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2014-07 Pfarrblatt (Doppelausgabe)

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Taizé – the day after<br />

Florian Joos – Ich schreibe diesen Text am Tag danach.<br />

Alle sind zurück im Alltag: in der Familie, im TPF-Bus, im<br />

Klassenzimmer … Vielleicht klingt noch ein Lied im Ohr, bei<br />

mir zum Beispiel: «The kingdom of God is justice and peace<br />

and joy in the Holy Spirit …».<br />

Die Bilder im Kopf sind noch frisch: lachende Jugendliche<br />

beim Spielen, Bruder Maxim, ein Zelt voller Menschen,<br />

die vielen Lichter in der Kirche, der Mann im Rollstuhl …<br />

Gedanken und Fragen bewegen mich noch: Was an Taizé ist<br />

so speziell, dass Leute aus Schweden 58 Stunden Fahrt auf<br />

sich nehmen? Ist dieser Ort eine Attraktion wie Frauenfeld<br />

oder Bad Bonn oder was ist das Geheimnis? Warum finden<br />

wir offenbar nicht zu Hause, was wir hier finden?<br />

Meiner Meinung nach liegt es daran, dass der Heilige Geist in<br />

Taizé besonders viel Raum zum Atmen hat. Es gibt viele Dinge<br />

in unserem Alltag, die dem Geist Gottes die Kraft rauben.<br />

Diese Dinge müssen in Taizé vor der Türe bleiben. Wir haben<br />

drei Tage lang ganz einfach gelebt: Kein Kiosk für Zigaretten,<br />

kein permanentes Aperto für Alkohol, keine Schaufenster,<br />

einfachstes Essen, kaum Elektronik, keine Massenmedien,<br />

kein Internet. Die Zeit, die wir normalerweise in diese Dinge<br />

investieren, haben wir in der Kirche mit Beten, Singen und<br />

Schweigen verbracht. Und was passiert? Der Geist Gottes<br />

beginnt zu atmen. Fremde Leute sitzen zusammen, reden<br />

und singen miteinander, machen spontane Spass- und<br />

Spielaktionen und laden andere ein, mitzumachen. Ohne<br />

Megastars und Castingshows werden junge Menschen von<br />

alleine kreativ und das Leben selbst wird zur spontanen<br />

Bühne. Und so haben wir erlebt, was wir gesungen haben:<br />

«The Kingdom of God is justice and peace and joy in the holy<br />

spirit …».<br />

Wir alle wissen es, der Alltag ist anders. Darum braucht es<br />

zuhause die zweite Hälfte dieses Liedes ganz besonders: «…<br />

come, Lord, open in us the gates of your kingdom». Komm,<br />

Herr, schick uns deinen Geist und öffne in uns die Tore für<br />

dein Reich!<br />

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