben Kindersinggruppen<br />
verschiedener Grund- und<br />
Musikschulen unter Anleitung ihrer<br />
Lehrpersonen die Lieder für die CD<br />
eingelernt und gesungen. Die Tänze<br />
und die Playbackversionen wurden von<br />
Musiklehrern eingespielt.<br />
Herausgeber der didaktischen Materialien<br />
sind das Referat Volksmusik am<br />
Bereich Deutsche und ladinische Musikschulen<br />
und der Bereich Innovation<br />
und Beratung am Deutschen Bildungsressort<br />
in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft<br />
Volkstanz in Südtirol<br />
und dem Südtiroler Volksmusikkreis.<br />
Das Ladinische Bildungs- und Kulturressort<br />
trägt das Projekt mit und beteiligt<br />
sich auch an dessen Finanzierung.<br />
Auch die Stiftung Sparkasse unterstützt<br />
mit einem finanziellen Beitrag die Umsetzung<br />
des Projektes.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 21
INT´RESSANTERWEIS<br />
VOLKSMUSIK MACHT SCHULE:<br />
JOGGELI UND VRENELI<br />
In der VS Reith im Alpbachtal wurde in einem selbstgeschriebenen<br />
Singspiel traditionelles Kulturgut mit modernen<br />
Klängen gepaart.<br />
Text: Günther Laimböck, Katharina Oberladstätter | Fotos: Yvonne Kathreint<br />
s war einmal ein kleines Ber-<br />
in den Alpen. Dort lebten<br />
„Egdorf<br />
seine Bewohnerinnen und Bewohner<br />
glücklich und zufrieden. Die umliegenden<br />
Berge zogen vor allem im Winter<br />
viele Gäste an. Dadurch wurde das<br />
Dörflein sehr reich – fast jeder im Ort<br />
verdiente sein Geld mit den Touristen.<br />
Doch die Ruhe und die Schönheit der<br />
umliegenden Natur verloren für die<br />
Dorfbewohner nach und nach an Bedeutung.<br />
Für sie zählten nur mehr große<br />
Hotels, schnelle Lifte und Action…“<br />
Mit diesen zeitkritischen Worten begann<br />
die Aufführung des volksmusikalischen<br />
Märchens „Joggeli und Vreneli“<br />
am 2. Juli 2015 in der Volksschule<br />
Reith im Alpbachtal, an der 38 Kinder<br />
der Schule mitwirkten.<br />
Die Handlung<br />
Der Bürgermeister Joggl und das geheimnisvolle<br />
Vreneli verlieben sich<br />
ineinander. Was der junge Herr nicht<br />
weiß: Das Vreneli kommt aus dem<br />
Reich der Berggeister und versucht die<br />
Menschen wieder mehr für die Natur<br />
zu begeistern. Beim Almabtriebsfest<br />
macht Joggl dem Vreneli einen Heiratsantrag,<br />
den das Mädchen jedoch traurig<br />
mit den Worten „Joggl, das geht nicht“<br />
ablehnt und verschwindet. Als sich der<br />
Bürgermeister auf die Suche nach dem<br />
Mädchen begibt, wird er von sagenhaften,<br />
jodelnden Echohexen in das Reich<br />
des Königs Bergfriedl, dem Vater von<br />
Vreneli, gebracht. Eine unheimliche<br />
Begegnung mit dem „Berggeflüster“<br />
öffnet Joggl die Augen …<br />
Schweizer Tradition als Inspiration<br />
Inspiriert für das Kindermärchen „Joggeli<br />
und Vreneli“ wurden wir bei einem<br />
Konzertbesuch der Gruppe Jütz, einem<br />
tirolisch-schweizerischen Ensemble.<br />
Dort hörten wir den Titel Guggisberg,<br />
dessen Name sich vom Lied Vreneli ab<br />
em Guggisberg (auch vereinfacht Guggisberglied<br />
genannt) ableitet, das als<br />
das älteste noch bekannte Schweizer<br />
Volkslied gilt. Die tragische Liebesgeschichte<br />
im Originaltext, die sich auf<br />
eine wahre Begebenheit im 17. Jahrhundert<br />
bezieht, wäre allerdings als<br />
Stoff für ein Kinderstück absolut ungeeignet<br />
gewesen. Entstanden ist daher<br />
ein phantasievolles Kindermärchen mit<br />
kritischem Hintergrund – es geht vor<br />
allem darum, besser auf die Natur zu<br />
achten –, das mit der Originalgeschichte<br />
nur mehr den Namen gemeinsam hat.<br />
Einen Schwerpunkt im Stück bildet das<br />
volksmusikalische Element. Jedoch<br />
war uns wichtig, neben bekannten Tiroler<br />
Liedern und Gstanzln sowie leicht<br />
veränderten Volkstänzen auch moderne<br />
(volks-)musikalische Bausteine ins<br />
Stück einfließen zu lassen.<br />
Dass den SchülerInnen die intensive<br />
Begegnung mit Volksmusik sichtlich<br />
Spaß machte, konnte man nach den<br />
Proben immer wieder im Schulhaus hören.<br />
Die Kinder begannen selbst damit,<br />
in der Pause oder nach dem Unterricht<br />
Gstanzln zu erfinden und Lieder aus<br />
dem Stück nachzusingen. Volksmusik<br />
hat an unserer Schule wirklich Schule<br />
gemacht!<br />
Die Volksschule Reith im Alpbachtal<br />
führt seit dem Schuljahr 2009/10<br />
eine „Klasse mit musikalischem<br />
Schwerpunkt“ mit drei zusätzlichen<br />
Wochenstunden Musik, die von Katharina<br />
Oberladstätter unterrichtet<br />
wird. Die ebenfalls seit 2009/10<br />
angebotene, unverbindliche Übung<br />
„Musikalisches Gestalten“ (Leitung:<br />
Katharina Oberladstätter) wurde<br />
im Schuljahr 2014/15 mit dem Fach<br />
„Darstellendes Spiel“ (Leitung:<br />
Günther Laimböck) gekoppelt, um<br />
gemeinsame Projekte mit den Kindern<br />
der beiden unverbindlichen<br />
Übungen sowie der Musikklasse<br />
umzusetzen. Die beiden Lehrpersonen<br />
haben in den letzten Semestern<br />
selbst Stücke verfasst, die<br />
mit den SchülerInnen erfolgreich<br />
zur Aufführung gebracht wurden.<br />
„Joggeli und Vreneli“ bildete das<br />
Abschlussprojekt des Schuljahres<br />
2014/15.<br />
Eigene Projekte der letzten Jahre:<br />
2015: Joggeli und Vreneli<br />
(K. Oberladstätter und G. Laimböck)<br />
2014: Der Geist von Weihnacht<br />
(K. Oberladstätter und G. Laimböck)<br />
2014: Steig ein, steig ein, …<br />
Eine Reise durch die Musikgeschichte.<br />
(K. Oberladstätter und G. Laimböck)<br />
2013: Wirle Wurle Wasserkind<br />
(vertont von K. Oberladstätter)<br />
22<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
INT´RESSANTERWEIS<br />
„Ietz sing ma a Gstanzl …“ Tobias Moser – technisch unterstützt von Erzählerin Tamara Bertignol – weiß, wie man volksmusikalische<br />
Vierzeiler singt und spielt.<br />
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben … Der Siebenschritt wurde beim Almabtrieb getanzt.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 23
INT´RESSANTERWEIS<br />
„MIT ALLEN SINNEN“ IN TIROL:<br />
SCHULPROJEKTE SEIT 1996<br />
Seit nunmehr fast 20 Jahren fördert das Bundesministerium<br />
für Bildung und Frauen österreichweit Schulprojekte,<br />
die sich mit den unterschiedlichsten Ausdrucksformen der<br />
Volkskulturen in unserem Land „mit allen Sinnen“ auseinandersetzen<br />
Text: Sonja Ortner | Fotos: Mit allen Sinnen<br />
Durchgeführt werden sie vom Österreichischen<br />
Volksliedwerk in Zusammenarbeit<br />
mit den Volksliedwerken<br />
sowie volkskulturellen Einrichtungen<br />
der Bundesländer und den Fachinspektoren<br />
für Musikerziehung.<br />
Im Mittelpunkt steht das gemeinsame<br />
Singen, Musizieren, Tanzen, Erzählen,<br />
Spielen, Dichten, Komponieren, bildnerisches<br />
und handwerkliches Gestalten.<br />
Brauchtum, Handwerk oder Schauspiel<br />
sind ebenso zentrale Bereiche von „Mit<br />
allen Sinnen“, wie die Beschäftigung<br />
mit Kleidung und Essen oder gemeinsames<br />
Feiern.<br />
Neben der Auseinandersetzung mit<br />
Volkskultur spielen die Beziehungen<br />
und Gegenüberstellungen zu anderen<br />
Kunst- und Kulturformen sowie zu<br />
außerschulischen Einrichtungen eine<br />
wichtige Rolle. In den Projekten werden<br />
Verbindungen zu populären Strömungen<br />
und der Hochkultur genauso gesucht<br />
,wie die Beschäftigung zwischen Generationen,<br />
zu Menschen mit besonderen<br />
Bedürfnissen oder verschiedenen Kulturkreisen.<br />
In den jeweiligen Aktionen soll auf die<br />
individuellen Fähigkeiten jedes Schülers<br />
eingegangen werden. Denn die Berücksichtigung<br />
von Können und Kapazität<br />
aller Beteiligten trägt zur individuellen<br />
Prägung eines Projektes bei.<br />
Allen Projekten gemeinsames Ziel ist<br />
es, ein besseres Verständnis im Umgang<br />
miteinander zu erhalten und kreative<br />
Wege der (musikalischen) Verständigung<br />
zu entwickeln. Dies trägt dazu<br />
bei, Volkskultur in das zeitgenössische<br />
Kulturschaffen und Kulturbewusstsein<br />
einzubinden (http://mit-allen-sinnen.at).<br />
„Allen Projekten gemeinsames Ziel ist<br />
es, ein besseres Verständnis im Umgang<br />
miteinander zu erhalten und kreative<br />
Wege der (musikalischen) Verständigung<br />
zu entwickeln.“<br />
„Allen Projekten gemeinsames<br />
Ziel ist es, ein besseres<br />
Verständnis im Umgang<br />
miteinander zu erhalten<br />
und kreative Wege der<br />
(musikalischen) Verständigung<br />
zu entwickeln.“<br />
Ein Konzept „macht Schule“<br />
Der Erfolg dieses Konzeptes schlägt sich<br />
in der Anzahl der Beteiligten nieder: In<br />
Tirol haben bisher über 51.000 Schüler<br />
an über 900 Schulen teilgenommen.<br />
Die Anfangsjahre waren geprägt durch<br />
die enge Zusammenarbeit zwischen dem<br />
damaligen Obmann des Tiroler Volksliedwerks<br />
Walter Meixner und Joch<br />
Weißbacher vom Tiroler Volksmusikverein.<br />
Die ersten Projekte, organisiert von<br />
einem Team aus diesen Reihen, erreichten<br />
tirolweit – ab dem zweiten Schuljahr<br />
inklusive Südtirol – Tausende von Schülern.<br />
Das besondere am über mehrere<br />
Jahre geführte Großprojekt „Tirol singt<br />
seine Lieder“ war, dass es eine enorme<br />
Reichweite hatte und jährlich mit breit<br />
angelegten, repräsentativen Singfesten<br />
schloss. Der Schwerpunkt lag auf dem<br />
Erlernen von Volksliedern. Liedblätter<br />
und das daraus resultierte Liederbuch<br />
„Singen is inser Freid“ (2000) dienten<br />
der Verfestigung und Weiterführung<br />
dieser Idee, begleitend wurden Lehrerfortbildungen,<br />
vor allem in Volks- und<br />
Hauptschulen durchgeführt. (vgl. dazu<br />
Meixner/Weißbacher 2002; Über sieben<br />
Tiroler Projekte dieser ersten Phase siehe<br />
auch Meixner 2003)<br />
Da dadurch laut Aussage von Walter<br />
Meixner kein Budget für Schulen mit<br />
eigenen Ideen vorhanden war, konnten<br />
erst mit dem Schuljahr 2001/02 acht<br />
Schulen mit Eigeninitiativen gefördert<br />
werden. Wurde bisher durch die Kooperation<br />
mit der Pflegeeinrichtung Tiroler<br />
Volksmusikverein vorrangig das Erlernen<br />
von Volkslied und Volksmusik im<br />
engeren Sinne unterstützt bzw. durch<br />
präskriptive Projekte geleitet, so gestalteten<br />
sich ab jetzt die Themen entsprechend<br />
des „Mit allen Sinnen“-Konzeptes<br />
vielfältiger. Mit dem Schuljahr<br />
2003/04 wurde das Modell der Vergabe<br />
durch Anmeldung einer von der Schule<br />
selbst vorgeschlagenen Idee maß-<br />
24<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
INT´RESSANTERWEIS<br />
geblich. Neben einem Musical-Projekt<br />
der Musikhauptschule Innsbruck war<br />
von Anfang an auch Herbert Post vom<br />
BRG Imst dabei, der sich wiederholt mit<br />
volksmusikalischen Einflüssen auf die<br />
Kunstmusik und der damit verbundenen<br />
Herausgabe von Arbeitsheften beschäftigte.<br />
Während sich in den ersten Jahren vor<br />
allem Volks- und Hauptschulen beteiligten,<br />
kamen ab 2001/02 erstmals eine<br />
Sonderschule sowie ein Gymnasium<br />
dazu und im weiteren Verlauf auch Musikschulen<br />
und Kindergärten, die vereinzelt,<br />
auch mit anderen Volksschulen<br />
oder Gymnasien, kooperierten.<br />
Volksmusik und mehr<br />
Viele Projekte basieren seither auf den<br />
Synergien mit anderen Kulturen bzw.<br />
ethnischen Minderheiten oder beziehen<br />
Lieder aus aller Welt mit ein. Gegenseitiges<br />
Kennen- und Verstehenlernen<br />
in einem Österreich ethnischer Vielfalt<br />
stehen ebenso im Fokus wie die Bildung<br />
sozialer Kompetenz und Empathie,<br />
wie im Fall des Projektes „Wir sind<br />
eine bunte Gemeinschaft“ (VS Mötz<br />
2010/11), bei dem Asylwerber eingebunden<br />
waren. Ein größeres integratives<br />
Projekt ermöglichte behinderten<br />
Menschen durch Singen im Tonstudio<br />
den Produktionsprozess einer CD aktiv<br />
mitzuerleben und mitzugestalten (SPZ<br />
Fügen mit acht anderen Einrichtungen<br />
2007/08).<br />
Auch werden vermehrt Theaterstücke<br />
oder Musicals („Die Bärenweihnacht“,<br />
VS Kals oder „Freunde in Afrika“, VS<br />
Rinn; beide 2010/11) eingereicht, aber<br />
auch Projekte, bei denen neue Lieder<br />
geschaffen werden, etwa beim Gemeinschaftsprojekt<br />
von KG und MS Telfs<br />
„Mit allen Sinnen Bücher und Musik erleben“<br />
(2010/11). Volksmusik und -lied<br />
als Teil eines volkskulturellen Projektes<br />
„Logo“ des Projektes von VS und KG Untermieming, Schuljahr 2010/11<br />
einer Gemeinde erfuhren 2007/08 die<br />
Teilnehmer von „Zirl mit allen Sinnen“<br />
oder „Die Musik in unserem Dorf“ der<br />
VS Brandberg. Eines der wenigen reinen<br />
Volkslied-Projekte war jenes von<br />
VS und KG Untermieming mit dem<br />
originellen Titel „jodlschdu-jodlia“<br />
(2010/11, s. Abb.). Ziel war das freie<br />
Singen von Volksliedern und die Einbindung<br />
der älteren Generation mit ihrem<br />
Volkslied- und Volksmusikrepertoire.<br />
Abgesehen von „Singmo mitnando<br />
– von der Lienzer bis zur Mühlbacher<br />
Klause“ (2008/09), das anlässlich<br />
des Gedenkjahres 1809–2009 initiiert<br />
wurde und mit einem gemeinsamen,<br />
länderübergreifenden Singfest mit 73<br />
Schulklassen und über 2.900 beteiligten<br />
Schülern schloss, wurden zwar nie<br />
mehr so viele Schüler erreicht wie in<br />
den frühen Jahren, doch erlebte „Mit allen<br />
Sinnen“ in Tirol eine Fülle an Ideen<br />
und Ausdrucksformen, angepasst an die<br />
Gegebenheiten und Fähigkeiten der einzelnen<br />
Schulen und ihrer Lehrer.<br />
Mit dem vor zwei Jahren von Fachinspektor<br />
Martin Waldauf initiierten gesamttiroler<br />
Projekt „Tirol singt!“, dessen<br />
Arbeitsmaterialien online abrufbar<br />
sind (www.tirol-singt.at), soll an das<br />
frühere „Tirol singt seine Lieder“ angeknüpft<br />
werden. (siehe G’sungen &<br />
G’spielt 2/2015, S. 6.)<br />
schneeweh: Ein aktuelles Projekt<br />
Im heurigen Schuljahr konnte beispielsweise<br />
Martin Mallaun von der Landesmusikschule<br />
St. Johann i. T. ebenfalls<br />
ein in Kooperation mit Südtirol großangelegtes<br />
(CD-)Projekt unter dem Titel<br />
„schneeweh“ durchführen: Gemeinsam<br />
mit zwei Südtiroler Lehrerkollegen<br />
– Reinhilde Gamper (Musikerin und<br />
Lehrerin) und Josef Feichter (Leiter der<br />
Musikschule Bruneck) – und unter der<br />
Beteiligung der Musikschulen Bruneck,<br />
Klausen/Seis und Gröden, dem Sozialwissenschaftlichen<br />
Gymnasium „Josef<br />
Gasser“ Brixen, dem Vinzentinum Brixen<br />
und dem Sozialwissenschaftlichen<br />
und Kunstgymnasium Bruneck produzierte<br />
er eine Weihnachts-CD mit Texten<br />
von Südtiroler Jugendlichen und<br />
Musik von Zitherschülern. Sämtliche<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 25
