GruSSwort GruSSwort Liebe Freunde des Rudolstädter Theaters, Liebe Theaterfreunde, wenn Sie darüber nachdenken, was unsere Gesellschaft ausmacht, was wäre das? Menschenwürde, Demokratie, Freiheit, Weltoffenheit, ein freundliches Miteinander? Kunst und Kultur gehören nach unserem Verständnis untrennbar dazu. Theater sind in erster Linie Institutionen des öffentlichen Lebens, wo die Grundfesten der Gesellschaft alltäglich diskutiert, erprobt und infrage gestellt werden. Hier findet demokratische Selbstverständigung statt. Einerseits. Andererseits sind Theater unverzichtbare Orte der Unterhaltung und schönen Muse. Beide Aspekte meisterlich miteinander zu verbinden, vermag seit Jahren unser Theater Rudolstadt. Mit seinem breitgefächerten Spielplan gelingt ihm ein Spagat von ernsthaften zu heiteren Geschichten. Und so darf man auch in der kommenden Saison wieder auf interessante Vorhaben gespannt sein. Ein Vorhaben, auf das wir bauen, ist der Umzug vom Großen Haus in die Interims-Spielstätte, das Theater im Stadthaus, im Januar 20<strong>17</strong>. Nach Jahren der Planung sind dem Theater insgesamt neun Millionen Euro an Bundesfördermitteln aus dem »Kulturellen Hilfsprogramm – Hochwasser 2013« bewilligt worden, ein großer Erfolg. Sie werden in den kommenden zwei Jahren in den Umbau des Foyers und die damit einhergehende notwendige Erneuerung der Außenanlage des Theaters fließen. Bis Ende der Spielzeit <strong>2016</strong>/<strong>17</strong> konnten wir mit vereinten Kräften die Finanzierung des Rudolstädter Theaters und der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt sichern. Auch bei den Verhandlungen für die Zeit danach stehen wir geschlossen hinter dem Haus und seiner einmaligen Struktur. Und so freuen wir uns besonders, dass sie mit einer gemeinsamen Revue von Schauspiel und Orchester unter dem Titel »Das muss ein Stück vom Himmel sein« in der kommenden Spielzeit ein weiteres Mal zum Tragen kommen wird. Im Theater und Konzert finden Menschen allen Alters, unterschiedlicher Herkunft und Biografie im Zuschauerraum für ein paar glückliche Momente zusammen und erleben gemeinsam den Zauber einer Aufführung – lassen Sie uns diese Erlebnisse mit in den Alltag nehmen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine eindrucksvolle, bewegende und heitere neue Saison. die Spielzeit <strong>2016</strong>/<strong>17</strong> am Theater Rudolstadt steht unter dem Motto: »Mich ruft die Weltgeschichte!« Dieser bemerkenswerte Satz aus Schillers dramatischem Gedicht »Don Carlos« ist ebenso spektakulär wie im gleichen Stück der Ruf nach »Gedankenfreiheit«. Friedrich Schiller begegnet uns im Leben und auf der Bühne als ein Dichter der Freiheit. In seinen Dramen hat er für das Theater und damit für das Publikum Weltgeschichte geschrieben. Das Theater Rudolstadt hat eine große Vergangenheit und bedeutende Kapitel in der Theatergeschichte unseres Landes geschrieben. Die Tradition einer modernen Schaubühne begründeten Schiller und Goethe. Theater begriffen sie als ein Experimentierfeld ihrer künstlerischen Gestaltungskraft. Diese Experimentierfreude hat sich über mehr als 200 Jahre erhalten. Das Theater Rudolstadt verfügt heute über einen ausgezeichneten Ruf. Mit ihren Inszenierungen fordern Schauspieler, Dramaturgen und Regisseure das Publikum heraus, das Theater nicht mehr nur als Spielstätte, sondern ganz im Sinne der Klassiker als einen Ort der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu begreifen. Auf diese Weise ist die Schaubühne heute mehr als ein »kritisches Theater«. Als eine moralische Anstalt ist sie ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Als ein Ort für die Umsetzung kreativer Ideen und damit der Lebendigkeit erweist sich in der neuen Spielzeit das Theater Rudolstadt. Schauspiel, Tragödien und Komödien sowie Opern stehen ebenso auf dem Programm wie Liederabende, Ballett und viele Angebote für Kinder und Jugendliche. Dazu zählen auch die zahlreichen Sinfonie-, Serenaden- und Schlosskonzerte der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt, die das musikalische Leben einer ganzen Region bereichern. Dank der Opern- und Ballett-Kooperation mit dem Theater Nordhausen erfährt das Repertoire eine großartige Erweiterung, die bei den Zuschauern neben einer anregenden Unterhaltung vor allem bleibende Eindrücke hinterlässt. Das Sommertheater auf Schloss Heidecksburg und die Produktionen des TheaterJugendClubs sind für Jung und Alt weitere Höhepunkte. Ich wünsche allen Theaterbesuchern und Konzertfreunden eindrucksvolle und erlebnisreiche Stunden im Theater Rudolstadt. 4 / Marko Wolfram Landrat des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt Jörg Reichl Bürgermeister der Stadt Rudolstadt Matthias Graul Bürgermeister der Stadt Saalfeld / Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei 5