Zeitung WPA 20
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Rundbrief Nr <strong>20</strong> Juli <strong>20</strong>15<br />
JHV <strong>WPA</strong> - Österreich und Tschechien<br />
Hühnervögel in Thailand<br />
Graue Pfaufasane in Thailand<br />
Schwarzkopf-Steinhühner<br />
Naturnahe Pfaufansanvolieren<br />
Regionaltreffen <strong>WPA</strong> - Deutschland<br />
Termine, Einladung
Allgemeines<br />
Liebe Freunde und<br />
Mitglieder der<br />
<strong>WPA</strong> - Österreich!<br />
Eingangs möchte ich mich entschuldigen, dass die <strong>Zeitung</strong> erst so spät erscheint. Ende<br />
Juni ist mir der Computer abgestürzt und es wurde festgestellt, dass die Festplatte kaputt<br />
gegangen ist. Ein Teil der Daten konnten noch gesichert werden, die fast fertige <strong>Zeitung</strong> war<br />
zum Glück teilweise wiederherstellbar - der Rest musste neu erstellt werden. Auch war ich<br />
14 Tage beruflich unterwegs und deshalb die verspätete Versendung.<br />
Ein halbes Jahr ist seit dem letzten Rundbrief wieder vergangen und wir stehen mitten in der<br />
Zuchtsaison. Ich hoffe, dass sie für alle unsere Mitglieder eine erolgreiche wird! Die Jahreshauptversammlung<br />
mit ECBG Tagung und dem Ausflugsprogramm war für uns wieder<br />
eine Herausforderung. Nach den Rückmeldungen zu schließen, ist es uns gelungen, wieder<br />
ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen und so konnten wir viele ausländische<br />
Gäste begrüßen. Der Besuch durch <strong>WPA</strong> - Österreich Mitglieder könnte schon intensiver<br />
ausfallen. Es waren mehr Gäste als Mitglieder anwesend! Sie Bericht im Blattinneren.<br />
Vom Vorstand wurden im ersten Halbjahr wieder einige Reisen zu anderen Sektionen unternommen.<br />
Die Jahreshauptversammlung der <strong>WPA</strong> - Tschechien im April und die beiden Regionaltreffen<br />
der <strong>WPA</strong> - Deutschland wurden von uns besucht. Berichte auch im Blattinneren.<br />
Einen schönen Urlaub wünscht allen Mitgliedern<br />
Manfred Prasch<br />
Einladung<br />
zum<br />
Internationalen Edelfasanenstammtisch<br />
am 17. und 18. Oktober <strong>20</strong>15<br />
bei Familie Vandrey<br />
in Sanitz bei Rostock<br />
2 Juli <strong>20</strong>15
Allgemeines, Tierbörse<br />
Sehr geehrte Mitglieder der<br />
<strong>WPA</strong>-Österreich!<br />
Als Kassier der <strong>WPA</strong>-Österreich ersuche ich alle Mitglieder bei Einzahlungen<br />
des Mitgliedsbeitrages in der Rubrik Kontoinhaber/Auftraggeber<br />
den Namen einzutragen. Es ist ansonsten für mich nicht möglich,<br />
bei der Kontoführung zu erkennen, wer den Mitgliedsbeitrag bezahlt<br />
hat.<br />
Ich ersuche Sie höflich, diesen Umstand zu berücksichtigen.<br />
Zur Erinnerung:<br />
Konto <strong>WPA</strong> World Pheasant Assoc.<br />
IBAN: AT83 3813 1000 0001 3136<br />
BIC: RZSTAT2G131<br />
Mitgliedsbeitrag: 25.- Euro<br />
Ich wünsche Ihnen den erhofften züchterischen Erfolg im Jahre <strong>20</strong>15<br />
und einen schönen Urlaub<br />
Josef Auner<br />
Tierbörse Tierbörse Tierbörse Tierbörse Tierbörse Tierbörse<br />
Jungtiere <strong>20</strong>15 abzugeben: 2.2 Versicolor-Versicolor Edelfasane , 2:2 Formosa (Elterntiere<br />
aus USA Import) Josef Auner, 0664/1404812<br />
Die <strong>WPA</strong> - Österreich<br />
wünscht allen ihren<br />
Mitgliedern einen schönen und erholsamen<br />
Urlaub!<br />
Juli <strong>20</strong>15 3
JHV <strong>WPA</strong> - Österreich<br />
10 Jahre<br />
<strong>WPA</strong>-Österreich<br />
Jahreshauptversammlung<br />
1. bis 3. Mai <strong>20</strong>15 in Kaindorf/Steiermark<br />
Die Jahreshauptversammlung<br />
der<br />
<strong>WPA</strong>-Österreich<br />
fand dieses Jahr<br />
wieder in Kaindorf<br />
in der Oststeiermark<br />
statt. Angeschlossen<br />
war<br />
das ECBG Treffen,<br />
das am 1.<br />
Mai, vormittags,<br />
im Tagungslokal in der Waldpension Rechberger,<br />
stattfand.<br />
Wie auch bei den letzten großen Treffen,<br />
konnten wir wieder unsere Freunde aus den<br />
anderen Sektionen bzw. Länder, wie England,<br />
Deutschland, Schweiz, Belgien und<br />
Niederlande begrüßen. Eine besondere<br />
Freude bereitete uns der Besuch des Vorsitzenden<br />
der <strong>WPA</strong>-Tschechien, Ing. Jiri Mrnka<br />
und eines jungen Fasanhalters aus Polen,<br />
Karol Sepielak, der im Begriffe ist eine <strong>WPA</strong>-<br />
Sektion Polen zu gründen.<br />
Nachdem am<br />
Donnerstag, dem<br />
30. April, im Laufe<br />
des Nachmittages<br />
alle ausländischen<br />
Gäste<br />
eingetroffen waren,<br />
war erst einmal<br />
Erholung bei<br />
einem guten steirischen<br />
Bier angesagt.<br />
Natürlich hatten sich alle sehr viel zu<br />
erzählen und es wurde wieder früh, bis die<br />
letzten ins Bett kamen.<br />
Am Freitag startete die ECBG Sitzung um<br />
09:00 Uhr und dauerte aufgrund des dichten<br />
Programmes bis Mittag.<br />
Nach dem Mittagessen hielten wir die offizielle<br />
Jahreshauptversammlung der <strong>WPA</strong>-Österreich<br />
mit den erforderlichen Berichten ab.<br />
Anschließend begann das Vortragsprogramm.<br />
Franz Prisching eröffnete mit einem Vortrag<br />
Interessierte Besucher bei Martin Kohl<br />
Gastgeschenk für Gisi und Martin<br />
4 Juli <strong>20</strong>15
JHV <strong>WPA</strong> - Österreich<br />
Gastgeschenk an Petra und Josef<br />
Unterarten, die von ihm im Museum in Tring<br />
aufgenommen worden waren.<br />
Über die Edelfasane in Österreich und deren<br />
Artenreinheit referierte Josef Auner und fand<br />
natürlich im Publikum interessierte Zuhörer<br />
bzw. entstand darüber eine fruchtbare Diskussion.<br />
Das Vortragsprogramm schloss, auch das<br />
ist schon üblich bei unseren Treffen, John<br />
Corder mit dem Thema „ Neues von den Fasanen<br />
in Indien und China“ ab. Wie immer<br />
ein interessanter und mitreißender Vortrag<br />
mit erstaunlichen Bildern und Videos der<br />
in diesen Ländern beheimateten Fasane.<br />
Volierenanlage bei Josef Auner<br />
über Kennzeichnungspflicht i n Verbindung<br />
mit dem Artenschutz. Zweck dieses Vortrages<br />
sollte sein, in unseren Mitgliedern<br />
das Bewusstsein für die gesetzlichen<br />
Grundlagen zu wecken.<br />
Weiters brachten Franz und ich eine kurze<br />
Replik über unsere Reise nach Thailand im<br />
vergangenen November und den getätigten<br />
Importen der Humefasane und Kammhühner.<br />
Anschließend brachte ich einen kurzen<br />
Überblick über die in Österreich gehaltenen<br />
Schwarz- und Silberfasane. Hier wollte ich<br />
natürlich auch das Bewusstsein und Interesse<br />
für diese, meiner Meinung nach etwas<br />
vernachlässigte Fasangruppe wecken.<br />
Ludo Pinceel unterstützte mit sehr interessanten<br />
Fotos von Silberfasanen und deren<br />
Oben: Ein Dankeschön fürs gute Brot an<br />
Frau Prisching<br />
Unten: Reinhold Stranz und Franz Prisching<br />
Juli <strong>20</strong>15 5
JHV <strong>WPA</strong> - Österreich<br />
Gemütlicher Nachmittag bei Franz Prisching<br />
Gegen 18:00 Uhr schloß der offizielle Teil<br />
und es folgte wieder ein Abend voller<br />
Diskussionen im Tagungslokal.<br />
Am Samstag, dem 2.Mai <strong>20</strong>15 starteten<br />
um 08:00 Uhr 40 Teilnehmer zur Besichtigungstour.<br />
Nach dem Rundgang durch meine<br />
Anlage fuhren wir zur Anlage von Martin-<br />
Kohl nach Herrenberg bei Fürstenfeld. Hier<br />
erwartete uns eine sehenswerte Sammlung<br />
von Fasanen und Steinhühnern, wobei die<br />
sehr schönen Volieren jeweils mit Raritäten<br />
an Ziertauben besetzt waren. Nach einer<br />
Stärkung gings dann weiter nach Pöllau bei<br />
Markt Hartmannsdorf zur Anlage von Josef<br />
Auner. Eine sehr gelungene, weiträumige<br />
Anlage für seine Edelfasane war den Besuch<br />
mehr als wert und nach einem Rundgang<br />
durch das Sika-Hirschgelände mit<br />
den Fischteichen mussten wir laut Zeitplan<br />
wieder weiter.<br />
Bei unserer Besichtigungstour noch jedesmal<br />
dabei war die saubere Anlage von Karl<br />
Posch in Untergiem bei Feldbach. Eine<br />
große Anzahl von Fasanen und Wildtauben<br />
tummelt sich in den Volieren. Karl ist auch<br />
einer der wenigen Züchter, der auch das<br />
Himalaya-Königshuhn alle Jahre erfolgreich<br />
aufzieht.<br />
Nach der vormittäglichen Besichtigungstour<br />
hatten wir uns eine gute steirische Jause<br />
verdient. Gegen 13:00 Uhr trafen wir bei<br />
Franz Prisching in Aug-Radisch ein und<br />
Gastgeschenk an Karl Posch mit Schwiegertochter<br />
Volierenanlage bei Karl Posch<br />
wurden dort von Franz und seinem Bruder<br />
aufs herzlichste bewirtet. Die steirischen<br />
Schmankerl schmeckten offensichtlich allen!<br />
Der gemütliche Aufenthalt und Rundgang<br />
bei Franz mit guter Jause und steirischem,<br />
naturbelassenen Wein musste leider auch<br />
beendet werden und wir schlossen unsere<br />
Tour mit dem Besuch bei Gerhard Paulitsch<br />
ab. Die Anlage ist seit unserem letzten Besuch<br />
vollständig fertig und ist sicher eine der<br />
schönsten und gediegensten in Österreich<br />
