Ein kostbares Geschenk aus Trier - Kath Bonn
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<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 1 von 36<br />
312/1135/2012 – <strong>Bonn</strong>/<strong>Trier</strong>/Rom/Jerusalem – RS/WS/SL/FF<br />
<strong>Ein</strong> <strong>kostbares</strong> <strong>Geschenk</strong> <strong>aus</strong> <strong>Trier</strong><br />
<strong>Bonn</strong> feiert Festwoche zu Ehren der Kaisern Helena<br />
Vom 17. bis 25. August 2012 wird in <strong>Bonn</strong> eine Festwoche zu Ehren der Heiligen Helena gefeiert.<br />
Anlass ist die Übertragung einer Reliquie der Kaiserin <strong>aus</strong> dem <strong>Trier</strong>er Dom ins <strong>Bonn</strong>er<br />
Münster durch Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Die Mutter des Kaisers Konstantin<br />
gilt als die legendäre Stifterin der ersten Kirche über den Gräbern der heutigen <strong>Bonn</strong>er<br />
Stadtpatrone Cassius und Florentius.<br />
1135 kamen zum ersten Mal Reliquien der Heiligen Helena nach <strong>Bonn</strong>. Sie wurden durch die<br />
Jahrhunderte hoch verehrt, wovon zahlreiche Darstellungen im <strong>Bonn</strong>er Münster zeugen, was<br />
eine Ausstellung während der Festwoche dokumentiert. Doch der Schrein fiel im 16. Jahrhundert<br />
einer Plünderung zum Opfer.<br />
Das <strong>Trier</strong>er Domkapitel möchte diese „empfindliche Lücke“ in der Helena-Tradition wieder<br />
schließen und schenkt der „Schwesterkirche“ des <strong>Trier</strong>er Doms eine Reliquie der Kaiserin.<br />
Mehr als 1000 Pilger <strong>aus</strong> dem Erzbistum Köln waren dabei, als am 12. Mai 2012 Bischof Stefan<br />
Ackermann diese an Erzbischof Joachim Kardinal Meisner übergab, der diese am 24. August<br />
2012 ins <strong>Bonn</strong>er Münster bringt. Zur Übertragung der Reliquie werden zahlreiche Gäste<br />
<strong>aus</strong> <strong>Bonn</strong> und der Region, dem Erzbistum und den Nachbarbistümern erwartet.<br />
Die Festwoche wird ergänzt durch die Feierlichkeiten zum 10jährigen Bestehen des Münster-<br />
Ladens. Der berühmteste <strong>Bonn</strong>er der Mittelalters, Propst Gerhard von Are, wird mit einem<br />
eigenen Brunnen geehrt. Erstmalig für die Öffentlichkeit zugänglich ist dann auch die aufwändig<br />
sanierte Südmauer des Kreuzgangs. Dieser Bereich <strong>aus</strong> dem Jahre 1050 ist eines der<br />
ältesten architektonischen Zeugnisse der Stadt <strong>Bonn</strong>, deren mittelalterlicher Stadtkern vom<br />
Cassius-Stift <strong>aus</strong> gewachsen ist.<br />
Den Schrein für die Reliquie der Kaiserin ziert auf der Vorderseite eine Darstellung der Heiligen<br />
Helena mit Kaiserlicher Krone, dem Kreuz Jesu und dem <strong>Bonn</strong>er Münster in der Hand.<br />
Vorbild hierfür war das Gemälde eines Altars, an dem Papst Benedikt XVI. häufig die Messe<br />
feierte, als er 1959-1963 an der <strong>Bonn</strong>er Universität lehrte. Der Altar befindet sich im südlichen<br />
Querh<strong>aus</strong> der 1956 zur päpstlichen Basilika minor erhobenen Kirche.<br />
Ob die Kaiserin Helena bereits zu Lebzeiten in <strong>Bonn</strong> war lässt sich nicht nachweisen, jedoch<br />
auch nicht widerlegen. Sicher ist aber, dass sie (vermutlich 306-312) in <strong>Trier</strong> gelebt hat, wo<br />
Konstantin der Große seine Residenz hatte. Die erste urkundliche Erwähnung einer Gemeinschaft<br />
von Priestern an den Gräbern der Märtyrer in <strong>Bonn</strong> stammt <strong>aus</strong> dem Jahr 691, wobei<br />
neuere Forschungen bereits 643 vermuten lassen.<br />
Informationen unter bonner-muenster.de/helena und facebook.com/bonner.muenster.<br />
Die Vertreter der Medien sind zu allen im Programm aufgeführten Veranstaltungen eingeladen<br />
ohne vorherige Anmeldung eingeladen.<br />
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressestelle<br />
Besucher: Münster-Carré ▪ Gangolfstraße 14, 53111 <strong>Bonn</strong> ▪ www.kath-bonn.de ▪ 0228/98588-42, 0177/2402399<br />
Post: Münster-Carré ▪ Postfach 7190, 53071 <strong>Bonn</strong> ▪ presse@kath-bonn.de ▪ 0228/98588-57 (Fax)
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 2 von 36<br />
Inhalt<br />
<strong>Ein</strong>.Blick in den Himmel – Erläuterung zum Leitwort ........................................................................................... 4<br />
Das Leben der Kaiserin Helena ............................................................................................................................... 5<br />
PROGRAMM ......................................................................................................................................................... 6<br />
HELENA-FESTWOCHE – 17. bis 25. August 2012 ..................................................................................... 6<br />
KREUZERHÖHUNG UND KREUZBERGFEST – 14. bis 16. September 2012 ........................................ 8<br />
ERLÄUTERUNGEN ZUM PROGRAMM ............................................................................................................ 9<br />
17.08. Mit 17 Glockenschlägen geht es los - <strong>Ein</strong>läuten der Helena-Festwoche .................................................. 9<br />
18.08. Festgottesdienst, Brunnenweihe, Eröffnung des neuen Südeingangs ...................................................... 9<br />
18.08. Helena-Fest, Tag der offenen Tür, Gerhard-von-Are-Straßenfest .......................................................... 10<br />
19.08. Helena, Lena, Ilona, Olga, Ellen..? - <strong>Ein</strong>ladung zum Helena-Emfpang ................................................. 10<br />
22.08. Vortrag Ackermann: Mitten unter uns. Moderne Schicksalsgenossinnen der Heiligen Helena ............. 11<br />
23.08. Vortrag Lutterbach: Reliquien, Plastinate, Fan-Artikel. <strong>Ein</strong>e Kontinuitätsgeschichte? ......................... 11<br />
24.08. Pontifikalamt mit Übertragung und <strong>Ein</strong>setzung der Helena-Reliquie .................................................... 11<br />
25.08. Unter dem Heiligen Rock. <strong>Ein</strong>e theatrales Ereignis zur Heiligen Helena. ............................................. 13<br />
BESONDERE ANGEBOTE IN DER FESTWOCHE .......................................................................................... 14<br />
Orgel, Gregorianik, Trompenten, Fläten, Konzert - Musik zur Helena-Woche ................................................ 14<br />
Helena-Lied ....................................................................................................................................................... 16<br />
WEITERE ERLÄUTERUNGEN ......................................................................................................................... 17<br />
Helena-Reliquiar ............................................................................................................................................... 17<br />
<strong>Trier</strong>er Urkunde zur Reliquie ............................................................................................................................ 17<br />
Im Zeichen des Kreuzes und des Drachenfelses ............................................................................................... 18<br />
Propst Gerhard von Are .................................................................................................................................... 18<br />
10 Jahre Münster-Laden in <strong>Bonn</strong> ...................................................................................................................... 21<br />
<strong>Ein</strong>e pastorale Erfolgsgeschichte ...................................................................................................................... 21<br />
10 Jahre Münster-Laden – Getragen von engagierten Ehremamtlern ............................................................... 21<br />
10 Jahre Münster-Laden – Interview mit Msgr. Schumacher ........................................................................... 22<br />
Sponsoren .......................................................................................................................................................... 23<br />
O-TÖNE / GRUSSWORTE .................................................................................................................................. 24<br />
Grußwort Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln ........................................................... 24<br />
Grußwort Bischof Dr. Stefan Ackermann, Bischof von <strong>Trier</strong> ........................................................................... 25<br />
Grußwort Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher, <strong>Bonn</strong> ............................................................................. 25<br />
Grußwort Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, <strong>Bonn</strong> ..................................................................................... 26<br />
HELENA-DARSTELLUNGEN IN BONN .......................................................................................................... 27<br />
Altar der Stadtpatrone ....................................................................................................................................... 27<br />
Altar in der Kreuzbergkirche ............................................................................................................................ 28<br />
Fresko in der Kreuzbergkirche .......................................................................................................................... 28<br />
Rham-Epitaph im nördlichen Seitenschiff ........................................................................................................ 29<br />
Urbanusaltar am südwestlichen Vierunsgpfeiler ............................................................................................... 29<br />
Bronzefigur im Langh<strong>aus</strong> der Münster-Basilika ............................................................................................... 30<br />
Verkündigungsaltar auf der südlichen Balustrade ............................................................................................. 30
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 3 von 36<br />
Dreifaltigkeitsaltar im <strong>Bonn</strong>er Münster ............................................................................................................ 31<br />
Hochaltar ........................................................................................................................................................... 31<br />
Sakramentsh<strong>aus</strong> ................................................................................................................................................. 32<br />
Messkelch <strong>aus</strong> dem 19. Jahrhundert .................................................................................................................. 32<br />
Helena-Kapelle ................................................................................................................................................. 32<br />
Nischenfigur in der Krypta der Münster-Basilika ............................................................................................. 33<br />
Apsisfenster in der Krypta des <strong>Bonn</strong>er Münsters .............................................................................................. 33<br />
Stiftssiegel des Cassius-Stiftes .......................................................................................................................... 33<br />
Helena-Glocke im Münster-Turm ..................................................................................................................... 34<br />
PRESSEARCHIV ................................................................................................................................................. 35
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 4 von 36<br />
<strong>Ein</strong>.Blick in den Himmel – Erläuterung zum Leitwort<br />
<strong>Ein</strong>en Blick in den Himmel werfen – wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Wissen,<br />
wie es da <strong>aus</strong>sieht, wen wir da vorfinden, ob unsere Vorstellungen in Erfüllung gehen<br />
und unsere Fragen beantwortet werden. Aber: Der Blick in den Himmel bleibt uns zu Lebzeiten<br />
verwehrt. Für Glaubende aber wird der Himmel zum Synonym für das große Ziel<br />
unseres Lebens, für ein ewiges Leben bei Gott.<br />
Es gibt Menschen, von denen wir glauben, dass sie nach ihrem Tod sicher dieses Ziel erreicht<br />
haben: Heilige – heiliggesprochen durch den Papst in Rom oder in unserem Herzen. Hilde<br />
Domin nennt die Heiligen »eine schwere Tür für Kinderhände, hinter der das Wunder angefasst<br />
