2012 ferienhoch
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ergwelten<br />
Geocaching: Digitale<br />
Schnitzeljagd für moderne<br />
Schatzsucher<br />
Wem Spazieren allein zu wenig<br />
ist, wird mit dem intelligenten<br />
Wandern auf den Spuren des<br />
Bergdoktors viel Spaß haben.<br />
Beim neuen Trend Geocaching<br />
geht’s darum, einen Cache zu<br />
finden, also einen wasserdichten<br />
Plastikbehälter mit Logbuch,<br />
Stift und kleinen Tauschobjekten<br />
wie Schlüsselanhänger<br />
oder Murmeln. Bei der<br />
Suche helfen ein GPS-Gerät<br />
und die richtigen Koordinaten,<br />
die auf dem Weg zum Schatz<br />
oftmals in Form von Rätseln<br />
gelöst werden sollen. Drei Caches<br />
verbergen sich am Mieminger<br />
Plateau: „Die Heimat<br />
des Bergdoktors“, „Die Sage<br />
vom Schatzstein“ und die<br />
Route „Alm-Erlebnis“ zur<br />
Stöttl-Alm in Obermieming.<br />
Alle notwendigen Unterlagen<br />
sowie ein GPS-Leihgerät erhalten<br />
Sie im Tourismusbüro<br />
Obsteig. Die Rätselfragen können<br />
Sie sich auch auf<br />
www.sonnenplateau.com<br />
downloaden. Gäste erhalten<br />
gegen Vorlage der Gäste.Card<br />
im TVB-Büro in Mieming und<br />
Obsteig das Leih-Equipment<br />
kostenlos.<br />
Barockes Baujuwel in luftiger Höhe – die Stamser Alm besteht aus Kirche, Jagdhaus und der Alm selbst<br />
Unterkunft in den Bergen gedient haben soll.<br />
Leider sind die beiden Rokoko-Schätze nicht<br />
öffentlich zugänglich, aber ein Schluck aus<br />
dem Brunnen, dessen Wasser im 19. Jahrhundert<br />
als Heilquelle galt, tröstet darüber hinweg.<br />
So bleibt auch der Wahrheitsgehalt der<br />
Sage vom Geistermönch ungeklärt: Der soll<br />
sich nämlich – auf Sommerfrische geschickt –<br />
im oberen Stock des Almhauses erhängt<br />
haben. Heute noch seien dort manchmal tappende<br />
Schritte zu hören…<br />
Über dem Horizont<br />
Dass die Stamser Mönche keine Mühen gescheut<br />
haben, um ihrem Herrn ein Stück<br />
näher zu kommen, verwundert nicht. Seit<br />
jeher glaubt der Mensch, dass die Berge auch<br />
Sitz der Götter sind und dass man hier den<br />
himmlischen Mächten begegnen kann. Viele<br />
Kulturen stellen auf Gipfeln und Graten Symbole<br />
auf – in Tibet sind es etwa die bunten Gebetsfahnen,<br />
im Alpenraum die christlich geprägten<br />
Kreuze, die bereits Ende des 13. Jahrhunderts<br />
auf Pässen und Anhöhen errichtet<br />
wurden. Weshalb – siehe einen Absatz weiter<br />
vorne – viele Berggipfel das „Kreuz“ auch im<br />
Namen tragen. Aus Holz oder Metall, mühevoll<br />
auf den Gipfel geschleppt oder auch mit<br />
dem Hubschrauber angeliefert, senden sie bis<br />
heute ein Signal des Glaubens und der Dankbarkeit<br />
weit ins Land.<br />
In den Gipfelbüchern verewigen Bergsteiger<br />
ihre Gemütsbewegungen angesichts der<br />
neuen Freiheit, während beim Aufstieg liebevoll<br />
gestaltete Marterln kurz zum Einhalt<br />
laden. Überall manifestiert sich die nach oben<br />
orientierte Spiritualität, die vertikale Sehnsucht<br />
des Menschen.<br />
Fotos: Laichner, Pichler, Innsbruck Tourismus, Bstieler (OEAV)<br />
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