FernUni Perspektive Nr. 56 / Sommer 2016
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<strong>FernUni</strong> <strong>Perspektive</strong> Seite 3<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
„Aufstieg durch Bildung“<br />
Hochschulen schärfen Profil<br />
Darüber hinaus beobachtet und erforscht<br />
das Team der wissenschaftlichen<br />
Begleitung aus unterschiedlichen<br />
<strong>Perspektive</strong>n die nationalen<br />
sowie internationalen Entwicklungen<br />
des Lebenslangen Lernens an<br />
Hochschulen und speist die Analysen<br />
in die Projekte ein.<br />
Im Rahmen ihrer Arbeit identifiziert<br />
die wissenschaftliche Begleitung<br />
auch Herausforderungen und Barrieren<br />
sowie Chancen und Potenziale<br />
der entwickelten Konzepte und<br />
Formate an den beteiligten Hochschulen.<br />
Daraus ergeben sich Vorschläge,<br />
wie Lebenslanges Lernen<br />
an Hochschulen auf hochschulpolitischer,<br />
organisationaler und hochschuldidaktischer<br />
Ebene nachhaltig<br />
implementiert werden kann.<br />
Die Ergebnisse und Erfahrungen,<br />
die gesammelt werden, sollen über<br />
den Wettbewerb hinaus einen<br />
wichtigen Beitrag zur Profilbildung<br />
von Hochschulen hin zu Institutionen<br />
des Lebenslangen Lernens leisten<br />
– und damit zur Weiterentwicklung<br />
des deutschen Hochschulsystems<br />
beitragen.<br />
i<br />
Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger.<br />
Publikationen zur ersten Wettbewerbsphase<br />
Im Rahmen der ersten Phase der wissenschaftlichen Begleitung des<br />
Bund-Länder-Wettbewerbs wurden in drei Teilprojekten zentrale Themenschwerpunkte<br />
bearbeitet:<br />
• Humboldt-Universität zu Berlin: Heterogenität der Zielgruppen<br />
• Carl von Ossietzky Universität Oldenburg: Organisation und<br />
Management<br />
• Deutsche Universität für Weiterbildung (DUW): Zielgruppengemäße<br />
Studienformate.<br />
Die Ergebnisse aus diesen Teilprojekten sind in drei Bänden zusammengefasst,<br />
die jetzt im Waxmann-Verlag erschienen sind. Als Autorin und<br />
Mitherausgeberin des dritten Bandes „Theorie und Praxis verzahnen –<br />
Lebenslanges Lernen an Hochschulen“ tritt Prof. Dr. Ada Pellert auf.<br />
Vor ihrem Amt als Rektorin der <strong>FernUni</strong>versität war die Wissenschaftlerin<br />
Präsidentin der DUW in Berlin.<br />
Internationale Kontakte<br />
Das Konsortium der wissenschaftlichen<br />
Begleitung vereint sowohl<br />
Bildungs- als auch Hochschulforschung<br />
und bringt viel Expertise in<br />
der praktischen Beratung von Hochschulen<br />
und ihren Mitgliedern mit.<br />
Neben jahrelanger Erfahrung durch<br />
die eigene Arbeit mit neuen Zielgruppen<br />
von Hochschulen verfügen<br />
die beteiligten Institutionen über internationale<br />
Kontakte, die für die<br />
bildungspolitische Einbettung des<br />
Wettbewerbs von Vorteil sind.<br />
Zudem ist das Themenspektrum der<br />
beruflichen Bildung in die wissenschaftliche<br />
Begleitung eingebunden.<br />
Damit werden die berufliche<br />
und wissenschaftliche Weiterbildung<br />
näher aneinander herangeführt,<br />
da diese Aspekte in vielen<br />
Projekten des Wettbewerbs ineinander<br />
greifen.<br />