werden kann«. Die Heiligen gewähren uns einen Blick in den Himmel. So wie wir es auf dem<br />
Altarbild sehen, das unsere Stadt zeigt, über der der Himmel offen ist: die Heilige Helena,<br />
umgeben von den Stadtpatronen Cassius und Florentius, und über ihnen thront die Dreifaltigkeit.<br />
Deshalb feiern wir sie, weil sie uns deutlich machen: Christ-Sein kann gelingen –<br />
auch in den Alltäglichkeiten des Lebens. In ihrem Leben offenbart sich ein Stück Abbild des<br />
Himmels und wir können erahnen, was uns bevorsteht.<br />
Manch einer mag sich stirnrunzelnd fragen, weshalb uns im Jahre 2012 die Reliquien der<br />
Heiligen Helena so wichtig sind. Mir zeigt diese so bedeutsame Frauengestalt des frühen<br />
Christentums, dass die Geschichte unserer Stadt nicht 1949 beginnt (wie viele meinen), sondern<br />
viel weiter zurückreicht und auch mit den Namen dieser römischen Kaiserin verbunden<br />
ist, die über den Gräbern der römischen Märtyrer eine erste Kirche erbaut haben soll<br />
oder wenigstens den Ort ihrer Gräber bezeichnet hat. Und ich weiß: Wenn wir die Wurzeln,<br />
<strong>aus</strong> denen wir leben, <strong>aus</strong> dem Bewusstsein verlieren, dann werden wir anfällig für von Moden<br />
und Tagesaktualität vorgegebene Strömungen – Ideologien eben, die keine lange Haltbarkeit<br />
haben.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 5 von 36<br />
Das Leben der Kaiserin Helena<br />
um 250 Helena wird in Depranon geboren<br />
Herbergswirtin<br />
Beziehung (Konkubinat) zum Römischen Offizier Constantius<br />
um 280 Geburt des Sohnes Konstantin<br />
289 Constantius trennt sich von Helena und heiratet Theodora, die Stieftochter des<br />
Kaisers Maximian<br />
293 Konstantius wird zum Caesar (Unterkaiser) ernannt<br />
306 Tod des Constantius<br />
Konstanin wird zum Augustus (Oberkaiser) <strong>aus</strong>gerufen und residiert bis 312<br />
(316) vornehmlich in Augusta Trevorum (<strong>Trier</strong>)<br />
Konstantin verleiht seiner Mutter den Ehrentitel „nobilissima femina“ (edelste<br />
Dame).<br />
312 Helena lässt sich taufen<br />
Unter dem Banner Jesu Christi besiegt Konstantin seinen Gegner Maxentius in<br />
der „Schlacht an der Milvischen Brücke“<br />
313 Konstantin erlässt das „Toleranzedikt von Mailand“<br />
Helena erhält den Titel „Augusta“ mit dem Vorrecht des Diadems und der<br />
Abbildung auf Goldmünzen<br />
ab 324 Helena unternimmt Pilgerreisen ins Heilige Land, wo sie das Kreuz Jesu und<br />
viele andere Reliquien findet<br />
329/330 Helena stirbt, vermutlich am 18. August in Nidomedia (Ismit)<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/geschichte.htm<br />
Social Media: -
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 6 von 36<br />
PROGRAMM<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/programm.htm<br />
Social Media: [Für einzelne Programmpunkte]<br />
HELENA-FESTWOCHE – 17. bis 25. August 2012<br />
Freitag, 17.08.<br />
17:00 Basilika. <strong>Ein</strong>läuten der Festwoche. Zunächst gibt es 17 Glockenschläge. Danach<br />
läuten zunächst die Helena-Glocke und die Cassius-Florentius-Malusius-Glocke. Es<br />
folgen das Zimbelgeläut und die Donatus-Agatha-Glocke, bevor sich die Maria-<br />
Clemens-Glocke als größte der acht Münster-Glocken in Bewegung setzt.<br />
Basilika. Illumination der Helena-Figuren im <strong>Bonn</strong>er Münster<br />
18:00 Basilika. Hl. Messe<br />
Samstag, 18.08.<br />
Hl. Helena<br />
10:00 Basilika. Festmesse<br />
anschl. Brunnenweihe und Segnung des neuen <strong>Ein</strong>gangs<br />
Helena-Fest<br />
12:00-18:00 Tag der Offenen Tür im Münster-Carré und Straßenfest in der Gerhard-von-<br />
Are-Straße<br />
Tag der offenen Tür im Münster-Carré<br />
Kreuzgang. Münster-Stiftung. Münster-Bauverein. Cassius-Florentius-Bruderschaft.<br />
<strong>Bonn</strong>er Münster-Touristik-Info. Arche Noah-Reisen. Altenahr Tourismus<br />
1. OG. (Wieder)<strong>Ein</strong>trittsstelle FIDES. Citypastoral. Behindertenseelsorge. Gemeindepastoral.<br />
Ehepastoral. Ehe-, Familien-, Lebensberatung (EFL) Ministranten.<br />
2. OG. Schulreferat. Schulpastoral<br />
3. OG. Mediothek<br />
Gottesdienste in der Basilika<br />
10:00 Festmesse, Brunnenweihe<br />
12:15 Mittagsgebet<br />
18:00 Abendgebet<br />
Lesung<br />
12:45 Gangolfsaal. Konrad Beikircher liest <strong>aus</strong> seinem neuen Buch „Als Strohhalme<br />
noch <strong>aus</strong> Stroh waren.“ anschl. Signierstunde<br />
Musik rund ums Münster<br />
13:00 Gerhard-von-Are-Straße. Platzkonzert. Blasorchester Altenahr<br />
13:00-15:00 Gerhard-von-Are-Straße. Mittelalterliche Tanzgruppe<br />
14:00 Kreuzgang. Max Mühlenbock<br />
15:00 Kreuzgang. Jazz<br />
16:00 Terrasse. Hanne Kah<br />
17:00 Kreuzgang. Jazz
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 7 von 36<br />
Führungen und Ausstellungen<br />
12:00-18:00 Kapitelsaal. <strong>Ein</strong>.Blick in den Himmel – Foto<strong>aus</strong>stellung zu den Helena-<br />
Darstellungen in <strong>Bonn</strong>. Auch der Schrein für die Helena-Reliquie ist <strong>aus</strong>gestellt.<br />
13:30, 14:30, 15:30, 16:30, 17:30 Gerhard-von-Are-Brunnen.<br />
Entdeckungstour mit Propst Gerhard von Are (Teilnahme kostenlos. Spenden erbeten.)<br />
14:00, 15:00, 16:00, 17:00 Basilika, Hauptportal.<br />
Helena im <strong>Bonn</strong>er Münster (Teilnahme kostenlos. Spenden erbeten.)<br />
Talk im Gangolfsaal mit Moderator Benedikt Breuers.<br />
14:00 Behindertenseelsorge. Udo Klein<br />
14:30 Altenheimseelsorge. Diakon Wollschläger<br />
15:00 Schulreferat & Schulpastoral. Stefanie Bartsch, Robert Buchholz<br />
15:30 Gemeindepastoral. Brigitte Schmidt<br />
16:00 Kommunikation & Medien. Reinhard Sentis<br />
16:30 Gangolfsaal Talk: Ehepastoral, Ehe-, Familien-, Lebensberatung<br />
17:00 Citypastoral. Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher<br />
Kulinarische Köstlichkeiten<br />
Gerhard-von-Are-Straße. Speisen <strong>aus</strong> Kroatien, Italien und Südamerika<br />
Münster-Laden. Likörprobe der neuen „<strong>Bonn</strong>er Stiftskräuter“<br />
Kreuzgang. Kaffee und Kuchen<br />
Sonntag, 19.08.<br />
10:00 Basilika. Hl. Messe<br />
anschl. Basilika. Geistliche Führung „Helena im <strong>Bonn</strong>er Münster“<br />
12:00 Basilika. Hl. Messe. Besonders sind all jene eingeladen, deren Namenspatronin<br />
die Heilige Helena ist (Helene, Helena, Elena, Ella, Ellen, Hela, Hella, Helleri, Ilka,<br />
Ilona, Ilonka, Lena, Lene, Leni, Marlene, Nella, Nele, Nelli, Olga).<br />
anschl. Kreuzgang. Helena-Empfang. (Gegen Vorlage eines Ausweises erhalten die<br />
Namenstagskinder ein kleines Präsent)<br />
anschl. Basilika. Geistliche Führung „Helena im <strong>Bonn</strong>er Münster“<br />
18:30 Basilika. Hl. Messe<br />
anschl. Basilika. Geistliche Führung „Helena im <strong>Bonn</strong>er Münster“<br />
Mittwoch, 22.08.<br />
19:30 Münster-Carré. Mitten unter uns. Moderne Schicksalsgenossinnen der Heiligen<br />
Helena. – Vortrag von Sr. Lea Ackermann. Moderation: Benedikt Breuers.<br />
Donnerstag, 23.08.<br />
19:30 Münster-Carré. Reliquien, Plastinate, Fan-Artikel. <strong>Ein</strong>e Kontinuitätsgeschichte? –<br />
Vortrag von Prof. Dr. Dr. Hubertus Lutterbach, Uni Duisburg-Essen. Moderation: Benedikt<br />
Breuers.<br />
21:30 Basilika. NachtMusik - Orgel trifft Altstimme. Roman Perucki & Maria Perucka<br />
(Danzig)<br />
Freitag, 24.08.<br />
18:00 Basilika. Pontifikalamt. Übertragung und <strong>Ein</strong>setzung der Reliquie der Heiligen<br />
Helena. Musica Sacra: Choralschola am <strong>Bonn</strong>er Münster. Ordinarium. Große <strong>Bonn</strong>er<br />
Allerheiligen-Litanei<br />
anschl. Empfang im Münster-Carré
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 8 von 36<br />
Samstag, 25.08.<br />
17:00-18:30 Frauenmuseum. Unter dem Heiligen Rock. <strong>Ein</strong>e theatrales Ereignis zur<br />
Heiligen Helena. Frank Heuel, Annika Ley (Konzept), Bettina Marugg<br />
KREUZERHÖHUNG UND KREUZBERGFEST – 14. bis 16. September 2012<br />
Untrennbar sind das Fest der Kreuzerhöhung und insbesondere in <strong>Bonn</strong> das Kreuzbergfest<br />
mit der Heiligen Helena verbunden. Das Fest der Kreuzerhöhung erinnert an<br />
die Auffindung des Kreuzes Jesu durch die Kaiserin. Sie soll <strong>aus</strong> Jerusalem die Treppe<br />
<strong>aus</strong> dem Palast des Pilatus über die Jesus vor seiner Kreuzigung zum Statthalter<br />
hinaufstieg nach Rom gebracht haben. <strong>Ein</strong>e Kopie dieser Scala Sancta, die nahe der<br />
Papstbasilika San Giovanni in Laterano steht, ist die Heilige Stiege von Balthasar<br />
Neumann auf dem <strong>Bonn</strong>er Kreuzberg. Doch reicht die Pilgertradition dieses Heiligen<br />
Ortes viel weiter zurück.<br />
Freitag, 14.09. - Fest der Kreuzerhöhung<br />
18:00 Basilika. Hl. Messe. Segnung mit der Kreuzreliquie<br />
Samstag, 15.09. - Kreuzbergfest<br />
20:30 Kerzen-Vigil an der Heiligen Stiege mit Stadtjugendseelsorger Dr. Meik-Peter<br />
Schirpenbach<br />
Samstag, 16.09. - Kreuzbergfest<br />
11:15 Hl. Messe. Festhochamt mit Generalvikar Domkapitular Dr. Stefan Heße.<br />
musica sacra: Missa brève von Leo Délibes. Kirchenchor St. Barbara, <strong>Bonn</strong>-Ippendorf.<br />
anschl. Prozession zur Heiligen Stiege mit Segen über Stadt und Land<br />
Gelegenheit zum Gebet an der Heiligen Stiege und persönliche Segnung<br />
ab 12:30 Terrasse Imbiss und Kaffeetafel<br />
14:00 <strong>Trier</strong> - Jerusalem – <strong>Bonn</strong>. Die Heilige Helena auf dem Kreuzberg<br />
14:30 <strong>Ein</strong> Heiligtum in unserer Mitte - Die Schönstattbewegung auf dem Kreuzberg<br />
15:00 Orgelkonzert<br />
17:00 Vesper
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 9 von 36<br />
ERLÄUTERUNGEN ZUM PROGRAMM<br />
17.08. Mit 17 Glockenschlägen geht es los - <strong>Ein</strong>läuten der Helena-Festwoche<br />
Selten läuten alle Glocken des <strong>Bonn</strong>er Münsters gemeinsam. Am 17.08.2012 ist es aber wieder<br />
soweit, wenn sich 10 Tonnen Bronze in Bewegung setzen, um die Helena-Festwoche einzuläuten.<br />
Um 17:00 erinnern 17 Glockenschläge den ersten legendären Besuch der Kaiserin<br />
vor 1700 Jahren. Dann beginnt die Helena-Glocke zu läuten. Es folgen die Stadtpatrone-<br />
Glocke, die vier Glocken des Zimbelgeläuts und die Donatus-Agatha-Glocke bevor die 3,4<br />
Tonnen schwere Maria-Clemens-Glocke erklingt. Das barocke Geläut des Münsters stammt<br />
<strong>aus</strong> dem Jahr 1756.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/programm.htm<br />
Social Media: www.facebook.com/events/167953820005608/<br />
18.08. Festgottesdienst, Brunnenweihe, Eröffnung des neuen Südeingangs<br />
Am 18. August ist der eigentliche Gedenktag der Heiligen Helena, der alljährlich im <strong>Bonn</strong>er<br />
Münster gefeiert wird, in diesem Jahr aber in besonderer Weise. Nach dem Festgottesdienst<br />
der um 10.00 Uhr beginnt und der liturgische Auftakt der Helena-Festwoche ist, wird zunächst<br />
der neue Gerhard-von-Are-Brunnen gesegnet, bevor der neue Südeingang des<br />
Kreuzgangs und barrierefreie <strong>Ein</strong>gang des Münsterladens eröffnet und die älteste Mauer der<br />
Stadt sichtbar gemacht wird.<br />
Gerhard von Are, der 1124 Propst des Cassius-Stiftes wurde ist sicher der berühmteste <strong>Bonn</strong>er<br />
des Mittelalters. Er hat dem Stift und damit auch der noch kleinen Stadt <strong>Bonn</strong> mittels<br />
kluger Entscheidungen und bester Kontakte zu Ruhm und Ehre verholfen. Geboren ist er auf<br />
der Burg Are, deren Ruine heute hoch über der Stadt Altenahr thront. Daher werden auch<br />
viele Atenahrer zum Helena-Fest kommen.<br />
Gegen 11.00 Uhr zieht, begleitet vom Blasorchester Altanahr, durch vom Münsterplatz,<br />
durch die Gangolfstraße in die Gerhard-von-Are-Straße. Der Brunnen wird mit Wasser <strong>aus</strong><br />
der Ahr gefüllt, bevor der <strong>Bonn</strong>er Stadtdechant und Münster-Pfarrer, Msgr. Wilfried Schumacher,<br />
ihn segnet. Stifter dieses Denkmals ist das Ehepaar Walter und Anneliese Nonnen-<br />
Büscher. Der <strong>Bonn</strong>er Geschäftsmann ist gebürtiger Altenahrer und dem <strong>Bonn</strong>er Münster eng<br />
verbunden.<br />
Das Denkmal, welches sich durch eine sehr geradlinige Formensprache <strong>aus</strong>zeichnet, besteht<br />
<strong>aus</strong> einem Tuffsteinquader, der von oben nach unten kreuzförmig durch zurückliegenden<br />
Basalt unterbrochen ist. Oben sprudelt mittig Wasser her<strong>aus</strong> und fließt über das Basaltgestein<br />
ab. Auf dem Tuffstein Sind Wappen und Lebensdaten Gerhards eingemeißelt.<br />
Auf der ebenfalls <strong>aus</strong> Basalt gearbeiteten Bodenplatte ist die deutsche Übersetzung seines<br />
Grabmahls zu lesen: „Keiner der früheren hat so viel wieder neugeschaffen wie Gerhard,<br />
edel von Geburt, berühmter durch sein Werk, der Ruhm seines Stammes; er verwandte die<br />
