Steiermark Panorama
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der Natur entspricht. Wer diese zwei Dinge beherzigt,<br />
wird nach einiger Zeit der Umstellung wahre Wunder<br />
in seinem Garten erleben. Die Schädlinge verschwinden<br />
oder reduzieren sich auf ein unbedeutendes<br />
Maß, dafür kehren in eine von Kunstdünger und<br />
Chemie befreite Kultur Nützlinge in Überzahl (wie z.B.<br />
Marienkäfer) ein. Einen kleinen Prozentsatz des angebauten<br />
Gemüses überlässt man von vornhinein jenen<br />
Tieren (Wühlmäusen etc.), die im Garten als kostenlose<br />
Mitarbeiter fungieren und ihnen so gesehen auch<br />
etwas vom Ertrag zusteht. Das ist gut für die Psyche,<br />
denn damit erübrigt sich auch der tägliche Wutanfall<br />
darüber, dass wieder da und dort eine Salatpflanze<br />
verwelkt, weil eine Maus ihre Wurzeln gefressen hat.<br />
Miteinander, nicht gegeneinander ist das kostenlose<br />
Rezept, das in der Symbiose der Wechselwirkung die<br />
Harmonie zwischen Pflanzen und Tieren und letztlich<br />
auch dem Menschen herstellt. Wer dies beachtet,<br />
braucht nicht zu klagen, sondern wird sich eines<br />
problemlos zu bearbeitenden Gartens und einem<br />
Überangebot an Obst<br />
und Gemüse erfreuen<br />
können.<br />
Das jüngst aufgetretene<br />
Problem des<br />
Feuerbrandes, der<br />
die Apfelbäume in<br />
weiten Teilen unserer<br />
Heimat befällt, ist<br />
ja ebenfalls ein vom<br />
Menschen verursachtes<br />
Phänomen, das<br />
seine Ursachen eben-<br />
falls in einem zerstörten Bodenleben (überweidete,<br />
überdüngte und tot gespritzte Böden) und in einer<br />
völlig verfehlten Agrar- und Monokulturwirtschaft<br />
hat. Die Ausbringung der Gülle von Tieren, die in<br />
Massentierställen gehalten werden und noch dazu<br />
Silofutter und gentechnisch verändertes Soja enthält,<br />
tut ihr übriges dazu. Die Maßnahmen gegen den<br />
Feuerbrand, die befallenen Bäume umzuschneiden<br />
und zu verbrennen ist ein aus ökologischer Sicht<br />
barbarisches Unterfangen, das der Behandlung von<br />
Allergien in der Schulmedizin gleicht. Man bekämpft<br />
das Symptom und nicht die Ursache. Was wird sein,<br />
wenn alle Apfelbäume verbrannt sind? Dann wird es<br />
eben den Feuerbrand oder ein anderes Problem bei<br />
Pfirsichen, Marillen, Kirschen, Zwetschken oder sonst<br />
wo geben. Wenn wir dann in einer baumlosen Wüste<br />
leben werden, wird es zwar keine Schädlinge mehr<br />
geben, aber uns Menschen, die wir von uns behaupten,<br />
die intelligentesten Spezies auf diesem Erdball zu<br />
sein, wird es dann auch nicht mehr lange geben.<br />
Die sinnvollen Maßnahmen im Falle von Feuerbrand<br />
wären, auf lange Sicht gesehen, nicht der Einsatz von<br />
Feuer und Motorsäge, sondern die Wiederherstellung<br />
intakter Böden durch Vermeidung von Chemie, Gülle<br />
und Monokultur. Die Hoffnung, dass dies stattfinden<br />
wird, ist nicht sehr groß, da, wie bei den<br />
meisten Umweltproblemen, massive wirtschaftliche<br />
Interessen der Industrie-Multis dahinterstecken.<br />
Allerdings werden auch jene, die ununterbrochen<br />
neue giftige Substanzen erfinden und vertreiben<br />
(derzeit gibt es 14400 solcher giftigen Substanzen<br />
im Handel), irgendwann erkennen, dass es so nicht<br />
weiter gehen kann. Spätestens dann, wenn sie selbst<br />
nicht mehr zeugungsfähig sind (die Spermienqualität<br />
ist in Europa rapide am Sinken), oder ihre Kinder vor<br />
lauter Allergien weder mehr ins Freie gehen können,<br />
noch das meiste an Lebensmitteln genießen werden<br />
können, weil diese inzwischen zu Nahrungsmittelmüll<br />
verkommen sind.<br />
Mit solchem Thema befasst, drängt sich einem immer<br />
wieder unwillkürlich die alte indianische Weisheit auf:<br />
Erst wenn der letzte Baum gefällt und der letzte Fisch<br />
gefangen ist, werden die Menschen begreifen, dass<br />
man Geld nicht essen kann.<br />
PANORAMA Lebens-Art 13