INT´RESSANTERWEIS<br />
Ungewöhnliche Zugänge zur Zither: Martin Mallaun und Vincent bei der Aufnahme in<br />
Südtirol, Projekt der LMS St. Johann i. T., Schuljahr 2014/15<br />
schneeweh: „… eine erfrischend unkonventionelle<br />
CD zum Thema Advent und Weihnachten“<br />
Inhalte wurden von Schülern aus Nordund<br />
Südtirol gestaltet. Die Musikstücke<br />
– von typisch adventlicher Volksmusik<br />
über internationale Folklore, Pop/Rock<br />
bis hin zu freier Improvisation – spielten<br />
Schüler der Landesmusikschule St. Johann<br />
(Leitung: Martin Mallaun) sowie<br />
der Musikschulen Bruneck, Klausen und<br />
Gröden ein (Leitung: Reinhilde Gamper).<br />
In allen Stücken sind Zithern vertreten,<br />
oft in Kombination mit anderen<br />
Instrumenten. Traditionelles Kulturgut<br />
hat dabei genauso seinen Platz wie das<br />
Erforschen, Entdecken und Formulieren<br />
von Empfindungen zum Weihnachtsfest.<br />
In originellen Texten, die die jungen<br />
Autorinnen des Pädagogischen Gymnasiums<br />
Bruneck auch selbst lesen, bringen<br />
sie ihre Gedanken zur sogenannten<br />
„stillsten Zeit im Jahr“ zum Ausdruck:<br />
Der Weihnachtsmann geht mit Burnout<br />
in Frühpension, Ö3 vergrault mit seiner<br />
Dauerberieselung eine Hörerin, Landschaften<br />
versinken im Schneefall in Stille<br />
und jemand schreibt eine immaterielle<br />
Wunschliste ans Christkind.<br />
Die CD wurde Ende 2014 im Rahmen<br />
von drei Konzerten in Süd- und Nordtirol<br />
vorgestellt, eine Facebook-Seite<br />
(https://www.facebook.com/Schneeweh)<br />
sowie eine Soundcloud mit Auszügen<br />
der CD (https://soundcloud.com/<br />
schneeweh) eingerichtet.<br />
Hauptziel des ambitionierten Projektes<br />
war es, eine künstlerisch hochwertige<br />
Produktion umzusetzen, in der der<br />
Zither eine Hauptrolle zukommt und ihrem<br />
Image als reines Sparteninstrument<br />
der Volksmusik durch stilistische Vielfalt<br />
entgegengewirkt wird.<br />
Es war in diesem Sinne ein rundum gelungenes<br />
„Mit allen Sinnen“-Projekt!<br />
Auskunft und Anmeldung zu den<br />
„Mit allen Sinnen“-Projekten:<br />
Tiroler Volksliedwerk,<br />
Sonja Ortner<br />
Feldstraße 11a, 6020 Innsbruck<br />
sonja.ortner@volkslied.at,<br />
Tel.: 0512 59489-126<br />
LITERATUR:<br />
Meixner Walter/Weißbacher, Joachim<br />
(2002): „Von ‚Tirol singt seine<br />
Lieder‘ zur ‚Volkslied-Schatzsuche‘“,<br />
in: Musikerziehung 55, 217-<br />
221.<br />
Meixner, Walter (2003): „‘Mit allen<br />
Sinnen‘ – zeitgemäße Zugänge<br />
zur musikalischen Volkskultur<br />
im schulischen Umfeld in Österreich“,<br />
in: Musikpädagogik und<br />
Volksmusikforschung – Chancen<br />
einer Zusammenarbeit. Symposion<br />
zum 70. Geburtstag von Josef Sulz<br />
(= Innsbrucker Hochschulschriften,<br />
Serie B, Band 5), Anif: Mueller-Speiser,<br />
51-64.<br />
26<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
RÜCKBLICK<br />
35 JAHRE TIROLER MUSIZIERWOCHE<br />
– EIN ZWISCHENRESÜMEE<br />
Der „Osttiroler Bote“ sollte Recht behalten, wenn er am<br />
30. Juli 1981 in einem Bericht über die erste Musizierwoche<br />
bereits feststellte: „Volksmusik ist wieder im<br />
Aufwind!“ Heute, nach 35 Jahren, kann man getrost hinzufügen:<br />
Volksmusik hat – nicht zuletzt durch die Tiroler<br />
Musizierwoche – tatsächlich „Schule gemacht“.<br />
Text: Yvonne Kathrein | Fotos: Tiroler Volksmusikverein<br />
u woidst di nit trenna vo dem<br />
„DGånzn“, erinnert sich Otto Ehrenstrasser<br />
mit Funkeln in den Augen an<br />
die erste Tiroler Musizierwoche 1981.<br />
„Do håst amoi drei Tog schlåffn miassn<br />
danoch.“ Vielleicht, weil man die vielen<br />
Eindrücke während der Woche erst einmal<br />
verarbeiten musste, vielleicht aber<br />
auch, weil man doch weniger Schlaf<br />
abbekommen hatte, als man es sonst<br />
gewohnt war. Kein Wunder: eine ganze<br />
Woche lang untertags und durchaus<br />
auch ein bisschen nächtens zu musizieren,<br />
zu singen und zu tanzen, das ist<br />
wirklich nichts Alltägliches.<br />
Die erste Tiroler Musizierwoche<br />
Dabei hatte Otto im Vorfeld schon ein<br />
etwas mulmiges Gefühl, ausgerechnet<br />
bei der ersten Tiroler Musizierwoche,<br />
die von 12. bis 18. Juli 1981 auf Schloss<br />
Lengberg in Nikolsdorf stattfand, überhaupt<br />
das erste Mal unterrichten zu<br />
dürfen/sollen. Kein Wunder: Als Flor<br />
und Inge Pedarnig damals nach dem<br />
Vorbild der Musizierwoche in Oberösterreich<br />
eine solche volksmusikalische<br />
Fortbildung veranstalteten, hatten<br />
sie sich bereits versierte und aus dem<br />
Rundfunk bekannte Volksmusikgrößen<br />
wie Peter Reitmeir, Andre Feller oder<br />
Peter Moser, Flor Pedarnig, Johanna Senezcko, Martina Frick, Inge Pedarnig, Peter Reitmeir,<br />
Franz Posch und Siggi Schmid (v. l. n. r.) bei der ersten Musizierwoche auf Schloss Lengberg<br />
in Nikolsdorf.<br />
Franz Posch ins Boot geholt, und auch<br />
Peter Moser, der damalige Obmann des<br />
Tiroler Volksmusikvereins und Leiter<br />
der Radio Tirol Volksmusikabteilung,<br />
sollte den TeilnehmerInnen einen Besuch<br />
abstatten. Aber eben auch aufstrebende<br />
Junglehrerinnen und -musiker<br />
wie die Geschwister Christine und Otto<br />
Ehrenstrasser sollten zum Referententeam<br />
gehören. Dass es damals, natürlich<br />
in Ermangelung digitaler technischer<br />
Hilfsmittel, viel improvisierter zuging<br />
als heute und man sich etwa am ersten<br />
Abend zusammensetzte, um bis spät in<br />
die Nacht hinein die Gruppen- und Zeiteinteilungen<br />
vorzunehmen, tat der guten<br />
Stimmung keinen Abbruch. Mehr noch:<br />
der Grundstein für die Inhalte – singende<br />
Morgenbetrachtung, Instrumentalund<br />
Gesangsunterricht, auflockernde<br />
Tanzeinheiten, dazwischen Essen und<br />
am Abend Plaudern, Zusammensitzen,<br />
ungezwungenes Musizieren und Tanzen<br />
… dieser Grundstein wurde während der<br />
ersten Woche in Osttirol gelegt.<br />
Dass das Schloss Lengberg aber auch<br />
viel zu klein für die 77 TeilnehmerInnen<br />
und neun ReferentInnen war, das hatte<br />
man spätestens dann erkannt, als dort<br />
sogar aus Klo und Besenkammerl Musik<br />
erklang. Nach einem Abstecher in Imst<br />
im Jahr 1982 fand man dann ab 1983 in<br />
den Räumlichkeiten der Landwirtschaftlichen<br />
Landeslehranstalt in Rotholz endgültig<br />
die perfekten Bedingungen.<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
So perfekt nämlich, dass man sogar einmal<br />
100 der etwa 200 Angemeldeten<br />
absagen musste und als Aufnahmekriterium<br />
einführen musste, nicht öfter als<br />
zwei Mal hintereinander an der Woche<br />
teilnehmen zu können. Otto weiß das so<br />
genau, weil er nach den „Pedarnigs“ die<br />
Musizierwoche ganze 23 Mal (nämlich<br />
von 1987 bis 2005 gemeinsam mit seiner<br />
Frau Lisi und von 2005 bis 2008 mit<br />
Christa Mair-Hafele) leitete. Auch Joch<br />
28 G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2015
RÜCKBLICK<br />
Sichtlich gut gelaunt: Otto und Christine Ehrenstrasser (rechts) mit Markus und Erna Bodner<br />
(damals noch Kronberger) beim Ausflug, der ebenso fixer Bestandteil der Musizierwoche ist.<br />
Weißbacher, der die Woche von 2009<br />
bis 2013 leitete, und Peter Margreiter,<br />
der ab 2014 die Leitung übernahm,<br />
sind Platz-„Probleme“ nicht unbekannt.<br />
Nach wie vor ist der Run darauf sehr<br />
groß, nach wie vor klingt es eine Woche<br />
lang aus allen Winkeln des Hauses, nach<br />
wie vor ist jeder beseelt von der pulsierenden<br />
Stimmung und der unbeschreiblich<br />
positiven Atmosphäre, die sich im<br />
Lauf der Woche entwickelt, und nach<br />
wie vor fällt der Abschied am Samstag<br />
in der Früh sehr schwer. Auf die Frage,<br />
warum die Musizierwoche bis heute so<br />
erfolgreich ist, weiß Otto rasch mehrere<br />
Antworten: „Es passieren Dinge, die<br />
im normalen Unterricht nicht stattfinden<br />
können: Du übst untertags und kannst<br />
es dann am Abend, beim gemütlichen<br />
Zusammensitzen, gleich ungezwungen<br />
umsetzen. Und es ist einfach etwas<br />
Besonderes, in einer Gemeinschaft mit<br />
Gleichgesinnten zu musizieren, zu singen<br />
und zu tanzen. Gerade Jugendliche<br />
werden in ihrem Tun bestärkt, wenn sie<br />
sehen, dass Gleichaltrige auch Volksmusik<br />
machen. Noch dazu bietet Rotholz<br />
ein wunderbares Ambiente. Es findet<br />
während so einer Woche einfach ganz<br />
viel unbewusst statt.“ Das will man Otto<br />
gerne glauben, hat er doch in einer der<br />
Singwochen in Imst unbewusst (?) seine<br />
Frau kennengelernt. Und es soll auch<br />
das ein oder andere Paar bei der Musizierwoche<br />
in Rotholz ganz unbewusst<br />
zusammengefunden haben …<br />
Volksmusik hat „Schule gemacht“<br />
Ob bewusst oder unbewusst: Zusammengefunden<br />
haben oder zusammengeschweißt<br />
wurden in Rotholz auch<br />
mehrere Gruppen, etwa die Oberlienzer<br />
Volksmusikanten, die Tiroler Sunnwendmusig,<br />
die Augeiger oder die<br />
Stoabichl Tanzlmusig: Namhafte Formationen,<br />
in denen auch namhafte Leute<br />
ihr volksmusikalisches Tun entfalten<br />
und dann auch weitergeben konnten.<br />
Die Musizierwoche hat sicherlich die<br />
(Volks-)Musiklehrer-Landschaft in Tirol<br />
ganz wesentlich mitgeprägt. „Sehr viele,<br />
die heute namhafte Musiker und Musiklehrer<br />
sind, haben ‚Rotholz‘ besucht“,<br />
weiß Otto. Und dennoch hat sich heute<br />
einiges gewandelt. „Heute läuft die<br />
(volks-)musikalische Ausbildung großteils<br />
über die vielen Musikschulen im<br />
Land. Früher gab es eine volksmusikalische,<br />
professionelle Betreuung eigentlich<br />
fast nur durch die Musizierwochen.<br />
Dort bekam man Unterricht, etwa auf<br />
der Tiroler Volksharfe, dem Osttiroler<br />
Hackbrett oder der Zither. Es wurden<br />
Noten ausgeteilt – beispielsweise hat<br />
Flor Pedarnig, wenn er Tanzlmusiggruppen<br />
betreut hat, Stückln der Altstadtler<br />
aufgelegt und mit den Teilnehmern eingeübt.<br />
So wurden sie verbreitet. Eine<br />
solche Woche war ein echter Multiplikator.<br />
Und vieles wurde auch extra für<br />
SchülerInnen geschrieben.“ Aber auch<br />
heute ist die Musizierwoche nach wie<br />
vor ein Multiplikator, und zwar für alles,<br />
was man während einer Woche gemeinsamen<br />
Singens, Tanzens, Musizierens,<br />
Aufbleibens, Fein-Habens … erlebt.<br />
Und das ist eben ganz etwas anderes als<br />
das, was man während des Jahres lernt<br />
und mitbekommt. Auch wenn oder gerade<br />
weil in ungezwungenem Ambiente<br />
vieles unbewusst abläuft.<br />
Wer einmal dabei war, will immer wieder kommen: Die Musizierwoche in Rotholz ist bis heute<br />
Magnet für Jung und Alt – und das wird sich nicht so schnell ändern.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 29
RÜCKSICHT<br />
RÜCKBLICK AUF 25 JAHRE JUGEND<br />
SING- UND MUSIZIERWOCHE<br />
Eine ganze Woche mit Gleichaltrigen musizieren, singen,<br />
tanzen, spielen in Kleingruppen und dazu jede Menge Spaß<br />
haben, wer wollte das nicht. Diesen Traum erfüllen sich<br />
seit 25 Jahren Kinder und Jugendliche in Südtirol.<br />
Text und Fotos: Franz Hermeter<br />
Genau das war auch die Absicht von<br />
Josef Mulser, dem damaligen Obmann<br />
des Südtiroler Volksmusikkreises,<br />
als er 1991 die erste Jugendsing- und<br />
Musizierwoche ins Leben rief. In Luisa<br />
Jaeger und Walter Innerhofer hatte Mulser<br />
eine Volksschullehrerin und einen<br />
Musiklehrer gefunden, die die Leitung<br />
und Verantwortung dafür übernahmen.<br />
Ganze 13 Mal haben Luisa und Walter<br />
unvergessliche Wochen für die heranwachsende<br />
Jugend organisiert und gestaltet<br />
und jedes Mal gab es wässrige<br />
Augen, wenn es hieß, wieder auseinander<br />
zu gehen. Freundschaften entstanden,<br />
die teilweise bis in die heutige Zeit<br />
reichen.<br />
Berühmtheiten<br />
An viele nette Begebenheiten in diesen<br />
Jahren erinnern sich Luisa und Walter<br />
noch sehr genau, denn irgendetwas Besonderes<br />
gab es jedes Jahr. Einige der<br />
Referenten und Teilnehmer stehen heute<br />
auf den „großen Bühnen“ der Welt. Wie<br />
etwa Herbert Pixner, die Geschwister<br />
Marlene und Elisabeth Schuen, die mit<br />
ihrer Cousine Maria Moling als Gesangstrio<br />
„Ganes“ große Erfolge feiern<br />
oder Andé Comploi, der sich heute an<br />
der Wiener Staatsoper als Pressechef für<br />
die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich<br />
zeichnet. Auch dessen Bruder, Dumëne<br />
(ladinisch für Dominik) Comploi war bei<br />
Günther Hopfgartner, Stefanie Unterberger, Walter Innerhofer, Luisa Jaeger, Gernot Niederfringer und Renate Schwärzer beim Anschneiden<br />
der Jubiläumstorte.<br />
30<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
RÜCKSICHT<br />
den „JuSiMu“-Wochen mit dabei. Heute<br />
arbeitet er für Walt Disney als Creativ<br />
Designer in Los Angeles. Sie alle denken<br />
noch gerne an die JuSiMu-Wochen zurück,<br />
wie diese Veranstaltung mittlerweile<br />
gerne von der Jugend genannt wird.<br />
Neue Leitung<br />
Ab dem Jahre 2004 übernahmen Stefanie<br />
Unterberger und Fara Prader für zehn<br />
Jahre als Kursleiterinnen das Ruder der<br />
„JuSiMu“-Wochen. Fara als temperamentvolle<br />
Singlehrerin und Stefanie als<br />
Tausendsassa an den verschiedenen Instrumenten.<br />
Allen zur Seite stand stets<br />
eine Riege der besten Musiklehrer/innen<br />
aus Südtirol, den österreichischen Bundesländern<br />
und Bayern. Nicht weniger<br />
als 74 waren es in den vergangenen 25<br />
Jahren, die ihre Kenntnisse an die heranwachsende<br />
Jugend weitergegeben und<br />
damit wertvolles Kulturgut vermittelt<br />
haben. Gar etliche waren Jahre vorher<br />
selbst noch als Teilnehmer/innen dabei.<br />
Seit nunmehr zwei Jahren zeichnen sich<br />
Renate Schwärzer und Günther Hopfgartner<br />
für die Abwicklung dieser beliebten<br />
Wochen verantwortlich.<br />
Luisa Jaeger und Walter Innerhofer haben 13 Mal die JuSiMu-Wochen geleitet.<br />
Seminarorte waren die Landwirtschaftsschule<br />
Dietenheim im Pustertal, die<br />
Landwirtschaftsschule Salern bei Brixen<br />
und nun seit vielen Jahren das Vinzentinum<br />
in Brixen. Letzteres eignet sich<br />
hervorragend für den Musikunterricht in<br />
Kleingruppen, da genügend Räume vorhanden<br />
sind. Als große Bühne steht ein<br />
großer Theatersaal für das gemeinsame<br />
Tanzen und Singen zur Verfügung. Nicht<br />
zu vergessen sind die Sportanlagen, die<br />
besonders gerne genützt werden. Zum<br />
„silbernen Geburtstag“ im Juni durften<br />
die ehemaligen Kursleiter und der Obmann<br />
des Südtiroler Volksmusikkreises<br />
Gernot Niederfriniger gemeinsam mit<br />
