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Zeitung WPA 23

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Rundbrief Nr <strong>23</strong> Dezember 2016<br />

<strong>WPA</strong>-Österreich Treffen<br />

Das Hammerhuhn - Bericht<br />

Fasanenstammtisch in Sanitz<br />

Hühnervögel - Die Serie<br />

Focusgruppen<br />

<strong>WPA</strong>-Deutschland Treffen in Erfurt<br />

Einladung <strong>WPA</strong>-Österreich<br />

Treffen 2017 in Ungarn, Termine


Liebe Freunde und<br />

Mitglieder der<br />

<strong>WPA</strong> - Österreich!<br />

Ein Jahr geht wieder einmal zu Ende und ich hoffe, dass es ein gutes für euch alle war! Einige<br />

Aktivitäten seit der letzten <strong>Zeitung</strong> können wir wieder vermelden. So war das Treffen bei<br />

Franz Prisching im August ein voller Erfolg und ich möchte mich auch an dieser Stelle bei<br />

Franz für die Ausrichtung des Treffens und sein Engagement herzlich bedanken! Weiters<br />

besuchten wir noch das <strong>WPA</strong>-Deutschland Treffen in Erfurt und den Fasanenstammtisch bei<br />

Wolfgang Vandrey in Sanitz. Berichte finden sich im Blattinneren.<br />

Bei unserem Treffen im August wurde uns von unseren ungarischen Mitgliedern angeboten,<br />

ein Treffen in Ungarn zu veranstalten. Wir waren von der Idee sofort begeistert und so besuchten<br />

wir am 26. und 27. November 2016 unsere Freunde in Székesfehérvár. Die<br />

ungarische Gastfreundschaft übertraf alle Erwartungen und so durften wir in Kecskemét<br />

und Umgebung zwei Anlagen besichtigen. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, was<br />

sich uns da an Artenvielfalt und Anzahl an Volieren bot. Wir haben nun für August 2017 den<br />

Besuch dieser Anlagen geplant. Ich ersuche alle Interessierten sich rechtzeitig anzumelden.<br />

Näheres siehe in der Einladung am Blattende.<br />

So bleibt mir noch euch allen einen besinnlichen Advent, ein frohes Fest und alles Gute für<br />

2017 zu wünschen!<br />

Euer Manfred Prasch<br />

Liebe Mitglieder der<br />

<strong>WPA</strong>-Österreich!<br />

Ich möchte mich im Namen des Vereinsvorstandes für die bezahlten<br />

Mitgliedsbeiträge und auch für die eingegangenen Spenden sehr<br />

herzlich bedanken.<br />

Bitte den Mitgliedsbeitrag für 2017 auf das unten abgeführte Konto bei der Raiba<br />

Markt Hartmannsdorf einzahlen.<br />

Institut: Raiba Markt Hartmannsdorf<br />

Empfänger: <strong>WPA</strong> Österreich<br />

BIC: RZSTAT2G131<br />

IBAN: AT83 3813 1000 0001 3136<br />

Verwendungszweck: Mitgliedsbeitrag und unbedingt den Namen hier eintragen!!!!!<br />

Ein frohes Fest und alles Gute im neuen Jahr wünscht:<br />

Euer Vereinskassier Josef Auner<br />

2 Dezember 2016


Tierbörse Tierbörse Tierbörse<br />

Abzugeben: Diamantfasane, Elliotfasane, Weißhaubenfasane,<br />

Karl POSCH, 0664/5244037<br />

Abzugeben: 1,1 Paradieskraniche ZRF (0,1 mit Schnabelfehler); 0,1 Jungfernkranich 2016;<br />

1,1 Patagonische Dampfschiffenten 2016; 2,2 Rothalsgänse 2016 (blutfremd); 2,2 Mähnengänse;<br />

2,0 Sichelenten; 1,1 Baikalenten ZP; 2,3 SILBER Brautenten; 2,4 WEISSE<br />

Brautenten; 1,1 GELBE Brautenten; 1,5 WEISSE Mandarinenten; 5,5 Marmelenten; 6,6<br />

Philippinenenten; 2,5 Krickenten; 3,1 Rotschulterenten; 4,2 Hottentottenenten; 1,1 Große<br />

