Das Erlebnis Journal 2_2016_Region_2
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SEIT 350 Jahren ist die Lichtentaler Allee Baden-Badens grüne und<br />
blühende Visitenkarte. Weltberühmt, bedichtet, überwältigend mit ihrer<br />
Fülle an Blumen und Bäumen. Mal ländliche Idylle, mal eleganter Korso,<br />
aber immer ein sich stetig wandelndes Denkmal der Gartenkunst. Bis heute.<br />
1655 lässt Moritz von Lassolaye, Kammerherr des berühmten „Türkenlouis“,<br />
eine Eichenallee anlegen, die sich vom heutigen Theater rund 800 Meter<br />
in Richtung Lichtental erstreckte. Sozusagen die Geburtsstunde der<br />
Lichtentaler Allee. Bis daraus eine der schönsten Park- und Gartenanlagen<br />
Deutschlands wurde, musste aber noch fleißig geplant, gepflanzt und<br />
verschönert werden. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als das<br />
kleine Städtchen an der Oos zur bevorzugten Sommerresidenz der High<br />
Society wurde, bekam die Grünanlage ihr „Gesicht“. Mit dem Bau des<br />
Promenadenhauses (heute Kurhaus) entstand die Kastanienallee, unter<br />
deren schattigem Dach einfache Verkaufsbuden ihre Waren feilboten (die<br />
Vorläufer der heutigen eleganten Kolonnaden).<br />
© Baden-Baden Kur && Tourismus GmbH<br />
© Baden-Baden Kur && Tourismus GmbH<br />
Die namhaftesten Gartenarchitekten ihrer Zeit drückten der Parkanlage<br />
zwischen „Badischer Hof“ und dem Zisterzienserinnenkloster in Lichtental<br />
ihren Stempel auf.<br />
Zu einem prachtvollen Flanierboulevard wurde die Allee unter der<br />
Ägide der geschäftstüchtigen Spielbankpächter Jacques und Edouard<br />
Bénazet, die es sich in den Kopf gesetzt hatten, Baden-Baden zur<br />
Sommerhauptstadt Europas zu machen. Ihre Trümpfe: Nüchterne<br />
Gesunderhaltung gepaart mit kurzweiliger Unterhaltung, morgens<br />
Brunnen, abends Champagner. Sprich: Die prickelnde Verlockung der<br />
Spielbank als Belohnung für die Askese der Trinkkuren. Reize, denen<br />
die feine Gesellschaft zwischen Paris und St. Petersburg nur zu gern erlag.<br />
Fürsten und Financiers, Dichter und Dandys, Ladies und Lebedamen »<br />
Jederzeit empfangsbereit<br />
– Baden-Badens „grüner Salon“<br />
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