Renate Schwärzer und Günther Hopfgartner<br />
die Jubiläumstorte anschneiden.<br />
Ad multos annos!<br />
Dank und Anerkennung für ihre Arbeit: SVMK-Obmann Gernot Niederfriniger<br />
überreicht den neuen Leitern der JuSiMu-Woche, Renate Schwärzer und Günther<br />
Hopfgartner, das druckfrische Ernst-Thoma-Buch.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 31
RÜCKBLICK<br />
WANDERTAG DES TIROLER<br />
VOLKSMUSIKVEREINS<br />
„In die Berg bin i gern …“: die fünfjährige<br />
Melanie und ihre Schwester<br />
Stefanie Granegger zeigten wie’s<br />
richtig schön klingen kann.<br />
Am 18. Juli machten sich die Mitglieder des TVM trotz tropischer Temperaturen<br />
und denkbar schlechter Wettervorhersagen zur gemeinsamen<br />
Wanderung von Oberndorf in Tirol auf die Bassgeigeralm auf.<br />
Zum Fotzhobel-Spielen ist’s nie zu<br />
spät: Josef Wörgötter unterhielt<br />
die Runde mit dem Hosensackinstrument.<br />
Text: Stefan Brandstätter, Gebietsreferent Kitzbühel | Fotos: Klaus Salinger<br />
Unter der Führung von Gebietsreferent<br />
Stefan Brandstätter<br />
wanderte ein Großteil der Teilnehmer<br />
zu Fuß auf die Alm, wo sie<br />
von den Mitterhögl Weisenbläsern<br />
musikalisch empfangen wurden.<br />
Nachdem sich alle gestärkt und vor<br />
allem ihren Flüssigkeitshaushalt<br />
wieder in Ordnung gebracht hatten,<br />
wurde bald gemeinsam musiziert<br />
und gesungen und der herrliche<br />
Ausblick zum Wilden Kaiser genossen.<br />
Ein lustiger Haufen hatte sich eingefunden:<br />
Von der schneidigen<br />
Sängerin mit gerade einmal fünf<br />
Jahren bis zum 90-jährigen Mundharmonikaspieler<br />
waren alle Altersgruppen<br />
vertreten.<br />
Nach dem Rückmarsch zum Hotel<br />
Penzinghof gab es einen gemütlichen<br />
musikalischen Ausklang mit<br />
der Hoffnung, bald wieder einen<br />
gemeinsamen Ausflug zu unternehmen.<br />
Ein besonderer Dank gilt den<br />
Wirtsleuten von der Bassgeigeralm<br />
und vom Hotel Penzinghof für die<br />
gute Bewirtung!<br />
Ocarina- und Panflötenbau<br />
SÜDTIROL<br />
Harfe<br />
Hackbrett<br />
Zither<br />
grafik: fotolitho lana service<br />
Töne, auf Schwingen getragen...<br />
Meistergilde<br />
Kitzbühel<br />
39022 | Algund | Lagundo | Italy<br />
J.-Weingartner-Str. 47/a<br />
Tel. & Fax: 0039 (0)473 22 02 32<br />
info@musik-plaschke.it | www.musik-plaschke.it<br />
Verkauf, Service<br />
und Zubehör:<br />
A-6370 Kitzbühel<br />
Jochberger Straße 125<br />
Tel. +43/(0) 53 56/62 956<br />
Fax DW 3<br />
info@muernseer.at<br />
www.muernseer.at
STELLT´S ENK VOR<br />
DAS MUSEUM IN DER<br />
WIDUMSPFISTE<br />
In Fügen wird die Lokalgeschichte des Zillertals auf vier<br />
Stockwerken in die Gegenwart geholt. Und auch Musikalien<br />
kommen dort nicht zu kurz.<br />
Text: Günther Klaus | Foto: Heimat- und Museumsverein Fügen, Peter Mader<br />
In dem vom Heimat- und Museumsverein<br />
geführten Museum in der<br />
Widumspfiste wird als Schwerpunkt die<br />
Geschichte der Zillertaler Sängerfamilien<br />
und die damit verbundene Verbreitung<br />
des Liedes „Stille Nacht“ in die<br />
ganze Welt dokumentiert. Anhand von<br />
Bildern, Notenbüchern, Exponaten und<br />
Dokumenten kann man die Reisen der<br />
Sänger in die Welt nachvollziehen. Neben<br />
Fügener Künstlern und Traditionsvereinen,<br />
altem Handwerk, bäuerlichen<br />
Gerätschaften oder etwa der Geschichte<br />
des Bergbaus in Fügen und am Fügenberg<br />
werden aber auch Musikintrumente<br />
präsentiert.<br />
Interessante Musikexponate<br />
Ein Instrument, das die Nationalsängerfamilie<br />
Rainer aus Fügen im Zillertal<br />
baute und auf ihre Sängerreisen<br />
mitnahm, um es zu verkaufen, ist die<br />
„Giggelira“, ein hölzernes Xylophon,<br />
das auch unter dem Namen „Holzharmonika“,<br />
„Strohfidel“ oder „Lignum<br />
Psalterium“ bekannt ist. Die Giggelira<br />
besteht aus 24 bis 26 Klangstäben in<br />
zwei separaten Reihen mit je zwei angebundenen<br />
Strohbündeln. Die Stäbe<br />
sind an den Auflagepunkten waagerecht<br />
durchbohrt und mit einem Band durchzogen<br />
und durch kleine Holzkugeln separiert.<br />
Die Klangstäbe sind an der Unterseite<br />
bogenförmig ausgesägt sowie an<br />
den Ecken abgeschrägt. Die aufgemalten<br />
Tonbuchstaben verweisen auf die Spielhaltung.<br />
Das Instrument liegt mit den<br />
Klangstäben quer zum Spieler und zwar<br />
so, dass die längsten Stäbe dem Spieler<br />
zugewandt sind. Zum Instrument gehören<br />
ein trapezförmiger Kasten mit zwei<br />
Riemen zum Befestigen des Deckels<br />
sowie zwei Klöppel. Catharina Josepha<br />
Pelzer, eine deutschstämmige Gitarristin,<br />
Komponistin und Gitarrenlehrerin,<br />
die in England unter dem Namen Madame<br />
Sidney Pratten sehr berühmt wurde,<br />
schrieb sogar eine Anleitung für dieses<br />
Instrument. Im Museum in der Widumspfiste<br />
in Fügen wird eine solche Giggelira<br />
samt noch vorhandener Preisliste<br />
ausgestellt.<br />
Mit Stolz können wir berichten, dass<br />
unsere Museums-Tätigkeiten im November<br />
2011 in Graz mit dem Österreichischen<br />
Museumgütesiegel bestätigt<br />
wurden.<br />
Unser Museum gewährt den<br />
Mitgliedern des Tiroler Volksmusikvereines<br />
bei Vorlage des<br />
Mitgliedsausweises den ermäßigten<br />
Eintrittspreis von 2,50 €.<br />
Auf Anfrage sind jederzeit Gruppenführungen<br />
(ab 10 Personen)<br />
möglich.<br />
Museum in der Widumspfiste<br />
Fügen, Lindenweg 2, 6263 Fügen<br />
(oberhalb der Kirche)<br />
Infos, Öffnungszeiten, Anfahrt:<br />
www.hmv-fuegen.at<br />
Tel.: +43 650 2448028<br />
Die Giggelira wurde von der Sängerfamilie Rainer auf ihre Reisen mitgenommen.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015<br />
33
STELLT´S ENK VOR<br />
DIE SCHILDBERGMUSIG<br />
Privat-, Musikschul- und Musizierwochenunterricht, ein<br />
strenger Übeplan, Talent und vor allem ganz viel Freude:<br />
Das sind die Zutaten dafür, so erfolgreich zu musizieren<br />
wie die Geschwister Zemmer aus Kastelruth.<br />
Text: Maria und Doris Zemmer | Fotos: Hartmann Seeber, Ralph Kapavik<br />
34<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
STELLT´S ENK VOR<br />
Wir sind die Schildbergmusig, drei Geschwister<br />
– Maria, Doris und Peter Zemmer<br />
– vom Schildberghof in der Gemeinde<br />
Kastelruth. Musik hat uns schon<br />
von klein auf begeistert, deshalb war es<br />
auch nicht verwunderlich, dass wir alle<br />
ein Instrument erlernt haben.<br />
In der Grundschule durfte sich jedes<br />
von uns Kindern sein Lieblingsinstrument<br />
auswählen und sich zum Unterricht<br />
an der Musikschule von Seis anmelden.<br />
Maria war zwei Jahre lang auf<br />
der Warteliste für Steirische Harmonika<br />
und so beschlossen unsere Eltern, einen<br />
Harmonikaspieler zu fragen, ob er Zeit<br />
habe, ihr einige Stunden zu geben. Nach<br />
einigen Jahren Privatunterricht versuchte<br />
Maria es erneut und wurde in der<br />
Musikschule aufgenommen. Zwei Jahre<br />
Musikschulunterricht folgten. Maria<br />
spielt nun seit elf Jahren Steirische Harmonika,<br />
Doris begann vor neun Jahren<br />
die Querflöte zu erlernen und Peter hat<br />
seit sechs Jahren als treue Begleiterin<br />
die Zugposaune.<br />
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“<br />
Wie das Sprichwort schon sagt hatten<br />
auch wir nicht immer Freude am täglichen<br />
Üben. Dank unserer Eltern, die<br />
streng darauf bestanden, dass wir regelmäßig<br />
unser Instrument in die Hand<br />
nahmen, haben wir auch einige Tiefs<br />
auf unserem musikalischen Weg überstanden.<br />
Der Grundsatz, dem wir von<br />
Anfang an folgten, lautete: Wer ein Jahr<br />
Musikschule machen möchte, muss regelmäßig<br />
üben und kann nach diesem<br />
Jahr entscheiden, ob er im nächsten Jahr<br />
weitermachen möchte oder nicht. Sobald<br />
dann die Anmeldung fürs nächste<br />
Jahr auf dem Programm stand, waren<br />
natürlich alle Mühen und der Frust vergessen<br />
und das nächste Jahr folgte.<br />
Dadurch, dass neben der Pflichtschule<br />
die Zeit zum Üben zu Hause begrenzt<br />
war, kam es oft vor, dass wir gleichzeitig<br />
übten. Einer in der Küche, der andere in<br />
Die Giggelira wurde von der Sängerfamilie Rainer auf ihre Reisen mitgenommen.<br />
der Stube, der Dritte im Schlafzimmer.<br />
Natürlich störten wir uns dabei gegenseitig<br />
und so kamen wir auf die Idee,<br />
einfache Stücke zusammen zu spielen.<br />
Bei den Jugendsing- und Musizierwochen<br />
im Vinzentinum in Brixen, die wir<br />
einige Male besuchten, machte nämlich<br />
das Zusammenspiel viel mehr Spaß als<br />
immerzu alleine zu üben.<br />
So übten Maria und Doris immer öfter<br />
zusammen und begannen auch für<br />
Peter Noten für einfaches Begleiten<br />
dazuzuschreiben. Durch Zufall hörte<br />
diese Versuche der damalige Musiklehrer<br />
von Maria, Markus Hochkofler, und<br />
war sofort begeistert. Er motivierte uns,<br />
eine Anfrage für Ensemblestunden zu<br />
stellen, was dann auch genehmigt wurde.<br />
Im nächsten Schuljahr begann dann<br />
unser Ensembleunterricht mit Markus<br />
Hochkofler, der uns so perfekt förderte<br />
und es verstand, uns so viel Freude am<br />
gemeinsamen Musizieren zu vermitteln,<br />
dass wir gar nicht mehr damit aufhören<br />
wollten.<br />
Wir begannen bei kleineren und größeren<br />
Familienfesten aufzuspielen, bei<br />
heiligen Messen in den Kirchen von<br />
Seis und Kastelruth, in Hotels usw. So<br />
wurden wir im Schlerngebiet immer bekannter<br />
und durften auch bei Eröffnungen,<br />
ja sogar bei einer Hochzeit musizieren.<br />
2014 – ein tolles Jahr<br />
Das Jahr 2014 war ein außergewöhnliches<br />
Jahr für uns als Schildbergmusig:<br />
Im April erhielten wir beim 2. Südtiroler<br />
Volksmusikwettbewerb in Klausen das<br />
Prädikat „Ausgezeichnet“. Im September<br />
waren wir bei der Sendung „Musik<br />
in den Bergen“ im Bayerischen Fernsehen<br />
neben Größen wie den Kastelruther<br />
Spatzen und Oswald Sattler zu sehen<br />
und im Oktober erspielten wir uns beim<br />
21. Alpenländischen Volksmusikwettbewerb<br />
in Innsbruck das Prädikat „Ausgezeichnet“.<br />
Als Abschluss eines ohnehin<br />
schon perfekten Jahres durften wir beim<br />
Nikolauskonzert der Kastelruther Spatzen<br />
auf einer großen Bühne auftreten.<br />
Somit war das Jahr 2014 ein sehr aufregendes,<br />
bereicherndes, energiegeladenes,<br />
aber auch anstrengendes Jahr für<br />
uns, das wir sicher nie vergessen werden.<br />
Unsere erste CD – „Iatz geats auf“<br />
Im Winter 2014/2015 erfüllten wir uns<br />
einen großen Wunsch und nahmen unsere<br />
erste CD auf. Man findet darauf ein<br />
bunt gemischtes Programm von alten<br />
Stücken wie „In Voter sein Häusl“ bis<br />
zu neueren Kompositionen von Herbert<br />
Pixner.<br />
Kontakt: Tel.: +39 0471 706885, info@<br />
schildberghof.com<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 35
STELLT´S ENK VOR<br />
DIE VOLKSMUSIKLANDSCHAFT<br />
AUSSERFERN<br />
Alles „AUSSER FERN“ – so könnte man die Volksmusik<br />
im Außerfern bezeichnen. Auch wenn der Fernpass etwas<br />
Trennendes hat, verbindet er den Bezirk Reutte mit Innertirol.<br />
Doch die Einflüsse kamen auch vom Schwäbischen<br />
und Alemannischen. So entwickelte sich eine eigene Volksmusiklandschaft,<br />
auf die die Außerferner stolz sind.<br />
Text und Fotos: Klaus Wankmiller<br />
Im Außerfern gibt es nur wenig schriftlich<br />
überlieferte Volksmusik. Durch<br />
die Grenzlage zur alemannischen und<br />
bairischen Mundart vermischten sich<br />
hier unterschiedliche Strömungen. Aufgezeichnete<br />
Lieder im Dialekt dieser<br />
Region fehlen fast komplett. Im Bereich<br />
der Instrumentalmusik gibt es drei Quellen,<br />
die jedoch meist nur als einstimmige<br />
Weisen notiert sind. Die wohl ausführlichste<br />
Sammlung im Außerfern ist die<br />
„Notentruhe“ des Johann Martin Kerle<br />
aus Weißenbach am Lech. Der Sohn<br />
eines Wegmachers und Bauern wurde<br />
am 10. November 1811 in Weißenbach<br />
geboren. Er spielte auf Geige und Klarinette<br />
fast 70 Jahre zum Tanz auf und<br />
notierte sich Stücke zur Unterstützung<br />
seines Gedächtnisses. Einige dieser<br />
Weisen stammen auch von seinem Mitspieler<br />
Joseph Anton Alber. Seine musikalischen<br />
Schätze wurden nach seinem<br />
Tod am 28. Mai 1893 in einer kleinen<br />
Holztruhe gefunden.<br />
Eine kleinere Sammlung hat sich im Notenheft<br />
des 1890 in Elbigenalp geborenen<br />
Eugen Sepp (genannt „Faber-Sepp“)<br />
überliefert, der zwischen 1907 und 1933<br />
einige Stücke darin verewigte. Der Musiker<br />
arbeitete in den Sommermonaten<br />
im Allgäu. Viele dieser Melodien hatte<br />
er auch von dort mitgebracht. Die dritte<br />
Volksmusiksammlung stammt „aus<br />
dem Gericht Ehrenberg“. Ihr Autor ist<br />
namentlich nicht bekannt. Die darin<br />
überlieferten Hochzeitsmärsche sind für<br />
„Allen Projekten gemeinsames<br />
Ziel ist es, ein besseres<br />
Verständnis im Umgang<br />
miteinander zu erhalten<br />
und kreative Wege der<br />
(musikalischen) Verständigung<br />
zu entwickeln.“<br />
Geigen und Gitarre oder Schwegel und<br />
Trommel notiert.<br />
Volksmusikinstrumente einst und jetzt<br />
Typische Tiroler Volksmusikinstrumente<br />
wie Harfe und Hackbrett sind in diesen<br />
Aufzeichnungen nicht berücksichtigt.<br />
Heute gibt es zahlreiche Volksmusikgruppen<br />
in den verschiedenen Regionen<br />
des Außerfern, die an diese Tradition anknüpfen<br />
oder durch die Breitenarbeit der<br />
Musikschule ins Leben gerufen wurden.<br />
Klassische Instrumente haben ebenso in<br />
die Volksmusikszene Einzug gehalten<br />
wie Okarina und Schwegel als traditionelle<br />
Blasinstrumente. Eine Sonderstellung<br />
im Außerfern nimmt die Familie<br />
Engel ein, die versuchte Volksmusik mit<br />
klassischen Elementen zu verknüpfen,<br />
zu bearbeiten und teilweise auch neu zu<br />
komponieren.<br />
Aber nicht nur die Familie Engel wirkte<br />
im Außerfern. Die Lechtaler Familie<br />
Bischof verbreitete im 19. Jahrhundert<br />
das Liedgut auf ihren Wanderschaften.<br />
In Ehrwald ist allen noch heute die Familie<br />
Petz ein Begriff. Seit kurzer Zeit<br />
bereichert die Familienmusik Haas die<br />
Volksmusikszene im Bezirk Reutte.<br />
Die traditionellen Außerferner Stücke<br />
haben nicht selten einen Mollteil und<br />
verwenden – vielleicht häufiger als üblich<br />
– die vierte Stufe. Auch hier sind<br />
Einflüsse aus dem Alemannischen und<br />
dem Schwäbischen erkennbar.<br />
Aufschwung bei Volkslied und Volkstanz<br />
In den letzten Jahrzehnten verbreitet<br />
sich das Volkslied verstärkt wieder in<br />
den Chören. Außer einigen Kirchenchören<br />