Tafelenten ZP; 0,1 Spatelente ZRF<br />

Suche: 1,0 Kaisergans<br />

Thomas E. LIFKA, 0664/3356252<br />

Abzugeben: Blaue Ohrfasane; Weißhaubenfasane; Felsentauben;<br />

Manfred PRASCH, 0664/8108264<br />

Die <strong>WPA</strong> - Österreich wünscht<br />

allen ihren Mitgliedern und Freunden<br />

ein frohes Fest und alles Gute für 2017<br />

Dezember 2016 3


Fasanenstammtisch bei Franz Prisching<br />

am 29. August 2016<br />

in Aug in der Steiermark<br />

Am 28. August 2016 lud die <strong>WPA</strong>-Österreich<br />

zu einem Fasanenstammtisch bei Franz<br />

Prisching nach Aug in die grüne Steiermark.<br />

Eigentlich ist das nicht richtig – eingeladen<br />

hat zwar die <strong>WPA</strong>-Österreich, abgehalten<br />

und ausgerichtet hat das Treffen Franz fast<br />

zur Gänze alleine. Schon in der Vorbereitung<br />

hatte er für uns auf Anfrage keine Arbeit und<br />

er sagte immer, er werde das schon machen.<br />

Wir sollen schauen, dass die Besucher kommen<br />

und unsere Aufgabe sei es dann, sie zu<br />

unterhalten.<br />

Wie es bei uns schon üblich ist, kamen die<br />

weitest Gereisten schon am frühesten an!<br />

Am Freitag Nachmittag trafen Ilka und Michael<br />

Groth, Kirsten und Reiner Gabrecht,<br />

Holger, Wolfgang Vandrey und Bernd Klockmann<br />

nach Kurzbesuchen bei Züchtern bei<br />

Franz ein. Wir begannen gleich mit dem gemütlichen<br />

Teil und so labten wir uns bei Temperaturen<br />

um die 30 Grad mit gekühltem Bier<br />

und gutem Gegrillten und Gebratenen.Damit<br />

war der Diskussionsabend eröffnet und als<br />

die Bremehrs noch zu uns stießen, waren<br />

Buffet und Dekoration<br />

4 Dezember 2016


Blütenpracht im Fasanenland Franz<br />

wir natürlich alle schon guter Laune. Und<br />

so ging diese Aufwärmrunde in den späten<br />

Abendstunden zu Ende….<br />

Unsere deutschen Gäste nächtigten die<br />

erste Nacht in Kaindorf und am Samstag,<br />

so gegen Mittag, waren wir dann alle wieder<br />

bei Franz. Natürlich waren zu dieser Zeit<br />

schon die meisten der gut 50 Besucher da<br />

und es herrschte schon reger Betrieb. Unsere<br />

Freunde aus der Schweiz waren auch<br />

schon angereist und so konnten wir Rene<br />

Felix, Theresa und Siro Serena, willkommen<br />

heißen. Und als besondere Überraschung:<br />

Auch unsere neuen Mitglieder aus Ungarn<br />

haben die weite Reise nicht gescheut und<br />

uns einen Besuch abgestattet!<br />

Wir alle kamen aus dem Staunen nicht heraus,<br />

welche Arbeit sich Franz für uns angetan<br />

hat. Das weiträumige Gelände und die<br />

Volieren waren mit Kürbissen dekoriert, Sitzecken<br />

aus Strohballen zierten den Garten<br />

und für jeden auswärtigen Gast hatte Franz<br />

ein persönliches Kürbis mit dem jeweiligen<br />

Namen eingraviert als Geschenk parat.<br />

Nach dem Begrüßungsgetränk war es uns<br />

ein Bedürfnis Franz ein bisschen hochleben<br />

zu lassen. Schon im Vorfeld überlegten wir<br />

uns, was man Franz wohl schenken könnte<br />

– und Martin Zotter hatte die Idee: Ein bemaltes<br />

Brett mit seinen Lieblingsfasanen mit<br />

der Aufschrift „Fasanenland Franz“. Der Vorstand<br />

überreichte ihm sein Geschenk und<br />

wir freuen uns schon alle auf zukünftige Be-<br />

Oben: Unser Vorstand von links: Kassier, Obmann,<br />

Organisationstalent,<br />

Obmann-Stellvertreter<br />

Unten: Familie Bremehr<br />

Dezember 2016 5


suche im „Fasanenland Franz“!<br />

Danach ergriff der Hunger von uns Besitz<br />

und wir labten uns an drei im Garten verteilt<br />

von Franz vorbereiteten Labstellen. Hier gab<br />

es Suppen, Gegrilltes, Gekochtes, Würste<br />

und Salate. Die Mehlspeisen waren dann<br />

noch die Krönung! Man merkte gleich, dass<br />

da ein Profikoch seine Hände im Spiel hatte!<br />

Ja und so nahm der Nachmittag seinen Lauf.<br />

Die Gäste verliefen sich fast in dem großen<br />

Gelände und es gab wieder viel zu diskutieren.<br />

Auch hatten wir einen kleinen Stand mit<br />

<strong>WPA</strong>-Österreich Nachrichten und Polo Shirts<br />

aufgelegt. Die von der <strong>WPA</strong>-Österreich angekauften<br />

Polo Shirts waren fast alle in kürzester<br />

Zeit vergriffen.<br />

Die Diskussionen und Rundgänge dauerten<br />

bis in die Nacht hinein. Es fiel unseren Gästen<br />

sichtlich schwer, sich von dieser wunderbaren<br />

Umgebung und dem gastfreundlichen<br />

Rahmen zu trennen. Dies merkte man auch<br />

daran, dass es einigen sehr schwer fiel, sich<br />

von Franz zu trennen und die Gespräche bis<br />

nach Mitternacht andauerten…<br />

Ich nehme die Gelegenheit jetzt war, um<br />

Franz für all seine Mühe, seinem Engagement<br />

und selbstlosen Einsatz für die <strong>WPA</strong>-<br />

Österreich und die Fasanenhaltung zu danken.<br />

Nicht nur, dass er das Treffen zur Gänze<br />

alleine finanzierte, nein, wie gesagt, er ließ<br />

sich nicht einmal bei den Vorbereitungen<br />

helfen!<br />

Herzlichen Dank, lieber Franz!<br />

6 Dezember 2016


Dezember 2016 7


8 Dezember 2016


Dezember 2016 9


Das Hammerhuhn:<br />

Eine Erfolgsgeschichte über den indonesischen<br />

trichtergrabenden Vogel<br />

Ein Artikel von Jonathan C. Slaght vom 19.10.2015<br />

Ausgewachsenes Hammerhuhn.<br />

Foto: Julie Larsen Maher, WCS<br />

mehr als 10.000 Küken in den letzten 15 Jahren, umzukehren.<br />

+ Die Insel Sulawesi auf Indonesien ist<br />

die Heimat des Hammerhuhns, einem<br />

Vogel mit höchst ungewöhnlichem Fortpflanzungsverhalten<br />

und er ist seit Jahrzehnten<br />

vom Aussterben bedroht.<br />

+ Der Verlust von Nistgelegenheiten,<br />

und die Wegnahme der nahrhaften Eier<br />

hat ihre Zahl drastisch reduziert, dass<br />

man bei der letzten Zählung nur mehr<br />

auf 4.000 bis 7.000 Brutpaare kam.<br />

+ Eine einmalige Partnerschaft zwischen<br />

Naturschützern, Vogelkundlern,<br />

Dorfbewohnern und Bauern, für erstaunlich<br />

wenig Geld, hat damit begonnen,<br />

die Geschicke der Hammerhühner<br />

mit der Erbrütung und Aussetzung von<br />

Erhaltungszucht Erfolgsgeschichten sind selten. Zu oft lesen wir von verlorenen Schlachten:<br />

Lokale Ausrottung und nicht wieder gut zu machender Verlust der Artenvielfalt, oft aufgrund<br />

eines kurzsichtigen Profit-Ausbeutungssystems. Erfreulicherweise ist die Notlage der Hammerhühner<br />

aber verschiedenartig. Diese Geschichte ist eine über einen Arterhaltungserfolg.<br />

Hammerhühner sind auf jeden Fall seltsame Vögel. Sie sind hühnerähnliche Wesen mit<br />

zweifarbigem Gefieder; ein minimaler Kontrast von pechschwarz oben und weich-rosa unten.<br />

Die nackte, mehrfarbige Haut ihrer Köpfe, die ein wenig an einen Geier erinnert, wird<br />

von einer seltsamen, knolligen Ausbuchtung bedeckt. Diese Zierde wurde liebevoll als Football<br />

Helm oder Walnuss, aber auch weniger geschmackvoll als vollgesaugte Zecke bezeichnet.<br />

Hammerhühner sind Megapoden, Hügelbauer, eine 26 Arten umfassenden Familie von bodenlebenden<br />

Vögel, die über die Inseln Australasiens verteilt sind und viele kommen endemisch<br />

auf ihren Inseln vor.<br />

Die Megapode, mit der wir es hier zu tun haben ist Macrocephalon maleo, die nur auf Sulawesi<br />

beheimatet ist, der viertgrößten Insel Indonesiens und der elftgrößten Insel der Welt.<br />

Sulawesi, östlich von Borneo gelegen, ist eine Ansammlung von Halbinseln: Viel Sand mit<br />

Binnenwäldern mit angeschlossenen hohen, imposanten Bergen.<br />

Indonesien hat die zweifelhafte Ehre, mehr vom Aussterben bedrohte Tierarten zu behei-<br />

10 Dezember 2016


Ein Hammerhuhn sucht nach einem Nistpatz<br />

im Bogani Nani Naturreservat.<br />

Foto: Iwan Hunowu. WCS Indonesien<br />

maten als jedes andere Land der<br />

Erde und das Hammerhuhn ist<br />

eine davon. Das ging von „Gefährdet“<br />

auf der roten Liste des IUCN<br />

im Jahr 2000 bis „Vom Aussterben<br />

bedroht“ im Jahr 2002 und der<br />

Status ist bis heute der selbe. Die<br />

jüngsten IUCN Schätzungen beziffern<br />

die noch bestehende Population<br />

mit 4.000 bis 7.0000 Brutpaare<br />

(12.000 bis 21.000 Vögel).<br />

Vor kurzem begann das Schicksal<br />

der Hammerhühner aber eine<br />

deutlich hoffnungsvollere Wendung<br />

zu nehmen - und die meiste<br />

Veränderung hat mit dem bizarren<br />

Brutverhalten und der Faszination<br />

der Menschen dafür, zu tun.<br />

Das Ausheben des Fortpflanzungszyklus der Hammerhühner.<br />

Hammerhühner sind flinke, plumpe Vögel auf stämmigen Beinen, die ihnen helfen, durchs<br />

Unterholz zu schlängeln. Aber Laufen ist nicht das einzige, wofür die Hammerhühner ihre<br />

kräftigen Beine verwenden.<br />

Im Gegensatz zu den meisten anderen Vögeln brüten die Hammerhühner ihre Eier nicht<br />

durch Körperwärme aus, vielmehr lassen sie diese Arbeit die Natur erledigen. Wie der Name<br />

schon anzeigt, kratzten die meisten Hügelbauer riesige Haufen am Waldboden zusammen.<br />

Eine Schicht Vegetation auf der Unterseite und einer Schicht von Erde oder Sand auf der<br />

Oberseite - und dazwischen die Eier. Der Prozess des vegetativen Zerfalls gibt von unten<br />

die Wärme, die durch die überlagerte Erdschicht gespeichert wird und so zur Bebrütung<br />

führt.<br />

Während einige Megapoden Arten ihre Hügel pflichtbewusst besuchen und Material hinzufügen<br />

oder wegnehmen, um die richtige Temperatur innerhalb des Hügels aufrecht zu<br />

erhalten, entwickelten diese Hammerhühner eine andere Strategie.<br />

Die Hammerhühner auf Sulawesi zapfen die natürlichen Ressourcen der Insel an, indem sie<br />

thermische Entlüftungsöffnungen oder sonnenwarmen Sand weiterleiten und so ihre Eier<br />

ausbrüten. Und anstatt in die Höhe bauen, wie andere Megapoden, graben diese Hammerhühner<br />

in die Tiefe. Ein Paar Hammerhühner gräbt gemeinsam ein Loch in einer Gemeinschaftsnestanlage,<br />

umgeben von anderen Hühnern, die das gleiche machen. Das Szenario<br />

kann sich schnell in ein lärmendes Durcheinander entwickeln, wenn sich mehrere Paare<br />

ins Getümmel stürzen - ein Durcheinander von Sand tretenden und gackernden Vögeln.Ein<br />

Besuch bei einem Hammerhühner Nest ist wie wenn man auf einmal ein Dutzend Hochzeiten<br />

besucht, wo jeder den anderen mit Reis bewirft, jeder schreit und herumstreunende<br />

Junggesellen Ärger suchen.<br />

Trotz des Chaos erfolgt das Graben nicht planlos und die Platzierung der Eier nicht zufällig.<br />

Dezember 2016 11


Zwei Gemeinschaftsnester im Bogani Nani Nationalpark<br />

auf Sulawesi in Indonesien<br />

Foto: Iwan Hunowu, WCS Indonesien<br />

Während die Vögel wild graben - das<br />

eine Paar gräbt während ein anderes<br />

nach Nesträubern und anderen dazwischendrängenden<br />

Hühnern Ausschau<br />

hält - messen sie regelmäßig<br />

die Untergrundtemperatur. Die Vögel<br />

sammeln regelmäßig Sand oder<br />

Erde mit ihren Schnäbeln während<br />

sie graben und prüfen so die Temperatur.<br />

Wenn sie eine Erdschicht<br />

von 33 Grad C gefunden haben, plus<br />

oder minus ein Grad, hören sie auf<br />

zu graben. Die Henne legt dann ein<br />

einziges großes Ei, dass sie sorgfältig<br />

und aufrecht in der Grube platziert<br />

und dann zudeckt.<br />

Das Ei, das fünfmal<br />

größer ist<br />

als ein Hühnerei<br />

und doppelt<br />

soviel Eigelb<br />

enthält, ist das<br />

größte, das Megapoden<br />

legen.<br />

Wenn die jungen<br />

Vögel schlüpfen<br />

brauchen sie<br />

all die Proteine,<br />

denn wenn einmal<br />

eingegraben,<br />

verlassen<br />

die Eltern das Ei<br />

und hoffen nur<br />

mehr das Beste.<br />

Für dieses Küken haben sie die Elternpflichten erfüllt. Über einen Zeitraum von zwei bis drei<br />

