Ein kostbares Geschenk aus Trier - Kath Bonn
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<strong>Kath</strong>olisches Stadtdekanat <strong>Bonn</strong> ▪ Pressemappe „Helena“ Seite 25 von 36<br />
Grußwort Bischof Dr. Stefan Ackermann, Bischof von <strong>Trier</strong><br />
Es war mir eine große Freude, während der Heilig-Rock-Wallfahrt Ihrem Erzbischof eine<br />
Reliquie der Heiligen Helena zu überreichen, die das <strong>Trier</strong>er Domkapitel auf die Bitte des<br />
<strong>Bonn</strong>er Münsters hin der altehrwürdigen Basilika über den Gräbern der Heiligen Cassius<br />
und Florentius überlassen hat.<br />
Die Reliquie einer Heiligen ist etwas sehr Kostbares. Für den mittelalterlichen Menschen<br />
bedeutete sie die Möglichkeit, über den Heiligen mit dem Himmel selbst in Berührung zu<br />
kommen. So verwundert es nicht, das Propst Gerhard von Are, der 1135 eine erste Reliquie<br />
<strong>aus</strong> <strong>Trier</strong> erhielt, ihr einen so großen, so kostbaren Schrein bauen ließ, dass seine Zeitgenossen<br />
dachten, nicht nur ein Teil der Gebeine, sondern die ganze heilige Kaiserin werde darin<br />
aufbewahrt.<br />
Die Kaiserin Helena, die einen Teil ihres Palastes in <strong>Trier</strong> für die Errichtung einer Bischofskirche<br />
überlassen haben soll, hat auch für Ihre Stadt eine besondere Bedeutung. Die Legende<br />
sagt, sie habe die erste Kirche über den Gräbern christlicher Märtyrer erbaut. Durch viele<br />
Darstellungen wird sie in Ihrem Münster verehrt.<br />
Papst Benedikt XVI. hat beim Weltjugendtag in Köln über die Heiligen gesagt: „In ihrem<br />
Leben kommt wie in einem großen Bilderbogen der Reichtum des Evangeliums zum Vorschein.<br />
Sie sind die Lichtspur Gottes, die er selbst durch die Geschichte gezogen hat und<br />
zieht.“<br />
Sie werden die Reliquie in einem kostbaren Gefäß im Altar Ihrer Stadtpatrone beisetzen, dessen<br />
Altarbild die Heilige Helena gemeinsam mit den Heiligen Cassius und Florentius unter<br />
dem geöffneten Himmel zeigt. Mit ihrer <strong>aus</strong>gestreckten Rechten weist sie hin auf die Stadt<br />
<strong>Bonn</strong>, die am unteren Bildrand zu sehen ist, so als ob sie den beiden Stadtpatronen sagen<br />
wollte: „Schützet mir <strong>Bonn</strong>, die Stadt am Rhein.“<br />
Ich wünsche Ihnen, dass die Reliquiengabe <strong>aus</strong> <strong>Trier</strong> dazu beiträgt, die lange Geschichte der<br />
Verehrung der Heiligen im <strong>Bonn</strong>er Münster fortzusetzen und dadurch immer wieder zum<br />
christlichen Zeugnis zu ermutigen. Dann wird auch die Lichtspur Gottes sichtbar für die<br />
Menschen heute und in Zukunft.<br />
Grußwort Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher, <strong>Bonn</strong><br />
<strong>Ein</strong>en Blick in den Himmel werfen – wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Wissen,<br />
wie es da <strong>aus</strong>sieht, wen wir da vorfinden, ob unsere Vorstellungen in Erfüllung gehen<br />
und unsere Fragen beantwortet werden. Aber: der Blick in den Himmel bleibt uns zu Lebzeiten<br />
verwehrt. Vielleicht gibt es deshalb so viele Witze von Menschen, die meinen, sich dort<br />
<strong>aus</strong>zukennen.<br />
Für Glaubende wird der Himmel zum Synonym für das große Ziel unseres Lebens, für ein<br />
ewiges Leben bei Gott. Es gibt Menschen, von denen wir glauben, dass sie nach ihrem Tod<br />
sicher dieses Ziel erreicht haben: Heilige – heiliggesprochen durch den Papst in Rom oder in<br />
unserem Herzen.<br />
Hilde Domin nennt die Heiligen „ eine schwere Tür für Kinderhände, hinter der das Wunder angefasst<br />
werden kann.“ Die Heiligen gewähren uns einen Blick in den Himmel. So wie wir es auf<br />
dem Altarbild sehen, das unsere Stadt zeigt, über der der Himmel offen ist: die heilige Helena,<br />
umgeben von den Stadtpatronen Cassius und Florentius, und über ihnen thront die Dreifaltigkeit.<br />
Deshalb feiern wir sie, weil sie uns deutlich machen: Christ-Sein kann gelingen - auch in den<br />
Alltäglichkeiten des Lebens. In ihrem Leben offenbart sich ein Stück Abbild des Himmels<br />
und wir können erahnen, was uns bevorsteht.<br />
Für manche Zeitgenossen ist der Himmel keine Adresse der Zukunft. Sie wollen den ganzen<br />
Himmel hier und Jetzt. Die Zeit zwischen Geburt und Tod ist für sie die letzte Gelegenheit,<br />
einen überirdischen Zustand zu erreichen. So suchen sie das paradiesische Vergnügen, einen