singen vor allem der Chor „InTakt<br />
Außerfern“ und der St.-Ulrichs-Chor<br />
„Pinswang“ regelmäßig traditionelle<br />
Volkslieder bei verschiedenen Gelegenheiten.<br />
Offene Singen sollen die Gesangsfreude<br />
wecken. Seit einiger Zeit<br />
gibt es wieder kleinere Gesangsformationen<br />
wie den „Lechtaler Viergesang“,<br />
den „Reuttener Dreigesang“ oder die<br />
Gruppe „Saitensprung“, die versuchen,<br />
den Außerferner Dialekt in ihren Liedern<br />
mit einzubauen.<br />
Auch der Volkstanz kommt nicht zu<br />
kurz. Es gibt seit einigen Jahren mehrere<br />
Tanzlmusikgruppen und natürlich die<br />
„Schloßanger Geigenmusig“, die 2015<br />
ihr 25jähriges Bestehen feierte. In den<br />
meisten Blasmusikkapellen haben sich<br />
auch Weisenbläsergruppen gebildet, die<br />
36<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
STELLT´S ENK VOR<br />
Volksmusikveranstaltungen bereichern.<br />
Außer dem Gebietsreferenten (Klaus<br />
Wankmiller) und seinem Stellvertreter<br />
(Ernst Rainer) gibt es in den verschiedenen<br />
Talschaften Ansprechpartner<br />
(Lechtal, Tannheimer Tal, Vils, Reuttener<br />
Talkessel und Zwischentoren), die<br />
bereits im letzten Mitteilungsheft vorgestellt<br />
wurden. Seit 2014 findet einmal<br />
im Quartal ein Außerferner Sänger- und<br />
Musikantenstammtisch statt, der eben<br />
diese Talschaften berücksichtigt und<br />
eine Breitenwirkung erzielen soll. Diese<br />
gab es bereits in Pinswang, Wängle,<br />
Jungholz, Weißenbach am Lech und<br />
Ehrwald.<br />
Die Veranstaltungen<br />
Daneben gibt es jährliche Traditionsveranstaltungen<br />
wie das Breitenwanger<br />
Sänger- und Musikantentreffen am<br />
Palmsonntag (Initiator Richard Wasle),<br />
das Tannheimer Sänger- und Musikantentreffen<br />
am ersten Samstag im September<br />
(von Ramona Rief organisiert),<br />
das Tuttn-Fest der Tuttnmusig in Unterpinswang<br />
und die weihnachtliche Volksmusik<br />
im Museum im Grünen Haus<br />
Reutte am Vorabend von Dreikönig.<br />
Einen volksmusikalischen Anschub<br />
brachte der erstmals im Außerfern stattfindende<br />
„Volksmusiktag“, der von Hannes<br />
Neururer in der Musikschule Reutte<br />
durchgeführt wurde und mit einem Aufspielen<br />
im Gasthaus endete. Neue Akzente<br />
waren ebenso das Projekt „Volksmusik<br />
im Museum“ (Bichlbach, Reutte,<br />
Tannheim, Vils), das Außerferner Almsingen<br />
auf der Petersbergalm in Hinterhornbach<br />
und das „Volksmusikschiff“<br />
auf dem Plansee und dem Heiterwanger<br />
See. Bei diesen Gelegenheiten kommen<br />
gerne befreundete Gruppen aus dem<br />
Allgäu und Vorarlberg, die diese Veranstaltungen<br />
mit ihren Weisen bereichern.<br />
Volksmusik ist im Bezirk Reutte also alles<br />
andere „AUSSER FERN“.<br />
Die Familienmusik Haas: Eines der Aushängeschilder des Musikbezirkes Außerfern<br />
Volkslieder vom Schiff: Göfner 4Xang bereichert viele Veranstaltungen gesanglich<br />
Auch Bläserweisen erklingen im Außerfern, im Bild die Pinswanger Bläser auf<br />
dem Volksmusikschiff<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 37
EIN PLATTENLABEL FÜR<br />
DIE VOLKSMUSIK<br />
Bogner Records ist mehr als nur ein Tonstudio – René<br />
Prasky und sein Team bieten ein Rundumpaket an, das von<br />
der Produktion bis zum Vertrieb reicht.<br />
Autor: Lisa Thurner | Fotos Bogner Records<br />
Innovation hinterm Grammophon –<br />
der sich im Firmenlogo befindliche<br />
Vorläufer des Plattenspielers täuscht nur<br />
Uneingeweihte: Hinter Bogner Records<br />
steckt eines der fortschrittlichsten Unternehmen<br />
im Alpenraum. Mit 33jähriger<br />
Erfahrung, großem musikalischen<br />
Gespür und besten Arbeitsbedingungen<br />
für Musiker entwickelte sich der Betrieb<br />
zu einem der führenden Anbieter im Bereich<br />
echter alpenländischer Volksmusik.<br />
Die Firma, mit Sitz in Rottach-Egern<br />
am Tegernsee ist als Produzent, Verleger<br />
und Verkäufer erste Wahl für viele Musiker<br />
und Fans. Vor zwei Jahren legte<br />
der Firmengründer Karl Bogner das Unternehmen<br />
in die Hände seines langjährigen<br />
Tonmeisters René Prasky.<br />
Der Beginn<br />
Der gebürtige Tiroler Karl Bogner<br />
machte sich Anfang der 1980er Jahre<br />
als Alleinunterhalter zum Tegernsee auf.<br />
Dort wurde er sesshaft und erfüllte sich<br />
den Traum Musik selbst zu produzieren.<br />
Er richtete 1982 sein erstes Studio ein<br />
und führte zu Beginn ein Ein-Mann-Unternehmen.<br />
Heute gehören zwölf Mitarbeiter,<br />
ein Tonstudio, ein Musikverlag,<br />
mehrere Labels, ein Vertrieb und Großhandel<br />
zu Bogner Records.<br />
Im August 2000 wurde René Prasky als<br />
Tonmeister angestellt. Durch Zufall kam<br />
er zu Karl Bogner und dieser Anstellung,<br />
obwohl ihn und Bogner mehr verbindet,<br />
wie beispielsweise die Tiroler Herkunft<br />
– Karl stammt aus Brixlegg, René aus<br />
Jenbach, die Ausbildung zum Elektrotechniker<br />
sowie die Liebe zur Musik.<br />
Mit sieben Jahren fing René an Schlagzeug<br />
zu lernen und war stets mit Musik<br />
verbunden. „Von 2005 bis 2010 war ich<br />
jährlich bei internationalen Tourneen<br />
in Island, Hawaii, Norwegen, usw. dabei<br />
und sah, wie unterschiedlich Musik<br />
funktioniert und wie wichtig Volkskultur<br />
ist. Vor zwei Jahren entschloss ich<br />
mich, mit dem Musizieren aufzuhören.<br />
Entweder bin ich Produzent oder Musiker,<br />
beides nebeneinander funktioniert<br />
nicht“, sagt er. Damals übergab ihm<br />
Bogner das Unternehmen: René Prasky<br />
und seine Frau Kathrin führen es seither<br />
sehr erfolgreich.<br />
Weil Qualität einen Namen hat<br />
Bei Bogner Records leidet eines nie,<br />
nämlich die Qualität. Die jahrelange<br />
Erfahrung, Geduld und Vertrauen sowie<br />
ein Rundumpaket bestehend aus<br />
Tonaufnahmen, grafischen Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
Werbung, auf Wunsch<br />
auch Fotoshootings und dem Verkauf<br />
38<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
STELLT´S ENK VOR<br />
der Produkte sorgen für Lösungen aus<br />
einer Hand. Die Technik wurde in den<br />
letzten Jahren weiterentwickelt und ist<br />
auf dem neuesten Stand gehalten. Die<br />
klimatisierten Regie- und Aufnahmeräume<br />
erstrahlen im Tageslicht und erzeugen<br />
durch die ansprechende Ausstattung<br />
für eine angenehme Stimmung. Akustisch<br />
eingemessene Räumlichkeiten sowie<br />
erstklassiges Equipment sorgen für<br />
beste Ergebnisse.<br />
„Jeder Künstler verspürt vor der Produktion<br />
eine gewisse Anspannung, der eine<br />
mehr, der andere weniger. Ich versuche<br />
ihnen diese Anspannung zu nehmen und<br />
lasse mir Zeit. Ich bin fast schmerzlos,<br />
wenn etwas länger dauert. Wenn etwas<br />
gemacht wird, dann muss es passen, ansonsten<br />
wird es keinen Erfolg im Rundfunk<br />
und Vertrieb haben“, beschreibt<br />
René Prasky.<br />
Apropos Erfolg, von Bogner Records<br />
produzierte Titel weisen eine hohe Zahl<br />
an Rundfunk- und Fernseheinsätzen auf.<br />
Seit über 30 Jahren werden Rundfunkund<br />
TV-Stationen sowie die Presse mit<br />
deren Produktionen bemustert. Durch<br />
die hohe Qualität ist die Marke „Bogner<br />
Records“ bei den Sendeanstalten und<br />
Redakteuren äußerst beliebt. Das Label<br />
und der angeschlossene Musikverlag<br />
Bogner kümmern sich um den Schutz<br />
von Urheber- und Leistungsschutzrechten<br />
bei neuen Produktionen. Das Team<br />
berät auch in Sachen GEMA, AKM,<br />
GVL usw.<br />
Daten und Fakten<br />
Bogner Records betreute im Lauf der<br />
Jahre rund 500 Solisten und Gruppen,<br />
die mehr als 10.000 Stücke eingespielt<br />
haben. Die Crème de la crème der alpenländischen<br />
Volksmusik, Blasmusik und<br />
auch sehr gute volkstümliche Interpreten<br />
gehen hier ein und aus und schätzen die<br />
hervorragende technische Ausstattung<br />
bzw. das Unternehmen Bogner Records.<br />
Im Katalog sind knapp 2.500 aktive Produkte,<br />
darunter Tonträger aus eigener<br />
und fremder Produktion in den Bereichen<br />
Volksmusik, volkstümliche Musik<br />
und Blasmusik, Humor, Schlager, Folk,<br />
Pop, Swing, Entspannung, Weihnachten<br />
und Sakrales sowie ein Kinderprogramm<br />
zu finden. Der Schwerpunkt<br />
liegt in der Volks- bzw. Blasmusik. Dazu<br />
kommen Raritäten, die ohne Bogner Records<br />
längst nicht mehr in den Geschäften<br />
erhältlich wären: „Ein Münchner im<br />
Himmel“, Aufnahmen von Bally Prell,<br />
Ida Schumacher oder dem Roider Jackl.<br />
Der Vertrieb wird von der Tochterfirma<br />
„Bogner Records Vertriebs GmbH & Co<br />
KG“ übernommen. „Wir beliefern von<br />
Wien nach Hamburg etwa 1.000 Händler,<br />
davon leider immer weniger Kleine.<br />
Privatkunden können auch bequem<br />
über den Onlineshop bestellen. Was auf<br />
Wunsch unserer Kunden ganz neu ist:<br />
Wie bieten ab sofort Noten mit an“, erzählt<br />
René. Bestellungen, die bis 14:00<br />
Uhr einlangen, werden noch am selben<br />
Tag versandt.<br />
Anfang Juli wurde der Notenbereich<br />
Der Chef von Bogner Records: René Prasky.<br />
vom Mosch-Musikverlag, ein Begriff<br />
im Blasmusikbereich, von Bogner Records<br />
übernommen. „Wir konnten uns<br />
von ca. sieben Mitbewerbern durchsetzen“,<br />
zeigt sich René erfreut.<br />
Wie eine CD ensteht<br />
Bei Bogner Records werden Interpreten<br />
produziert, die authentisch sind. „Wenn<br />
jemand eine CD machen will, dann<br />
kommen die Künstler davor meistens<br />
zu uns. Wir setzen uns zusammen und<br />
besprechen was gewünscht wird, d. h.<br />
wie viele Titel, mit welcher Besetzung<br />
usw. Danach wird ein Termin fixiert und<br />
es geht ins Studio. Wir versuchen die<br />
Gruppen stressfrei möglichst natürlich<br />
wiederzugeben. Das ist eine unserer<br />
Stärken. Uns ist auch die Zusammenarbeit<br />
mit dem Kunden wichtig. Er soll<br />
zufrieden sein und sich wohlfühlen. Die<br />
Gruppe bzw. der Solist hat bei den Aufnahmen<br />
dann auch die Endkontrolle“,<br />
erklärt der Firmenchef. „Durch jede CD<br />
verbessert sich der Interpret. Viele langjährige<br />
Künstler sind ihrer Linie treu<br />
geblieben.“ Bei Bogner Records entstehen<br />
aus einer Mischung von Erfahrung,<br />
handwerklichem Können und ganz viel<br />
Gespür Tondokumente, die dem Charakter<br />
der Titel und ihrer Interpreten entsprechen<br />
und gerecht werden.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 39
GEBIETSWEIS<br />
„SING MA A TIROLER LIAD!“<br />
So heißt eine Aktion des Tiroler Volksmusikvereins, der<br />
Tiroler Versicherung und des ORF Tirol zur Belebung des<br />
Singens in geselliger Runde für jedermann. Von groß bis<br />
klein, von jung bis alt, von talentfrei bis hochbegabt.<br />
Fotos: privat<br />
Für diese Aktion haben sich im heurigen<br />
Jahr fachkundige Liedlehrer aus<br />
allen Bezirken bereiterklärt, gemeinsam<br />
mit interessierten Sangesfreudigen Tiroler<br />
Lieder einzustudieren, Hilfestellung<br />
bei musikalischen Fragen zu geben und<br />
das nötige Notenmaterial zur Verfügung<br />
zu stellen. Im Speziellen richtet sich das<br />
Angebot an kleine Singgruppen – vom<br />
Zweigesang bis hin zum Doppelquartett.<br />
Die ersten drei Probeeinheiten werden<br />
zur Gänze vom Tiroler Volksmusikverein<br />
und der Tiroler Versicherung finanziert,<br />
bei weiteren drei Einheiten wir die<br />
Hälfte der Kosten übernommen. Nähere<br />
Informationen dazu geben die jeweiligen<br />
Liedlehrer in den Bezirken.<br />
Liedheftl „Sing ma a Tiroler Liad”<br />
Eine Hilfestellung zum ersten Kennenlernen<br />
unserer Tiroler Liadln kann auch<br />
das Heft „Sing ma a Tiroler Liad“ sein,<br />
das dieser Ausgabe beigelegt ist. Wir<br />
haben 20 bekannte Tiroler Lieder in einfacher<br />
Version und somit singbar für jedermann<br />
zusammengestellt, in ein praktikables<br />
Format gepackt und dadurch<br />
eine kleine Tiroler Liedergrundlage geschaffen,<br />
die einen überall hin begleiten<br />
kann.<br />
Ab Herbst werden wir dieses Heft in<br />
großer Auflage im ganzen Land verteilen<br />
– vorerst bekommen es die Mitglieder<br />
des Tiroler Volksmusikvereins und<br />
des Südtiroler Volksmusikkreises exklusiv<br />
und kostenlos zur Juni-Ausgabe des<br />
G‘sungen & G‘spielt dazu.<br />
All jene, die an verschiedenen mehrstimmigen<br />
Besetzungsvarianten dieser<br />
Lieder interessiert sind, können diese<br />
Noten unter www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
kostenlos downloaden oder<br />
über das Vereinsbüro bestellen.<br />
„A Liadl låsst’s hearn!“<br />
So lautet die Einladung zur Teilnahme<br />
am 5. Tiroler Volksliedwettbewerb, der<br />
am 8. November im Studio 3 des ORF<br />
Tirol in Innsbruck über die Bühne gehen<br />
wird. Wir laden Sänger und Sängerinnen<br />
aus Nord-, Ost- und Südtirol ganz herzlich<br />
zu diesem gemeinsamen Singtag ein<br />
und freuen uns schon auf eine rege Teilnahme!<br />
Auch bei dieser Veranstaltung<br />
steht das gemeinsame Tun im Vordergrund<br />
und nebenbei kann man sich gute<br />
Tipps für das weitere Singen von erfahrenen<br />
Fachleuten mitnehmen.<br />
Denn wichtig ist, dass man singt und<br />
vielleicht auch (wieder) gerne singt. Jedenfalls<br />
wünschen wir viel Freude mit<br />
unseren tirolerischen Liedern – also:<br />
Sing ma a Tiroler Liad!<br />
Sa, 13. Juni, 20:00 Uhr<br />
(Kulturgasthaus Bierstindl,<br />
Theatersaal):<br />
Offenes Singen mit<br />
Peter Reitmeier und<br />
Joch Weißbacher,<br />
musikal. Umrahmung:<br />
Lei-koa-Gneat-Tanzlmusig<br />
So, 21. Juni, 15:00 Uhr<br />
(Schloss Landeck):<br />
Offenes Singen mit Liedlehrern<br />
des Bezirkes Landeck, musikal.<br />
Umrahmung durch Oberländer<br />
Musikanten. Findet bei jeder<br />
Witterung statt!<br />
Di, 23. Juni, 20:00 Uhr<br />
(NMS Wildschönau,<br />
Musiksaal):<br />
Offenes Singen mit Steffi<br />
Holaus, musikal. Umrahmung:<br />
Kathrin Witschnig, Sabrina<br />
Haas, Joch Weißbacher.<br />
Gesang liche Unterstützung<br />
durch den Kirchen- und Volksliederchor<br />
Niederau.<br />
Freier Eintritt bei allen Singveranstaltungen!<br />
40<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
GEBIETSWEIS<br />
SinglehrerInnen in den Bezirken:<br />
Eveline Pfeifer, Reutte<br />
(e.pfeifer@tnr.at,<br />
0676 5410046)<br />
Maria Dopler, Reutte<br />
(maria.dopler@gmail.com,<br />
05672 73216)<br />
Richard Wasle, Pfronten<br />
(r.wasle@tsn.at,<br />
0676 88770226)<br />
Christa Mair-Hafele, Kaunertal<br />
(christa.mair-hafele@aon.at,<br />
0664 5061850)<br />
Ferdinand Baumgartner,<br />
Prutz (m.baumgartner@<br />
tsn.at, 0650 7203767)<br />
Andreas Pirschner, Pettneu<br />
(a.pirschner@tsn.at,<br />
0664 1909870)<br />
