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40.Jahrgang_2015.03

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Matthias Hoffmann - Produktion<br />

Silvia Spieker - Versand/Logistik<br />

Petra Kyselova - Innendienst<br />

Rainer Würnsehr - Außendienst<br />

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werd gånz dumm, dumm, dumm, d’<br />

I<br />

Seit etwa zwei Dezennien steht die<br />

„ Schual bringt mi um, um, um, ålle „ Volksmusik am Land im Zeichen<br />

Tåg lern‘, lern‘, lern‘, tua i nit gern!“ – starken Rückganges.“ So kulturpessimistisch<br />

äußerte sich der Innsbrucker<br />

Abgedruckt im Liederbüchl „Singen is<br />

inser Freid“, lautet so die erste Strophe Musikwissenschaftler Walter Senn im<br />

eines beliebten Kinderliedes, das ich Tiroler Anzeiger vom 10. Jänner 1934<br />

gerne im Unterricht verwende. Es ist zu über den Status der Volksmusik in Tirol.<br />

hoffen, dass die Kritik des (wahrscheinlich<br />

jugendlichen) Verfassers nicht ganz „aber wahrscheinlich haben noch nie so<br />

Derartige Klagen gibt es nach wie vor,<br />

ernst gemeint oder vielleicht gar auf den viele Menschen, besonders junge Leute,<br />

so viel musiziert wie heute.“ Peter<br />

allwöchentlich stattfindenden Musikunterricht<br />

bezogen ist. In jedem Fall ist Reitmeir, der Ehrenobmann des Tiroler<br />

aber das Singen, die Musik und nicht Volksmusikvereins, bringt damit im Jahr<br />

zuletzt die Volksmusik in unseren verschiedenen<br />

Schultypen im Land allge-<br />

Volksliedwerkes auf den Punkt, was die<br />

2002 im Jahrbuch des Österreichischen<br />

genwärtig und ein wichtiges Bindeglied (volks-)musikalische Kultur heutzutage<br />

zwischen Tradition und Moderne, im ausmacht: Es ist eine äußerst lebendige,<br />

Speziellen was die Überlieferung unseres<br />

wertvollen Lieder- und Musiziergu-<br />

Menschen getragene Erscheinung. Das<br />

auch und immer häufiger von jungen<br />

tes von einer Generation zur anderen betrifft.<br />

Aus diesem Grunde setzt sich das Nachfrage nach Ausbildung auf Volks-<br />

beweist beispielsweise die steigende<br />

vorliegende „G’sungen & G’spielt“ mit musikinstrumenten an den Musikschulen<br />

und am Konservatorium, das bewei-<br />

dem Thema „Volksmusik macht Schule“<br />

auseinander.<br />

sen die vielen gut besuchten Seminare,<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich die Volksmusik in den Mittelpunkt stellenden<br />

oder Volksmusik berücksichti-<br />

auch noch einmal an unsere heurige Liederlehreraktion<br />

erinnern und alle Interessierten<br />

einladen dieses besondere Ser-<br />

die vielfältigen volksmusikalischen Eingenden<br />

Wettbewerbe und nicht zuletzt<br />

vice in Anspruch zu nehmen, ganz nach zelprojekte an Pflichtschulen in Norddem<br />

Leitsatz: „Sing ma a Tiroler Liad!“ und Südtirol. Volksmusik hat im wahrsten<br />

Sinne des Wortes „Schule gemacht“.<br />

Passend zum Schulanfang beleuchtet<br />

Peter Margreiter<br />

das vorliegende Heft spotlightartig dieses<br />

erfreuliche Obmann Tiroler Volksmusikverein<br />

Phänomen.<br />

Yvonne Kathrein<br />

Leiterin des Redaktionsteams<br />

Durch Singen, Tanzen und Musizieren<br />

wird die Seele hörbar; Gefühle<br />

und die Vielfalt des Lebens werden zum<br />

Klingen gebracht. So wird die Volksmusik<br />

zur Begleiterin/zum Begleiter durch<br />

die Stationen eines Lebensweges, eines<br />

Jahreslaufes und des Alltages.<br />

In diesem Sinne ist die Volksmusik Ausdruck<br />

überlieferter und gelebter musikalischer<br />

Volkskultur, die auch heute noch,<br />

heute wieder und heute erst recht zum<br />

„Lebensmittel“ jedes Einzelnen, jeder<br />

Familie und jeder Gemeinschaft sein<br />

kann.<br />

Vielfach übernehmen heute Pflichtschule<br />

und Musikschulen die Ausbildung<br />

und Pflege des Singens und Musizierens<br />

und bieten durch professionellen Unterricht<br />

fundiertes Wissen in Theorie und<br />

Praxis. Noch nie zuvor war Musizieren<br />

auf so hohem technischen Niveau möglich.<br />

Volksmusik als „Lebensmittel“ fordert<br />

uns auf, nicht nur im schulischen Kontext<br />

durch Seminare und Fortbildungen<br />

Musik zu machen, sondern im persönlichen<br />

Alltag Räume und Ausdrucksmöglichkeiten<br />

zum lebendigen Singen und<br />

Musizieren zu schaffen. Es geht dann<br />

oft um weniger Schule und mehr Kultur;<br />

um weniger Technik und mehr Musik.<br />

Gernot Niederfriniger<br />

Obmann Südtiroler Volksmusikkreis<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 3


SEITENWEIS<br />

INT´RESSANTERWEIS<br />

5 VOLKSMUSIK UND SCHULE<br />

8 URGESTEINE DES MUSIKUNTERRICHTS<br />

14 VOLKSMUSIK BOOMT<br />

16 BITTE KEINEN BAUERNJAZZ<br />

18 S´MUSI(G)KISCHTL<br />

RÜCKSICHT<br />

14 DORFWIRT IN WIESING - 25 JAHRE<br />

SÄNGER- UND MUSIKANTENTREFF<br />

18 SKITAG DES TVM<br />

19 WASTL FANDERL WÜRDE 100 JAHRE<br />

20 NACHRUF ANNA OBERHÖLLER<br />

21 2. REGIONALTREFFEN AUSSERFERN<br />

GEBIETSWEIS<br />

STÜCKWEIS<br />

34 UNZ WÄTTR ISCH WINTI<br />

35 LÄNDLER<br />

36 PFIAT GOTT, ES LIABE LEITLAN ALL<br />

PROBEWEIS<br />

37 SEMINARE<br />

WEIBSBILD<br />

44 VOLLBLUTMUSIKERIN<br />

JOHANNA THUMFART<br />

46 DE CATER<br />

48 FUCHS UND HAS<br />

MÅNNSBILD<br />

50 PETER MOSER<br />

22 SING MA A TIROLER LIAD<br />

STELLT´S ENK VOR<br />

52 ERNST THOMA<br />

VORSICHT<br />

24 VOLKSMUSIKLANDSCHAFT OSTTIROL<br />

27 VOLKSMUSIKLANDSCHAFT PUSTERTAL<br />

30 AFELDER DREIGESANG<br />

KREIZWEIS<br />

32 VERSTAUBT!?<br />

54 VERANSTALTUNGEN<br />

60 VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />

VEREINSMEIEREI<br />

64 BESTELLBAR<br />

BRAUCHBAR<br />

66 FLOHMARKT<br />

IMPRESSUM<br />

G‘sungen & G‘spielt – Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und des Südtiroler Volksmusikkreises Herausgeber: Tiroler Volksmusikverein,<br />

ZVR: 742355401, Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/39 55 66, E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at, www.<br />

tiroler-volksmusikverein.at Bürozeiten: MO 14:00 bis 18:00 Uhr Schriftleitung: Yvonne Kathrein, Riedbach 20, 6162 Mutters, E-Mail: yvonne.kathrein@uibk.ac.at<br />

Redaktionsteam: Kathrin Witschnig, Heinz Fechner, Joachim Stecher, Ralph Kapavik, Franz Hermeter, Lisa Thurner Beiträge<br />

aus Südtirol: Südtiroler Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen, Tel.: 0039/0471/970555, Fax 980922, E-Mail: info@volksmusikkreis.<br />

org, www.volksmusikkreis.org Bürozeiten: MO bis FR 08.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 15.00 Uhr Verlag: rabemedia gmbh, Hohe-Munde-Straße 61,<br />

6100 Seefeld in Tirol Grafische Gestaltung: WerkStadt, Kommunikationsagentur GmbH, Schwabstraße 4, 6170 Zirl, office@werk-stadt.info Druck:<br />

Niederösterreichisches Pressehaus, Druck und Verlagsgesellschaft.m.b.H., 3100 St-Pölten Auflage: 2.200 Stück Redaktionsschluss für das Dezember-Heft:<br />

16. Oktober 2015. Die Redaktion behält sich Kürzungen und das Redigieren der zugesandten Beiträge vor Titelfoto: Andreas Amplatz<br />

Tiroler Volksmusikverein: www.tiroler-volksmusikverein.at | Südtiroler Volksmusikkreis: www.volksmusikkreis.org<br />

4<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

VOLKSMUSIK UND SCHULE –<br />

CHANCEN UND VISIONEN<br />

Wo liegt die Wiege der Volksmusik? Ist es die Familie, der<br />

Freundes- und Bekanntenkreis oder vielleicht doch die<br />

Schule? Bei einem Volksmusikantentreffen in Klausen<br />

gaben Musiklehrer/innen ihre Erfahrungen und Eindrücke<br />

preis.<br />

Text: Franz Hermeter | Fotos: Hans Rottensteiner, Ralph Kapavik<br />

Auf welche Art und Weise heute<br />

Volksmusik vermittelt und weitergegeben<br />

wird, das stand im Rahmen eines<br />

Volksmusikantentreffens im Knappensaal<br />

der Musikschule Klausen im<br />

August letzten Jahres im Mittelpunkt.<br />

Dazu eingeladen hatte der Südtiroler<br />

Volksmusikkreis in Zusammenarbeit<br />

mit Rai Südtirol. Heidi Rieder und<br />

Franz Hermeter haben als Moderatoren<br />

von den mitwirkenden Sänger/innen<br />

und Musikanten erfahren, wie Volksmusik<br />

heute an die nächste Generation<br />

weitergegeben wird.<br />

Die Familie als Keimzelle<br />

War in früheren Zeiten vor allem die<br />

Familie die Wiege der Volksmusik, so<br />

übernehmen diese Aufgabe heute in zunehmendem<br />

Maße die verschiedenen<br />

Schuleinrichtungen. Ein besonderer<br />

Verdienst kommt hier den Musikschulen<br />

nördlich, östlich und südlich des<br />

Brenners zu. So erzählte Sabine Senfter<br />

aus Osttirol, dass sie als Kinder in der<br />

Familie viel gesungen haben und heute<br />

noch als Geschwister Senfter (ein Frauendreigesang)<br />

zu verschiedenen Anlässen<br />

gerne auftreten. Sie selbst unterrichtet<br />

an der Landesmusikschule Sillian/<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 5


INT´RESSANTERWEIS<br />

Pustertal und am Oberstufengymnasium<br />

Lienz Gesang. Dabei machte sie die<br />

Erfahrung, dass Schülerinnen, die aus<br />

Familien kommen, in denen Volkslieder<br />

gesungen werden, eher dafür zu begeistern<br />

sind. In Osttirol werden an den drei<br />

Landesmusikschulen Matrei/Iseltal, Lienz<br />

und Sillian/Pustertal auch sämtliche<br />

Volksmusikinstrumente unterrichtet und<br />

auf diese Weise wird Volksmusik vermittelt<br />

und weitergetragen. Für Sabine<br />

Senfter ist es ganz selbstverständlich,<br />

das alpenländische Volkslied in ihrer<br />

Unterrichtstätigkeit weiterzugeben,<br />

auch wenn die Schüler anfangs manchmal<br />

die Nase rümpfen. Ganz oft ist es<br />

dann so, dass sie auch dieses Liedgut<br />

schätzen und lieben lernen. „Es müsste<br />

bereits von klein auf viel mehr gesungen<br />

werden, das wäre für alle Liedgattungen<br />

von Vorteil“, betonte Senfter.<br />

Didaktische Materialien<br />

in den Schulen<br />

Robert Schwärzer von der Südtiroler 6er<br />

Musig, Volksmusikpfleger, Vollblutmusikant<br />

und Tonschöpfer gar einiger Dutzend<br />

Tanzmusikstückln und Weisen, hat<br />

seit drei Jahren einen Lehrauftrag für<br />

Volksmusikdidaktik am Konservatorium<br />

„Claudio Monteverdi“ in Bozen und<br />

sieht die Weitergabe der Volksmusik<br />

vom Kindergarten über die Grundschule<br />

bis hinauf zur Mittelschule in einem engen<br />

Zusammenhang. Am Referat Volksmusik,<br />

Bereich deutsche und ladinische<br />

Musikschulen, entstand unter seiner<br />

Mitarbeit das „Musigkischtl“. Dieses<br />

ist gefüllt mit didaktischen Materialien,<br />

etwa einem Lehrer- und einem Schülerheft<br />

und einer CD mit Musikbeispielen<br />

und Kindertänzen. Verteilt wurde es an<br />

alle Grundschulen des Landes und es<br />

erfreut sich steigender Beliebtheit bei<br />

Lehrer/innen und Schülern (Näheres<br />

dazu siehe „’s Musi(g)kischtl – Auf den<br />

Spuren unserer musikalischen Volkskultur“<br />

in diesem Heft). Neuerdings besteht<br />

an den Grundschulen die Möglichkeit,<br />

Volkstänze von erfahrenen Referenten<br />

zu erlernen und auf Wunsch kommen<br />

auch Volksmusikgruppen in die Schulen<br />

und spielen den Kindern authentische<br />

Volksmusik vor. Schwärzer ist<br />

überzeugt, dass es an den Musikschulen<br />

immer auf die Initiative der Musiklehrer<br />

ankommt, ob Volksmusik gespielt wird<br />

oder nicht. Bewährt haben sich in letzter<br />

Zeit die Ensemblestunden an den Musikschulen,<br />

wo das Zusammenspiel in<br />

Gruppen besonders gefördert wird. Ansprechpartner<br />

in Sachen Volksmusik an<br />

den Musikschulen des Landes Südtirol<br />

ist Fachgruppenleiter Günther Hopfgart-<br />

6<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

ner, selbst begeisterter Volksmusikant.<br />

„Volksmusik hat eine sehr hohe Qualität,<br />

denn sie kann im Alltag gebraucht<br />

werden. Wenn es uns als Vermittler gelingt,<br />

die drei Säulen Volkslied, -tanz<br />

und -musik weiterzugeben als Alltagskultur,<br />

dann haben wir unseren Auftrag<br />

erfüllt“, ist Schwärzer überzeugt.<br />

Die Situation im Trentino<br />

Ganz anders sieht es im Trentino aus.<br />

Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges<br />

gab es auch im Trentino kleine Orchester<br />

(orchestrine), die heimische Volksmusik<br />

spielten. Die Musikanten kamen<br />

spontan zusammen und spielten mit<br />

Mandoline, Geige und Gitarre Tanzmusik<br />

und Volkslieder. Die Gruppe „Abies<br />

Alba“ (übersetzt „Weiße Tanne“) aus<br />

dem Trentino fühlt sich der Tradition<br />

dieser Musik verpflichtet und tritt<br />

vor allem in ihrer Heimat auf. Aber im<br />

Trentino wird die Volksmusik nicht so<br />

gepflegt und weitergegeben wie im übrigen<br />

Tirol. Das findet Maurizio Tomasi,<br />

Gitarrist bei „Abies Alba“ sehr schade,<br />

denn dadurch gehe ein wichtiges Kulturgut<br />

verloren.<br />

Über den Tellerrand schauen<br />

Franz Marsoner, Grundschullehrer aus<br />

St. Walburg in Ulten, ist nicht nur leidenschaftlicher<br />

Sänger und Chorleiter<br />

der Ultner Bänkelsänger, sondern auch<br />

Volksschullehrer mit Leib und Seele. „In<br />

die Volksschule gehört das Volkslied,<br />

die Volksmusig und der Volkstanz“, ist<br />

Marsoner überzeugt und gibt diese drei<br />

„Säulen“, wie er sie nennt, mit großer<br />

Begeisterung an seine Schüler weiter.<br />

„Es muss nicht immer ein Volkslied aus<br />

der Heimat sein, es darf auch einmal eines<br />

aus einem anderen Land sein“, meint<br />

er mit einem verschmitzten Lächeln auf<br />

den Lippen. Gerne vergleicht er sich mit<br />

einem Krämer, der seine Waren richtig<br />

anpreisen muss, damit sie gekauft werden.<br />

Oft führt er Konzerte mit 80 bis 100<br />

Kindern auf und dabei gelingt es ihm<br />

immer, dass alle mit Freude und Begeisterung<br />

dabei sind. Sehr schade findet er,<br />

dass es in der Mittelschule dann einen<br />

abrupten Bruch gibt, was das Singen<br />

von Volksliedern angeht. Daran sei vor<br />

allem das System der Schule schuld, ist<br />

er überzeugt.<br />

„Wenn es uns als Vermittler<br />

gelingt, die drei Säulen<br />

Volkslied, -tanz und -musik<br />

weiterzugeben als Alltagskultur,<br />

dann haben wir<br />

unseren Auftrag erfüllt.“<br />

Die Rolle der Wettbewerbe<br />

Einen enorm großen und sehr wichtigen<br />

Beitrag zur Pflege und Verbreitung<br />

der Volksmusik leistet beispielsweise<br />

der Alpenländische Volksmusikwettbewerb<br />

und Herma Haselsteiner-Preis<br />

in Innsbruck, der alle zwei Jahre stattfindet<br />

und junge Teilnehmer/innen aus<br />

allen österreichischen Bundesländern,<br />

Südtirol, Bayern, der Schweiz und neuerdings<br />

auch Slowenien anzieht . „Von<br />

Professor Josef Sulz im Jahre 1974 ins<br />

Leben gerufen verfolgt dieser Wettbewerb<br />

heute dieselben Ziele wie damals,<br />

nämlich die Jugend für die alpenländische<br />

Volksmusik zu begeistern und zu<br />

gewinnen“, sagte Peter Margreiter, der<br />

Obmann des Tiroler Volksmusikvereins.<br />

„Die Rückmeldungen der Teilnehmer<br />

sind durchwegs sehr positiv und<br />

alle finden die Begegnung mit anderen<br />

Gruppen und die Knüpfung von neuen<br />

Freundschaften untereinander als<br />

besonders wertvoll und einmalig“, so<br />

Margreiter. Das spontane Musizieren<br />

mit Gleichgesinnten im Kongress Innsbruck<br />

empfinden die jungen Leute als<br />

ungemein spannend und wertvoll. „Eine<br />

so große Bühne für unsere Volksmusik<br />

gibt es sonst nirgendwo, und ich hoffe,<br />

dass dieser Wettbewerb bei der singenden<br />

und musizierenden Jugend auch<br />

in den kommenden Jahren so beliebt<br />

bleibt“, schloss Peter Margreiter seine<br />

Ausführungen.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 7


INT´RESSANTERWEIS<br />

DIE URGESTEINE DES<br />

MUSIKUNTERRICHTS<br />

Franz Posch und Otto Ehrenstrasser zeigen sich während<br />

ihrer langen Laufbahn mitunter dafür verantwortlich, dass<br />

Volksmusik Schule machte.<br />

Text: Lisa Thurner | Fotos:<br />

Beide erhielten Musikunterricht,<br />

beide schlossen ein Musikstudium<br />

ab, beide beherrschen eine Vielzahl an<br />

Instrumenten und beide geben ihr musikalisches<br />

Wissen an andere weiter – die<br />

Vollblutmusiker Franz Posch und Otto<br />

Ehrenstrasser sind in der Musiklandschaft<br />

Tirols nicht wegzudenken. Wer<br />

sich zu einer Ausbildung im Volksmusikbereich<br />

entschließt, der trifft mit<br />

Sicherheit auf diese beiden. Wir vom<br />

G’sungen&G’spielt haben uns mit den<br />

Volksmusik-Legenden getroffen und sie<br />

dazu befragt, wie Volksmusik Schule<br />

machte.<br />

Schon als Kinder lernten Franz Posch<br />

und Otto Ehrenstrasser Instrumente zu<br />

spielen. Während Otto als Neunjähriger<br />

sporadischen Unterricht an der Volksharfe<br />

erhielt, kam Franz als Vierjähriger<br />

zur diatonischen Harmonika, wie<br />

die Jungfrau zum Kind. Aufgrund einer<br />

schweren Lungenentzündung durfte der<br />

Knirps einen Winter lang das Haus nicht<br />

verlassen. Deswegen ging der kleine<br />

Mann auf Entdeckungstour, wo er auf<br />

das Instrument des Vaters stieß, er probierte<br />

sich daran und fand Gefallen.<br />

Autodidakt lernte er zu spielen. Als er<br />

15 Jahre alt war, wurde ihm zudem das<br />

Trompetenspiel gelehrt und im Rahmen<br />

des sogenannten Schulmusikstudiums,<br />

das einen dazu befähigt in einem Gymnasium<br />

zu unterrichten, erhielt er mit 19<br />

bzw. 20 Jahren Unterricht am Klavier<br />

und zwei Jahre lang an der Blockflöte.<br />

In der Familie Ehrenstrasser hatte die<br />

Musik eine besondere Bedeutung.<br />

Schon in Ottos frühesten Erinnerungen<br />

versammelten sich die Familienmitglieder,<br />

um zu singen. Auch wurde der sporadisch<br />

stattfindende Musikunterricht<br />

geschätzt. Dass Tirols Harfenmutter<br />

Lies Pichl, Thomas Steiner oder Pepi<br />

Franzl extra zum Harfenspielen zu den<br />

Ehrenstrassers nach Hause kamen, war<br />

etwas ganz Besonderes. „Das ist mehr<br />

wie eine Schokoladetafel gewesen“,<br />

erinnert sich Otto. Mit 12 Jahren war<br />

er Teil der örtlichen Blasmusikkapelle.<br />

Nach der Lehre als Zugbegleitbediensteter<br />

spielte er in der Militärmusik.<br />

“Die Volksmusik lebt von<br />

der Variation.“<br />

Musikunterricht früher<br />

Franz und Otto beschreiben den Musikunterricht,<br />

wie er früher stattgefunden<br />

hat, als heutzutage nicht mehr vorstellbar.<br />

Es gab keine didaktischen oder pädagogischen<br />

Ansätze. „Es wurde nach der<br />

Methode ‚Friss-oder-Stirb’ unterrichtet.<br />

Wer nicht mitkam und den Ansätzen<br />

nicht folgen konnte, der blieb auf der<br />

Strecke. Das Lernen ist mit dem Erlernen<br />

einer Sprache ohne entsprechendem<br />

Unterricht zu vergleichen. Dort spricht<br />

man auch das nach, was man hört. Genauso<br />

funktionierte es früher in der Musik.<br />

Es gab keine Noten“, erklärt Otto.<br />

Durch das Nicht-Vorhandensein von<br />

Notenmaterial und Aufnahmen spielten<br />

die Musikanten ein und dasselbe Stück<br />

in unterschiedlichen Varianten. Gerade<br />

diese Varianten sind auch ein Markenzeichen<br />

der Volksmusik. „In der Zeit,<br />

wo es noch keine Musikschulen gab, wo<br />

die Musikanten keine Noten lesen konnten,<br />

war das Reizvolle, dass das gleiche<br />

Stück in jeder Region anders gespielt<br />

wurde. Es gab kein Original sondern nur<br />

die verschiedenen Varianten von ein und<br />

demselben Stück. Ich habe einmal Harmonika-<br />

und Harfenspieler interviewt,<br />

wie sie zu der Musik gekommen sind,<br />

die sie gespielt haben. Sie erzählten mir,<br />

dass es keine Pädagogen und auch keine<br />

Aufnahmemöglichkeit gab. Früher versuchte<br />

man sich die Stücke zu merken,<br />

pfiff sie am Heimweg, dabei wurden<br />

Teile vergessen bzw. abgeändert. So<br />

entstand eine ganz eigene Version“, beschreibt<br />

Franz.<br />

Beruf als Berufung<br />

Franz Posch wusste schon während sei-<br />

8<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

ner Gymnasialzeit, dass er etwas mit<br />

Musik machen wird. Er wollte die Freude<br />

und das Interesse an Musik bei Anderen<br />

wecken, deshalb hat er den Weg ins<br />

Lehramt eingeschlagen.<br />

Otto war sich nach seiner Lehre mit 18<br />

Jahren nicht ganz sicher, was er machen<br />

sollte. Er entschloss sich zu einem<br />

Musikstudium. Er wollte eigentlich am<br />

Konservatorium Konzertharfe studieren,<br />

allerdings entsprach die Art des Konzertharfenspiels<br />

überhaupt nicht dem,<br />

was er zuvor privat von Harfenspielern<br />

wie Thomas Steiner oder Pepi Franzl<br />

bei sporadischem Unterricht gelernt hatte.<br />

Die Möglichkeit, am Konservatorium<br />

Volksharfe zu lernen, gab es damals<br />

noch nicht. Deshalb entschied er sich<br />

für ein Posaunenstudium. Bereits während<br />

seiner Studienjahre unterrichtete<br />

er. Zum einen war es Mittel zum Zweck,<br />

weil er sich dadurch das Studium finanzierte,<br />

um unabhängig vom Vater zu<br />

sein, zum anderen gefiel ihm, Anderen<br />

die Musik schmackhaft zu machen und<br />

seine Fähigkeiten weiterzuvermitteln.<br />

Otto unterrichtete nach seinem Studium<br />

an der Musikschule in Fieberbrunn,<br />

anschließend an der Musikschule in<br />

Wattens. Im Jahr 1987 begann er dann<br />

selbst, am Tiroler Landeskonservatorium<br />

zu lehren. Dort wurde der bis heute<br />

bestehende Volksmusiklehrgang eingerichtet.<br />

Damals war es dem Tiroler<br />

Volksmusikverein ein großes Anliegen<br />

einen Volksmusikpfleger zu installieren.<br />

Seine Volksmusikpflegertätigkeit<br />

war mit der Volksmusiklehrerausbildung<br />

am Kons verbunden. Das Ganze<br />

war anfänglich recht umstritten. Denn<br />

das Kons verstand sich, wie alle Konservatorien<br />

früher, vorwiegend als Ausbildungsstätte<br />

für klassische Musiker.<br />

In dieser Zeit war die Kluft zwischen<br />

Volks- und Kunstmusik noch größer.<br />

Trotzdem wurde der Lehrgang 1987<br />

eingeführt und entwickelte sich bald<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 9