- von den Raritäten in den riesigen Volieren<br />
ganz zu schweigen. Maria und Gerhard<br />
bewirteten uns mit Kaffee und Kuchen und<br />
die Zeit wurde wieder zu kurz. Wir mussten<br />
aber um 17:00 Uhr abfahren, da die <strong>WPA</strong>-<br />
Österreich zum üblichen Hirschragout ins<br />
6 Juli <strong>20</strong>15
JHV <strong>WPA</strong> - Österreich<br />
Garten- und Volierenanlage<br />
bei Gerhard Paulitsch<br />
Gastgeschenk an Maria und Gerhard<br />
Tagungslokal lud.<br />
Da die <strong>WPA</strong>-Österreich <strong>20</strong>15 ihr 10jähriges<br />
Bestehen feiert, schoben wir vor dem Essen<br />
noch einen kleinen Festakt ein, bei dem der<br />
Vorstand der <strong>WPA</strong>-Österreich allen Teilnehmern<br />
der Tagung fürs Kommen dankte und<br />
ein Gastgeschenk überreichte. Nach den<br />
Dankesworten war dann die offizielle Jubiläumstagung<br />
beendet und die noch Anwesenden<br />
ließen sich das Hirschragout sichtlich<br />
gut schmecken.<br />
Der Abschlussabend war dann wieder sehr<br />
gemütlich und unterhaltsam und endete zu<br />
fortgeschrittener Stunde nach intensiver<br />
Fachsimpelei.<br />
Die <strong>WPA</strong>-Österreich bedankt sich bei allen<br />
Thomas Lifka und Josef Auner vor einer der<br />
schönsten Anlagen Österreichs bei Gerhard<br />
Paulitsch<br />
ihren Mitgliedern, die durch ihre Anlagenbesichtigung<br />
die Tour am Samstag ermöglichten<br />
und die dabei gezeigte Gastfreundschaft.<br />
Der Dank gilt vor allem Franz Prisching<br />
und Gerhard Paulitsch, die die Steirerjause<br />
spendeten, und Martin Zotter, der wieder das<br />
Hirschragout kostenlos zur Verfügung stellte.<br />
Ein herzliches Dankeschön allen Vortragenden<br />
für ihre Beiträge und allen, die aktiv<br />
am Gelingen unserer Jubiläumstagung beigetragen<br />
haben!<br />
Die <strong>WPA</strong>-Österreich bedankt sich auch<br />
bei allen Gästen der Sektionen England,<br />
Deutschland, Benelux und Tschechien für<br />
den geschätzten Besuch in der Steiermark!<br />
Damenprogramm!!<br />
Juli <strong>20</strong>15 7
JHV <strong>WPA</strong> - Tschechien<br />
<strong>WPA</strong> - Tschechische Republik und<br />
Slowakai<br />
Jahreshauptversammlung<br />
<strong>20</strong>15<br />
Am 12. und 13. April <strong>20</strong>15 hielt die <strong>WPA</strong><br />
Tscheschische Republik und Slowakei ihre<br />
heurige Jahreshauptversammlung ab. Diesmal<br />
luden unsere tschechischen Freunde<br />
nach Pilsen und Budweis.<br />
Li: Der Vorsitzende Jiri Mrnka<br />
und die Vogelkuratorin<br />
im Zoo Ohrada<br />
Zot-<br />
Resi<br />
ich.<br />
Martin<br />
ter,<br />
und<br />
Traditionsgemäß werden die Treffen unserer<br />
nördlichen Nachbarn von der <strong>WPA</strong>-Österreich<br />
besucht und so machten wir uns am<br />
Samstag auf den Weg und nach 5 stündiger<br />
Fahrt trafen wir gegen Mittag beim Zoo Pilsen<br />
ein. Das vormittägliche Vortragsprogramm<br />
schwänzten<br />
wir aufgrund<br />
der wohl verständlichen<br />
sprachlichen<br />
Barriere.<br />
Wir, das waren<br />
Franz<br />
Prisching,<br />
Thomas Pec bei seiner<br />
Führung<br />
Natürlich kommt man als Gast nicht ohne<br />
Geschenk und so haben wir, da die tschechischen<br />
Freunde fast keine Silber- bzw.<br />
Schwarzfasane halten, jeweils ein Paar<br />
Weißhauben- und ein Paar Berliosz-Silberfasane<br />
mitgebracht.<br />
Nach der herzlichen Begrüßung durch den<br />
Vorsitzenden der <strong>WPA</strong> Tschechien, Ing. Jiri<br />
Mrnka, und dem vorzüglichen Essen im Zoorestaurant,<br />
führte uns Kurator Thomas Pec<br />
durch den Zoo und erklärte uns die sehenswerte<br />
Sammlung<br />
von Edelfasanen.<br />
Natürlich durften<br />
wir wieder einen<br />
„Blick hinter die<br />
Kulissen“ des Zoo-<br />
Pilsen werfen und<br />
die umfangreiche<br />
Sammlung sehr<br />
seltener Vögel und<br />
Wildtauben bewundern.<br />
Am späten Nachmittag<br />
fuhren wir<br />
dann ins Hotel und<br />
machten es uns im<br />
Restaurant gemütlich.<br />
Der Abend wurde<br />
dann am „Runden Tisch“ im Kellergewölbe<br />
des Restaurants mit den üblichen Diskussionen<br />
über unser Hobby fortgesetzt. Der Erfahrungsaustausch<br />
dauerte noch bis Mitter-<br />
8 Juli <strong>20</strong>15
JHV <strong>WPA</strong> - Tschechien<br />
Abschlussfoto vor dem Zoo Ohrada<br />
nacht und dann war es allen recht, sich für<br />
den nächsten Tag auszuruhen.<br />
Am Sonntag fuhren wir sogleich nach<br />
dem Frühstück nach Südböhmen. Dort<br />
besuchten wir in der Nähe von Budweis den<br />
kleinen,<br />
Großzügige Freiflugvoliere im Zoo Ohrada<br />
aber feinen Zoo Ohrada. Wir wurden von der<br />
Vogelkuratorin durch die Anlage geführt und<br />
auch hier durften wir auch hinter die Kulissen<br />
blicken.<br />
Der Abschluss fand dann in einem nahegelegenen<br />
Lokal bei sehr<br />
guter tschechischer<br />
Küche statt.<br />
Am frühen Nachmittag<br />
traten wir dann<br />
unseren Heimweg<br />
an.<br />
Wir danken Franz<br />
Prisching und Josef<br />
Lachnit, die die beiden<br />
Paare Fasane<br />
als Gastgeschenk<br />
gespendet haben<br />
und den tschechischen<br />
Freunden für<br />
die herzliche Gastfreundschaft<br />
und<br />
freuen uns schon<br />
auf unser nächstes<br />
Beisammensein bei<br />
unserem Treffen in<br />
Kaindorf! m.p.<br />
Links: In Zoos selten<br />
vertreten: Buschhuhn<br />
im Zoo Pilsen<br />
Juli <strong>20</strong>15 9
Reisebericht<br />
Auf der Suche nach Hühnervögeln<br />
in Thailand<br />
Text und Fotos von Ariel Jacken<br />
Nach meinem ersten Thailand-Aufenthalt<br />
<strong>20</strong>12 stand für mich fest, dass ich möglichst<br />
bald für einen weiteren Besuch zurückkehren<br />
würde. Es dauerte bis zum März <strong>20</strong>14 bis ich<br />
mich voller Vorfreude auf den Weg machte,<br />
um in Thailand zwei Wochen auf Vogelsuche<br />
zu gehen. Meine besondere Hoffnung lag auf<br />
den Hühnervögeln in den zwei bedeutendsten<br />
Nationalparks Thailands.<br />
Von Bangkok aus sind es nur ca. drei Stunden<br />
Fahrt in südwestlicher Richtung mit<br />
einem Minivan bis nach Kaeng Krachan.<br />
Von diesem Provinznest aus benötigt man<br />
eine weitere Dreiviertelstunde Fahrzeit bis<br />
zum mit 2915 km2 flächenmäßig größten<br />
Nationalpark Thailands. In einer einfachen<br />
Unterkunft, wenige Kilometer vom Eingang<br />
Orangebrusttrogon<br />
entfernt, bezog ich für die nächsten Tage<br />
Quartier.<br />
In den folgenden Tagen verbrachte ich mit<br />
Besucherzentrum im Kaeng Krachan Nationalpark<br />
einem Fahrer und Guide und einem weiteren<br />
Hobby-Ornithologen pro Tag rund 10-12<br />
Stunden im Park. Nur sehr wenige Autos<br />
passieren die einzige Straße, die über 30<br />
km bis zur Spitze eines Hügels auf ca. 950<br />
m.ü.M führt.<br />
Bereits nach wenigen Minuten im Park zeigte<br />
sich das erste Paar Doppelhornvögel an einer<br />
Bruthöhle unweit der Straße. Noch bevor<br />
die Sonne aufgegangen war, passierten<br />
wir frischen Elefantendung der letzten Nacht<br />
auf der Straße und hörten und sahen weitere<br />
Doppel- und Orienthornvögel. Ein Paar<br />
der winzigen Finkenfälkchen ruhte in den<br />
ersten warmen Sonnenstrahlen. Nach den<br />
kühlen und angenehmen Morgenstunden<br />
wurde es sehr schnell heiß und damit in der<br />
prallen Sonne unangenehm. Auf etwa halber<br />
Strecke bis zur Aussichtsplattform des<br />
Hügels, befindet sich ein kleines Besucherzentrum<br />
mit einfachem Restaurant und ein<br />
Campingplatz. In den umgebenden Bäumen<br />
verbrachte eine Gruppe Brillenlanguren die<br />
heiße Mittagszeit. Einige prächtig schwarz-<br />
10 Juli <strong>20</strong>15
Reisebericht<br />
gelb gefärbte Sultansmeisen turnten auf der<br />
Suche nach Nahrung geschickt im dichten<br />
Laubwerk eines Baumes, während die immer<br />
in Bewegung bleibenden Samtstirnkleiber<br />
an den Stämmen nach kleinen Insekten<br />
suchten. Winzige Scharlach-Mistelfresser<br />
Bambuswald in Kaeng Krachan Nationalpark<br />
Rotbartspint<br />
und verschiedene Nektarvögel huschten mit<br />
hohen und leisen Rufen in den Sträuchern<br />
umher und der allgegenwärtige, monotone<br />
Ruf von Blauwangen- und Blauohr-Bartvögeln<br />
war von morgens bis abends an fast<br />
jedem Ort des Nationalparks zu vernehmen.<br />
Mit etwas Glück konnten diese blattgrünen<br />
Spechtverwandten mit den sehr farbenfrohen<br />
Köpfen auf den Spitzen von hohen Bäumen<br />
beobachtet werden.<br />
Ein Streckenabschnitt von einigen Kilometern<br />
führt auf ebener, gerader Straße durch<br />
Blick über den Kaeng Krachan Nationalpark<br />
einige flache Bachläufe, an deren schlammigen<br />
Ufern sich tausende von Schmetterlingen<br />
tummelten. Die dichte, grüne Vegetation<br />
an beiden Seiten der Straße erwies sich als<br />
hervorragendes Habitat für einige Raritäten<br />
des Kaeng Krachan Nationalparks. Ein Paar<br />
der seltenen Rostbauch-Hornvögel (Anorrhinos<br />
tickelli) konnte hier an einer gut einzusehenden<br />