Monaten kehrt das Paar zum selben Nest zurück und wiederholt den Fortpflanzungsprozess<br />

bis zu einem Dutzend Mal: Graben, legen, zudecken und weggehen.<br />

Das Leben nimmt seinen Lauf<br />

Wenn das Hammerhuhnküken nach 60 bis 90 Tagen der Bebrütung schlüpft, geht es mit<br />

Begeisterung an die Sache. Im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Das Erste, was ein Küken tun muss, ist sich an die Oberfläche zu graben, manchmal durch<br />

einen Meter Sand oder Erde, eine schreckliche Aufgabe, die bis zu zwei Tage dauern kann.<br />

Als nächstes macht das Küken eine Rast im Wald, ab und zu laufen und sogar ein wenig<br />

fliegen.<br />

12 Dezember 2016


Ein Hammerhuhnn Paar beim Nestbau.<br />

Foto: Iwan Hunowu, WCS Indonesien<br />

„Ein Hammerhuhnküken aus der Erde kommen<br />

und dann wegfliegen zu sehen, ist ein bemerkenswerter<br />

Anblick“, sagt Iwan Hunowu,<br />

ein Naturschützer der Indonesischen Gesellschaft<br />

für Artenschutz. In der Tat macht dieses<br />

erstaunliche Verhalten der jungen Vögel sie zu<br />

den körperlich ausgereiftetsten Wirbeltieren<br />

auf unserem Planeten. Einer von Herrn Hunowus<br />

Kollegen, Matt Leggett, stellt fest, dass<br />

frisch geschlüpfte Hammerhuhnküken überraschend<br />

widerstandsfähig sind: „Das erste Küken,<br />

das ich schlüpfen sah, flog weg, landete<br />

aber in einem Fluß, wo es 10 Meter durch beträchtliche<br />

Stromschnellen schwamm, das andere<br />

Ufer erklomm und wieder wegflog.“ Nicht<br />

schlecht für ein zwei Tage altes Küken.<br />

Der den Hammerhühnern einzigartige Lebenszyklus<br />

- vor allem ihre völlige Abhängigkeit<br />

von auffälligen und ungeschützten Gemeinschaftsnestern<br />

- haben die Art anfällig für<br />

menschliche Bedrohung gemacht. Die Dorfbewohner<br />

Sulawesis haben eine lange Tradition<br />

im Entnehmen und Verkaufen der nahrhaften Eier. Zusätzlich zu den menschlichen Nesträubern<br />

kommt noch das Problem des schwindenden Lebensraums. Die Entfernung zwischen<br />

den küstennahen Nistplätzen und den Wäldern, in denen die Vögel leben, verbreitet<br />

sich kontinuierlich.<br />

Landwirte mit wenigen wirtschafltichen Alternativen, lassen die Wälder auf Sulawesi für die<br />

Bewirtschaftung verschwinden, während die finanzschwachen Lokalregierungen die Wälder<br />

zur Abholzung freigeben. Ab einem gewissen Punkt akzeptieren die Vögel den Abstand zwischen<br />

Nest und Wald nicht mehr, weil sie vielleicht verstehen, dass ein zwei Tage alter Vogel<br />

diese Barriere nicht mehr überwinden kann und die alten Nester werden auch verlassen.<br />

Die Rettung des Sulawesi Hammerhuhnes<br />

Die ersten Bemühungen, die Hammerhühner zu schützen, begannen in den 1980er Jahren<br />

und wurden in den frühen 2000er Jahren verstärkt, als durch eine Untersuchung bekannt<br />

wurde, dass die Hälfte der bekannten Nistplätze in Nordsulawesi verschwunden waren. Auf<br />

der ganzen Insel waren 48 der 142 bekannten Nistplätze 2002 aufgegeben worden, weitere<br />

51 waren stark gefährdet und 32 bedroht.<br />

Im Jahr 2001 begann WCS Indonesien Nistplätze im Bogani Nani Wartabone Nationalpark<br />

auf der nördlichen Halbinsel Minahasa zu schützen. Eine weitere Allianz für die Erhaltung<br />

Tompotikas half im Jahre 2004 ein Verbot des Eiersammelns auf der östlichen Halbinsel<br />

durchzusetzen. An beiden Standorten entstanden Schutzprojekte in Zusammenarbeit mit<br />

örtlichen, interessierten Gruppen und sie waren von der Idee getragen, dass die Dorfbewohner,<br />

die in der Nähe der Nistplätze leben, am meisten zur Erhaltung der Vögel beitragen<br />

können.<br />

Frühere Wilderer und Dorfbewohner wurden angeheuert, die Nistplätze der Vögel zu über-<br />

Dezember 2016 13


Tomo Lomomai, ein Nestwächter des Bogani Nani Wartabone<br />

Nationalparks entnimmt Maleo Eier zur Bebrütung<br />

Foto: Iwan Hunowu, WCS Indonesien<br />

wachen, weshalb ein illegaler<br />

Lebenswandel zu einem nachhaltigen<br />

geändert wurde. Zusätzlich<br />

zur Abschreckung vor<br />

der Wilderei schätzen diese<br />

Beobachter auch die Populationsgröße<br />

der Vögel, welche die<br />

Nistplätze besuchen und bringen<br />

einige Eier zu natürlichen,<br />

abgesperrten Abschnitten, wo<br />

sie vor Nesträubern sicher sind.<br />

Die Eier-Wächter mögen diese<br />

Initiative zwar wegen des finanziellen<br />

Anreizes anfänglich unterstützt<br />

haben - man verdient<br />

mehr durch das Schützen der<br />

Eier als sie zu stehlen - nicht<br />

wenige scharen sich jetzt um<br />

die Nistplätze mit einer Art lokalem<br />

Stolz.<br />

Wie immer, Natürschützer sehen auch, dass das Wächter Model, über unermüdliche Ansuchen<br />

um Förderungen, Prämien usw. finanziert, nicht zwingend nachhaltig sein muss: Stolz<br />

und Engagement zahlen keine Rechnungen. Naturschützer sorgen sich, dass eines Tages<br />

ein Großteil der Zuwendungen ausbleiben könnte und die Hammerhuhn Wächter unbezahlt<br />

bleiben und sie wieder zur Wilderei zurückkehren, um ihre Familien zu ernähren.<br />

Die Vogelbeobachtung<br />

Glücklicherweise können die Hammerhühner mehr für die menschliche Gesellschaft bieten.<br />

Sulawesi ist bekannt dafür, mehr einheimische Vögel zu unterstützen als sonst wo auf der<br />

Welt, mit 41 Arten, die nirgendwo sonst vorkommen und erstaunlichen 12 einheimischen<br />

Gattungen. Diese Tatsache ist für die vielen wohlhabenden Ornitologen besonders wichtig.<br />

John Riley, der Programm Manager für WCS Indonesien zu Beginn des Schutzprogrammes,<br />

stellt fest, dass das auffällige Verhalten der Vögel bei den Ornithologen breiten Anklang<br />

fand: Nicht die Makaken ( zwar bei den Touristen beliebt, von den Einwohnern gehasst, weil<br />

sie ihre Ernte vernichten) und nicht eintönige Singvögel, die sofort im Laub verschwinden<br />

und um die unverständlicherweise für Einheimische so ein Zirkus gemacht wird. Die berühmtesten<br />

sind die Hammerhühner mit ihrem Grabungsverhalten und die zwei Tage alten<br />

Küken, die sich wie Leichtathletikstars verhalten.<br />

Genau dort haben die Naturschutzgruppen angesetzt und die geschützten Nistplätze sind<br />

jetzt Ziel von Öko-Touren und bieten den Einheimischen ein verlässliches Einkommen.<br />

Der Besuch eines Hammerhuhn-Nistplatzes ist was Faszinierendes, sagt John Riley: „Es ist<br />

eine fast angreifbare Art, die man sehen kann, ihre Laute hören, ihre Höhlen betrachten und<br />

sehen kann, wie sie ihre Eier behandeln. Wenn der Besucher einmal begeistert ist, können<br />

die Führer der Tour die Teilnehmer davon begeistern, dass diese Tiere einmalig auf Sulawesi<br />

sind und all unsere Hilfe brauchen.“<br />

14 Dezember 2016


Hammerhühner am Strand und am Big Apple<br />

Im Jahr 2008, mit Unterstützung des WCS Indonesien, stellte eine NGO Organisation, die<br />

Pelestari Liar dan Satwa (PALS) das Erhaltungsprogramm auf eine neue Ebene, indem sie<br />

den Strand kauften. Insbesondere wurde ein 22 Hektar großer Fleck aus Sand und Bäumen<br />

zu einem einzigen Hammerhuhn Nistplatz umfunktioniert. Dabei schufen sie damit das<br />

Binerea Naturschutz Reservat. Die ehemaligen Besitzer, eine Gruppe von Kokosbauern,<br />

wurde angestellt um unter Aufsicht des PALS den Park zu verwalten. Die Bauern ernten nun<br />

ihre Kokosnüsse auf eine „Vogelfreundliche“ Art und Weise.<br />

Dieses Unternehmen nimmt auf die Bedürfnisse von Mensch und Tier Rücksicht. Es garantiert<br />

den lokalen Grundbesitzern das selbe Einkommen wie vor dem Park, stellt die Mittel für<br />

den Schutz der Vögel zur Verfügung und garantiert eine möglichst geringe Störung derselben.<br />

