DerivateMagazin_No1_2016
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64<br />
! REISEN<br />
! REISE 65<br />
ALPENPANORAMA<br />
MIT RIVIERA-FEELING<br />
Mit seiner Postkartenlandschaft<br />
zieht der Vierwaldstättersee fast jeden<br />
in seinen Bann. Das Derivate Magazin<br />
begab sich auf Erkundungstour.<br />
„Als ich in mein Zimmer hinauf kam und das<br />
Fenster öffnete, wurde ich von der Schönheit dieses<br />
Wassers, dieser Berge und dieses Himmels buchstäblich<br />
geblendet und erschüttert.“<br />
Der russische Schriftsteller Leo Tolstoi war nicht um<br />
Worte verlegen, als er Ende des 19. Jahrhunderts das<br />
Fenster seines Hotelzimmers in Luzern öffnete und auf<br />
den Vierwaldstätter See blickte.<br />
Bis heute hat die Region nichts von ihrem Reiz verloren.<br />
Rund eine Milliarde Schweizer Franken setzt allein<br />
Luzern als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum<br />
durch den Tourismus um. Hier paaren sich warmherziger<br />
Charme und großstädtisches Flair zu einer exklusiven<br />
Mischung. Weltklasse-Musik bietet alljährlich das<br />
Lucerne Festival im vom französischen Stararchitekten<br />
Jean Nouvel entworfenen Kultur- und Kongresszentrum<br />
Luzern KKL. 1938 von Arturo Toscanini gegründet, verlieh<br />
ihm Pult-Ikone Claudio Abbado mit seinem 2003 ins<br />
Leben gerufenen Lucerne Festival Orchestra Legendenstatus.<br />
fisch-Filets. Zum Hauptgang entpuppt sich die handgeangelte<br />
Seezunge aus der Bretagne mit von Fleur de Sel<br />
berieselten Dampfkartoffeln und frischem Spinat als<br />
Geheimtipp.<br />
Nur eine Querstraße vom See und der Promenade entfernt<br />
liegt das Hotel-Restaurant Rebstock. Geschichte fühlbar<br />
machen, lautet dort das Motto. Früher Zunftlokal der Rebleute<br />
ist es heute Heimat für Kulturschaffende, darunter<br />
Autoren, Schauspieler, Musiker und Maler. Ferdi Sieber<br />
ist Inhaber und vor allem mit Leib und Seele Gastgeber.<br />
Ein Leckerbissen ist das „Luzerner Weggen“ genannte<br />
Brot aus Ruchmehl, das noch einen Teil der äußeren Schalenschichten<br />
enthält – und Sauerteig aus der nahe gelegenen<br />
Bäckerei „Wey Beck“. Ein kulinarisches Kleinod ist<br />
die Vierwaldstättersee-Fischsuppe mit Safran und Gemüse.<br />
Mit einem Schuss Pastis verfeinert und „Knoblibrot“<br />
wird sie zum Hochgenuss für die Geschmacksnerven. <br />
GUTER GESCHMACK<br />
Auch kulinarisch bietet die Stadt der fünf schönen<br />
Brücken, die an Samstagen von rund 110.000 Passanten<br />
überquert werden, eine breite Auswahl an Möglichkeiten<br />
– von der eidgenössischen Küche bis zu internationalen<br />
Gourmetmenüs.<br />
Das „Bodu“ am Ufer der Reuss etwa hat sich längst als<br />
Institution etabliert. Frische und hochwertige Produkte<br />
prägen die klassische Brasserie-Küche. Ein Gaumenschmeichler<br />
zum Start ist die „Terrine de Maison“ von<br />
Meeresfischen. Wer eine Suppe vorzieht, trifft mit der<br />
„Soupe du Pecheur Cap de Marseille“ eine vorzügliche<br />
Wahl. Der hoch aromatische Fischsud wird aus ganzen<br />
Fischen gekocht, darin Muscheln, Krevetten und Meeres-<br />
Das Bodu am Ufer der Reuss<br />
!derivate MAGAZIN 01/<strong>2016</strong>