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Farewell, Defender, byebye

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Series II<br />

auch als Schienenfahrzeug zu gebrauchen<br />

Series II<br />

mit Ketten kam der nun wirklich überall durch<br />

Series III<br />

als Pick-up im Straßenbaudienst<br />

Auch künftig<br />

noch möglich:<br />

Mit dem<br />

<strong>Defender</strong> über<br />

die werkseigene<br />

Offroad-Strecke<br />

Series III<br />

eine Ladung Autos für die Coastguard<br />

Series III<br />

längst als Arbeits- und Freizeitauto etabliert<br />

Series III<br />

als Halbkettenfahrzeug für die Armee<br />

Dann fahren die Wagen in die Wasserkammer<br />

(allerdings nur Wasser von oben und von der<br />

Seite), schließlich richten Fachkräfte die Türen<br />

mit Hämmern und Keilen, bis sie so gut wie<br />

möglich passen. Fotografieren verboten.<br />

Was wohl eher an der Arbeitsintensität denn an<br />

dem Bauteil an sich liegt. Denn auf die Türen ist<br />

Land Rover eigentlich noch heute stolz, sie<br />

gehören zu den besonderen Karosserieteilen.<br />

1948 waren sie optional und nicht Teil der Serie,<br />

die ersten besaßen nicht mal Griffe oder Schlösser.<br />

1954 wurde der 80-Zoll-Landy gegen die<br />

Radstände 86’’ und 107’’ ersetzt, die Türen<br />

wuchsen mit und bekamen erstmals innen eine<br />

Verkleidung sowie eine Landkartentasche. Die<br />

neue Landy-Serie II 1958 erhielt erstmals einen<br />

„Hüftknick“, der sich auch durch die Türen zog.<br />

Er löste das Designproblem von kurzem und<br />

langem Radstand. 1971 wurde die Serie III<br />

präsentiert – die Türen wurden aufgrund neuer<br />

Sicherheitsbestimmungen modernisiert mit<br />

sicheren Türschlössern. Aber erst mit dem<br />

90-Zoll-Landy 1984 bot Land Rover einteilige<br />

Türen an mit versenkbaren Scheiben im Standard-Modell.<br />

Die Türen haben sich übrigens seit<br />

25 Jahren bis heute konzeptionell nicht geändert:<br />

Laut Land Rover kann man problemlos die Tür<br />

eines ein Vierteljahrhundert alten <strong>Defender</strong><br />

gegen eine moderne austauschen. Und noch ein<br />

erstaunliches Detail: Die Maße zwischen den<br />

Türen haben sich sogar seit 1948 bis heute<br />

nicht verändert.<br />

Schließlich geht jeder <strong>Defender</strong> auf eine etwa<br />

sechs Kilometer lange Testfahrt über Rüttelpisten<br />

und Schlaglöcher – eine Prozedur, die sich nicht<br />

von den ersten Fahrten moderner Modelle aus<br />

der gleichen Fabrik wie Range Rover oder<br />

Jaguar XE unterscheidet.<br />

Aus und vorbei – ein großer Seuzfer muss<br />

erlaubt sein, auch wenn nicht jeder ein Freund<br />

des <strong>Defender</strong> ist oder war und das Auto alles<br />

andere als perfekt ist. Aber wir haben damit die<br />

Welt bereist zwischen Eastnor Castle in Schottland<br />

und den bolivianischen Anden, und er hat<br />

uns nie im Stich gelassen – zur Not lassen sich<br />

seine Achsen bis zur nächsten Werkstatt mit<br />

Spannbändern fixieren.<br />

66 Prozent fahren noch<br />

Und somit verschwindet wieder ein Stück<br />

lebendige Historie. Wobei man sich vom <strong>Defender</strong><br />

allgemein noch lange nicht verabschieden<br />

muss: Laut Werk fahren weltweit noch 66<br />

Prozent aller jemals gebauten Exemplare.<br />

Und auch das Gerücht, dass die Werkzeuge<br />

eventuell ins Ausland gebracht werden könnten<br />

(nicht ins europäische – aber zum Beispiel nach<br />

Indien, was bei dem indischen Land Rover-<br />

Eigner Tata nahe liegen würde), traut sich<br />

nicht, zu verstummen.<br />

Mindestens bis dahin stehen ein paar Exemplare<br />

zur Abenteuerfahrt im werkseigenen Dschungel<br />

bereit. Das ist kein Scherz: Direkt neben dem<br />

1939 gebauten Produktionsort des <strong>Defender</strong>s,

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