Ein kostbares Geschenk aus Trier - Kath Bonn
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<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 18 von 36<br />
Jahrhundert zurückreicht. Da die <strong>Trier</strong>er <strong>Kath</strong>edrale St. Petrus, St. Helena und St. Nikol<strong>aus</strong><br />
sich seit langen Zeiten des Besitzes des Hauptes der heiligen Helena rühmen kann, sieht sie<br />
es als eine in alten Zeiten wurzelnde Pflicht an, den Wunsch der Schwesterkirche zu<br />
erfüllen und eine Helena-Reliquie auf denselben Weg zu schicken, auf dem bereits im Anfang<br />
des 4. Jahrhunderts, wie die Überlieferung sagt, der heilige Maternus, der dritte Bischof<br />
in der Reihe der <strong>Trier</strong>er Bischöfe, seinen Weg nach Köln und schließlich sogar nach Tongeren<br />
fand.<br />
Es erfüllt die <strong>Trier</strong>ische Kirche mit Freude, diese Reliquie, welche von der in der<br />
Helenakrypta des <strong>Trier</strong> Domes aufbewahrten Reliquie des Hauptes abgetrennt wurde, seiner<br />
Eminenz, Joachim Kardinal Meisner und dem hochwürdigen Herrn Stadtdechanten und<br />
Münsterpfarrer, Monsignore Wilfried Schumacher am heutigen 12. Mai 2012 anlässlich der<br />
von ihnen begleiteten Kölner Diözesanwallfahrt, der Heiligrockwallfahrt nach <strong>Trier</strong>, zu<br />
überreichen.<br />
Wir begleiten diese Gabe mit dem <strong>Trier</strong>er Wallfahrtsgebet: „Jesus Christus, Heiland und Erlöser,<br />
erbarme dich über uns und über die ganze Welt Gedenke deiner Christenheit und führe zusammen,<br />
was getrennt ist.“<br />
Im Zeichen des Kreuzes und des Drachenfelses<br />
Das neue Tor am Südeingang zu Münster-Laden und Kreuzgang zeigt in der Mitte das<br />
Wappen des Cassius-Stiftes, welches auch das Signé der Stiftsherren-Edition ist. Rechts befinden<br />
sich das Wappen des Erzbistums Köln und links das Logo des Münster-Ladens.<br />
Das Cassius-Stift hatte zwei Kreuze und zwei Drachen in seinem Wappen. Letztere erinnern<br />
an den nahegelegenen Drachenfels im Siebengebirge. Dieser gehörte ursprünglich dem Kölner<br />
Erzbischof, der dort 1138 mit dem Bau einer Burganlage begann, um sein Gebiet nach<br />
Süden hin zu sichern. Aufgrund fehlender Gelder konnte das Vorhaben nicht zu Ende geführt<br />
werden. Doch der Propst des Cassius-Stiftes half <strong>aus</strong> der misslichen Lage her<strong>aus</strong>, indem<br />
er den Drachenfels kaufte und 1167 die Burg fertigstellte. Dorther stammt auch der Trachyt,<br />
wovon sich der Name „Drachenfels“ ableitet, für den Bau des <strong>Bonn</strong>er Münsters. Aber<br />
nicht nur für dieses Gottesh<strong>aus</strong>. Mitte des 13. Jahrhunderts kaufte das Kölner Domkapitel<br />
den Berg wieder, um mit dem Neubau des Kölner Doms zu beginnen, wobei es mit der Fertigstellung<br />
länger dauern sollte als bei der Burg Drachenfels.<br />
Propst Gerhard von Are<br />
Tagtäglich gehen vornehmlich Menschen vom Hauptbahnhof mit dem Ziel Universität<br />
durch die Gerhard-von-Are-Straße und natürlich auch wieder zurück. Dennoch wissen viele<br />
nicht wie diese kleine Gasse entlang des Puppenkönigs und Münster-Ladens zu ihrem Namen<br />
kam und dass es sich hierbei wohl um einen viel zu wenig geehrten aber dennoch bedeutenden<br />
Menschen in <strong>Bonn</strong>s Stadtgeschichte handelt. Was oder vielmehr wer steckt aber<br />
hinter diesem Namen und was hat dieser mit <strong>Bonn</strong> zu tun?<br />
Der um 1100 geborene Gerhard entstammte dem hochadeligen und im Rheinland einflussreichen<br />
Geschlecht derer von Are und war, wie sich noch zeigen wird, ein großer Baumeister<br />
und ein ganz „cleverer Kerl”.<br />
<strong>Ein</strong>ige Kilometer nördlich des Heimatsitzes der Are-Familie auf der Burg Altenahr gab es in<br />
<strong>Bonn</strong> das sogenannte Cassius-Stift, das in seiner mittelalterlichen Form vermutlich Ende des<br />
8. Jahrhunderts gegründet worden war. 1802 wurde es aufgelöst. Wichtigstes Gebäude des<br />
Stiftes war die Stiftskirche „St. Cassius und Florentius“, das heutige <strong>Bonn</strong>er Münster.<br />
Als Geistlicher kam Gerhard zum <strong>Bonn</strong>er Münster und trat in die dortige Gemeinschaft von<br />
Priestern (Cassius-Stift) ein, deren Vorgesetzter (Propst) er wurde. Vermutlich steckt sein<br />
Vater dahinter, der diesen Deal mit dem damaligen <strong>aus</strong> seiner Familie stammenden Erzbischof<br />
von Köln <strong>aus</strong>handelte, um den <strong>Ein</strong>fluss derer von Are bis an den Rhein <strong>aus</strong>weiten zu<br />
können.