Nicole Öttl, St. Anton<br />
(n.oettl@tsn.at,<br />
0650 5238304)<br />
Peter Klotz, Längenfeld<br />
(p.klotz@tsn.at,<br />
05253 5782)<br />
Franz Röck, Sautens<br />
(f.roeck@tsn.at,<br />
05252 6705)<br />
Waltraud Reitmeir, Telfs<br />
(waltraud.reitmeir@gmail.<br />
com, 0680 2344980)<br />
Peter Reitmeir, Telfs<br />
(peter@reitmeir.org,<br />
0664 1302597)<br />
Petra Schmid-Weiss, Oberhofen<br />
(petra.schmid-weiss@<br />
gmx.at, 0676 83038835)<br />
Helga Turik, Axams<br />
(h.turik@tsn.at,<br />
0650 6900910)<br />
Elisabeth Kröll, Mayrhofen<br />
(ekroell@me.com,<br />
0664 1546242)<br />
Hans Knauer, Mayrhofen<br />
(hans.knauer@zline.at,<br />
0664 4038635)<br />
Stefan Dengg, Hippach<br />
(s.dengg@tsn.at,<br />
0680 2035264)<br />
Steffi Holaus, Auffach<br />
(s.holaus@tsn.at,<br />
0664 3726229)<br />
Joch Weißbacher, Oberau<br />
(joch@tirol.com,<br />
0664 2533325)<br />
Alois Pletzer, St. Johann<br />
(ea.pletzer@aon.at,<br />
0664 4004874)<br />
Andre Feller, Kitzbühel<br />
(gerdavonmeran@kitz.net,<br />
05356 62284)<br />
Franz Strasser, Kitzbühel<br />
(franz.strasser@notar.at,<br />
0676 6731898)<br />
Karin Walder, Thal<br />
(karin.walder@ams.at,<br />
0664 1508841)<br />
Ludwig Pedarnig, Schlaiten<br />
(ludwig.pedarnig@aon.at,<br />
04853 5628)<br />
41
KREIZWEIS<br />
VOLKSMUSIK UND DIE<br />
QUOTE<br />
Text: Reibeisen<br />
ch…. ist super! Millionen Flie-<br />
stehen drauf!“ Dieser Spruch<br />
„Sgen<br />
kommt dem Reibeisen in den Sinn, wenn<br />
es an die grandiose Programminitiative<br />
von ORF Radio Tirol denkt. Das neue so<br />
genannte „Wohlfühlwochenende“ hat es<br />
in sich, vor allem der Sonntag steht nun<br />
ganz im Zeichen des Wohlfühlens, wie<br />
uns die Verantwortlichen weismachen<br />
wollen: „Ziel ist es, das große Tiroler<br />
Radiopublikum an den Wochenenden<br />
entspannt und stressfrei zu begleiten.“<br />
Und da ist es ja auch nur logisch, dass<br />
als erstes einmal die Morgenweis kurzerhand<br />
gestrichen wurde. Völlig richtige<br />
Entscheidung, wie ich meine, denn<br />
sind wir doch ehrlich: Diese ohrenbetäubenden<br />
almerischen Lieder und Weisen<br />
konnten einem schon den Schlaf rauben.<br />
Eine einzige Frechheit waren auch diese<br />
Almwanderungen, wo diverse Sennerinnen<br />
und Senner sprechen durften, wie<br />
ihnen der (Dialekt-)Schnabel gewachsen<br />
war und ganz Tirol im Dunkeln tappte,<br />
was er wohl gemeint haben könnte, der<br />
Bauer im hintersten Zillertal. Da lobe<br />
ich mir schon den Einheitsbrei unseres<br />
neuen „Wohlfühlsonntags“.<br />
„… die ‚Insrigen‘ werden<br />
schon wissen, was sie tun.“<br />
Andere Werte<br />
Aber genug der Polemik. Wir müssen<br />
nun einmal der Tatsache ins Auge blicken,<br />
dass unsere traditionelle Volksmusik<br />
im öffentlich rechtlichen Rundfunk<br />
zu einem Nischenprodukt verkommen<br />
ist und der so genannte Tiroler Mainstream<br />
offenbar etwas anderes will. Dass<br />
bei unseren nördlichen Nachbarn die<br />
traditionelle Volksmusik gerade bei den<br />
Jungen einen Boom erlebt und es auch<br />
dementsprechend mehr Sendungsangebote<br />
gibt, erscheint zwar sonderbar, mag<br />
uns aber hier nicht weiter kümmern,<br />
denn die „Insrigen“ werden schon wissen,<br />
was sie tun. Seltsam aber, was sich<br />
dieser österreichische Privatsender nur<br />
dabei denkt, das volkskulturelle Sendungsangebot<br />
noch weiter auszubauen,<br />
obwohl diesem Genre ja so miserable<br />
Einschaltquoten bescheinigt werden?<br />
Da kann ich nur sagen:Na servus, wenn<br />
das Schule macht …<br />
Alternativen<br />
Jetzt kann man natürlich weiter wie ein<br />
Rumpelstilzchen schimpfen oder sich<br />
einfach besinnen, denn im modernen<br />
Zeitalter des Internets gibt es ja genügend<br />
Möglichkeiten, seinen Durst nach<br />
echter, unverfälschter Volksmusik zu<br />
stillen. Und dann gibt es ja auch noch<br />
die unzähligen volkskulturellen Veranstaltungen<br />
in Tirol, die sich regen Besuchs<br />
erfreuen.<br />
Was man im Übrigen auch so manchen<br />
Sendungsverantwortlichen wärmstens<br />
empfehlen kann: Das eine oder andere<br />
Mal vorbeizuschauen. Denn bei uns „då<br />
rührt sich wås“, da stimmen die Quoten.<br />
STUBAIER G’SPIEL<br />
UND G’SANG<br />
... mit Volksmusik von Alm zu Alm!<br />
SONNTAG, 06.09. & 20.09.2015<br />
ab 12.30 Uhr<br />
NOCH BIS<br />
26.10.2015<br />
GEÖFFNET!<br />
SERLESBAHNEN MIEDERS | Stubaital | Tel. +43 (0) 5225 62 776 0 | www.serlesbahnen.com<br />
Betriebszeiten Sommer: Täglich von 09.00 bis 16.30 Uhr
STÜCKWEIS<br />
Damit’s nicht immer dasselbe Lied ist:<br />
Hier gibt’s stückweise Zusammengetragenes zum Erproben –<br />
vielleicht bei einem der angekündigten Seminare?<br />
43
#<br />
STÜCKWEIS<br />
Rotholzer Boarischer<br />
Julika Hirzinger gewidmet<br />
Rotholzer- Boarischer<br />
O. Ehrenstrasser<br />
Julika Hirzinger gewidmet<br />
Harfe<br />
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O. Ehrenstrasser<br />
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1.<br />
2.<br />
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2. Teil<br />
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1.<br />
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2.<br />
<br />
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<br />
O.E. Tiroler Musizierwoche, Juli 1999<br />
44<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
STÜCKWEIS<br />
Schualgiahn - Gstanzl<br />
Schualgiahn - Gstanzl<br />
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2. In Mathe werds spånnend in Deitsch werd viel gschriebn,<br />
åber gern sein mir ålm lei bei Turnen gebliebn.<br />
3. Geschichtler werdn gschriebn, Gedichtler gereimt,<br />
jå so bringen mir ummer die långe Schualzeit.<br />
4. L I G, K I T, B E S, G G N,<br />
wenn des net glonggt tian mir no oans derfenn!<br />
5. Der Fritz und da Franzl in der hinterschtn Bånk,<br />
jå de werdn morgn fahln, weil de låchn sich krånk!<br />
LIG = Leben in der Gemeinschaft<br />
und Gesellschaft<br />
KIT = Kommunikations- und Informationstechnologie<br />
BES = Bewegung und Sport<br />
GGN = Geschichte, Geographie,<br />
Naturwissenschaften<br />
6. In der Schual isch es luschtig, då deichts mi so fein,<br />
jå då kannt i no mindeschtens dreißig Jåhr bleibn!<br />
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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 45
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STÜCKWEIS<br />
Vinzentinum - Boarischer<br />
Florin Pallhuber<br />
Vinzentinum-Boarischer<br />
Hackbrett<br />
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d.s. 1. Teil<br />
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Dieser Boarische ist während einer Jugendsing- und Musizierwoche im Vinzentinum von Brixen entstanden. Gedacht war er<br />
für zwei Harmonikaspieler, das Stück klingt aber auch in einer Saitenmusikbesetzung gut. Florin Pallhuber<br />
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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
PROBEWEIS<br />
ANMELDUNG NORDTIROL<br />
Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />
Nordtirol finden Sie nun zum Ausdrucken auf<br />
der Homepage des Tiroler Volksmusikvereins:<br />
http://www.tiroler-volksmusikverein.at.<br />
Bei Bedarf können die Anmeldeformulare<br />
auch zugeschickt werden. Bitte wenden Sie<br />
sich in diesem Fall an das Vereinsbüro:<br />
E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at,<br />
Postadresse: Tiroler Volksmusikverein,<br />
Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, A-6020<br />
Innsbruck, Tel./Fax: 0043/(0)512/39 55 66.<br />
Büroöffnungszeiten: Mo, 14:00 bis 17:00 Uhr<br />
ANMELDUNG SÜDTIROL<br />
Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />
Südtirol finden Sie nun zum Ausdrucken auf<br />
der Homepage des Südtiroler Volksmusikkreises:<br />
http://www.volksmusikkreis.org.<br />
Bei Bedarf können die Anmeldeformulare<br />
auch zugeschickt werden. Bitte wenden Sie<br />
sich in diesem Fall an das Vereinsbüro:<br />
E-Mail: info@volksmusikkreis.org,<br />
Postadresse: Südtiroler Volksmusikkreis,<br />
Dominikanerplatz 7, I-39100 Bozen,<br />
Tel.: 0039/0471/97 05 55, Fax 98 09 22.<br />
Büroöffnungszeiten: Mo bis Fr,<br />
08:00 bis 12:00 Uhr, 13:00 bis 15:00 Uhr.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 47
PROBEWEIS<br />
SINGEN UND MUSIZIEREN IM ADVENT<br />
Ein besinnliches Wochenende, eine Einstimmung und Vorbereitung auf das weihnachtliche Kommen des Herrn durch Singen,<br />
Musizieren und Besinnung. Musikalisch gestalten wir am Samstag Abend eine Adventfeier und am Sonntag Nachmittag den<br />
Gottesdienst.<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
Ort:<br />
Samstag 28. November 2015, 10:00 Uhr<br />
Sonntag, 29. November 2015, ca. 16:00 Uhr nach der Gottesdienstfeier<br />
Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten<br />
Hinweis: bitte bei der Anmeldung unbedingt das Instrument anführen!<br />
Willkommen sind alle SängerInnen sowie MusikantInnen, die unsere alpenländischen<br />
Volksweisen schätzen, gerne singen und musizieren. Besonders<br />
willkommen sind auch Familien (Kinderbetreuung wird angeboten).<br />
Herzlich eingeladen sind die Teilnehmer der verschiedenen Sing- und Musizierwochen<br />
im Sommer (Südtiroler Singtage, Alpenländische Sing- und Musizierwoche<br />
in Lichtenstern, ...)<br />
Alle Referenten, erfahrene Sänger und Musikanten werden uns wieder beim<br />
Singen und Musizieren behilflich sein.<br />
Foto: shutterstock<br />
Kosten:<br />
20,00 € für Erwachsene<br />
10,00 € für Kinder zuzüglich Unterkunft und Verpflegung<br />
Anmeldung: ab September 2015 im Haus der Familie, Lichtenstern 1-7, 39059 Oberbozen/Ritten<br />
Tel. +39 0471 345172, Fax +39 0471 345062, E-Mail: info@hdf.it, www.hdf.it<br />
Weitere Infos beim Südtiroler Volksmusikkreis Tel. +39 0471 970555 oder info@volksmusikkreis.org<br />
SEMINAR FÜR HOSENSACKINSTRUMENTE<br />
… und all’s was no schian klingt.<br />
13. – 15. November 2015<br />
ABLAUF<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
KOSTEN<br />
Seminarbeitrag:<br />
Hotelkosten:<br />
Freitag, 13. November 2015, 18:00 Uhr<br />
Sonntag, 15. November 2015, nach dem Mittagessen<br />
60,00 € für Erwachsene<br />
55,00 € Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereines<br />
50,00 € Kinder<br />
(Stornogebühr p. P.: 25,00 €, ab 1 Woche vorher 100% vom Kursbeitrag)<br />
55,00 €/Tag – Vollpension zzgl. Ortstaxe;<br />
Einzelzimmerzuschlag: 10,00 €<br />
Gasthof Handl, Schönberg im Stubaital<br />
(Zimmerreservierung direkt im Hotel/erst nach Erhalt einer Bestätigung möglich!)<br />
Foto: J. Stecher<br />
Anmeldung bis spätestens 1. Oktober 2015 unter: www.tiroler-volksmusikverein.at.<br />
Ausnahmslos mit Anmeldeformular; 1 Instrument pro Teilnehmer.<br />
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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
MÅNNSBILD<br />
„AUFGEIGT WEACHT“<br />
Michl Kirchler vom Schwendberg im Zillertal<br />
ist ein Volksmusikant der alten Generation.<br />
Sein schmissiges und ehrliches Geigenspiel<br />
nährt sich aus jener Tradition, die im<br />
Zillertal einst weit verbreitet war.<br />
Text: Yvonne Kathrein | Foto: Andreas Amplatz<br />
Er ist bei Gott kein Aufgeiger, nein. Ganz bescheiden ist er. So<br />
bescheiden, dass ihn das nun bevorstehende Interview fast ein<br />
bisschen nervös macht. „I måg’s normal ibahaupt nid, na.“ Aber<br />
Michl Kirchler ist verschmitzt genug, mir zu sagen, warum es,<br />
an diesem ohnehin bereits heißen Sommertag, so heiß ist in<br />
seiner Stube: „I hun in Heizkörpar nit züeg’schrauft, dass‘s nit<br />
so långe dauacht.“ Dass ihm dabei auch ganz schön heiß ist –<br />
er sitzt mit langärmeligem, weißem Hemd und schwarzer Jeans<br />
vor mir – das scheint er leicht auszuhalten. Aber auch wenn er<br />
bescheiden ist, spielt er die erste Geige, weniger im übertragenen,<br />
als viel mehr im wahrsten Sinne des Wortes. Man kennt<br />
ihn beispielsweise als Mitglied der Schwendberger Geignmusig,<br />
die seit 1990 im Stil der alten Schwendberger Hochzeitsmusik<br />
typische, im Zillertal überlieferte Stückln auf Hochzeiten,<br />
bei Geburtstagen oder Musikantentreffen zum Besten gibt.<br />
Großväterlicher Privatunterricht<br />
Fast sein ganzes Leben lang begleitet ihn dieses in der Tanzmusiktradition<br />
des Zillertals früher so stark verbreitete Instrument<br />
nun schon. Mit circa 8, 9 Jahren bekam er vom Großvater,<br />
der in der Nachbarschaft wohnte, ersten Unterricht. Zu<br />
ihm sei man hie und da auf Besuch gekommen, der Großvater<br />
habe Geige gespielt, und dadurch sei Michl eben zum Geigenspielen<br />
gekommen. Lange überlegt hat er nicht, ob ein anderes<br />
Instrument in Frage käme: Es sei niemand in der näheren<br />
Umgebung gewesen, der ein anderes Instrument gespielt hätte.<br />
Instrumentenauswahl gab’s also keine, genausowenig eine<br />
Lehrerauswahl und schon gar keine Noten. Der Großvater, so<br />
erzählt er mir weiter, habe ihm fünf, sechs Mal die Melodie<br />
vorgespielt. Die musste er sich dann merken. Und dann habe er<br />
eben von Ton zu Ton probiert, das Vorgespielte nachzuspielen.<br />
Gut, dass der Großvater geduldig war, wie er meint. „Siescht<br />
wach friegar schu g’scheitacht“, fügt er lachend hinzu. Es wäre<br />
ansonsten früher schon gescheitert? Wer sein Spiel kennt,<br />
weiß: Davon kann keine Rede sein!<br />
Auch der Großvater hatte sich sein Wissen und Können auf<br />
diese Weise angeeinget, von dessen Vater, aber auch von an-<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 49
MÅNNSBILD<br />
deren Geigenspielern aus dem Zillertal.<br />
Ohne Noten und Aufnahmegerät, rein<br />
aus dem Gedächtnis heraus wurden die<br />
Stückln weitergegeben. Da versteht es<br />
sich von selbst, dass sie nie ganz gleich<br />
klangen. Es versteht sich aber auch von<br />
selbst, dass es eine musikalische Norm,<br />
ein richtig oder falsch in diesem Zusammenhang<br />
nicht gab. „Von uen Berg an<br />
uen, då hod a jeder Geignspieler åndacht<br />
g’spielt.“ Er spricht unentwegt in seinem<br />
wirklich beeindruckend schönen<br />
und charmanten, aber stellenweise auch<br />
nicht ganz einfach zu verstehenden Dialekt.<br />
Von einem „Berg“ zum anderen<br />
hat jeder Geigenspieler die Stückln also<br />
anders gespielt. Er meint mit „Berg“ die<br />
höher gelegenen Siedlungen im Zillertal,<br />
etwa den Zellberg, den Stummer Berg,<br />
den Gerlosberg oder eben den Schwendberg.<br />
„Des wår jå eigntla es Int’ressante.<br />
Då wår no nix Kopie.“ Aus Sicht der<br />
heutigen Musikpraxis freilich, meint<br />
Michl, sei vieles falsch. Wenn man sich<br />