Schätze, er häufte sie nicht an, indem er solches schuf, die Hallen des Klosters und die Mauern<br />
der Kirche voll Pracht. Was eng war, baute er weit, was hässlich war, glanzvoll rein.<br />
Neues baute er auf und beseitigte von Grund auf das Morsche. Was unvollendet ist, vollendet<br />
er alles. Zum Gebrauch jeglicher Art geeignet. Christi Gnade verleihe ihm den Lohn der<br />
Herrlichkeit.“ Das Hochgrab wurde 1794 zerstört. Übrig geblieben ist eine kleine schlichte<br />
Bodenplatte im Kapitelsaal.<br />
Basalt und Tuffstein wurden neben dem Trachyt vornehmlich am Münster verarbeitet und<br />
finden sich ebenso im Bereich des neuen <strong>Ein</strong>gangs zu Kreuzgang und Münster-Laden. Hier<br />
wurde die älteste Mauer der Stadt freigelegt. Um 1050 begann man mit dem Neubau von<br />
Stiftsgebäuden und Stiftskirche, unserem heutigen <strong>Bonn</strong>er Münster. Diese Mauer wurde<br />
aufwändig saniert. Wo vormals eine Garage stand, wird der historische Dreh und Angel-
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 10 von 36<br />
punkt der Stadt noch besser erfahrbar, denn das mittelalterliche <strong>Bonn</strong> ist vom Cassius-Stift<br />
<strong>aus</strong> gewachsen.<br />
Zu den Gästen zählen [Stand: 16.08.2012 15:57]<br />
� Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch<br />
� Stadtdirektor Prof. Dr. Ludger Sander<br />
� Bezirksbürgermeister Helmut Kollig<br />
� Stadtkonservator Dr. Franz-Josef Talbot<br />
Samstag, 18.08.2012, 10:00 <strong>Bonn</strong>er Münster. Festmesse. Anschl. Brunnenweihe und Eröffnung des<br />
Südeingangs Zu Kreuzgang und Münster-Laden<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/programm.htm<br />
Social Media: www.facebook.com/events/406323099419497/<br />
18.08. Helena-Fest, Tag der offenen Tür, Gerhard-von-Are-Straßenfest<br />
Mit dem Angelus-Geläut um 12 Uhr startet am Samstag, 18. August 2012 am <strong>Bonn</strong>er Münster<br />
das Helena-Fest. Geboten wird ein buntes Programm im Münster-Carré und in der Gerhard-von-Are-Straße<br />
mit kulinarischen Genüssen, Führungen im und ums Münster, Musik,<br />
Ausstellungen, Gewinnspielen, Talkrunden und einer Lesung mit Konrad Beikircher.<br />
Zum ersten Mal kann man mit Gerhard von Are persönlich das <strong>Bonn</strong>er Münster entdecken.<br />
Im Gewand eines Stiftspropstes lädt er zu einer interessanten Reise durch die Jahrhunderte<br />
ein. In der Basilika gibt es Helena-Führungen, die die vielen Darstellungen der Kaiserin in<br />
den Blick nehmen.<br />
<strong>Ein</strong>e mittelalterliche Tanzgruppe gastiert in der Gerhard-von-Are-Straße, wo auch immer<br />
wieder die Altenahrer Blaskapelle aufspielt. Ehrensache für die Musiker, liegt doch der Familiensitz<br />
derer von Are in Altenahr. Aber die Geschäftsleute bieten beim ersten Gerhardvon-Are-Straßenfest<br />
noch mehr: Kinderbelustigung, Tabaluga, Gewinnspiele, Kostproben<br />
und Köstlichkeiten <strong>aus</strong> Italien, Kroatien und Argeninien. Der Münster-Laden feiert gleichzeitig<br />
sein 10jähriges Bestehen und lädt zur probeweisen Verköstigung neuer Produkte ein.<br />
Über den neuen Südeingang gelangt man durch die fast 1000 Jahre alte Mauer direkt in den<br />
Kreuzgang, wo die Kaffeetafel gedeckt ist. Hier informieren aber auch Münster-Stiftung,<br />
Münster-Bauverein, das Domradio und die Caritas über ihre Arbeit. Im Kapitelsaal ist der<br />
Schrein für die Helena-Reliquie zu sehen, flankiert von einer Foto<strong>aus</strong>stellung zu den Helena-<br />
Darstellungen in <strong>Bonn</strong>.<br />
Im Münster-Carré befindet sich das pastorale Zentrum des Stadtdekanates. Vor Ort in ihren<br />
Büros sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und geben Auskunft über ihre Arbeit (Familie,<br />
Ehe, FIDES, Schulreferat, Schulpastoral, Senioren…). Das Referat für Behinderten-<br />
Pastoral stellt im Raum Cassius die verschiedenen Hilfen für Hörgeschädigte vor. Beim<br />
„Talk im Gangolfsaal“ interviewt Moderator Benedikt Breuers die Referentinnen und Referenten<br />
zu ihrer pastoralen Arbeit vor Ort.<br />
Zu den Musikalischen Höhepunkten gehören „Jazz im Kreuzgang“ sowie die Chanson-<br />
Sängerin Hanne Kah auf der Terrasse des Münster-Carrés.<br />
Das Helena-Fest wird abgeschlossen mit einem Gebet in der Basilika um 18.00 Uhr.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/programm.htm<br />
Social Media: www.facebook.com/events/216588571796721<br />
19.08. Helena, Lena, Ilona, Olga, Ellen..? - <strong>Ein</strong>ladung zum Helena-Emfpang<br />
Wer auf den Namen Helena getauft ist und am 21.05. oder 18.08. Namenstag feiert, ist besonders<br />
am Sonntag, 19.08.2012 um 12:00 ins zur hl. Messe ins <strong>Bonn</strong>er Münster und zum<br />
anschließenden Helena-Empfang in den Kreuzgang eingeladen. Gegen Nachweis gibt es<br />
auch ein <strong>Geschenk</strong> für die Namenstagskinder. Übrigens leiten sich diese Namen auch von
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 11 von 36<br />
Helena ab: Helene, Elena, Ella, Ellen, Hela, Hella, Helleri, Ilka, Ilona, Ilonka, Lena, Lene, Leni,<br />
Marlene, Nella, Nele, Nelli, Olga<br />
URL: www.kath-bonn.de/?oid=1572<br />
Social Media: www.facebook.com/events/435877626444648<br />
22.08. Vortrag Ackermann: Mitten unter uns. Moderne Schicksalsgenossinnen<br />
der Heiligen Helena<br />
Nicht alle Schicksale von Frauen in Not wenden sich so wie das der Heiligen Helena zum<br />
Guten. Das weiß die Ordensfrau Lea Ackermann zu gut. Auch hierzulande gibt es Opfer von<br />
Zwangsprostitution, Menschenhandel, Beziehungsgewalt und Zwangsheirat. Vor 26 Jahren<br />
legte Sie in Afrika den Grundstein für die Hilfsorganisation SOLWODI (SOLidarity with<br />
WOmen in DIstress – Solidarität mit Frauen in Not). In Kenia kam sie mit Frauen und Mädchen<br />
ins Gespräch, die sich aufgrund ihrer Armut prostituierten. Heute hat SOLWODI 10<br />
Beratungsstellen entlang der kenianischen Küste und unterstützt ein Witwen- und Waisenprojekt<br />
in Ruanda. Seit 1987 engagiert sich SOLWODI mit inzwischen 15 Beratungsstellen in<br />
Deutschland. Schwester Lea Ackermann berichtet von ihrer Arbeit und dem <strong>Ein</strong>satz des<br />
Hilfswerkes für Frauen in Not.<br />
Die Kollekte im Pontifikalamt am 24.08.2012 ist für Solwodi bestimmt.<br />
Mittwoch, 22.08.2012, 19:30 Münster-Carré. Mitten unter uns. Moderne Schicksalsgenossinnen der<br />
Heiligen Helena. – Vortrag von Sr. Lea Ackermann. Moderation: Benedikt Breuers.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/programm.htm<br />
Social Media: www.facebook.com/events/231716753616091<br />
23.08. Vortrag Lutterbach: Reliquien, Plastinate, Fan-Artikel. <strong>Ein</strong>e Kontinuitätsgeschichte?<br />
Im Jahre 2006 erschien Hape Kerkelings Bericht „Ich bin dann mal weg“ über seinen Pilgerweg<br />
zu den Reliquien des Heiligen Jakobus in Santiago de Compostela. Weit mehr als drei<br />
Millionen Mal wurde das Buch bislang verkauft und ließ die Zahl der deutschen Reliquien-<br />
Touristen hochschnellen. Sogar mehr als 34 Millionen Menschen haben seit 1997 weltweit die<br />
„Körperwelten“-Ausstellungen mit den Plastinationsobjekten des Gunther von Hagens besucht.<br />
Schließlich werden Tag für Tag unzählige Fan-Artikel in den Bereichen von Musik<br />
und Sport verkauft. – Der kulturgeschichtliche Vortrag fragt, inwieweit Plastinate und Fan-<br />
Artikel die modernen Nachfahren der mittelalterlichen Reliquien sind. Veranstalter: Stadtdekanat<br />
<strong>Bonn</strong> und <strong>Kath</strong>. Bildungswerk<br />
Donnerstag, 23.08.2012, 19:30 Münster-Carré. Reliquien, Plastinate, Fan-Artikel. <strong>Ein</strong>e Kontinuitätsgeschichte?<br />
– Vortrag von Prof. Dr. Dr. Hubertus Lutterbach, Uni Duisburg-Essen. Moderation:<br />
Benedikt Breuers. <strong>Ein</strong>tritt frei, Spenden Erbeten.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/programm.htm<br />
Social Media: www.facebook.com/events/390949070964684<br />
24.08. Pontifikalamt mit Übertragung und <strong>Ein</strong>setzung der Helena-Reliquie<br />
<strong>Ein</strong> außergewöhnlich <strong>kostbares</strong> <strong>Geschenk</strong> <strong>aus</strong> dem <strong>Trier</strong>er Dom erhält das <strong>Bonn</strong>er Münster:<br />
<strong>Ein</strong>e Reliquie der Heiligen Helena. Sie wird am Freitag, 24. August 2012 um 18.00 Uhr in<br />
einem feierlichen Pontifikalamt durch den Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner<br />
überbracht.<br />
Als legendäre Stifterin einer ersten Kirche über den Gräbern der Märtyrer und heutigen<br />
<strong>Bonn</strong>er Stadtpatronen Cassius und Florentius genoss sie stets eine besondere Verehrung.<br />
Bereits 1135 erwirkte der Propst des <strong>Bonn</strong>er Cassius-Stiftes, Gerhard von Are, Reliquien der<br />
Kaiserin, die samt des wertvollen Schreins im 16. Jahrhundert geraubt wurden.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 12 von 36<br />
Das <strong>Trier</strong>er Domkapitel möchte diese „empfindliche Lücke“ in der Helena-Verehrung<br />
schließen. Vor mehr als 1000 Pilgern <strong>aus</strong> dem Erzbistum Köln übergab der <strong>Trier</strong>er Bischof<br />
Stefan Ackermann die Reliquie an Kardinal Meisner.<br />
Die Übertragung ist der Höhepunkt einer einwöchigen Helena-Festwoche in <strong>Bonn</strong>. Am Ende<br />
des Pontifikalamtes wird die Reliquie in einen vergoldeten Schrein eingesetzt, der dann<br />
durch die Basilika getragen wird, bevor seinen endgültigen Platz im sogenannten Stadtpatrone-Altar<br />
findet. Dabei singt die Choralschola des <strong>Bonn</strong>er Münsters die große <strong>Bonn</strong>er Allerheiligen-Litanei,<br />
welche die Märtyrer der Thebäischen Legion wie auch alle <strong>Bonn</strong>er Kirchenpatrone<br />
beinhaltet.<br />
Den Reliquienschrein ziert auf der Vorderseite eine Darstellung der Heiligen Helena mit<br />
Kaiserlicher Krone, dem Kreuz Jesu und dem <strong>Bonn</strong>er Münster in der Hand. Vorbild hierfür<br />
war das Gemälde eines Altars, an dem Papst Benedikt XVI. häufig die Messe feierte, als er<br />
1959-1963 an der <strong>Bonn</strong>er Universität lehrte. Der Altar befindet sich im südlichen Querh<strong>aus</strong>.<br />
Zu den Gästen zählen [Stand 16.08.2012 15:57]<br />
Erzbistum Köln<br />
� Erzbischof Joachim Kardinal Meisner<br />
� Domkapitular Robert Kleine, Köln<br />
� Stadtdechant und Münster-Pfarrer Msgr. Wilfried Schumacher, <strong>Bonn</strong><br />
� Dechant Pfarrer Andreas Brocke, St. Gereon Köln<br />
� Dechant Bernd Kemmerling, <strong>Bonn</strong><br />
� Direktor Dr. Michael Kahle, Collegium Albertinum, <strong>Bonn</strong><br />
� Stadtjugendseelsorger Dr. Meik Peter Schirpbenbach, <strong>Bonn</strong><br />
Bistum <strong>Trier</strong><br />
� Domdechant Prälat Franz Josef Gebert, <strong>Trier</strong><br />
� Domkapitular em. Prof. Dr. Werner Ronig, <strong>Trier</strong><br />
� Direktor Msgr. Michael Bollig, Studienh<strong>aus</strong> St. Lambert, Lantershofen<br />
Bistum Aachen<br />
� Weihbischof Dr. Johannes Bündgens, Aachen<br />
Bistum Münster<br />
� Propst Kl<strong>aus</strong> Wittke, Dom St. Viktor, Xanten<br />
� St. Helena-Bruderschaft, Xanten<br />
Griechisch-Orthodoxe Kirche<br />
� Erzpriester Sokratis Ntalis, <strong>Bonn</strong><br />
Stadt <strong>Bonn</strong><br />
� Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, <strong>Bonn</strong><br />
Weitere Gäste<br />
� Prof. Dr. Beat Näf, Universität Zürich, Historisches Seminar, <strong>Ein</strong> Schwerpunkt seiner<br />
Forschung: Thebäische Legion<br />
Freitag, 24.08.2012 18:00 Basilika. Pontifikalamt. Übertragung und <strong>Ein</strong>setzung der Reliquie der Heiligen<br />
Helena. Musica Sacra: Choralschola am <strong>Bonn</strong>er Münster. Ordinarium. Große <strong>Bonn</strong>er Allerheiligen-Litanei.<br />
anschl. Empfang im Münster-Carré<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/programm.htm<br />
Social Media: www.facebook.com/events/400196346671242
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 13 von 36<br />
25.08. Unter dem Heiligen Rock. <strong>Ein</strong>e theatrales Ereignis zur Heiligen Helena.<br />
Als Mutter Konstantins des Großen trug Helena entscheidend zum Ende der Christenverfolgung<br />
bei. Um das Leben der Heiligen Helena ranken sich zahlreiche Legenden: Im hohen<br />
Alter habe sie als Pilgerin in Palästina das Kreuz Christi entdeckt. Auch soll sie für das<br />
Christentum bedeutende Reliquien nach <strong>Trier</strong> überführt haben. Die Veranstaltung möchte<br />
den Versuch unternehmen, die Kraft und Wirkungskraft dieser Frau einem heutigen Publikum<br />
näher zu bringen. Veranstalter: Stadtdekanat <strong>Bonn</strong>, Frauenmuseum und <strong>Kath</strong>. Bildungswerk<br />
Samstag, 25.08.2012, 17:00-18:30 Frauenmuseum. Unter dem Heiligen Rock. <strong>Ein</strong>e theatrales Ereignis<br />