Die auf entsprechenden Forschungsprojekten<br />
basierenden Erfahrungen<br />
der wissenschaftlichen Begleitung<br />
im Umgang mit der Studierendengruppe<br />
der beruflich Qualifizierten,<br />
können so allen Förderprojekten<br />
der ersten und zweiten Wettbewerbsrunde<br />
zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
aw<br />
www.fernuni-hagen.de/per<strong>56</strong>-03<br />
Foto: Thinkstock<br />
Erstes E-Auto der <strong>FernUni</strong>versität<br />
Elektrisch geladen<br />
Er ist die „fahrende Werkzeug kiste“<br />
der Betriebszentrale: der Elektro <br />
transporter, mit dem die Beschäftigten<br />
des Bereichs Gebäudemanagement<br />
seit mehreren Monaten<br />
unterwegs sind. „Es ist ein super<br />
Fahrgefühl, er zieht ganz gut und ist<br />
sehr leise“, sagt Manuela Oertwig,<br />
die den Kastenwagen in der Regel<br />
fährt. Zunächst empfand sie ein<br />
fast geräuschloses Auto als ungewohnt.<br />
Dabei könnte sie sogar drei<br />
verschiedene Geräusche einstellen.<br />
„Die erinnern allerdings eher an ein<br />
Raumschiff“, sagt Oertwig lachend.<br />
Der Renault Kangoo Z.E. ergänzt die<br />
Fahrzeugflotte der <strong>FernUni</strong>versität<br />
um ein Ökomodell. „Wir mussten<br />
ein Fahrzeug austauschen und ein<br />
Elektroauto erschien uns sehr passend.<br />
Zumal wir vorwiegend kurze<br />
Distanzen fahren“, sagt Dietmar<br />
Günther, der als Abteilungsleiter<br />
Technisches Gebäudemanagement<br />
und Bau die Anschaffung initiiert<br />
hat. „Für die Zwecke auf dem Campus<br />
ist es bestens geeignet.“ Längere<br />
Strecken meistert es nicht.<br />
Die Reichweite liegt im Alltagsbetrieb<br />
bei 120 Kilometer. Ein bis zwei<br />
Mal pro Woche muss der knapp<br />
4,70 Meter lange Kastenwagen für<br />
rund vier Stunden an die Steckdose<br />
in der Campus-Garage. Für den<br />
Notfall liegt ein Stromkabel im Laderaum.<br />
Auf 100 Kilometer verbraucht<br />
der Kangoo rund 17 Kilowattstunden.<br />
Der Akku ist geleast.<br />
Pilotprojekt<br />
Das zweisitzige Lastenfahrzeug ist<br />
an die spezifischen Bedürfnisse der<br />
Betriebszentrale angepasst. „Hinten<br />
ist ein Werkzeugschrank eingebaut“,<br />
beschreibt Manuela Oertwig.<br />
Darüber hinaus gibt es keine<br />
Extras an dem E-Wagen – „ein Navigationssystem<br />
benötige ich sowieso<br />
nicht“, sagt Oertwig. Ein Sprintweltmeister<br />
ist der Kangoo ohnehin<br />
nicht und um im Campusverkehr<br />
möglichst weit zu kommen,<br />
kann man den Motor per Knopfdruck<br />
auf 22 Kilowatt beschränken.<br />
Nachdem sich der Elektro-Kangoo<br />
bewährt hat, denkt Dietmar Günther<br />
schon weiter: „Unsere Postfahrer<br />
legen auch nur relativ kurze Strecken<br />
zurück, vom Logistikzentrum<br />
bis maximal in die Stadt. Das ginge<br />
auch mit Elektroautos.“ aw<br />
<strong>FernUni</strong>-Mitarbeiterin Manuela Oertwig in ihrer „fahrenden Werkzeugkiste“ mit<br />
Elektromotor<br />
Internationale Tagung in Berlin<br />
Moral und Kapitalismus<br />
„Hagen DecisionLab“<br />
Interessierte gesucht<br />
Beim internationalen Symposium<br />
„Moralizing Capitalism: Agents,<br />
Discourses and Practices of Capitalism<br />