die Stückln, wie sie die Schwendberger<br />
Geigenmusig spielt, anhört, seien sicherlich<br />
viele Fehler drinnen. Beim Proben<br />
spiele man halt einfach ein bisschen<br />
zusammen. So genau nehme man es<br />
nicht. Jeder habe eine Vorstellung vom<br />
Stückl und vor allem vom zweistimmigen<br />
Melodieverlauf und irgendwie gebe<br />
es eben etwas Eigenes dadurch.<br />
Erste Auftritte<br />
Genau dieses Eigene hört man der<br />
Schwendberger Geignmusig an, und das<br />
hat man auch schon der Schwendberger<br />
Hochzeitsmusik, der „Hoazatmüsig“,<br />
angehört. Michl selbst kam dort, in der<br />
Gruppe seines Großvaters, zu einem seiner<br />
ersten Auftritte bei einem Musikantentreffen.<br />
Für den erkrankten Großvater<br />
eingesprungen ersetzte er also damals,<br />
mit etwa dreizehn Jahren, die erste Geige<br />
und sollte fortan noch „an etlas Mål<br />
mitfong.“ Auch wenn man früher noch<br />
keinen Unterschied zwischen Volksmusik<br />
und volkstümlicher Musik machte,<br />
sowohl bei der Hochzeits- als auch bei<br />
der Geigenmusig blieb man der überlieferten<br />
Tradition treu.<br />
Ausflüge in andere Genres<br />
Angesprochen darauf, ob Michl selbst<br />
nie volkstümliche Musik gespielt habe,<br />
meint er: „Na, weil i kue so a Showmensch<br />
bi. Na, des müesch dü megn,<br />
nid.“ Richtig, er ist bescheiden. Obwohl<br />
… er hat früher einmal ein paar Jahre<br />
in einem Duo mit Verstärker in Hotels<br />
im Zillertal gespielt, erinnert er sich,<br />
alles, quer durch den Gemüsegarten,<br />
mit Ziecher, Geige, Harfe, Gitarre und<br />
Keyboard. Auch wenn der Verdienst<br />
sehr gut war, hatte das alles auch seinen<br />
Preis. Manchmal hätten sie während der<br />
Saison in der Woche acht Mal musiziert,<br />
vor allem am Wochenende häuften sich<br />
die Spielereien, sodass sie am Samstag,<br />
am Sonntag Nachmittag und am Abend<br />
ausrückten. Wenn da der Herbst gekommen<br />
und es ruhiger geworden sei, sei<br />
man schon fast verrückt gewesen. „Åft<br />
håsch megn af di Fanta-Farm.“ Das<br />
muss er mir jetzt näher erklären. „Jå,<br />
wenn du dir jedn Tåg a påår ochnstoeßesch,<br />
nid. De stelln dar’s Zoig her, und<br />
nippesch ålweil asö dahin, des tüesch dü<br />
ålle Tog, und … na, des … isch brutal.<br />
Hoi, woasch wås, då mågsch jå nimma,<br />
wenn’s sö öfte hinteranånda ischt,<br />
und åft weagscht hålt a bissl luschtiga,<br />
nid.“ Alles klar. Auch wenn er der „Fanta-Farm“<br />
entging: Seit damals gibt es<br />
für ihn nur mehr die Musik, die er tatsächlich<br />
auch spielen will, entweder mit<br />
der Geignmusig oder auch mit den Zillerbrügglern,<br />
wo er Ziecher spielt. Und<br />
auch das spielt er auf seine Art, weil er<br />
es sich ebenfalls von anderen „Ziechspielern“<br />
im Zillertal abgeschaut oder<br />
vielmehr abgehört hat.<br />
Wie die Muttersprache<br />
In den frühen 70er-Jahren sollte der<br />
Tiroler Filmemacher Bert Breit auf den<br />
Hof zum Großvater kommen und unter<br />
Anderem den Unterricht, den Michl vom<br />
Großvater bekam, für den Dokumentarfilm<br />
„Die Zillertaler Geiger“ festhalten.<br />
Welch wertvolles Dokument einfachen,<br />
aber wirkungsvollen Musikunterrichts!<br />
Die Stimme aus dem Off kommentierte<br />
die Szene, in der der Großvater dem<br />
jungen Michl Ton für Ton ein Stückl<br />
beibringt, folgendermaßen: „Michl<br />
lernt vom Kirchler Hans das Geigenspiel<br />
zwar nicht schulmäßig, dafür auf<br />
eine viel bessere, modernere Art. Michl<br />
lernt die Musik so, wie er seine Muttersprache<br />
gelernt hat.“ Das, was hier als<br />
modern bezeichnet wird, ist heutzutage<br />
dennoch eher eine Seltenheit, ja, seine<br />
Art zu spielen, erwachsen aus der Zil-<br />
50<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
KONZEPT • AUFNAHME • GRAFIK • MARKETING • VERTRIEB • VERLAG • NOTEN<br />
lertaler Tradition, wird wohl auch über kurz oder lang so nicht<br />
mehr erklingen. „Wenn i a der Müsigschüele geleangt had ‘s<br />
Geignspieln, åft spielad i nid asö wie i ietz spiel. Geaht nit.“<br />
Ja, das kann ich mir vorstellen, dass sein Spiel anders klingen<br />
würde, hätte er in der Musikschule Unterricht erhalten. Die Bogenführung<br />
sei es vor allem, die anders sei. Vielleicht, fügt er<br />
hinzu, sei für das musikalische Verständnis jener, die in der Musikschule<br />
unterrichten, seine Art zu spielen sogar falsch. Aber<br />
schmissig sei es halt, um das gehe es ja. „Didl-dada-dadl“, ahmt<br />
er die Achteln in einem Landler, einem so genannten „Kugilaten“,<br />
nach und will damit zum Ausdruck bringen, dass der spezielle<br />
Bogenstrich dafür verantwortlich sei, dass es nicht langweilig<br />
klingt. Wenn man das mit dem Bogen einmal heraußen<br />
habe, sei das eh alles immer ähnlich … Klar, er ist bescheiden.<br />
„Wenn i a der Müsigschüele geleangt had ‘s Geignspieln, åft<br />
spielad i nid asö wie i ietz spiel.“<br />
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Unsere aktuellen Neuheiten:<br />
Auswendiges Spiel<br />
Um mir zu verdeutlichen, was er meint, nimmt Michl die Geige<br />
zur Hand und spielt mit kräftigem Strich einen Teil eines<br />
Landlers mit typischen Achteln in Dreiklangszerlegungen vor,<br />
in jedem Takt die eins noch stärker anstreichend, mit dem linken<br />
Fuß den Takt mitklopfend: Jamm bam, bamm bam, bamm bam<br />
… immer auf die Eins und auf die Drei. Bei der Wiederholung<br />
spielt er die letzten zwei Takte zweistimmig: eine schmissige<br />
punktierte Viertel, eine Achtel, eine Viertel, und eine Halbe.<br />
„Hö, woasche wos i mua?“ Er spielt noch einmal ein paar Takte<br />
einer anderen Landlermelodie: „Hö. Des dida-dadl-dada-dim.<br />
Dass des … åft wirkt des, nid.“ Ja, ich verstehe ganz genau, was<br />
er meint. Aber beschreiben kann man’s tatsächlich nicht, nur hören,<br />
fühlen und es dann eben nachzumachen versuchen. Auch<br />
Noten würden die Wirkung ganz sicherlich vollkommen verändern.<br />
Das Freispielen, so ist er überzeugt, klinge immer anders<br />
als das Spiel nach Noten. Wenn man etwas frei spiele, könne es<br />
schon hie und da sein, dass man etwas hineinspiele, was einem<br />
grade so „von der Laune“ komme. „Und des wirkt åft eigntla<br />
a tie Mol bärig. Siesch konzentriegsch di af des Blattl und …“<br />
Er spricht nicht weiter, wir wissen beide, was er meint. Und außerdem<br />
ist es mittlerweile so heiß in der Stube, dass ich mich<br />
auch nicht mehr konzentrieren kann. Michl hat sein Ziel erreicht!<br />
„So, blitzt’s schu. Kimmd amend a Hoachwetar, ha?“,<br />
fragt er wieder mit diesem schelmischen Unterton. Er weiß genau,<br />
es ist der Fotograf, der draußen schon auf ihn wartet, um<br />
ihn abzulichten. Das „Hoachwetar“ kommt tatsächlich noch,<br />
aber da sitze ich schon im Auto und fahre die unzähligen Kurven<br />
vom Hochschwendberg ins Tal hinunter. Die Scheibenwischer<br />
unterstützen auf die eins den Landler, der mir nicht mehr aus<br />
dem Kopf geht. Didl-dada-dadl, Didl-dada-dadl …<br />
VLADO KUMPAN<br />
und seine Musikanten<br />
CD 353 070<br />
Herzig<br />
PFLERER GITSCHN<br />
CD 353 025 • inser Schmuckkastl<br />
BLECHBERG<br />
MUSIKANTEN<br />
CD 353 075<br />
Wir treiben‘s auf die Spitze!<br />
DIE INNSBRUCKER<br />
BÖHMISCHE<br />
CD 353 060<br />
Unvergessliche Märsche<br />
BLASKAPELLE<br />
GEHÖRSTURZ<br />
CD 353 091 • Spinnsch iatz?<br />
DIE OBERNBERGER<br />
BÖHMISCHE<br />
CD 353 049<br />
Unser erster Streich<br />
Unsere Notenverlage (eigener Notenvertrieb):<br />
ÖSTERREICH: Fon: 05238 / 515-0 • Fax: 05238 / 515-51<br />
DEUTSCHLAND: Fon: 08823 / 926545 • Fax: 08823 / 926842<br />
SCHWEIZ: Fon: 00423 / 3775050 • Fax: 00423 / 3775051<br />
Mail: info@tyrolis.com • noten@tyrolis.com<br />
www.tyrolis.com • www.tirolmusikverlag.at<br />
TIROLER<br />
KIRCHTAGMUSIG<br />
CD 353 030 • 40 Jahre<br />
zum Tanzen und Zualosn<br />
EBBSER KAISERKLANG<br />
CD 353 047 • Haarausfall<br />
ZILLERTALER<br />
WEISENBLÄSER<br />
Tiroler Tanzmusikanten<br />
CD 353 055 • 20 Jahre
Zillert<br />
Sunnro<br />
Bere<br />
Inns<br />
baye<br />
der<br />
Stad<br />
Wir<br />
Tradi<br />
sorge<br />
größ<br />
Volks<br />
Bis R<br />
„Die<br />
„Das<br />
10.30<br />
18.00<br />
11.00<br />
18.00<br />
DIE SEEFELDER KAUFMANNSCHAFT PRÄSENTIERT:<br />
Altes<br />
Handwerk<br />
TIROL<br />
Samstag, 12. und Sonntag, 13. September 2015<br />
Fußgängerzone Seefeld in Tirol<br />
PROGR<br />
Sam<br />
10.30<br />
18.00<br />
HISTORISCHE TRAKTORENPARADE am Samstag<br />
GROSSER TRACHTENUMZUG am Sonntag<br />
SONDERAUSSTELLUNG im Kapitelsaal<br />
13.00<br />
18.30
Zillertaler Röcklfrauen<br />
Stubaier Freitagsmusig<br />
Sunnroan-Musig aus Reith bei Seefeld<br />
Kindergruppe aus dem Gadertal<br />
Die Vielsaitigen<br />
Bereits zum 18. Mal findet die Präsentation „Altes Handwerk in Tirol“ in Verbindung mit dem Bezirkstrachtenverband<br />
Innsbruck Stadt / Land statt. In den Straßen der Seefelder Fußgängerzone werden Nord-, Süd- und Osttiroler sowie<br />
bayerische Handwerker – vielfach die letzten Meister ihres Faches – ihr Können zeigen. Mit der Bürgermusikkapelle Seefeld,<br />
der Bürgermusikkapelle Ellbögen und der Musikkapelle Hatting in Verbindung mit dem Bezirkstrachtenverband Innsbruck<br />
Stadt / Land, werden 800 Teilnehmer aus Nord- und Südtiroler Trachtenvereinen diesen einmaligen Umzug gestalten.<br />
Wir erleben hautnah die Verbundenheit zur Tracht. Nach dem Umzug werden an 9 verschiedenen Standorten Tanzaufführungen in alter<br />
Tradition dargeboten. Die Schuhplattler-Gruppen aus Seefeld und Scharnitz freuen sich schon, Ihnen ihr Können zu zeigen. Für Unterhaltung<br />
sorgen verschiedene Tiroler Trachtengruppen, die am Sonntag mit Musik und Tanz durch die Fußgängerzone ziehen. Der Veranstalter legt<br />
größten Wert auf das musikalische Rahmenprogramm. An beiden Tagen wird in der gesamten Fußgängerzone an verschiedenen Plätzen echte<br />
Volksmusik von Musikgruppen aus Nord-, Südtirol und Bayern geboten.<br />
Bis Redaktionsschluss haben sich bereits folgende Volksmusikgruppen angemeldet:<br />
„Die Stubaier Freitags Musig“, „Die Zommgschwoasten“, „Die Tanzmusig Edelweiss“, „Reiser Walter mit seinem Mittenwalder 3-Gsang“,<br />
„Das Michl Trio“, „Der Naviser 4-Gsang“, „Die Vielsaitigen“, „Die Sunnroan-Musig“ und „Die Geroldsabacher Hausmusig“.<br />
PROGRAMM:<br />
Samstag, 12. September 2015<br />
10.30 bis<br />
18.00 Uhr Handwerksfest<br />
10.30 bis<br />
18.00 Uhr Bauernmarkt am Dorfplatz<br />
11.00 bis<br />
18.00 Uhr Musikpavillon: Es konzertieren<br />
die „Sunnroan-Musig“ aus Reith bei Seefeld<br />
sowie kleinere Volksmusikgruppen an<br />
verschiedenen Plätzen im Zentrum<br />
13.00 Uhr Historische Traktorenparade<br />
begleitet von der Musikkapelle Scharnitz<br />
18.30 Uhr Abendgottesdienst<br />
in der Pfarrkirche zum Heiligen Oswald<br />
in Seefeld mit dem Männerchor<br />
„Puschtra Xong“ aus dem Pustertal/Südtirol<br />
PROGRAMM:<br />
Sonntag, 13. September 2015<br />
10.00 Uhr Heilige Messe in der Pfarrkirche zum<br />
Heiligen Oswald in Seefeld – der Kirchenchor<br />
Seefeld singt die „Frauenmesse“ von Gabriel Fauré<br />
10.30 bis<br />
17.00 Uhr Handwerksfest<br />
11.00 bis<br />
12.45 Uhr Musikpavillon: Frühschoppenkonzert<br />
der Bürgermusikkapelle Seefeld<br />
13.00 Uhr Großer Trachtenumzug<br />
Der einmalige Trachtenumzug wird von der Bürgermusikkapelle<br />
Seefeld, der Bundesmusikkapelle<br />
Ellbögen und der Musikkapelle Hatting begleitet.<br />
Anschließend verteilen sich die Trachtengruppen zum Tanz. Zudem spielen 12<br />
kleinere Volksmusikgruppen den ganzen Tag über – verteilt an verschiedenen Plätzen.<br />
13.00 bis<br />
17.00 Uhr Musikpavillon: Es konzertiert<br />
die „Sunnroan-Musig“ aus Reith bei Seefeld<br />
Trachtenumzug und Tanzaufführung<br />
am Sonntag, 13. September 2015<br />
Q Pavillon<br />
Seefelder Plattler in Verbindung mit 2er-Musik<br />
W Infobüro<br />
Trachtenverein „Alpler Schwaz“<br />
Trachtenverein „D`Sonnwendler“ Münster<br />
E Seefelder Platzl<br />
Brauchtumsgruppe Matrei am Brenner<br />
und Trachtenverein „Die Naviser“<br />
R Kapitelsaal<br />
Trachtenverein „D`Koasara“ Kufstein<br />
T Kaltschmid<br />
Trachtenverein „Edelweiss“ Mieming<br />
Y Hotel Diana<br />
Trachtenverein „Almrausch“ und „Edelweiß“<br />
U Postamt<br />
Trachtenverein „Die Amraser“<br />
und Trachtenverein „D`Burgstodler“ Hötting<br />
I Casino<br />
Haller Bindertanzgesellschaft<br />
O Peter Schuhe<br />
Karwendler Plattler
VORSICHT<br />
AUFG’HORCHT IN INNSBRUCK<br />
Aufgrund des letztjährigen großen<br />
Erfolges treten auch heuer wieder<br />
Volksmusikgruppen aus allen Teilen<br />
Österreichs, Bayerns und Südtirols unter<br />
dem Motto „Volksmusik erobert die<br />
Stadt“ an den schönsten Plätzen von<br />
Innsbruck auf und präsentieren traditionelles<br />
Volksmusik-Kulturgut. Die<br />
festliche Eröffnung wird am Freitag,<br />
den 23. Oktober 2015 ab 20:00 Uhr auf<br />
der Seegrube über die Bühne gehen:<br />
ORF-Moderator Franz Posch wird mit<br />
seiner „Liabsten-Weis-Partie“ musikalische<br />
Freunde wie die Stubaier Freitagsmusig,<br />
die Gramartmusig, das Gstanzlduo<br />
Maultasch & Tiroler Kas sowie die<br />
Seehof Musi aus Bayern willkommen<br />
heißen. Die Nordkettenbahnen stellen<br />
für diesen stimmungsvollen Abend hoch<br />
über den Dächern von Innsbruck besonders<br />
günstige Auffahrtstarife zur Verfügung.<br />
Zuvor wird ORF Radio Tirol bereits um<br />
18:00 Uhr in der Sendereihe „Dahoam<br />
in Tirol“ ausführlich über die Veranstaltung,<br />
die musikalischen Gäste und das<br />
ganze „Drumherum“ berichten.<br />
Am Samstag, den 24. Oktober 2015<br />
treten dann MusikantInnen und SängerInnen<br />
aus dem gesamten Alpenraum<br />
jeweils rotierend zwischen 11:00 und<br />
17:00 Uhr vor dem Goldenen Dachl,<br />
am Köhleplatz, bei der Annasäule, dem<br />
Franziskaner Platz, im Kaufhaus Tyrol<br />
und in den Rathausgalerien auf und werden<br />
die gesamte Innenstadt zum Klingen<br />
bringen. Unter anderem dürfen wir den<br />
Raistinger Jugendgsang, die Geigerei<br />
Schreiner und die Äff-tam-tam-Musikanten<br />
aus Bayern, das Gesangsgstrio<br />
Dreierlei aus Kärnten, die Herma Haselsteiner-Preisträger<br />
2014 Ybbsfeldstreich,<br />
die Bröllerhofmusig aus Tirol,<br />
die Narrischen aus der Steiermark, die<br />
StreichZupf-Familienmusik Haas aus<br />
dem Außerfern, die Wimmleit’n Musi<br />
aus Salzburg und viele weitere in Innsbruck<br />
begrüßen. Für das leibliche Wohl<br />
wird mit kulinarisch-tirolerischen Köstlichkeiten<br />
gesorgt.<br />
Wer noch mehr echte Volksmusik hören<br />
und erleben will, ist herzlich eingeladen,<br />
das große Sänger- und Musikantentreffen<br />