Stelle hervorragend beim Füttern<br />
am Eingang der Baumhöhle beobachtet<br />
werden. Auf der anderen Seite turnte ein<br />
Paar Weißhandgibbons mit Nachwuchs geschickt<br />
in den Astkronen, ohne große Angst<br />
vor den staunenden Beobachtern am Boden<br />
zu zeigen. Mit seinen leuchtenden Farben<br />
war der Orangebrusttrogon auch im dichten<br />
Laubwerk gut auszumachen und blieb<br />
für eine Weile fast bewegungslos nahe der<br />
Straße auf einem Ast sitzen. Ein prächtiger<br />
Schimmerkuckuck, sowie die allgegenwär-<br />
Juli <strong>20</strong>15 11
Reisebericht<br />
tigen Grünschnabelkuckucke rundeten das<br />
Bild ab. Mit zunehmender Höhe veränderte<br />
sich auch die Umgebung, an sonnenzugewandten<br />
Hängen hin zu trockener, strauchiger<br />
Vegetation. Stellenweise ragten riesige<br />
Bambuswälder in die Höhe. Für die<br />
vorkommenden Hühnervögel schien dieser<br />
Grünfuß-Buschwachtel (oben) und zwei Brustbandhäherlinge<br />
an der künstlichen Wasserstelle<br />
Hinterindische Perlhalstaube<br />
Lebensraum besonders geeignet zu sein.<br />
Das erste Paar Roter Kammhühner konnte<br />
beim Überqueren der Schotterpiste beobachtet<br />
werden.<br />
In der Abenddämmerung flüchteten zwei<br />
Buschwachteln vor dem Auto ins Unterholz.<br />
Etwas abseits der Straße rief ein Grauer<br />
Pfaufasan. Leider war dieser Ruf der einzige<br />
Nachweis dieser Art während meines gesamten<br />
Aufenthaltes. Bei der hier verbreiteten<br />
Unterart handelt es sich um die Nominatform<br />
Polyplectron b. bicalcaratum.<br />
Weitere ornithologische Highlights waren ein<br />
Paar der waldbewohnenden Wellenlieste.<br />
Obwohl Sie zu den Eisvögeln gehören, sind<br />
sie nicht so sehr an das Wasser gebunden<br />
wie der einheimische Eisvogel, sondern ernähren<br />
sich hauptsächlich von Amphibien,<br />
Reptilien und Wirbellosen. Ebenfalls beobachtet<br />
werden konnten Rotbartspinte,<br />
Spatelbaumelstern und Haubenhäher. Die<br />
beiden letzten Arten sind in Thailand eine ornithologische<br />
Rarität und Spezialitäten des<br />
Kaeng Krachan.<br />
Aus der Ordnung der Taubenvögel sind für<br />
dieses Areal neben den weit verbreiteten<br />
Perlhals-, Weinrote Halsring-, Zebra-, Grünflügel-<br />
und Papageischnabelgrüntauben die<br />
Fahlbauch-Fruchttauben hervorzuheben.<br />
Von einer Aussichtsplattform auf der Spitze<br />
des Hügels bot sich ein atemberaubender<br />
Blick über in allen Himmelsrichtungen dicht<br />
bewaldete und unberührte Hänge. Auf dem<br />
Abfallplatz hinter einer kleinen Küche sollte<br />
nach Aussage unseres Guides die Gelegenheit<br />
günstig sein, Braunbrust-Buschwachteln<br />
aus nächster Nähe sehen zu können. Zwar<br />
war uns dieses Glück hier nicht beschert,<br />
wir wurden aber mit z.T. hervorragenden<br />
Beobachtungen von Strichelspinnenjägern,<br />
Riesenbartvögeln, Orangebauch- und Blauflügel-Blattvögeln,<br />
Gelbwangenbülbüls und<br />
Everetts Brillenvögeln entschädigt.<br />
Ein weiteres sehr lohnenswertes Ziel meiner<br />
Reise befand sich wenige Kilometer vor der<br />
Nationalparkgrenze in einem privaten Waldstück.<br />
An einer künstlich angelegten Wasserstelle<br />
lockt eine Futterstelle besonders<br />
12 Juli <strong>20</strong>15
Reisebericht<br />
Rote Kammhühner mit roter und weißer Ohrscheibe (oben), Braunbrust-Buschwachtel (mitte links),<br />
zwei Hennen des Roten Kammhuhns (mitte rechts) und Schamadrossel-Weibchen (unten)<br />
in den frühen Morgen- und Abendstunden<br />
zahlreiche zoologische Sehenswürdigkeiten<br />
aus dem dichten Unterholz.<br />
Neben einigen Kleinsäugern wie Graubauchhörnchen,<br />
Berdmore-Palmenhörnchen, Himalaya-Zwergstreifenhörnchen,<br />
Nördlichen<br />
Spitzhörnchen und Kleinkantschil bot sich<br />
hier auch die hervorragende Möglichkeit,<br />
weitere Hühnervögel aus wenigen Metern<br />
Entfernung zu beobachten. Bereits wenige<br />
Minuten nach dem Verstreuen des Futters<br />
trafen die ersten Roten Kammhühner an der<br />
Futterstelle ein. Sehr interessant war hierbei,<br />
dass mit kurzem zeitlichem Abstand zwei<br />
Hähne mit ihren Hennen an die Futterstellen<br />
kamen, die sich an einer roten, bzw. weißen<br />
Ohrscheibe sehr leicht unterscheiden ließen.<br />
Vermutlich kommen hier im Überschneidungsgebiet<br />
der burmesischen Unterart G.<br />
g. spadiceus mit der indochinesen Unterart<br />
und Nominatform G. g. gallus sowohl Tiere<br />
mit roten als auch weißen Ohrscheiben und<br />
diversen Übergangsformen vor. Wenige Augenblicke<br />
nach den Kammhühnern folgten<br />
drei Exemplare der Grünfuß-Buschwachtel.<br />
Diese eher unscheinbare aber wunderschöne<br />
Buschwachtel wird derzeit in keiner euro-<br />
Juli <strong>20</strong>15 13
Reisebericht<br />
Oben: Rotes KammhuhnG. g. spadiceus<br />
Unten: Renauld Kuckuck<br />
unbeeindruckt vom Klicken der Kameras<br />
und verweilten für einige Minuten zwischen<br />
Hörnchen und Roten Kammhühnern.<br />
Glücklich von den atemberaubenden Eindrücken<br />
der vergangenen Tage, machte<br />
ich mich auf den Weg mit dem Minivan mit<br />
kurzem Zwischenstopp im Chaos von Bangkok<br />
in den wohl bekanntesten Nationalpark<br />
Thailands, den Khao Yai. Ausgangpunkt für<br />
die Tagestouren in den Park war die Stadt<br />
Pak Chong. Pünktlich um 5 fuhr ich mit<br />
meinem Guide in Richtung Parkeingang, um<br />
möglichst vor allen anderen Touristen dort<br />
zu sein. Der Khao Yai besitzt eine sehr viel<br />
bessere Infrastruktur, ein weit verzweigtes<br />
Straßennetz, und wird dementsprechend<br />
täglich von sehr vielen Bussen und Reisegruppen<br />
angefahren, die sich alle vornehmlich<br />
um das Nationalparkzentrum mit vielen<br />
Imbissen und Restaurants aufhalten. Trotz<br />
der vielen Touristen bietet auch der Khao Yai<br />
hervorragende Beobachtungsmöglichkeiten<br />
päischen Haltung gepflegt, ist im Freiland<br />
aber über weite Teile Südostasiens verbreitet<br />
und nicht gefährdet.<br />
Von einem Versteck aus ließen sich innerhalb<br />
von ca. 3 Stunden 13 Vogelarten beobachten,<br />
die zum Trinken oder Fressen aus<br />
dem umgebenden Wald eingeflogen kamen.<br />
Darunter waren prächtig gefärbte Arten wie<br />
Schamadrosseln, Tickell-Blauschnäpper<br />
und Schwarzgenickschnäpper, aber auch<br />
sehr unscheinbar und versteckt lebende Arten<br />
wie Graukopfalcippe, Strichelmeisentimalien<br />
und Streifenbrust-Erdtimalien. Laut<br />
rufend und immer in Bewegung suchte eine<br />
Gruppe der beeindruckenden Brustbandhäherlinge<br />
zwischen Laub nach Nahrung. Bei<br />
einem zweiten Besuch in den frühen Abendstunden<br />
des selben Tages konnte an gleicher<br />
Stelle auch die zweite, hier häufige Art der<br />
Gattung Arborophila, beobachtet werden.<br />
Vier Braunbrust-Buschwachteln zeigten sich<br />
Blick von einer Aussichtsplattform über den Khao<br />
Yai NP<br />
und beherbergt viele ornithologische Kostbarkeiten.<br />
Ein absolutes Highlight sollte<br />
direkt zu Beginn des ersten Tages alle Kosten<br />
und Mühen rechtfertigen. Unmittelbar<br />
hinter einem landestypischen Imbiss im<br />
Parkzentrum, zwischen Abfall und Gestrüpp<br />
betritt jeden morgen zu einer bestimmten<br />
Uhrzeit ein Renauld-Kuckuck (auch Thailändischer<br />
Laufkuckuck) für nur wenige<br />
Augenblicke das offene Gelände, bevor er<br />
wieder den Schutz des dichten Unterholzes<br />
14 Juli <strong>20</strong>15
Reisebericht<br />
aufsucht. Die Chance, dieser Art irgendwo<br />
sonst im gesamten Nationalpark zu begegnen,<br />
ist extrem gering. Begleitet wurde der<br />
Laufkuckuck von drei Roten Kammhühnern<br />
mit deutlich erkennbar roter Ohrscheibe der<br />
Unterart Gallus gallus spadiceus, die ebenfalls<br />
an dieser Stelle nach Nahrung suchten<br />
und sich letztendlich, von einem Schweinsaffen<br />
aufgescheucht, in den Wald zurückzogen.<br />
Auch im Khao Yai führt eine Straße auf einen<br />
Hügel mit etwas mehr als 1000 m Höhe.<br />
Ein Pärchen der häufigen Grünflügeltauben im<br />
Khao Yai Nationalpark<br />
Auch hier können schon auf wenigen Kilometern<br />
entlang des Weges sehr unterschiedliche<br />
Arten in ihrem jeweiligen Habitat beobachtet<br />
werden. Typische Vogelarten,<br />
die in den weitläufigen offenen Graslandschaften<br />
mit Teichen und kleinen Seen beobachtet<br />
werden konnten, sind Braun- und<br />
Storchschnabelliest, Braunkopfspint, Rotlappenkiebitz,<br />
Hinduracke, Schwalbenstar,<br />
Tibet- und Braunwürger sowie Braunkehl-<br />
Zwei von insgesamt fünf Jones-Silberfasanen<br />
(Lophura nycthemera jonesi) beim<br />
Überqueren einer Straße im Khao Yai Nationalparchen.<br />
Gegen Abend erschien eine Gruppe<br />
der beindruckend großen und gewandt fliegenden<br />
Eilsegler, die sich nun an einem der<br />
Seen zum Trinken einfanden. Auf meinen<br />
ausdrücklichen Wunsch hin fuhren wir eines<br />
morgens zu einem Streckenabschnitt, der<br />
sich als besonders geeignet für eine weitere<br />
Art herausstellte, die ich während meiner<br />