INT´RESSANTERWEIS<br />

sehr positiv. Mittlerweile hat sich der<br />

Volksmusikzweig etabliert und ist aus<br />

dem Fächerangebot nicht mehr wegzudenken.<br />

Seite 1997 unterrichtet Otto im<br />

vollen Umfang am Kons. Heute ist er<br />

Fachgruppenleiter der Volksmusiksparte<br />

am Tiroler Landeskonservatorium.<br />

Von 1977 bis 1990 lehrte Franz Posch<br />

am akademischen Gymnasium in Innsbruck.<br />

Danach folgten intensive Jahre<br />

beim ORF. Vor rund 20 Jahren ist der<br />

damalige Direktor des Konservatoriums<br />

Michael Mayr an ihn herangetreten und<br />

fragte ihn, ob er dazu bereit wäre, im<br />

neueingerichteten Volksmusikzweig die<br />

diatonische Harmonika zu unterrichten.<br />

Franz folgt nach wie vor diesem Lehrauftrag.<br />

Was es zu vermitteln gilt<br />

Für Franz sind es zwei paar Schuhe, in<br />

einem Gymnasium bzw. im Konservatorium<br />

zu unterrichten. Während seiner<br />

Zeit als Lehrer im Gymnasium, war für<br />

ihn das Wichtigste, bei den Schülern die<br />

Freude an Musik zu wecken, schöne<br />

Musik zu hören, Lieder zu singen und<br />

den vorgegebenen Lehrstoff zu vermitteln.<br />

„Diejenigen, die im Kons Einzelstunden<br />

bei mir nehmen, kommen zu<br />

mir, weil sie lernen wollen. Sie brauchen<br />

keine Motivation. Hier geht’s vor allem<br />

darum, neben den Fertigkeiten das Verständnis<br />

für Volksmusik zu steigern“,<br />

verdeutlicht er.<br />

Um dieses Verständnis herzustellen,<br />

folgt sein Unterricht gewissen Parametern.<br />

Er vermittelt seinen Schülern<br />

„zehn Gebote“: 1. Vortrag ist alles – jedem<br />

Stück muss man seine eigene Seele<br />

einhauchen. 2. Das Erarbeiten eines<br />

gewissen Repertoires – man sollte die<br />

wichtigsten Stücke aus der Region kennen<br />

und können. 3. Repertoirekenntnis<br />

– man sollte sich mit der Volksmusik<br />

beschäftigen, wissen wie beispielsweise<br />

die Steirer oder die Bayern spielen<br />

und sich zu helfen wissen, wie man zu<br />

Stücken kommt. 4. Improvisation – aus<br />

dem Stegreif spielen können. 5. Begleiten<br />

können 6. Stücke nach normaler<br />

Notation erarbeiten können. 7. Im<br />

Ensemble spielen – etwas ‚G’scheides’<br />

machen, wenn man mit anderen spielt,<br />

wie den Rhythmus unterstützen, Verzierungen<br />

bei Pausen oder seine eigene Gegenstimme<br />

erfinden. 8. Nie die Wurzeln<br />

vergessen – originelle alte Musikanten<br />

beobachten, historische Aufnahmen studieren.<br />

9. Lieder/langsame Vortragsstücke<br />

vierstimmig aussetzen. 10. Avantgardistische/zeitgenössische<br />

Literatur<br />

für die Steirische versuchen zu finden<br />

– F. Baur, A. Schmid, R. Hopfgartner<br />

haben gute Stücke, für die Steirische<br />

und ein ganzes Symphonieorchester geschrieben.<br />

Für Otto ist die Ehrlichkeit beim Musizieren,<br />

vor allem beim volksmusikalischen<br />

Musizieren von besonderer Bedeutung.<br />

Das, was gespielt wird, sollte<br />

das widerspiegeln, was man auch selbst<br />

empfindet. Sobald etwas zu sehr konstruiert<br />

ist, wirkt es nicht mehr. Seiner<br />

Meinung nach spielt die Improvisation<br />

und die Variation in der Volksmusik eine<br />

große Rolle. Auch die Ausdrucksstärke<br />

und Spontaneität darf nicht fehlen. „In<br />

der Volksmusik sollte man auch kreativ<br />

sein. Sie besteht aus verschiedenen Ecksäulen<br />

wie dem Rhythmus, dem Groove<br />

und der Spannung. Außerdem muss der<br />

‚Schmiss’ miteinfließen – ohne den wird<br />

jedes Stück schnell fad“, beschreibt er.<br />

Volksmusik macht Schule<br />

Das Tiroler Musikschulwerk und das<br />

Tiroler Landeskonservatorium zeigen<br />

sich dafür verantwortlich, dass es heutzutage<br />

so viele bestens ausgebildete<br />

Musikanten gibt. Franz äußert sich darüber<br />

sehr begeistert: „Das Musikschulwerk<br />

ist ein wahrer Segen. Die Qualität<br />

und Quantität von jungen, fleißigen und<br />

talentierten Musikanten ist gestiegen.“<br />

Otto freut sich ebenfalls über den Verdienst<br />

des Konservatoriums.<br />

Dennoch sind sich beide einig, dass die<br />

gehobene Ausbildung stellenweise mit<br />

10<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


einer Verschulung einhergeht. Dessen<br />

sollten sich die Unterrichtenden bewusst<br />

sein und darauf entsprechend reagieren.<br />

„Lehrer sollten die Courage haben,<br />

den Schülern eine eigene Interpretation<br />

einzuräumen, sogar zu empfehlen“,<br />

bemerkt Franz. „Vor allem bei Volksweisen,<br />

wo es kein Original gibt, sollen<br />

die jungen Musikanten ihre eigenen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

einbringen. Die<br />

Melodie sollte halt erkennbar sein.“<br />

Volksmusik früher und heute<br />

Nach dem Missbrauch der Volksmusik<br />

im Zweiten Weltkrieg war der Ruf nicht<br />

der Beste. Vor rund 40 Jahren herrschte<br />

eine Aufbruchsstimmung. Die Volksmusik<br />

wurde wieder entdeckt. „Viele Leute<br />

haben sich ihrer Wurzeln besonnen.<br />

Eine entscheidende Rolle haben dabei<br />

der ORF, Peter Moser, Florian Pedarnig,<br />

Peter Reitmeir u.a. gespielt. Damals<br />

wurde ein richtiger Boom ausgelöst“, erzählt<br />

Franz. „In meiner Kindheit kannte<br />

ich den Begriff ‚Volksmusik’ überhaupt<br />

nicht. Es gab die Unterscheidung zwischen<br />

Volks- und volkstümlicher Musik<br />

nicht. Für mich war das damals Gebrauchsmusik.<br />

Erst später wurde unterschieden,<br />

was was ist“, sagt Otto.<br />

Unter anderem der ORF-Sendung „Mei<br />

liabste Weis“ hat die Volksmusik ihre<br />

Salonfähigkeit zu verdanken. Diese hat<br />

dazu beigetragen, das Bewusstsein für<br />

Volksmusik zu stärken und die Vielfalt<br />

der alpenländischen Volksmusik und<br />

-kultur zu erhalten, die sich auch im Dialekt,<br />

in der Tracht sowie im Brauchtum<br />

äußert. Auch dank des ausgezeichneten<br />

Nachwuchses hat sich die Volksmusik<br />

etabliert und sich ein gutes Image erarbeitet.<br />

„Mein persönliches Highlight<br />

war, als ich mit den Innbrügglern beim<br />

Philharmoniker-Ball spielen durfte. Vor<br />

30 Jahren wäre das undenkbar gewesen.<br />

Heute ist das ein einmaliges Zeichen,<br />

wenn wir Volksmusikanten diese heiligen<br />

Hallen betreten dürfen“, erläutert<br />

Franz.<br />

Viele der heutigen Musikanten suchen<br />

eine Herausforderung. „Viele versuchen<br />

die Volksmusik zu entstauben und<br />

das Rad neu zu erfinden. Volksmusik ist<br />

einem ständigen Wandel unterzogen.<br />

Es gibt Einflüsse aus den verschiedensten<br />

Richtungen. Was bleibt, wird die<br />

Zeit zeigen. Veränderungen treten in<br />

der Volksmusik jedoch viel langsamer<br />

auf, wie in anderen Musikstilen. An<br />

der Volksmusik ist die Authentizität zu<br />

schätzen. Gute Musik muss nicht immer<br />

kompliziert sein“, meint Otto abschließend.<br />

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Tiroler Volksmusikverein<br />

Postfach 807 · Gabelsbergerstr. 1 · 6023 Innsbruck<br />

Tel./Fax: -43 (0)512/395566<br />

Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

Die Mitgliedschaft verlängert sich automatisch, wenn keine schriftliche Kündigung bis spätestens 6 Wochen vor Ende<br />

des jeweiligen Kalenderjahres bei uns einlangt!<br />

12<br />

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Tiroler<br />

Volksmusikverein<br />

Wir leben<br />

Tiroler Tradition<br />

Musik – Gesang – Tanz<br />

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MITGLIEDERVORTEILE & SERVICE:<br />

• 4x/Jahr Mitgliederzeitschrift „G‘SUNGEN & G‘SPIELT“<br />

• Vergünstigungen bei Veranstaltungen, Seminaren und Fortbildungen<br />

• Sonderkonditionen bei unseren Partnerbetrieben<br />

• Ermäßigungen beim „Tiroler Notenstandl“<br />

• Monatlicher Newsletter mit Veranstaltungshinweisen und Informationen<br />

• Leihinstrumente<br />

• Umfassendes Musik- und Gesangsgruppenverzeichnis – Kontaktherstellung<br />

• Regelmäßige Mitgliedertreffen: Begegnungen und musikalischer Austausch<br />

• Spezielle Angebote für Kinder & Jugendliche<br />

• Kostenlose Auskünfte und Tipps von Fachleuten rund um das Thema Volksmusik, Volkslied und Volkstanz<br />

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Anmeldeformular siehe links.<br />

Infos & Online-Anmeldung unter www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

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VOLKSMUSIK<br />

BOOMT<br />

Der Nachwuchs der Volksmusik wird über das<br />

Tiroler Musikschulwerk umfassend ausgebildet und<br />

auf eine zukünftige Karriere vorbereitet.<br />

Text: Lisa Thurner | Fotos: Land Tirol/ Wolfgang Alberty<br />

Ob Volksharfe, Posaune, Hackbrett<br />

oder Klarinette, über die Musikschulen<br />

des Tiroler Musikschulwerks<br />

kann man diese Instrumente erlernen.<br />

Das flächendeckende Bildungsnetzwerk<br />

ermöglicht allen Musikinteressierten<br />

aus jeder sozialen Schicht einen<br />

soliden Musikunterricht. Das Tiroler<br />

Musikschulwerk verfolgt den gesetzlichen<br />

Bildungsauftrag, alle Stilrichtungen<br />

und Instrumente abzudecken. Im<br />

Mittelpunkt der Ausbildung stehen Musik<br />

und die mit ihr in Verbindung stehenden<br />

Künste. Die 26 Landes- und die<br />

vier Gemeindemusikschulen sind Orte<br />

der kulturellen Begegnung für Kinder<br />

und Jugendliche. Rund 25.000 Schüler<br />

nehmen jährlich am Unterricht der<br />

knapp 700 bestens ausgebildeten Musikpädagogen<br />

teil. Bestimmte Musikrichtungen<br />

machen immer wieder einen<br />

Aufschwung durch, so zum Beispiel<br />

in den letzten Jahren die Volksmusik.<br />

„Durch die professionelle Ausbildungsmöglichkeit<br />

hat die Volksmusik in den<br />

letzten Jahren einen regelrechten Boom<br />

erlebt, besonders die Steirische Harmonika<br />

war besonders im Trend“, sagt<br />

Helmut Schmid, Referatsleiter in der<br />

Abteilung Bildung des Landes Tirol.<br />

Der Beginn<br />

In Tirol gab es in den frühen 1930er<br />

Jahren kaum Musiklehranstalten. Seit<br />

1945 wurden nach und nach Musikschulen<br />

gegründet. In Gemeinden<br />

schlossen sich Musikinteressierte auch<br />

zu Gemeindeverbänden, zu Arbeitsgemeinschaften<br />

oder zu Vereinen zusammen.<br />

1982 wurde gemeinsam mit dem<br />

Land Tirol die „Arbeitsgemeinschaft<br />

Tiroler Musikschulen“ aus der Taufe<br />

gehoben. Anfang der 1990er waren in<br />

Tirol bereits über 60 Musikschulen oder<br />

„musikähnliche“ Einrichtungen, oftmals<br />

nur mit 30 bis 50 Schülern zu finden.<br />

Die einzelnen Schulen besaßen ein<br />

sehr unausgeglichenes Fächerangebot<br />

und es gab große Differenzen bezüglich<br />

Schuljahresdauer, Unterrichtszeit und<br />

Unterrichtsqualität. Das änderte sich<br />

1992 mit der gesetzlichen Regelung des<br />

Musikschulwesens in Tirol. Der Musikschulplan<br />

sah vor, die bestehenden Musikschulen<br />

vom Land ins Musikschulwerk<br />

aufzunehmen. Bis heute wurden<br />

26 Landesmusikschulen eingerichtet.<br />

Das in der Abteilung Bildung des Landes<br />

Tirol befindliche Referat für Musikschulen<br />

bildet die zentrale Verwaltung<br />

des Tiroler Musikschulwerks.<br />

„Die Qualität und Quantität<br />

der jungen Musikanten<br />

ist hervorragend.“<br />

Der Aufschwung der Volksmusik<br />

Volksmusikalische Instrumente und<br />

Stücke wurden früher in einem ganz<br />

anderen Stil gelernt, wie es heutzutage<br />

möglich ist. In damaligen Zeiten gab<br />

es keine Noten, festgeschriebene Me-<br />

14<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

lodien, noch regelmäßigen Unterricht.<br />

Durch das flächendeckende Netzwerk<br />

des Tiroler Musikschulwerks haben<br />

Musikschüler heute in allen Regionen<br />

Tirols die gleichen Möglichkeiten ein<br />

Instrument zu lernen oder eine professionelle<br />

Gesangsausbildung zu erhalten.<br />

Im Veranstaltungsbereich bildet die<br />

Volksmusik eine zentrale Rolle. Viele<br />

Konzerte und Darbietungen geben<br />

Nachwuchskünstlern eine Chance und<br />

sind öffentlich zugänglich. So hat sich<br />

auch beim Jugendmusik-Wettbewerb<br />

„prima la musica“ ein eigener Volksmusikzweig<br />

etabliert. Die oftmals jungen<br />

Lehrer übernehmen für ihre Schüler<br />

eine Vorbildfunktion, da sie doch aktiv<br />

an der Volksmusiklandschaft teilhaben.<br />

„Den Aufschwung der Volksmusik<br />

machen drei Faktoren aus: der<br />

regionale Unterricht, die aktiven und<br />

vorbildhaften Lehrer sowie die Präsenz<br />

dieses Musikzweiges“, erklärt Schmid.<br />

„Durch die Professionalisierung haben<br />

die Volksmusikanten bessere Fertigkeiten<br />

am Instrument. Die Grundvoraussetzung<br />

ist dieses einwandfrei zu<br />

beherrschen, um sich weiter zu entwickeln.<br />

Das Tiroler Musikschulwerk hat<br />

sich mitunter zur Aufgabe gemacht, die<br />

alpenländische Volksmusik zu pflegen.<br />

Es werden aktiv Maßnahmen ergriffen,<br />

damit diese nicht in den Kommerz abgleitet.“<br />

Sogar die Volksmusik-Legende Franz<br />

Posch ist begeistert über die Arbeit des<br />

Tiroler Musikschulwerks: „Das Tiroler<br />

Musikschulwerk hat ganze Arbeit geleistet.<br />

Dadurch hat Musik im wahrsten<br />

Sinne des Wortes Schule gemacht. Die<br />

Qualität und Quantität der jungen Musikanten<br />

ist hervorragend. Es gibt eine<br />

Fülle von Musikanten, die besonders<br />

hervorstechen.“<br />

Umfassendes Unterrichtsangebot<br />

Beim Tiroler Musikschulwerk kann<br />

man aus einem umfassenden Angebot<br />

von 32 verschiedenen Fächern wählen.<br />

Nicht nur Kinder und Jugendliche<br />

nehmen die umfangreiche Auswahl an,<br />

auch Schüler im Erwachsenenalter können<br />

sich unterrichten lassen. Sowohl<br />

Mitglieder von musikalischen Institutionen<br />

oder Vereinen als auch musikinteressierte<br />

Laien können an der musischen<br />

Vielfalt teilhaben.<br />

Mit fünf Jahren dürfen Kinder an der<br />

musikalischen Früherziehung teilnehmen.<br />

Dann folgt der frühinstrumentale<br />

Unterricht, später der Hauptfachunterricht.<br />

Die Musikschulen sind ein auf<br />

Qualität aufgebautes System, das man<br />

über drei Leistungsstufen, die Unter-,<br />

Mittel- und Oberstufe, durchlaufen<br />

kann. Durch Übertrittsprüfungen erreicht<br />

man die nächst höhere Stufe. Die<br />

Ausbildung an der Musikschule kann<br />

man mit einer Abschlussprüfung beenden,<br />

die einen für die Aufnahmeprüfung<br />

zu einem Studium befähigt.<br />

„Die Unterrichtsinhalte sind nach einem<br />

Lehrplan festgelegt und an allen<br />

Musikschulen Tirols einheitlich. Dabei<br />

sind alle Bereiche abgedeckt. Allerdings<br />

gibt es unterschiedliche Ausbildungsschwerpunkte“,<br />

sagt Schmid. Die<br />

Lehrpersonen und auch die im Referat<br />

für Musikschulen tätigen Personen verfügen<br />

über bestimmte Qualifikationen.<br />

Sie besitzen eine musikpädagogische<br />

Ausbildung durch ein Konservatorium<br />

oder eine Universität. Sie können von<br />

den zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

profitieren.<br />

Kontaktinformation<br />

zum Tiroler Musikschulwerk:<br />

Amt der Tiroler Landesregierung<br />

Abteilung Bildung<br />

Heiliggeiststraße 7-9<br />

6020 Innsbruck<br />

0512-508-7752<br />

bildung@tirol.gv.at<br />

www.tmsw.at<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 15


INT´RESSANTERWEIS<br />

BITTE KEINEN BAUERNJAZZ IN<br />

DER SCHULE – ODER DOCH?<br />

Zur Situation der musikpädagogischen Vermittlung von<br />

Volksmusik<br />

Text: Peter Kostner, Prof. für Fachdidaktik und Fachwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Tirol<br />

Fotos: Ralph Kapavik<br />

Bei Kindern im Pflichtschulalter<br />

muss manches – oder eigentlich<br />

vieles – cool sein. In die „Coolness-Kategorie“<br />

passt Volksmusik vielleicht<br />

nicht primär. Da gibt es zweifelsohne<br />

Dinge, die für junge Menschen einen höheren<br />

„Prickel-Faktor“ haben, viel zeitgeistiger<br />

sind und einem pulsierenden<br />

Leben deutlich mehr entsprechen. Und<br />

dann kommt der so oft erhobene Zeigefinger<br />

der Öffentlichkeit, der Politik, der<br />

Kulturbehörden, der Schulaufsicht, der<br />

Traditionsverbände, der Eltern, der ….<br />

und die selbst auferlegte Verpflichtung<br />

von Lehrerinnen und Lehrern, man müsse<br />

doch Kindern heimisches Lied- und<br />

Musiziergut vermitteln.<br />

Wo sollten sie es denn mitbekommen,<br />

wenn nicht in der Schule, zumal ja in<br />

den Familien wenig bis gar nicht mehr<br />

gesungen oder im Bereich der Volksmusik<br />

musiziert wird. Was tun mit dieser<br />

Diskrepanz zwischen Uncoolness und<br />

Verpflichtung?<br />

16<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

Aha-Erlebnisse<br />

In meinen nun doch schon vielen Jahren<br />

der (sehr erfüllenden) Tätigkeit als<br />

LehrerInnenbildner mache ich ziemlich<br />

viele neue Erfahrungen, schließlich versucht<br />

man ja auch am pädagogischen<br />

Ball zu bleiben. Zu sehr ändern sich<br />

Gesellschaft und die dementsprechende<br />

Bildungspolitik (obwohl diese ja gerade<br />

in Österreich einen eher statischen Charakter<br />

zu haben scheint und hierin anscheinend<br />

nichts weiter geht, zumal diese<br />

nun schon seit Jahren ein brennendes<br />

Thema der politischen Diskussion ist).<br />

Zwei Erfahrungen sind stetig gleich geblieben:<br />

- Wenn erste Hürden und Ängste abgebaut<br />

sind, dann ist gemeinsames<br />

Singen verbindend und beglückend;<br />

manch verfinsterte Gesichtsmiene<br />

öffnet sich bereits nach einer Unterrichtseinheit<br />

zu einem breiten Lächeln!<br />

- Viele Studierende haben wenig bis<br />

gar keinen Zugang zur Volksmusik –<br />

nach entsprechenden Erläuterungen<br />

und musikalischer Praxis war und<br />

ist es die durchgehende Meinung bei<br />

allen, dass die heimische Musik ein<br />

wichtiger Bestandteil der Musikerziehung<br />

in der Schule sein müsse!<br />

Das Volkslied im Unterricht?<br />

Nun also: Wir beglücken Kinder mit<br />

traditionellem Kulturgut! Gut so! Oder<br />

doch nicht so gut? Denn immerhin hat<br />

man in Deutschland schon in den 60er<br />

und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

im Rahmen erneuerter fachdidaktischer<br />

Konzeptionen das Volkslied mehr oder<br />

weniger aus dem Unterricht verbannt,<br />

um zeitgeistig zu sein. Bis dann wirklich<br />

zum Teil der öffentliche Druck auf die<br />

Schulpolitik eingewirkt hat, man möge<br />

sich doch zumindest in einer entsprechenden<br />

Relation auch um die heimische<br />

Musik kümmern. In Österreich ist<br />

dies in einer derart radikalen Form zum<br />

Glück nie passiert. (vgl. Kostner 2006,<br />

288 ff.) Man hat sich hierzulande immer<br />

um die Vermittlung des Volksliedes bemüht,<br />

auch wenn die Palette des Liedguts<br />

gerade in den letzten Jahren und<br />

Jahrzehnten im schulischen Angebot<br />

extrem breit geworden ist. (Vgl. dazu<br />

die meist verwendeten Liederbücher in<br />

Österreich: Sim Sala Sing für den Bereich<br />

Primarstufe und Sing & Swing für<br />

den Bereich Sekundarstufe I.)<br />

Diese Vermittlung gelingt manchmal<br />

besser, manchmal weniger gut. Zweifellos<br />

ist die Pubertätszeit in der musikalischen<br />

Präferenz eher für die Songs der<br />

Popularmusik als für die beschaulichen<br />

Almlieder offen, da ist ein natürlicher<br />

und offener Zugang für das Volkslied<br />

im Kindergarten- oder Volksschulalter<br />

leichter zu finden – das ist nicht wegzuleugnen.<br />

Aber bei geeigneter Lied-,<br />

Stück- und auch Tanzauswahl kann eine<br />

volksmusikalische Vermittlung in jedem<br />

Alter gelingen! Das beweisen begabte<br />

PädagogInnen immer wieder – innerhalb<br />

einzelner Schulstunden, bei öffentlichen<br />

Aufführungen oder auch bei den<br />

Jugendsingen, die seit 1948 in Österreich<br />

im 3-Jahresabstand so erfolgreich<br />

veranstaltet wurden (leider muss man<br />

schreiben „wurden“, da eine sehr kurzsichtige<br />

Budgetkürzung im Familienministerium<br />

diese Jugendsingen nun arg<br />

beschnitten hat). Schlussendlich liegt es<br />

dann doch immer an der Lehrperson, die<br />

mit Engagement, Können, Wissen und<br />

Vermittlungsgeschick Kinder auch im<br />

Bereich der musikalischen Volkskultur<br />

führen, interessieren, begeistern und<br />

aktivieren kann – auch das kann nicht<br />

weggeleugnet werden!<br />

Volksmusikalische Impulse<br />

Initiativen und Materialien für eine<br />

nachhaltige Bewusstseinsbildung und<br />

volksmusikalische Musikpraxis gibt es<br />

in den einzelnen Bundesländern viele.<br />

Seit Jahren kann beispielweise das öster-<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 17


INT´RESSANTERWEIS<br />

reichweit ausgeschriebene Projekt „Mit<br />

allen Sinnen“ hierin schöne Ergebnisse<br />

mit SchülerInnen vom Grundschulalter<br />

bis zur Matura und sogar im Hochschulbereich<br />

erzielen. Der Tiroler Volksmusikverein<br />

wirkte mit seinen Liederheften,<br />

Arbeitsmappen (Singen is inser<br />

Freid – Liederheft für die Primarstufe,<br />

Volksliedschatzsuche und Warum nicht<br />

ein Volkslied? für die Sekundarstufe I,<br />

Volksmusikinstrumente – Mappe mit<br />

Arbeitsblättern, Folien und CD), Fortbildungsveranstaltungen<br />

und Singtagen<br />

unter der Obhut erfahrener PädagogInnen<br />

hier vorbildhaft. Im Tiroler Landesschulrat<br />

wurden und werden weiterhin<br />

unter der Federführung des Fachinspektors<br />

Mag. Waldauf und ausgebildeten<br />

Jugendstimmbildnern didaktische Materialien<br />

für eine gelingende Liedvermittlung<br />

erstellt und den PädagogInnnen zur<br />

Verfügung gestellt – darin findet auch<br />

das Volkslied seinen gebührenden Platz<br />

(Aktion „Tirol singt!“, siehe „G’sungen<br />

& G’spielt 02/2015, S. 6). Die neue Aktion<br />

„Sing ma a Tiroler Liad“ des Volksmusikvereins<br />

mit Liederheften in der<br />

Auflage von 120.000 (!) Exemplaren<br />

wird nun im Herbst auch in den Schulen<br />

ihren Niederschlag finden können. Also<br />

Initiativen gibt es genug, sodass auch in<br />

einer globalisierten Welt der „Heimische“<br />

einen Platz finden kann.<br />

Wenn wir eine enge Definition der alpenländischen<br />

Volksmusik im Sinne<br />

des Überlieferten, Traditionellen und<br />

Authentischen verwenden und neuere<br />

Strömungen außer Acht lassen, dann haben<br />

Lieder über Umweltverschmutzung,<br />

Autobahnstaus und aktuelle Flüchtlingsproblematik<br />

keinen Platz. Meines<br />

Erachtens muss dies auch nicht Thema<br />

des Volkslieds sein, für diese zweifelsohne<br />

wichtigen Problematiken gibt es<br />

zum Glück andere Musikgenres. Von<br />

daher erzählt das Volkslied manchmal<br />

von Zeiten, die von heute unbekannten<br />

Gepflogenheiten, Berufen, Umgangsformen,<br />

religiöser Praxis, Freizeitverhalten<br />

u. v. m. geprägt waren. Gerade<br />

das kann für Kinder im Pflichtschulalter<br />

auch interessant, illusionierend und beglückend<br />

sein!<br />

Ich darf an der an die Hochschule angeschlossenen<br />

Praxis-Neue-Mittelschule<br />

auch eine Klasse in Musikerziehung<br />

unterrichten. Bei sehr breit angelegtem<br />

und der heutigen Musikpädagogik entsprechendem<br />

Liedgut versuchten wir<br />

über das Jahr möglichst viel gemeinsam<br />

zu singen. In der letzten Stunde durften<br />

die SchülerInnen selbst aus der vorhandenen<br />

Liederliste auswählen: Die ersten<br />

fünf gewählten Lieder beinhalteten drei<br />

Volkslieder!<br />

LITERATUR:<br />

Kostner, Peter (2006):<br />

Vom Singlehrer zum Musikerzieher.<br />

Musikunterricht und Lehrerbildung<br />

der Pflichtschulen in<br />

Österreich am Beispiel Tirol 1945<br />

– 2000. Anif: Müller-Speiser.<br />

Maierhofer, Lorenz/Kern, Renate/Kern,<br />

Walter (2008): Sim<br />

Sala Sing. Das Liederbuch für<br />

die Volksschule. Buch. Lieder<br />

zum Singen, Spielen und Tanzen.<br />

Ausg. A (Österreich). Rum/Innsbruck:<br />

Helbling.<br />

Maierhofer, Lorenz/Kern, Walter<br />

(2014): Sing & Swing.<br />

Das Schulliederbuch für Hauptschule<br />

und AHS-Unterstufe.<br />

Aktualisierte Neuausg., 3. Aufl.<br />

Rum/Innsbruck: Helbling.<br />

18<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


SÜDTIROLER<br />

VOLKSMUSIKKREIS<br />

Vereinigung zur Pflege des Volksliedes und der Volksmusik<br />

Der Südtiroler Volksmusikkreis hat sich die Pflege, Erhaltung und Verbreitung des<br />