im Bierstindl zu besuchen. Ab 20:00<br />
Uhr treffen sich alle Mitwirkenden von<br />
„Aufg’horcht“. Sie werden das ganze<br />
Haus mit Musik erfüllen und in allen<br />
Stuben aufspielen. Den Höhepunkt des<br />
Abends bildet der Festabend im Theatersaal,<br />
durch den uns die bekannte<br />
BR-Moderatorin Traudi Siferlinger und<br />
unser ORF-Sprecher Peter Kostner begleiten<br />
werden.<br />
„Aufg‘horcht in Innsbruck“ – ein Wochenende,<br />
das nicht nur volksmusikinteressierte<br />
Menschen aufhorchen lassen<br />
wird. Man darf gespannt sein!<br />
Franz Posch heißt Sie mit der „Liabsten-Weis-Partie“<br />
herzlich willkommen...<br />
Das Team von ORF Radio Tirol rund um<br />
Peter Kostner hält Sie am Laufenden...<br />
Die bekannt Moderatorin Traudi Siferlinger<br />
führt durch den Abend<br />
54<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
Foto: Andre Schönherr<br />
Volksmusik erobert die Stadt<br />
23. + 24. Oktober 2015<br />
Freitag, 23. Oktober<br />
20:00 Uhr Eröffnungsabend<br />
Restaurant Seegrube mit:<br />
Franz Posch/ Liabste Weis Partie<br />
Stubaier Freitagsmusig<br />
Maultasch & Tiroler Kas<br />
Gramart Musig<br />
Seehof Musi<br />
Samstag, 24. Oktober<br />
11:00 und 17:00 Uhr, Volksmusik-Gruppen aus dem gesamten<br />
Alpenraum an den schönsten Plätzen von Innsbruck!<br />
Goldenes Dachl | Köhle Platz | Annasäule | Kaufhaus Tyrol |<br />
Rathausgalerien | Franziskaner Platz<br />
20:00 Uhr „Volksmusik im Bierstindl“, mit allen anwesenden<br />
Gruppen und Solisten.<br />
Moderation: Traudi Siferlinger (BR) und Peter Margreiter<br />
Infos unter: www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 55
VORSICHT<br />
STUBAIER G‘SPIEL UND G‘SANG …<br />
MIT VOLKSMUSIK VON ALM ZU ALM<br />
Sänger und Musikanten unterhalten ab 12:30 Uhr bei der Ochsenhütte,<br />
dem Gleinserhof, dem Gasthaus Sonnenstein und dem<br />
Bergrestaurant Koppeneck. Genießen Sie dazu Stubaier Köstlichkeiten<br />
der Miederer Almwirte. Bei jeder Witterung!<br />
So, 6. September: Lei koan Gneat Musig, Tiroler Festtagsmusig,<br />
Ebenfelder Zwoagsang, Widdersberg Soatnmusig, D’Huangartler<br />
So, 20. September: Alt-Mittenwalder Vierklang, Zithermusi<br />
Fütterer/Mittenwald, Stubaier Freitagsmusig, Fulpmer Flügelhornduo,<br />
Voter und Madl Zwoagsang, Stubaier Tanzlmusig, Die<br />
Gmiatlichen<br />
So, 6. September 2015 | So, 20. September 2015, ab 12:30 Uhr<br />
Mieders<br />
Foto: S. Margreiter<br />
21. ISELTALER HACKBRETTLER<br />
TREFFEN/AINET<br />
Foto: LudwigPedarnig<br />
Seit 40 Jahren treffen sich Hackbrettler aus nah und fern zum<br />
Iseltaler Hackbrettlertreffen, um zahlreiche (alte und neue)<br />
Solostückln vorzutragen. Aber nicht nur Hackbrettspieler sind<br />
willkommen – alle Sänger und Musikanten und natürlich auch<br />
„Züelouser“ sind zu diesem Nachmittag herzlich eingeladen.<br />
Auf euer Kommen freuen sich: Florian Pedarnig, die Schlaitner<br />
Sänger und die Arbeitsgruppe Osttirol des Tiroler Volksmusikvereines<br />
So, 27. September 2015, 14:00 Uhr<br />
Gemeindesaal Ainet<br />
ZIRLER BEGEGNUNGEN<br />
In der Premiere dieser neuen Veranstaltungsreihe trifft niemand<br />
Geringeres als das Vokalensemble „piccanto“ aus Salzburg –<br />
Gewinner der „Großen Chance der Chöre“ – auf die glockenklaren<br />
Stimmen des Kärnter Viergesangs und die flotten Weisen<br />
der Hoameligen aus Tirol. Durch den Abend begleitet Peter<br />
Margreiter.<br />
Foto: Kärntner Viergesang<br />
Sa, 3. Oktober 2015, 20:00 Uhr<br />
B4 - Kultur- und Veranstaltungszenturm Zirl<br />
Kartenreservierungen unter: www.b4-zirl.at, oder Innsbruck-<br />
Info, bzw. Tourismusbüro Zirl<br />
56<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
„SING MA A<br />
TIROLER LIAD“<br />
IM AUSSERFERN<br />
Die Außerferner SinglehrerInnen Maria Dopler,<br />
Eveline Pfeifer und Richard Wasle laden alle, die<br />
Lust am Singen von Volksliedern haben, zu einem<br />
gemeinsamen Singen in froher Runde ein. Dabei<br />
wir das neue Liederheft „Sing ma a Tiroler Liad!“<br />
des Tiroler Volksmusikvereins vorgestellt. Alle<br />
Mitwirkenden bekommen diesen kleinen Band<br />
geschenkt und haben so die Möglichkeit, auch in<br />
Zukunft gemeinsam diese Lieder auszuprobieren.<br />
Foto: LudwigPedarnig<br />
Do, 1. Oktober 2015, 19:30 Uhr<br />
Aula der Neuen Mittelschule am<br />
Königsweg in Reutte<br />
TIROLER<br />
VOLKSLIEDCHOR<br />
Wir singen gemeinsam im „großen Tiroler<br />
Volksliedchor“ im ORF Radio Tirol Oktober-Festzelt<br />
mit den Liedlehrerinnen Stefanie<br />
Holaus und Elisabeth Kröll.<br />
Mitwirkende: Schüpflpartie und Maultasch &<br />
Tiroler Kas<br />
Moderation: Peter Kostner<br />
Do, 8. Oktober 2015, Einlass ab 19:30 Uhr,<br />
Beginn 20:00 Uhr<br />
Messegelände Innsbuck<br />
Eintritt frei!<br />
Foto: Andreas Schönherr<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 57
VORSICHT<br />
WILDSCHÖNAUER<br />
KRAUTINGERWOCHE<br />
Highlights<br />
Museumskirchtag<br />
mit Bundesmusikkapelle Niederau, Sturmlöda und Schützen,<br />
Handwerkern, Bauernstandl mit Wildschönauer Spezialitäten.<br />
Musikalische Umrahmung: „gramArtmusig“ und „Salvenberg<br />
Trio“. Eintritt frei!<br />
So, 4. Oktober 2015, ab 12:00 Uhr<br />
Bergbauernmuseum z’Bach, Oberau<br />
„Krautingerfestl“<br />
Kulinarisches aus der Schweizerhof-Küche, Bekanntgabe<br />
des „Krautinger des Jahres“.<br />
Musikalische Umrahmung: die „Innsider“.<br />
Sa, 10. Oktober 2015, Einlass ab 19:00 Uhr,<br />
Beginn 20:00 Uhr<br />
Genusswirt Schweizerhof, Mühltal<br />
MUSIKANTENHOAGASCHT<br />
IN WÖRGL<br />
Foto: Barbara Moser<br />
Der Verein „Wörgler Musikantenhoagascht“ lädt ein zum<br />
GH Hauserwirt in Wörgl-Boden.<br />
Mitwirkende: Rotweindler Dreigsang, „Der Harte Kern“,<br />
Familienmusik Puchleitner, Fuchs und Has, Sprecher: Joch<br />
Weißbacher<br />
Eintritt: freiwillige Spenden<br />
Fr, 9. Oktober 2015, 20:00 Uhr<br />
GH Hauserwirt in Wörgl-Boden<br />
KÄRNTEN TRIFFT TIROL!<br />
… Volksmusik beim Hoferwirt<br />
Kärntner Lieder und Kärntner Musik treffen auf Tirolerisches<br />
– gespielt, gesungen und gekocht.<br />
Ein Volksmusikabend mit dem Männerfamilienquartett<br />
Knaller vom Weißsensee, dem Zithersolisten Fabian Steindl<br />
aus Mühlstatt am See, dem Gstanzlduo Maultasch & Tiroler<br />
Kas und der Stubaier Freitagsmusig.<br />
Dazu serviert der Hoferwirt Schmankerln und Kostbarkeiten<br />
aus der Kärntner- und Tiroler Küche.<br />
Fr, 16. Oktober 2015, 20:15 Uhr<br />
Hotel-Restaurant „Der Hoferwirt“/Neustift i. Stubaital<br />
Eintritt: freiw. Spenden, Tischreservierung ist erbeten!<br />
(+43 5226 2201)<br />
Foto: Ralph Kapavik<br />
58<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
VORSICHT<br />
16. TUTTN-FEST’L<br />
IN UNTERPINSWANG<br />
Foto: Ernst Rainer<br />
Die Tuttenmusig aus Pinswang veranstaltet zum 16. Mal das bereits<br />
legendäre Tutten-Fest’l – ein Abend mit Volksmusik, Volkstanz,<br />
Gesang und Mundartgedichten. Die „4Hinterberger Musikanten“<br />
aus Nußdorf am Inn und die Tuttnmusig spielen zum<br />
Volkstanz auf. Zwischendurch sorgen der Anzenberger Dreigesang<br />
aus Wallgau mit Liedern und Ludwig Hindelang aus Nesselwang<br />
mit heiteren und besinnlichen Texten für Abwechslung. Für Speis<br />
und Trank ist bestens gesorgt. Eintritt: Freiwillige Spenden.<br />
Sa, 24. Oktober 2015, 20:15 Uhr<br />
Gemeindesaal in Unterpinswang<br />
A LIADL LASST’S HEARN<br />
Der Tiroler Volksmusikverein lädt gemeinsam mit dem ORF<br />
Tirol und dem Südtiroler Volksmusikkreis in das Studio 3 des<br />
Funkhauses zum Festabend mit den ausgezeichneten Gruppen<br />
des 5. Tiroler Volksliedwettbewerbes ein. Musikalische Umrahmung:<br />
Tiroler Tanzmusikanten. Moderation: Peter Kostner. Kartenreservierung<br />
unter: +43 512 566 533. Eintritt frei!<br />
Natürlich sind auch alle Interessierten zu den Wertungssingen,<br />
die den ganzen Tag über im Studio 3 stattfinden, herzlich eingeladen.<br />
Genaue Informationen: www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
Foto: Irmgard Sinnesbichler<br />
So, 8. November, 20:00 Uhr<br />
ORF Studio 3/Innsbruck<br />
SÄNGERTREFFEN<br />
BEIM STANGLWIRT<br />
Foto: Stanglwirt<br />
Das traditionelle Sängertreffen beim Stanglwirt findet bereits<br />
zum 129. Mal statt. Die besten Sänger und Musikanten<br />
der echten Volksmusik treffen sich im über 400 Jahre alten<br />
Gasthof, um gemeinsam zu singen und zu musizieren. Dabei<br />
steht neben der ursprünglichen Volksmusik vor allem die<br />
Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren im Mittelpunkt.<br />
Tisch- und Kartenreservierungen können gerne direkt<br />
unter reservierung@stanglwirt.com oder +43 5358 2000<br />
vorgenommen werden.<br />
Sa, 14. November 2015, 20:00 Uhr<br />
Going, Stanglwirt<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 59
VORSICHT<br />
VERANSTALTUNGEN 2015<br />
Foto: F. Hermeter<br />
SEPTEMBER 2015<br />
Do, 03.09. (18:00 Uhr) – So, 06.09. (18:00<br />
Uhr): Harfe und Raffele – bauen und<br />
spielen. Mals/Vinschgau, Mittelschule<br />
Mals, Gasthof Iris. Anmeldung und Informationen<br />
bis 30.06. bei Gernot Niederfriniger<br />
unter 0039 335 5628004 oder via<br />
E-Mail: gernotniederfriniger@hotmail.<br />
com<br />
Fr, 04.09. – So, 06.09.: Osttiroler Singund<br />
Musizierwochenende. Lienz, LLA<br />
Lienz/Peggetz.<br />
Anmeldung bis 31.07. bei Eva Wibmer<br />
(0664 4171647) oder Julia Warscher<br />
(0699 10740355)<br />
Sa, 05.09., 20:15 Uhr: Sänger- und Musikantentreffen.<br />
Tannheim, Gemeindesaal.<br />
Anmeldung, Informationen und<br />
Tischreservierung unter 0676 3281753.<br />
So, 06.09., 20:00 Uhr: Jubiläum „50 Jahre<br />
VTG Schlanders“. Schlanders<br />
So, 06.09., ab 10:00 Uhr: 17. Ziachorgelspielertreffen.<br />
Aldein, am Koflhof<br />
So, 06.09., 15:00 Uhr: Volksmusik auf<br />
der Burg. Schloss Karneid<br />
So, 06.09., 12:30 Uhr: Stubaier G‘spiel<br />
und G‘sang. Stubaital. Almen rund um<br />
die Serles.<br />
Mitwirkende: Lei-koa-Gneat-Tanzlmusig/Tirol,<br />
Tiroler Festtagsmusig/Alpbach,<br />
Ebenfelder Zwoagsang/Alpbach,<br />
Widdersberg Soatnmusig/Axams, D’<br />
Huangartler/Tiroler Oberland<br />
Mi, 09.09., 20:30 Uhr: Volksmusikabend.<br />
Dorf Tirol, Festsaal des Vereinshauses.<br />
Mitwirkende: Prissianer Tanzlmusig,<br />
Pflerer Gitschn, Gerd Ladurner-Steirische<br />
Ziachorgl, Sprecher: F. Hermeter<br />
Fr, 11.09., 20:00 Uhr: Geistliches Volkslied.<br />
Ellmau, Maria-Heimsuchungs-Kapelle.<br />
Mitwirkende: Ellmauer Chorklang,<br />
Begleitende Texte: Helene Bichler, Herbert<br />
Schachner<br />
Sa, 12.09., 19:00 Uhr: G’schicht’n,<br />
G’spiel und G’sang aus Bayern, Salzburg,<br />
Tirol u. d. Steiermark. Erl, Passionsspielhaus.<br />
Sprecher: Joch Weißbacher.<br />
Karten: Tourismusbüro Erl,<br />
+43 5373 8139 (Vorm.), +43 664 5884461<br />
(Nachm.), Infos: sepp.kitzbichler@tsn.at<br />
So, 13.09., 14:30 Uhr: Sänger- und Musikantenhoangart.<br />
Karneid, Schloss<br />
Karneid<br />
Di, 15.09., 20:30 Uhr, Kirchenkonzert<br />
mit der Stubaier Freitagsmusig.<br />
Neustift, Pfarrkirche zum Hl. Georg, freier<br />
Eintritt.<br />
Do, 17.09., 20:00 Uhr, Musikantenhoangart.<br />
Mils b. Hall, GH Reschenhof<br />
So, 20.09., 8:30 Uhr: Sauderer Kirchtag.<br />
Sauders/Villanders. Beginn m. Hl. Messe,<br />
anschl. Frühschoppen mit Tanzlmusig,<br />
Böhmischer, Volkstanzgruppe und<br />
den „Jungen Villanderer Plattlern“<br />
So, 20.09., 12:30 Uhr: Stubaier G‘spiel<br />
und G‘sang. Stubaital, Almen rund um<br />
die Serles. Mitwirkende: Alt-Mittenwalder<br />
Vierklang, Zithermusi Fütterer/<br />
Mittenwald, Stubaier Freitagsmusig,<br />
Fulpmer Flügelhornduo, Voter und Madl<br />
Zwoagsang/Mieders, Stubaier Tanzlmusig,<br />
Die Gmiatlichen/Navis<br />
Do, 24.09., 20:30 Uhr: Volksmusikabend.<br />
Algund, Vereinshaus Peter Thalguter.<br />
Mitwirkende: Die Herwärtigen aus<br />
Algund, die Burggräfler Stubenmusik,<br />
Sprecher: Johann Lanz<br />
Fr, 25.09., 20:00 Uhr: Offenes Singen.<br />
LLA Weitau/St. Johann i. Tirol. Singlehrer:<br />
Christian Plattner<br />
So, 27.09.: Festlicher Kirchtag.<br />
Kramsach, Museum Tiroler Bauernhöfe.<br />
So, 27.09., 14:00 Uhr: 21. Iseltaler Hackbrettlertreffen.<br />
Ainet, Gemeindesaal.<br />
Alle Hackbrettspieler, Sänger, Musikanten<br />
und natürlich auch „Züelouser“ sind<br />
zu diesem Nachmittag herzlich eingeladen.<br />
OKTOBER 2015<br />
Do, 01.10., 19:30 Uhr: „A Liadl lasst’s<br />
hearn!“ im Außerfern. Reutte, NMS am<br />
Königsweg.<br />
Die Außerferner SinglehrerInnen Maria<br />
Dopler, Eveline Pfeifer und Richard<br />
Wasle laden alle, die Lust am Singen von<br />
Volkslieder haben, zu einem gemeinsamen<br />
Singen in froher Runde ein.<br />
Fr, 02.10., 20:00 Uhr: Hoangart der VTG<br />
Mals. Taufers im Münstertal (CH)<br />
Fr, 02.10., 20:00 Uhr: Vinschger Hoangart.<br />
Laatsch, Gasthaus Lamm. Es laden<br />
ein: Südtiroler Volksmusikkreis/Bezirk<br />
Vinschgau, Volkstanzgruppe Mals, Bildungsausschuss<br />
Mals, Musikschule<br />
Oberer Vinschgau<br />
Sa, 03.10., 19:00 Uhr: Herbsthoagascht.<br />
Kufstein, Hotel Andreas Hofer (Hofer-Stadl).<br />
Mitwirkende: Sparchner Klarinetten,<br />
Söllandler Hoagaschtmusig, Harfe Niederacher<br />
Lisi, Oberwöhrer Zwoagsang,<br />
Unterlandler Dreigsang, Geschichten<br />
und Gedichte von und mit Renate Dillersberger;<br />
Platzreservierung: 0699<br />
10394609<br />
Foto: Inge Köpfle<br />
60<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
VORSICHT<br />
Sa, 03.10., 20:00 Uhr: Zirler Begegnungen.<br />
Zirl. Veranstaltungszentrum Zirl.<br />
Mitwirkende: Vokalensemble „piccanto“<br />
aus Salzburg, Kärnter Viergsang, die<br />
Hoameligen, Moderation: Peter Margreiter<br />
Do, 08.10., 20:00 Uhr: Tiroler Volksliedchor.<br />
Innsbruck, Messegelände.<br />
Liedlehrerinnen: Stefanie Holaus und<br />
Elisabeth Kröll. Mitwirkende: Schüpflpartie,<br />
Maultasch & Tiroler Kas, Moderation:<br />
Peter Kostner, Eintritt frei!<br />
Do, 08.10., 20:30 Uhr: Volksmusikabend.<br />
Algund, Vereinshaus „Peter Thalguter“<br />
Fr, 09.10., 20:00 Uhr: Musikantenhoagascht.<br />
Wörgl, GH Hauserwirt. Mitwirkende:<br />
Der Harte Kern, Rotweindler<br />
Dreigsang, Familienmusik Puchleitner,<br />
Fuchs und Has, Sprecher: Joch Weißbacher,<br />
Eintritt: freiwillige Spenden<br />
Sa, 10.10., 19:30 Uhr: Musikantenhoagascht.<br />
Kundl, Gemeindesaal. Mitwirkende:<br />
4 Klang, Familienmusik Puchleitner,<br />
Innbrüggler, Gstanzlsänger<br />
Maultasch und Tiroler Kas, Moderator:<br />
Franz Posch, Saaleinlass 19 Uhr<br />
So, 11.10., 20:00 Uhr: Mariensingen in<br />
der Pfarrkirche, Dorf Tirol<br />
So, 11.10., ab 10:00 Uhr: Törggelen,<br />
Karneid, Vereinshaus<br />