Tour unbedingt sehen wollte. Wenige Meter<br />
neben der Straße konnte zunächst nur eine<br />
Henne des Jones-Silberfasans (Lophura nycthemera<br />
jonesi) ausgemacht werden. Kurze<br />
Zeit später folgten eine weitere Henne, zwei<br />
prächtige Hähne und ein noch nicht ausgefärbter<br />
Jungvogel.<br />
Zwar gelangen mir nur durchschnittliche<br />
Fotos, als die Vögel zügig die Straße überquerten,<br />
jedoch waren deutlich die kräftigen<br />
Flügelbinden des Hahnes und die charakteristische<br />
marmorierte Brustzeichnung der<br />
Henne zu erkennen.<br />
In der unmittelbaren Umgebung der Silberfasanen<br />
konnten Weißhaubenhäherlinge,<br />
Grünflügeltauben, Netzbauchspechte und<br />
die fantastischen Grünen Jagdelstern ausfindig<br />
gemacht werden. Leider gelang mir in<br />
keinem der beiden Nationalparks ein Foto<br />
dieses leuchtend grün gefärbten Rabenvogels.<br />
Von der Spitze des Hügels eröffnet sich dem<br />
Besucher ein beeindruckender Blick auf den<br />
in allen Himmelsrichtungen intakten Primärwald.<br />
Zudem bietet sich hier die Gelegenheit,<br />
einige der hier vorkommenden Greifvögel<br />
Juli <strong>20</strong>15 15
Reisebericht<br />
Prälatfasan-Hahn beim Überqueren der Straße<br />
im Flug zu beobachten. Nachfolgend waren<br />
dies die allgegenwärtigen Schlangenweihen,<br />
die farbenprächtigen Dreifarbenweihen, der<br />
Schopfwespenbussard und die pechschwarzen<br />
Malaienadler. Des Weiteren zeigten sich<br />
Weißohrhäherlinge, Blaumerle, Fledermauspapageichen<br />
und ein Pärchen von noch nicht<br />
sicher bestimmten Laubsängern der Gattung<br />
Seicercus (Vermutl. Seicercus soror, Thailaubsänger).<br />
Auch in diesem Nationalpark<br />
konnte neben den sehr häufigen Orient- und<br />
Doppelhornvögeln eine dritte Art ebenfalls in<br />
mehreren Exemplaren und an einer Bruthöhle<br />
gesehen und fotografiert werden. Hier in<br />
Zentral-Thailand kommt der dem Tickell-<br />
Hornvogel sehr ähnliche Weißgesicht-Hornvogel<br />
vor. Wohl an keinem anderen Ort in<br />
Südostasien kann diese als „Near Threatened“<br />
eingestufte Art besser beobachtet werden<br />
als im Khao Yai Nationalpark.<br />
Leider verlief die intensive Suche nach der<br />
vierten Hornvogelart, dem Jahrvogel, genauso<br />
wenig erfolgreich wie die Suche nach<br />
der Ohren- und Blaupitta. Während wir aber<br />
schon vor Sonnenaufgang auf einem schmalen<br />
Trampelpfad im Wald unterwegs waren<br />
um diese scheuen und bodenbewohnenden<br />
Insektenfresser auszumachen, stießen wir<br />
auf andere, nicht weniger bunte oder faszinierende<br />
Vögel. So beispielsweise auf den<br />
winzigen Dommelspecht, ein Männchen des<br />
leuchtend roten Scharlachmennigvogels,<br />
Rotkopf- und Orangebrusttrogone, ein Paar<br />
der prächtigen Papageibreitrachen beim<br />
Bau des typischen freischwingenden Beutelnests,<br />
sowie die dunkelgrauen Trauerraupenfänger<br />
bei der Nahrungssuche. Immer<br />
wieder konnte auch das charakteristische<br />
Flügelschlagen des Prälatfasan vernommen<br />
werden, bevor mit etwas Glück und Geduld<br />
auch gleich mehrere Exemplare beider Geschlechts<br />
in einigen Metern Abstand auf dem<br />
blätterbedeckten Waldboden nach Nahrung<br />
scharrend gesehen werden konnten.<br />
Aufallend war eine offensichtliche Vorliebe<br />
dieser Feuerrückenfasanen für die überreifen<br />
Früchte eines Feigenbaums, die bei der<br />
Nahrungsaufnahme von Doppelhornvögeln,<br />
Fahlbauch-Fruchttauben, Schweinsaffen<br />
und Malaienriesenhörnchen aus der Krone<br />
des Urwaldriesen herunterfielen. Zweimal<br />
konnten zudem einzelne Hähne beim überqueren<br />
der Straße bei Einsetzen der Dämmerung<br />
beobachtet werden. Genauso wie<br />
die Roten Kammhühner im offenen Gelände<br />
und an Waldrändern, waren Prälatfasanen<br />
Doppelhornvogel beim Füttern an der Bruthöhle<br />
im gesamten Nationalpark nicht selten und<br />
konnten täglich beobachtet werden.<br />
Wie auch in anderen Gebieten Südostasiens,<br />
durchstreifen Prälatfasanen hier außerhalb<br />
der Brutzeit in lockeren Gruppen von<br />
16 Juli <strong>20</strong>15
Reisebericht<br />
Ein junger Bulle des Asiatischen Elefanten im<br />
Khao Yai NP<br />
mehreren Tieren beider Geschlechts den<br />
Wald auf der Suche nach Nahrung und sind<br />
nicht wie in europäischen Haltungen ausschließlich<br />
paarweise anzutreffen.<br />
An Säugetieren waren im Khao Yai neben<br />
zwei Elefantenbullen, besonders die Roten<br />
Muntjaks, Sambar, Schweinsaffen sowie<br />
Weißhandgibbons regelmäßig anzutreffen.<br />
Die als stark gefährdet eingestuften Kappengibbons<br />
haben hier die nordwestliche<br />
Grenze des Verbreitungsgebiets und sind<br />
sehr viel seltener und konnten nur in einigen<br />
Kilometern Entfernung gehört werden.<br />
Nachdem mit dem Mugimakischnäpper am<br />
letzen Tag noch ein seltener Wintergast aus<br />
Ostasien ausfindig gemacht werden konnte<br />
verabschiedete ich mich schweren Herzens<br />
Foto oben: Männlicher Amurrötel<br />
nach einem kurzen Abstecher in den Zoo der<br />
nahe gelegenen Provinzhauptstadt Korat<br />
von Thailand und verbrachte noch ein paar<br />
Tage an alter Wirkungstätte in Kambodscha.<br />
Abschließend lassen sich die Tage im Kaeng<br />
Krachan und Khao Yai als eine fantastische<br />
Zeit in nahezu intakter Natur mit einer von<br />
mir nie zuvor gesehenen Dichte und Vielfalt<br />
an faszinierenden Vogelarten zusammenfassen,<br />
an die ich mich noch lange erinnern<br />
werde. Jedem Leser sei hiermit empfohlen,<br />
sich selbst unter Führung eines guten und<br />
ortskundigen Guides selbst auf den Weg zu<br />
machen, diese wunderbaren Nationalparks<br />
Thailands und ihre Vogelwelt zu erkunden.<br />
Da mir allerdings die Beobachtung der sehr<br />
variablen Mischpopulation von Strichel- und<br />
Crawfurtfasan leider<br />
verwehrt blieb,<br />
ist dies ein triftiger<br />
Grund, möglichst<br />
bald meine Reise<br />
durch die Nationalparks<br />
Thailands fortzusetzen<br />
und an dieser<br />
Stelle weiterhin<br />
davon berichten.<br />
Blick auf eine der zahlreichen<br />
Wassersstellen<br />
unmittelbar neben<br />
einem Campingplatz<br />
im Khao Yai NP<br />
Juli <strong>20</strong>15 17
Zuchtbericht<br />
Haltung und Zucht von Grauen<br />
Pfaufasanen in Thailand<br />
Eine der schönsten und unter<br />
uns Züchtern beliebtesten ihrer<br />
Gattung sind die Grauen<br />
Pfaufasanen (Polyplectron bicalcaratum).<br />
Graue Pfaufasane haben ein<br />
sehr großes Verbreitungsgebiet.<br />
Es erstreckt sich vom<br />
Himalaya in Indien über Myanmar,<br />
Laos, Kambodscha,<br />
Vietnam und SW-China bis<br />
nach SW-Thailand.<br />
Es werden vier Unterarten anerkannt:<br />
P. b. bicalcaratum, P.<br />
b. bakeri, P. b. ghigi und P. b.<br />
bailyi. Allerdings sind diese<br />
von Laien nicht leicht zu unterscheiden.<br />
Der Hainan-Pfaufasan (Polyplectron<br />
katsumatae) ist inzwischen<br />
als eigenständige<br />
Art abgespalten worden.<br />
Text und Fotos von Fritz Esser<br />
Küken des Grauen Pfaufasans im Alter von 5 Tagen<br />
Henne des Grauen Pfaufasans<br />
Leider ist es nur noch<br />
eine Frage der Zeit bis<br />
der Graue Pfaufasan<br />
aus vielen Teilen des<br />
ursprünglichen Verbreitungsgebiet<br />
verschwunden<br />
sein wird.<br />
Habitatverlust und Wilderei<br />
scheinen hier in<br />
Südostasien, wie in anderen<br />
Teilen der Welt<br />
kaum zu stoppen zu<br />
sein.<br />
Graue Pfaufasane sind<br />
wohl diejenigen unter<br />
den Pfaufasanen, die<br />
gegen Kälte am un-<br />
18 Juli <strong>20</strong>15
Zuchtbericht<br />
empfindlichsten sind, trotzdem sollte eine<br />
frostfreie Unterkunft für die kalte Jahrezeit<br />
vorhanden sein.<br />
In Europa hielt ich die Art in Volieren von ca.<br />
<strong>20</strong> qm Grundfläche mit angeschlossenem<br />
Innenstall mit einer Größe von 4 qm. Ich persönlich<br />
sehe 10 qm pro Paar als Mindestgröße<br />
für eine artgerechte Haltung an.<br />
Foto oben: Gelege des Grauen Pfaufasans<br />
Unten: Balzender Grauer Pfaufasan-Hahn<br />
Hier in Thailand pflege ich die Nominatform<br />
P. b. bicalcaratum. Inwieweit sie sich farblich<br />
von den Grauen Pfaufasanen unterscheiden,<br />
die ich in Deutschland gepflegt habe,<br />
kann ich nicht sagen, ohne die Tiere direkt<br />
nebeneinander zu halten. Was mir aber sehr<br />
auffällt ist, das der Territorialruf, der hiesigen<br />
thailändischen Tiere etwas anders klingt.<br />
Wer diesen einmal mit dem seiner Pfaufasanen<br />
vergleichen möchte, gebe diesen Link<br />
in seinen Webbrowser ein: www.youtube.<br />
com/ch?v=cJF6Es2EcNM<br />
Nachdem wir die staatlichen Anforderungen<br />
für eine Haltung und<br />
Zucht erfüllt hatten,<br />
erhielten wir Ende<br />
Mai <strong>20</strong>10 unsere<br />
Grauen Pfaufasane<br />
aus dem Zuchtprogramm<br />
des thailändischen<br />
Wildlife<br />
Departments. Beide<br />
Geschlechter waren<br />
zu diesem Zeitpunkt<br />
etwas mehr als ein<br />