Volksmusikgutes zum Ziel gesetzt und ist auf Ihre/Deine Unterstützung angewiesen.<br />

WIE KANN ICH MITGLIED WERDEN? EINFACH ANMELDESCHEIN AUSFÜLLEN UND EINSENDEN AN:<br />

SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS<br />

Dominikanerplatz 7, I – 39100 Bozen · Tel. 0471/970 555 · Fax: 0471/ 980 922<br />

E-Mail: info@volksmusikkreis.org · www.volksmusikkreis.org<br />

Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 15,– pro Jahr.<br />

Gleichzeitig wird das Mitteilungsheft G´SUNGEN & G´SPIELT vier Mal im Jahr zugesandt.<br />

BEITRITTSERKLÄRUNG<br />

Vorname:<br />

geboren am:<br />

Familienname:<br />

in:<br />

Beruf:<br />

PLZ/Ort:<br />

Straße/Hausnummer:<br />

Ich (wir) spiele(n) folgende Instrumente bzw. singe(n):<br />

Datum/Unterschrift:<br />

ZUWENDUNG VON 5‰ DER EINKOMMENSSTEUER AN EHRENAMTLICHE VEREINE<br />

Auch heuer besteht wiederum die Möglichkeit, die Zuwendung von 5 Promille der Einkommenssteuer selbst<br />

zu bestimmen. Daher freut sich der Vorstand des Südtiroler Volksmusikkreises, wenn jemand bei der Steuererklärung<br />

diesen Anteil dem Verein gutschreiben lässt. Wichtig dabei ist die Angabe der Steuernummer des<br />

Vereines.<br />

Sie lautet: 94002990219<br />

Zusätzlich zur Zuweisung der 5 Promille bleibt die bisherige Regelung aufrecht, 8 Promille für religiöse Institutionen<br />

zu bestimmen. Beide Zuweisungen sind also möglich.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 19


INT´RESSANTERWEIS<br />

’S MUSI(G)KISCHTL –<br />

AUF DEN SPUREN UNSERER MUSI­<br />

KALISCHEN VOLKSKULTUR<br />

So nennt sich die Fortführung des Projektes „Wir singen<br />

unsere Lieder/Volksmusik in der Schule“, das zwölf Jahre<br />

lang erfolgreich an den Grundschulen Südtirols durchgeführt<br />

wurde und das mit dem Schuljahr 2008/09 zu Ende<br />

gegangen ist.<br />

Text: Brigitte Mantinger | Bild: Klaus Mair<br />

Damit dieses erfolgreiche Projekt<br />

nicht einfach endet, haben die<br />

Träger dieser Initiative – das Deutsche<br />

Schulamt, das Referat Volksmusik am<br />

Bereich Deutsche und ladinische Musikschulen<br />

(vormals Institut für Musikerziehung<br />

in deutscher und ladinischer<br />

Sprache) sowie die Vereine Arbeitsgemeinschaft<br />

Volkstanz in Südtirol und<br />

Südtiroler Volksmusikkreis – ein Konzept<br />

zum Thema „Volksmusik in Kindergarten,<br />

Grundschule und Mittelschule“<br />

erarbeitet.<br />

Das erarbeitete Konzept umfasst 4<br />

Säulen, die für die Vermittlung und<br />

Verankerung der volksmusikalischen<br />

Tradition in den Schulen von großer<br />

Bedeutung sind. Deshalb sollen sie kurz<br />

vorgestellt werden:<br />

1. Ausbildung der Lehrpersonen und<br />

pädagogischen Fachkräfte<br />

d. h. die Verankerung von musikalischer<br />

Volkskultur in der Ausbildung<br />

an der Bildungsuniversität Brixen und<br />

am Konservatorium Bozen. Einführung<br />

des Didaktikstudiums mit Schwerpunkt<br />

Volksmusik (Bakkalaureatstudium)<br />

2012 am Konservatorium Bozen.<br />

2. Weiterbildung der Lehrpersonen<br />

im Fachbereich musikalische Volkskultur<br />

angeboten vom Deutschen<br />

Schulamt, dem Südtiroler Volksmusikkreis<br />

(SVMK), der Arbeitsgemeinschaft<br />

Volkstanz (ArGe VT), dem Bereich<br />

Deutsche und ladinische Musikschulen<br />

und dem Referat Volksmusik. Speziell<br />

zum „Musigkischtl“ finden Fortbildungen<br />

in Tramin/Rechtenthal sowie an<br />

einzelnen Schulsprengeln statt (so etwa<br />

in Lana im Januar 2014).<br />

3. Externe Referenten als Vermittler<br />

der musikalischen Volkskultur in<br />

Kindergarten und Schule<br />

Im Rahmen von Impuls gebenden Besuchen<br />

externer Referenten in den<br />

Schulen und Kindergärten sollen den<br />

Kindern und Lehrpersonen Inhalte<br />

volksmusikalischer Kultur vermittelt<br />

werden. Wesentlicher Bestandteil dieser<br />

Vermittlung ist die Volksmusikbegegnung<br />

in der Schule. Die Inhalte „Tänze<br />

und Tanzspiele“, „gemeinsames Singen“<br />

und „Musikinstrumente erklären,<br />

vorstellen und ausprobieren“ stehen zur<br />

Wahl. Auch die Möglichkeit zeitlich<br />

begrenzter Zusammenarbeit (Projekte)<br />

besteht: Mehrere Tänze einstudieren<br />

und vor einem Publikum vorführen;<br />

Krippenspiel; Brauchtumsdokumentation;<br />

„kreatives“ Singen wie etwa Texte<br />

selbst erfinden oder umgestalten (z. B.<br />

Schualgiahn Gstanzl) etc.<br />

Seit dem Schuljahr 2014/15 können die<br />

Schulklassen auch das Referat Volksmusik<br />

besuchen bzw. besichtigen. In einer<br />

etwa einstündigen „Führung“ wird<br />

den Kindern in einem kurzen allgemeinen<br />

Teil das Referat vorgestellt, die<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und<br />

ihre Arbeitsbereiche, die verschiedenen<br />

Unterlagen und Materialien und wie<br />

damit gearbeitet wird. In drei Gruppen<br />

aufgeteilt können die verschiedenen Arbeitsbereiche<br />

von den Schulkindern in<br />

den entsprechenden Räumen selbst ausprobiert<br />

werden, z. B. Blättern in alten<br />

Handschriften, Versuche, die deutsche<br />

Schrift zu lesen, Singen, Tanzen, Ausprobieren<br />

der technischen Geräte etc.<br />

4. Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien<br />

zum Bereich musikalische<br />

Volkskultur<br />

Die letzte Säule ist die didaktische Aufbereitung<br />

des Materials. Sie ist für die<br />

Arbeit in den Schulen von besonderer<br />

Bedeutung.<br />

Die Idee, eine Publikation für Grundund<br />

Musikschulen in besonderer Weise<br />

zu präsentieren, wurde in Zusammenarbeit<br />

mit den FAMOS-Werkstätten der<br />

Bezirksgemeinschaft Überetsch Unterland<br />

umgesetzt. In den Werkstätten<br />

des Arbeitsrehabilitationsdienstes Vill<br />

entstanden 350 Holzkistchen, die „Musigkischtln“,<br />

die auf Maß angefertigt<br />

wurden. Jedes „Kischtl“ ist in seiner Art<br />

einzigartig, da es sich um ein handgefertigtes<br />

Produkt handelt. Diese Holzkistchen<br />

für die deutschen und ladinischen<br />

Grund- und Musikschulen – jede<br />

Schulstelle erhält Eines – werden im<br />

Laufe von fünf Schuljahren mit didaktischen<br />

Materialien gefüllt. Zu jedem<br />

Thema erscheinen jeweils ein Schüler-<br />

20<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

und ein Lehrerheft. Jede Schule erhält<br />

einen Klassensatz von 11 Schülerheften<br />

sowie ein Lehrerheft.<br />

Von den 10 geplanten Themenheften<br />

sind 8 Hefte erschienen:<br />

Heft 1: „Bin a Bäuerl von der lieben<br />

Sunnenseitn“ und<br />

Heft 2: „Kikeriki“ (2012)<br />

Heft 3: „Musikanten spielt auf“ und<br />

Heft 4: „Leitln, miassts luschtig sein!“<br />

(2013)<br />

Heft 5: „Durchs Jahr durchs Leben –<br />

Frühjahr und Sommer“ und Heft 6:<br />

„Durchs Jahr durchs Leben – Herbst<br />

und Winter“ (2014)<br />

Heft 7: „Advent“ und Heft 8: „Weihnachten“<br />

erscheinen im Herbst 2015.<br />

Den Kindern bieten diese Materialien<br />

die Möglichkeit:<br />

- die musikalische Volkskultur in ihrer<br />

Gesamtheit kennenzulernen<br />

- die volkskulturellen Themen durch<br />

Singen und Tanzen zu vertiefen<br />

- die landschaftlichen Eigenheiten in<br />

Bezug auf Sprache (verschiedene Dialekte),<br />

Musik, Tanz und Brauchtum<br />

kennenzulernen<br />

Um den Kindern den Zugang zur musikalischen<br />

Volkskultur in ihrer Gesamtheit<br />

näher zu bringen und zu erleichtern,<br />

werden Lieder, Tänze und dazu<br />

passend Interessantes und Wissenswertes<br />

rund um Bräuche und Traditionen<br />

altersgerecht aufbereitet. Ansprechende<br />

Illustrationen erleichtern den Zugang zu<br />

Liedern und Tänzen und den Begleittexten.<br />

Die Tanzbeschreibungen sind<br />

zur leichteren Verständlichkeit auch<br />

grafisch gestaltet.<br />

Damit das Unterrichtsmaterial des Musigkischtls<br />

auch von Lehrkräften ohne<br />

spezielle musikalische Ausbildung<br />

genutzt werden kann, wird es mit verschiedenen,<br />

methodisch-didaktisch<br />

aufbereiteten Materialien gefüllt. Zu<br />

diesen gehören unter anderem die zu<br />

jedem Lied ausgearbeiteten Stundenbilder<br />

mit Tipps und Anregungen für<br />

die Umsetzung im Unterricht und die<br />

Tanzbeschreibungen für die Tänze sowie<br />

eine CD. Auf dieser sind sämtliche<br />

Lieder – ab Heft 3 auch eine Playbackversion<br />

– und Tänze eingespielt, für<br />

die Tänze auch eine Übungsversion im<br />

etwas langsameren Tempo. Die Tonaufnahmen<br />

sind eine zusätzliche Hilfe zum<br />

Einlernen der Lieder.<br />

Für die Tonaufnahmen haben Kindersinggruppen<br />

verschiedener Grund- und<br />

Musikschulen unter Anleitung ihrer<br />

Lehrpersonen die Lieder für die CD<br />

eingelernt und gesungen. Die Tänze<br />

und die Playbackversionen wurden von<br />

Musiklehrern eingespielt.<br />

Herausgeber der didaktischen Materialien<br />

sind das Referat Volksmusik am<br />

Bereich Deutsche und ladinische Musikschulen<br />

und der Bereich Innovation<br />

und Beratung am Deutschen Bildungsressort<br />

in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft<br />

Volkstanz in Südtirol<br />

und dem Südtiroler Volksmusikkreis.<br />

Das Ladinische Bildungs- und Kulturressort<br />

trägt das Projekt mit und beteiligt<br />

sich auch an dessen Finanzierung.<br />

Auch die Stiftung Sparkasse unterstützt<br />

mit einem finanziellen Beitrag die Umsetzung<br />

des Projektes.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 21


INT´RESSANTERWEIS<br />

VOLKSMUSIK MACHT SCHULE:<br />

JOGGELI UND VRENELI<br />

In der VS Reith im Alpbachtal wurde in einem selbstgeschriebenen<br />

Singspiel traditionelles Kulturgut mit modernen<br />

Klängen gepaart.<br />

Text: Günther Laimböck, Katharina Oberladstätter | Fotos: Yvonne Kathreint<br />

s war einmal ein kleines Ber-<br />

in den Alpen. Dort lebten<br />

„Egdorf<br />

seine Bewohnerinnen und Bewohner<br />

glücklich und zufrieden. Die umliegenden<br />

Berge zogen vor allem im Winter<br />

viele Gäste an. Dadurch wurde das<br />

Dörflein sehr reich – fast jeder im Ort<br />

verdiente sein Geld mit den Touristen.<br />

Doch die Ruhe und die Schönheit der<br />

umliegenden Natur verloren für die<br />

Dorfbewohner nach und nach an Bedeutung.<br />

Für sie zählten nur mehr große<br />

Hotels, schnelle Lifte und Action…“<br />

Mit diesen zeitkritischen Worten begann<br />

die Aufführung des volksmusikalischen<br />

Märchens „Joggeli und Vreneli“<br />

am 2. Juli 2015 in der Volksschule<br />

Reith im Alpbachtal, an der 38 Kinder<br />

der Schule mitwirkten.<br />

Die Handlung<br />

Der Bürgermeister Joggl und das geheimnisvolle<br />

Vreneli verlieben sich<br />

ineinander. Was der junge Herr nicht<br />

weiß: Das Vreneli kommt aus dem<br />

Reich der Berggeister und versucht die<br />

Menschen wieder mehr für die Natur<br />

zu begeistern. Beim Almabtriebsfest<br />

macht Joggl dem Vreneli einen Heiratsantrag,<br />

den das Mädchen jedoch traurig<br />

mit den Worten „Joggl, das geht nicht“<br />

ablehnt und verschwindet. Als sich der<br />

Bürgermeister auf die Suche nach dem<br />

Mädchen begibt, wird er von sagenhaften,<br />

jodelnden Echohexen in das Reich<br />

des Königs Bergfriedl, dem Vater von<br />

Vreneli, gebracht. Eine unheimliche<br />

Begegnung mit dem „Berggeflüster“<br />

öffnet Joggl die Augen …<br />

Schweizer Tradition als Inspiration<br />

Inspiriert für das Kindermärchen „Joggeli<br />

und Vreneli“ wurden wir bei einem<br />

Konzertbesuch der Gruppe Jütz, einem<br />

tirolisch-schweizerischen Ensemble.<br />

Dort hörten wir den Titel Guggisberg,<br />

dessen Name sich vom Lied Vreneli ab<br />

em Guggisberg (auch vereinfacht Guggisberglied<br />

genannt) ableitet, das als<br />

das älteste noch bekannte Schweizer<br />

Volkslied gilt. Die tragische Liebesgeschichte<br />

im Originaltext, die sich auf<br />

eine wahre Begebenheit im 17. Jahrhundert<br />

bezieht, wäre allerdings als<br />

Stoff für ein Kinderstück absolut ungeeignet<br />

gewesen. Entstanden ist daher<br />

ein phantasievolles Kindermärchen mit<br />

kritischem Hintergrund – es geht vor<br />

allem darum, besser auf die Natur zu<br />

achten –, das mit der Originalgeschichte<br />

nur mehr den Namen gemeinsam hat.<br />

Einen Schwerpunkt im Stück bildet das<br />

volksmusikalische Element. Jedoch<br />

war uns wichtig, neben bekannten Tiroler<br />

Liedern und Gstanzln sowie leicht<br />

veränderten Volkstänzen auch moderne<br />

(volks-)musikalische Bausteine ins<br />

Stück einfließen zu lassen.<br />

Dass den SchülerInnen die intensive<br />

Begegnung mit Volksmusik sichtlich<br />

Spaß machte, konnte man nach den<br />

Proben immer wieder im Schulhaus hören.<br />

Die Kinder begannen selbst damit,<br />

in der Pause oder nach dem Unterricht<br />

Gstanzln zu erfinden und Lieder aus<br />

dem Stück nachzusingen. Volksmusik<br />

hat an unserer Schule wirklich Schule<br />

gemacht!<br />

Die Volksschule Reith im Alpbachtal<br />

führt seit dem Schuljahr 2009/10<br />

eine „Klasse mit musikalischem<br />

Schwerpunkt“ mit drei zusätzlichen<br />

Wochenstunden Musik, die von Katharina<br />

Oberladstätter unterrichtet<br />

wird. Die ebenfalls seit 2009/10<br />

angebotene, unverbindliche Übung<br />

„Musikalisches Gestalten“ (Leitung:<br />

Katharina Oberladstätter) wurde<br />

im Schuljahr 2014/15 mit dem Fach<br />

„Darstellendes Spiel“ (Leitung:<br />

Günther Laimböck) gekoppelt, um<br />

gemeinsame Projekte mit den Kindern<br />

der beiden unverbindlichen<br />

Übungen sowie der Musikklasse<br />

umzusetzen. Die beiden Lehrpersonen<br />

haben in den letzten Semestern<br />

selbst Stücke verfasst, die<br />

mit den SchülerInnen erfolgreich<br />

zur Aufführung gebracht wurden.<br />

„Joggeli und Vreneli“ bildete das<br />

Abschlussprojekt des Schuljahres<br />

2014/15.<br />

Eigene Projekte der letzten Jahre:<br />

2015: Joggeli und Vreneli<br />

(K. Oberladstätter und G. Laimböck)<br />

2014: Der Geist von Weihnacht<br />

(K. Oberladstätter und G. Laimböck)<br />

2014: Steig ein, steig ein, …<br />

Eine Reise durch die Musikgeschichte.<br />

(K. Oberladstätter und G. Laimböck)<br />

2013: Wirle Wurle Wasserkind<br />

(vertont von K. Oberladstätter)<br />

22<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

„Ietz sing ma a Gstanzl …“ Tobias Moser – technisch unterstützt von Erzählerin Tamara Bertignol – weiß, wie man volksmusikalische<br />

Vierzeiler singt und spielt.<br />

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben … Der Siebenschritt wurde beim Almabtrieb getanzt.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 23


INT´RESSANTERWEIS<br />

„MIT ALLEN SINNEN“ IN TIROL:<br />

SCHULPROJEKTE SEIT 1996<br />

Seit nunmehr fast 20 Jahren fördert das Bundesministerium<br />

für Bildung und Frauen österreichweit Schulprojekte,<br />

die sich mit den unterschiedlichsten Ausdrucksformen der<br />

Volkskulturen in unserem Land „mit allen Sinnen“ auseinandersetzen<br />

Text: Sonja Ortner | Fotos: Mit allen Sinnen<br />

Durchgeführt werden sie vom Österreichischen<br />

Volksliedwerk in Zusammenarbeit<br />

mit den Volksliedwerken<br />

sowie volkskulturellen Einrichtungen<br />

der Bundesländer und den Fachinspektoren<br />

für Musikerziehung.<br />

Im Mittelpunkt steht das gemeinsame<br />

Singen, Musizieren, Tanzen, Erzählen,<br />

Spielen, Dichten, Komponieren, bildnerisches<br />

und handwerkliches Gestalten.<br />

Brauchtum, Handwerk oder Schauspiel<br />

sind ebenso zentrale Bereiche von „Mit<br />

allen Sinnen“, wie die Beschäftigung<br />

mit Kleidung und Essen oder gemeinsames<br />

Feiern.<br />

Neben der Auseinandersetzung mit<br />

Volkskultur spielen die Beziehungen<br />

und Gegenüberstellungen zu anderen<br />

Kunst- und Kulturformen sowie zu<br />

außerschulischen Einrichtungen eine<br />

wichtige Rolle. In den Projekten werden<br />

Verbindungen zu populären Strömungen<br />

und der Hochkultur genauso gesucht<br />

,wie die Beschäftigung zwischen Generationen,<br />

zu Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen oder verschiedenen Kulturkreisen.<br />

In den jeweiligen Aktionen soll auf die<br />

individuellen Fähigkeiten jedes Schülers<br />

eingegangen werden. Denn die Berücksichtigung<br />

von Können und Kapazität<br />

aller Beteiligten trägt zur individuellen<br />

Prägung eines Projektes bei.<br />

Allen Projekten gemeinsames Ziel ist<br />

es, ein besseres Verständnis im Umgang<br />

miteinander zu erhalten und kreative<br />

Wege der (musikalischen) Verständigung<br />

zu entwickeln. Dies trägt dazu<br />

bei, Volkskultur in das zeitgenössische<br />

Kulturschaffen und Kulturbewusstsein<br />

einzubinden (http://mit-allen-sinnen.at).<br />

„Allen Projekten gemeinsames Ziel ist<br />

es, ein besseres Verständnis im Umgang<br />

miteinander zu erhalten und kreative<br />

Wege der (musikalischen) Verständigung<br />

zu entwickeln.“<br />

„Allen Projekten gemeinsames<br />

Ziel ist es, ein besseres<br />

Verständnis im Umgang<br />

miteinander zu erhalten<br />

und kreative Wege der<br />

(musikalischen) Verständigung<br />

zu entwickeln.“<br />

Ein Konzept „macht Schule“<br />

Der Erfolg dieses Konzeptes schlägt sich<br />

in der Anzahl der Beteiligten nieder: In<br />

Tirol haben bisher über 51.000 Schüler<br />

an über 900 Schulen teilgenommen.<br />

Die Anfangsjahre waren geprägt durch<br />

die enge Zusammenarbeit zwischen dem<br />

damaligen Obmann des Tiroler Volksliedwerks<br />

Walter Meixner und Joch<br />

Weißbacher vom Tiroler Volksmusikverein.<br />

Die ersten Projekte, organisiert von<br />

einem Team aus diesen Reihen, erreichten<br />

tirolweit – ab dem zweiten Schuljahr<br />

inklusive Südtirol – Tausende von Schülern.<br />

Das besondere am über mehrere<br />

Jahre geführte Großprojekt „Tirol singt<br />

seine Lieder“ war, dass es eine enorme<br />

Reichweite hatte und jährlich mit breit<br />

angelegten, repräsentativen Singfesten<br />

schloss. Der Schwerpunkt lag auf dem<br />

Erlernen von Volksliedern. Liedblätter<br />

und das daraus resultierte Liederbuch<br />

„Singen is inser Freid“ (2000) dienten<br />

der Verfestigung und Weiterführung<br />

dieser Idee, begleitend wurden Lehrerfortbildungen,<br />

vor allem in Volks- und<br />

Hauptschulen durchgeführt. (vgl. dazu<br />

Meixner/Weißbacher 2002; Über sieben<br />

Tiroler Projekte dieser ersten Phase siehe<br />

auch Meixner 2003)<br />

Da dadurch laut Aussage von Walter<br />

Meixner kein Budget für Schulen mit<br />

eigenen Ideen vorhanden war, konnten<br />

erst mit dem Schuljahr 2001/02 acht<br />

Schulen mit Eigeninitiativen gefördert<br />

werden. Wurde bisher durch die Kooperation<br />

mit der Pflegeeinrichtung Tiroler<br />

Volksmusikverein vorrangig das Erlernen<br />

von Volkslied und Volksmusik im<br />

engeren Sinne unterstützt bzw. durch<br />

präskriptive Projekte geleitet, so gestalteten<br />

sich ab jetzt die Themen entsprechend<br />

des „Mit allen Sinnen“-Konzeptes<br />

vielfältiger. Mit dem Schuljahr<br />

2003/04 wurde das Modell der Vergabe<br />

durch Anmeldung einer von der Schule<br />

selbst vorgeschlagenen Idee maß-<br />

24<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


INT´RESSANTERWEIS<br />

geblich. Neben einem Musical-Projekt<br />

der Musikhauptschule Innsbruck war<br />

von Anfang an auch Herbert Post vom<br />

BRG Imst dabei, der sich wiederholt mit<br />

volksmusikalischen Einflüssen auf die<br />

Kunstmusik und der damit verbundenen<br />

Herausgabe von Arbeitsheften beschäftigte.<br />

Während sich in den ersten Jahren vor<br />

allem Volks- und Hauptschulen beteiligten,<br />

kamen ab 2001/02 erstmals eine<br />

Sonderschule sowie ein Gymnasium<br />

dazu und im weiteren Verlauf auch Musikschulen<br />

und Kindergärten, die vereinzelt,<br />

auch mit anderen Volksschulen<br />

oder Gymnasien, kooperierten.<br />

Volksmusik und mehr<br />

Viele Projekte basieren seither auf den<br />

Synergien mit anderen Kulturen bzw.<br />

ethnischen Minderheiten oder beziehen<br />

Lieder aus aller Welt mit ein. Gegenseitiges<br />

Kennen- und Verstehenlernen<br />

in einem Österreich ethnischer Vielfalt<br />

stehen ebenso im Fokus wie die Bildung<br />

sozialer Kompetenz und Empathie,<br />

wie im Fall des Projektes „Wir sind<br />

eine bunte Gemeinschaft“ (VS Mötz<br />

2010/11), bei dem Asylwerber eingebunden<br />

waren. Ein größeres integratives<br />

Projekt ermöglichte behinderten<br />

Menschen durch Singen im Tonstudio<br />

den Produktionsprozess einer CD aktiv<br />

mitzuerleben und mitzugestalten (SPZ<br />

Fügen mit acht anderen Einrichtungen<br />

2007/08).<br />

Auch werden vermehrt Theaterstücke<br />

oder Musicals („Die Bärenweihnacht“,<br />

VS Kals oder „Freunde in Afrika“, VS<br />

Rinn; beide 2010/11) eingereicht, aber<br />

auch Projekte, bei denen neue Lieder<br />

geschaffen werden, etwa beim Gemeinschaftsprojekt<br />

von KG und MS Telfs<br />

„Mit allen Sinnen Bücher und Musik erleben“<br />

(2010/11). Volksmusik und -lied<br />

als Teil eines volkskulturellen Projektes<br />

„Logo“ des Projektes von VS und KG Untermieming, Schuljahr 2010/11<br />

einer Gemeinde erfuhren 2007/08 die<br />

Teilnehmer von „Zirl mit allen Sinnen“<br />

oder „Die Musik in unserem Dorf“ der<br />

VS Brandberg. Eines der wenigen reinen<br />

Volkslied-Projekte war jenes von<br />

VS und KG Untermieming mit dem<br />

originellen Titel „jodlschdu-jodlia“<br />

(2010/11, s. Abb.). Ziel war das freie<br />

Singen von Volksliedern und die Einbindung<br />

der älteren Generation mit ihrem<br />

Volkslied- und Volksmusikrepertoire.<br />

Abgesehen von „Singmo mitnando<br />

– von der Lienzer bis zur Mühlbacher<br />

Klause“ (2008/09), das anlässlich<br />

des Gedenkjahres 1809–2009 initiiert<br />

wurde und mit einem gemeinsamen,<br />

länderübergreifenden Singfest mit 73<br />

Schulklassen und über 2.900 beteiligten<br />

Schülern schloss, wurden zwar nie<br />

mehr so viele Schüler erreicht wie in<br />

den frühen Jahren, doch erlebte „Mit allen<br />

Sinnen“ in Tirol eine Fülle an Ideen<br />

und Ausdrucksformen, angepasst an die<br />

Gegebenheiten und Fähigkeiten der einzelnen<br />

Schulen und ihrer Lehrer.<br />

Mit dem vor zwei Jahren von Fachinspektor<br />

Martin Waldauf initiierten gesamttiroler<br />

Projekt „Tirol singt!“, dessen<br />

Arbeitsmaterialien online abrufbar<br />

sind (www.tirol-singt.at), soll an das<br />

frühere „Tirol singt seine Lieder“ angeknüpft<br />

werden. (siehe G’sungen &<br />

G’spielt 2/2015, S. 6.)<br />

schneeweh: Ein aktuelles Projekt<br />

Im heurigen Schuljahr konnte beispielsweise<br />

Martin Mallaun von der Landesmusikschule<br />

St. Johann i. T. ebenfalls<br />

ein in Kooperation mit Südtirol großangelegtes<br />

(CD-)Projekt unter dem Titel<br />

„schneeweh“ durchführen: Gemeinsam<br />

mit zwei Südtiroler Lehrerkollegen<br />

– Reinhilde Gamper (Musikerin und<br />

Lehrerin) und Josef Feichter (Leiter der<br />

Musikschule Bruneck) – und unter der<br />

Beteiligung der Musikschulen Bruneck,<br />

Klausen/Seis und Gröden, dem Sozialwissenschaftlichen<br />

Gymnasium „Josef<br />

Gasser“ Brixen, dem Vinzentinum Brixen<br />

und dem Sozialwissenschaftlichen<br />

und Kunstgymnasium Bruneck produzierte<br />

er eine Weihnachts-CD mit Texten<br />

von Südtiroler Jugendlichen und<br />

Musik von Zitherschülern. Sämtliche<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 25