So, 11.10., 20:00 Uhr: Mariensingen,<br />
Dorf Tirol, Pfarrkirche<br />
Do, 15.10., 20:00 Uhr, Musikantenhoangart.<br />
Mils b. Hall, GH Reschenhof<br />
Fr, 16.10., 20:15 Uhr: Kärnten trifft<br />
Tirol! Neustift/Stubaital, Hotel „Der Hoferwirt“.<br />
Mitwirkende: Männerfamilienquartett<br />
Knaller vom Weißensee, Zithersolist<br />
Fabian Steindl aus Mühlstatt am See,<br />
Gstanzlduo Maultasch & Tiroler Kas,<br />
Stubaier Freitagsmusig.<br />
Sa, 17.10., 20:00 Uhr: Jubiläumsabend<br />
„15 Jahre Familienmusik Arzberger“.<br />
Brandenberg, Pfarr- und Gemeinde saal.<br />
Mitwirkende: Stubaier Freitagsmusig,<br />
Afelder Dreigsang/Wildschönau, Die<br />
Ganggalbichler/Kramsach, Männerchor<br />
Brandenberg, Familienmusik Arzberger<br />
Moderation: Joch Weißbacher, Eintritt:<br />
Freiw. Spenden<br />
Uhr Gottesdienst, Pfarrkirche; 10:00 Uhr<br />
Frühschoppen m. Tanzlmusi, Kulturhaus;<br />
14:00 Uhr Ziachorgl- und Musikantentreffen.<br />
Es laden ein: Volkstanzgruppe<br />
Mals, Südtiroler Volksmusikkreis/<br />
Bez. Vinschgau<br />
Mo, 26.10., 13:00 bis 17:00 Uhr: Tag der<br />
offenen Tür mit Volksmusik. Landeck,<br />
Schloss Landeck<br />
Fr, 30.10., 20:00 Uhr: Offenes Singen.<br />
St. Johann i. Tirol, LLA Weitau. Singlehrer:<br />
Joch Weißbacher<br />
Sa, 31.10., 19:00 Uhr: Volksmusikabend.<br />
Landeck, Stadtsaal. Mitwirkende: Inntaler<br />
Partie d. Stadtmusik Landeck, Schraminger<br />
Zwoagsang Brixen/Südtirol,<br />
Streichhölzer Oberland/Imst, Doppelquartett<br />
Imster Liederkranz, echtSTARK<br />
Oberland/Bez. Ldck., SoatnKAG/Ibk.-Land,<br />
Moderation: Nikolaus Köll<br />
NOVEMBER 2015<br />
Fr, 06.11., 20:00 Uhr: 37. Musikantenstammtisch.<br />
Klobenstein/Ritten, Ansitz<br />
Kematen<br />
Fr, 06.11., 20:00 Uhr: Vinschger Hoangart.<br />
Latsch, Bierkeller. Es laden ein:<br />
Südtiroler Volksmusikkreis/Bezirk Vinschgau,<br />
Bildungsausschuss Latsch, Musikschule<br />
Unterer Vinschgau<br />
Foto: Georg Hofer<br />
Foto: Klaus Wankmiller<br />
Sa, 10.10., 20:00 Uhr: Volksmusikstammtisch.<br />
Ehrwald, Hotel „Tiroler<br />
Zugspitze“. Bitte Instrumente und Noten<br />
zum Singen mitbringen!<br />
Foto: Arzberger<br />
So, 18.10., ab 13:00 Uhr: Kestn, Wein<br />
und Musik. Kramsach, Museum Tiroler<br />
Bauernhöfe. Geselliger Herbstnachmittag<br />
mit Törggelen<br />
Sa, 24.10., 20:15 Uhr: 16. Tuttn-Fest’l.<br />
Unterpinswang. Die „4Hinterberger<br />
Musikanten“ aus Nußdorf am Inn und<br />
die Tuttnmusig spielen zum Volkstanz<br />
auf. Weitere Mitwirkende: Anzenberger<br />
Dreigesang/Wallgau, Ludwig Hindelang/<br />
Nesselwang mit heiteren und besinnlichen<br />
Texte, Eintritt: freiw. Spenden.<br />
So, 25.10., 14:00 Uhr: Ziachorgl- und<br />
Musikantentreffen. Mals, Kulturhaus.<br />
Alle Ziachorglspieler und Gruppen mit<br />
Ziachorgl sind herzlich eingeladen. 9:00<br />
Sa, 07.11., 18:00 Uhr: Hoangart mit<br />
Törggelen. Montan, Kalditscherhof<br />
Sa, 07.11., 19:30 Uhr: Wirtshauslieder<br />
selber singen. Kiefersfelden, alte Stube<br />
im Blaahaus (Heimathaus). Mitwirkende:<br />
Schmid Zwoagsang, Kirnstoaner Trio,<br />
Helmut Hoch. Weitere Infos: Musikwart<br />
Trachtenverein Grenzlandler, Markus<br />
Schmid, Tel.: +49 8033 309035<br />
Sa, 07.11., 20:00 Uhr: Hoangart und Kathreintanz<br />
im „Millander Hof“, Brixen/<br />
Milland<br />
So, 08.11.2015, 20:00 Uhr: A Liadl<br />
lasst’s hearn. Innsbruck/ORF Studio 3.<br />
Festabend mit den ausgez. Gruppen des<br />
5. Tiroler Volksliedwettbewerbes. Mus.<br />
Gestaltung: Tiroler Tanzmusikanten,<br />
Moderation: Peter Kostner. Kartenreserv.:<br />
+43 512 566 533. Eintritt frei!<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 61
VORSICHT<br />
DEZEMBER 2015<br />
So, 06.12., 17:00 Uhr u. 19:00 Uhr:<br />
Advent unterm Schlern. Kastelruth,<br />
Pfarrkirche. Mitwirkende: Kirchenchor<br />
Kastelruth, Hausmusik Fischnaller (Lüsen),<br />
Schildbergmusi (Kastelruth), Völser<br />
Männerviergesang. Infos unter +39<br />
0471 706333 bzw. info@kastelruth.com<br />
So, 06.12., 17:00 Uhr: Singen und Musizieren<br />
zum Advent. Schloss Tirol, Rittersaal<br />
Sa, 12.12. u. So, 13.12., jew. 17:00 Uhr:<br />
Tiroler Adventsingen. Innsbruck, Congress<br />
So, 13.12., 17:00 Uhr: Adventsingen. Algund,<br />
Pfarrkirche<br />
So, 13.12., 19:00 Uhr: Adventhoagascht.<br />
Wörgl, GH Hauserwirt<br />
Do, 17.12., 20:00 Uhr: Musikantenhoangart.<br />
Mils b. Hall, GH Reschenhof<br />
Do, 17.12., 20:30 Uhr: Kaltenbacher Advent.<br />
Kaltenbach, Musikpavillon<br />
So, 20.12., 18:00 Uhr: Adventkonzert.<br />
Kaltenbach, Marienkapelle<br />
Sa, 26.12.2015 – Fr, 01.01.2016: Volkstanz-Winterlehrgang.<br />
Tanzen, musizieren<br />
und singen. Lichtenstern am Ritten,<br />
Haus der Familie. Weitere Infos im Büro<br />
der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz, Tel.<br />
+49 0471 970555 oder info@arge-volkstanz.org<br />
FORTLAUFEND<br />
Volksmusikalische Gestaltung des<br />
Sonntagsgottesdienstes in der Kapuzinerkirche<br />
Brixen jeden 1. Sonntag d. M.<br />
(von Oktober bis Mai)<br />
Volksliedsingen zum Lernen und Mitsingen<br />
für alle jeweils am Dienstag um<br />
20:00 Uhr im Saal „Studio“ des FORUMS<br />
Brixen.<br />
Termine: 06.10./03.11./01.12. 2015 und<br />
02.02./01.03./05.04./03.05.2016<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Den aktuellen Kalender und detaillierte<br />
Informationen zu den Veranstaltungen<br />
finden Sie auf unseren Homepages:<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
www. volksmusikkreis.org<br />
Haben auch Sie eine volksmusikalische<br />
Veranstaltung anzukündigen?<br />
Ihre Bezirksreferentinnen und -referenten<br />
nehmen das Was, Wann und Wo<br />
gerne entgegen. Die Kontaktadressen<br />
finden sich auf der Homepage des Tiroler<br />
Volksmusikvereins:<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
Wichtig: Bilder können nur mit Informationen<br />
zum Bild (abgebildete Personen,<br />
Bildrechte) abgedruckt werden!<br />
NEUES HÖRFUNKPROGRAMM IN SÜDTIROL<br />
Das neue Radio „BR Heimat“ ist seit 15. Juni 2015 auch<br />
in Südtirol. Für die Freunde echter Volksmusik und deren<br />
zahlreiche Südtiroler Interpreten verbreitet die RAS<br />
das Hörfunkprogramm „BR Heimat“ nun landesweit über<br />
Digitalradio DAB+<br />
R Heimat“ ist das erste Voll-<br />
für traditionelle al-<br />
„Bprogramm<br />
penländische Volksmusik, Blasmusik,<br />
Volkskunde und Brauchtum im deutschsprachigen<br />
Raum. Das Programm wird<br />
seit vergangenem Februar vom Bayerischen<br />
Rundfunk überaus erfolgreich<br />
in Bayern ausgestrahlt. In diesem<br />
Programm – so RAS-Präsident Rudi<br />
Gamper – werden auch Musik- und<br />
Textbeiträge aus Südtirol gesendet und<br />
Südtiroler Interpreten erhalten somit<br />
eine wichtige Plattform für die Verbreitung<br />
ihres kulturell hochwertigen Liedund<br />
Musiziergutes.<br />
Aufgrund zahlreicher Anfragen von<br />
Seiten der Südtiroler Bevölkerung hat<br />
die Landesregierung beschlossen, das<br />
Programm „BR Heimat“ auch in Südtirol<br />
über das digitale Sendenetz der<br />
RAS zu verbreiten. Kulturlandesrat Philipp<br />
Achammer weist darauf hin, dass es<br />
dabei nicht um die Ausstrahlung eines<br />
Konkurrenzprogramms für die lokalen<br />
Hörfunkbetreiber geht, sondern einzig<br />
und allein darum, der Südtiroler Bevölkerung<br />
wertvolles Volksmusikgut rund<br />
um die Uhr zur Verfügung zu stellen.<br />
V. l. n. r.: Johann Silbernagl, Technischer Direktor der RAS, Rudi Gamper, Präsident der RAS,<br />
Stefan Frühbeis, Programmdirektor BR Heimat, Philipp Achammer, Kulturlandesrat und<br />
Georg Plattner, Direktor der RAS (Foto: RAS).<br />
62<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015
VORSICHT<br />
VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />
WOCHENPROGRAMM<br />
MONTAG 18.05 – 19.00 UHR<br />
“A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />
mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />
abwechselnd gestaltet<br />
von Franz Hermeter, Roland Walcher,<br />
Heidi Rieder, Hannes Premstaller und<br />
Christine Wieser<br />
DIENSTAG 19.40 UHR<br />
Kulturjournal: Der wöchentliche Blick<br />
in die Kulturszene mit Stefan Nicolini,<br />
Redaktion: Renate Gamper<br />
20.00 Uhr: „Der Kulturabend“<br />
Redaktion: Renate Gamper, Markus<br />
Laimer und Kathrin Bragagna<br />
MITTWOCH 18.05 – 19.00 UHR<br />
“A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />
mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />
abwechselnd gestaltet<br />
von Hannes Premstaller, Franz Hermeter,<br />
Heidi Rieder, Roland Walcher und<br />
Christine Wieser<br />
DONNERSTAG 18.05 – 19.00 UHR<br />
“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />
– ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />
gestaltet von Heike Tschenett<br />
(Wiederholung am Samstag um 10.05<br />
Uhr und am Sonntag um 14.00 Uhr)<br />
FREITAG 17.05 – 18.00 UHR<br />
“Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />
mit Judith Edler (alle 14 Tage)<br />
18.05 – 19.00 Uhr<br />
Blasmusik zum Feierabend,<br />
eine Sendung mit Dieter Scoz<br />
SAMSTAG 10.05 – 11.00 UHR<br />
“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />
– ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />
gestaltet von Heike Tschenett<br />
(Whg. am Sonntag um 14.00 Uhr)<br />
11.05 – 12.00 UHR<br />
“Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />
mit Judith Edler (alle 14 Tage, Whg.)<br />
12.10 – 12.30 UHR<br />
„So sieg holt is“, der Wochenrückblick<br />
mit Dietmar Prantl<br />
SONNTAG 08.15 - 09.00 UHR<br />
“A Liadl und a Musig für di“ –<br />
Volksmusik am Sonntagmorgen:<br />
abwechselnd gestaltet von Luisa Jäger,<br />
Christine Rier, Franz Hermeter, Heidi<br />
Rieder, Christine Wieser und Sigrun<br />
Falkensteiner<br />
11.05 – 11.30 UHR<br />
“Blasmusik“: gestaltet von<br />
Gottfried Veit<br />
11.05 – 12.00 UHR<br />
Unterwegs mit RAI Südtirol.<br />
Volksmusik-Aufzeichnung aus Südtiroler<br />
Ortschaften von und mit Markus<br />
Laimer. Sonntags von 11.05-12.00 Uhr<br />
(Aufzeichnung und Sendung nach Vereinbarung).<br />
13.15 - 14.00 UHR<br />
“Zwa Fiedeln, a Klampfn und an schian<br />
Gsång“: eine Sendung mit Peter Altersberger<br />
14.00 – 15.00 UHR<br />
“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />
- Ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />
gestaltet von Heike Tschenett<br />
Live-Stream für Hörer im Ausland über:<br />
www.raisuedtirol.rai.it<br />
SEPTEMBER – OKTOBER –<br />
NOVEMBER 2015<br />
JEDEN MONTAG 18.04 – 19.00 UHR<br />
ORF Radio Tirol<br />
„Tiroler Weis“<br />
gestaltet von Hermann Pallhuber<br />
JEDEN DIENSTAG 18.04 – 19.00 UHR<br />
ORF Radio Tirol<br />
„Blasmusik/Tiroler Weis“<br />
Blasmusik und Volksmusik<br />
gestaltet von Peter Kostner<br />
JEDEN DONNERSTAG<br />
18.04 – 19.00 UHR<br />
ORF Radio Tirol<br />
„Tiroler Weis“<br />
gestaltet von Martina Moser<br />
NEU SEIT MÄRZ 2015:<br />
JEDEN FREITAG 18.04 – 19.00 UHR<br />
„Dahoam in Tirol – Tiroler Lebensart<br />
zum Wochenende“<br />
19:04 – 20.00 Uhr „Kraut & Ruabn –<br />
Neue Volksmusik“ (WH Sonntag 19.04<br />
Uhr)<br />
„MUSIKANTEN SPIELT’S AUF“,<br />
19.03 – 20.00 Uhr:<br />
Montag und Dienstag: Volksmusik aus<br />
unserem Archiv<br />
Mittwoch: Blasmusik aus unserem<br />
Archiv<br />
„DAS PLATZKONZERT“:<br />
NEU: feiertags von 18.00 – 19.00 Uhr<br />
gestaltet von Peter Kostner<br />
ÖFFENTLICHE VOLKSMUSIK-<br />
VERANSTALTUNG:<br />
ORF Tirol- Studio 3 am Rennweg in<br />
Innsbruck<br />
08.11.2015 – „A Liedl lasst’s hearn“<br />
mit Peter Kostner<br />
29.11.2015 – “So klingt Weihnachten”<br />
mit Hermann Pallhuber<br />
Um Voranmeldung für diese Veranstaltung<br />
wird gebeten unter:<br />
0512 566533, studio3.tirol@ORF.at<br />
Hier können Sie das aktuelle Programm<br />
des ORF Tirol Kulturhauses erfahren.<br />
http://tirol.orf.at/studio/tags/studio3/<br />
MEI LIABSTE WEIS:<br />
Am 03.10.2015<br />
aus dem Johann-Stüdl-Saal in Kals am<br />
Großglockner/Osttirol im Mostviertel in<br />
Niederösterreich
A Liadl lasst‘s hearn!<br />
Tiroler Volksliedwettbewerb<br />
Sonntag, 08. November 2015 | 10:00-18:00 Uhr | Studio 3, ORF Tirol<br />
Veranstalter<br />
ORF - Landesstudio Tirol<br />
Tiroler Volksmusikverein<br />
Südtiroler Volksmusikkreis<br />
Infos & Anmeldung<br />
Tiroler Volksmusikverein<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
s.steuma@gmail.com<br />
Tel. +43 (0)664 5061850<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at
VEREINSMEIEREI<br />
RÜCKMELDUNGEN<br />
AUSDRÜCKLICH<br />
ERWÜNSCHT<br />
Wir haben uns bemüht, das neue „G’sungen & G’spielt“<br />
interessant, innovativ, leserfreundlich,<br />
nett, kritisch,<br />
denkwürdig, lustig, informativ,<br />
traditionell, auflockernd,<br />
geistreich, schön, bunt, ansprechend,<br />
zu gestalten. Dennoch:<br />
Erstlingswerke sind<br />
wie Schnitzrohlinge. Sie sind<br />
zwar aus dem Gröbsten raus,<br />
aber sie könnten durchaus<br />
auch noch da und dort einen<br />
Feinschliff vertragen.<br />
Liebe Vereinsmitglieder,<br />
sollte sich Ihre Post- bzw. E-Mail-Adresse in letzter Zeit<br />
geändert haben, lassen Sie uns das bitte wissen. Das<br />
ermöglicht bzw. erleichtert die Zustellung vereinsinterner<br />
Informationen (Newsletter, „G’sungen & G’spielt“ etc.).<br />
Wenden Sie sich bitte<br />
in Nordtirol an tvmv@tiroler-volksmusikverein.at bzw.<br />
an Tiroler Volksmusikverein, Gabelsbergerstraße 1, Postfach<br />
807, 6023 Innsbruck;<br />
Tel./Fax +43 512 395566<br />
in Südtirol an info@volksmusikkreis.org bzw. an Südtiroler<br />
Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen;<br />
Tel.: + 39 0471 970555, Fax: +39 0471 980922<br />
Foto: hobbyschnitzen.de<br />
Gerne nehmen wir Vorschläge<br />
zur Feinbearbeitung unter<br />
der E-Mail-Adresse<br />
yvonne.kathrein@uibk.<br />
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jedes neue Mitglied:<br />
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Innsbruck. Dasselbe auch als Dankeschön für Sie,<br />
wenn Sie ein neues Mitglied werben oder jemandem<br />
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und los geht’s.<br />
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per Email:<br />
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per Post an: Tiroler Volksmusikverein | Gabelsbergerstraße 1 | Postfach 807 | 6020 Innsbruck<br />
(Aktion gültig bis 15.November)
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übernimmt mit seinem Engagement Verantwortung für das<br />
kulturelle Erbe und fördert dadurch auch die musikalische<br />
Entwicklung unserer Jugend. Als Partner der Volksmusik<br />
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www.raiffeisen-tirol.at