Jahr alt und schritten<br />
in diesem ersten<br />
Jahr nicht mehr zur<br />
Brut.<br />
Doch schon im folgenden<br />
Jahr erhielten<br />
wir die ersten<br />
Küken. Unsere<br />
Henne begann im<br />
März mit der Eiablage.<br />
Aus drei Gelegen,<br />
welche wir in<br />
der Brutmaschine<br />
Juli <strong>20</strong>15 19
Zuchtbericht<br />
erbrüteten, erhielten wir aus insgesamt fünf<br />
gelegten Eiern zwei mal zwei Küken und<br />
einmal eines. In der Regel legt eine Henne<br />
zwei Eier, manchmal auch nur eines pro Gelege.<br />
Die Maße der gelegten Eier betrugen<br />
bei uns im Schnitt 52 mm x 37 mm. Nach<br />
22 Tagen Brutzeit schlüpften die Küken. Die<br />
Aufzucht der Küken bereitet uns viel Freude<br />
und ebensoviel Arbeit, da sie in den ersten<br />
Tagen von Hand gefüttert werden müssen .<br />
Wir machen das mit einem angefeuchteten<br />
kleinen Pinsel, den wir in das Kükenaufzuchtfutter<br />
tupfen und dann den Küken vorhalten,<br />
und von dem sie dann die angebotene Nahrung<br />
aufnehmen. Nach einigen Tagen sind<br />
sie dann in der Lage alleine zu fressen, ohne<br />
dazu animiert werden zu müssen.<br />
Der Zeitpunkt der ersten Eiablage unserer<br />
Henne hat sich im Laufe der vergangenen<br />
Jahre von März auf Dezember verschoben.<br />
Im vergangenen Jahr hat sie sage und<br />
schreibe 23 Eier gelegt, die alle befruchtet<br />
waren. Unsere eigenen Nachzuchten legen<br />
in der Regel im Alter von einem Jahr, wobei<br />
auch die jungen Hähne schon befruchten.<br />
Hier in Thailand halte ich unsere Pfaufasanen<br />
in gut bepflanzten Volieren mit einer<br />
Größe von 10 bis 16 qm pro Paar, wobei ein<br />
kleiner Teil der Voliere von drei Seiten geschlossen<br />
und mit einem Dach versehen ist.<br />
Als Futter reichen wir Hühnerkrumen mit<br />
einem Proteinanteil von 19 %, dazu ein Turteltauben-Körnerfuttergemisch<br />
sowie einige<br />
Mehlwürmer und manchmal auch Erdnüsse.<br />
Obst in Form von Bananen, Mango und Papaya<br />
füttern wir fast täglich.<br />
<strong>20</strong> Juli <strong>20</strong>15
Fachbericht<br />
Arabische Schwarzkopf-Steinhühner<br />
Von Huub Dijcks<br />
Arabische Schwarzkopf-Steinhühner (Alectoris<br />
melanocephala) gehören zu den größten<br />
Steinhuhnarten. Hahn und Henne sind<br />
gleich gefärbt, doch ist der Hahn etwas größer<br />
und stärker gebaut als die Henne. Wir<br />
halten diese Art seit etwa <strong>20</strong> Jahren mit<br />
wechselndem Erfolg.<br />
Das erste Paar kam aus dem Tiergarten<br />
Friedrichsfelde in Berlin. Wir konnten die<br />
Tiere gegen ein Paar Waldrebhühner tauschen.<br />
Ein Freund aus Deutschland holte<br />
die Tiere mit dem Zug in Berlin ab, und er<br />
war überzeugt, dass er ein Paar ausgesucht<br />
hatte. Ein Jahr später zeigte sich, dass er in<br />
der Tat gut hingeschaut hatte. Die Vögel waren<br />
sehr zahm und sie fühlten sich in ihrer<br />
neuen Voliere direkt wohl. Im Frühjahr legte<br />
die Henne 8 große, cremefarbene Eier. Sie<br />
wurden in die Brutmaschine gelegt und wir<br />
warteten gespannt, ob sie befruchtet waren.<br />
Tatsächlich schlüpften 8 Küken! Sie wuchsen<br />
kräftig heran. Als Futter erhielten sie ein<br />
Gemisch aus Sivo-Start, Kükenmehl und<br />
Haferflocken. Als wir die Geschlechter unterscheiden<br />
konnten, stellte sich heraus, dass<br />
es 4 Hennen und 4 Hähne waren. Bei einem<br />
Züchterkollegen in der Nachbarschaft,<br />
der die Art aus San Diego importiert hatte,<br />
tauschten wir einige Tiere, um unverwandte<br />
Paare zu erhalten.<br />
Auch im darauffolgenden Jahr hatten wir<br />
guten Nachzuchterfolg, aber leider starben<br />
am Jahresende einige Vögel plötzlich ohne<br />
offensichtlichen Grund. Wir ließen sie untersuchen,<br />
aber es wurde keine Krankheit<br />
festgestellt. Wir selbst kamen nach einiger<br />
Zeit zu dem Schluss, das das Schwarzkopf-<br />
Steinhuhn wohl unsere feuchten Böden und<br />
Schwarzkopf-Steinhuhn<br />
Foto: Peter Arras<br />
Juli <strong>20</strong>15 21
Fachbericht<br />
unser feuchtes Klima schlecht verträgt. Wir<br />
setzten sie daher in vollständig überdachte<br />
Volieren mit Sandboden und einigen Grasbüscheln<br />
und Sträuchern. Eine Bewässerungsanlage<br />
sorgt dafür, dass Gras und Sträucher<br />
auch im Sommer grün bleiben.<br />
Obwohl das Schwarzkopf-Steinhuhn in Saudi-Arabien,<br />
Oman und Jemen beheimatet ist,<br />
verträgt es auch geringe Minustemperaturen<br />
recht gut. Allerdings ist es sehr wichtig, dass<br />
die Vögel dann trocken sitzen. Das Futter für<br />
die Alttiere besteht aus Fasanenpellets und<br />
ab und zu etwas Turteltaubenfutter. Ferner<br />
bekommen sie viel Grünfutter und Früchte,<br />
wobei Äpfel bei ihnen besonders beliebt<br />
sind. Wie andere Steinhühner auch entwurmen<br />
wir sie mehrmals im Jahr. Wir verwenden<br />
hierzu Flubenol.<br />
In der Balzzeit verhält sich der Hahn sehr aggressiv<br />
gegenüber dem Pfleger, aber nicht<br />
gegen die Henne. Wenn man seine Voliere<br />
betritt, kann er recht angreifen, und ich habe<br />
auf diese Weise schon mehrfach blaue Flecken<br />
an Händen und Beinen davongetragen.<br />
In der Regel besteht das Gelege aus 8 Eiern,<br />
und die Brutdauer beträgt 24 Tage.<br />
Wir konnten jedes Jahr einige Küken aufziehen,<br />
in einem Jahr sogar als Höchstzahl 15<br />
Jungtiere. Sie wuchsen kräftig heran, bis sie<br />
plötzlich halbwüchsig alle erkrankten.<br />
Nun war guter Rat teuer (im übertragenen<br />
und im realen Sinne). Eine Untersuchung<br />
ergab, dass sie eine Darminfektion hatten,<br />
die angeblich durch eine Medikamentengabe<br />
zu behandeln war. Um alles so sorgfältig<br />
wie möglich zu tun, wurden die Vögel dreimal<br />
täglich gefangen und das Medikament<br />
in den Schnabel gegeben. Doch trotz aller<br />
Mühe gelang es nicht, die Vögel am Leben<br />
zu erhalten. Nur ein Hahn überlebte die<br />
Krankheit, und so blieb uns nur das Zuchtpaar<br />
und dieser Hahn.<br />
Wir gaben uns alle Mühe, um noch eine<br />
neue Henne zu bekommen, aber ohne Erfolg.<br />
In den darauffolgenden Jahren zogen<br />
wir noch einige wenige Jungtiere pro Jahr<br />
auf, aber meistens waren es Hähne. Eines<br />
Schwarzkopf-Steinhühner<br />
Tages starb auch unsere letzte Henne, und<br />
die Nachzucht von Schwarzkopf-Steinhühnern<br />
war zunächst einmal zu Ende.<br />
Im Herbst <strong>20</strong>07 kamen wir wieder in Kontakt<br />
mit dem Tierpark Berlin, wo noch ein<br />
Schwarzkopf-Steinhuhn vorhanden war, und<br />
nach einer DNA-Untersuchung schien es<br />
eine Henne zu sein. Wir einigten uns, die<br />
Henne kam zu uns, und wir setzten sie zu<br />
einem unserer Hähne, und die beiden vertrugen<br />
sich sofort sehr gut. Wir warteten auf<br />
das Frühjahr und hofften natürlich, dass es<br />
mit diesem Paar klappte. Das erste Ei wurde<br />
im Mai gelegt, wurde aber vom Hahn kaputtgepickt.<br />
Nun wurde der Hahn an den Tagen,<br />
an denen die Henne legen musste, in die<br />
Nachbarvoliere gesetzt, und wir konnten so<br />
einige Eier retten. Sie wurden in den Brutapparat<br />
gelegt, und glücklicherweise waren<br />
sie befruchtet, und nach 24 Tagen hatten<br />
wir zum ersten mal nach Jahren wieder junge<br />
Schwarzkopf-Steinhühner. Sie wuchsen<br />
kräftig heran, und die Hälfte ging nun nach<br />
Berlin. Wir haben damit besonderes Glück<br />
gehabt, wenn ich bedenke, dass es in Europa<br />
nicht mehr viel Nachzucht dieser Art gibt.<br />
Ich rate dringend, soviele Vögel wie möglich<br />
zu tauschen, um sie so unverwandt wie möglich<br />
zu verpaaren, und so dafür zu sorgen,<br />
dass dieser prächtige Vogel nicht ganz aus<br />
den Volieren der Liebhaber verschwindet.<br />
22 Juli <strong>20</strong>15
Fachbericht<br />
Naturnahe<br />
Pfaufasanvolieren<br />
Text und Fotos von Hubert Jütten<br />
Dieser Artikel befasst sich mit der Bepflanzung<br />
von Pfaufasanenvolieren und verzichtet<br />
an dieser Stelle auf Informationen zur<br />
Haltung, Zucht und Beschreibung dieser Fasanenarten.<br />
Es sei nur erwähnt, dass es sich<br />
bei den Pfaufasanen um zierliche Fasanen<br />
handelt, und innerhalb der sieben Arten sind<br />
teilweise starke Unterschiede in der Gefiederstruktur<br />
und deren Färbung festzustellen.<br />
Pfaufasanen gehören der Gattung Polyplectron<br />
an. Von den acht Arten besitze ich<br />
sechs: Den Grauen Pfaufasan (P. bicalcaratum),<br />
Braunen Pfaufasan (P. germaini),<br />
Palawan- Pfaufasan (P. emphanum), Bronzeschwanz-Pfaufasan<br />
(P. chalcurum), Rothschild-Pfaufasan<br />
(P. inopinatum) und den<br />
Malaiischen Pfaufasan (P. malacense). Der<br />
Hainan-Pfaufasan (P. katsumatae) wird derzeit<br />
nicht in Europa gehalten. Der Borneo-<br />
Pfaufasan (P. schleiermacheri) ist seit <strong>20</strong>11<br />
in England mit acht Paaren vertreten. Die<br />
Indah-Fauna Zucht- und Forschungsstation<br />
in Singapur hat diese Tiere als Leihgabe drei<br />
<strong>WPA</strong>-Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Alle<br />