INT´RESSANTERWEIS<br />

Ungewöhnliche Zugänge zur Zither: Martin Mallaun und Vincent bei der Aufnahme in<br />

Südtirol, Projekt der LMS St. Johann i. T., Schuljahr 2014/15<br />

schneeweh: „… eine erfrischend unkonventionelle<br />

CD zum Thema Advent und Weihnachten“<br />

Inhalte wurden von Schülern aus Nordund<br />

Südtirol gestaltet. Die Musikstücke<br />

– von typisch adventlicher Volksmusik<br />

über internationale Folklore, Pop/Rock<br />

bis hin zu freier Improvisation – spielten<br />

Schüler der Landesmusikschule St. Johann<br />

(Leitung: Martin Mallaun) sowie<br />

der Musikschulen Bruneck, Klausen und<br />

Gröden ein (Leitung: Reinhilde Gamper).<br />

In allen Stücken sind Zithern vertreten,<br />

oft in Kombination mit anderen<br />

Instrumenten. Traditionelles Kulturgut<br />

hat dabei genauso seinen Platz wie das<br />

Erforschen, Entdecken und Formulieren<br />

von Empfindungen zum Weihnachtsfest.<br />

In originellen Texten, die die jungen<br />

Autorinnen des Pädagogischen Gymnasiums<br />

Bruneck auch selbst lesen, bringen<br />

sie ihre Gedanken zur sogenannten<br />

„stillsten Zeit im Jahr“ zum Ausdruck:<br />

Der Weihnachtsmann geht mit Burnout<br />

in Frühpension, Ö3 vergrault mit seiner<br />

Dauerberieselung eine Hörerin, Landschaften<br />

versinken im Schneefall in Stille<br />

und jemand schreibt eine immaterielle<br />

Wunschliste ans Christkind.<br />

Die CD wurde Ende 2014 im Rahmen<br />

von drei Konzerten in Süd- und Nordtirol<br />

vorgestellt, eine Facebook-Seite<br />

(https://www.facebook.com/Schneeweh)<br />

sowie eine Soundcloud mit Auszügen<br />

der CD (https://soundcloud.com/<br />

schneeweh) eingerichtet.<br />

Hauptziel des ambitionierten Projektes<br />

war es, eine künstlerisch hochwertige<br />

Produktion umzusetzen, in der der<br />

Zither eine Hauptrolle zukommt und ihrem<br />

Image als reines Sparteninstrument<br />

der Volksmusik durch stilistische Vielfalt<br />

entgegengewirkt wird.<br />

Es war in diesem Sinne ein rundum gelungenes<br />

„Mit allen Sinnen“-Projekt!<br />

Auskunft und Anmeldung zu den<br />

„Mit allen Sinnen“-Projekten:<br />

Tiroler Volksliedwerk,<br />

Sonja Ortner<br />

Feldstraße 11a, 6020 Innsbruck<br />

sonja.ortner@volkslied.at,<br />

Tel.: 0512 59489-126<br />

LITERATUR:<br />

Meixner Walter/Weißbacher, Joachim<br />

(2002): „Von ‚Tirol singt seine<br />

Lieder‘ zur ‚Volkslied-Schatzsuche‘“,<br />

in: Musikerziehung 55, 217-<br />

221.<br />

Meixner, Walter (2003): „‘Mit allen<br />

Sinnen‘ – zeitgemäße Zugänge<br />

zur musikalischen Volkskultur<br />

im schulischen Umfeld in Österreich“,<br />

in: Musikpädagogik und<br />

Volksmusikforschung – Chancen<br />

einer Zusammenarbeit. Symposion<br />

zum 70. Geburtstag von Josef Sulz<br />

(= Innsbrucker Hochschulschriften,<br />

Serie B, Band 5), Anif: Mueller-Speiser,<br />

51-64.<br />

26<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


RÜCKBLICK<br />

35 JAHRE TIROLER MUSIZIERWOCHE<br />

– EIN ZWISCHENRESÜMEE<br />

Der „Osttiroler Bote“ sollte Recht behalten, wenn er am<br />

30. Juli 1981 in einem Bericht über die erste Musizierwoche<br />

bereits feststellte: „Volksmusik ist wieder im<br />

Aufwind!“ Heute, nach 35 Jahren, kann man getrost hinzufügen:<br />

Volksmusik hat – nicht zuletzt durch die Tiroler<br />

Musizierwoche – tatsächlich „Schule gemacht“.<br />

Text: Yvonne Kathrein | Fotos: Tiroler Volksmusikverein<br />

u woidst di nit trenna vo dem<br />

„DGånzn“, erinnert sich Otto Ehrenstrasser<br />

mit Funkeln in den Augen an<br />

die erste Tiroler Musizierwoche 1981.<br />

„Do håst amoi drei Tog schlåffn miassn<br />

danoch.“ Vielleicht, weil man die vielen<br />

Eindrücke während der Woche erst einmal<br />

verarbeiten musste, vielleicht aber<br />

auch, weil man doch weniger Schlaf<br />

abbekommen hatte, als man es sonst<br />

gewohnt war. Kein Wunder: eine ganze<br />

Woche lang untertags und durchaus<br />

auch ein bisschen nächtens zu musizieren,<br />

zu singen und zu tanzen, das ist<br />

wirklich nichts Alltägliches.<br />

Die erste Tiroler Musizierwoche<br />

Dabei hatte Otto im Vorfeld schon ein<br />

etwas mulmiges Gefühl, ausgerechnet<br />

bei der ersten Tiroler Musizierwoche,<br />

die von 12. bis 18. Juli 1981 auf Schloss<br />

Lengberg in Nikolsdorf stattfand, überhaupt<br />

das erste Mal unterrichten zu<br />

dürfen/sollen. Kein Wunder: Als Flor<br />

und Inge Pedarnig damals nach dem<br />

Vorbild der Musizierwoche in Oberösterreich<br />

eine solche volksmusikalische<br />

Fortbildung veranstalteten, hatten<br />

sie sich bereits versierte und aus dem<br />

Rundfunk bekannte Volksmusikgrößen<br />

wie Peter Reitmeir, Andre Feller oder<br />

Peter Moser, Flor Pedarnig, Johanna Senezcko, Martina Frick, Inge Pedarnig, Peter Reitmeir,<br />

Franz Posch und Siggi Schmid (v. l. n. r.) bei der ersten Musizierwoche auf Schloss Lengberg<br />

in Nikolsdorf.<br />

Franz Posch ins Boot geholt, und auch<br />

Peter Moser, der damalige Obmann des<br />

Tiroler Volksmusikvereins und Leiter<br />

der Radio Tirol Volksmusikabteilung,<br />

sollte den TeilnehmerInnen einen Besuch<br />

abstatten. Aber eben auch aufstrebende<br />

Junglehrerinnen und -musiker<br />

wie die Geschwister Christine und Otto<br />

Ehrenstrasser sollten zum Referententeam<br />

gehören. Dass es damals, natürlich<br />

in Ermangelung digitaler technischer<br />

Hilfsmittel, viel improvisierter zuging<br />

als heute und man sich etwa am ersten<br />

Abend zusammensetzte, um bis spät in<br />

die Nacht hinein die Gruppen- und Zeiteinteilungen<br />

vorzunehmen, tat der guten<br />

Stimmung keinen Abbruch. Mehr noch:<br />

der Grundstein für die Inhalte – singende<br />

Morgenbetrachtung, Instrumentalund<br />

Gesangsunterricht, auflockernde<br />

Tanzeinheiten, dazwischen Essen und<br />

am Abend Plaudern, Zusammensitzen,<br />

ungezwungenes Musizieren und Tanzen<br />

… dieser Grundstein wurde während der<br />

ersten Woche in Osttirol gelegt.<br />

Dass das Schloss Lengberg aber auch<br />

viel zu klein für die 77 TeilnehmerInnen<br />

und neun ReferentInnen war, das hatte<br />

man spätestens dann erkannt, als dort<br />

sogar aus Klo und Besenkammerl Musik<br />

erklang. Nach einem Abstecher in Imst<br />

im Jahr 1982 fand man dann ab 1983 in<br />

den Räumlichkeiten der Landwirtschaftlichen<br />

Landeslehranstalt in Rotholz endgültig<br />

die perfekten Bedingungen.<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

So perfekt nämlich, dass man sogar einmal<br />

100 der etwa 200 Angemeldeten<br />

absagen musste und als Aufnahmekriterium<br />

einführen musste, nicht öfter als<br />

zwei Mal hintereinander an der Woche<br />

teilnehmen zu können. Otto weiß das so<br />

genau, weil er nach den „Pedarnigs“ die<br />

Musizierwoche ganze 23 Mal (nämlich<br />

von 1987 bis 2005 gemeinsam mit seiner<br />

Frau Lisi und von 2005 bis 2008 mit<br />

Christa Mair-Hafele) leitete. Auch Joch<br />

28 G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2015


RÜCKBLICK<br />

Sichtlich gut gelaunt: Otto und Christine Ehrenstrasser (rechts) mit Markus und Erna Bodner<br />

(damals noch Kronberger) beim Ausflug, der ebenso fixer Bestandteil der Musizierwoche ist.<br />

Weißbacher, der die Woche von 2009<br />

bis 2013 leitete, und Peter Margreiter,<br />

der ab 2014 die Leitung übernahm,<br />

sind Platz-„Probleme“ nicht unbekannt.<br />

Nach wie vor ist der Run darauf sehr<br />

groß, nach wie vor klingt es eine Woche<br />

lang aus allen Winkeln des Hauses, nach<br />

wie vor ist jeder beseelt von der pulsierenden<br />

Stimmung und der unbeschreiblich<br />

positiven Atmosphäre, die sich im<br />

Lauf der Woche entwickelt, und nach<br />

wie vor fällt der Abschied am Samstag<br />

in der Früh sehr schwer. Auf die Frage,<br />

warum die Musizierwoche bis heute so<br />

erfolgreich ist, weiß Otto rasch mehrere<br />

Antworten: „Es passieren Dinge, die<br />

im normalen Unterricht nicht stattfinden<br />

können: Du übst untertags und kannst<br />

es dann am Abend, beim gemütlichen<br />

Zusammensitzen, gleich ungezwungen<br />

umsetzen. Und es ist einfach etwas<br />

Besonderes, in einer Gemeinschaft mit<br />

Gleichgesinnten zu musizieren, zu singen<br />

und zu tanzen. Gerade Jugendliche<br />

werden in ihrem Tun bestärkt, wenn sie<br />

sehen, dass Gleichaltrige auch Volksmusik<br />

machen. Noch dazu bietet Rotholz<br />

ein wunderbares Ambiente. Es findet<br />

während so einer Woche einfach ganz<br />

viel unbewusst statt.“ Das will man Otto<br />

gerne glauben, hat er doch in einer der<br />

Singwochen in Imst unbewusst (?) seine<br />

Frau kennengelernt. Und es soll auch<br />

das ein oder andere Paar bei der Musizierwoche<br />

in Rotholz ganz unbewusst<br />

zusammengefunden haben …<br />

Volksmusik hat „Schule gemacht“<br />

Ob bewusst oder unbewusst: Zusammengefunden<br />

haben oder zusammengeschweißt<br />

wurden in Rotholz auch<br />

mehrere Gruppen, etwa die Oberlienzer<br />

Volksmusikanten, die Tiroler Sunnwendmusig,<br />

die Augeiger oder die<br />

Stoabichl Tanzlmusig: Namhafte Formationen,<br />

in denen auch namhafte Leute<br />

ihr volksmusikalisches Tun entfalten<br />

und dann auch weitergeben konnten.<br />

Die Musizierwoche hat sicherlich die<br />

(Volks-)Musiklehrer-Landschaft in Tirol<br />

ganz wesentlich mitgeprägt. „Sehr viele,<br />

die heute namhafte Musiker und Musiklehrer<br />

sind, haben ‚Rotholz‘ besucht“,<br />

weiß Otto. Und dennoch hat sich heute<br />

einiges gewandelt. „Heute läuft die<br />

(volks-)musikalische Ausbildung großteils<br />

über die vielen Musikschulen im<br />

Land. Früher gab es eine volksmusikalische,<br />

professionelle Betreuung eigentlich<br />

fast nur durch die Musizierwochen.<br />

Dort bekam man Unterricht, etwa auf<br />

der Tiroler Volksharfe, dem Osttiroler<br />

Hackbrett oder der Zither. Es wurden<br />

Noten ausgeteilt – beispielsweise hat<br />

Flor Pedarnig, wenn er Tanzlmusiggruppen<br />

betreut hat, Stückln der Altstadtler<br />

aufgelegt und mit den Teilnehmern eingeübt.<br />

So wurden sie verbreitet. Eine<br />

solche Woche war ein echter Multiplikator.<br />

Und vieles wurde auch extra für<br />

SchülerInnen geschrieben.“ Aber auch<br />

heute ist die Musizierwoche nach wie<br />

vor ein Multiplikator, und zwar für alles,<br />

was man während einer Woche gemeinsamen<br />

Singens, Tanzens, Musizierens,<br />

Aufbleibens, Fein-Habens … erlebt.<br />

Und das ist eben ganz etwas anderes als<br />

das, was man während des Jahres lernt<br />

und mitbekommt. Auch wenn oder gerade<br />

weil in ungezwungenem Ambiente<br />

vieles unbewusst abläuft.<br />

Wer einmal dabei war, will immer wieder kommen: Die Musizierwoche in Rotholz ist bis heute<br />

Magnet für Jung und Alt – und das wird sich nicht so schnell ändern.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 29


RÜCKSICHT<br />

RÜCKBLICK AUF 25 JAHRE JUGEND­<br />

SING- UND MUSIZIERWOCHE<br />

Eine ganze Woche mit Gleichaltrigen musizieren, singen,<br />

tanzen, spielen in Kleingruppen und dazu jede Menge Spaß<br />

haben, wer wollte das nicht. Diesen Traum erfüllen sich<br />

seit 25 Jahren Kinder und Jugendliche in Südtirol.<br />

Text und Fotos: Franz Hermeter<br />

Genau das war auch die Absicht von<br />

Josef Mulser, dem damaligen Obmann<br />

des Südtiroler Volksmusikkreises,<br />

als er 1991 die erste Jugendsing- und<br />

Musizierwoche ins Leben rief. In Luisa<br />

Jaeger und Walter Innerhofer hatte Mulser<br />

eine Volksschullehrerin und einen<br />

Musiklehrer gefunden, die die Leitung<br />

und Verantwortung dafür übernahmen.<br />

Ganze 13 Mal haben Luisa und Walter<br />

unvergessliche Wochen für die heranwachsende<br />

Jugend organisiert und gestaltet<br />

und jedes Mal gab es wässrige<br />

Augen, wenn es hieß, wieder auseinander<br />

zu gehen. Freundschaften entstanden,<br />

die teilweise bis in die heutige Zeit<br />

reichen.<br />

Berühmtheiten<br />

An viele nette Begebenheiten in diesen<br />

Jahren erinnern sich Luisa und Walter<br />

noch sehr genau, denn irgendetwas Besonderes<br />

gab es jedes Jahr. Einige der<br />

Referenten und Teilnehmer stehen heute<br />

auf den „großen Bühnen“ der Welt. Wie<br />

etwa Herbert Pixner, die Geschwister<br />

Marlene und Elisabeth Schuen, die mit<br />

ihrer Cousine Maria Moling als Gesangstrio<br />

„Ganes“ große Erfolge feiern<br />

oder Andé Comploi, der sich heute an<br />

der Wiener Staatsoper als Pressechef für<br />

die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich<br />

zeichnet. Auch dessen Bruder, Dumëne<br />

(ladinisch für Dominik) Comploi war bei<br />

Günther Hopfgartner, Stefanie Unterberger, Walter Innerhofer, Luisa Jaeger, Gernot Niederfringer und Renate Schwärzer beim Anschneiden<br />

der Jubiläumstorte.<br />

30<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


RÜCKSICHT<br />

den „JuSiMu“-Wochen mit dabei. Heute<br />

arbeitet er für Walt Disney als Creativ<br />

Designer in Los Angeles. Sie alle denken<br />

noch gerne an die JuSiMu-Wochen zurück,<br />

wie diese Veranstaltung mittlerweile<br />

gerne von der Jugend genannt wird.<br />

Neue Leitung<br />

Ab dem Jahre 2004 übernahmen Stefanie<br />

Unterberger und Fara Prader für zehn<br />

Jahre als Kursleiterinnen das Ruder der<br />

„JuSiMu“-Wochen. Fara als temperamentvolle<br />

Singlehrerin und Stefanie als<br />

Tausendsassa an den verschiedenen Instrumenten.<br />

Allen zur Seite stand stets<br />

eine Riege der besten Musiklehrer/innen<br />

aus Südtirol, den österreichischen Bundesländern<br />

und Bayern. Nicht weniger<br />

als 74 waren es in den vergangenen 25<br />

Jahren, die ihre Kenntnisse an die heranwachsende<br />

Jugend weitergegeben und<br />

damit wertvolles Kulturgut vermittelt<br />

haben. Gar etliche waren Jahre vorher<br />

selbst noch als Teilnehmer/innen dabei.<br />

Seit nunmehr zwei Jahren zeichnen sich<br />

Renate Schwärzer und Günther Hopfgartner<br />

für die Abwicklung dieser beliebten<br />

Wochen verantwortlich.<br />

Luisa Jaeger und Walter Innerhofer haben 13 Mal die JuSiMu-Wochen geleitet.<br />

Seminarorte waren die Landwirtschaftsschule<br />

Dietenheim im Pustertal, die<br />

Landwirtschaftsschule Salern bei Brixen<br />

und nun seit vielen Jahren das Vinzentinum<br />

in Brixen. Letzteres eignet sich<br />

hervorragend für den Musikunterricht in<br />

Kleingruppen, da genügend Räume vorhanden<br />

sind. Als große Bühne steht ein<br />

großer Theatersaal für das gemeinsame<br />

Tanzen und Singen zur Verfügung. Nicht<br />

zu vergessen sind die Sportanlagen, die<br />

besonders gerne genützt werden. Zum<br />

„silbernen Geburtstag“ im Juni durften<br />

die ehemaligen Kursleiter und der Obmann<br />

des Südtiroler Volksmusikkreises<br />

Gernot Niederfriniger gemeinsam mit<br />

Renate Schwärzer und Günther Hopfgartner<br />

die Jubiläumstorte anschneiden.<br />

Ad multos annos!<br />

Dank und Anerkennung für ihre Arbeit: SVMK-Obmann Gernot Niederfriniger<br />

überreicht den neuen Leitern der JuSiMu-Woche, Renate Schwärzer und Günther<br />

Hopfgartner, das druckfrische Ernst-Thoma-Buch.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 31


RÜCKBLICK<br />

WANDERTAG DES TIROLER<br />

VOLKSMUSIKVEREINS<br />

„In die Berg bin i gern …“: die fünfjährige<br />

Melanie und ihre Schwester<br />

Stefanie Granegger zeigten wie’s<br />

richtig schön klingen kann.<br />

Am 18. Juli machten sich die Mitglieder des TVM trotz tropischer Temperaturen<br />

und denkbar schlechter Wettervorhersagen zur gemeinsamen<br />

Wanderung von Oberndorf in Tirol auf die Bassgeigeralm auf.<br />

Zum Fotzhobel-Spielen ist’s nie zu<br />

spät: Josef Wörgötter unterhielt<br />

die Runde mit dem Hosensackinstrument.<br />

Text: Stefan Brandstätter, Gebietsreferent Kitzbühel | Fotos: Klaus Salinger<br />

Unter der Führung von Gebietsreferent<br />

Stefan Brandstätter<br />

wanderte ein Großteil der Teilnehmer<br />

zu Fuß auf die Alm, wo sie<br />

von den Mitterhögl Weisenbläsern<br />

musikalisch empfangen wurden.<br />

Nachdem sich alle gestärkt und vor<br />

allem ihren Flüssigkeitshaushalt<br />

wieder in Ordnung gebracht hatten,<br />

wurde bald gemeinsam musiziert<br />

und gesungen und der herrliche<br />

Ausblick zum Wilden Kaiser genossen.<br />

Ein lustiger Haufen hatte sich eingefunden:<br />

Von der schneidigen<br />

Sängerin mit gerade einmal fünf<br />

Jahren bis zum 90-jährigen Mundharmonikaspieler<br />

waren alle Altersgruppen<br />

vertreten.<br />

Nach dem Rückmarsch zum Hotel<br />

Penzinghof gab es einen gemütlichen<br />

musikalischen Ausklang mit<br />

der Hoffnung, bald wieder einen<br />

gemeinsamen Ausflug zu unternehmen.<br />

Ein besonderer Dank gilt den<br />

Wirtsleuten von der Bassgeigeralm<br />

und vom Hotel Penzinghof für die<br />

gute Bewirtung!<br />

Ocarina- und Panflötenbau<br />

SÜDTIROL<br />

Harfe<br />

Hackbrett<br />

Zither<br />

grafik: fotolitho lana service<br />

Töne, auf Schwingen getragen...<br />

Meistergilde<br />

Kitzbühel<br />

39022 | Algund | Lagundo | Italy<br />

J.-Weingartner-Str. 47/a<br />

Tel. & Fax: 0039 (0)473 22 02 32<br />

info@musik-plaschke.it | www.musik-plaschke.it<br />

Verkauf, Service<br />

und Zubehör:<br />

A-6370 Kitzbühel<br />

Jochberger Straße 125<br />

Tel. +43/(0) 53 56/62 956<br />

Fax DW 3<br />

info@muernseer.at<br />

www.muernseer.at


STELLT´S ENK VOR<br />

DAS MUSEUM IN DER<br />

WIDUMSPFISTE<br />

In Fügen wird die Lokalgeschichte des Zillertals auf vier<br />

Stockwerken in die Gegenwart geholt. Und auch Musikalien<br />

kommen dort nicht zu kurz.<br />

Text: Günther Klaus | Foto: Heimat- und Museumsverein Fügen, Peter Mader<br />

In dem vom Heimat- und Museumsverein<br />

geführten Museum in der<br />

Widumspfiste wird als Schwerpunkt die<br />

Geschichte der Zillertaler Sängerfamilien<br />

und die damit verbundene Verbreitung<br />

des Liedes „Stille Nacht“ in die<br />

ganze Welt dokumentiert. Anhand von<br />

Bildern, Notenbüchern, Exponaten und<br />

Dokumenten kann man die Reisen der<br />

Sänger in die Welt nachvollziehen. Neben<br />

Fügener Künstlern und Traditionsvereinen,<br />

altem Handwerk, bäuerlichen<br />

Gerätschaften oder etwa der Geschichte<br />

des Bergbaus in Fügen und am Fügenberg<br />

werden aber auch Musikintrumente<br />

präsentiert.<br />

Interessante Musikexponate<br />

Ein Instrument, das die Nationalsängerfamilie<br />

Rainer aus Fügen im Zillertal<br />

baute und auf ihre Sängerreisen<br />

mitnahm, um es zu verkaufen, ist die<br />

„Giggelira“, ein hölzernes Xylophon,<br />

das auch unter dem Namen „Holzharmonika“,<br />

„Strohfidel“ oder „Lignum<br />

Psalterium“ bekannt ist. Die Giggelira<br />

besteht aus 24 bis 26 Klangstäben in<br />

zwei separaten Reihen mit je zwei angebundenen<br />

Strohbündeln. Die Stäbe<br />

sind an den Auflagepunkten waagerecht<br />

durchbohrt und mit einem Band durchzogen<br />

und durch kleine Holzkugeln separiert.<br />

Die Klangstäbe sind an der Unterseite<br />

bogenförmig ausgesägt sowie an<br />

den Ecken abgeschrägt. Die aufgemalten<br />

Tonbuchstaben verweisen auf die Spielhaltung.<br />

Das Instrument liegt mit den<br />

Klangstäben quer zum Spieler und zwar<br />

so, dass die längsten Stäbe dem Spieler<br />

zugewandt sind. Zum Instrument gehören<br />

ein trapezförmiger Kasten mit zwei<br />

Riemen zum Befestigen des Deckels<br />

sowie zwei Klöppel. Catharina Josepha<br />

Pelzer, eine deutschstämmige Gitarristin,<br />

Komponistin und Gitarrenlehrerin,<br />

die in England unter dem Namen Madame<br />

Sidney Pratten sehr berühmt wurde,<br />

schrieb sogar eine Anleitung für dieses<br />

Instrument. Im Museum in der Widumspfiste<br />

in Fügen wird eine solche Giggelira<br />

samt noch vorhandener Preisliste<br />

ausgestellt.<br />

Mit Stolz können wir berichten, dass<br />

unsere Museums-Tätigkeiten im November<br />

2011 in Graz mit dem Österreichischen<br />

Museumgütesiegel bestätigt<br />

wurden.<br />

Unser Museum gewährt den<br />

Mitgliedern des Tiroler Volksmusikvereines<br />

bei Vorlage des<br />

Mitgliedsausweises den ermäßigten<br />

Eintrittspreis von 2,50 €.<br />

Auf Anfrage sind jederzeit Gruppenführungen<br />

(ab 10 Personen)<br />

möglich.<br />

Museum in der Widumspfiste<br />

Fügen, Lindenweg 2, 6263 Fügen<br />

(oberhalb der Kirche)<br />

Infos, Öffnungszeiten, Anfahrt:<br />

www.hmv-fuegen.at<br />

Tel.: +43 650 2448028<br />

Die Giggelira wurde von der Sängerfamilie Rainer auf ihre Reisen mitgenommen.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015<br />

