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Das afrikanische Zebu-Rind und seine Beziehungen zum europäischen Brachyceros-Rind. (Conrad Keller, 1848-1930)

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<strong>Das</strong> <strong>afrikanische</strong> Zehn-<strong>Rind</strong>. 475<br />

Schädel jedoch springen zwei grosse Zacken über den geraden<br />

Hinterrand hinaus. In einem Falle ist eine dreieckige Lücke<br />

zwischen Stirnbein, Nasenbein <strong>und</strong> Thränenbein vorhanden.<br />

Nasenbeine. Aehnlich wie beim Somali-<strong>Rind</strong> sind sie lang,<br />

schmal <strong>und</strong> hinten nur wenig verbreitert.<br />

Zwischenkiefer. Bei den von mir untersuchten Schädeln<br />

stösst der Nasenast in der Regel an das Nasenbein, in einem Falle<br />

jedoch bleibt er sehr kurz <strong>und</strong> endigt etwa ein Centimeter unterhalb<br />

desselben.<br />

Zahnbau. Es kehren die gleichen Verhältnisse wieder wie<br />

beim Somali-<strong>Rind</strong>. Die oberen <strong>und</strong> unteren Backenzähne<br />

sind schief gestellt <strong>und</strong> zwar so, dass im Oberkiefer die<br />

Backenzähne nach hinten, im Unterkiefer dagegen nach<br />

vorn gerichtet sind. <strong>Das</strong> Schmelzblech ist kräftig, die Marken<br />

von sehr einfachem Verlauf. Der Innenpfeiler des hintersten Oberkieferbackenzal<br />

mes ist überall schwach entwickelt <strong>und</strong> reicht meistens<br />

nur auf die halbe Höhe der Krone, in einem Falle ist er<br />

verkümmert. Die Schneidezähne des Unterkiefers sind auffallend<br />

schwach.<br />

Es folgen auf S. 476 die Maasse der von mir untersuchten<br />

Schädel.<br />

III. Herkunft <strong>und</strong> mutmassliche Ausbreitung des <strong>afrikanische</strong>n<br />

<strong>Rind</strong>es.<br />

<strong>Das</strong> <strong>afrikanische</strong> Buckelrind vom indischen <strong>Zebu</strong> (Bos indicus)<br />

abzutrennen, geht nicht an, beide gehören genetisch zusammen.<br />

Wenn nun Rütimeyer im Hinblick auf den asiatischen Zehn<br />

bemerkt, dass individuelle Physiognomien von weit grösserer Mannigfaltigkeit<br />

auftreten „als in irgend einer andern Formengruppe<br />

der. Bovina", so gilt genau dasselbe _für den <strong>afrikanische</strong>n <strong>Zebu</strong>.<br />

Eine weitere Frage ist die, wo die ursprüngliche Heimat der <strong>Zebu</strong>-<br />

<strong>Rind</strong>er zu suchen ist.<br />

Blyth verlegte sie 1863 nach Afrika, allein spätere Untersuchungen<br />

haben dies nicht bestätigt, sondern auf den Banteng<br />

(Bos sondaicus) als Stammquelle hingewiesen.<br />

Die Wiege des Höckerrindes liegt in Südasien, der Zehn ist<br />

ein domestizierter Banteng.<br />

Es wäre im weiteren auch gar nicht einzusehen, warum ein

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