Pfaufasanarten werden von mir paarweise<br />
gehalten. Pro Paar stehen Innenställe von 3<br />
qm und 4 qm zur Verfügung. Die Außenvolieren<br />
variieren zwischen 8 qm und 18 qm.<br />
Anhand der alphabetisch nummerierten Volieren<br />
werden die Beschreibungen vorgenommen.<br />
Voliere A: Diese Voliere ist 12 qm (Grundfläche<br />
3m x 4m) groß. Zwei Seiten sind<br />
durch Gebäudeteile begrenzt Eine Seite ist<br />
mit grünblättrigem Efeu berankt. Die zweite<br />
Wand ist überwiegend mit weiß-gelbbuntem<br />
Efeu bewachsen. Ein Drittel des Bodens der<br />
Voliere ist mit einer Grasnarbe bedeckt. In<br />
der Voliere<br />
befinden sich<br />
je eine serbische<br />
Fichte,<br />
ein Kirschlorbeerstrauch,<br />
ein Rhododendronstrauch,<br />
eine rotblühende<br />
Azalee und ein Forsythienstrauch.<br />
Verschiedene kleinere Baumstümpfe und<br />
Findlinge geben der Voliere eine naturnahe<br />
Struktur. Farne und Schwertlilien an den<br />
schattigen Volierenwänden runden das Bild<br />
ab.<br />
Voliere B: Diese 6m x 2m große Voliere ist<br />
auf ihrer gesamten Breite von 2m durch eine<br />
Stallwand begrenzt. Diese Steinwand ist teilweise<br />
mit grünblättrigem Efeu bewachsen.<br />
Grauer Pfaufasan (Polyplectron bicalcaratum)<br />
Ein Kirschlorbeerstrauch, ein Strauchwacholder,<br />
ein weißblühender Spierstrauch und<br />
ein Schneebeerenstrauch lockern die mit<br />
Gras bewachsene Voliere auf. Kleine Baum-<br />
Juli <strong>20</strong>15 23
Fachbericht<br />
stümpfe, verschiedene Steine sowie einige<br />
Schwertlilien und Iris sowie Pampasgras beleben<br />
das Bild.<br />
Voliere C: Die 2 m breite, 12 qm große Voliere<br />
ist in ihrer Breite durch einen Stall begrenzt.<br />
Die Stallwand ist teilweise mit grünblättrigem<br />
der Voliere wächst weiß-gelbbuntes Efeu.<br />
Voliere D: Grünblättriger Efeu bedeckt die<br />
Stallwand dieser Voliere. Die 12 qm (Grundfläche<br />
3m x 4m) große Voliere ist vollständig<br />
mit Gras bewachsen. Hier wachsen ein<br />
rotblättriger Haselnussstrauch, eine Säulenzypresse,<br />
eine Birke und eine immergrüne<br />
Zwergmistel (Cotoneaster lacteus). Neben<br />
einem größeren Findling, einer kleineren<br />
Holzwurzel und Baumstümpfen wachsen<br />
Schwertlilien, Pampasgras und das Ziergras<br />
Schneemarbel. Neben der Säulenzypresse<br />
wächst in dieser Ecke jährlich eine Kugeldistel<br />
heran, die durch ihre blauen runden<br />
Palawan-Pfaufasan (Polyplectron emphanum)<br />
Efeu berankt. Die mit Gras bewachsene Voliere<br />
ist mit einem Haselnussstrauch, einer<br />
rotblühenden Azalee, einem Strauchwacholder,<br />
einem Kirschlorbeerstrauch, einer kleinwüchsigen<br />
Zypresse und einer Staude gelbblühender<br />
Astilbe bepflanzt. Neben einem<br />
Wurzelstock und kleineren Baumstämmen<br />
wachsen zwischen Gras verschiedene<br />
Schwertlilien, und in einigen Randbereichen<br />
Malaiischer Pfaufasan (Polyplectron malacense)<br />
Braune Pfaufasane (Polyplectron germaini)<br />
Blütenköpfe für eine weitere Bereicherung<br />
dieser Voliere sorgt.<br />
Voliere E: Diese 12,5 qm (Grundfläche 2,5m<br />
x 5m) große Voliere wird an zwei Seiten<br />
durch je eine Stallwand und eine Garagenwand<br />
begrenzt. Eine Wand ist fast vollständig<br />
mit grünblättrigem Efeu bewachsen. Die<br />
zweite Wand ist teilweise mit Efeu berankt.<br />
Dicht an dieser Wand stehen nebeneinander<br />
ein Buchsbaum, ein rotblättriger Haselnussstrauch<br />
und ein Kirschlorbeerstrauch. Ferner<br />
ist diese Voliere mit einer serbischen Fichte,<br />
einem rotblühenden Spierstrauch und einem<br />
kleinwüchsigen Rhododendronstrauch bepflanzt.<br />
Die Grasnarbe wird durch Baumstümpfe,<br />
Steine, Farne und Ziergras aufgelockert.<br />
Voliere F: Diese 8 qm (Grundfläche 4m x 2m)<br />
große, mit Gras bewachsene Voliere wird im<br />
hinteren Bereich durch eine aus Natursteinen<br />
aufgeschichtete Anhöhe abgegrenzt.<br />
Ein Ahornbaum, ein rotblättriger Haselnußstrauch,<br />
ein Gingkobaum, ein Strauchwacholder<br />
und eine Kegelzypresse prägen das<br />
24 Juli <strong>20</strong>15
Fachbericht<br />
Bild. In Teilbereichen wuchert weissgelbbuntes<br />
Efeu. Farne und das hellgrün-weiße<br />
Blatt des Glanzgrases beleben das Bild dieser<br />
Voliere neben einem ca. 1,50 m hohen<br />
Birkenbaumstamm und kleinen Baumstümpfen.<br />
Voliere G: Hierbei handelt es sich um eine 12<br />
qm (Grundfläche 4m x 3m) große Voliere, die<br />
durch Erdaufschichtungen im hinteren Teil<br />
der Voliere ansteigt. In diesem Bereich wachsen<br />
ein Ligusterstrauch, eine Hortensie, ein<br />
Voliere I: Diese 12 qm große Voliere (Grundfläche<br />
4m x 3m) besitzt ebenfalls eine vollständige<br />
Grasnarbe. Eine Seite ist mit einer<br />
Stallwand begrenzt, die teilweise mit wildem<br />
Wein und grünblättrigem Efeu bewachsen<br />
ist. Bepflanzt wurde diese Voliere mit<br />
einem Kirschlorbeerstrauch, einem Ligusterstrauch,<br />
einem rotblättrigen Haselnussstrauch,<br />
einem Strauchwacholder und einem<br />
buntblättrigen Hartriegelstrauch. Wurzelstöcke,<br />
diverse Steine, Schwertlilien und rankendes<br />
weiss-gelbbuntes und grünblättriges<br />
Efeu gestalten die Anlage zusätzlich.<br />
Die Volierenanlage A bis E ist mit einer ca. 30<br />
Zentimeter breiten Steingartenbepflanzung<br />
umrandet. Bepflanzt wurde dieser Bereich<br />
mit verschiedenen Krokussen, Schneeglöckchen,<br />
Tulpen, Dachrosen und verschiedenen<br />
Steingewächsen. Verschiedene Buchsbaumfiguren<br />
beleben die Anpflanzungen<br />
zusätzlich. Der Volierenkomplex F bis I ist<br />
überwiegend mit Efeu und verschiedenen<br />
Buchsbaumfiguren umrandet.<br />
Bronzeschwanz-Pfaufasan<br />
(Polyplectron chalcurum)<br />
Essigbaum und ein hoch wachsendes Ziergras.<br />
Entlang der hölzernen Stallwand wachsen<br />
ein rotblättriger Haselnußstrauch, ein<br />
Kirschlorbeerstrauch und eine Zaubernuss,<br />
die ihre Blütenpracht im Winter zeigt. Teile<br />
der Stallwand sind mit weiß-gelbbuntem<br />
Efeu bedeckt. Neben diversen Findlingen<br />
und Baumstümpfen lockern diese begrünte<br />
Voliere lila blühende Iris und Schwertlilien<br />
auf.<br />
Voliere H: Zwei farblich unterschiedliche ineinander<br />
wachsende Strauchwacholder dominieren<br />
das Bild dieser mit Gras bewachsenen<br />
16 qm (Grundfläche 4m x 4m) großen<br />
Voliere. Weiterhin prägen das Bild ein Holunderstrauch,<br />
ein buntblättriger Hartriegelstrauch,<br />
ein Kirschlorbeerstrauch und ein<br />
Duftjasminstrauch. Ein mittelgroßer Baumstumpf,<br />
Findlinge und rankendes weissgelbbuntes<br />
Efeu runden das Bild ab.<br />
Rothschild-Pfaufasan (Polyplectron inopinatum)<br />
Da alle Volieren mit Gras bewachsen sind,<br />
wird die Grasnarbe mit einem Motorrasenmäher<br />
entsprechend kurz gehalten. Mit den<br />
Jahren haben sich neben dem eingesäten<br />
Gras weitere Pflanzen angesiedelt. So bereichern<br />
Löwenzahn, Klee, Veilchen, Hahnenfuss,<br />
Gänseblümchen, Sauerampfer, Wegerich<br />
und Moos die einzelnen Volieren.<br />
Ganzjährig werden die Sträucher und Bäume<br />
je nach Wachstum zurück geschnitten,<br />
Juli <strong>20</strong>15 25
Fachbericht<br />
um zu verhindern, dass der Volierendraht<br />
bzw. das Volierennetz beschädigt wird.<br />
Die vielfältigen Bepflanzungen mit Sträuchern<br />
und Bäumen befinden sich meistens<br />
in den Randbereichen der einzelnen Anlagen<br />
und zum Volierenende hin. Dadurch<br />
bleiben die Volieren gut einsehbar und die<br />
Tiere können in ihren vollen Pracht und Bewegung<br />
beobachtet werden. Zusätzlich dienen<br />
Sträucher und Bäume als natürlicher<br />
Sichtschutz zur Nachbarvoliere.<br />
In allen Volieren wurde<br />
sofort bei deren<br />
Gestaltung Efeu angepflanzt.<br />
Efeu gilt<br />
zwar als eine mögliche<br />
Giftpflanze, jedoch<br />
ist nach meiner<br />
langjährigen Erfahrung<br />
die Giftigkeit für<br />
die Tiere als gering<br />
einzuschätzen. Viele<br />
meiner Pfaufasanen<br />
sind weit über 10<br />
Jahre alt. Buchsbaum<br />
gilt ebenfalls<br />
als giftig, hat sich<br />
jedoch nach meiner<br />
Erfahrung ebenfalls<br />
nicht nachteilig auf<br />
die Tiere ausgewirkt.<br />
Selbst bei meinen<br />
anderen Arten (Amherstfasanen, Tragopane,<br />
Hokkos und Straußwachtel und dem<br />
chin. Waldrebhuhn) konnte ich bis heute keine<br />
Vergiftungserscheinungen feststellen.<br />
Volieren sollten ein Stück gestalteter Natur<br />
widerspiegeln. Deshalb sollen die beschriebenen<br />
Bepflanzungen als Anregung verstanden<br />
werden, ebenfalls Volieren naturnah<br />
zu gestalten. Generell eignen sich für<br />
Bepflanzungen einheimische Laubgehölze,<br />
Nadelhölzer, Thujas, Zypressen, Rhododen-<br />
26 Juli <strong>20</strong>15
Fachbericht<br />
kleine Düngerkügelchen, die aussehen<br />
wie Milokorn. Werden diese<br />
Pflanzen in den Volieren verwendet,<br />
nehmen die Fasanen gerne diese<br />
Kügelchen als Nahrung auf und es<br />
kommt vielfach zu tödlichen Vergiftungserscheinungen.<br />