Eine schwierige Win-Win Situation, die Naturschützer immer anzustreben versuchen.<br />

Diese Erfolgsgeschichte veranlasste die PALS zu zusätzlichen Landkäufen. Heute befinden<br />

sich nahezu 150 Hektar Hammerhuhn-Lebensraum unter diesem nachhaltigen Management.<br />

Dies schließt einen Waldkorridor zwischen dem Binerea Naturreservat und dem nächsten<br />

Nationalpark Sulawesis ein.<br />

Dennoch sind die Fortpflanzungsbedingungen für die Vögel nicht perfekt. Auch mit Wilderer-<br />

und Nesträuberabschreckung liegt in der freien Natur der Schlupferfolg bei nur 50 %.<br />

Naturschützer arbeiten eifrig daran, die Chancen der Vögel zu erhöhen. Hilfe kam auch<br />

von andere Seite: WCS´s Bronx Zoo in New York City. Dieser Zoo ist nun der einzige Ort<br />

auf der Welt außerhalb von Sulawesi,<br />

wo Ornithologen und andere Besucher<br />

Hammerhühner sehen können.<br />

Die ornothologischen Mitarbeiter des<br />

Zoos haben im Laufe der Zeit sorgfältig<br />

natürliche Zuchtbedingungen geschaffen.<br />

Jedes der beiden im Zoo gehaltenen<br />

Hammerhuhn Paare ist mit einem<br />

Ausgrabungsraum mit einem einen Meter<br />

tiefen Sandkasten ausgestattet, der<br />

durch Aussparungen auf 33 Grad gewärmt<br />

wird. Solch penible Bedingungen<br />

sind für die Fortpflanzung der Vögel erforderlich<br />

- wenn die Vögel nicht die exakte<br />

Temperatur vorfinden, graben sie<br />

zwar, legen aber keine Eier. Die Wärter<br />

führen genau Buch und sobald ein Ei gelegt<br />

ist entfernen sie es sofort und geben<br />

es zur künstlichen Erbrütung. Aber, wie<br />

weiß ein Tierpfleger, wann das Ei gelegt<br />

Ein frisch geschlüpftes Maleo Küken sucht seinen<br />

eigenen Weg zum Wald im Bogani Nani Wartabone<br />

Nationalpark<br />

Foto: Iwan Hunowu, WCS Indonesien<br />

wird?<br />

„Der kritische Moment ist der „Erdnuss-<br />

Test“, lacht Alana O`Sullivan, Obertierpfleger<br />

im Zoo Bronx, während eines<br />

Gespräches. Die Hammerhühner mögen<br />

nichts lieber als eine Erdnuss und<br />

Dezember 2016 15


lassen dafür alles stehen.<br />

In dem Moment, wo ihnen<br />

eine Erdnuss angeboten<br />

wird und sie sie nicht annehmen,<br />

weiß man, dass<br />

sie irgendwann innerhalb<br />

von 24 Stunden legen<br />

werden.<br />

Nach 6 Jahren intensiver<br />

Versuche hinsichtlich<br />

Temperatur, Substrat,<br />

Luftfeuchtigkeit und die<br />

Auswirkung der unter-<br />

Alana O‘Sullivan notiert die Brutaktivitäten eines Paares in menschlicher<br />

Obhut<br />

Foto: Julie Larsen Maher, WCS<br />

schiedlichsten Faktoren<br />

auf das Verhalten, hat es<br />

der Zoo Bronx geschafft,<br />

beeindruckende 91% der<br />

Eier zum Schlüpfen zu<br />

bringen - fast doppelt so<br />

viele wie in freier Natur.<br />

Die Eier werden sorgfältig<br />

aus der warmen Sandgrube<br />

geschaufelt und in ein sterilisiertes Glas mit Kunststoffkügelchen mit einer konstanten<br />

Temperatur von 32,5 Grad und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 89% - 90% gegeben. Diese<br />

Erfahrungen wurden auch an die tausende Kilometer entfernte Brutstation in Sulawesi<br />

weitergegeben, um dort wieder mehr Hammerhuhnküken in die Bäume fliegen zu sehen.<br />

Hoffnung für das Sulawesi Megapoden Projekt<br />

Ken Huth vom Bronx Zoo untersucht die Entwicklung eines Maleo Eies<br />

Foto: Julie Larsen Maher, WCS<br />

Es gibt zwar klare,<br />

messbare Erhaltungserfolge,<br />

sowohl in der<br />

freien Natur als auch<br />

in menschlicher Obhut<br />

- ob diese Erfolge zur<br />

Erhöhung der Hammerhuhnpopulation<br />

führen<br />

ist noch nicht ersichtlich.<br />

Es stimmt, dass in den<br />

letzten 15 Jahren in den<br />

WCS verwalteten Gebieten<br />

mehr als 10.000<br />

Küken ausgebrütet und<br />

freigelassen wurden.<br />

Was aber mit den Vögeln<br />

nach ihrer Freilassung<br />

passierte und wie-<br />

16 Dezember 2016


Iwan Hunowu vom WCS Indonesien setzt ein frisch geschlüpftes<br />

Maleo Kücken im Bogani Nani Nationalpark<br />

aus.<br />

Foto: Matthew Leggett, WCS<br />

viele überlebten, kann niemand sagen.<br />

Ein positives Anzeichen der Eierverschiebung von einem aktiven Nistplatz zu einem verlassenen<br />

Nest gibt es: Einige dieser Küken haben das Erwachsenenalter erreicht und haben<br />

den Fortpflanzungszyklus auf diesen stillen Stränden wieder aufleben lassen.<br />

Einen weiteren Hinweis gibt es aus<br />

dem Dorf Libuun, wo sich nach einem<br />

Jahrzehnt Eierschutz, überwacht<br />

durch die Allianz für Tompotika, die<br />

Zahl der erwachsenen Hammerhühner<br />

auf den Nistplätzen verdreifacht<br />

hat.<br />

Doch für die Erhaltung der Hammerhühner<br />

und eine positive Entwicklung<br />

des Bestandes sollte der Fokus auf<br />

der Wiederherstellung der Nistplätze<br />

und des Lebensraumes Wald gelegt<br />

werden, anstatt immer mehr Küken zu<br />

erbrüten. Ohne natürlichen Lebensraum<br />

können die erbrüteten Küken<br />

nicht in den ursprünglichen Lebensraum<br />

zurückkehren.<br />

Wie atemberaubend die Arterhaltungserfolgsgeschichte<br />

der Hammerhühner<br />

auch ist, der Preis der Artrettung<br />

ist noch erstaunlicher. Jedes<br />

flügge Küken representiert einen Investitionswert<br />

von 4 Dollar, die von der WCS verwalteten Gebiete auf der Minahasa Halbinsel<br />

benötigen im Jahr nur 40.000 Dollar. Aber die Naturschützer jammern, dass diese Summe<br />

nicht ausreiche und für einen wirksamen Naturschutz und Forschung in diesem Belange<br />

eine Summe von 100.000 Dollar nötig wäre.<br />

Es ist leicht möglich, dass man die Hoffnung unter der Flut der negativen Nachrichten im<br />

Hinblick auf den Naturschutz verliert: Die endlosen Nachrichten über abgeschlagene Rhinozeros<br />

Hörner und berstende Koffer voller Panzer von Schuppentieren. Doch Dank einer<br />

bunten Truppe von Naturschützern, Eierdieben, Kokosbauern, internationalen Vogelkundlern<br />

und den Bronx Zoo Wärtern gibt es noch Hoffnung für die Hammerhühner. Und das,<br />