33


STELLT´S ENK VOR<br />

DIE SCHILDBERGMUSIG<br />

Privat-, Musikschul- und Musizierwochenunterricht, ein<br />

strenger Übeplan, Talent und vor allem ganz viel Freude:<br />

Das sind die Zutaten dafür, so erfolgreich zu musizieren<br />

wie die Geschwister Zemmer aus Kastelruth.<br />

Text: Maria und Doris Zemmer | Fotos: Hartmann Seeber, Ralph Kapavik<br />

34<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


STELLT´S ENK VOR<br />

Wir sind die Schildbergmusig, drei Geschwister<br />

– Maria, Doris und Peter Zemmer<br />

– vom Schildberghof in der Gemeinde<br />

Kastelruth. Musik hat uns schon<br />

von klein auf begeistert, deshalb war es<br />

auch nicht verwunderlich, dass wir alle<br />

ein Instrument erlernt haben.<br />

In der Grundschule durfte sich jedes<br />

von uns Kindern sein Lieblingsinstrument<br />

auswählen und sich zum Unterricht<br />

an der Musikschule von Seis anmelden.<br />

Maria war zwei Jahre lang auf<br />

der Warteliste für Steirische Harmonika<br />

und so beschlossen unsere Eltern, einen<br />

Harmonikaspieler zu fragen, ob er Zeit<br />

habe, ihr einige Stunden zu geben. Nach<br />

einigen Jahren Privatunterricht versuchte<br />

Maria es erneut und wurde in der<br />

Musikschule aufgenommen. Zwei Jahre<br />

Musikschulunterricht folgten. Maria<br />

spielt nun seit elf Jahren Steirische Harmonika,<br />

Doris begann vor neun Jahren<br />

die Querflöte zu erlernen und Peter hat<br />

seit sechs Jahren als treue Begleiterin<br />

die Zugposaune.<br />

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“<br />

Wie das Sprichwort schon sagt hatten<br />

auch wir nicht immer Freude am täglichen<br />

Üben. Dank unserer Eltern, die<br />

streng darauf bestanden, dass wir regelmäßig<br />

unser Instrument in die Hand<br />

nahmen, haben wir auch einige Tiefs<br />

auf unserem musikalischen Weg überstanden.<br />

Der Grundsatz, dem wir von<br />

Anfang an folgten, lautete: Wer ein Jahr<br />

Musikschule machen möchte, muss regelmäßig<br />

üben und kann nach diesem<br />

Jahr entscheiden, ob er im nächsten Jahr<br />

weitermachen möchte oder nicht. Sobald<br />

dann die Anmeldung fürs nächste<br />

Jahr auf dem Programm stand, waren<br />

natürlich alle Mühen und der Frust vergessen<br />

und das nächste Jahr folgte.<br />

Dadurch, dass neben der Pflichtschule<br />

die Zeit zum Üben zu Hause begrenzt<br />

war, kam es oft vor, dass wir gleichzeitig<br />

übten. Einer in der Küche, der andere in<br />

Die Giggelira wurde von der Sängerfamilie Rainer auf ihre Reisen mitgenommen.<br />

der Stube, der Dritte im Schlafzimmer.<br />

Natürlich störten wir uns dabei gegenseitig<br />

und so kamen wir auf die Idee,<br />

einfache Stücke zusammen zu spielen.<br />

Bei den Jugendsing- und Musizierwochen<br />

im Vinzentinum in Brixen, die wir<br />

einige Male besuchten, machte nämlich<br />

das Zusammenspiel viel mehr Spaß als<br />

immerzu alleine zu üben.<br />

So übten Maria und Doris immer öfter<br />

zusammen und begannen auch für<br />

Peter Noten für einfaches Begleiten<br />

dazuzuschreiben. Durch Zufall hörte<br />

diese Versuche der damalige Musiklehrer<br />

von Maria, Markus Hochkofler, und<br />

war sofort begeistert. Er motivierte uns,<br />

eine Anfrage für Ensemblestunden zu<br />

stellen, was dann auch genehmigt wurde.<br />

Im nächsten Schuljahr begann dann<br />

unser Ensembleunterricht mit Markus<br />

Hochkofler, der uns so perfekt förderte<br />

und es verstand, uns so viel Freude am<br />

gemeinsamen Musizieren zu vermitteln,<br />

dass wir gar nicht mehr damit aufhören<br />

wollten.<br />

Wir begannen bei kleineren und größeren<br />

Familienfesten aufzuspielen, bei<br />

heiligen Messen in den Kirchen von<br />

Seis und Kastelruth, in Hotels usw. So<br />

wurden wir im Schlerngebiet immer bekannter<br />

und durften auch bei Eröffnungen,<br />

ja sogar bei einer Hochzeit musizieren.<br />

2014 – ein tolles Jahr<br />

Das Jahr 2014 war ein außergewöhnliches<br />

Jahr für uns als Schildbergmusig:<br />

Im April erhielten wir beim 2. Südtiroler<br />

Volksmusikwettbewerb in Klausen das<br />

Prädikat „Ausgezeichnet“. Im September<br />

waren wir bei der Sendung „Musik<br />

in den Bergen“ im Bayerischen Fernsehen<br />

neben Größen wie den Kastelruther<br />

Spatzen und Oswald Sattler zu sehen<br />

und im Oktober erspielten wir uns beim<br />

21. Alpenländischen Volksmusikwettbewerb<br />

in Innsbruck das Prädikat „Ausgezeichnet“.<br />

Als Abschluss eines ohnehin<br />

schon perfekten Jahres durften wir beim<br />

Nikolauskonzert der Kastelruther Spatzen<br />

auf einer großen Bühne auftreten.<br />

Somit war das Jahr 2014 ein sehr aufregendes,<br />

bereicherndes, energiegeladenes,<br />

aber auch anstrengendes Jahr für<br />

uns, das wir sicher nie vergessen werden.<br />

Unsere erste CD – „Iatz geats auf“<br />

Im Winter 2014/2015 erfüllten wir uns<br />

einen großen Wunsch und nahmen unsere<br />

erste CD auf. Man findet darauf ein<br />

bunt gemischtes Programm von alten<br />

Stücken wie „In Voter sein Häusl“ bis<br />

zu neueren Kompositionen von Herbert<br />

Pixner.<br />

Kontakt: Tel.: +39 0471 706885, info@<br />

schildberghof.com<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 35


STELLT´S ENK VOR<br />

DIE VOLKSMUSIKLANDSCHAFT<br />

AUSSERFERN<br />

Alles „AUSSER FERN“ – so könnte man die Volksmusik<br />

im Außerfern bezeichnen. Auch wenn der Fernpass etwas<br />

Trennendes hat, verbindet er den Bezirk Reutte mit Innertirol.<br />

Doch die Einflüsse kamen auch vom Schwäbischen<br />

und Alemannischen. So entwickelte sich eine eigene Volksmusiklandschaft,<br />

auf die die Außerferner stolz sind.<br />

Text und Fotos: Klaus Wankmiller<br />

Im Außerfern gibt es nur wenig schriftlich<br />

überlieferte Volksmusik. Durch<br />

die Grenzlage zur alemannischen und<br />

bairischen Mundart vermischten sich<br />

hier unterschiedliche Strömungen. Aufgezeichnete<br />

Lieder im Dialekt dieser<br />

Region fehlen fast komplett. Im Bereich<br />

der Instrumentalmusik gibt es drei Quellen,<br />

die jedoch meist nur als einstimmige<br />

Weisen notiert sind. Die wohl ausführlichste<br />

Sammlung im Außerfern ist die<br />

„Notentruhe“ des Johann Martin Kerle<br />

aus Weißenbach am Lech. Der Sohn<br />

eines Wegmachers und Bauern wurde<br />

am 10. November 1811 in Weißenbach<br />

geboren. Er spielte auf Geige und Klarinette<br />

fast 70 Jahre zum Tanz auf und<br />

notierte sich Stücke zur Unterstützung<br />

seines Gedächtnisses. Einige dieser<br />

Weisen stammen auch von seinem Mitspieler<br />

Joseph Anton Alber. Seine musikalischen<br />

Schätze wurden nach seinem<br />

Tod am 28. Mai 1893 in einer kleinen<br />

Holztruhe gefunden.<br />

Eine kleinere Sammlung hat sich im Notenheft<br />

des 1890 in Elbigenalp geborenen<br />

Eugen Sepp (genannt „Faber-Sepp“)<br />

überliefert, der zwischen 1907 und 1933<br />

einige Stücke darin verewigte. Der Musiker<br />

arbeitete in den Sommermonaten<br />

im Allgäu. Viele dieser Melodien hatte<br />

er auch von dort mitgebracht. Die dritte<br />

Volksmusiksammlung stammt „aus<br />

dem Gericht Ehrenberg“. Ihr Autor ist<br />

namentlich nicht bekannt. Die darin<br />

überlieferten Hochzeitsmärsche sind für<br />

„Allen Projekten gemeinsames<br />

Ziel ist es, ein besseres<br />

Verständnis im Umgang<br />

miteinander zu erhalten<br />

und kreative Wege der<br />

(musikalischen) Verständigung<br />

zu entwickeln.“<br />

Geigen und Gitarre oder Schwegel und<br />

Trommel notiert.<br />

Volksmusikinstrumente einst und jetzt<br />

Typische Tiroler Volksmusikinstrumente<br />

wie Harfe und Hackbrett sind in diesen<br />

Aufzeichnungen nicht berücksichtigt.<br />

Heute gibt es zahlreiche Volksmusikgruppen<br />

in den verschiedenen Regionen<br />

des Außerfern, die an diese Tradition anknüpfen<br />

oder durch die Breitenarbeit der<br />

Musikschule ins Leben gerufen wurden.<br />

Klassische Instrumente haben ebenso in<br />

die Volksmusikszene Einzug gehalten<br />

wie Okarina und Schwegel als traditionelle<br />

Blasinstrumente. Eine Sonderstellung<br />

im Außerfern nimmt die Familie<br />

Engel ein, die versuchte Volksmusik mit<br />

klassischen Elementen zu verknüpfen,<br />

zu bearbeiten und teilweise auch neu zu<br />

komponieren.<br />

Aber nicht nur die Familie Engel wirkte<br />

im Außerfern. Die Lechtaler Familie<br />

Bischof verbreitete im 19. Jahrhundert<br />

das Liedgut auf ihren Wanderschaften.<br />

In Ehrwald ist allen noch heute die Familie<br />

Petz ein Begriff. Seit kurzer Zeit<br />

bereichert die Familienmusik Haas die<br />

Volksmusikszene im Bezirk Reutte.<br />

Die traditionellen Außerferner Stücke<br />

haben nicht selten einen Mollteil und<br />

verwenden – vielleicht häufiger als üblich<br />

– die vierte Stufe. Auch hier sind<br />

Einflüsse aus dem Alemannischen und<br />

dem Schwäbischen erkennbar.<br />

Aufschwung bei Volkslied und Volkstanz<br />

In den letzten Jahrzehnten verbreitet<br />

sich das Volkslied verstärkt wieder in<br />

den Chören. Außer einigen Kirchenchören<br />

singen vor allem der Chor „InTakt<br />

Außerfern“ und der St.-Ulrichs-Chor<br />

„Pinswang“ regelmäßig traditionelle<br />

Volkslieder bei verschiedenen Gelegenheiten.<br />

Offene Singen sollen die Gesangsfreude<br />

wecken. Seit einiger Zeit<br />

gibt es wieder kleinere Gesangsformationen<br />

wie den „Lechtaler Viergesang“,<br />

den „Reuttener Dreigesang“ oder die<br />

Gruppe „Saitensprung“, die versuchen,<br />

den Außerferner Dialekt in ihren Liedern<br />

mit einzubauen.<br />

Auch der Volkstanz kommt nicht zu<br />

kurz. Es gibt seit einigen Jahren mehrere<br />

Tanzlmusikgruppen und natürlich die<br />

„Schloßanger Geigenmusig“, die 2015<br />

ihr 25jähriges Bestehen feierte. In den<br />

meisten Blasmusikkapellen haben sich<br />

auch Weisenbläsergruppen gebildet, die<br />

36<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


STELLT´S ENK VOR<br />

Volksmusikveranstaltungen bereichern.<br />

Außer dem Gebietsreferenten (Klaus<br />

Wankmiller) und seinem Stellvertreter<br />

(Ernst Rainer) gibt es in den verschiedenen<br />

Talschaften Ansprechpartner<br />

(Lechtal, Tannheimer Tal, Vils, Reuttener<br />

Talkessel und Zwischentoren), die<br />

bereits im letzten Mitteilungsheft vorgestellt<br />

wurden. Seit 2014 findet einmal<br />

im Quartal ein Außerferner Sänger- und<br />

Musikantenstammtisch statt, der eben<br />

diese Talschaften berücksichtigt und<br />

eine Breitenwirkung erzielen soll. Diese<br />

gab es bereits in Pinswang, Wängle,<br />

Jungholz, Weißenbach am Lech und<br />

Ehrwald.<br />

Die Veranstaltungen<br />

Daneben gibt es jährliche Traditionsveranstaltungen<br />

wie das Breitenwanger<br />

Sänger- und Musikantentreffen am<br />

Palmsonntag (Initiator Richard Wasle),<br />

das Tannheimer Sänger- und Musikantentreffen<br />

am ersten Samstag im September<br />

(von Ramona Rief organisiert),<br />

das Tuttn-Fest der Tuttnmusig in Unterpinswang<br />

und die weihnachtliche Volksmusik<br />

im Museum im Grünen Haus<br />

Reutte am Vorabend von Dreikönig.<br />

Einen volksmusikalischen Anschub<br />

brachte der erstmals im Außerfern stattfindende<br />

„Volksmusiktag“, der von Hannes<br />

Neururer in der Musikschule Reutte<br />

durchgeführt wurde und mit einem Aufspielen<br />

im Gasthaus endete. Neue Akzente<br />

waren ebenso das Projekt „Volksmusik<br />

im Museum“ (Bichlbach, Reutte,<br />

Tannheim, Vils), das Außerferner Almsingen<br />

auf der Petersbergalm in Hinterhornbach<br />

und das „Volksmusikschiff“<br />

auf dem Plansee und dem Heiterwanger<br />

See. Bei diesen Gelegenheiten kommen<br />

gerne befreundete Gruppen aus dem<br />

Allgäu und Vorarlberg, die diese Veranstaltungen<br />

mit ihren Weisen bereichern.<br />

Volksmusik ist im Bezirk Reutte also alles<br />

andere „AUSSER FERN“.<br />

Die Familienmusik Haas: Eines der Aushängeschilder des Musikbezirkes Außerfern<br />

Volkslieder vom Schiff: Göfner 4Xang bereichert viele Veranstaltungen gesanglich<br />

Auch Bläserweisen erklingen im Außerfern, im Bild die Pinswanger Bläser auf<br />

dem Volksmusikschiff<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 37


EIN PLATTENLABEL FÜR<br />

DIE VOLKSMUSIK<br />

Bogner Records ist mehr als nur ein Tonstudio – René<br />

Prasky und sein Team bieten ein Rundumpaket an, das von<br />

der Produktion bis zum Vertrieb reicht.<br />

Autor: Lisa Thurner | Fotos Bogner Records<br />

Innovation hinterm Grammophon –<br />

der sich im Firmenlogo befindliche<br />

Vorläufer des Plattenspielers täuscht nur<br />

Uneingeweihte: Hinter Bogner Records<br />

steckt eines der fortschrittlichsten Unternehmen<br />

im Alpenraum. Mit 33jähriger<br />

Erfahrung, großem musikalischen<br />

Gespür und besten Arbeitsbedingungen<br />

für Musiker entwickelte sich der Betrieb<br />

zu einem der führenden Anbieter im Bereich<br />

echter alpenländischer Volksmusik.<br />

Die Firma, mit Sitz in Rottach-Egern<br />

am Tegernsee ist als Produzent, Verleger<br />

und Verkäufer erste Wahl für viele Musiker<br />

und Fans. Vor zwei Jahren legte<br />

der Firmengründer Karl Bogner das Unternehmen<br />

in die Hände seines langjährigen<br />

Tonmeisters René Prasky.<br />

Der Beginn<br />

Der gebürtige Tiroler Karl Bogner<br />

machte sich Anfang der 1980er Jahre<br />

als Alleinunterhalter zum Tegernsee auf.<br />

Dort wurde er sesshaft und erfüllte sich<br />

den Traum Musik selbst zu produzieren.<br />

Er richtete 1982 sein erstes Studio ein<br />

und führte zu Beginn ein Ein-Mann-Unternehmen.<br />

Heute gehören zwölf Mitarbeiter,<br />

ein Tonstudio, ein Musikverlag,<br />

mehrere Labels, ein Vertrieb und Großhandel<br />

zu Bogner Records.<br />

Im August 2000 wurde René Prasky als<br />

Tonmeister angestellt. Durch Zufall kam<br />

er zu Karl Bogner und dieser Anstellung,<br />

obwohl ihn und Bogner mehr verbindet,<br />

wie beispielsweise die Tiroler Herkunft<br />

– Karl stammt aus Brixlegg, René aus<br />

Jenbach, die Ausbildung zum Elektrotechniker<br />

sowie die Liebe zur Musik.<br />

Mit sieben Jahren fing René an Schlagzeug<br />

zu lernen und war stets mit Musik<br />

verbunden. „Von 2005 bis 2010 war ich<br />

jährlich bei internationalen Tourneen<br />

in Island, Hawaii, Norwegen, usw. dabei<br />

und sah, wie unterschiedlich Musik<br />

funktioniert und wie wichtig Volkskultur<br />

ist. Vor zwei Jahren entschloss ich<br />

mich, mit dem Musizieren aufzuhören.<br />

Entweder bin ich Produzent oder Musiker,<br />

beides nebeneinander funktioniert<br />

nicht“, sagt er. Damals übergab ihm<br />

Bogner das Unternehmen: René Prasky<br />

und seine Frau Kathrin führen es seither<br />

sehr erfolgreich.<br />

Weil Qualität einen Namen hat<br />

Bei Bogner Records leidet eines nie,<br />

nämlich die Qualität. Die jahrelange<br />

Erfahrung, Geduld und Vertrauen sowie<br />

ein Rundumpaket bestehend aus<br />

Tonaufnahmen, grafischen Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

Werbung, auf Wunsch<br />

auch Fotoshootings und dem Verkauf<br />

38<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


STELLT´S ENK VOR<br />

der Produkte sorgen für Lösungen aus<br />

einer Hand. Die Technik wurde in den<br />

letzten Jahren weiterentwickelt und ist<br />

auf dem neuesten Stand gehalten. Die<br />

klimatisierten Regie- und Aufnahmeräume<br />

erstrahlen im Tageslicht und erzeugen<br />

durch die ansprechende Ausstattung<br />

für eine angenehme Stimmung. Akustisch<br />

eingemessene Räumlichkeiten sowie<br />

erstklassiges Equipment sorgen für<br />

beste Ergebnisse.<br />

„Jeder Künstler verspürt vor der Produktion<br />

eine gewisse Anspannung, der eine<br />

mehr, der andere weniger. Ich versuche<br />

ihnen diese Anspannung zu nehmen und<br />

lasse mir Zeit. Ich bin fast schmerzlos,<br />

wenn etwas länger dauert. Wenn etwas<br />

gemacht wird, dann muss es passen, ansonsten<br />

wird es keinen Erfolg im Rundfunk<br />

und Vertrieb haben“, beschreibt<br />

René Prasky.<br />

Apropos Erfolg, von Bogner Records<br />

produzierte Titel weisen eine hohe Zahl<br />

an Rundfunk- und Fernseheinsätzen auf.<br />

Seit über 30 Jahren werden Rundfunkund<br />

TV-Stationen sowie die Presse mit<br />

deren Produktionen bemustert. Durch<br />

die hohe Qualität ist die Marke „Bogner<br />

Records“ bei den Sendeanstalten und<br />

Redakteuren äußerst beliebt. Das Label<br />

und der angeschlossene Musikverlag<br />

Bogner kümmern sich um den Schutz<br />

von Urheber- und Leistungsschutzrechten<br />

bei neuen Produktionen. Das Team<br />

berät auch in Sachen GEMA, AKM,<br />

GVL usw.<br />

Daten und Fakten<br />

Bogner Records betreute im Lauf der<br />

Jahre rund 500 Solisten und Gruppen,<br />

die mehr als 10.000 Stücke eingespielt<br />

haben. Die Crème de la crème der alpenländischen<br />

Volksmusik, Blasmusik und<br />

auch sehr gute volkstümliche Interpreten<br />

gehen hier ein und aus und schätzen die<br />

hervorragende technische Ausstattung<br />

bzw. das Unternehmen Bogner Records.<br />

Im Katalog sind knapp 2.500 aktive Produkte,<br />

darunter Tonträger aus eigener<br />

und fremder Produktion in den Bereichen<br />

Volksmusik, volkstümliche Musik<br />

und Blasmusik, Humor, Schlager, Folk,<br />

Pop, Swing, Entspannung, Weihnachten<br />

und Sakrales sowie ein Kinderprogramm<br />

zu finden. Der Schwerpunkt<br />

liegt in der Volks- bzw. Blasmusik. Dazu<br />

kommen Raritäten, die ohne Bogner Records<br />

längst nicht mehr in den Geschäften<br />

erhältlich wären: „Ein Münchner im<br />

Himmel“, Aufnahmen von Bally Prell,<br />

Ida Schumacher oder dem Roider Jackl.<br />

Der Vertrieb wird von der Tochterfirma<br />

„Bogner Records Vertriebs GmbH & Co<br />

KG“ übernommen. „Wir beliefern von<br />

Wien nach Hamburg etwa 1.000 Händler,<br />

davon leider immer weniger Kleine.<br />

Privatkunden können auch bequem<br />

über den Onlineshop bestellen. Was auf<br />

Wunsch unserer Kunden ganz neu ist:<br />

Wie bieten ab sofort Noten mit an“, erzählt<br />

René. Bestellungen, die bis 14:00<br />

Uhr einlangen, werden noch am selben<br />

Tag versandt.<br />

Anfang Juli wurde der Notenbereich<br />

Der Chef von Bogner Records: René Prasky.<br />

vom Mosch-Musikverlag, ein Begriff<br />

im Blasmusikbereich, von Bogner Records<br />

übernommen. „Wir konnten uns<br />

von ca. sieben Mitbewerbern durchsetzen“,<br />

zeigt sich René erfreut.<br />

Wie eine CD ensteht<br />

Bei Bogner Records werden Interpreten<br />

produziert, die authentisch sind. „Wenn<br />

jemand eine CD machen will, dann<br />

kommen die Künstler davor meistens<br />

zu uns. Wir setzen uns zusammen und<br />

besprechen was gewünscht wird, d. h.<br />

wie viele Titel, mit welcher Besetzung<br />

usw. Danach wird ein Termin fixiert und<br />

es geht ins Studio. Wir versuchen die<br />

Gruppen stressfrei möglichst natürlich<br />

wiederzugeben. Das ist eine unserer<br />

Stärken. Uns ist auch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden wichtig. Er soll<br />