zur Heiligen Helena. Frank Heuel, Annika Ley (Konzept), Bettina Marugg (Sch<strong>aus</strong>pielerin).<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/programm.htm<br />
Social Media: www.facebook.com/events/326057167478754
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 14 von 36<br />
BESONDERE ANGEBOTE IN DER FESTWOCHE<br />
Helena-Festschrift<br />
„Heilige Helena – <strong>Ein</strong>.Blick in den Himmel“ lautet der Titel des ersten Werks über das Leben<br />
der Heiligen Helena und ihre Berührungspunkte mit <strong>Bonn</strong>, mit Beiträgen von Erzbischof<br />
Joachim Kardinal Meisner (Köln) und Bischof Stefan Ackermann (<strong>Trier</strong>). Namhafte Autoren<br />
beleuchten <strong>aus</strong> unterschiedlichen Perspektiven das Leben der Kaiserin. Auch werden die<br />
vielen <strong>Bonn</strong>er Helena-Darstellungen illustriert und beschrieben. Die Festschrift ist ab dem<br />
17. August 2012 im Münster-Laden (muensterladen.de) erhältlich.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/angebote.htm<br />
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Orgel, Gregorianik, Trompenten, Fläten, Konzert - Musik zur Helena-Woche<br />
<strong>Bonn</strong> - Die Helena-Festwoche am <strong>Bonn</strong>er Münster wird durch kirchenmusikalische Werke<br />
verschönert. Zum Helena-Festgottesdienst am Samstag, 18. August, 10 Uhr, wird erstmals in<br />
der Basilika das Helena-Lied („Du hehre, milde Kaiserin“) gesungen. Es handelt sich um<br />
eine sehr alte Hymne <strong>aus</strong> dem Repertoire der Helena-Bruderschaften, wie sie unter anderem<br />
am Xantener Dom besteht. Während der Messe Während der Messe erklingen barocke Weisen<br />
für Orgel und Flöte von Markus Karas und Katrin Stelzmann. Das Pontifikalamt mit<br />
Kardinal Meisner (Freitag, 24. August, 18 Uhr) eröffnet Münsterorganist Markus Karas mit<br />
Eugene Gigouts Grand Choer Dialogue. Er wird in anderen Teilen an der Orgel durch Andreas<br />
Berger und Peter Büscher (Trompeten) begleitet. Die Messe wird von der Choralschola<br />
unter Leitung von Sebastian Hohberg mit lateinischen, gregorianischen Gesängen gestaltet.<br />
In die Festwoche hinein fällt das fünfte Konzert der NachtMusik. Prof. Roman Perucki (Danzig)<br />
konzertiert um 21.30 Uhr an der großen Münsterorgel. Im musikalischen Dialog „Orgel<br />
trifft Violine“ wird der erste Domorganist an der <strong>Kath</strong>edrale zu Oliva, Generaldirektor der<br />
Baltischen Philharmonie Danzig und international erfolgreicher Konzertorganist mit der<br />
Geigerin Maria Perucka musizieren.<br />
Helena-Foto-Ausstellung<br />
Zehn Darstellungen der Kaiserin gibt es im <strong>Bonn</strong>er Münster, manche liegen versteckt, andere<br />
etwas im Dunkel. Doch darüber hin<strong>aus</strong> ist Helena auch außerhalb des Münsters zu finden.<br />
<strong>Ein</strong>e großformatige Foto<strong>aus</strong>stellung zeigt jetzt 16 <strong>Bonn</strong>er Helena-Darstellungen mit Erläuterungen<br />
zu ihrem Leben. Zu sehen ist die Ausstellung vom 19. bis 25. August im <strong>Bonn</strong>er<br />
Münster. Am 18. August gastiert die Ausstellung zusammen mit dem Helena-Reliquiar im<br />
Kapitelsaal des Münster-Carrés.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/angebote.htm<br />
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Helena mal anders beleuchtet – Illumination im Münster<br />
Die vielen Helena-Darstellungen im <strong>Bonn</strong>er Münster sind nicht immer auf den ersten Blick<br />
sichtbar. Daher werden sie in der Festwoche ins rechte Licht gerückt. Am Abend wird außerdem<br />
das <strong>Bonn</strong>er Münster auf besondere Weise illuminiert und ist dann auch bis 21.00<br />
Uhr geöffnet. Diese besondere Beleuchtung wurde ermöglicht durch die SWB Energie und<br />
Wasser.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/angebote.htm<br />
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Helena im Bild
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 15 von 36<br />
Als vor mehr als 1000 Pilgern der <strong>Trier</strong>er Bischof Stefan Ackermann am 12. Mai 2012 die Helena-Reliquie<br />
an Erzbischof Kardinal Meisner übergab, erhielt er <strong>aus</strong> den Händen des <strong>Bonn</strong>er<br />
Stadtdechanten Msgr. Wilfried Schumacher ein großes Bild, welches die vielen Helena-<br />
Darstellungen zeigt. Dieses ist jetzt im A2-Format als Poster im <strong>Bonn</strong>er Münster-Laden erhältlich.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/angebote.htm<br />
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Cassius, Florentius und Stiftskräuter - Zuwachs in der Stiftsherren-Edition<br />
Zum Wohle des Münsters bietet die <strong>Bonn</strong>er Münster-Stiftung immer wieder erlesene Produkte<br />
an. In dieser Stiftsherren-Edition gibt es nun dreifachen Zuwachs. „<strong>Bonn</strong>er Stiftskräuter“<br />
ist ein hochwertiger Likör mit 36 wohltuenden Kräutern <strong>aus</strong> den Ländereien des ehemaligen<br />
Cassius-Stiftes. Er wird hergestellt in der Eifel-Destillerie Schütz.<br />
Die <strong>Bonn</strong>er Stadtpatrone sind Namensgeber für zwei neue Weine, diesmal <strong>aus</strong> dem<br />
Markgräflerland. Dargeboten in einer handlichen Viertel-Liter-Flasche sind der Rotwein<br />
„Cassius“ (Spätburgunder, Hügelheim) und der Weißwein „Florentius“ (Gutedel, Hügelheim)<br />
auch ein schönes Mitbringsel <strong>aus</strong> <strong>Bonn</strong>.<br />
Zur Stiftsherren-Edition gehören weiterhin das „Kapitellchen“ (Ahr-Rotwein, zeigt auf dem<br />
Etikett eines der 39 Kapitelle des fast 900 Jahre alten Kreuzgangs), die „Schöpfung“ (Weißwein,<br />
Baden, im Etikett ein Ausschnitt <strong>aus</strong> den Apsisfenstern des Münsters) und seit einem<br />
Jahr auch ein Sekt namens „Münstergold“.<br />
Mit der Stiftsherren-Edition möchte die <strong>Bonn</strong>er Münster-Stiftung an die Weintradition des<br />
Cassius-Stiftes anknüpfen, welches seinerzeit Weinberge an Rhein, Ahr und Mosel besaß.<br />
Der Krippenaltar, der dem Heiligen Urban als Patron der Winzer gewidmet ist, zählt zu besonderen<br />
Kostbarkeiten in der Basilika und wurde von Weinbergpächtern gestiftet.<br />
Die neuen Produkte sind ab 18. August 2012 im Münster-Laden erhältlich.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/angebote.htm<br />
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Meilen-Steinchen der Geschichte<br />
Als kleines <strong>Geschenk</strong> gibt es zum Helena-Fest ein Meilen-Steinchen der Geschichte des<br />
Cassius-Stiftes. Es sind Bruchstücke der aufwändig sanierten Südmauer des Kreuzgangs.<br />
Dazu gibt es einen erläuternden Text:<br />
Etwa seit 300 n. Chr. lässt sich der Bereich um das <strong>Bonn</strong>er Münster als Kultstätte nachweisen. Das<br />
Cassius-Stift wird 691 erstmalig erwähnt. Um 1050 beginnt man mit dem Neubau einer Basilika über<br />
den Gräbern der Märtyrer. Der neue Durchgang legt die älteste erhaltene Wand des Kreuzgangs <strong>aus</strong><br />
dem 11. Jahrhundert frei. Aus dieser Zeit stammt auch unser „Meilen-Steinchen der Geschichte“, das<br />
2012 bei Bauarbeiten entnommen wurde. Sie halten fast 1000 Jahre Geschichte am <strong>Bonn</strong>er Münster in<br />
Händen!<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/angebote.htm<br />
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Helena-Praliné<br />
Mit dem Helena-Fest feiert auch der Münster-Laden sein 10jähriges Bestehen. Das Sortiment<br />
wurde im Laufe der Zeit immer wieder verändert und erweitert. Gleich geblieben ist die<br />
ruhige und freundliche Atmosphäre in dem kleinen Laden auf der Sonnenseite des Münsters.<br />
Pünktlich zum Fest wurde das Sortiment noch einmal erweitert. Geschmack an der Kaiserin<br />
kann man mit dem Helena-Praliné bekommen, einem Mandel-Schokoladen-Konfekt,<br />
das nur in der Festwoche angeboten wird.<br />
URL: www.bonner-muenster.de/helena/angebote.htm<br />
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<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 16 von 36<br />
Helena-Lied<br />
1. O Helena, Du hehre, Du milde Kaiserin! / Voll Liebe wir Dich preisen als mächt’ge<br />
Schützerin: / Uns strahlt Dein ganzes Leben in höchster Herrlichkeit, / die mehr als alle<br />
Kronen, die Tugend dir verleiht.<br />
2. Du bist trotz Kaiserkrone an wahrer Demut reich, / und nennt Dich „Magd des Herren“<br />
der Gottesmutter gleich; / in Liebe allen Armen reichst Du die Kaiserhand, / befreiest<br />
die Gefang’nen, erlösest, die verbannt.<br />
3. Dich zog zum Heil’gen Lande Dein Herz in Liebesglut, / zu suchen teure Stätten, geweiht<br />
durch Jesu Blut: / Wo er als Kind gelegen so arm im kalten Stall, / wo er am Kreuz<br />
gehangen, zu sühnen Adams Fall.<br />
4. Das Kreuz des Herrn Du fandest zum Heil der Christenheit; / uns schenktest Du zum<br />
Segen sein ungeteiltes Kleid: / Oh, schenk auch unsr’en Zeiten den starken Glauben<br />
Dein, / senk Deiner Liebe Treue in uns’re Herzen ein.<br />
5. Oh, hilf uns, dass wir tragen mit Mut das Kreuz des Herrn, / trotz Leid und Schmerz es<br />
grüßen als einz’gen Hoffnungsstern. / Bis wir als Siegeszeichen es einstens strahlen sehn,<br />
/ wenn Nacht und Schatten weichen, wenn wir zum Licht ersteh’n.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 17 von 36<br />
WEITERE ERLÄUTERUNGEN<br />
Helena-Reliquiar<br />
Für das kostbare <strong>Geschenk</strong> einer Helena-Reliquie <strong>aus</strong> <strong>Trier</strong> wurde ein Reliquienschrein erworben<br />
Das vergoldete Messing-Reliquiar <strong>aus</strong> dem 19. Jahrhundert ist 44 cm lang und 51 cm<br />
hoch und zeigt auf der Vorderseite eine Abbildung der Kaiserin. Die Vorlage dafür ist das<br />
Bild eines Altars im <strong>Bonn</strong>er Münster an dem Papst Benedikt XVI. häufig die Heilige Messe<br />
feierte, als er noch Professor an der <strong>Bonn</strong>er Universität war. Das Reliquiar wird beim Helena-<br />
Fest am 18. August 2012 im Kapitelsaal öffentlich <strong>aus</strong>gestellt werden.<br />
Die Restaurierung des Schreins übernahm die Werkstatt „Juwelier Richarz“ <strong>aus</strong> <strong>Bonn</strong> in Kooperation<br />
mit dem Silberschmied Ferenc Jovari <strong>aus</strong> Meckenheim. Für den Geschäftsinhaber<br />
Manfred Richarz war es „eine große Ehre, dem bedeutenden Nachbarn diese Arbeit zu<br />
schenken.“ Die Auswahl und die Restaurierung wurden vom <strong>Bonn</strong>er Kunsthistoriker Professor<br />
Dr. Gisbert Knopp fachkundig begleitet.<br />
Die <strong>Bonn</strong>er Münster-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Spenden für das Reliquiar zu<br />
akquirieren. Spenden mit dem Verwendungszweck „Helena“ werden über das Konto 31 31<br />
bei der Volksbank <strong>Bonn</strong> Rhein-Sieg (BLZ 380 601 86), über das Konto 53 111 bei der Paxbank<br />
eG Köln (BLZ 370 601 93) sowie über das Konto 22 533 bei der Sparkasse Köln <strong>Bonn</strong> (BLZ 380<br />
500 00) entgegen genommen. Online-Spenden sind über die Internetseite bonner-muensterstiftung.de.<br />
URL:<br />
Social Media:<br />
<strong>Trier</strong>er Urkunde zur Reliquie<br />
Urkunde zur Übergabe einer Helenareliquie <strong>aus</strong> den Beständen des <strong>Trier</strong>er Domes (abgetrennt vom<br />
Schädel der hI. Helena) an die <strong>Bonn</strong>er Münsterkirche. Übergabe an den Herrn Kardinal Joachim Meisner<br />
am Samstag, dem 12. Mai 1012, in St. Maximin.<br />
Übereignung einer Helena-Reliquie an Herrn Joachim Kardinal Meisner, Erzdiözese Köln - zum Weiterreichen<br />
an die Münsterkirche St. Cassius und Florentius (St. Martin) in <strong>Bonn</strong>, vertreten durch<br />
Henn Stadtdechanten und Münsterpfarrer Wilfried Schumacher. – Vorgesehenes Datum: Heilig-<br />
RockWallfahrt der Kölner Erzdiözese mitsamt der <strong>Bonn</strong>er Münsterpfarrei am Samstag, dem 12. Mai<br />
2012. Vorgesehener Ort: St. Maximin in <strong>Trier</strong>. Verfasser: Franz Ronig.<br />
STEPHAN ACKERMANN, BISCHOF VON TRIER, UND WERNER RÖSSEL, PROPST DER<br />
DOMKIRCHE SANKT PETER, ST. HELENA UND ST. NIKOLAUS IN TRIER, entbieten seiner<br />
Eminenz, dem hochwürdigsten Herrn Erzbischof Joachim Meisner, Kardinal der heiligen<br />
Kirche Roms, und dem hochwürdigsten Herrn Dechanten der <strong>Bonn</strong>er Münsterkirche der<br />
Heiligen Cassius, Florentius und Martinus Wilfried Schumacher Heil im Herrn.<br />
Im rühmenswerten Kranz der Helenaheiligtümer des Rhein- und Mosellandes stellen die<br />
Kirchen von <strong>Trier</strong> (Dom St. Peter), <strong>Bonn</strong> (Münsterkirche St. Cassius und Florentius, St. Martin),<br />
Köln (St. Gereon) und Xanten (St. Viktor) die Hauptorte dar. Sie alle stehen in ihrer jeweiligen<br />
Gründungsgeschichte mit der Gestalt der Heiligen Kaiserin und Kaisermutter Helena<br />
in enger Verbindung. So ist es verständlich, dass sie alle einst durch den glücklichen<br />
Besitz einer Helenareliquie <strong>aus</strong>gezeichnet und damit auch innerlich verbunden waren. Der<br />