In diesem<br />
Zusammenhang sei auch noch erwähnt,<br />
dass Schneckenkorn ebenfalls<br />
eine tödliche Bedrohung für<br />
die Fasane ist.<br />
Jeder Volierenbesitzer kann seine<br />
Anlage nach eigenem Geschmack<br />
gestalten und bepflanzen, denn die<br />
Angebote an unproblematischen<br />
und auch winterharten Pflanzen<br />
sind reichhaltig. In Verbindung mit<br />
Baumstümpfen, Wurzeln, Steinen<br />
und eigenen Ideen können so naturnahe<br />
Volieren entstehen, in denen<br />
sich unsere Tiere wohlfühlen.<br />
Dem Betrachter solcher Anlagen<br />
vermitteln sie einen Hauch von<br />
Harmonie und Natur.<br />
Unten: Helmhokkohenne mit zwei<br />
Jungtieren<br />
dron, Kirschlorbeer, Liguster,<br />
Forsythien, Ranunkelstrauch,<br />
Perückenstrauch, Hartriegel,<br />
Hortensien, um nur einige zu<br />
nennen. Bambus, Pampasgras,<br />
diverse Ziergräser, diverse<br />
Lilien-, Irisarten, Farne<br />
und vieles mehr eignet sich zur<br />
weiteren Gestaltung einer Voliere.<br />
Beim Kauf von Pflanzen ist unbedingt<br />
darauf zu achten, ob<br />
der Wurzelbereich Langzeitdünger<br />
enthält. In vielen Containerpflanzen<br />
befinden sich<br />
Juli <strong>20</strong>15 27
Regionaltreffen<br />
<strong>WPA</strong> - Deutschland Osttreffen bei<br />
Familie Gabrecht in Kuchelmiß<br />
12. Juni <strong>20</strong>15<br />
mißlichen Verkehrslage am frühen Nachmittag<br />
bei den Vandreys in Sanitz bei Rostock<br />
an. Nach der Besichtigung der wunderschönen<br />
und vielfältigen Gartenanlage bei Monika<br />
Vandrey (unter anderem mehr als 100<br />
Rhododendren in verschienen Farben) folgte<br />
der übliche Rundgang durch die gerade neu<br />
entstehnende Volierenanlage bei Wolfgang<br />
statt. Die Zeit verging wieder schnell und so<br />
fanden wir uns schon beim Grillabend in Freien.<br />
Wir genossen geräucherten Aal und andere<br />
gegrillte Leckerbissen. Bei gutem, bei<br />
der heißen Jahrezeit fast nicht zu kühlendem<br />
Bier, ließen wir den Abend ausklingen!<br />
Gastgeber Wolfgang<br />
und Grillmeister Holger<br />
Nachdem es für die Österreich schon eine<br />
Verständlichkeit ist, unsere deutschen<br />
Freunde im Osten mehrmals im Jahr zu besuchen,<br />
nahmen wir auch diesmal die Gelegenheit<br />
für einen Kurzbesuch bei Wolfgang<br />
Vandrey und anschließend den Besuch des<br />
Osttreffens bei Familie Gabrecht wahr. Mit<br />
von der Partie waren Martin Kohl mit Gisi<br />
und Resi und ich. Am Donnerstag in der<br />
Nacht starteten wir und kamen nach einer<br />
Rhotodendren bei Monika Vandrey<br />
Die lustige Mitternachtsrunde bei Wolfgang<br />
Am Samstag, dem 12. Juni <strong>20</strong>15 fuhren wir<br />
dann zum Osttreffen bei Familie Gabrecht<br />
nach Kuchelmiß, ca. 60 km südlich von Wolfgang<br />
gelegen. Gegen 10:00 Uhr angekommen,<br />
trafen wir schon auf die vielen anderen<br />
Tagungsbesucher.<br />
Rainer Gabrecht führte uns anschließend<br />
durch seine groß angelegten Gehege und<br />
Volieren. Rainer und seine Frau erwarben<br />
das Anwesen vor ca 15 Jahren in sehr ver-<br />
28 Juli <strong>20</strong>15
Regionaltreffen<br />
Helmhokkos bei Rainer Gabrecht<br />
Oben: Volierenanlage<br />
Mitte: Rainer Gabrecht erklärt..<br />
Unten: Großflächige Voliere<br />
wahrlostem Zustand. Die Urlaube waren<br />
dann nur mehr für die Renovierung da und<br />
unter Mithilfe einiger Freunde konnte eine<br />
traumhafte Pension mit Fremdenzimmern<br />
aus dem verfallenden Reiterstall gezaubert<br />
werden. Auch erweiterte Familie Gabrecht<br />
durch den Zukauf von Grundstücken ihren<br />
Besitz auf mittlerweile insgesamt 12 Hektar.<br />
Die Anlage soll einmal als Tier- bzw. Freizeitpark<br />
öffentlich zugängig gemacht werden.<br />
Wie wir Rainer kennen, wird ihm das auch<br />
gelingen.<br />
Von der Gepflegtheit und Sauberkeit der<br />
Fremdenzimmern konnten wir uns selbst<br />
überzeugen. Denn nach dem Rundgang gab<br />
es Gegrilltes und natürlich auch ausreichend<br />
zu Trinken! So ging der Nachmittag in den<br />
Abend und an der Bar in Rainers Lokal in die<br />
Nacht über. Vom Rundgang, den Diskussionen<br />
und einigen heimischen Bieren und....<br />
gings dann einen<br />
Stock höher<br />
zur wohlverdienten<br />
Nachtruhe.<br />
Für uns war der<br />
Besuch wieder<br />
ein unvergessliches<br />
Erlebnis!<br />
Wir danken<br />
den Familien<br />
Vandrey und<br />
Gabrecht für<br />
ihre liebe Gastfreundschaft<br />
und freuen uns<br />
schon auf ein<br />
Wiedersehen in<br />
Österreich!<br />
mp<br />
Juli <strong>20</strong>15 29
Regionaltreffen<br />
30 Juli <strong>20</strong>15
<strong>WPA</strong> Deutschland Regionaltreffen West<br />
im Freilichtmuseum Lindlar<br />
Samstag, 13. Juni <strong>20</strong>15<br />
Regionaltreffen<br />
Heiner Jacken begrüßt die Teilnehmer vor dem<br />
Freilichtmuseum<br />
Interessierte Zuhörer<br />
auch einige<br />
Rauhfußhühner<br />
und Fasane<br />
sehen. Im<br />
Anschluss<br />
stellte Wildmeister<br />
Dieter Ber-<br />
Am 13. Jänner <strong>20</strong>15 hielt die <strong>WPA</strong>-Deutschland<br />
im Bergischen Freilichtmuseum Lindlar<br />
das Regionaltreffen West ab. Martin Zotter,<br />
Resi und ich unternahmen im Zuge einer Reise<br />
nach Hamburg einen Abstecher zum Treffen,<br />
wo wir am Samstag dann gegen 10.00<br />
Uhr in Lindlar eintrafen. Nach der Begrüßung<br />
der Teilnehmer durch Heiner Jacken fuhren<br />
wir gemeinsam zur nahegelegenen Forellenzuchtanlage<br />
tram in einem interessanten Vortrag das<br />
Wiederansiedlungsprojekt für Auerhühner<br />
im Sauer-, Sieger- und Wittgensteinerland<br />
vor. Seit mehreren Jahren bemüht sich eine<br />
Gruppe engagierter Jäger und Naturschützer<br />
mit teilweise gutem Erfolg um die Asuwilderung<br />
unseres größten europäischen Hühnervogels.<br />
Gegen 13.00 Uhr fuhren wir wieder<br />
zurück zum Freilichtmuseum und nahmen<br />
der Familie Rameil. Während gemeinsam das Mittagessen im Museumstram<br />
des rundgangs durch die Zuchtanlage erfuhren<br />
restaurant ein. Da wir im Raum Hamburg<br />
wir vom Juniorchef viel Interessantes schon von einigen Zuchtfreunden erwartet<br />
über die<br />
wurden, brachen<br />
Haltung und<br />
wir nach einem<br />
Der Chef der Forellenzuchtanlage<br />
in seinem Element<br />
Zucht von<br />
Forellen.<br />
Im Zuge<br />
des Rundganges<br />
konnten wir<br />
Wildmeister Dieter Bertram<br />
bei seinem Vortrag<br />
kurzen Erfahrungsaustausch<br />
um 14.00 Uhr<br />
Richtung Norden<br />
auf. Die Teilnehmer<br />
des Westtreffens<br />
setzen<br />
ihren Besuch mit<br />
einem geführten<br />
Rundgang durch<br />
das Freilichtmuseum<br />
fort.<br />
m.p.<br />
Juli <strong>20</strong>15 31
Zuchtbericht<br />
Zuchterfahrungen mit dem<br />
Java-Waldrebhuhn<br />
Text und Fotos von Huub Dijcks<br />
Seit Jahren haben wir Java-<br />
Waldrebhühner(Arborophila javanica) in<br />
unserem Bestand. Anders als China-Waldrebhühner<br />
und Hügelhühner muss diese Art<br />
im Winter frostfrei gehalten werden. Dies<br />
ist auch verständlich, da ihr Lebensraum<br />
im tropischen Klima liegt.Es ist eine recht<br />
schön gefärbte<br />
Art. Hahn und<br />
Henne unterscheiden<br />
sich<br />
kaum. Nur am<br />
dickeren Kopf<br />
und den größeren<br />
Füßen<br />
ist der Hahn zu<br />
erkennen. Nach<br />
meiner Erfahrung<br />
sind sie<br />
sehr wählerisch<br />
bei der Auswahl<br />
des Partners.<br />
Wenn man ein<br />
Paar hat, das sich gut verträgt, werden keine<br />
Probleme auftreten. Andernfalls kann der<br />
Hahn recht aggressiv sein.<br />
Bei uns leben sie paarweise in einer<br />
Voliere zusammen mit einem Paar<br />
Grünflügeltauben. Dies geht sehr<br />
gut, aber wenn die jungen Grünflügeltauben<br />
ausfliegen, müssen wir die<br />
Waldrebhühner für ein paar Tage abtrennen,<br />
da sie sonst die Jungtauben<br />
töten würden.<br />
Javanische Waldrebhühner sind sehr<br />
aktive Vögel, die den ganzen Tag am<br />
Boden scharren und so ihre Voliere<br />
umgraben. Der Hahn baut aus Heu<br />
ein rundes, oben gänzlich geschlossenes<br />
Nest, in das die Henne ihre<br />
weißen Eier hineinlegt. Sehr wichtig<br />
ist es, ein so unverwandtes Paar wie<br />
möglich zusammenzustellen, um Junge<br />
zu bekommen. Vor einigen Jahren<br />
wurden wieder einmal einige Tiere importiert,<br />
sodass nun die Möglichkeit besteht, die Art<br />
wieder erfolgreich zu vermehren. Das Futter<br />
32 Juli <strong>20</strong>15
Zuchtbericht<br />
besteht aus einem Basis-Körnergemisch,<br />
angereichert mit Sämereien, Obst und jeden<br />
Tag ein paar Mehlwürmern.<br />
Wir legen die Eier zusammen mit<br />
denen anderer Waldrebhühner und Pfaufasanen<br />
in den Brutapparat. Nach etwa 23 Tagen<br />
schlüpfen die recht dunklen Küken, die<br />
wir unter einer Wärmelampe aufziehen. Ihr<br />
Futter besteht aus einer Mischung von Sivo-<br />
Start, Kükenmehl und Haferflocken. Damit<br />
wachsen sie gut. Mehlwürmer erhalten die<br />
Küken nicht, solange sie noch klein sind, vor<br />