zufrieden sein und sich wohlfühlen. Die<br />

Gruppe bzw. der Solist hat bei den Aufnahmen<br />

dann auch die Endkontrolle“,<br />

erklärt der Firmenchef. „Durch jede CD<br />

verbessert sich der Interpret. Viele langjährige<br />

Künstler sind ihrer Linie treu<br />

geblieben.“ Bei Bogner Records entstehen<br />

aus einer Mischung von Erfahrung,<br />

handwerklichem Können und ganz viel<br />

Gespür Tondokumente, die dem Charakter<br />

der Titel und ihrer Interpreten entsprechen<br />

und gerecht werden.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 39


GEBIETSWEIS<br />

„SING MA A TIROLER LIAD!“<br />

So heißt eine Aktion des Tiroler Volksmusikvereins, der<br />

Tiroler Versicherung und des ORF Tirol zur Belebung des<br />

Singens in geselliger Runde für jedermann. Von groß bis<br />

klein, von jung bis alt, von talentfrei bis hochbegabt.<br />

Fotos: privat<br />

Für diese Aktion haben sich im heurigen<br />

Jahr fachkundige Liedlehrer aus<br />

allen Bezirken bereiterklärt, gemeinsam<br />

mit interessierten Sangesfreudigen Tiroler<br />

Lieder einzustudieren, Hilfestellung<br />

bei musikalischen Fragen zu geben und<br />

das nötige Notenmaterial zur Verfügung<br />

zu stellen. Im Speziellen richtet sich das<br />

Angebot an kleine Singgruppen – vom<br />

Zweigesang bis hin zum Doppelquartett.<br />

Die ersten drei Probeeinheiten werden<br />

zur Gänze vom Tiroler Volksmusikverein<br />

und der Tiroler Versicherung finanziert,<br />

bei weiteren drei Einheiten wir die<br />

Hälfte der Kosten übernommen. Nähere<br />

Informationen dazu geben die jeweiligen<br />

Liedlehrer in den Bezirken.<br />

Liedheftl „Sing ma a Tiroler Liad”<br />

Eine Hilfestellung zum ersten Kennenlernen<br />

unserer Tiroler Liadln kann auch<br />

das Heft „Sing ma a Tiroler Liad“ sein,<br />

das dieser Ausgabe beigelegt ist. Wir<br />

haben 20 bekannte Tiroler Lieder in einfacher<br />

Version und somit singbar für jedermann<br />

zusammengestellt, in ein praktikables<br />

Format gepackt und dadurch<br />

eine kleine Tiroler Liedergrundlage geschaffen,<br />

die einen überall hin begleiten<br />

kann.<br />

Ab Herbst werden wir dieses Heft in<br />

großer Auflage im ganzen Land verteilen<br />

– vorerst bekommen es die Mitglieder<br />

des Tiroler Volksmusikvereins und<br />

des Südtiroler Volksmusikkreises exklusiv<br />

und kostenlos zur Juni-Ausgabe des<br />

G‘sungen & G‘spielt dazu.<br />

All jene, die an verschiedenen mehrstimmigen<br />

Besetzungsvarianten dieser<br />

Lieder interessiert sind, können diese<br />

Noten unter www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

kostenlos downloaden oder<br />

über das Vereinsbüro bestellen.<br />

„A Liadl låsst’s hearn!“<br />

So lautet die Einladung zur Teilnahme<br />

am 5. Tiroler Volksliedwettbewerb, der<br />

am 8. November im Studio 3 des ORF<br />

Tirol in Innsbruck über die Bühne gehen<br />

wird. Wir laden Sänger und Sängerinnen<br />

aus Nord-, Ost- und Südtirol ganz herzlich<br />

zu diesem gemeinsamen Singtag ein<br />

und freuen uns schon auf eine rege Teilnahme!<br />

Auch bei dieser Veranstaltung<br />

steht das gemeinsame Tun im Vordergrund<br />

und nebenbei kann man sich gute<br />

Tipps für das weitere Singen von erfahrenen<br />

Fachleuten mitnehmen.<br />

Denn wichtig ist, dass man singt und<br />

vielleicht auch (wieder) gerne singt. Jedenfalls<br />

wünschen wir viel Freude mit<br />

unseren tirolerischen Liedern – also:<br />

Sing ma a Tiroler Liad!<br />

Sa, 13. Juni, 20:00 Uhr<br />

(Kulturgasthaus Bierstindl,<br />

Theatersaal):<br />

Offenes Singen mit<br />

Peter Reitmeier und<br />

Joch Weißbacher,<br />

musikal. Umrahmung:<br />

Lei-koa-Gneat-Tanzlmusig<br />

So, 21. Juni, 15:00 Uhr<br />

(Schloss Landeck):<br />

Offenes Singen mit Liedlehrern<br />

des Bezirkes Landeck, musikal.<br />

Umrahmung durch Oberländer<br />

Musikanten. Findet bei jeder<br />

Witterung statt!<br />

Di, 23. Juni, 20:00 Uhr<br />

(NMS Wildschönau,<br />

Musiksaal):<br />

Offenes Singen mit Steffi<br />

Holaus, musikal. Umrahmung:<br />

Kathrin Witschnig, Sabrina<br />

Haas, Joch Weißbacher.<br />

Gesang liche Unterstützung<br />

durch den Kirchen- und Volksliederchor<br />

Niederau.<br />

Freier Eintritt bei allen Singveranstaltungen!<br />

40<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


GEBIETSWEIS<br />

SinglehrerInnen in den Bezirken:<br />

Eveline Pfeifer, Reutte<br />

(e.pfeifer@tnr.at,<br />

0676 5410046)<br />

Maria Dopler, Reutte<br />

(maria.dopler@gmail.com,<br />

05672 73216)<br />

Richard Wasle, Pfronten<br />

(r.wasle@tsn.at,<br />

0676 88770226)<br />

Christa Mair-Hafele, Kaunertal<br />

(christa.mair-hafele@aon.at,<br />

0664 5061850)<br />

Ferdinand Baumgartner,<br />

Prutz (m.baumgartner@<br />

tsn.at, 0650 7203767)<br />

Andreas Pirschner, Pettneu<br />

(a.pirschner@tsn.at,<br />

0664 1909870)<br />

Nicole Öttl, St. Anton<br />

(n.oettl@tsn.at,<br />

0650 5238304)<br />

Peter Klotz, Längenfeld<br />

(p.klotz@tsn.at,<br />

05253 5782)<br />

Franz Röck, Sautens<br />

(f.roeck@tsn.at,<br />

05252 6705)<br />

Waltraud Reitmeir, Telfs<br />

(waltraud.reitmeir@gmail.<br />

com, 0680 2344980)<br />

Peter Reitmeir, Telfs<br />

(peter@reitmeir.org,<br />

0664 1302597)<br />

Petra Schmid-Weiss, Oberhofen<br />

(petra.schmid-weiss@<br />

gmx.at, 0676 83038835)<br />

Helga Turik, Axams<br />

(h.turik@tsn.at,<br />

0650 6900910)<br />

Elisabeth Kröll, Mayrhofen<br />

(ekroell@me.com,<br />

0664 1546242)<br />

Hans Knauer, Mayrhofen<br />

(hans.knauer@zline.at,<br />

0664 4038635)<br />

Stefan Dengg, Hippach<br />

(s.dengg@tsn.at,<br />

0680 2035264)<br />

Steffi Holaus, Auffach<br />

(s.holaus@tsn.at,<br />

0664 3726229)<br />

Joch Weißbacher, Oberau<br />

(joch@tirol.com,<br />

0664 2533325)<br />

Alois Pletzer, St. Johann<br />

(ea.pletzer@aon.at,<br />

0664 4004874)<br />

Andre Feller, Kitzbühel<br />

(gerdavonmeran@kitz.net,<br />

05356 62284)<br />

Franz Strasser, Kitzbühel<br />

(franz.strasser@notar.at,<br />

0676 6731898)<br />

Karin Walder, Thal<br />

(karin.walder@ams.at,<br />

0664 1508841)<br />

Ludwig Pedarnig, Schlaiten<br />

(ludwig.pedarnig@aon.at,<br />

04853 5628)<br />

41


KREIZWEIS<br />

VOLKSMUSIK UND DIE<br />

QUOTE<br />

Text: Reibeisen<br />

ch…. ist super! Millionen Flie-<br />

stehen drauf!“ Dieser Spruch<br />

„Sgen<br />

kommt dem Reibeisen in den Sinn, wenn<br />

es an die grandiose Programminitiative<br />

von ORF Radio Tirol denkt. Das neue so<br />

genannte „Wohlfühlwochenende“ hat es<br />

in sich, vor allem der Sonntag steht nun<br />

ganz im Zeichen des Wohlfühlens, wie<br />

uns die Verantwortlichen weismachen<br />

wollen: „Ziel ist es, das große Tiroler<br />

Radiopublikum an den Wochenenden<br />

entspannt und stressfrei zu begleiten.“<br />

Und da ist es ja auch nur logisch, dass<br />

als erstes einmal die Morgenweis kurzerhand<br />

gestrichen wurde. Völlig richtige<br />

Entscheidung, wie ich meine, denn<br />

sind wir doch ehrlich: Diese ohrenbetäubenden<br />

almerischen Lieder und Weisen<br />

konnten einem schon den Schlaf rauben.<br />

Eine einzige Frechheit waren auch diese<br />

Almwanderungen, wo diverse Sennerinnen<br />

und Senner sprechen durften, wie<br />

ihnen der (Dialekt-)Schnabel gewachsen<br />

war und ganz Tirol im Dunkeln tappte,<br />

was er wohl gemeint haben könnte, der<br />

Bauer im hintersten Zillertal. Da lobe<br />

ich mir schon den Einheitsbrei unseres<br />

neuen „Wohlfühlsonntags“.<br />

„… die ‚Insrigen‘ werden<br />

schon wissen, was sie tun.“<br />

Andere Werte<br />

Aber genug der Polemik. Wir müssen<br />

nun einmal der Tatsache ins Auge blicken,<br />

dass unsere traditionelle Volksmusik<br />

im öffentlich rechtlichen Rundfunk<br />

zu einem Nischenprodukt verkommen<br />

ist und der so genannte Tiroler Mainstream<br />

offenbar etwas anderes will. Dass<br />

bei unseren nördlichen Nachbarn die<br />

traditionelle Volksmusik gerade bei den<br />

Jungen einen Boom erlebt und es auch<br />

dementsprechend mehr Sendungsangebote<br />

gibt, erscheint zwar sonderbar, mag<br />

uns aber hier nicht weiter kümmern,<br />

denn die „Insrigen“ werden schon wissen,<br />

was sie tun. Seltsam aber, was sich<br />

dieser österreichische Privatsender nur<br />

dabei denkt, das volkskulturelle Sendungsangebot<br />

noch weiter auszubauen,<br />

obwohl diesem Genre ja so miserable<br />

Einschaltquoten bescheinigt werden?<br />

Da kann ich nur sagen:Na servus, wenn<br />

das Schule macht …<br />

Alternativen<br />

Jetzt kann man natürlich weiter wie ein<br />

Rumpelstilzchen schimpfen oder sich<br />

einfach besinnen, denn im modernen<br />

Zeitalter des Internets gibt es ja genügend<br />

Möglichkeiten, seinen Durst nach<br />

echter, unverfälschter Volksmusik zu<br />

stillen. Und dann gibt es ja auch noch<br />

die unzähligen volkskulturellen Veranstaltungen<br />

in Tirol, die sich regen Besuchs<br />

erfreuen.<br />

Was man im Übrigen auch so manchen<br />

Sendungsverantwortlichen wärmstens<br />

empfehlen kann: Das eine oder andere<br />

Mal vorbeizuschauen. Denn bei uns „då<br />

rührt sich wås“, da stimmen die Quoten.<br />

STUBAIER G’SPIEL<br />

UND G’SANG<br />

... mit Volksmusik von Alm zu Alm!<br />

SONNTAG, 06.09. & 20.09.2015<br />

ab 12.30 Uhr<br />

NOCH BIS<br />

26.10.2015<br />

GEÖFFNET!<br />

SERLESBAHNEN MIEDERS | Stubaital | Tel. +43 (0) 5225 62 776 0 | www.serlesbahnen.com<br />

Betriebszeiten Sommer: Täglich von 09.00 bis 16.30 Uhr


STÜCKWEIS<br />

Damit’s nicht immer dasselbe Lied ist:<br />

Hier gibt’s stückweise Zusammengetragenes zum Erproben –<br />

vielleicht bei einem der angekündigten Seminare?<br />

43


#<br />

STÜCKWEIS<br />

Rotholzer Boarischer<br />

Julika Hirzinger gewidmet<br />

Rotholzer- Boarischer<br />

O. Ehrenstrasser<br />

Julika Hirzinger gewidmet<br />

Harfe<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

O. Ehrenstrasser<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1.<br />

2.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2. Teil<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

O.E. Tiroler Musizierwoche, Juli 1999<br />

44<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


STÜCKWEIS<br />

Schualgiahn - Gstanzl<br />

Schualgiahn - Gstanzl<br />

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2. In Mathe werds spånnend in Deitsch werd viel gschriebn,<br />

åber gern sein mir ålm lei bei Turnen gebliebn.<br />

3. Geschichtler werdn gschriebn, Gedichtler gereimt,<br />

jå so bringen mir ummer die långe Schualzeit.<br />

4. L I G, K I T, B E S, G G N,<br />

wenn des net glonggt tian mir no oans derfenn!<br />

5. Der Fritz und da Franzl in der hinterschtn Bånk,<br />

jå de werdn morgn fahln, weil de låchn sich krånk!<br />

LIG = Leben in der Gemeinschaft<br />

und Gesellschaft<br />

KIT = Kommunikations- und Informationstechnologie<br />

BES = Bewegung und Sport<br />

GGN = Geschichte, Geographie,<br />

Naturwissenschaften<br />

6. In der Schual isch es luschtig, då deichts mi so fein,<br />

jå då kannt i no mindeschtens dreißig Jåhr bleibn!<br />

#<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 45


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STÜCKWEIS<br />

Vinzentinum - Boarischer<br />

Florin Pallhuber<br />

Vinzentinum-Boarischer<br />

Hackbrett<br />

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dann Trio<br />

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Dieser Boarische ist während einer Jugendsing- und Musizierwoche im Vinzentinum von Brixen entstanden. Gedacht war er<br />

für zwei Harmonikaspieler, das Stück klingt aber auch in einer Saitenmusikbesetzung gut. Florin Pallhuber<br />

46<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


PROBEWEIS<br />

ANMELDUNG NORDTIROL<br />

Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />

Nordtirol finden Sie nun zum Ausdrucken auf<br />

der Homepage des Tiroler Volksmusikvereins:<br />

http://www.tiroler-volksmusikverein.at.<br />

Bei Bedarf können die Anmeldeformulare<br />

auch zugeschickt werden. Bitte wenden Sie<br />

sich in diesem Fall an das Vereinsbüro:<br />

E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at,<br />

Postadresse: Tiroler Volksmusikverein,<br />

Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, A-6020<br />

Innsbruck, Tel./Fax: 0043/(0)512/39 55 66.<br />

Büroöffnungszeiten: Mo, 14:00 bis 17:00 Uhr<br />

ANMELDUNG SÜDTIROL<br />

Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />

Südtirol finden Sie nun zum Ausdrucken auf<br />

der Homepage des Südtiroler Volksmusikkreises:<br />

http://www.volksmusikkreis.org.<br />

Bei Bedarf können die Anmeldeformulare<br />

auch zugeschickt werden. Bitte wenden Sie<br />

sich in diesem Fall an das Vereinsbüro:<br />

E-Mail: info@volksmusikkreis.org,<br />

Postadresse: Südtiroler Volksmusikkreis,<br />

Dominikanerplatz 7, I-39100 Bozen,<br />

Tel.: 0039/0471/97 05 55, Fax 98 09 22.<br />

Büroöffnungszeiten: Mo bis Fr,<br />

08:00 bis 12:00 Uhr, 13:00 bis 15:00 Uhr.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 47


PROBEWEIS<br />

SINGEN UND MUSIZIEREN IM ADVENT<br />

Ein besinnliches Wochenende, eine Einstimmung und Vorbereitung auf das weihnachtliche Kommen des Herrn durch Singen,<br />

Musizieren und Besinnung. Musikalisch gestalten wir am Samstag Abend eine Adventfeier und am Sonntag Nachmittag den<br />

Gottesdienst.<br />

Beginn:<br />

Ende:<br />

Ort:<br />

Samstag 28. November 2015, 10:00 Uhr<br />

Sonntag, 29. November 2015, ca. 16:00 Uhr nach der Gottesdienstfeier<br />

Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten<br />

Hinweis: bitte bei der Anmeldung unbedingt das Instrument anführen!<br />

Willkommen sind alle SängerInnen sowie MusikantInnen, die unsere alpenländischen<br />

Volksweisen schätzen, gerne singen und musizieren. Besonders<br />

willkommen sind auch Familien (Kinderbetreuung wird angeboten).<br />

Herzlich eingeladen sind die Teilnehmer der verschiedenen Sing- und Musizierwochen<br />

im Sommer (Südtiroler Singtage, Alpenländische Sing- und Musizierwoche<br />

in Lichtenstern, ...)<br />

Alle Referenten, erfahrene Sänger und Musikanten werden uns wieder beim<br />

Singen und Musizieren behilflich sein.<br />

Foto: shutterstock<br />

Kosten:<br />

20,00 € für Erwachsene<br />

10,00 € für Kinder zuzüglich Unterkunft und Verpflegung<br />

Anmeldung: ab September 2015 im Haus der Familie, Lichtenstern 1-7, 39059 Oberbozen/Ritten<br />

Tel. +39 0471 345172, Fax +39 0471 345062, E-Mail: info@hdf.it, www.hdf.it<br />

Weitere Infos beim Südtiroler Volksmusikkreis Tel. +39 0471 970555 oder info@volksmusikkreis.org<br />

SEMINAR FÜR HOSENSACKINSTRUMENTE<br />

… und all’s was no schian klingt.<br />

13. – 15. November 2015<br />

ABLAUF<br />

Beginn:<br />

Ende:<br />

KOSTEN<br />

Seminarbeitrag:<br />

Hotelkosten:<br />

Freitag, 13. November 2015, 18:00 Uhr<br />

Sonntag, 15. November 2015, nach dem Mittagessen<br />

60,00 € für Erwachsene<br />

55,00 € Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereines<br />

50,00 € Kinder<br />

(Stornogebühr p. P.: 25,00 €, ab 1 Woche vorher 100% vom Kursbeitrag)<br />

55,00 €/Tag – Vollpension zzgl. Ortstaxe;<br />

Einzelzimmerzuschlag: 10,00 €<br />

Gasthof Handl, Schönberg im Stubaital<br />

(Zimmerreservierung direkt im Hotel/erst nach Erhalt einer Bestätigung möglich!)<br />

Foto: J. Stecher<br />

Anmeldung bis spätestens 1. Oktober 2015 unter: www.tiroler-volksmusikverein.at.<br />

Ausnahmslos mit Anmeldeformular; 1 Instrument pro Teilnehmer.<br />

48<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


MÅNNSBILD<br />

„AUFGEIGT WEACHT“<br />

Michl Kirchler vom Schwendberg im Zillertal<br />

ist ein Volksmusikant der alten Generation.<br />

Sein schmissiges und ehrliches Geigenspiel<br />

nährt sich aus jener Tradition, die im<br />

Zillertal einst weit verbreitet war.<br />

Text: Yvonne Kathrein | Foto: Andreas Amplatz<br />

Er ist bei Gott kein Aufgeiger, nein. Ganz bescheiden ist er. So<br />

bescheiden, dass ihn das nun bevorstehende Interview fast ein<br />

bisschen nervös macht. „I måg’s normal ibahaupt nid, na.“ Aber<br />

Michl Kirchler ist verschmitzt genug, mir zu sagen, warum es,<br />

an diesem ohnehin bereits heißen Sommertag, so heiß ist in<br />

seiner Stube: „I hun in Heizkörpar nit züeg’schrauft, dass‘s nit<br />

so långe dauacht.“ Dass ihm dabei auch ganz schön heiß ist –<br />

er sitzt mit langärmeligem, weißem Hemd und schwarzer Jeans<br />

vor mir – das scheint er leicht auszuhalten. Aber auch wenn er<br />

bescheiden ist, spielt er die erste Geige, weniger im übertragenen,<br />

als viel mehr im wahrsten Sinne des Wortes. Man kennt<br />

ihn beispielsweise als Mitglied der Schwendberger Geignmusig,<br />

die seit 1990 im Stil der alten Schwendberger Hochzeitsmusik<br />

typische, im Zillertal überlieferte Stückln auf Hochzeiten,<br />

bei Geburtstagen oder Musikantentreffen zum Besten gibt.<br />

Großväterlicher Privatunterricht<br />

Fast sein ganzes Leben lang begleitet ihn dieses in der Tanzmusiktradition<br />

des Zillertals früher so stark verbreitete Instrument<br />

nun schon. Mit circa 8, 9 Jahren bekam er vom Großvater,<br />

der in der Nachbarschaft wohnte, ersten Unterricht. Zu<br />

ihm sei man hie und da auf Besuch gekommen, der Großvater<br />

habe Geige gespielt, und dadurch sei Michl eben zum Geigenspielen<br />

gekommen. Lange überlegt hat er nicht, ob ein anderes<br />

Instrument in Frage käme: Es sei niemand in der näheren<br />

Umgebung gewesen, der ein anderes Instrument gespielt hätte.<br />

Instrumentenauswahl gab’s also keine, genausowenig eine<br />

Lehrerauswahl und schon gar keine Noten. Der Großvater, so<br />

erzählt er mir weiter, habe ihm fünf, sechs Mal die Melodie<br />

vorgespielt. Die musste er sich dann merken. Und dann habe er<br />

eben von Ton zu Ton probiert, das Vorgespielte nachzuspielen.<br />

Gut, dass der Großvater geduldig war, wie er meint. „Siescht<br />

wach friegar schu g’scheitacht“, fügt er lachend hinzu. Es wäre<br />

ansonsten früher schon gescheitert? Wer sein Spiel kennt,<br />

weiß: Davon kann keine Rede sein!<br />

Auch der Großvater hatte sich sein Wissen und Können auf<br />

diese Weise angeeinget, von dessen Vater, aber auch von an-<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 49


MÅNNSBILD<br />

deren Geigenspielern aus dem Zillertal.<br />

Ohne Noten und Aufnahmegerät, rein<br />

aus dem Gedächtnis heraus wurden die<br />

Stückln weitergegeben. Da versteht es<br />

sich von selbst, dass sie nie ganz gleich<br />

klangen. Es versteht sich aber auch von<br />

selbst, dass es eine musikalische Norm,<br />

ein richtig oder falsch in diesem Zusammenhang<br />

nicht gab. „Von uen Berg an<br />

uen, då hod a jeder Geignspieler åndacht<br />

g’spielt.“ Er spricht unentwegt in seinem<br />

wirklich beeindruckend schönen<br />

und charmanten, aber stellenweise auch<br />

nicht ganz einfach zu verstehenden Dialekt.<br />

Von einem „Berg“ zum anderen<br />

hat jeder Geigenspieler die Stückln also<br />

anders gespielt. Er meint mit „Berg“ die<br />

höher gelegenen Siedlungen im Zillertal,<br />

etwa den Zellberg, den Stummer Berg,<br />

den Gerlosberg oder eben den Schwendberg.<br />

„Des wår jå eigntla es Int’ressante.<br />

Då wår no nix Kopie.“ Aus Sicht der<br />

heutigen Musikpraxis freilich, meint<br />

Michl, sei vieles falsch. Wenn man sich<br />

die Stückln, wie sie die Schwendberger<br />

Geigenmusig spielt, anhört, seien sicherlich<br />

viele Fehler drinnen. Beim Proben<br />

spiele man halt einfach ein bisschen<br />

zusammen. So genau nehme man es<br />

nicht. Jeder habe eine Vorstellung vom<br />

Stückl und vor allem vom zweistimmigen<br />

Melodieverlauf und irgendwie gebe<br />

es eben etwas Eigenes dadurch.<br />

Erste Auftritte<br />

Genau dieses Eigene hört man der<br />

Schwendberger Geignmusig an, und das<br />

hat man auch schon der Schwendberger<br />

Hochzeitsmusik, der „Hoazatmüsig“,<br />

angehört. Michl selbst kam dort, in der<br />

Gruppe seines Großvaters, zu einem seiner<br />

ersten Auftritte bei einem Musikantentreffen.<br />

Für den erkrankten Großvater<br />

eingesprungen ersetzte er also damals,<br />

mit etwa dreizehn Jahren, die erste Geige<br />

und sollte fortan noch „an etlas Mål<br />

mitfong.“ Auch wenn man früher noch<br />

keinen Unterschied zwischen Volksmusik<br />

und volkstümlicher Musik machte,<br />

sowohl bei der Hochzeits- als auch bei<br />

der Geigenmusig blieb man der überlieferten<br />

Tradition treu.<br />

Ausflüge in andere Genres<br />

Angesprochen darauf, ob Michl selbst<br />

nie volkstümliche Musik gespielt habe,<br />

meint er: „Na, weil i kue so a Showmensch<br />

bi. Na, des müesch dü megn,<br />

nid.“ Richtig, er ist bescheiden. Obwohl<br />

… er hat früher einmal ein paar Jahre<br />

in einem Duo mit Verstärker in Hotels<br />

im Zillertal gespielt, erinnert er sich,<br />

alles, quer durch den Gemüsegarten,<br />

mit Ziecher, Geige, Harfe, Gitarre und<br />

Keyboard. Auch wenn der Verdienst<br />

sehr gut war, hatte das alles auch seinen<br />

Preis. Manchmal hätten sie während der<br />

Saison in der Woche acht Mal musiziert,<br />

vor allem am Wochenende häuften sich<br />

die Spielereien, sodass sie am Samstag,<br />

am Sonntag Nachmittag und am Abend<br />

ausrückten. Wenn da der Herbst gekommen<br />

und es ruhiger geworden sei, sei<br />

man schon fast verrückt gewesen. „Åft<br />

håsch megn af di Fanta-Farm.“ Das<br />

muss er mir jetzt näher erklären. „Jå,<br />

wenn du dir jedn Tåg a påår ochnstoeßesch,<br />

nid. De stelln dar’s Zoig her, und<br />

nippesch ålweil asö dahin, des tüesch dü<br />

ålle Tog, und … na, des … isch brutal.<br />

Hoi, woasch wås, då mågsch jå nimma,<br />

wenn’s sö öfte hinteranånda ischt,<br />

und åft weagscht hålt a bissl luschtiga,<br />

nid.“ Alles klar. Auch wenn er der „Fanta-Farm“<br />

entging: Seit damals gibt es<br />

für ihn nur mehr die Musik, die er tatsächlich<br />

auch spielen will, entweder mit<br />

der Geignmusig oder auch mit den Zillerbrügglern,<br />

wo er Ziecher spielt. Und<br />

auch das spielt er auf seine Art, weil er<br />

es sich ebenfalls von anderen „Ziechspielern“<br />

im Zillertal abgeschaut oder<br />

vielmehr abgehört hat.<br />

Wie die Muttersprache<br />

In den frühen 70er-Jahren sollte der<br />

Tiroler Filmemacher Bert Breit auf den<br />

Hof zum Großvater kommen und unter<br />

Anderem den Unterricht, den Michl vom<br />

Großvater bekam, für den Dokumentarfilm<br />

„Die Zillertaler Geiger“ festhalten.<br />

Welch wertvolles Dokument einfachen,<br />

aber wirkungsvollen Musikunterrichts!<br />

Die Stimme aus dem Off kommentierte<br />

die Szene, in der der Großvater dem<br />

jungen Michl Ton für Ton ein Stückl<br />

beibringt, folgendermaßen: „Michl<br />

lernt vom Kirchler Hans das Geigenspiel<br />

zwar nicht schulmäßig, dafür auf<br />

eine viel bessere, modernere Art. Michl<br />

lernt die Musik so, wie er seine Muttersprache<br />

gelernt hat.“ Das, was hier als<br />

modern bezeichnet wird, ist heutzutage<br />

dennoch eher eine Seltenheit, ja, seine<br />

Art zu spielen, erwachsen aus der Zil-<br />

50<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


KONZEPT • AUFNAHME • GRAFIK • MARKETING • VERTRIEB • VERLAG • NOTEN<br />

lertaler Tradition, wird wohl auch über kurz oder lang so nicht<br />

mehr erklingen. „Wenn i a der Müsigschüele geleangt had ‘s<br />

Geignspieln, åft spielad i nid asö wie i ietz spiel. Geaht nit.“<br />

Ja, das kann ich mir vorstellen, dass sein Spiel anders klingen<br />

würde, hätte er in der Musikschule Unterricht erhalten. Die Bogenführung<br />

sei es vor allem, die anders sei. Vielleicht, fügt er<br />

hinzu, sei für das musikalische Verständnis jener, die in der Musikschule<br />

unterrichten, seine Art zu spielen sogar falsch. Aber<br />

schmissig sei es halt, um das gehe es ja. „Didl-dada-dadl“, ahmt<br />

er die Achteln in einem Landler, einem so genannten „Kugilaten“,<br />

nach und will damit zum Ausdruck bringen, dass der spezielle<br />

Bogenstrich dafür verantwortlich sei, dass es nicht langweilig<br />

klingt. Wenn man das mit dem Bogen einmal heraußen<br />

habe, sei das eh alles immer ähnlich … Klar, er ist bescheiden.<br />

„Wenn i a der Müsigschüele geleangt had ‘s Geignspieln, åft<br />

spielad i nid asö wie i ietz spiel.“<br />

★ Traditionelles Familienunternehmen seit über 45 Jahren<br />

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(durch die Größe geeignet auch für Blasmusikaufnahmen)<br />