meine Freunde, ist es wert, diese Naturschutzerfolgsgeschichte zu feiern!<br />

Das Binerean Naturschutzgebiet vom Sulawesi See aus gesehen.<br />

Foto: Matthew Leggett, WCS<br />

Dezember 2016 17


Kennenlern-Treffen Ungarn, Polen,<br />

Schweiz, Benelux, Österreich und<br />

Deutschland<br />

vom 21.- 22.10.2016 bei Wolfgang Vandrey<br />

in Sanitz<br />

Von Erwin Burkhart<br />

Unter diesem Motto „Kennenlernen“ trafen<br />

sich Mitglieder und Freunde der besagten<br />

<strong>WPA</strong> - Sektionen bei Wolfgang<br />

Vandrey in Sanitz.<br />

Lediglich die polnische Sektion fehlte unentschuldigt,<br />

dennoch konnte Wolfgang nahezu<br />

50 Gäste begrüßen. Hierbei ist zu erwähnen,<br />

dass Hans Brunnhofer aus Österreich und<br />

Adolf Meyer aus Deutschland, die sich mit<br />

ihren 80 Jahren die weite Reise angetan haben,<br />

die Altersmannschaft der <strong>WPA</strong> vertraten.<br />

Nach der weiten Anreise aller Teilnehmer<br />

war erst einmal das artgerechte Unterbringen<br />

und Versorgen der mitgebrachten Tiere<br />

angesagt. Auch hier ist als außergewöhnlich<br />

festzustellen, dass der Gastgeber über 60<br />

Boxen und Volieren mit Futter und frischem<br />

Wasser bereitgestellt hatte. Nach und nach<br />

bis in den Abend hinein trafen dann auch<br />

die letzten Gäste ein. Nach den ersten herzlichen<br />

Begrüßungen rief Wolfgang auch<br />

schon zum Abendbrot, wo mit viel Liebe<br />

zubereitete Speisen und natürlich auch der<br />

äußerst delikate und schon zur Tradition ge-<br />

Links: Unser großzügiger Gastgeber Wolfgang<br />

Vandrey mit unserer Reiseleiterin<br />

Oben: Die ungarische Delegation<br />

Unten: Schweiz - Niederlande - Österreich<br />

18 Dezember 2016


Oben: Blick auf Stralsund;<br />

Mitte: Neue Brücke nach Rügen<br />

Unten: Jagdschloss Granitz auf Rügen<br />

Oben: Blick auf die neuen und fast fertigen Volieren<br />

in Sanitz<br />

Unten: Paar Königshühner in Sanitz<br />

Wordene geräucherte Aal auf uns wartete.<br />

Wolfgang hat es wie immer so gut gemeint,<br />

dass vielleicht nochmal 50 Gäste gut gegessen<br />

hätten. Schon beim Essen ging es beim<br />

Erfahrungsaustausch zur Sache. Die mitgebrachten<br />

Bilder von Fasanen und Volieren<br />

unserer ungarischen Freunde waren für alle<br />

eine Augenweide und ich glaube, wir können<br />

uns schon auf unser Treffen nächstes Jahr in<br />

Ungarn freuen.<br />

Am Samstag, um 07.30 Uhr in der Früh ging<br />

es nach einem reichhaltigen Frühstück auch<br />

schon zum kulturellen Teil des Treffens - das<br />

Jagdschloss auf Rügen war das angesteuerte<br />

Ziel. Eine Reisebegleiterin, die in ihren<br />

Ausführungen so manchen ein Lächeln ins<br />

Gesicht zauberte, erzählte uns die interessante<br />

Entwicklung und Geschichte von Rügen<br />

seit der letzten Eiszeit bis zum heutigen<br />

Tag. Nach einer anstrengenden Bergtour<br />

ging es dann nach einem einstündigen Aufenthalt<br />

in Ralswiek zum Bummeln wieder retour<br />

nach Sanitz. Rügen ist eine wundervolle<br />

Insel und ich kann nur jedem empfehlen, sie<br />

zu besuchen. In Sanitz angekommen, war-<br />

Dezember 2016 19


tete dann auch schon Matthias, der Sohn<br />

von Wolfgang, mit seinen Mannen, um uns<br />

mit frisch Gegrilltem zu verwöhnen. Anschließend<br />

ging es dann wieder zum gesellschaftlichen<br />

Teil des Abends, wobei Kontaktdaten<br />

mit unseren ungarischen Gästen<br />

ausgetauscht und Tierbestände besprochen<br />

wurden. So wurde schon für die kommende<br />

Zuchtperiode vorgebaut und abgesprochen,<br />

Tiere zur Blutauffrischung auszutauschen.<br />

Der eine oder andere machte sich dann auch<br />

schon auf die Heimreise und verpasste damit<br />

auch den wie immer schönen Ausklang<br />

des Treffens. Am Sonntag dann verabschiedete<br />

sich der Rest und alle Anwesenden fuhren<br />

mit vielen guten Eindrücken und einigen<br />

Schachteln mit Tieren nach Hause.<br />

Bleibt nur noch ein ganz großes Dankeschön<br />

an Wolfgang und Monika sowie Matthias und<br />

Gemütliche Mittagsrunden im Jagdschloss<br />

Granitz<br />

allen Helfern auszusprechen, für die große<br />

logistische Leistung und die vorzüglichen<br />

Speisen - und dass wir alle eure Gäste sein<br />

durften. Danke !!!!!!!!!!<br />

20 Dezember 2016


Dezember 2016 21


Die Hühnervögel<br />

Galliformes<br />

Die Serie von<br />

David & Melanie<br />

Fürstaller<br />

Teil 6f Eigentliche Fasane-Phasianidae<br />

Die Eigentlichen Fasane bilden eine aus 38 Gattungen mit 155 Arten und 399 Unterarten<br />

bestehende Familie, die ausschließlich in der Alten Welt vorkommen.<br />

Da die Eigentlichen Fasane so komplex sind werde ich sie in mehrere Teile aufteilen und<br />

fahre mit den nächsten 2 Gattungen und 7 Arten fort.<br />

Glanzfasane: Nach der Benennung „Munal“ von Bewohner des Nordwest Himalaya für diesen<br />

herrlichen Gebirgsfasan wird der Vogel im englischen Sprachgebrauch Monal genannt.<br />

Glanzfasane sind große, plump wirkende Hochgebirgshühner mit kräftigem, leicht gebogenem<br />

Grabschnabel dessen obere Hälfte mit Spitze und Schneiden den Unterschnabel<br />

überdeckt. Das Gefieder der Männchen ist auf Kopf, Hals und Oberseite schön bunt mit<br />

schillerndem Metallglanz. An den stark gerundeten Flügeln ist die 1. Handschwinge am<br />

kürzesten die 5. und 6. gleich lang und am längsten. Der 18fedrige Schwanz ist mäßig lang,<br />

breit, flach und hinten eckig. Der kurze stämmige Lauf ist beim Hahn mit einem Sporn bewehrt.<br />

Weibchen und Junghähne weisen eine unscheinbar braune Tarnfärbung auf und sind<br />

sporenlos. Die Glanzfasane bewohnen in 3 Arten die Grenzbereiche der oberen Montanwaldzone<br />

des Himalaya und westchinesischer Hochgebirge in Lagen von 2600 bis 5000 m.<br />

Wegen ihrer leuchtenden Farben sind Monals trotz der im übrigen nicht gerade eleganten<br />

Erscheinung bei Liebhabern und Züchtern sehr geschätzt, und als einzige Art ist der Himalaya<br />

Glanzfasan in den Fasanerien unserer Tiergärten fast stets vertreten. Die über viele<br />

Generationen in Europa gezüchteten Vögel sind weniger fruchtbar und kleiner geworden,<br />

haben sich dafür aber weitgehend an unser oft feuchtes und regnerisches, im Sommer für<br />

sie oft viel zu warmes Klima angepasst. Die Gattung scheint polygyn zu sein (ein Männchen<br />

mit mehreren Weibchen)! Für mich einer der imposantesten Hühnervögel!<br />

Kammhühner: Die Kammhühner, zu denen auch unser Haushuhn zählt, sind durch den<br />

von der Oberschnabelbasis bis oberhalb der Augen über die Scheitelmitte ziehenden fleischigen<br />

Kamm mit gezacktem geradem Rand, nackter Kinn-, Kehl- Gesichtsregion sowie<br />

entweder je einen auf den Kinnrändern, bei G. varius jedoch einen einzigen, aus der Kehlmitte<br />

entspringenden fleischigen Lappen charakterisiert. Im weiblichen Geschlecht sind die<br />

fleischigen Kopfanhängsel bei allen Arten viel kleiner und können fast unsichtbar sein. Der<br />

22 Dezember 2016


14- bis 16fedrige Schwanz ist (ohne die Sichelfedern der Hähne) kürzer als der Flügel. Im<br />

männlichen Geschlecht sind die beiden mittleren Steuerfedern stark verlängert, doppelt so<br />

lang wie das folgende Paar und sichelförmig abwärts gebogen. Die Läufe sind im männlichen<br />

Geschlecht mit je einem langen scharfen Sporn ausgestattet. Die Geschlechter sind<br />

sehr verschieden gefärbt. Die 4 Arten der Gattung bewohnen weite Gebiete Süd- und Südostasiens.<br />

Über die Abstammung des Haushuhns von einer oder mehreren Kammhuhnarten<br />

sowie über das Zentrum seiner Domestikation ist früher fiel diskutiert worden. Inzwischen<br />

hat sich die schon 1887, die von CHARLES DARWIN vertretene Ansicht allgemein durchgesetzt,<br />

dass als wilde Stammform nur das Bankivahuhn in Betracht kommen kann. Als<br />

Domestikationszentrum ist nach PETERS der südostasiatische Raum am wahrscheinlichsten.<br />

Dort vergrößerten Brandrodung und primitiver Ackerbau die Habitate des sehr anpassungsfähigen<br />

Bankivahuhns erheblich, führten zu Bestandsvermehrungen und verstärktem<br />

Kontakt zum Menschen. Auch gegenwärtig halten Bergvölker Burmas, Thailands und Indochinas<br />

viele aufgezogene Wildtiere, darunter häufig Bankivahühner, deren Gelege sie<br />

durch Haushennen hatten erbrüten lassen. Frisch geschlüpfte Küken, die ihre Mutter noch<br />

nicht gesehen hatten, haben die Tendenz, jedem sich bewegenden größeren Objekt, wie<br />

bspw. dem Menschen zu folgen, vor allem, wenn er leise spricht oder Glucklaute der Henne<br />

imitiert. Werden diese jungen Wildhühner später regelmäßig gefüttert, bleiben sie in der<br />

relativ vertraut in der Umgebung der Dörfer. Aus ihnen ließen sich unschwer Zuchtstämme<br />

aufbauen. Gerade das anspruchlose, omivore, polygyne, einfach zu züchtende Bankivahuhn<br />

war zur Domestikation prädestiniert. Sein Nutzen für die frühen Ackerbauern bestand<br />

in der Fleischgewinnung, der Legeleistung, der Aggressivität der Hähne (Hahnenwettkämpfe)<br />

sowie dem morgendlichen Krähen der Hähne bei Sonnenaufgang. Es ist noch gar nicht<br />

so lange her, dass europäische Bauern den Hahn als zuverlässigen morgendlichen Wecker<br />

schätzten. Über die Ausbreitung domestizierter Hühner nach Westen und Osten lässt sich<br />

so viel sagen, dass sie um 2000 v. d. Ztr. über das Gangestal nach Vorderindien gelangt<br />

sein müssen. Bei Ausgrabungen im Industal in Mohenjo-Daro (Pakistan) fand man nämlich<br />