allem um zu verhindern, dass sie an den Zehen<br />
picken, aber auch weil sie sonst zuviel<br />
Eiweiß bekämen. Sie wachsen zusammen<br />
mit anderen Waldrebhuhnarten, Straußwachteln<br />
und Pfaufasanen auf, was prima<br />
zusammen geht.<br />
Neues vom Edwardsfasan<br />
Von Heiner Jacken<br />
Das zweite Treffen<br />
der Edwards’s<br />
Pheasant Working<br />
Group (EPWG) findet am 26./27. März <strong>20</strong>15<br />
in Dong Hoi, in der vietnamesischen Provinz<br />
Quang Binh statt. Gastgeber ist die Naturschutz-Behörde<br />
von Quang Binh zusammen<br />
mit der regierungsunabhängigen Naturschutzorganisation<br />
Viet Nature.<br />
Auf Anfrage der Organisatoren hat die ECBG<br />
einen ausführlichen Projektvorschlag für<br />
eine Forschungs- und Erhaltungszuchtanlage<br />
in Vietnam ausgearbeitet.<br />
In Europa konnte die Zuchtbuchsaison <strong>20</strong>14<br />
dank der engagierten Mitarbeit aller Beteiligten<br />
erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Im Auftrag der ECBG und in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Zuchtbuchführern koordiniert<br />
Heiner Jacken den Zuchtbuchbestand<br />
der Edwardsfasanen und – getrennt davon<br />
- Ivan Roels den der Edwardsfasanen vom<br />
Typ hatinhensis (Vietnamfasanen).<br />
Ende <strong>20</strong>14 waren darin 89,63 Edwardsfasanen<br />
in 21 zoologischen und 55 privaten<br />
Zuchtanlagen in zahlreichen Ländern Europas<br />
registriert. Etwa 30 Paare wurden im<br />
vergangenen Jahr nachgezogen und inzwischen<br />
an neue Halter vermittelt.<br />
Bei den Vietnamfasanen waren es 62,63<br />
Tiere in 48 europäischen Zuchtanlagen. Hier<br />
wurden 15 Paare nachgezogen und ebenfalls<br />
mehrheitlich vermittelt.<br />
Daneben registriert die ISIS-Liste (= International<br />
Species Inventory System des Welt-<br />
Zoo-Verbandes WAZA) gegenwärtig 94,66<br />
Edwardsfasanen in 58 Zoos weltweit, sowie<br />
44,44 Vietnamfasanen in 22 Zoos.<br />
Etwa 50 Edwardsfasanen in amerikanischen<br />
Zoos werden gegenwärtig vom amerikanischen<br />
Zooverband AZA in einem „Red<br />
SSP“ (Species Survival Program) betreut.<br />
Zweifellos gibt es außerhalb der Zuchtbuchpopulationen<br />
noch einen beachtlichen nicht<br />
registrierten Bestand, vermutlich überwiegend<br />
in privaten Anlagen. Nachdem die gegenwärtig<br />
laufenden DNA-Untersuchungen<br />
zum Edwardsfasan erfolgreich abgeschlossen<br />
sein werden, wird es möglich sein, auch<br />
hiervon einzelne Tiere ohne bekannten<br />
Stammbaum auf Artenreinheit und Verwandtschaft<br />
zu untersuchen und in das Zuchtprogramm<br />
aufzunehmen, falls sich dies als nötig<br />
erweisen sollte.<br />
Mit geringer Verzögerung, aber hoffentlich<br />
noch rechtzeitig vor der Brutsaison, sollen<br />
Ende Februar 3,1 Edwardsfasanen vom Zoo<br />
Prag zum Zoo Hanoi verschickt werden. Die<br />
Vögel sollen dort mit den Nachkommen des<br />
letzten Wildfanghahnes verpaart werden,<br />
um dessen wichtige Gene für den Gehegebestand<br />
zu erhalten.<br />
Juli <strong>20</strong>15 33
Einladung<br />
Einladung zur <strong>WPA</strong>-Deutschland<br />
Jahrestagung <strong>20</strong>15 in Heidelberg<br />
Die deutsche Sektion der <strong>WPA</strong> (World<br />
heasant Association) lädt alle Mitglieder und<br />
Fasanenliebhaber herzlich zu ihrer Jahrestagung<br />
vom 11. – 13. September <strong>20</strong>15 nach<br />
Heidelberg ein. Wie immer sind auch Nichtmitglieder<br />
herzlich willkommen.<br />
Als Tagungsort haben wir die Jugendherberge<br />
Heidelberg International ausgewählt, die<br />
direkt neben dem Zoo liegt. Damit besteht<br />
auch seit vielen Jahren wieder einmal die<br />
günstige Gelegenheit, Tagung und Übernachtung<br />
im selben Haus anzubieten.<br />
Wer nicht in der Jugendherberge übernachten<br />
möchte, findet natürlich in der Touristenstadt<br />
Heidelberg zahlreiche weitere Hotels<br />
und Pensionen im Internet oder über die<br />
Touristeninformation:<br />
touristinfo@heidelberg-marketing.de<br />
Tel.: +49 6221 58-44444<br />
Wir bitten Sie aber auch in diesem Falle dringend<br />
darum, Ihre Tagungsteilnahme und ihre<br />
Tagungsprogramm:<br />
Teilnahme am Abendessen (11. 9.) und am<br />
Schlemmerbuffet (12.9.) unter Angabe der<br />
Personenzahl anzumelden, damit wir besser<br />
planen können.<br />
Anmeldungen bitte an Manfred Prasch.<br />
Tagungsort:<br />
Jugendherberge Heidelberg International<br />
Tiergartenstr. 5<br />
691<strong>20</strong> Heidelberg<br />
Tel: +49 6221 651190<br />
Fax: +49 6221 6511928<br />
info@jugendherberge-heidelberg.de<br />
Donnerstag, 10.Sept. <strong>20</strong>15:<br />
Ab 16.00 Uhr: Gelegenheit zur Teilnahme am GTO-Tagungsprogramm (Details folgen im<br />
nächsten Rundbrief)<br />
Freitag, 11. Sept. <strong>20</strong>15:<br />
13.00 – 18.00 Uhr: Möglichkeit zur Besichtigung verschiedener Vogelparks und des BNA-<br />
Zentrums im Raum<br />
Heidelberg (Details siehe unten!)<br />
19:30 Uhr: Gemeinsames Abendessen im Tagungsrestaurant, anschl. Erfahrungsaustausch<br />
und<br />
gemütliches Beisammensein.<br />
Samstag, 12. Sept. <strong>20</strong>15:<br />
9.30 Uhr: Geführter Rundgang im Zoo Heidelberg mit Simon Bruslund und Team.<br />
Treffpunkt: Haupteingang. Die Tagungsteilnehmer erhalten freien Eintritt in den Zoo.<br />
12:30 Uhr: Mittagessen im Tagungsrestaurant<br />
14.00 Uhr: Jahreshauptversammlung der <strong>WPA</strong> Sektion Bundesrepublik Deutschland e. V.<br />
34 Juli <strong>20</strong>15
Einladung<br />
Tagesordnung: • Begrüßung und Bericht des 1. Vorsitzenden<br />
• Kassenbericht und Bericht der Kassenprüfer<br />
• Entlastung des Vorstandes<br />
• Neuwahlen des Vorstandes<br />
• Verschiedenes<br />
14.45 Uhr: Beginn des Vortragsprogramms<br />
14.45 Uhr: „Perspektiven der Vogelhaltung im Zoo Heidelberg“ Simon Bruslund<br />
15.15 Uhr: „Exotische Wildtierhaltung in der Zukunft“ Dietmar Schmidt<br />
15.45 Uhr „Inzucht – warum man sie in der Erhaltungszucht vermeiden sollte “ Prof. M. Wink<br />
16.15 Uhr: Kaffeepause<br />
16.45 Uhr: „Die Arten und Unterarten der Baumwachteln (Colinus)“ Marc Ovelgönne<br />
17.15 Uhr: „Die Perlhühner Afrikas“ Jaap Korten<br />
17.45 Uhr: Gelegenheit zum Treffen der Focusgruppen<br />
19.30 Uhr: Schlemmerbuffet im Tagungsrestaurant, anschl. Erfahrungsaustausch und gemütl.<br />
Beisammensein.<br />
Sonntag, 13. Sept <strong>20</strong>15:<br />
Gelegenheit zur individuellen Besichtigung einiger Tierparks im Raum Heidelberg oder Teilnahme<br />
am<br />
GTO-Abschlusstag; Anschl. Heimfahrt.<br />
Die historischen Volieren von Walter Rothschild in<br />
Waddesdon Manor; Foto: A. Jacken<br />
Kurz Berichtet.........<br />
Auch weiterhin können Tragopane auf Artenreinheit<br />
getestet werden. Interessenten können<br />
Art und Anzahl der zu testenden Tiere<br />
an Heiner Jacken melden (Kontaktdaten siehe<br />
Impressum).<br />
In diesem Jahr feiert die <strong>WPA</strong>-International<br />
ihr 40-jähriges Bestehen! Aus diesem Anlass<br />
findet am 5. bis 7. September <strong>20</strong>15 am<br />
Ort der damaligen Gründungsversammlung,<br />
dem Anwesen „Ashmere“ von <strong>WPA</strong>-Mitbegründer<br />
Keith Howman eine Geburtstags-<br />
Convention statt. Neben Vorträgen, u.a. von<br />
den beiden anderen Mitbegründern Iain Grahame<br />
und Tim Lovel, steht ein Geburtstags-<br />
Dinner auf einem Themse-Dampfer auf dem<br />
Programm. Ferner sind Exkursionen in die<br />
weltberühmte Vogelsammlung des London<br />
Natural History Museums in Tring und in die<br />
phantastische Garten- und Volierenanlage<br />
des Rothschild-Landsitzes „Waddesdon Manor“<br />
geplant.<br />
Interessenten erhalten nähere Informationen<br />
ebenfalls bei Heiner Jacken.<br />
Die neue Focusgruppe Feldhühner hat im<br />
Februar ihren zweiten Rundbrief herausgebracht<br />
mit interessanten Beiträgen u.a.<br />
über Ridgeway-, Braun- und Schwarzbrustwachteln.<br />
Ferner enthält der Rundbrief einen<br />
lesenswerten Kommentar der aktuellen<br />
Bestandsliste der 32 Mitglieder der Focusgruppe.<br />
Auf Anfrage der GAV (Gesellschaft<br />
für Arterhaltende Vogelzucht e.V.) wird die<br />
Focusgruppe in Zukunft auch eng mit diesem<br />
neu gegründeten Verband zusammenarbeiten.<br />
Juli <strong>20</strong>15 35
Termine<br />
Termine <strong>20</strong>15<br />
4. bis 6. September <strong>20</strong>15<br />
Internationale Jubiläums - Convention<br />
„40 Jahre <strong>WPA</strong>“ bei <strong>WPA</strong> Gründungsmitglied Keith Howman<br />
in Ashmere bei London<br />
11. bis 13. September <strong>20</strong>15<br />
Jahreshauptversammlung der <strong>WPA</strong> - Deutschland<br />
in Heidelberg<br />
17. bis 18. Oktober <strong>20</strong>15<br />
Edelfasanenstammtisch bei Wolfgang Vandrey<br />
in Sanitz bei Rostock<br />
24. bis 25. Oktober <strong>20</strong>15<br />
Aviornis Ziergeflügelausstellung in Geel, Belgien<br />
31. Oktober <strong>20</strong>15<br />
Aviornis Tierbörse in Geel, Belgien<br />
36 Juli <strong>20</strong>15