<strong>Trier</strong>er Dom ist dabei durch den Besitz des Hauptes der heiligen Helena <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />
Da die Helenareliquie des ehemaligen St. Cassius-Stiftes zu <strong>Bonn</strong> in den Wirren der Zeiten<br />
abhanden gekommen war, erfüllt die <strong>Trier</strong>ische Kirche gern den Wunsch der <strong>Bonn</strong>er Kirche,<br />
<strong>aus</strong> dem Reliquienschatz der <strong>Trier</strong>ischen Kirche die durch den Verlust entstandene empfindliche<br />
Lücke zu schließen. Dabei haben wir durch<strong>aus</strong> bedacht, dass die, durch eine separate<br />
Helena-Kapelle und viele Helenabilder <strong>aus</strong>gezeichnete altehrwürdige ehemalige Stiftskirche,<br />
nun Pfarrkirche und päpstliche Basilica Minor, durch, ihre Märtyrertradition in das zweite
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 18 von 36<br />
Jahrhundert zurückreicht. Da die <strong>Trier</strong>er <strong>Kath</strong>edrale St. Petrus, St. Helena und St. Nikol<strong>aus</strong><br />
sich seit langen Zeiten des Besitzes des Hauptes der heiligen Helena rühmen kann, sieht sie<br />
es als eine in alten Zeiten wurzelnde Pflicht an, den Wunsch der Schwesterkirche zu<br />
erfüllen und eine Helena-Reliquie auf denselben Weg zu schicken, auf dem bereits im Anfang<br />
des 4. Jahrhunderts, wie die Überlieferung sagt, der heilige Maternus, der dritte Bischof<br />
in der Reihe der <strong>Trier</strong>er Bischöfe, seinen Weg nach Köln und schließlich sogar nach Tongeren<br />
fand.<br />
Es erfüllt die <strong>Trier</strong>ische Kirche mit Freude, diese Reliquie, welche von der in der<br />
Helenakrypta des <strong>Trier</strong> Domes aufbewahrten Reliquie des Hauptes abgetrennt wurde, seiner<br />
Eminenz, Joachim Kardinal Meisner und dem hochwürdigen Herrn Stadtdechanten und<br />
Münsterpfarrer, Monsignore Wilfried Schumacher am heutigen 12. Mai 2012 anlässlich der<br />
von ihnen begleiteten Kölner Diözesanwallfahrt, der Heiligrockwallfahrt nach <strong>Trier</strong>, zu<br />
überreichen.<br />
Wir begleiten diese Gabe mit dem <strong>Trier</strong>er Wallfahrtsgebet: „Jesus Christus, Heiland und Erlöser,<br />
erbarme dich über uns und über die ganze Welt Gedenke deiner Christenheit und führe zusammen,<br />
was getrennt ist.“<br />
Im Zeichen des Kreuzes und des Drachenfelses<br />
Das neue Tor am Südeingang zu Münster-Laden und Kreuzgang zeigt in der Mitte das<br />
Wappen des Cassius-Stiftes, welches auch das Signé der Stiftsherren-Edition ist. Rechts befinden<br />
sich das Wappen des Erzbistums Köln und links das Logo des Münster-Ladens.<br />
Das Cassius-Stift hatte zwei Kreuze und zwei Drachen in seinem Wappen. Letztere erinnern<br />
an den nahegelegenen Drachenfels im Siebengebirge. Dieser gehörte ursprünglich dem Kölner<br />
Erzbischof, der dort 1138 mit dem Bau einer Burganlage begann, um sein Gebiet nach<br />
Süden hin zu sichern. Aufgrund fehlender Gelder konnte das Vorhaben nicht zu Ende geführt<br />
werden. Doch der Propst des Cassius-Stiftes half <strong>aus</strong> der misslichen Lage her<strong>aus</strong>, indem<br />
er den Drachenfels kaufte und 1167 die Burg fertigstellte. Dorther stammt auch der Trachyt,<br />
wovon sich der Name „Drachenfels“ ableitet, für den Bau des <strong>Bonn</strong>er Münsters. Aber<br />
nicht nur für dieses Gottesh<strong>aus</strong>. Mitte des 13. Jahrhunderts kaufte das Kölner Domkapitel<br />
den Berg wieder, um mit dem Neubau des Kölner Doms zu beginnen, wobei es mit der Fertigstellung<br />
länger dauern sollte als bei der Burg Drachenfels.<br />
Propst Gerhard von Are<br />
Tagtäglich gehen vornehmlich Menschen vom Hauptbahnhof mit dem Ziel Universität<br />
durch die Gerhard-von-Are-Straße und natürlich auch wieder zurück. Dennoch wissen viele<br />
nicht wie diese kleine Gasse entlang des Puppenkönigs und Münster-Ladens zu ihrem Namen<br />
kam und dass es sich hierbei wohl um einen viel zu wenig geehrten aber dennoch bedeutenden<br />
Menschen in <strong>Bonn</strong>s Stadtgeschichte handelt. Was oder vielmehr wer steckt aber<br />
hinter diesem Namen und was hat dieser mit <strong>Bonn</strong> zu tun?<br />
Der um 1100 geborene Gerhard entstammte dem hochadeligen und im Rheinland einflussreichen<br />
Geschlecht derer von Are und war, wie sich noch zeigen wird, ein großer Baumeister<br />
und ein ganz „cleverer Kerl”.<br />
<strong>Ein</strong>ige Kilometer nördlich des Heimatsitzes der Are-Familie auf der Burg Altenahr gab es in<br />
<strong>Bonn</strong> das sogenannte Cassius-Stift, das in seiner mittelalterlichen Form vermutlich Ende des<br />
8. Jahrhunderts gegründet worden war. 1802 wurde es aufgelöst. Wichtigstes Gebäude des<br />
Stiftes war die Stiftskirche „St. Cassius und Florentius“, das heutige <strong>Bonn</strong>er Münster.<br />
Als Geistlicher kam Gerhard zum <strong>Bonn</strong>er Münster und trat in die dortige Gemeinschaft von<br />
Priestern (Cassius-Stift) ein, deren Vorgesetzter (Propst) er wurde. Vermutlich steckt sein<br />
Vater dahinter, der diesen Deal mit dem damaligen <strong>aus</strong> seiner Familie stammenden Erzbischof<br />
von Köln <strong>aus</strong>handelte, um den <strong>Ein</strong>fluss derer von Are bis an den Rhein <strong>aus</strong>weiten zu<br />
können.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 19 von 36<br />
Als Propst mischte Gerhard von Are ganz oben mit, allerdings nicht zur Bereicherung und<br />
aufgrund von Machtwillen. Es ging ihm immer um den Standort <strong>Bonn</strong> und das Kloster am<br />
<strong>Bonn</strong>er Münster. Für „seinen Laden” ist er sogar an Köln vorbei nach Rom gegangen und<br />
fand einen Verbündeten im Papst. Man nannte ihn einen „besonderen Sohn der hl. römischen<br />
Kirche“. Sein <strong>Ein</strong>kommen war doppelt so hoch wie das des Kölner Dompropstes.<br />
Durch geschicktes Taktieren und kluges Handeln machte er das St. Cassius-Stift zu einer<br />
bedeutenden Institution. Bereits 1131 ließ er sich in einer großen Besitzurkunde durch Papst<br />
Innozenz II. die Besitzungen des Stifts bestätigen und vogtfrei stellen, so dass sie außerhalb<br />
der weltlichen Gerichtsbarkeit standen. 1135 erlangte er vom Papst im Dekanatsstreit das<br />
Visitationsrecht, das ihm als Archidiakon weitreichende Machtbefugnisse zusprach. Noch im<br />
selben Jahr erhielt er von Papst Innozenz II. das Recht der freien Appellation an den apostolischen<br />
Stuhl. Damit konnte er, unter Umgehung seines Vorgesetzten, des Kölner Erzbischofs,<br />
seine Interessen unmittelbar beim römischen Oberhaupt durchsetzen. Insgesamt erhielt<br />
das <strong>Bonn</strong>er Münsterstift elf Papsturkunden während Gerhards Amtszeit, soviel wie zu<br />
keiner anderen Epoche. Seine Biografen sagen: „Gerhard ist nicht wegzudenken <strong>aus</strong> der<br />
rheinischen Politik seines Jahrhunderts“.<br />
Neben vielen anderen Gütern erwarb Gerhard 1149 die im Bau befindliche Burg Drachenfels,<br />
ließ sie vollenden und konnte dadurch die weit verbreiteten Stiftsbesitztümer sichern. Drachen<br />
gab es allerdings auch damals nicht am Rhein. Den Namen hat der Berg eher durch den<br />
Trachyt. Dabei handelt es sich um Vulkangestein, welches im Rheinland vielfach Verwendung<br />
fand. Zunächst am <strong>Bonn</strong>er Münster, später beim Bau des Kölner Doms.<br />
Seine größte Leistung bestand allerdings im Ausbau der <strong>Bonn</strong>er Münsterbasilika. Er ließ den<br />
karolingischen Bau durch einen gewaltigen, von zwei Flankentürmen begleiteten, Ostchor<br />
erweitern und einen Kreuzgang errichten, der in seiner geschlossenen Erhaltung heute einmalig<br />
im Rheinland ist. Die dreigeschossige Apsis (Rheinischer Etagenchor), oben mit einer<br />
Zwerchgalerie abgeschlossen, war die Erste ihres Typs am Niederrhein und prägte für nahezu<br />
einhundert Jahre das Erscheinungsbild vieler Kirchen im gesamten Raum durch Um- und<br />
Neubauten (wie z.B. St. Gereon in Köln und Abtei Maria Laach).<br />
Der Höhepunkt seiner Karriere war das Jahr 1156, als Gerhard nach dem Tod des Kölner<br />
Erzbischofs Arnolds von Wied als Nachfolger für den Bischofsstuhl im Gespräch war. Bei<br />
der Wahl kam es zu einer Pattsituation und der <strong>Bonn</strong>er musste sich dem Schiedsspruch Kaiser<br />
Friedrich I. Barbarossa unterwerfen, der Friedrich von Berg den Vorzug gab.<br />
1166 folgte ein für die Stadt <strong>Bonn</strong> wichtiges Ereignis: Propst Gerhard von Are ließ am 2. Mai<br />
die Gebeine der heiligen Cassius und Florentius <strong>aus</strong> den Märtyrergräbern heben und sie, in<br />
Anwesenheit des Kölner Erzbischofs Rainalds von Dassel, nach einer feierlichen Prozession<br />
über den Münsterplatz in kostbaren Schreinen auf dem Hochaltar zur Verehrung aufstellen.<br />
Anlässlich der Feierlichkeiten gewährte Erzbischof Rainald den <strong>Bonn</strong>ern einen jährlichen,<br />
abgabefreien dreitägigen Markt. Bis heute wird dieser Tag im <strong>Bonn</strong>er Münster gefeiert. Das<br />
große Fest dieser Stadtpatrone findet allerdings 10 Tage lang rund um ihren Namenstag am<br />
10. Oktober statt. (www.stadtpatrone.de)<br />
Nach seinem Tod am 23. Februar 1169 wurde Gerhard in der Cyriacuskapelle, dem heutigen<br />
Kapitelsaal beigesetzt. Er gilt bis heute als der bedeutendste Propst in der Geschichte des St.<br />
Cassius-Stifts. Seinem Sarg wurde eine Bleiplatte beigefügt, die heute noch im Münster zu<br />
sehen ist: „Im 1169 der Menschwerdung des Herrn ist der Körper des Propstes Gerhard in<br />
diesem Sarg beigesetzt worden, welcher die Kirchen mit vielen Gebäuden und Fenstern geziert,<br />
mit Gütern bereichert und die Leiber der heiligen Märtyrer übertragen und mit vielen<br />
Zierden <strong>aus</strong>gestattet hat. Von edler Abkunft auf dem Schloss Are geboren, hat er ein noch<br />
edleres Leben geführt. Christus erbarme dich deines Dieners. Amen“<br />
Die Nachwelt rühmte ihn mit einer für alle sichtbaren Inschrift über dem <strong>Ein</strong>gang zur<br />
Cyriacuskapelle: „Keiner der früheren hat so viel wieder neugeschaffen wie Gerhard, edel<br />
von Geburt, berühmter durch sein Werk, der Ruhm seines Stammes; er verwandte die Schätze,<br />
er häufte sie nicht an, indem er solches schuf, die Hallen des Klosters und die Mauern der
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 20 von 36<br />
Kirche voll Pracht. Was eng war, baute er weit, was hässlich war, glanzvoll rein. Neues baute<br />
er auf und beseitigte von Grund auf das Morsche. Was unvollendet ist, vollendet er alles.<br />
Zum Gebrauch jeglicher Art geeignet. Christi Gnade verleihe ihm den Lohn der Herrlichkeit.“<br />
Das Hochgrab wurde 1794 zerstört. Übrig geblieben ist eine kleine schlichte Bodenplatte im<br />
Kapitelsaal, über die viele hinweg schreiten ohne die Bedeutung dieses Mannes zu erahnen,<br />
und die eingangs erwähnte Straße, bald schon ergänzt durch einen Brunnen.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 21 von 36<br />
10 Jahre Münster-Laden in <strong>Bonn</strong><br />
<strong>Ein</strong>e pastorale Erfolgsgeschichte<br />
<strong>Ein</strong> ungewöhnliches Projekt der Pastoral feiert in diesen Tagen in der <strong>Bonn</strong>er City sein<br />
10jähriges Jubiläum: DER MÜNSTERLADEN. Als um die Jahrt<strong>aus</strong>endwende die Bücherei<br />
der Münsterpfarre aufgegeben werden musste, weil das Erzbistums seine Zuschüsse gestrichen<br />
hatte, wagte Stadtdechant und Münsterpfarrer Wilfried Schumacher das Projekt, über<br />
den Verkauf von Medien mit Menschen ins Gespräch über Fragen des Glaubens zu kommen.<br />
Jetzt kann er zufrieden feststellen: „Der Laden ist inzwischen in <strong>Bonn</strong> etabliert. Ohne ihn<br />
würde der City etwas fehlen.“<br />
Auch in anderen deutschen Großstädten gibt es Kirchenläden in der City. Nirgendwo sind<br />
sie jedoch so professionell geführt und haben ein so umfangreiches Sortiment wie in <strong>Bonn</strong>.<br />
Ansprechend und einladend ist nicht nur die <strong>Ein</strong>richtung, sondern gerade auch das Personal,<br />
welches <strong>aus</strong> über 50 besonders geschulten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
besteht. In ihren Begegnungen mit den Menschen besteht „die große Stärke und die<br />
pastorale Chance“ des Ladens, denn hier werden erste oder erneute Kontakte zur Kirche<br />
geknüpft. Zwar muss ein solcher Laden auch wirtschaftlich arbeiten. Aber für die Kirche in<br />
der Stadt ist er in erster Linie ein pastorales Projekt.<br />
Immer mehr Menschen scheinen festzustellen, dass sie ihr Wissen über den Glauben verloren<br />
haben und haben das Bedürfnis diese Lücke wieder zu füllen. Das spielt insbesondere in<br />
der Glaubensvermittlung an Kinder und Jugendliche eine Rolle“, sagt die Leiterin des Münsterladens,<br />
Sabine Riedl und berichtet: „Die stärksten Verkaufserfolge sind die Bücher des<br />