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Bitte um vorherige Terminvereinbarung.<br />

Unsere aktuellen Neuheiten:<br />

Auswendiges Spiel<br />

Um mir zu verdeutlichen, was er meint, nimmt Michl die Geige<br />

zur Hand und spielt mit kräftigem Strich einen Teil eines<br />

Landlers mit typischen Achteln in Dreiklangszerlegungen vor,<br />

in jedem Takt die eins noch stärker anstreichend, mit dem linken<br />

Fuß den Takt mitklopfend: Jamm bam, bamm bam, bamm bam<br />

… immer auf die Eins und auf die Drei. Bei der Wiederholung<br />

spielt er die letzten zwei Takte zweistimmig: eine schmissige<br />

punktierte Viertel, eine Achtel, eine Viertel, und eine Halbe.<br />

„Hö, woasche wos i mua?“ Er spielt noch einmal ein paar Takte<br />

einer anderen Landlermelodie: „Hö. Des dida-dadl-dada-dim.<br />

Dass des … åft wirkt des, nid.“ Ja, ich verstehe ganz genau, was<br />

er meint. Aber beschreiben kann man’s tatsächlich nicht, nur hören,<br />

fühlen und es dann eben nachzumachen versuchen. Auch<br />

Noten würden die Wirkung ganz sicherlich vollkommen verändern.<br />

Das Freispielen, so ist er überzeugt, klinge immer anders<br />

als das Spiel nach Noten. Wenn man etwas frei spiele, könne es<br />

schon hie und da sein, dass man etwas hineinspiele, was einem<br />

grade so „von der Laune“ komme. „Und des wirkt åft eigntla<br />

a tie Mol bärig. Siesch konzentriegsch di af des Blattl und …“<br />

Er spricht nicht weiter, wir wissen beide, was er meint. Und außerdem<br />

ist es mittlerweile so heiß in der Stube, dass ich mich<br />

auch nicht mehr konzentrieren kann. Michl hat sein Ziel erreicht!<br />

„So, blitzt’s schu. Kimmd amend a Hoachwetar, ha?“,<br />

fragt er wieder mit diesem schelmischen Unterton. Er weiß genau,<br />

es ist der Fotograf, der draußen schon auf ihn wartet, um<br />

ihn abzulichten. Das „Hoachwetar“ kommt tatsächlich noch,<br />

aber da sitze ich schon im Auto und fahre die unzähligen Kurven<br />

vom Hochschwendberg ins Tal hinunter. Die Scheibenwischer<br />

unterstützen auf die eins den Landler, der mir nicht mehr aus<br />

dem Kopf geht. Didl-dada-dadl, Didl-dada-dadl …<br />

VLADO KUMPAN<br />

und seine Musikanten<br />

CD 353 070<br />

Herzig<br />

PFLERER GITSCHN<br />

CD 353 025 • inser Schmuckkastl<br />

BLECHBERG<br />

MUSIKANTEN<br />

CD 353 075<br />

Wir treiben‘s auf die Spitze!<br />

DIE INNSBRUCKER<br />

BÖHMISCHE<br />

CD 353 060<br />

Unvergessliche Märsche<br />

BLASKAPELLE<br />

GEHÖRSTURZ<br />

CD 353 091 • Spinnsch iatz?<br />

DIE OBERNBERGER<br />

BÖHMISCHE<br />

CD 353 049<br />

Unser erster Streich<br />

Unsere Notenverlage (eigener Notenvertrieb):<br />

ÖSTERREICH: Fon: 05238 / 515-0 • Fax: 05238 / 515-51<br />

DEUTSCHLAND: Fon: 08823 / 926545 • Fax: 08823 / 926842<br />

SCHWEIZ: Fon: 00423 / 3775050 • Fax: 00423 / 3775051<br />

Mail: info@tyrolis.com • noten@tyrolis.com<br />

www.tyrolis.com • www.tirolmusikverlag.at<br />

TIROLER<br />

KIRCHTAGMUSIG<br />

CD 353 030 • 40 Jahre<br />

zum Tanzen und Zualosn<br />

EBBSER KAISERKLANG<br />

CD 353 047 • Haarausfall<br />

ZILLERTALER<br />

WEISENBLÄSER<br />

Tiroler Tanzmusikanten<br />

CD 353 055 • 20 Jahre


Zillert<br />

Sunnro<br />

Bere<br />

Inns<br />

baye<br />

der<br />

Stad<br />

Wir<br />

Tradi<br />

sorge<br />

größ<br />

Volks<br />

Bis R<br />

„Die<br />

„Das<br />

10.30<br />

18.00<br />

11.00<br />

18.00<br />

DIE SEEFELDER KAUFMANNSCHAFT PRÄSENTIERT:<br />

Altes<br />

Handwerk<br />

TIROL<br />

Samstag, 12. und Sonntag, 13. September 2015<br />

Fußgängerzone Seefeld in Tirol<br />

PROGR<br />

Sam<br />

10.30<br />

18.00<br />

HISTORISCHE TRAKTORENPARADE am Samstag<br />

GROSSER TRACHTENUMZUG am Sonntag<br />

SONDERAUSSTELLUNG im Kapitelsaal<br />

13.00<br />

18.30


Zillertaler Röcklfrauen<br />

Stubaier Freitagsmusig<br />

Sunnroan-Musig aus Reith bei Seefeld<br />

Kindergruppe aus dem Gadertal<br />

Die Vielsaitigen<br />

Bereits zum 18. Mal findet die Präsentation „Altes Handwerk in Tirol“ in Verbindung mit dem Bezirkstrachtenverband<br />

Innsbruck Stadt / Land statt. In den Straßen der Seefelder Fußgängerzone werden Nord-, Süd- und Osttiroler sowie<br />

bayerische Handwerker – vielfach die letzten Meister ihres Faches – ihr Können zeigen. Mit der Bürgermusikkapelle Seefeld,<br />

der Bürgermusikkapelle Ellbögen und der Musikkapelle Hatting in Verbindung mit dem Bezirkstrachtenverband Innsbruck<br />

Stadt / Land, werden 800 Teilnehmer aus Nord- und Südtiroler Trachtenvereinen diesen einmaligen Umzug gestalten.<br />

Wir erleben hautnah die Verbundenheit zur Tracht. Nach dem Umzug werden an 9 verschiedenen Standorten Tanzaufführungen in alter<br />

Tradition dargeboten. Die Schuhplattler-Gruppen aus Seefeld und Scharnitz freuen sich schon, Ihnen ihr Können zu zeigen. Für Unterhaltung<br />

sorgen verschiedene Tiroler Trachtengruppen, die am Sonntag mit Musik und Tanz durch die Fußgängerzone ziehen. Der Veranstalter legt<br />

größten Wert auf das musikalische Rahmenprogramm. An beiden Tagen wird in der gesamten Fußgängerzone an verschiedenen Plätzen echte<br />

Volksmusik von Musikgruppen aus Nord-, Südtirol und Bayern geboten.<br />

Bis Redaktionsschluss haben sich bereits folgende Volksmusikgruppen angemeldet:<br />

„Die Stubaier Freitags Musig“, „Die Zommgschwoasten“, „Die Tanzmusig Edelweiss“, „Reiser Walter mit seinem Mittenwalder 3-Gsang“,<br />

„Das Michl Trio“, „Der Naviser 4-Gsang“, „Die Vielsaitigen“, „Die Sunnroan-Musig“ und „Die Geroldsabacher Hausmusig“.<br />

PROGRAMM:<br />

Samstag, 12. September 2015<br />

10.30 bis<br />

18.00 Uhr Handwerksfest<br />

10.30 bis<br />

18.00 Uhr Bauernmarkt am Dorfplatz<br />

11.00 bis<br />

18.00 Uhr Musikpavillon: Es konzertieren<br />

die „Sunnroan-Musig“ aus Reith bei Seefeld<br />

sowie kleinere Volksmusikgruppen an<br />

verschiedenen Plätzen im Zentrum<br />

13.00 Uhr Historische Traktorenparade<br />

begleitet von der Musikkapelle Scharnitz<br />

18.30 Uhr Abendgottesdienst<br />

in der Pfarrkirche zum Heiligen Oswald<br />

in Seefeld mit dem Männerchor<br />

„Puschtra Xong“ aus dem Pustertal/Südtirol<br />

PROGRAMM:<br />

Sonntag, 13. September 2015<br />

10.00 Uhr Heilige Messe in der Pfarrkirche zum<br />

Heiligen Oswald in Seefeld – der Kirchenchor<br />

Seefeld singt die „Frauenmesse“ von Gabriel Fauré<br />

10.30 bis<br />

17.00 Uhr Handwerksfest<br />

11.00 bis<br />

12.45 Uhr Musikpavillon: Frühschoppenkonzert<br />

der Bürgermusikkapelle Seefeld<br />

13.00 Uhr Großer Trachtenumzug<br />

Der einmalige Trachtenumzug wird von der Bürgermusikkapelle<br />

Seefeld, der Bundesmusikkapelle<br />

Ellbögen und der Musikkapelle Hatting begleitet.<br />

Anschließend verteilen sich die Trachtengruppen zum Tanz. Zudem spielen 12<br />

kleinere Volksmusikgruppen den ganzen Tag über – verteilt an verschiedenen Plätzen.<br />