Hühnerknochen, die größer als die wilder Bankivas waren, auch Siegel und Tonfigürchen<br />

von Hähnen (MACKAY). Nordostwärts nach China dürfte das Haushuhn im 14. oder 15.<br />

Jahrhundert gelangt sein.<br />

Lophophorus impejanus (Latham, 1790)<br />

114 Himalaya-Glanzfasan<br />

Verbreitung: Ost-Afghanistan, Nordwest-Pakistan, Kaschmir,<br />

Punjap, Himachal Pradesh, Kumaon, Gharwal, Nepal<br />

und Sikkim bis etwa zur Ostgrenze Bhutans. Aus Tibet ist<br />

die Art aus dem nördlichen Chumbi-Tal des äußeren Plateaus<br />

sowie von Yigrong Tso, Trulung und Gyadzong auf<br />

dem Südost-Plateau bekannt;<br />

Wildpopulation: Nicht erfasst;<br />

Dezember 2016 <strong>23</strong>


Gehege: Wird in menschlicher Obhut gesichert gepflegt.<br />

Populationen sind in den Gehegen weit verbreitet.<br />

Gelege: 2-8 Eier werden 27 Tage bebrütet;<br />

115 Sclater-Glanzfasan<br />

Lophophorus sclateri – 3 arunachalensis (Kumar & Singh, 2004)<br />

sclateri (Jerdon, 1870)<br />

orientalis (G. W. H. Davison, 1974)<br />

Verbreitung: Ober-Assam, Südost-Tibet, ostwärts<br />

bis nach Nordost-Burma und Yünnan in Höhenlagen<br />

bis zu 4000 m;<br />

Wildpopulation: ca. 2500 - 9999 Tiere;<br />

Gehege: Eine Haltung in Europa ist nicht bekannt.<br />

Gelege: Ca. 5 Eier, sonst nichts bekannt;<br />

GEFÄHRDET<br />

24 Dezember 2016


116 China-Glanzfasan<br />

Lophophorus lhuysii (A.Geoffroy Saint-Hilaire, 1866)<br />

Verbreitung: Gebirge Nord- und Nordwest-Szetschuans,<br />

nordwärts bis zu den Bergen südöstlich<br />

des Koko Nor in Tsinghai und zu denen Süd-Kansus<br />

in Lagen zwischen 3050 und 4900 m;<br />

Wildpopulation: ca. 2500 - 9999 Tiere;<br />

Gehege: Im europäischen Festland keine Haltung<br />

bekannt. Im Zoo Peking werden einige<br />

Paare gehalten. Von einem Zuchterfolg ist auch<br />

hier nichts bekannt.<br />

Gelege: 3-5 Eier werden 28 Tage bebrütet;<br />

GEFÄHRDET<br />

Dezember 2016 25


117 Bankivahuhn<br />

Gallus gallus – 5 murghi (Robinson & Kloss, 1920)<br />

spadiceus (Bonnaterre, 1792)<br />

jabouillei (Delacour & Kinnear, 1928)<br />

gallus (Linnaeus, 1758)<br />

bankiva (Temminck, 1813)<br />

Verbreitung: Von Kaschmir entlang des Himalayas ostwärts bis ins südliche China (Yunnan,<br />

Guangxi und Hainan) sowie über den Osten des Indischen Subkontinents und den<br />

Malaiischen Archipel südwärts bis zur Wallace-Linie;<br />

Wildpopulation: Nicht erfasst;<br />

Gehege: In den Volieren sporadisch vertreten. In Europa gibt es einige ansprechende<br />

Zuchtstämme, deren Herkunft aber meist nicht mehr nachvollziehbar ist. Die <strong>WPA</strong>-Österreich<br />

hat in den vergangen Jahren durch Importe aus Thailand versucht, die Blutlinie bei<br />

G.g.spadiceus aufzufrischen.<br />

Gelege: 4-9 Eier werden 18-20 Tage bebrütet;<br />

26 Dezember 2016


Gallus sonneratii (Temminck, 1813)<br />

Verbreitung: Der vorderindische Subkontinent<br />

nordwärts bis nach Süd-Rajasthan, Gujarat,<br />

Madhya Pradesh und Andhra ostwärts<br />

bis nach Polavaram;<br />

Wildpopulation: Nicht erfasst;<br />

Gehege: Sporadisch vertreten<br />

Gelege: 4-7 Eier werden 20-21 Tage bebrütet;<br />

118 Sonnerat-Huhn<br />

Dezember 2016 27


119 Lafayette-Huhn<br />

Gallus lafayetii (Lesson, 1831)<br />

Verbreitung: Die Insel Sri Lanka (Ceylon);<br />

Wildpopulation: Nicht erfasst;<br />

Gehege: Scheint gut vertreten zu sein.<br />

Gelege: 2-4 Eier werden 20-21 Tage bebrütet;<br />

s<br />

28 Dezember 2016


120 Gabelschwanzhuhn<br />

Gallus varius (Shaw, 1798)<br />

Verbreitung: Java, Madura, Kangean, Bawean,<br />

Bali, Lombok, Sumbawa, Flores und Alor;<br />

Wildpopulation: Auf Java stark vertreten.<br />

Gehege: Sporadisch in menschlicher Obhut.<br />

Blutauffrischung wäre dringend nötig.<br />

Gelege: 3-10 Eier werden 21 Tage bebrütet;<br />

Dezember 2016 29


<strong>WPA</strong> richtet den Focus auf den<br />

Kupferfasan<br />

Von Tim Lovel und Heiner Jacken<br />

Vergleich von Bälgen im Naturhistorischen Museum London in Tring: Von links nach rechts: S. s.<br />

ijimae, S. s. soemmerringii, S. s. scintillans. © The Natural History Museum, London<br />

Fotos: A. Jacken<br />

30 Dezember 2016


Seit ihrer Gründung hat die Fokusgruppe „Kupferfasane“ sich mit dieser Art eingehend beschäftigt.<br />

Wir haben die Museumsbälge im Naturhistorischen Museum in Tring (UK) und<br />

in Naturalis in Leiden (NL) genau angesehen, wo auch die Typusexemplare aufbewahrt<br />

werden, anhand derer Temminck die Arten 1840 erstmals beschrieben hat. Dank Ariel Jacken<br />

haben wir eine umfassende und einzigartige Fotosammlung dieser Bälge. In Japan<br />

haben wir Kontakte zu Zoos und Wissenschaftlern geknüpft. Dadurch haben wir wertvolle<br />

Informationen über die Situation in der Natur und in Gehegen, sowie über die kommerzielle<br />

Nachzucht für die Jagd erhalten. DNA-Studien waren bisher nicht möglich, einerseits wegen<br />

der hohen Kosten, und andererseits wegen der Schwierigkeit, unterartenreine Exemplare<br />

der drei Haupt-Unterarten soemmerringii, scintillans und ijimae zu erhalten. Aus denselben<br />

Gründen haben wir auch davon abgesehen, Eier oder Vögel aus Japan nach Europa zu<br />

importieren. Es scheint, dass es heute recht schwierig geworden ist, Kupferfasane in Europa<br />

zu vermehren. Obwohl die Hähne in der Regel nicht mehr so aggressiv sind wie früher,<br />

bleiben viele Eier unbefruchtet, sterben während der Bebrütung ab, oder sie schlüpfen und<br />

haben dann eine ungewöhnlich hohe Kükensterblichkeit. (Eine ähnliche Entwicklung beobachteten<br />

wir in den 1960er Jahren beim eng verwandten Mikadofasan. Die Einfuhr von<br />

drei Wildfanghähnen aus Taiwan löste das Problem. In einem einzigen Jahr wurden 173<br />

Jungtiere aufgezogen!!)<br />

Da heute wohl kaum Wildfang-Kupferfasane erhältlich sind, müssen wir das Beste aus dem<br />

machen, was wir haben. Starke Inzucht (Bruder und Schwester) über viele Generationen<br />

dürfte einer der Gründe für das Problem sein. Durch den Austausch unverwandter Tiere<br />

könnten wir dieses Problem lösen. Wir möchten daher eine Befragung aller uns bekannten<br />

Halter von Kupferfasanen über die Herkunft ihrer Tiere durchführen, um herauszufinden,<br />

welche und wie viele unterschiedliche Blutlinien noch in unseren Gehegen vorhanden sind.<br />

Wir bitten daher alle <strong>WPA</strong>-Österreich Mitglieder, die Kupferfasane halten, mit Manfred<br />

Prasch (Telefonnummer und Postadresse im Impressum) Kontakt aufzunehmen. Die<br />