Papstes, wobei das neueste alle Rekorde geschlagen hat, dann Bücher über den Jakobsweg,<br />
hier liegt immer noch Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ ganz vorne und alle Jahre<br />
wieder unser Schokoladen-Nikol<strong>aus</strong>, der den <strong>Bonn</strong>ern inzwischen richtig ans Herz gewachsen<br />
zu sein scheint.“<br />
„Wir sind auf dem Markt, wir nutzen die Chancen des Marktes, aber wir sind trotzdem anders<br />
als der Markt“, sagt Wilfried Schumacher, der Leiter der Citypastoral, zu deren Projekten<br />
der Münsterladen gehört. Von Anfang an wurde der Laden begleitet durch die Beratung<br />
der Mediendienstleistungsgesellschaft der Deutschen Bischofskonferenz, die ihm nicht nur<br />
gute Zukunftschancen attestiert, sondern immer wieder voll des Lobes ist über die konkrete<br />
Arbeit. In einem Artikel in „münsteraktuell“ schreibt der Münsterpfarrer: „So gratuliere ich<br />
allen, die zur Erfolgsgeschichte des Ladens mit beigetragen haben, und ich danke allen, die<br />
sie mitgeschrieben haben. Besonders allen denen, die mit mir an diesen etwas ungewöhnlichen<br />
Weg der Pastoral geglaubt haben.“<br />
URL:<br />
Social Media:<br />
10 Jahre Münster-Laden – Getragen von engagierten Ehremamtlern<br />
Wenn unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter zu erzählen beginnen, dann fallen ihnen viele<br />
schöne Geschichten ein. Von Menschen, die es eilig haben und deshalb auch schon einmal<br />
vor der eigentlichen Ladenöffnung freundlich und kompetent bedient werden, von Jakobspilgern,<br />
die bei Wind und Wetter unterwegs sind und sich einen Stempel in den Pilgerpass<br />
machen lassen, von Jugendlichen, die einen Rosenkranz zum Umhängen suchen und entdecken,<br />
dass man den auch beten kann oder eben diese Geschichte, von der Ursula Ritterath<br />
berichtet: Jüngst seien zwei Jungen, etwa 12 Jahre alt, bei ihr gewesen, einer von ihnen Muslim.<br />
Von einer anderen Kundin habe sie später erfahren, dass die beiden sich vor der Tür<br />
darüber <strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht hätten, ob der eine als Muslim denn überhaupt einen katholischen<br />
Laden betreten dürfe. Nachdem dies positiv entschieden war, ließen sie sich verschiedene<br />
Rosenkränze zeigen. Und die (Preis-)Unterschiede erklären. Dann zogen sie sich zur Bera-
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 22 von 36<br />
tung auf die Treppenstufen am <strong>Ein</strong>gang zurück. Ergebnis: Sie kauften einen Rosenkranz inklusive<br />
schriftliche Erklärung, was es denn damit auf sich hat und wie er zu beten ist.<br />
Ursula Ritterath ist eine Mitarbeiterin der ersten Stunde, seit zehn Jahren gehört sie zum festen<br />
Kreis der Ehrenamtlichen im Münster-Laden. Schon 2001 wurde sie auf die Weihnachtsmarkthütte<br />
des Münster-Ladens aufmerksam und ließ sich von der Idee anstecken, mit einem<br />
Laden mitten in der <strong>Bonn</strong>er Innenstadt ein „niederschwelliges Tor zur Kirche“ zu öffnen.<br />
Bis heute leistet sie regelmäßig ihren Dienst im Laden und nimmt dabei auch langes<br />
Stehen in Kauf. Nach ihrer „Schicht“ geht sie zufrieden nach H<strong>aus</strong>e, weil sie wieder viele<br />
schöne Begegnungen mit netten Menschen hatte.<br />
Auch Ursula Stein ist seit dem Jahr 2001 dabei und zählt zu den Gründungsmitgliedern. Sie<br />
hatte sich über eine Stellenanzeige in der Lokalpresse beworben. Sie erinnert sich an ihre<br />
Ausbildung für den Dienst im Münster-Laden, in der auch theologische Fragen behandelt<br />
wurden. Zu ihrem ersten Ausbildungskurs zählten 17 Teilnehmer.<br />
Heute versehen rund 50 ehrenamtliche Mitarbeiter abwechselnd ihren Dienst im Münster-<br />
Laden. Alle durchlaufen vor ihrer Tätigkeit eine drei-monatige Ausbildung, in der sie<br />
Grundkenntnisse im Buchhandel, eine <strong>Ein</strong>führung in den Umgang mit einem modernen<br />
Kassensystem, aber auch Gesprächsführung und Bibelkunde vermittelt bekommen. Begleitet<br />
wird die Ausbildung von einer praktischen Hospitationszeit. So sind alle gut <strong>aus</strong>gerüstet für<br />
ihre Aufgabe im Münster-Laden, in deren Mittelpunkt das beratende Gespräch und der zufriedene<br />
Kunde stehen.<br />
10 Jahre Münster-Laden – Interview mit Msgr. Schumacher<br />
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ – mit der Eröffnung des <strong>Bonn</strong>er Münsterladens vor<br />
zehn Jahren besetzte das Stadtdekanat eine Nische im <strong>Bonn</strong>er <strong>Ein</strong>zel- und Buchhandel. Mit<br />
heute rund 50 Ehrenamtlichen und inzwischen drei Hauptamtlichen ist der Münster-Laden<br />
integraler Bestandteil der Citypastoral am <strong>Bonn</strong>er Münster. Über Konzept, bisherigen Erfolg<br />
und die Zukunft des Münsterladens äußert sich Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher<br />
auf Fragen von Martin Thull:<br />
Der Münster-Laden gehört zur Citypastoral am <strong>Bonn</strong>er Münster. Da würde man zunächst Gesprächsangebote<br />
und Vorträge erwarten. Was kann <strong>aus</strong>gerechnet ein „Laden“ beitragen? Schließlich<br />
soll der doch Geschäfte, am besten Gewinn machen?<br />
Das Konzept des Münsterladens ist es, durch den Verkauf von Medien mit Menschen ins<br />
Gespräch zu kommen. Wir machen die Erfahrung, dass beispielsweise Kunden, die eine<br />
Kondolenzkarte kaufen, die Geschichte erzählen wollen, die zu diesem Trauerfall geführt<br />
hat. Oder unsere Mitarbeiterin kann die Symbole auf einer Taufkerze erklären. Oder der<br />
Käufer eines Rosenkranzes erhält eine schriftliche Anleitung.<br />
Ringsum schließt in <strong>Bonn</strong> seit Jahren eine (kleine) Buchhandlung nach der anderen. Woher nehmen<br />
Sie den Mut (seit 10 Jahren), dem Trend zu trotzen?<br />
Wir besetzen mit dem Münster-Laden eine Nische. Hier gibt es ein Angebot wie sonst nirgends<br />
in der Stadt: spirituelle und geistliche Literatur, Bücher zur religiösen Erziehung von<br />
Kindern, religiöse Bücher für Kinder und Jugendliche. Und da es auch keine evangelische<br />
Buchhandlung mehr in <strong>Bonn</strong> gibt, sind wir zunehmend ökumenisch <strong>aus</strong>gerichtet. Im Münster-Laden<br />
können Sie etwa auch das evangelische Gesangbuch erhalten.<br />
Woran messen sie den Erfolg des Münsterladens?<br />
Vor der Gründung hat es große Widerstände gegeben. Aber wir haben die damalige – in<br />
meinen Augen sehr optimistische Prognose – inzwischen erreicht. Der Münster-Laden trägt<br />
sich und erwirtschaftet einen kleinen Gewinn, nicht zuletzt wegen der vielen ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Münster-Laden ist eine Marke, ist in <strong>Bonn</strong> und Umgebung<br />
bekannt.<br />
Neben drei Hauptamtlichen, die in Teilzeit das personale Gerüst des Münsterladens bilden, arbeiten<br />
mehrere Dutzend Ehrenamtliche. Ist das ein Spiegelbild heutiger Seelsorge, dass es ohne einen solchen<br />
ehrenamtlichen <strong>Ein</strong>satz immer schwieriger wird, als Kirche in der Gesellschaft präsent zu sein?
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 23 von 36<br />
Wir brauchen die Ehrenamtlichen dringend, um unser Konzept auch zu leben. Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter können ihren Dienst tun, ohne sich einem bestimmten Druck <strong>aus</strong>gesetzt<br />
zu fühlen. Ganz wichtig: dazu gibt es eine Ausbildung und Begleitung. Das gilt im<br />
Übrigen für den gesamten Bereich der Seelsorge auch anderswo. Ohne die Befähigung von<br />
Ehrenamtlichen für ihre Aufgabe können wir nicht arbeiten.<br />
Wo sehen Sie den Münsterladen in fünf, in zehn Jahren? Feiern wir dann erneut einen „runden“<br />
Geburtstag?<br />
Durch den jetzt barrierefreien Zugang von der Gerhard-von Are-Straße einerseits und den<br />
Zugang vom Kreuzgang her werden wir den Münsterladen für zusätzliche Gäste erschließen.<br />
Die „Marke Münster-Laden“ wird es auch in zehn Jahren noch geben.<br />
Sponsoren<br />
Dieses Fest wird auch für unsere Stadt ein großes Ereignis sein. Die Vorbereitung ist allerdings<br />
auch mit zusätzlichen Kosten verbunden. Vom Plakat bis zum Blumenschmuck<br />
kommt da einiges zusammen. Daher danken wir Ihnen ganz herzlich für Ihre Spende:<br />
<strong>Bonn</strong>er Gerüstbau Karl Breit, Brogsitter Weingüter, City Parkraum GmbH, Darlehnskasse<br />
Münster DKM, GALERIA Kaufhof GmbH, Restaurant Il Punto, Knauber-Daubenbüchel,<br />
PAX Bank, Sparkasse Köln<strong>Bonn</strong>, SWB Energie und Wasser, Volksbank <strong>Bonn</strong> Rhein-Sieg eG,<br />
Vollmar GmbH, VR-Bank <strong>Bonn</strong> eG, Wimmer Service GmbH.<br />
Herzlich danken wir auch für all die anderen kleinen und großen Spenden.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 24 von 36<br />
O-TÖNE / GRUSSWORTE<br />
Grußwort Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln<br />
Wer das <strong>Bonn</strong>er Münster von Westen her betritt, dem begegnet als erstes die Bronzestatue<br />
der hl. Helena, die Franz Wilhelm Graf von Wartenberg, Propst des Cassius-Stiftes, im 17.<br />
Jahrhundert gestiftet hat. Überlebensgroß kniet die Kaiserin auf einem Kissen, in kostbarer<br />
Kleidung und mit einem Diadem im Haar. In den Händen hält sie ein Kreuz. Der Überlieferung<br />
nach hat sie bei ihrer Reise in das Heilige Land das Kreuz Christi wieder gefunden.<br />
Seitdem ihr Sohn, Kaiser Konstantin, das Kreuz auf den Feldzeichen seiner Truppen angebracht<br />
und infolge des Sieges über den Gegenkaiser Maxentius auch die Freiheit der christlichen<br />
Religion im römischen Reich begründet hat, ist das Kreuz Christi hineingegraben in<br />
unseren Kontinent.<br />
Es ist das Zeichen der Erlösung. Aber wir sind nicht erlöst worden durch Leiden, sondern<br />
durch Liebe. Das zeigt sich ja auch in unserer Muttersprache. Wenn ich jemanden liebe, kann<br />
ich auch sagen: „Ich mag dich leiden“ - oder: Was ich besonders liebe, ist meine „Leidenschaft“.<br />
Darum ist Liebe ohne Leid in den Dimensionen dieser Welt nicht denkbar. Und daher<br />
warnt uns der Apostel Paulus (vgl. 1 Kor 1,17): Höhlt das Kreuz nicht <strong>aus</strong>, macht nicht<br />
<strong>aus</strong> dem Plus ein Minus, linealisiert es nicht, denn das Kreuz ist der einzige Punkt in dieser<br />
Welt, an dem Minus in Plus umqualijiziert wird, Verlust in Gewinn, Tod in Leben. Und darum<br />
fällt und steht die Kirche mit dem Kreuz.<br />
Das ist eigentlich unser aller Berufung. Wir sind wie Helena Kreuzesleute, weil wir auf die<br />
Liebe Gottes getauft und gefirmt werden, die Liebe Gottes, die in dieser Welt immer die Gestalt<br />
des Kreuzes annimmt. Der Kreuzweg des Herrn ist die wichtigste Etappe der Nachfolge<br />
Christi.<br />
Im südlichen Querschiff des <strong>Bonn</strong>er Münster sieht man ein Fresko <strong>aus</strong> dem Jahre 1300 - das<br />
Schweißtuch der Veronika. Die 6. Station des Kreuzwegs erzählt: Veronika steht im Gewühl<br />
des Hasses und der Ablehnung in völliger Solidarität mit dem Herrn. Und sie reicht ihm das<br />
Schweißtuch ihres Mit-Leids, ihrer „Com-passio „. Im Leben der hl. Helena gab es nicht nur<br />
den Triumph der Kreuzesauffindung, sondern auch die Erfahrung des Leids: Sie wurde verstoßen<br />
vom Vater ihres Kindes, der ihr zudem auch noch das Liebste, ihren Sohn entzog. So<br />
ist die hl. Helena wie Veronika eine“ Compassionistin „. Eigentlich sind wir alle gerufen,<br />
„Kompassionisten“ zu sein, wie Veronika am Kreuzweg des Herrn. Denn durch das Kreuz<br />
kommt die Freude in die Welt.<br />
Im Kontrast zur Statue der hl. Helena, die das Kreuz in den Händen hält, steht hinter dem<br />
Priestersitz an dem Altar <strong>aus</strong> dem 17. Jahrhundert die Statue des Auferstandenen, der auch<br />
das Kreuz als Siegeszeichen trägt. Er zeigt auf seine Wundmale. Für mich persönlich ist es<br />
immer wieder hinreißend zu erkennen, dass auch der österliche Christus seine Wundmale<br />
behält, die er seinen Jüngern als Erkennungszeichen vorweist. Dass die Auferstehung die<br />
Wunden der Passion nicht <strong>aus</strong>gelöscht hat, zeigt, dass Leid und Verwundung wirklich nur<br />
die irdische Seite der göttlichen Liebe sind. Leid, Kreuz und Verwundung ragen als Ausdruck<br />
göttlicher Liebe im Irdischen ganz in seine trinitarische Herrlichkeit hinein.<br />
Ich freue mich, dass ich in der Oktav des Festes der hl. Helena dem <strong>Bonn</strong>er Münster die Reliquie<br />
dieser heiligen Kaiserin überbringen kann, die mir der Bischof von <strong>Trier</strong> und das <strong>Trier</strong>er<br />
Domkapitels während der Wallfahrt zum Heiligen Rock im Mai dieses Jahres für die<br />
ehemalige Stiftskirche der Heiligen Cassius und Florentius überreicht haben. Helena ist die<br />
Heilige des Kreuzes. Möge auf ihre Fürsprache hin uns allen unser Leben im Zeichen des<br />
Kreuzes gelingen.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 25 von 36<br />
