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Gemeinde leben - Vereinigte Evangelische Kirchengemeinde ...

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6<br />

Thema des Monats<br />

Dem Volk aufs Maul geschaut<br />

„… man muss die<br />

Mutter im Hause,<br />

die Kinder auf der<br />

Gassen, den gemeinen<br />

Mann auf dem<br />

Markt drum fragen<br />

und denselbigen auf<br />

das Maul sehen, wie<br />

sie reden, und darnach<br />

dolmetschen;<br />

da verstehen sie es<br />

denn und merken,<br />

dass man deutsch<br />

mit ihnen redet …“<br />

So Martin Luther<br />

im „Sendbrief vom<br />

Dolmetschen“.<br />

Bibelarbeit für den<br />

Familienbibelkreis –<br />

Andacht für die Jugendarbeit<br />

– Predigt<br />

für den Sonntagsgottesdienst.<br />

Drei<br />

unterschiedliche<br />

<strong>Gemeinde</strong>bereiche,<br />

in denen Gottes<br />

Wort ausgelegt<br />

wird. Eine Herausforderung!<br />

Denn jeder<br />

Bereich benötigt<br />

eine unterschiedliche<br />

Ansprache. Im<br />

Familienbibelkreis<br />

sind hauptsächlich<br />

Senioren. Sie haben schon viel erlebt, wissen einiges über<br />

die unterschiedlichsten Bibeltexte, haben oft von klein auf Gesangbuchlieder<br />

und Bibelstellen auswendig gelernt, die auch jetzt<br />

noch in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen.<br />

In der Jugendarbeit ist davon zumeist nichts vorhanden. Einige<br />

wissen zwar durch den Kindergottesdienst einige Geschichten,<br />

andere haben durch den Konfirmandenunterricht etwas mitbekommen,<br />

aber dieses Verinnerlichen von Texten wie es bei den<br />

Senioren fast durchgängig der Fall ist, besitzt Seltenheitswert.<br />

Der Sonntagsgottesdienst ist die vielleicht größte Herausforde-<br />

rung: Hier kommen alle Generationen<br />

zusammen. Jeder<br />

kommt aus einem anderen<br />

Wochenalltag und hat daher<br />

unterschiedliche Erwartungen<br />

an den Gottesdienst.<br />

Darum will ich mich bei jeder<br />

Vorbereitung davon leiten<br />

lassen, für welche Altersgruppe<br />

ich einen Bibeltext<br />

aufbereite. Das bedeutet,<br />

passende Beispiele aus dem<br />

jeweiligen Alltag zu finden,<br />

um Gleichnisse, Wundergeschichten<br />

oder Paulustexte<br />

gleichermaßen anschaulich<br />

gestalten zu können. Dafür<br />

muss ich im Gespräch sein<br />

mit den Menschen. Ich muss<br />

ein wenig von dem verstehen<br />

lernen, was sie in ihrem<br />

jeweiligen Alltag beschäftigt.<br />

Was ist gerade in der Jugendarbeit<br />

an Musik angesagt, stehen<br />

Prüfungen in der Schule<br />

an, hat es Nachwuchs in<br />

der Familie gegeben, stehen<br />

Krankenhausaufenthalte an?<br />

Für Andacht und Bibelarbeit<br />

klappt das zumeist auch gut,<br />

schwieriger wird es bei einer<br />

Predigt im Gottesdienst. Alle<br />

gleichermaßen anzusprechen<br />

ist fast unmöglich. Deshalb<br />

sollte eigentlich immer in einer Predigt ein Bezug auf die<br />

<strong>Gemeinde</strong> gesucht werden. Das kann z. B. ein Eingehen auf die<br />

<strong>Gemeinde</strong>leitlinien „Gott feiern – Leben teilen – für Menschen<br />

da sein“ sein, auf bevorstehende Freizeiten oder gemeinschaftliche<br />

Feste. Auch auf übergreifende Bereiche wie das Cafe Heck-<br />

Meck oder die Diakonie lohnt es sich einzugehen.<br />

Aber bei aller guten Vorbereitung und noch so verständlichen Beispielen,<br />

eines sollte immer klar sein: Gottes Wort wird am besten<br />

verstanden, wenn er selbst das Herz des Zuhörers aufschließt.<br />

Bernd Böth

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