Angaben werden vertraulich behandelt. Weder die Namen noch andere Daten werden<br />

veröffentlicht oder weitergegeben. Auf Wunsch werden die Daten von mir gesammelt<br />

und anonymisiert an die Facusgruppe übermittelt.<br />

Helft alle zusammen die Kupferfasane in menschlicher Obhut zu retten!<br />

Dezember 2016 31


Mit Spannung erwartet die Arbeitsgruppe Edwardsfasane<br />

die Ergebnisse der gegenwärtig<br />

im Labor befindlichen 80 DNA-Proben. Es<br />

handelt sich um 31 Proben von Edwardsfasanen,<br />

darunter neun von Tieren aus Japan,<br />

fünf Proben der kürzlich in Kambodscha beschlagnahmten<br />

Tiere, vier Proben von den<br />

Neues vom<br />

Edwardsfasan<br />

Von Heiner Jacken<br />

Oben: Edwardsfasan-Küken, Zoo Hanoi 2016<br />

Rechts: Edwardsfasan-Hahn<br />

Unten: Potentielles Edwardsfasan-Habitat in<br />

Phong Dien Fotod:VietNature u. A. Jacken<br />

Tieren, die im vorigen Jahr vom Zoo Prag<br />

zum Zoo Hanoi geschickt wurden, und 13<br />

weitere Proben von europäischen Edwardsfasanen.<br />

Ferner sind 15 Vietnamfasanproben<br />

dabei, darunter 3,3 aus Vietnam, sowie<br />

14 Proben von Kreuzungen von Vietnamund<br />

Edwardsfasanen aus dem Kreuzungsexperiment<br />

(acht mal F1 und sechs mal F2).<br />

Um die Möglichkeit einer Einkreuzung von<br />

Silberfasanen beurteilen zu können werden<br />

noch 19 Proben von Silberfasanen untersucht,<br />

zehn Nominatform (Lophura nycthemera<br />

nycthemera), sieben berliozi und zwei<br />

jonesi. Und schließlich wurde eine Federprobe<br />

eines präparierten „Kaiserfasans“ aus<br />

dem Nachlass des niederländischen Züchters<br />

Dr. Vallen hinzugefügt. Allerdings ist<br />

es noch fraglich, ob aus den Federn dieses<br />

mehrere Jahrzehnte alten Präparats überhaupt<br />

noch brauchbare DNA gewonnen werden<br />

kann.<br />

Die Ergebnisse dieser DNA-Runde werden<br />

Ende August erwartet, also gerade noch<br />

rechtzeitig vor dem nächsten ECBG-Treffen<br />

und der <strong>WPA</strong>-Deutschland-Tagung in Erfurt<br />

im September.<br />

Unterdessen gibt es einige Neuigkeiten aus<br />

Vietnam zu berichten. Im Frühjahr besucht<br />

John Corder im Auftrag der <strong>WPA</strong> Vietnam<br />

und traf dort den Zoodirektor von Hanoi,<br />

Dang Gia Tung und Vertreter der Naturschutzorganisation<br />

VietNature, sowie rang-<br />

32 Dezember 2016


Die Mitglieder der vietnamesischen Arbeitsgruppe<br />

zum Schutz des Edwardsfasans bei ihrer<br />

Tagung in Bach Ma Foto: VietNature<br />

hohe Vertreter der Naturschutzbehörden der<br />

Provinzen Quang Tri und Quang Binh, in denen<br />

Edwardsfasane ursprünglich beheimatet<br />

waren. Sie besprachen die Bedingungen<br />

und mögliche Standorte für eine Zuchtstation<br />

für Edwardsfasane in Vietnam. Idealer Weise<br />

sollte sie gut erreichbar sein, eine stabile<br />

Stromnetzanbindung und Wasserversorgung,<br />

und genügend Abstand zu menschlichen<br />

Siedlungen und Geflügelhaltungen<br />

haben. In beiden Provinzen sind die Folgen<br />

des massiven Einsatzes des Entlaubungsmittel<br />

Agent Orange durch die amerikanische<br />

Armee während des Vietnamkrieges<br />

auch heute nach 50 Jahren noch deutlich<br />

sichtbar an der spärlichen Vegetation in den<br />

betroffenen Gebieten. Es wurde auch überlegt,<br />

die amerikanische Regierung um finanzielle<br />

Unterstützung für die Zuchtstation zu<br />

bitten, als Teil einer Wiedergutmachung für<br />

die Kriegsschäden. Im April erhielten wir aus<br />

dem Zoo Hanoi die gute Nachricht, dass<br />

das erste Edwardsfasan-Küken geschlüpft<br />

sei; ein Hoffnungsschimmer, dem bis heute<br />

noch einige weitere folgten, zumal die Küken<br />

Nachkömmlinge des letzten Wildfanghahnes<br />

sind. Am 6. Mai traf sich die vietnamesische<br />

Arbeitsgruppe für Edwardsfasane<br />

zu ihrem halbjährlichen Treffen im Bach Ma<br />

Nationalpark. Nach wie vor läuft in allen Nationalparks<br />

im ursprünglichen Verbreitungsgebiet<br />

des Edwardsfasans die intensive Suche<br />

nach eventuellen Restbeständen der Art<br />

durch Feldbeobachtungen und Kamerafallen<br />

(Ergebnisse siehe Tabelle unten). Doch<br />

leider wurde bisher kein Edwardsfasan mehr<br />

gefunden. Allerdings lieferten die Untersuchungen<br />

wertvolle Erkenntnisse über andere<br />

vorkommende Wildtierarten und über ihre<br />

Bedrohungen. Die Nationalparkverwaltungen<br />

sind daher bestrebt, diese Untersuchungen<br />

fortzuführen und sogar auszuweiten.<br />

So konnten Malaienenten (Asarcornis<br />

scutulata) in Ke Go und Fleckenroller (Chrotogale<br />

owstoni) in Phong Dien und ein recht<br />

guter Bestand an Primaten z.B. Rotschenkel-Kleideraffen<br />

(Pygathrix nemaeus) und<br />

Huftieren z.B. Annam-Muntjak (Muntiacus<br />

truongsonensis) in Bac Huong Hoa nachgewiesen<br />

werden.<br />

Dezember 2016 33


<strong>WPA</strong> - Deutschland<br />

Jahreshauptversammlung in Erfurt<br />

9. bis 11. September 2016<br />

Vom 9. bis 11. September 2016 fand die<br />

heurige <strong>WPA</strong>-Deutschland Jahreshauptversammlung<br />

in Erfurt statt.<br />

Am 9. September 2016, hielt die ECBG<br />

(European Conservation Group) ihr halbjähriges<br />

Treffen in der Altstadt von Erfurt ab.<br />

Am Nachmittag wurde gemeinschaftlich das<br />

Naturkundemuseum Erfurt besucht. Nach<br />

einer netten Begrüßung durch den Oberbürgermeister<br />

und dem Museumsleiter konnte<br />

man die Exponate bei Kaffee und Kuchen<br />

in Augenschein nehmen. Eine sehr umfangreiche<br />

Sammlung von präparierten Exponaten<br />

wurde hier geboten.<br />

Der Abend war dann einem gemütlichen<br />

Erfahrungsaustausch im Tagungslokal das<br />

Brettl gewidmet.<br />

Ein herrlicher Anblick: Eine Gruppe Ohrfasane<br />

Christian Möller im Gespräch mit Siro Serena<br />

in seiner Fasanerie<br />

Am Samstag morgen stand dann der von allen<br />

ersehnte Besuch in „der Fasanerie“ Erfurt<br />

bei Christian Möller auf dem Programm. Die<br />

Fasanerie war wieder wie bei jedem Besuch,<br />

eine Augenweide und erfreute uns wieder<br />

einmal aufs Neue! Mit sichtlich schwerem<br />

Herzen gab Christian bekannt, dass er die<br />

Fasanerie an seinen Nachfolger überschrieben<br />

habe und die Zukunft nicht absehbar sei.<br />

Wir wünschen uns alle, dass diese einzigartige<br />

Sammlung wertvoller Hühnervögel auch<br />

in Zukunft erhalten bleibt. Auch hier wurden<br />

wir mit Kaffee und Kuchen verwöhnt.<br />

Am Nachmittag hielt die <strong>WPA</strong>-Deutschland<br />

ihre Jahreshauptversammlung im „Brettl“<br />

ab. Anschließend wurde bis zum Abend wieder<br />

ein sehr aufschlussreiches Vortragsprogramm<br />

geboten.<br />

Der Abend klang dann im Tagungslokal oder<br />

in der Nähe bei gut gekühltem Bier aus.<br />

34 Dezember 2016


Am Sonntag wurde zum Abschluss noch<br />

eine sehr lehrreiche Führung durch den Zoo<br />

Erfurt geboten.<br />

Die <strong>WPA</strong>-Österreich bedankt sich für<br />

die Einladung und freut sich schon auf<br />

das nächste Treffen bei unseren deutschen<br />

Freunden. Christian Möller wünschen<br />

wir noch viele schöne Jahre und<br />

dass die Fasanerie in seinem Sinne weit<br />

e r g e f ü h r t w i r d u n d s o e r h a l t e n b l e i b t !<br />

m.p.<br />

Dezember 2016 35


Einige Gedanken in eigener Sache von Erwin Burkhart<br />

Die Focusgruppe Edelfasan besteht nun schon einige Jahre und es hat sich doch einiges<br />

getan in Sachen Edelfasane.<br />

Durch gute Kontakte einiger Züchter ins Ausland kamen neue Unterarten nach Europa.<br />