Grußwort Bischof Dr. Stefan Ackermann, Bischof von <strong>Trier</strong><br />
Es war mir eine große Freude, während der Heilig-Rock-Wallfahrt Ihrem Erzbischof eine<br />
Reliquie der Heiligen Helena zu überreichen, die das <strong>Trier</strong>er Domkapitel auf die Bitte des<br />
<strong>Bonn</strong>er Münsters hin der altehrwürdigen Basilika über den Gräbern der Heiligen Cassius<br />
und Florentius überlassen hat.<br />
Die Reliquie einer Heiligen ist etwas sehr Kostbares. Für den mittelalterlichen Menschen<br />
bedeutete sie die Möglichkeit, über den Heiligen mit dem Himmel selbst in Berührung zu<br />
kommen. So verwundert es nicht, das Propst Gerhard von Are, der 1135 eine erste Reliquie<br />
<strong>aus</strong> <strong>Trier</strong> erhielt, ihr einen so großen, so kostbaren Schrein bauen ließ, dass seine Zeitgenossen<br />
dachten, nicht nur ein Teil der Gebeine, sondern die ganze heilige Kaiserin werde darin<br />
aufbewahrt.<br />
Die Kaiserin Helena, die einen Teil ihres Palastes in <strong>Trier</strong> für die Errichtung einer Bischofskirche<br />
überlassen haben soll, hat auch für Ihre Stadt eine besondere Bedeutung. Die Legende<br />
sagt, sie habe die erste Kirche über den Gräbern christlicher Märtyrer erbaut. Durch viele<br />
Darstellungen wird sie in Ihrem Münster verehrt.<br />
Papst Benedikt XVI. hat beim Weltjugendtag in Köln über die Heiligen gesagt: „In ihrem<br />
Leben kommt wie in einem großen Bilderbogen der Reichtum des Evangeliums zum Vorschein.<br />
Sie sind die Lichtspur Gottes, die er selbst durch die Geschichte gezogen hat und<br />
zieht.“<br />
Sie werden die Reliquie in einem kostbaren Gefäß im Altar Ihrer Stadtpatrone beisetzen, dessen<br />
Altarbild die Heilige Helena gemeinsam mit den Heiligen Cassius und Florentius unter<br />
dem geöffneten Himmel zeigt. Mit ihrer <strong>aus</strong>gestreckten Rechten weist sie hin auf die Stadt<br />
<strong>Bonn</strong>, die am unteren Bildrand zu sehen ist, so als ob sie den beiden Stadtpatronen sagen<br />
wollte: „Schützet mir <strong>Bonn</strong>, die Stadt am Rhein.“<br />
Ich wünsche Ihnen, dass die Reliquiengabe <strong>aus</strong> <strong>Trier</strong> dazu beiträgt, die lange Geschichte der<br />
Verehrung der Heiligen im <strong>Bonn</strong>er Münster fortzusetzen und dadurch immer wieder zum<br />
christlichen Zeugnis zu ermutigen. Dann wird auch die Lichtspur Gottes sichtbar für die<br />
Menschen heute und in Zukunft.<br />
Grußwort Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher, <strong>Bonn</strong><br />
<strong>Ein</strong>en Blick in den Himmel werfen – wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Wissen,<br />
wie es da <strong>aus</strong>sieht, wen wir da vorfinden, ob unsere Vorstellungen in Erfüllung gehen<br />
und unsere Fragen beantwortet werden. Aber: der Blick in den Himmel bleibt uns zu Lebzeiten<br />
verwehrt. Vielleicht gibt es deshalb so viele Witze von Menschen, die meinen, sich dort<br />
<strong>aus</strong>zukennen.<br />
Für Glaubende wird der Himmel zum Synonym für das große Ziel unseres Lebens, für ein<br />
ewiges Leben bei Gott. Es gibt Menschen, von denen wir glauben, dass sie nach ihrem Tod<br />
sicher dieses Ziel erreicht haben: Heilige – heiliggesprochen durch den Papst in Rom oder in<br />
unserem Herzen.<br />
Hilde Domin nennt die Heiligen „ eine schwere Tür für Kinderhände, hinter der das Wunder angefasst<br />
werden kann.“ Die Heiligen gewähren uns einen Blick in den Himmel. So wie wir es auf<br />
dem Altarbild sehen, das unsere Stadt zeigt, über der der Himmel offen ist: die heilige Helena,<br />
umgeben von den Stadtpatronen Cassius und Florentius, und über ihnen thront die Dreifaltigkeit.<br />
Deshalb feiern wir sie, weil sie uns deutlich machen: Christ-Sein kann gelingen - auch in den<br />
Alltäglichkeiten des Lebens. In ihrem Leben offenbart sich ein Stück Abbild des Himmels<br />
und wir können erahnen, was uns bevorsteht.<br />
Für manche Zeitgenossen ist der Himmel keine Adresse der Zukunft. Sie wollen den ganzen<br />
Himmel hier und Jetzt. Die Zeit zwischen Geburt und Tod ist für sie die letzte Gelegenheit,<br />
einen überirdischen Zustand zu erreichen. So suchen sie das paradiesische Vergnügen, einen
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 26 von 36<br />
himmlischen Job, einen Engel als Partner oder Partnerin. Das eigene Glück rangiert an erster<br />
Stelle und die Angst, in diesem Leben zu kurz zu kommen, ist weit verbreitet. Aber diese<br />
Zeitgenossen müssen schmerzlich erfahren: den Himmel auf Erden gibt es nicht. Er lässt sich<br />
nur erahnen in den Stunden des Glücks. Deshalb bleibt ihnen oft nur die Flucht in die Droge,<br />
in den R<strong>aus</strong>ch, in die Krankheit, manchmal in den Selbstmord. Alles Bemühen nützt ihnen<br />
nichts, der Himmel bleibt ihnen verschlossen.<br />
Im Mittelalter suchten die Menschen Kontakt zum Himmel. Der wurde ihnen nach ihrer<br />
Vorstellung gewährt, wenn sie mit den irdischen Überresten der Heiligen in Berührung kamen,<br />
wenn sie ihre Gebeine berühren oder an ihnen vorbeiziehen konnten. Reliquien von<br />
Heiligen zu besitzen, in der eigenen Stadt zu wissen, bedeutete, sich des himmlischen Beistandes<br />
sicher zu sein.<br />
Uns mag diese Sicht der Dinge fremd zu sein und manch einer mag sich stirnrunzelnd fragen,<br />
weshalb uns im Jahre 2012 die Reliquien der Heiligen Helena so wichtig ist. Sie zeigt<br />
mir, dass die Geschichte unserer Stadt nicht 1949 beginnt - wie viele meinen- , sondern viel<br />
weiter zurückreicht und auch mit den Namen dieser römischen Kaiserin verbunden ist, die<br />
über den Gräbern der römischen Märtyrer eine erste Kirche erbaut haben soll oder wenigstens<br />
die Gräber markiert hat. Wenn wir die Wurzeln, <strong>aus</strong> denen wir leben, <strong>aus</strong> dem Bewusstsein<br />
verlieren, dann werden wir anfällig für gegenwärtige Strömungen und auch Ideologien,<br />
die keine lange Haltbarkeit haben.<br />
Die Festschrift, die wir <strong>aus</strong> Anlass der erneuten Schenkung einer Helena-Reliquie, zeigt dass<br />
die Verehrung der Hl. Helena in unserem Münster schon viele Jahrhunderte andauert. Sie<br />
wird hoffentlich noch viele Menschen daran erinnern, woher wir kommen und wohin wir<br />
unterwegs sind.<br />
Grußwort Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, <strong>Bonn</strong><br />
Wir sind stolz auf unsere mehr als 2000 Jahre alte Stadtgeschichte. Sie hat die <strong>Bonn</strong>erinnen<br />
und <strong>Bonn</strong>er ein gesundes Selbstvertrauen und eine sympathisch wirkende, freundliche Gelassenheit<br />
gelehrt. Das ist die Grundlage für den Umgang mit den Her<strong>aus</strong>forderungen der<br />
jeweiligen Zeit. Dabei hilft es auch, beispielhaft das Lebenszeugnis einzelner Frauen und<br />
Männer zu betrachten.<br />
Wer von der Kaiserin Helena spricht, nennt ihren Wohnort <strong>Trier</strong> im gleichen Atemzug mit<br />
Jerusalem und Bethlehem, wo sie der Überlieferung nach wichtige Stätten der Christenheit<br />
markiert und das Kreuz Jesu wieder gefunden haben soll. Stolz dürfen wir <strong>Bonn</strong>erinnen und<br />
<strong>Bonn</strong>er feststellen, dass diese große Frau auch mit der Geschichte unserer Stadt untrennbar<br />
verbunden ist: die Legende bringt sie in Verbindung mit der Auffindung der Gebeine der<br />
christlichen Märtyrer Cassius und Florentius und der Errichtung einer ersten Kirche dort, wo<br />
sich heute das <strong>Bonn</strong>er Münster in unserer Stadt erhebt.<br />
Dieser Ort ist die Keimzelle des mittelalterlichen <strong>Bonn</strong>s. Von dort <strong>aus</strong> wuchs unsere Stadt.<br />
Das Cassius-Stift, dessen Kirche unseres heutiges Münster war, galt im Mittelalter als eine<br />
der einflussreichsten und wirtschaftlich potentesten <strong>Ein</strong>richtungen in unserer Region. Mit 13<br />
päpstlichen Urkunden legte der Propst Gerhard von Are im zwölften Jahrhundert dafür den<br />
Grundstein. Ihm verdanken wir die heutige Ansicht des Münsters und besonders den<br />
Kreuzgang, der zu den 1000 Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zählt, die<br />
man gesehen haben soll bevor man stirbt.<br />
Dieser Propst holte auch 1135 eine erste Reliquie der Heiligen Helena nach <strong>Bonn</strong> und ließ<br />
dafür einen kostbaren Schrein bauen, der leider in den Truchsesschen Kriegen Ende des 16.<br />
Jahrhunderts geraubt wurde. Es freut mich sehr, dass das <strong>Trier</strong>er Domkapitel dem Wunsch<br />
des <strong>Bonn</strong>er Münsters entsprochen und erneut eine Reliquie der Heiligen Helena nach <strong>Bonn</strong><br />
gegeben hat, wo sie im Münster im Altar der Stadtpatrone aufbewahrt werden wird. So wird<br />
ein Teil der <strong>Bonn</strong>er Stadtgeschichte in unserer Mitte wieder sichtbar.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 27 von 36<br />
HELENA-DARSTELLUNGEN IN BONN<br />
Als der <strong>Trier</strong>er Bischof Ackermann am 12. Mai 2012 in St.<br />
Maximin (<strong>Trier</strong>) die Reliquie der Heiligen Helena an Erzbischof<br />
Joachim Kardinal Meisner übergab, erhielt er <strong>aus</strong><br />
den Händen des Stadtdechanten Msgr. Wilfried Schumacher<br />
diesen Druck (A1). Das Bild zeigt die wichtigsten<br />
Darstellungen der Heiligen Helena, die in <strong>Bonn</strong> zu finden<br />
sind.<br />
Im Format A2 wird es während der Festwoche im Münster-Laden<br />
verkauft.<br />
Altar der Stadtpatrone<br />
Der Legende nach soll die Hl. Helena die erste Kirche<br />
über den Gräbern der Märtyrer Cassius und Florentius<br />
errichtet haben - wie das 1704 vollendete Gemälde am<br />
Altar der Stadtpatrone zeigt, wird sie am <strong>Bonn</strong>er Münster<br />
deshalb ebenso verehrt wie die beiden römischen Legionäre.<br />
Aber nicht nur das <strong>Bonn</strong>er Münster, sondern auch<br />
Kirchen in Jerusalem und Bethlehem, der Dom St. Viktor<br />
in Xanten und St. Gereon in Köln sowie zahlreiche andere<br />
Gotteshäuser gehen auf eine Stiftung der Helena zurück,<br />
einer der wohl wichtigsten Frauengestalten des frühen<br />
Christentums.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 28 von 36<br />
Altar in der Kreuzbergkirche<br />
Noch im hohen Alter unternahm die Mutter Konstantins<br />
des Großen eine Pilgerreise ins Heilige Land, wo sie umfangreiche<br />
Grabungen durchführen ließ. In Jerusalem soll<br />
sie das Grab Jesu gefunden haben, vor allem aber wird ihr<br />
die Auffindung des Kreuzes Christi unter einem Venustempel<br />
zugeschrieben. Wie hier in der Kreuzbergkirche<br />
wird die Hl. Helena deshalb auf fast allen Darstellungen<br />
das Kreuz haltend gezeigt. Auf dem vor den Toren <strong>Bonn</strong>s<br />
gelegenen Kreuzberg werden Reliquien des Kreuzes<br />
Christi seit fast 1000 Jahren verehrt.<br />
Fresko in der Kreuzbergkirche<br />
Das Deckenfresko in der Kreuzbergkirche oberhalb von<br />
Poppelsdorf zeigt die Erprobung des Kreuzes durch die<br />
Hl. Helena - eine wohl einzigartige Darstellung im rheinischen<br />
Raum, die bei Restaurierungsarbeiten buchstäblich<br />
in letzter Minute erhalten werden konnte. Gleich drei<br />
Kreuze soll die Kaisermutter in Jerusalem gefunden haben;<br />
das »wahre« Kreuz Christi, das sie im Beisein des<br />
Jerusalemer Bischofs Makarius wieder aufrichten lässt,<br />
erkannte sie einer von vielen Legenden zufolge, indem sie<br />
diese einem gerade verstorbenen Jüngling auflegen ließ,<br />
der unter dem »echten« Kreuz zu neuem Leben erwachte.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 29 von 36<br />
Rham-Epitaph im nördlichen Seitenschiff<br />
Die Hl. Helena soll bei ihrer Pilgerreise nach Palästina<br />
nicht nur das Kreuz Christi gefunden haben - als kostbarste<br />
Reliquie des <strong>Trier</strong>er Doms etwa gilt der »Heilige Rock«,<br />
jenes Gewand, das Jesus vor seiner Kreuzigung getragen<br />
haben soll und das die Kaiserin der <strong>Trier</strong>er Kirche als<br />
Schenkung übereignete. Weitere Fundstücke der Helena:<br />
die Gebeine des Apostels Matthias, Nägel des Kreuzes,<br />
zwei Dornen der Dornenkrone, ein Teil der Inschrift INRI,<br />
der Finger des Apostels Thomas, den dieser nach der Auferstehung<br />
Christi in dessen Wunde legte, sowie ein Zahn<br />
des Hl. Petrus und die Sandalen des Apostels Andreas.<br />
Urbanusaltar am südwestlichen Vierunsgpfeiler<br />
Aus einfachen Verhältnissen stammende Tochter eines<br />
Herbergswirtes in einer unbedeutenden römischen Provinz,<br />
Geliebte und Nebenfrau des römischen Offiziers<br />
Konstantius Chlorus, von dem sie <strong>aus</strong> politischen Gründen<br />
verstoßen wurde. <strong>Ein</strong>flussreiche und geliebte Mutter<br />
jenes Kaisers Konstantin, der später »der Große« genannt<br />
werden sollte und seine Mutter zur Kaiserin erhob, deren<br />
Profil im gesamten Römischen Reich auf Münzen geprägt<br />