13.00 bis<br />

17.00 Uhr Musikpavillon: Es konzertiert<br />

die „Sunnroan-Musig“ aus Reith bei Seefeld<br />

Trachtenumzug und Tanzaufführung<br />

am Sonntag, 13. September 2015<br />

Q Pavillon<br />

Seefelder Plattler in Verbindung mit 2er-Musik<br />

W Infobüro<br />

Trachtenverein „Alpler Schwaz“<br />

Trachtenverein „D`Sonnwendler“ Münster<br />

E Seefelder Platzl<br />

Brauchtumsgruppe Matrei am Brenner<br />

und Trachtenverein „Die Naviser“<br />

R Kapitelsaal<br />

Trachtenverein „D`Koasara“ Kufstein<br />

T Kaltschmid<br />

Trachtenverein „Edelweiss“ Mieming<br />

Y Hotel Diana<br />

Trachtenverein „Almrausch“ und „Edelweiß“<br />

U Postamt<br />

Trachtenverein „Die Amraser“<br />

und Trachtenverein „D`Burgstodler“ Hötting<br />

I Casino<br />

Haller Bindertanzgesellschaft<br />

O Peter Schuhe<br />

Karwendler Plattler


VORSICHT<br />

AUFG’HORCHT IN INNSBRUCK<br />

Aufgrund des letztjährigen großen<br />

Erfolges treten auch heuer wieder<br />

Volksmusikgruppen aus allen Teilen<br />

Österreichs, Bayerns und Südtirols unter<br />

dem Motto „Volksmusik erobert die<br />

Stadt“ an den schönsten Plätzen von<br />

Innsbruck auf und präsentieren traditionelles<br />

Volksmusik-Kulturgut. Die<br />

festliche Eröffnung wird am Freitag,<br />

den 23. Oktober 2015 ab 20:00 Uhr auf<br />

der Seegrube über die Bühne gehen:<br />

ORF-Moderator Franz Posch wird mit<br />

seiner „Liabsten-Weis-Partie“ musikalische<br />

Freunde wie die Stubaier Freitagsmusig,<br />

die Gramartmusig, das Gstanzlduo<br />

Maultasch & Tiroler Kas sowie die<br />

Seehof Musi aus Bayern willkommen<br />

heißen. Die Nordkettenbahnen stellen<br />

für diesen stimmungsvollen Abend hoch<br />

über den Dächern von Innsbruck besonders<br />

günstige Auffahrtstarife zur Verfügung.<br />

Zuvor wird ORF Radio Tirol bereits um<br />

18:00 Uhr in der Sendereihe „Dahoam<br />

in Tirol“ ausführlich über die Veranstaltung,<br />

die musikalischen Gäste und das<br />

ganze „Drumherum“ berichten.<br />

Am Samstag, den 24. Oktober 2015<br />

treten dann MusikantInnen und SängerInnen<br />

aus dem gesamten Alpenraum<br />

jeweils rotierend zwischen 11:00 und<br />

17:00 Uhr vor dem Goldenen Dachl,<br />

am Köhleplatz, bei der Annasäule, dem<br />

Franziskaner Platz, im Kaufhaus Tyrol<br />

und in den Rathausgalerien auf und werden<br />

die gesamte Innenstadt zum Klingen<br />

bringen. Unter anderem dürfen wir den<br />

Raistinger Jugendgsang, die Geigerei<br />

Schreiner und die Äff-tam-tam-Musikanten<br />

aus Bayern, das Gesangsgstrio<br />

Dreierlei aus Kärnten, die Herma Haselsteiner-Preisträger<br />

2014 Ybbsfeldstreich,<br />

die Bröllerhofmusig aus Tirol,<br />

die Narrischen aus der Steiermark, die<br />

StreichZupf-Familienmusik Haas aus<br />

dem Außerfern, die Wimmleit’n Musi<br />

aus Salzburg und viele weitere in Innsbruck<br />

begrüßen. Für das leibliche Wohl<br />

wird mit kulinarisch-tirolerischen Köstlichkeiten<br />

gesorgt.<br />

Wer noch mehr echte Volksmusik hören<br />

und erleben will, ist herzlich eingeladen,<br />

das große Sänger- und Musikantentreffen<br />

im Bierstindl zu besuchen. Ab 20:00<br />

Uhr treffen sich alle Mitwirkenden von<br />

„Aufg’horcht“. Sie werden das ganze<br />

Haus mit Musik erfüllen und in allen<br />

Stuben aufspielen. Den Höhepunkt des<br />

Abends bildet der Festabend im Theatersaal,<br />

durch den uns die bekannte<br />

BR-Moderatorin Traudi Siferlinger und<br />

unser ORF-Sprecher Peter Kostner begleiten<br />

werden.<br />

„Aufg‘horcht in Innsbruck“ – ein Wochenende,<br />

das nicht nur volksmusikinteressierte<br />

Menschen aufhorchen lassen<br />

wird. Man darf gespannt sein!<br />

Franz Posch heißt Sie mit der „Liabsten-Weis-Partie“<br />

herzlich willkommen...<br />

Das Team von ORF Radio Tirol rund um<br />

Peter Kostner hält Sie am Laufenden...<br />

Die bekannt Moderatorin Traudi Siferlinger<br />

führt durch den Abend<br />

54<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


Foto: Andre Schönherr<br />

Volksmusik erobert die Stadt<br />

23. + 24. Oktober 2015<br />

Freitag, 23. Oktober<br />

20:00 Uhr Eröffnungsabend<br />

Restaurant Seegrube mit:<br />

Franz Posch/ Liabste Weis Partie<br />

Stubaier Freitagsmusig<br />

Maultasch & Tiroler Kas<br />

Gramart Musig<br />

Seehof Musi<br />

Samstag, 24. Oktober<br />

11:00 und 17:00 Uhr, Volksmusik-Gruppen aus dem gesamten<br />

Alpenraum an den schönsten Plätzen von Innsbruck!<br />

Goldenes Dachl | Köhle Platz | Annasäule | Kaufhaus Tyrol |<br />

Rathausgalerien | Franziskaner Platz<br />

20:00 Uhr „Volksmusik im Bierstindl“, mit allen anwesenden<br />

Gruppen und Solisten.<br />

Moderation: Traudi Siferlinger (BR) und Peter Margreiter<br />

Infos unter: www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 55


VORSICHT<br />

STUBAIER G‘SPIEL UND G‘SANG …<br />

MIT VOLKSMUSIK VON ALM ZU ALM<br />

Sänger und Musikanten unterhalten ab 12:30 Uhr bei der Ochsenhütte,<br />

dem Gleinserhof, dem Gasthaus Sonnenstein und dem<br />

Bergrestaurant Koppeneck. Genießen Sie dazu Stubaier Köstlichkeiten<br />

der Miederer Almwirte. Bei jeder Witterung!<br />

So, 6. September: Lei koan Gneat Musig, Tiroler Festtagsmusig,<br />

Ebenfelder Zwoagsang, Widdersberg Soatnmusig, D’Huangartler<br />

So, 20. September: Alt-Mittenwalder Vierklang, Zithermusi<br />

Fütterer/Mittenwald, Stubaier Freitagsmusig, Fulpmer Flügelhornduo,<br />

Voter und Madl Zwoagsang, Stubaier Tanzlmusig, Die<br />

Gmiatlichen<br />

So, 6. September 2015 | So, 20. September 2015, ab 12:30 Uhr<br />

Mieders<br />

Foto: S. Margreiter<br />

21. ISELTALER HACKBRETTLER­<br />

TREFFEN/AINET<br />

Foto: LudwigPedarnig<br />

Seit 40 Jahren treffen sich Hackbrettler aus nah und fern zum<br />

Iseltaler Hackbrettlertreffen, um zahlreiche (alte und neue)<br />

Solostückln vorzutragen. Aber nicht nur Hackbrettspieler sind<br />

willkommen – alle Sänger und Musikanten und natürlich auch<br />

„Züelouser“ sind zu diesem Nachmittag herzlich eingeladen.<br />

Auf euer Kommen freuen sich: Florian Pedarnig, die Schlaitner<br />

Sänger und die Arbeitsgruppe Osttirol des Tiroler Volksmusikvereines<br />

So, 27. September 2015, 14:00 Uhr<br />

Gemeindesaal Ainet<br />

ZIRLER BEGEGNUNGEN<br />

In der Premiere dieser neuen Veranstaltungsreihe trifft niemand<br />

Geringeres als das Vokalensemble „piccanto“ aus Salzburg –<br />

Gewinner der „Großen Chance der Chöre“ – auf die glockenklaren<br />

Stimmen des Kärnter Viergesangs und die flotten Weisen<br />

der Hoameligen aus Tirol. Durch den Abend begleitet Peter<br />

Margreiter.<br />

Foto: Kärntner Viergesang<br />

Sa, 3. Oktober 2015, 20:00 Uhr<br />

B4 - Kultur- und Veranstaltungszenturm Zirl<br />

Kartenreservierungen unter: www.b4-zirl.at, oder Innsbruck-<br />

Info, bzw. Tourismusbüro Zirl<br />

56<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


„SING MA A<br />

TIROLER LIAD“<br />

IM AUSSERFERN<br />

Die Außerferner SinglehrerInnen Maria Dopler,<br />

Eveline Pfeifer und Richard Wasle laden alle, die<br />

Lust am Singen von Volksliedern haben, zu einem<br />

gemeinsamen Singen in froher Runde ein. Dabei<br />

wir das neue Liederheft „Sing ma a Tiroler Liad!“<br />

des Tiroler Volksmusikvereins vorgestellt. Alle<br />

Mitwirkenden bekommen diesen kleinen Band<br />

geschenkt und haben so die Möglichkeit, auch in<br />

Zukunft gemeinsam diese Lieder auszuprobieren.<br />

Foto: LudwigPedarnig<br />

Do, 1. Oktober 2015, 19:30 Uhr<br />

Aula der Neuen Mittelschule am<br />

Königsweg in Reutte<br />

TIROLER<br />

VOLKSLIEDCHOR<br />

Wir singen gemeinsam im „großen Tiroler<br />

Volksliedchor“ im ORF Radio Tirol Oktober-Festzelt<br />

mit den Liedlehrerinnen Stefanie<br />

Holaus und Elisabeth Kröll.<br />

Mitwirkende: Schüpflpartie und Maultasch &<br />

Tiroler Kas<br />

Moderation: Peter Kostner<br />

Do, 8. Oktober 2015, Einlass ab 19:30 Uhr,<br />

Beginn 20:00 Uhr<br />

Messegelände Innsbuck<br />

Eintritt frei!<br />

Foto: Andreas Schönherr<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 57


VORSICHT<br />

WILDSCHÖNAUER<br />

KRAUTINGERWOCHE<br />

Highlights<br />

Museumskirchtag<br />

mit Bundesmusikkapelle Niederau, Sturmlöda und Schützen,<br />

Handwerkern, Bauernstandl mit Wildschönauer Spezialitäten.<br />

Musikalische Umrahmung: „gramArtmusig“ und „Salvenberg<br />

Trio“. Eintritt frei!<br />

So, 4. Oktober 2015, ab 12:00 Uhr<br />

Bergbauernmuseum z’Bach, Oberau<br />

„Krautingerfestl“<br />

Kulinarisches aus der Schweizerhof-Küche, Bekanntgabe<br />

des „Krautinger des Jahres“.<br />

Musikalische Umrahmung: die „Innsider“.<br />

Sa, 10. Oktober 2015, Einlass ab 19:00 Uhr,<br />

Beginn 20:00 Uhr<br />

Genusswirt Schweizerhof, Mühltal<br />

MUSIKANTENHOAGASCHT<br />

IN WÖRGL<br />

Foto: Barbara Moser<br />

Der Verein „Wörgler Musikantenhoagascht“ lädt ein zum<br />

GH Hauserwirt in Wörgl-Boden.<br />

Mitwirkende: Rotweindler Dreigsang, „Der Harte Kern“,<br />

Familienmusik Puchleitner, Fuchs und Has, Sprecher: Joch<br />

Weißbacher<br />

Eintritt: freiwillige Spenden<br />

Fr, 9. Oktober 2015, 20:00 Uhr<br />

GH Hauserwirt in Wörgl-Boden<br />

KÄRNTEN TRIFFT TIROL!<br />

… Volksmusik beim Hoferwirt<br />

Kärntner Lieder und Kärntner Musik treffen auf Tirolerisches<br />

– gespielt, gesungen und gekocht.<br />

Ein Volksmusikabend mit dem Männerfamilienquartett<br />

Knaller vom Weißsensee, dem Zithersolisten Fabian Steindl<br />

aus Mühlstatt am See, dem Gstanzlduo Maultasch & Tiroler<br />

Kas und der Stubaier Freitagsmusig.<br />

Dazu serviert der Hoferwirt Schmankerln und Kostbarkeiten<br />

aus der Kärntner- und Tiroler Küche.<br />

Fr, 16. Oktober 2015, 20:15 Uhr<br />

Hotel-Restaurant „Der Hoferwirt“/Neustift i. Stubaital<br />

Eintritt: freiw. Spenden, Tischreservierung ist erbeten!<br />

(+43 5226 2201)<br />

Foto: Ralph Kapavik<br />

58<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


VORSICHT<br />

16. TUTTN-FEST’L<br />

IN UNTERPINSWANG<br />

Foto: Ernst Rainer<br />

Die Tuttenmusig aus Pinswang veranstaltet zum 16. Mal das bereits<br />

legendäre Tutten-Fest’l – ein Abend mit Volksmusik, Volkstanz,<br />

Gesang und Mundartgedichten. Die „4Hinterberger Musikanten“<br />

aus Nußdorf am Inn und die Tuttnmusig spielen zum<br />

Volkstanz auf. Zwischendurch sorgen der Anzenberger Dreigesang<br />

aus Wallgau mit Liedern und Ludwig Hindelang aus Nesselwang<br />

mit heiteren und besinnlichen Texten für Abwechslung. Für Speis<br />

und Trank ist bestens gesorgt. Eintritt: Freiwillige Spenden.<br />

Sa, 24. Oktober 2015, 20:15 Uhr<br />

Gemeindesaal in Unterpinswang<br />

A LIADL LASST’S HEARN<br />

Der Tiroler Volksmusikverein lädt gemeinsam mit dem ORF<br />

Tirol und dem Südtiroler Volksmusikkreis in das Studio 3 des<br />

Funkhauses zum Festabend mit den ausgezeichneten Gruppen<br />

des 5. Tiroler Volksliedwettbewerbes ein. Musikalische Umrahmung:<br />

Tiroler Tanzmusikanten. Moderation: Peter Kostner. Kartenreservierung<br />

unter: +43 512 566 533. Eintritt frei!<br />

Natürlich sind auch alle Interessierten zu den Wertungssingen,<br />

die den ganzen Tag über im Studio 3 stattfinden, herzlich eingeladen.<br />

Genaue Informationen: www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

Foto: Irmgard Sinnesbichler<br />

So, 8. November, 20:00 Uhr<br />

ORF Studio 3/Innsbruck<br />

SÄNGERTREFFEN<br />

BEIM STANGLWIRT<br />

Foto: Stanglwirt<br />

Das traditionelle Sängertreffen beim Stanglwirt findet bereits<br />

zum 129. Mal statt. Die besten Sänger und Musikanten<br />

der echten Volksmusik treffen sich im über 400 Jahre alten<br />

Gasthof, um gemeinsam zu singen und zu musizieren. Dabei<br />

steht neben der ursprünglichen Volksmusik vor allem die<br />

Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren im Mittelpunkt.<br />

Tisch- und Kartenreservierungen können gerne direkt<br />

unter reservierung@stanglwirt.com oder +43 5358 2000<br />

vorgenommen werden.<br />

Sa, 14. November 2015, 20:00 Uhr<br />

Going, Stanglwirt<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 59


VORSICHT<br />

VERANSTALTUNGEN 2015<br />

Foto: F. Hermeter<br />

SEPTEMBER 2015<br />

Do, 03.09. (18:00 Uhr) – So, 06.09. (18:00<br />

Uhr): Harfe und Raffele – bauen und<br />

spielen. Mals/Vinschgau, Mittelschule<br />

Mals, Gasthof Iris. Anmeldung und Informationen<br />

bis 30.06. bei Gernot Niederfriniger<br />

unter 0039 335 5628004 oder via<br />

E-Mail: gernotniederfriniger@hotmail.<br />

com<br />

Fr, 04.09. – So, 06.09.: Osttiroler Singund<br />

Musizierwochenende. Lienz, LLA<br />

Lienz/Peggetz.<br />

Anmeldung bis 31.07. bei Eva Wibmer<br />

(0664 4171647) oder Julia Warscher<br />

(0699 10740355)<br />

Sa, 05.09., 20:15 Uhr: Sänger- und Musikantentreffen.<br />

Tannheim, Gemeindesaal.<br />

Anmeldung, Informationen und<br />

Tischreservierung unter 0676 3281753.<br />

So, 06.09., 20:00 Uhr: Jubiläum „50 Jahre<br />

VTG Schlanders“. Schlanders<br />

So, 06.09., ab 10:00 Uhr: 17. Ziachorgelspielertreffen.<br />

Aldein, am Koflhof<br />

So, 06.09., 15:00 Uhr: Volksmusik auf<br />

der Burg. Schloss Karneid<br />

So, 06.09., 12:30 Uhr: Stubaier G‘spiel<br />

und G‘sang. Stubaital. Almen rund um<br />

die Serles.<br />

Mitwirkende: Lei-koa-Gneat-Tanzlmusig/Tirol,<br />

Tiroler Festtagsmusig/Alpbach,<br />

Ebenfelder Zwoagsang/Alpbach,<br />

Widdersberg Soatnmusig/Axams, D’<br />

Huangartler/Tiroler Oberland<br />

Mi, 09.09., 20:30 Uhr: Volksmusikabend.<br />

Dorf Tirol, Festsaal des Vereinshauses.<br />

Mitwirkende: Prissianer Tanzlmusig,<br />

Pflerer Gitschn, Gerd Ladurner-Steirische<br />

Ziachorgl, Sprecher: F. Hermeter<br />

Fr, 11.09., 20:00 Uhr: Geistliches Volkslied.<br />

Ellmau, Maria-Heimsuchungs-Kapelle.<br />

Mitwirkende: Ellmauer Chorklang,<br />

Begleitende Texte: Helene Bichler, Herbert<br />

Schachner<br />

Sa, 12.09., 19:00 Uhr: G’schicht’n,<br />

G’spiel und G’sang aus Bayern, Salzburg,<br />

Tirol u. d. Steiermark. Erl, Passionsspielhaus.<br />

Sprecher: Joch Weißbacher.<br />

Karten: Tourismusbüro Erl,<br />

+43 5373 8139 (Vorm.), +43 664 5884461<br />

(Nachm.), Infos: sepp.kitzbichler@tsn.at<br />

So, 13.09., 14:30 Uhr: Sänger- und Musikantenhoangart.<br />

Karneid, Schloss<br />

Karneid<br />

Di, 15.09., 20:30 Uhr, Kirchenkonzert<br />

mit der Stubaier Freitagsmusig.<br />

Neustift, Pfarrkirche zum Hl. Georg, freier<br />

Eintritt.<br />

Do, 17.09., 20:00 Uhr, Musikantenhoangart.<br />

Mils b. Hall, GH Reschenhof<br />

So, 20.09., 8:30 Uhr: Sauderer Kirchtag.<br />

Sauders/Villanders. Beginn m. Hl. Messe,<br />

anschl. Frühschoppen mit Tanzlmusig,<br />

Böhmischer, Volkstanzgruppe und<br />

den „Jungen Villanderer Plattlern“<br />

So, 20.09., 12:30 Uhr: Stubaier G‘spiel<br />

und G‘sang. Stubaital, Almen rund um<br />

die Serles. Mitwirkende: Alt-Mittenwalder<br />

Vierklang, Zithermusi Fütterer/<br />

Mittenwald, Stubaier Freitagsmusig,<br />

Fulpmer Flügelhornduo, Voter und Madl<br />

Zwoagsang/Mieders, Stubaier Tanzlmusig,<br />

Die Gmiatlichen/Navis<br />

Do, 24.09., 20:30 Uhr: Volksmusikabend.<br />

Algund, Vereinshaus Peter Thalguter.<br />

Mitwirkende: Die Herwärtigen aus<br />

Algund, die Burggräfler Stubenmusik,<br />

Sprecher: Johann Lanz<br />

Fr, 25.09., 20:00 Uhr: Offenes Singen.<br />

LLA Weitau/St. Johann i. Tirol. Singlehrer:<br />

Christian Plattner<br />

So, 27.09.: Festlicher Kirchtag.<br />

Kramsach, Museum Tiroler Bauernhöfe.<br />

So, 27.09., 14:00 Uhr: 21. Iseltaler Hackbrettlertreffen.<br />

Ainet, Gemeindesaal.<br />

Alle Hackbrettspieler, Sänger, Musikanten<br />

und natürlich auch „Züelouser“ sind<br />

zu diesem Nachmittag herzlich eingeladen.<br />

OKTOBER 2015<br />

Do, 01.10., 19:30 Uhr: „A Liadl lasst’s<br />

hearn!“ im Außerfern. Reutte, NMS am<br />

Königsweg.<br />

Die Außerferner SinglehrerInnen Maria<br />

Dopler, Eveline Pfeifer und Richard<br />

Wasle laden alle, die Lust am Singen von<br />

Volkslieder haben, zu einem gemeinsamen<br />

Singen in froher Runde ein.<br />

Fr, 02.10., 20:00 Uhr: Hoangart der VTG<br />

Mals. Taufers im Münstertal (CH)<br />

Fr, 02.10., 20:00 Uhr: Vinschger Hoangart.<br />

Laatsch, Gasthaus Lamm. Es laden<br />

ein: Südtiroler Volksmusikkreis/Bezirk<br />

Vinschgau, Volkstanzgruppe Mals, Bildungsausschuss<br />

Mals, Musikschule<br />

Oberer Vinschgau<br />

Sa, 03.10., 19:00 Uhr: Herbsthoagascht.<br />

Kufstein, Hotel Andreas Hofer (Hofer-Stadl).<br />

Mitwirkende: Sparchner Klarinetten,<br />

Söllandler Hoagaschtmusig, Harfe Niederacher<br />

Lisi, Oberwöhrer Zwoagsang,<br />

Unterlandler Dreigsang, Geschichten<br />

und Gedichte von und mit Renate Dillersberger;<br />

Platzreservierung: 0699<br />

10394609<br />

Foto: Inge Köpfle<br />

60<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


VORSICHT<br />

Sa, 03.10., 20:00 Uhr: Zirler Begegnungen.<br />

Zirl. Veranstaltungszentrum Zirl.<br />

Mitwirkende: Vokalensemble „piccanto“<br />

aus Salzburg, Kärnter Viergsang, die<br />

Hoameligen, Moderation: Peter Margreiter<br />

Do, 08.10., 20:00 Uhr: Tiroler Volksliedchor.<br />

Innsbruck, Messegelände.<br />

Liedlehrerinnen: Stefanie Holaus und<br />

Elisabeth Kröll. Mitwirkende: Schüpflpartie,<br />

Maultasch & Tiroler Kas, Moderation:<br />

Peter Kostner, Eintritt frei!<br />

Do, 08.10., 20:30 Uhr: Volksmusikabend.<br />

Algund, Vereinshaus „Peter Thalguter“<br />

Fr, 09.10., 20:00 Uhr: Musikantenhoagascht.<br />

Wörgl, GH Hauserwirt. Mitwirkende:<br />

Der Harte Kern, Rotweindler<br />

Dreigsang, Familienmusik Puchleitner,<br />

Fuchs und Has, Sprecher: Joch Weißbacher,<br />

Eintritt: freiwillige Spenden<br />

Sa, 10.10., 19:30 Uhr: Musikantenhoagascht.<br />

Kundl, Gemeindesaal. Mitwirkende:<br />

4 Klang, Familienmusik Puchleitner,<br />

Innbrüggler, Gstanzlsänger<br />

Maultasch und Tiroler Kas, Moderator:<br />

Franz Posch, Saaleinlass 19 Uhr<br />

So, 11.10., 20:00 Uhr: Mariensingen in<br />

der Pfarrkirche, Dorf Tirol<br />

So, 11.10., ab 10:00 Uhr: Törggelen,<br />

Karneid, Vereinshaus<br />

So, 11.10., 20:00 Uhr: Mariensingen,<br />

Dorf Tirol, Pfarrkirche<br />

Do, 15.10., 20:00 Uhr, Musikantenhoangart.<br />

Mils b. Hall, GH Reschenhof<br />

Fr, 16.10., 20:15 Uhr: Kärnten trifft<br />

Tirol! Neustift/Stubaital, Hotel „Der Hoferwirt“.<br />

Mitwirkende: Männerfamilienquartett<br />

Knaller vom Weißensee, Zithersolist<br />

Fabian Steindl aus Mühlstatt am See,<br />

Gstanzlduo Maultasch & Tiroler Kas,<br />

Stubaier Freitagsmusig.<br />

Sa, 17.10., 20:00 Uhr: Jubiläumsabend<br />

„15 Jahre Familienmusik Arzberger“.<br />

Brandenberg, Pfarr- und Gemeinde saal.<br />

Mitwirkende: Stubaier Freitagsmusig,<br />

Afelder Dreigsang/Wildschönau, Die<br />

Ganggalbichler/Kramsach, Männerchor<br />

Brandenberg, Familienmusik Arzberger<br />

Moderation: Joch Weißbacher, Eintritt:<br />

Freiw. Spenden<br />

Uhr Gottesdienst, Pfarrkirche; 10:00 Uhr<br />

Frühschoppen m. Tanzlmusi, Kulturhaus;<br />

14:00 Uhr Ziachorgl- und Musikantentreffen.<br />

Es laden ein: Volkstanzgruppe<br />

Mals, Südtiroler Volksmusikkreis/<br />

Bez. Vinschgau<br />

Mo, 26.10., 13:00 bis 17:00 Uhr: Tag der<br />

offenen Tür mit Volksmusik. Landeck,<br />

Schloss Landeck<br />

Fr, 30.10., 20:00 Uhr: Offenes Singen.<br />

St. Johann i. Tirol, LLA Weitau. Singlehrer:<br />

Joch Weißbacher<br />

Sa, 31.10., 19:00 Uhr: Volksmusikabend.<br />

Landeck, Stadtsaal. Mitwirkende: Inntaler<br />

Partie d. Stadtmusik Landeck, Schraminger<br />

Zwoagsang Brixen/Südtirol,<br />

Streichhölzer Oberland/Imst, Doppelquartett<br />

Imster Liederkranz, echtSTARK<br />

Oberland/Bez. Ldck., SoatnKAG/Ibk.-Land,<br />

Moderation: Nikolaus Köll<br />

NOVEMBER 2015<br />

Fr, 06.11., 20:00 Uhr: 37. Musikantenstammtisch.<br />

Klobenstein/Ritten, Ansitz<br />

Kematen<br />

Fr, 06.11., 20:00 Uhr: Vinschger Hoangart.<br />

Latsch, Bierkeller. Es laden ein:<br />

Südtiroler Volksmusikkreis/Bezirk Vinschgau,<br />

Bildungsausschuss Latsch, Musikschule<br />

Unterer Vinschgau<br />

Foto: Georg Hofer<br />

Foto: Klaus Wankmiller<br />

Sa, 10.10., 20:00 Uhr: Volksmusikstammtisch.<br />

Ehrwald, Hotel „Tiroler<br />

Zugspitze“. Bitte Instrumente und Noten<br />

zum Singen mitbringen!<br />

Foto: Arzberger<br />

So, 18.10., ab 13:00 Uhr: Kestn, Wein<br />

und Musik. Kramsach, Museum Tiroler<br />

Bauernhöfe. Geselliger Herbstnachmittag<br />

mit Törggelen<br />

Sa, 24.10., 20:15 Uhr: 16. Tuttn-Fest’l.<br />

Unterpinswang. Die „4Hinterberger<br />

Musikanten“ aus Nußdorf am Inn und<br />

die Tuttnmusig spielen zum Volkstanz<br />

auf. Weitere Mitwirkende: Anzenberger<br />

Dreigesang/Wallgau, Ludwig Hindelang/<br />

Nesselwang mit heiteren und besinnlichen<br />

Texte, Eintritt: freiw. Spenden.<br />

So, 25.10., 14:00 Uhr: Ziachorgl- und<br />

Musikantentreffen. Mals, Kulturhaus.<br />

Alle Ziachorglspieler und Gruppen mit<br />

Ziachorgl sind herzlich eingeladen. 9:00<br />

Sa, 07.11., 18:00 Uhr: Hoangart mit<br />

Törggelen. Montan, Kalditscherhof<br />

Sa, 07.11., 19:30 Uhr: Wirtshauslieder<br />

selber singen. Kiefersfelden, alte Stube<br />

im Blaahaus (Heimathaus). Mitwirkende:<br />

Schmid Zwoagsang, Kirnstoaner Trio,<br />

Helmut Hoch. Weitere Infos: Musikwart<br />

Trachtenverein Grenzlandler, Markus<br />

Schmid, Tel.: +49 8033 309035<br />

Sa, 07.11., 20:00 Uhr: Hoangart und Kathreintanz<br />

im „Millander Hof“, Brixen/<br />

Milland<br />

So, 08.11.2015, 20:00 Uhr: A Liadl<br />

lasst’s hearn. Innsbruck/ORF Studio 3.<br />

Festabend mit den ausgez. Gruppen des<br />

5. Tiroler Volksliedwettbewerbes. Mus.<br />

Gestaltung: Tiroler Tanzmusikanten,<br />

Moderation: Peter Kostner. Kartenreserv.:<br />

+43 512 566 533. Eintritt frei!<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015 61


VORSICHT<br />

DEZEMBER 2015<br />

So, 06.12., 17:00 Uhr u. 19:00 Uhr:<br />

Advent unterm Schlern. Kastelruth,<br />

Pfarrkirche. Mitwirkende: Kirchenchor<br />

Kastelruth, Hausmusik Fischnaller (Lüsen),<br />

Schildbergmusi (Kastelruth), Völser<br />

Männerviergesang. Infos unter +39<br />

0471 706333 bzw. info@kastelruth.com<br />

So, 06.12., 17:00 Uhr: Singen und Musizieren<br />

zum Advent. Schloss Tirol, Rittersaal<br />

Sa, 12.12. u. So, 13.12., jew. 17:00 Uhr:<br />

Tiroler Adventsingen. Innsbruck, Congress<br />

So, 13.12., 17:00 Uhr: Adventsingen. Algund,<br />

Pfarrkirche<br />

So, 13.12., 19:00 Uhr: Adventhoagascht.<br />

Wörgl, GH Hauserwirt<br />

Do, 17.12., 20:00 Uhr: Musikantenhoangart.<br />

Mils b. Hall, GH Reschenhof<br />

Do, 17.12., 20:30 Uhr: Kaltenbacher Advent.<br />

Kaltenbach, Musikpavillon<br />

So, 20.12., 18:00 Uhr: Adventkonzert.<br />

Kaltenbach, Marienkapelle<br />

Sa, 26.12.2015 – Fr, 01.01.2016: Volkstanz-Winterlehrgang.<br />

Tanzen, musizieren<br />

und singen. Lichtenstern am Ritten,<br />

Haus der Familie. Weitere Infos im Büro<br />

der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz, Tel.<br />

+49 0471 970555 oder info@arge-volkstanz.org<br />

FORTLAUFEND<br />

Volksmusikalische Gestaltung des<br />

Sonntagsgottesdienstes in der Kapuzinerkirche<br />

Brixen jeden 1. Sonntag d. M.<br />

(von Oktober bis Mai)<br />

Volksliedsingen zum Lernen und Mitsingen<br />

für alle jeweils am Dienstag um<br />

20:00 Uhr im Saal „Studio“ des FORUMS<br />

Brixen.<br />

Termine: 06.10./03.11./01.12. 2015 und<br />

02.02./01.03./05.04./03.05.2016<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Den aktuellen Kalender und detaillierte<br />

Informationen zu den Veranstaltungen<br />

finden Sie auf unseren Homepages:<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

www. volksmusikkreis.org<br />

Haben auch Sie eine volksmusikalische<br />

Veranstaltung anzukündigen?<br />

Ihre Bezirksreferentinnen und -referenten<br />

nehmen das Was, Wann und Wo<br />

gerne entgegen. Die Kontaktadressen<br />

finden sich auf der Homepage des Tiroler<br />

Volksmusikvereins:<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

Wichtig: Bilder können nur mit Informationen<br />

zum Bild (abgebildete Personen,<br />

Bildrechte) abgedruckt werden!<br />

NEUES HÖRFUNKPROGRAMM IN SÜDTIROL<br />

Das neue Radio „BR Heimat“ ist seit 15. Juni 2015 auch<br />

in Südtirol. Für die Freunde echter Volksmusik und deren<br />

zahlreiche Südtiroler Interpreten verbreitet die RAS<br />

das Hörfunkprogramm „BR Heimat“ nun landesweit über<br />

Digitalradio DAB+<br />

R Heimat“ ist das erste Voll-<br />

für traditionelle al-<br />

„Bprogramm<br />

penländische Volksmusik, Blasmusik,<br />

Volkskunde und Brauchtum im deutschsprachigen<br />

Raum. Das Programm wird<br />

seit vergangenem Februar vom Bayerischen<br />

Rundfunk überaus erfolgreich<br />

in Bayern ausgestrahlt. In diesem<br />

Programm – so RAS-Präsident Rudi<br />

Gamper – werden auch Musik- und<br />

Textbeiträge aus Südtirol gesendet und<br />

Südtiroler Interpreten erhalten somit<br />

eine wichtige Plattform für die Verbreitung<br />

ihres kulturell hochwertigen Liedund<br />

Musiziergutes.<br />

Aufgrund zahlreicher Anfragen von<br />

Seiten der Südtiroler Bevölkerung hat<br />

die Landesregierung beschlossen, das<br />

Programm „BR Heimat“ auch in Südtirol<br />

über das digitale Sendenetz der<br />

RAS zu verbreiten. Kulturlandesrat Philipp<br />

Achammer weist darauf hin, dass es<br />

dabei nicht um die Ausstrahlung eines<br />

Konkurrenzprogramms für die lokalen<br />

Hörfunkbetreiber geht, sondern einzig<br />

und allein darum, der Südtiroler Bevölkerung<br />

wertvolles Volksmusikgut rund<br />

um die Uhr zur Verfügung zu stellen.<br />

V. l. n. r.: Johann Silbernagl, Technischer Direktor der RAS, Rudi Gamper, Präsident der RAS,<br />

Stefan Frühbeis, Programmdirektor BR Heimat, Philipp Achammer, Kulturlandesrat und<br />

Georg Plattner, Direktor der RAS (Foto: RAS).<br />

62<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2015


VORSICHT<br />

VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />

WOCHENPROGRAMM<br />

MONTAG 18.05 – 19.00 UHR<br />

“A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />

mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />

abwechselnd gestaltet<br />

von Franz Hermeter, Roland Walcher,<br />

Heidi Rieder, Hannes Premstaller und<br />

Christine Wieser<br />

DIENSTAG 19.40 UHR<br />

Kulturjournal: Der wöchentliche Blick<br />

in die Kulturszene mit Stefan Nicolini,<br />

Redaktion: Renate Gamper<br />

20.00 Uhr: „Der Kulturabend“<br />

Redaktion: Renate Gamper, Markus<br />

Laimer und Kathrin Bragagna<br />

MITTWOCH 18.05 – 19.00 UHR<br />

“A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />

mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />

abwechselnd gestaltet<br />

von Hannes Premstaller, Franz Hermeter,<br />

Heidi Rieder, Roland Walcher und<br />

Christine Wieser<br />

DONNERSTAG 18.05 – 19.00 UHR<br />

“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />

– ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />

gestaltet von Heike Tschenett<br />

(Wiederholung am Samstag um 10.05<br />

Uhr und am Sonntag um 14.00 Uhr)<br />

FREITAG 17.05 – 18.00 UHR<br />

“Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />

mit Judith Edler (alle 14 Tage)<br />

18.05 – 19.00 Uhr<br />

Blasmusik zum Feierabend,<br />

eine Sendung mit Dieter Scoz<br />

SAMSTAG 10.05 – 11.00 UHR<br />

“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />

– ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />

gestaltet von Heike Tschenett<br />

(Whg. am Sonntag um 14.00 Uhr)<br />

11.05 – 12.00 UHR<br />

“Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />

mit Judith Edler (alle 14 Tage, Whg.)<br />

12.10 – 12.30 UHR<br />

„So sieg holt is“, der Wochenrückblick<br />

mit Dietmar Prantl<br />

SONNTAG 08.15 - 09.00 UHR<br />

“A Liadl und a Musig für di“ –<br />

Volksmusik am Sonntagmorgen:<br />

abwechselnd gestaltet von Luisa Jäger,<br />

Christine Rier, Franz Hermeter, Heidi<br />

Rieder, Christine Wieser und Sigrun<br />

Falkensteiner<br />

11.05 – 11.30 UHR<br />

“Blasmusik“: gestaltet von<br />

Gottfried Veit<br />

11.05 – 12.00 UHR<br />

Unterwegs mit RAI Südtirol.<br />

Volksmusik-Aufzeichnung aus Südtiroler<br />

Ortschaften von und mit Markus<br />

Laimer. Sonntags von 11.05-12.00 Uhr<br />

(Aufzeichnung und Sendung nach Vereinbarung).<br />

13.15 - 14.00 UHR<br />

“Zwa Fiedeln, a Klampfn und an schian<br />

Gsång“: eine Sendung mit Peter Altersberger<br />

14.00 – 15.00 UHR<br />

“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />

- Ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />

gestaltet von Heike Tschenett<br />

Live-Stream für Hörer im Ausland über:<br />

www.raisuedtirol.rai.it<br />

SEPTEMBER – OKTOBER –<br />

NOVEMBER 2015<br />

JEDEN MONTAG 18.04 – 19.00 UHR<br />

ORF Radio Tirol<br />

„Tiroler Weis“<br />

gestaltet von Hermann Pallhuber<br />

JEDEN DIENSTAG 18.04 – 19.00 UHR<br />

ORF Radio Tirol<br />

„Blasmusik/Tiroler Weis“<br />

Blasmusik und Volksmusik<br />

gestaltet von Peter Kostner<br />

JEDEN DONNERSTAG<br />

18.04 – 19.00 UHR<br />

ORF Radio Tirol<br />

„Tiroler Weis“<br />

gestaltet von Martina Moser<br />

NEU SEIT MÄRZ 2015:<br />

JEDEN FREITAG 18.04 – 19.00 UHR<br />

„Dahoam in Tirol – Tiroler Lebensart<br />

zum Wochenende“<br />

19:04 – 20.00 Uhr „Kraut & Ruabn –<br />

Neue Volksmusik“ (WH Sonntag 19.04<br />

Uhr)<br />

„MUSIKANTEN SPIELT’S AUF“,<br />

19.03 – 20.00 Uhr:<br />

Montag und Dienstag: Volksmusik aus<br />

unserem Archiv<br />

Mittwoch: Blasmusik aus unserem<br />

Archiv<br />

„DAS PLATZKONZERT“:<br />

NEU: feiertags von 18.00 – 19.00 Uhr<br />

gestaltet von Peter Kostner<br />

ÖFFENTLICHE VOLKSMUSIK-<br />

VERANSTALTUNG:<br />

ORF Tirol- Studio 3 am Rennweg in<br />

Innsbruck<br />

08.11.2015 – „A Liedl lasst’s hearn“<br />

mit Peter Kostner<br />

29.11.2015 – “So klingt Weihnachten”<br />

mit Hermann Pallhuber<br />

Um Voranmeldung für diese Veranstaltung<br />

wird gebeten unter:<br />

0512 566533, studio3.tirol@ORF.at<br />

Hier können Sie das aktuelle Programm<br />

des ORF Tirol Kulturhauses erfahren.<br />

http://tirol.orf.at/studio/tags/studio3/<br />

MEI LIABSTE WEIS:<br />

Am 03.10.2015<br />

aus dem Johann-Stüdl-Saal in Kals am<br />

Großglockner/Osttirol im Mostviertel in<br />

Niederösterreich


A Liadl lasst‘s hearn!<br />

Tiroler Volksliedwettbewerb<br />

Sonntag, 08. November 2015 | 10:00-18:00 Uhr | Studio 3, ORF Tirol<br />

Veranstalter<br />

ORF - Landesstudio Tirol<br />

Tiroler Volksmusikverein<br />

Südtiroler Volksmusikkreis<br />

Infos & Anmeldung<br />

Tiroler Volksmusikverein<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

s.steuma@gmail.com<br />

Tel. +43 (0)664 5061850<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at


VEREINSMEIEREI<br />

RÜCKMELDUNGEN<br />

AUSDRÜCKLICH<br />

ERWÜNSCHT<br />

Wir haben uns bemüht, das neue „G’sungen & G’spielt“<br />

interessant, innovativ, leserfreundlich,<br />

nett, kritisch,<br />

denkwürdig, lustig, informativ,<br />

traditionell, auflockernd,<br />

geistreich, schön, bunt, ansprechend,<br />

zu gestalten. Dennoch:<br />

Erstlingswerke sind<br />

wie Schnitzrohlinge. Sie sind<br />

zwar aus dem Gröbsten raus,<br />

aber sie könnten durchaus<br />

auch noch da und dort einen<br />

Feinschliff vertragen.<br />

Liebe Vereinsmitglieder,<br />

sollte sich Ihre Post- bzw. E-Mail-Adresse in letzter Zeit<br />

geändert haben, lassen Sie uns das bitte wissen. Das<br />

ermöglicht bzw. erleichtert die Zustellung vereinsinterner<br />

Informationen (Newsletter, „G’sungen & G’spielt“ etc.).<br />

Wenden Sie sich bitte<br />

in Nordtirol an tvmv@tiroler-volksmusikverein.at bzw.<br />

an Tiroler Volksmusikverein, Gabelsbergerstraße 1, Postfach<br />

807, 6023 Innsbruck;<br />

Tel./Fax +43 512 395566<br />

in Südtirol an info@volksmusikkreis.org bzw. an Südtiroler<br />

Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen;<br />

Tel.: + 39 0471 970555, Fax: +39 0471 980922<br />

Foto: hobbyschnitzen.de<br />

Gerne nehmen wir Vorschläge<br />

zur Feinbearbeitung unter<br />

der E-Mail-Adresse<br />

yvonne.kathrein@uibk.<br />

ac.at entgegen!


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MITGLIED WERBEN & GRATIS ZUM<br />

TIROLER ADVENTSINGEN!<br />

Willkommensgeschenk für<br />

jedes neue Mitglied:<br />

1 Freikarte für das Tiroler Adventsingen im Congress<br />

Innsbruck. Dasselbe auch als Dankeschön für Sie,<br />

wenn Sie ein neues Mitglied werben oder jemandem<br />

eine Jahresmitgliedschaft schenken!<br />

Einfach Formular ausfüllen, an unser Büro schicken<br />

und los geht’s.<br />

NEUES MITGLIED<br />

Name/Geburtsdatum:<br />

Anschrift:<br />

Telefon:<br />

E-Mail:<br />

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BESTEHENDES MITGLIED<br />

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Anschrift:<br />

Telefon:<br />

E-Mail:<br />

Datum:<br />

per Email:<br />

tvmv@tiroler-volksmusikverein.at<br />

per Post an: Tiroler Volksmusikverein | Gabelsbergerstraße 1 | Postfach 807 | 6020 Innsbruck<br />

(Aktion gültig bis 15.November)


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Ein gutes Zusammenspiel lebt von der Harmonie. Raiffeisen<br />

übernimmt mit seinem Engagement Verantwortung für das<br />

kulturelle Erbe und fördert dadurch auch die musikalische<br />

Entwicklung unserer Jugend. Als Partner der Volksmusik<br />

sichern wir eine große Vielfalt an Kultur in unserem Land.<br />

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