Dabei handelte es sich um zwei aus den USA importierten Arten, dem Taiwan Fasan (Ph.<br />

colchicus formosanus) und den Talysch-Fasan (Ph. colchicus talischensis)<br />

Jene Unterarten, die schon kurze Zeit nach Gründung der Focusgruppe aus den USA nach<br />

Europa importiert wurden, nämlich der Transkaukasische Fasan (Ph. c. colchicus), der Kansu-<br />

Fasan (Ph. c. strauchi) und der Mandschu-Ringfasan (Ph. c. pallasi) wurden erfolgreich<br />

nachgezüchtet.<br />

Es ist wichtig, dass diese Unterarten nach Europa gekommen sind, da eine Blutauffrischung<br />

bzw. eine Vermehrung zur Arterhaltung sehr wichtig ist. Zu prüfen wird in jedem Fall die Artenreinheit<br />

sein. Da werden wir unser Bestes geben. Mit dieser Entwicklung kann man im<br />

Großen und Ganzen zufrieden sein.<br />

Jedoch höre ich immer wieder auch aus Reihen der Focusgruppen-Mitglieder Misstöne,<br />

die den Absatz der Vögel betreffen.<br />

Die Fasanhaltung ist weitgehendst schon lange kein Geschäft mehr – es sollte auch ein<br />

Hobby sein und der Arterhaltung dienen. Deshalb haben wir gerade in der <strong>WPA</strong> die Verantwortung<br />

diese Tiere zu halten, artenrein zu vermehren und an interessierte Halter abzugeben.<br />

Der Edelfasan ist und wird ein Liebhaberfasan bleiben so dass wir aus der Focusgruppe<br />

die Verantwortung haben den Bestand dieses schönen Fasans zu gewährleisten.<br />

Siro Serena der von Anfang an unsere Web Seite aufgebaut und betreut hat wird dies auf<br />

eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen nicht mehr machen.<br />

Als geeigenten Nachfolger konnte ich Marc Ovelgönne gewinnen.<br />

Ich danke Siro für seine Arbeit, ohne die die Focusgruppe nicht so schnell erfolgreich geworden<br />

wäre, und wünsche mir mit Marc eine gute zu Zusammenarbeit<br />

36 Dezember 2016


Jahreshauptversammlung<br />

der <strong>WPA</strong> - Polen in Breslau<br />

vom 17. bis 19 März 2017<br />

Die <strong>WPA</strong>-Polen lädt zu ihrer Jahreshauptversammlung nach Breslau (Wroclaw) in Westpolen<br />

ein.<br />

Programm:<br />

Freitag, 17. März 2017:<br />

Bis 17:00 Uhr: Eintreffen der Gäste in Breslau<br />

Anschließend gemütlicher Abend<br />

Samstag, 18. März 2017:<br />

Fahrt ca 80 km mit dem Bus nach Lubin<br />

09:00 Uhr bis 11:00 Uhr: Jahreshauptversammlung<br />

der <strong>WPA</strong>-Polen mit Vorträgen<br />

13:00 Uhr: Besichtigung des Zoos in Lubin<br />

Rückfahrt nach Breslau<br />

Sonntag, 19. Mai 2017:<br />

08:00 Uhr bis 12:00 Uhr: Besichtigung des<br />

Zoos in Breslau<br />

12:30 Uhr: Mittagessen<br />

Anschließend Besuch der Altstadt Breslau<br />

oder Heimfahrt.<br />

Die Übernachtung erfolgt in einem Hotel in<br />

Breslau. Preis pro Person und Übernachtung<br />

mit Frühstück € 20.-. Da ca. 40 Personen in<br />

dem Hotel untergebracht werden können,<br />

ersuchen wir bei Teilnahme um eheste Meldung<br />

an die <strong>WPA</strong>-Österreich. Die Reservierung<br />

wird dann von uns oganisiert.<br />

Weitere Informationen bei Anmeldung.<br />

Dezember 2016 37


Die <strong>WPA</strong> Österreich lädt ein zum<br />

internationalen Treffen nach<br />

Székesfehérvár in Ungarn<br />

Vorläufiges Programm:<br />

vom 25. bis 27. August 2017<br />

Freitag, 25. August 2017:<br />

Bis 14:00 Uhr: Eintreffen der Gäste bei den nebeneinander liegenden Jagdhäusern<br />

Soponya und Fehérvárcsurgó in H-8000 Székesfehérvár, Tolnai Str. 1<br />

15:00 Uhr: Abfahrt zu einer Anlage nach Szabadbattyan mit privaten Pkw‘s (ca 14 km)<br />

18:00 Uhr: Abendessen im Jagdhaus Fehérvárcsur<br />

Anschließend gemütlicher Abend<br />

Samstag, 26. August 2017<br />

08:00 Uhr: Abfahrt mit dem Bus nach Kecsemét<br />

zu einer Anlage mit ca 150 Volieren mit Fasanen.<br />

12:00 Uhr: Mittagessen auf gut ungarisch<br />

14:00 Uhr: Weiterfahrt nach Jakabsállás zu<br />

einer Anlage wo wir auf eineinhalb Hektar Fasane,<br />

Wassergeflügel und Turakos bewundern dürfen.<br />

18:00 Uhr: Rückfahrt zum Jagdschloss.<br />

Anschließend Abendessen.<br />

Ab 22:00 Uhr: Gemütliches Beisammensitzen im Garten des Jagdschlosses mit Kesselgulasch<br />

auf Einladung der <strong>WPA</strong> - Österreich.<br />

38 Dezember 2016


Sonntag, 27. August 2017<br />

Ende des Treffens und Heimrreise.<br />

Das Jagdschloss liegt ca. 35 km nordöstlich<br />

des Plattensees. Nach Balatonfüred sind es<br />

ca 70 km. Im Jagschloss stehen 20 Zweibzw.<br />

Doppelbettzimmer zur Verfügung. Der<br />

Preis pro Person und Nacht mit Frühstück<br />

beträgt umgerechnet € 28.-.<br />

Wir bitten alle Interessierten sich rechtzeitig<br />

für das Treffen anzumelden. Nach Einlangen<br />

der Anmeldungen werden die Zimmer vergeben.<br />

Im Jagdschloss werden nur Zimmer mit Doppelbelegung reserviert. Wir rechnen mit<br />

den Anmeldungen bis Ende März 2017. Anmeldungen bitte ausnahmslos telefonisch<br />

oder per Mail an:<br />

Manfred Prasch<br />

Mail: manfred.prasch@polizei.gv.at oder tel: 0043/6648108264<br />

Da wir für die Reservierung eine Anzahlung leisten<br />

müssen, ersuchen wir auch bis Ende März 2017<br />

pro Zimmer € 50.- an die <strong>WPA</strong>-Österreich mit dem<br />

Vermerk „<strong>WPA</strong> Treffen Ungarn“ auf dem Überweisungsschein<br />

einzuzahlen. Die Bankdaten finden<br />

sie eingangs bei den Ausführungen unseres Kassiers.<br />

Der Restbetrag ist dann vor Ort zu entrichten.<br />

Falls mit den Zimmern im Jagdschloss nicht das<br />

Auslagen gefunden wird, stehen in der Nähe noch<br />

ca 30 Betten zur Verfügung. Der Transfer vom Jagdschloss zu den auswärtigen Zimmern<br />

wird von der <strong>WPA</strong>-Österreich organisiert.<br />

Bei Anreise mit dem Pkw ist bei Benützung von Autobahnen in Ungarn eine Maut zu entrichten.<br />

Diese beträgt für Pkw mit denen 7 Personen oder weniger transportieret werden<br />

dürfen, € 11,<strong>23</strong>.- für 10 Tage. Die Vignetten sind bei der Einreise an den Grenzübergängen<br />

erhältlich.<br />

Anreise per Flugzeug bis zum Flughafen Budapest. Der Transfer vom Flughafen zum Veranstaltungsort<br />

(ca 60 km) und retour wird auf Wunsch von der <strong>WPA</strong>-Österreich organisiert.<br />

Näheres wird dann in der nächsten Ausgabe im Sommer 2017 bekanntgegeben.<br />

Die <strong>WPA</strong>-Österreich und unsere ungarischen Freunde hoffen auf zahlreichen Besuch des<br />

Treffens und freuen sich auf schöne Tage in Ungarn!<br />

Dezember 2016 39


Termine 2017<br />

17. bis 19. März 2017<br />

Jahreshauptversammlung der <strong>WPA</strong> - Polen<br />

im Zoologischen Garten Breslau<br />

25. bis 27. August 2017<br />

<strong>WPA</strong> -Österreich Treffen in Székesfehérvár in Ungarn<br />

Impressum<br />

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: <strong>WPA</strong>-Österreich<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Manfred Prasch, 8224<br />

Kaindorf, Schulgasse 169<br />

Titelbild: Jones-Silberfasan in Thailand;<br />

Fotos: Stuart Wilson, Ariel Jacken, David Fürstaller,<br />

Manfred Prasch, Erwin Burkhart<br />

Redaktion: Manfred Prasch, manfred.prasch@polizei.gv.at<br />

Tel.: +43/664/8108264<br />

Druck: Scheiblhofer, Kaindorf<br />

Der nächste<br />

Rundbrief<br />

der <strong>WPA</strong><br />

Österreich<br />

erscheint<br />

im Juli 2017<br />

40 Dezember 2016

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