wurde. Und schließlich: Wegbereiterin des Christentums<br />
und Entdeckerin von Jesu Grabstätte - welch ein bewegtes<br />
Leben.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 30 von 36<br />
Bronzefigur im Langh<strong>aus</strong> der Münster-Basilika<br />
In kaum einer anderen Kirche wird die Hl. Helena mit so<br />
vielen Darstellungen geehrt wie am <strong>Bonn</strong>er Münster - sie<br />
gilt als »Grande Dame« der Basilika, an deren heutiger<br />
Stelle sie über den Gräbern der Märtyrer Cassius und<br />
Florentius der Legende nach ein Gottesh<strong>aus</strong> errichten ließ.<br />
<strong>Ein</strong>e erste Helena-Reliquie hat Gerhard von Are, der wohl<br />
bedeutendste Probst des Cassius-Stiftes, im Jahr 1135 an<br />
den Rhein gebracht, die im 16. Jahrhundert allerdings<br />
Plünderungen zum Opfer fiel. Dank einer Schenkung des<br />
<strong>Trier</strong>er Domkapitels kehrt eine Reliquie der Hl. Helena<br />
jetzt wieder an den Rhein zurück.<br />
Verkündigungsaltar auf der südlichen Balustrade<br />
Die Hl. Helena hat sich nicht nur um Kirchengründungen<br />
wie die des <strong>Bonn</strong>er Münsters verdient gemacht – in bescheidener<br />
Kleidung habe sie sich auf ihrer Pilgerreise<br />
durch Palästina bewegt, heißt es in der Legende, bemüht<br />
nicht erkannt zu werden und großzügig Almosen verteilend.<br />
Dem Beispiel Jesu nacheifernd habe sie bei Speisungen<br />
in ihrem H<strong>aus</strong>e »als einfache Magd« bei Tisch bedient.<br />
Nicht nur legendär, sondern historisch belegt ist die<br />
besondere Freigebigkeit der Kaiserin gegenüber der Kirche<br />
und den Armen.<br />
An diesem Altar feierte in den Jahren 1959 bis 1963 oft ein<br />
Professor namens Joseph Ratzinger die heilige Messe.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 31 von 36<br />
Dreifaltigkeitsaltar im <strong>Bonn</strong>er Münster<br />
Vom Geliebten verstoßen, vom Sohn rehabilitiert: Gerade<br />
erst als römischer Kaiser bestätigt, verlieh Konstantin seiner<br />
Mutter Flavia Julia Helena den Ehrentitel »nobilissima<br />
femina«, edelste Dame. Nach Konstantins Sieg über seinen<br />
politischen Rivalen Maxentius 312 erhielt Helena einen<br />
eigenen Palast in Rom, und als Konstantin 324 n. Chr.<br />
schließlich die Alleinherrschaft errungen hatte, den Titel<br />
einer Augusta. Damit verbunden: Das Vorrecht, ein Diadem<br />
zu tragen und die Abbildung ihres Konterfeis auf<br />
Goldmünzen.<br />
Hochaltar<br />
Nicht zuletzt der Hl. Helena ist zu verdanken, dass <strong>aus</strong><br />
einer kleinen jüdischen Glaubensgemeinschaft ein weltumspannendes<br />
Glaubensbekenntnis werden konnte.<br />
Vermutlich im Jahr 312 hatte Helena sich taufen lassen, im<br />
gleichen Jahr noch errang der ihr ergebene Sohn Konstantin<br />
unter dem Banner Jesu Christi in der Schlacht an der<br />
Milvischen Brücke einen grandiosen Sieg über seinen politischen<br />
Rivalen Maxentius. <strong>Ein</strong> Jahr später wiederum erließ<br />
Konstantin das »Toleranzedikt von Mailand«, welches<br />
der Christenverfolgung im Römischen Reich ein Ende und<br />
die rasante Ausbreitung des Christentums erst möglich<br />
machte.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 32 von 36<br />
Sakramentsh<strong>aus</strong><br />
Patronatskirchen der Hl. Helena finden sich unter anderem<br />
in <strong>Trier</strong>, in Frankfurt und im italienischen Ascoli<br />
Piceno, die Kaiserin gilt aber auch als Schutzpatronin der<br />
Färber und Nadler, gegen Blitz– und Feuergefahr sowie<br />
zur Entdeckung von Diebstählen. Dank der Auffindung<br />
der Kreuznägel in Palästina erhoben die Nagelschmiede<br />
Helena zu ihrer Schutzpatronin, und jeder darf ihr danken,<br />
wenn er einen lange gesuchten Gegenstand wiederfindet<br />
– schließlich ist die Hl. Helena auch Schutzherrin<br />
der Schatzgräber und Patronin »zur Auffindung verlorener<br />
Sachen«.<br />
Messkelch <strong>aus</strong> dem 19. Jahrhundert<br />
Üblicherweise wird der die Helena mit dem Kreuz zeigende<br />
Kelch <strong>aus</strong> dem 19. Jahrhundert beim Fest der<br />
Stadtpatrone, beim Kirchweih- und beim Patronatsfest in<br />
der Liturgie verwendet. Neben der Kaiserin finden sich<br />
auch Darstellungen der Märtyrer Cassius und Florentius<br />
sowie Mallusius, eine Süd-Ost-Ansicht des <strong>Bonn</strong>er Münsters<br />
samt Stadtwappen sowie des Pfarrpatrons, des Hl.<br />
Martin. Laut Inschrift ist der auf das Jahr 1860 datierte<br />
Kelch ein <strong>Geschenk</strong> der Gemeinde an ihren Pfarrer Gerhard<br />
van Wahnem für 25 Jahre Dienst am Münster.<br />
Helena-Kapelle<br />
Die Insel, auf die Kaiser Napoleon verbannt wurde, trägt<br />
ihren Namen und ein verstecktes Kleinod in der <strong>Bonn</strong>er<br />
Innenstadt: das einzige <strong>Bonn</strong>er Gottesh<strong>aus</strong>, das <strong>aus</strong> der<br />
Abteilung für Damenkonfektion eines Kaufh<strong>aus</strong>es einsehbar<br />
ist. Die Helena-Kapelle im Komplex des H<strong>aus</strong>es Am<br />
Hof 36 gilt als einzige erhaltene romanische H<strong>aus</strong>kapelle<br />
einer Stiftskurie im Rheinland. Das auf das 12. Jahrhundert<br />
datierte Kirchlein diente den Stiftsherren des Mittelalters<br />
als Andachtsraum, kann in den Sommermonaten aber<br />
auch von zeitgenössischen Besuchern bestaunt werden.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 33 von 36<br />
Nischenfigur in der Krypta der Münster-Basilika<br />
Von vielen Christen wird die Mutter Konstantins als Heilige<br />
verehrt. Ihr Gedenktag in der römisch-katholischen<br />
Kirche ist der 18. August; in der orthodoxen, armenischen<br />
und anglikanischen Kirche wird ihr Namenstag am 21.<br />
Mai gefeiert, in der koptischen Kirche am 4. Mai. Das<br />
Haupt der Helena wird im Dom zu <strong>Trier</strong>, wo sie ihren<br />
Lebensmittelpunkt hatte, in einem kostbaren Schrein aufbewahrt,<br />
ihre Gebeine ruhen in Rom. Helena-Reliquien<br />
finden sich aber auch in Brindisi, Orleans, Lissabon, <strong>Trier</strong>,<br />
Reims (Hautvillers), London und an anderen Orten.<br />
Apsisfenster in der Krypta des <strong>Bonn</strong>er Münsters<br />
Im hohen Alter von fast 80 Jahren soll Helena im Traum<br />
den göttlichen Befehl erhalten haben, nach Palästina zu<br />
reisen, die Heiligen Stätten zu finden und würdig <strong>aus</strong>zugestalten.<br />
Als eine der ersten Frauen unternahm sie im<br />
Jahr 324 eine Wallfahrt nach Jerusalem. Über dem dort<br />
von ihr gefundenen Grab und dem Kreuz Jesu ließen Helena<br />
und ihr Sohn Konstantin die Grabeskirche errichten,<br />
und auch die Geburtskirche in Betlehem und die später<br />
zerstörte Eleona-Basilika auf dem Ölberg gehen auf Helena<br />
zurück.<br />
Stiftssiegel des Cassius-Stiftes<br />
Das <strong>Bonn</strong>er Münster hat der Hl. Helena seine Gründung<br />
und das mittelalterliche Cassius-Stift am <strong>Bonn</strong>er Münster<br />
hat seinem bedeutendsten Propst viel zu verdanken. Und<br />
dieser wiederum der Hl. Helena. Die Helena-Reliquie jedenfalls,<br />
die Gerhard von Are 1135 nach <strong>Bonn</strong> bringen<br />
ließ, machte der Konkurrenz unter den Stiftseinrichtungen<br />
in <strong>Bonn</strong>, Xanten und Köln mittels einer päpstlichen Urkunde<br />
ein Ende und das Cassius-Stift zu einem der bedeutendsten<br />
im Rheinland. Kein Wunder also, dass die Hl.<br />
Helena mit dem Kreuz in der Rechten und einer Kirche in<br />
der Linken auch auf dem Stiftssiegel zu finden ist.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 34 von 36<br />
Helena-Glocke im Münster-Turm<br />
Wohl vor 1700 Jahren hat die Heilige Helena sich taufen<br />
lassen – Grund genug, die am <strong>Bonn</strong>er Münster ihr zu Ehren<br />
gefeierte Helena-Woche am 17. August um 17 Uhr<br />
einläuten zu lassen. Mit jener Glocke natürlich, die auch<br />
den Namen der Kaiserin trägt und 1756 vom belgischen<br />
Meister Martin Legros gegossen wurde. Diese drittgrößte<br />
Glocke im Glockenstuhl der Münster-Basilika wiegt 1650<br />
Kilogramm, hat einen Durchmesser von 1,39 Metern und<br />
den Schlagton d1.
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 35 von 36<br />
PRESSEARCHIV<br />
13.05.2012 | <strong>Bonn</strong>/<strong>Trier</strong><br />
Auf Tuchfühlung mit dem Glauben<br />
1000 Pilger <strong>aus</strong> <strong>Bonn</strong> und dem Erzbistum beim Heiligen Rock<br />
<strong>Trier</strong>er Bischof übergibt Helena-Reliquie für das <strong>Bonn</strong>er Münster<br />
Mehr als 1.000 Pilger <strong>aus</strong> dem Erzbistum Köln und darunter 250 Wallfahrer <strong>aus</strong> dem Stadtdekanat<br />
<strong>Bonn</strong> beteiligten sich am vergangenen Samstag an der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012<br />
nach <strong>Trier</strong>. Und nicht ohne Grund war es die der Heiligen Helena gewidmete Glocke am<br />
<strong>Bonn</strong>er Münster, die zum Auftakt und Abschluss dieses besonderen Wallfahrtstages erklang:<br />
Die Pilger <strong>aus</strong> dem Rheinland waren bei der Übergabe einer Reliquie der Heiligen Helena<br />
zugegen, die im August ihre endgültige Heimstatt im <strong>Bonn</strong>er Münster finden soll. Dort wird<br />
die Mutter des römischen Kaisers Konstantin wie in kaum einer anderen Kirche verehrt.<br />
In fünf Bussen hatten sich die <strong>Bonn</strong>er Wallfahrer nach einem gemeinsamen Morgenlob aber<br />
auch auf den Weg gemacht, um einen Blick auf die wertvollste Kostbarkeit des <strong>Trier</strong>er Doms<br />
zu werfen – den Heiligen Rock, jenes Gewand, das Jesus Christus vor seiner Kreuzigung<br />
getragen haben soll. Mit ihrem Besuch reihten sie sich ein in die Schar der mehr als 500.000<br />
Pilger, die sich offiziellen Angaben zufolge an der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 beteiligten –<br />
„mit Freud und Leid, Hoffnungen und Ängsten, Fragen und Erwartungen“, wie Stadtdechant<br />
und Münster-Pfarrer Wilfried Schumacher meinte. Dabei sei „letztlich unerheblich,<br />
wie alt denn nun dieses Stück Stoff genau ist und ob es wirklich der Rock Jesu ist“, so Schumacher:<br />
„Viel wichtiger ist, was glaubende Menschen mit diesem Zeichen verbinden. Es geht<br />
darum, sich auf die Begegnung mit Jesus Christus selbst einzulassen. Ihm, nicht dem Stück<br />
Stoff gilt die Verehrung.“<br />
<strong>Ein</strong>drucksvoll gelang dies mit einer Prozession durch die <strong>Trier</strong>er Innenstadt. Begleitet vom<br />
<strong>Trier</strong>er Bischof Stephan Ackermann und Dompropst Prälat Werner Rössel pilgerten die von<br />
Erzbischof Joachim Kardinal Meisner angeführten Wallfahrer zum Dom – so wie t<strong>aus</strong>ende<br />
andere, die lange Wartezeiten auf sich nahmen, um den Heiligen Rock anschauen, an dem<br />
<strong>aus</strong> Zedernholz gefertigten und vor der Altarinsel aufgebauten Schrein vorbeiziehen und<br />
seine Glasabdeckung berühren zu können.<br />
Hörbarer Ausdruck einer engen Verbindung<br />
Aus der Hand von Bischof Ackermann und Dompropst Werner Rössel hatte Erzbischof Joachim<br />
Kardinal Meisner zuvor eine Reliquie der Heiligen Helena entgegen genommen, die<br />
am 24. August bei einem feierlichen Pontifikalamt im <strong>Bonn</strong>er Münster an Stadtdechant und<br />
Münster-Pfarrer Schumacher übergeben werden wird – eine besondere Ehre und Wertschätzung<br />
für das Gottesh<strong>aus</strong>, das bereits im Mittelalter Heimstatt einer solchen Reliquie war. Als<br />
Dankeschön für das <strong>Geschenk</strong> des <strong>Trier</strong>er Domkapitels hatten die <strong>Bonn</strong>er einen eigens angefertigten<br />
Druck mit Helena-Darstellungen <strong>aus</strong> dem <strong>Bonn</strong>er Münster im Gepäck.<br />
Die ersten Vorbereitungen für die Rückkehr der Heiligen Helena nach <strong>Bonn</strong> wurden bereits<br />
getroffen: Der kleine Schrein, der die Reliquie der Kaisermutter aufnehmen soll, ist bereits<br />
<strong>aus</strong>gesucht und soll seinen Platz am Altar der Stadtpatrone finden. „Das Altarbild mit der<br />
Heiligen Helena und den Heiligen Cassius und Florentius fände so eine gute Ergänzung und<br />
die alte Überlieferung, nach der das <strong>Bonn</strong>er Münster eine kaiserliche Stiftung ist, einen sichtbaren<br />
Ausdruck“, so Wilfried Schumacher.<br />
Mit der Schenkung sei „eine empfindliche Lücke geschlossen und eine greifbare Brücke zwischen<br />
<strong>Trier</strong> und <strong>Bonn</strong> geschaffen worden“, freute sich mit dem Stadtdechanten auch der Generalvikar<br />
des Erzbistums, Prälat Dr. Stefan Heße – eine Verbindung, die am Sonntagabend
<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 36 von 36<br />
zum offiziellen Ende der Heilig-Rock-Wallfahrt hörbaren Ausdruck fand: Zur Schließung<br />
des Reliquienschreins in <strong>Trier</strong> erklang nicht nur dort das Geläut, sondern zeitgleich auch die<br />
Helena-Glocke des Münsters.