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MEISSEN Limitierte Kunstwerke 2016

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Limited-edition art works<br />

37<br />

Dejeuner „ FF-Blumenmalerei “<br />

nach Kupferstichen<br />

Déjeuner with “FF flower painting” after etchings<br />

malerei / painting: Michael Andreas<br />

Der Genuss von Schokolade, die es damals nur als Getränk gab,<br />

war im barocken Europa des 18. Jahrhunderts dem Adel vorbehalten<br />

und wurde aufwendig zelebriert. Kakao war zu kostbar, um<br />

davon auch nur ein Tröpfchen zu verschütten. So servierte man das<br />

luxusgetränk in – nach dem französischen Wort für „zittern“ benannten –<br />

Trembleuses, Bechern mit schalenförmig hochgezogenen Untertassen.<br />

Sie wurden von <strong>MEISSEN</strong> ® erstmals um 1730 gefertigt, mit Henkeln<br />

oder auch ohne und zum Teil sogar mit Deckel. Ein Dejeuner wie das<br />

vorliegende erschien rund 15 Jahre später. Bei diesem sind zusätzlich<br />

die kleinen Porzellangeländer als Tasseneinsätze auf dem Tablett befestigt,<br />

um jegliches Verschütten zu verhindern.<br />

Zu jener Zeit war auch die subtile Sprache der Blumen äußerst beliebt.<br />

Kunstvolles Blumendekor voller Symbolik ziert daher das Service mit<br />

zwei Bechern, von denen einer mit einer Rosenmalerei im klassischen<br />

Stil verziert ist. Begleitet wird das Symbol der Liebe von der Hyazinthe,<br />

dem Symbol für rasches Werden und Vergehen. Der zauberhafte Duft<br />

entwickelt sich erst, wenn alle Blüten geöffnet sind, und verflüchtigt sich<br />

schon vor dem Verblühen. Die Nelke als Symbol der tiefen Freundschaft<br />

wird begleitet von der Ackerwinde, deren Wurzeln so tief reichen, dass<br />

die Blume nie vergeht. So oft man sie ausreißt, immer wieder erblüht<br />

sie aufs Neue. Die Ackerwinde schmückt auch den Griff: auf die Liebe,<br />

die Freundschaft und das Leben – das zu kurz ist, um es leichtfertig zu<br />

verschwenden. Heute muss man zum Glück kein Adliger mehr sein, um<br />

es in vollen Zügen zu genießen. ——<br />

Indulging in chocolate, then only available as a beverage, was the<br />

preserve of the aristocracy in 18th century baroque Europe and was<br />

celebrated in style. Cocoa was too expensive to allow even a drop to<br />

be spilt. Hence the luxury drink, which had to be constantly stirred in<br />

those days, was served in trembleuses, cups that were held firm in raised<br />

sockets on their saucers. They were first made by <strong>MEISSEN</strong> ® in around<br />

1730, with or without handles and occasionally even with covers. A<br />

déjeuner similar to this one appeared some 15 years later in which the tiny<br />

porcelain galleries retaining the cups were mounted on the tray with the<br />

same aim of preventing spillage.<br />

The subtle language of flowers was likewise exceedingly popular at this<br />

time. Thus it is that consummate floral decoration replete with symbolism<br />

adorns this two-cup breakfast set, one of the cups embellished with<br />

rose painting in the classical style. Accompanying the symbol of love is a<br />

hyacinth, emblem of rapid emergence and decay. Its pungent fragrance<br />

only materialises once it is fully in flower and fades even before flowering<br />

has ceased. The carnation, a symbol of deep friendship, is accompanied<br />

by bindweed, whose roots run so deep that its showy flowers effectively<br />

never fade. It always bounces back however hard one tries to eradicate<br />

it. Bindweed similarly adorns the handle. So here’s to love, friendship and<br />

a life that is too short to foolishly waste. Luckily, there’s no need to be an<br />

aristocrat anymore to enjoy it in rich gulps.

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