08.12.2012 Aufrufe

Steiermark Panorama

Steiermark Panorama

Steiermark Panorama

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der Natur entspricht. Wer diese zwei Dinge beherzigt,<br />

wird nach einiger Zeit der Umstellung wahre Wunder<br />

in seinem Garten erleben. Die Schädlinge verschwinden<br />

oder reduzieren sich auf ein unbedeutendes<br />

Maß, dafür kehren in eine von Kunstdünger und<br />

Chemie befreite Kultur Nützlinge in Überzahl (wie z.B.<br />

Marienkäfer) ein. Einen kleinen Prozentsatz des angebauten<br />

Gemüses überlässt man von vornhinein jenen<br />

Tieren (Wühlmäusen etc.), die im Garten als kostenlose<br />

Mitarbeiter fungieren und ihnen so gesehen auch<br />

etwas vom Ertrag zusteht. Das ist gut für die Psyche,<br />

denn damit erübrigt sich auch der tägliche Wutanfall<br />

darüber, dass wieder da und dort eine Salatpflanze<br />

verwelkt, weil eine Maus ihre Wurzeln gefressen hat.<br />

Miteinander, nicht gegeneinander ist das kostenlose<br />

Rezept, das in der Symbiose der Wechselwirkung die<br />

Harmonie zwischen Pflanzen und Tieren und letztlich<br />

auch dem Menschen herstellt. Wer dies beachtet,<br />

braucht nicht zu klagen, sondern wird sich eines<br />

problemlos zu bearbeitenden Gartens und einem<br />

Überangebot an Obst<br />

und Gemüse erfreuen<br />

können.<br />

Das jüngst aufgetretene<br />

Problem des<br />

Feuerbrandes, der<br />

die Apfelbäume in<br />

weiten Teilen unserer<br />

Heimat befällt, ist<br />

ja ebenfalls ein vom<br />

Menschen verursachtes<br />

Phänomen, das<br />

seine Ursachen eben-<br />

falls in einem zerstörten Bodenleben (überweidete,<br />

überdüngte und tot gespritzte Böden) und in einer<br />

völlig verfehlten Agrar- und Monokulturwirtschaft<br />

hat. Die Ausbringung der Gülle von Tieren, die in<br />

Massentierställen gehalten werden und noch dazu<br />

Silofutter und gentechnisch verändertes Soja enthält,<br />

tut ihr übriges dazu. Die Maßnahmen gegen den<br />

Feuerbrand, die befallenen Bäume umzuschneiden<br />

und zu verbrennen ist ein aus ökologischer Sicht<br />

barbarisches Unterfangen, das der Behandlung von<br />

Allergien in der Schulmedizin gleicht. Man bekämpft<br />

das Symptom und nicht die Ursache. Was wird sein,<br />

wenn alle Apfelbäume verbrannt sind? Dann wird es<br />

eben den Feuerbrand oder ein anderes Problem bei<br />

Pfirsichen, Marillen, Kirschen, Zwetschken oder sonst<br />

wo geben. Wenn wir dann in einer baumlosen Wüste<br />

leben werden, wird es zwar keine Schädlinge mehr<br />

geben, aber uns Menschen, die wir von uns behaupten,<br />

die intelligentesten Spezies auf diesem Erdball zu<br />

sein, wird es dann auch nicht mehr lange geben.<br />

Die sinnvollen Maßnahmen im Falle von Feuerbrand<br />

wären, auf lange Sicht gesehen, nicht der Einsatz von<br />

Feuer und Motorsäge, sondern die Wiederherstellung<br />

intakter Böden durch Vermeidung von Chemie, Gülle<br />

und Monokultur. Die Hoffnung, dass dies stattfinden<br />

wird, ist nicht sehr groß, da, wie bei den<br />

meisten Umweltproblemen, massive wirtschaftliche<br />

Interessen der Industrie-Multis dahinterstecken.<br />

Allerdings werden auch jene, die ununterbrochen<br />

neue giftige Substanzen erfinden und vertreiben<br />

(derzeit gibt es 14400 solcher giftigen Substanzen<br />

im Handel), irgendwann erkennen, dass es so nicht<br />

weiter gehen kann. Spätestens dann, wenn sie selbst<br />

nicht mehr zeugungsfähig sind (die Spermienqualität<br />

ist in Europa rapide am Sinken), oder ihre Kinder vor<br />

lauter Allergien weder mehr ins Freie gehen können,<br />

noch das meiste an Lebensmitteln genießen werden<br />

können, weil diese inzwischen zu Nahrungsmittelmüll<br />

verkommen sind.<br />

Mit solchem Thema befasst, drängt sich einem immer<br />

wieder unwillkürlich die alte indianische Weisheit auf:<br />

Erst wenn der letzte Baum gefällt und der letzte Fisch<br />

gefangen ist, werden die Menschen begreifen, dass<br />

man Geld nicht essen kann.<br />

PANORAMA Lebens-Art 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!