in the Modern Age“ stellten<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und Nachwuchswissenschaftler<br />
aus Deutschland, Westeuropa,<br />
den USA und Kanada – aber auch<br />
der renommierte Historiker Prof.<br />
Dr. Jürgen Kocka (Freie Universität<br />
Berlin) – ihre Forschungs-, Dissertations-<br />
und Habilitationsprojekte<br />
zum Thema „Moral und Kapitalismus“<br />
vor. Die Veranstaltung fand<br />
im Regionalzentrum Berlin der Fern<br />
Universität statt. Geleitet wurde sie<br />
von Prof. Dr. Alexandra Przyrembel<br />
(Lehrgebiet „Geschichte der Europäischen<br />
Moderne“, Hagen) und<br />
Prof. Dr. Stefan Berger (Direktor des<br />
Instituts für soziale Bewegungen<br />
der Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets,<br />
Bochum).<br />
Im Fokus der kritischen Auseinandersetzung<br />
mit der Thematik stand<br />
in der von der Fritz-Thyssen-Stiftung<br />
geförderten Tagung die wechselseitige<br />
Verbindung zwischen moralischen<br />
Empfindungen und dem<br />
Kapitalismus auf der Ebene von<br />
geschichtlich Handelnden, historischen<br />
Diskursen und Praktiken.<br />
Dabei ging es um Fragen wie: Was<br />
ist unter einer „kapitalistischen Moral“<br />
zu verstehen und welche Rollen<br />
spielen moralische Vorstellungen<br />
für die Konsolidierung des Kapitalismus?<br />
Bis zu welchem Grad<br />
traten soziale Bewegungen in Opposition<br />
zum Kapitalismus und etablierten<br />
eine unabhängige Wirtschaftsmoral?<br />
Wie können die Motive<br />
der Bankiers oder anderer Vertreter<br />
der Finanzwelt beschrieben<br />
werden? Welche kulturhistorische<br />
Bedeutung kommt dem Geld zu?<br />
Und als übergeordnete Leitfrage:<br />
Wie könnte eine neuere Kulturgeschichte<br />
des Kapitalismus aussehen?<br />
Die Veranstalter wollten mit der<br />
Konferenz neue Impulse geben und<br />
weitere Forschungen in diesem Bereich<br />
initiieren. Die Ergebnisse sollen<br />
bei einem renommierten englischsprachigen<br />
Verlag veröffentlicht<br />
werden.<br />
Proe<br />
Wie reagieren Menschen auf Risiko<br />
und Ungewissheit? Prof. Dr.<br />
Andreas Glöckner untersucht Fragen<br />
wie diese in seinem Lehrgebiet<br />
Allgemeine Psychologie: Urteilen,<br />
Entscheiden, Handeln an der<br />
<strong>FernUni</strong>versität in Hagen. Für wissenschaftliche<br />
Studien zu seiner<br />
Forschung sucht er Interessierte,<br />
die gegen eine Aufwandsentschädigung<br />
von durchschnittlich zehn<br />
Euro pro Stunde teilnehmen möchten.<br />
Dazu baut er eine Datenbank<br />
auf, in der sich Interessierte registrieren<br />
können: das „Hagen DecisionLab“.<br />
„Wir suchen bundesweit<br />
Menschen mit unterschiedlichen<br />
Merkmalen: Frauen und Männer<br />
aller Altersklassen, Studierende<br />
und Nicht-Studierende. Da einige<br />
Studien im Labor auf dem Campus<br />
erhoben werden, suchen wir explizit<br />
auch Personen aus der Region<br />
Hagen“, beschreibt Glöckner. Viele<br />
Untersuchungen laufen online. Der<br />
Aufwand für die Teilnehmenden ist<br />
überschaubar. Bestimmte Abfragedaten<br />
werden einmalig erhoben,<br />
damit Personen nicht oft mit denselben<br />
Fragen konfrontiert werden.<br />
Zudem merkt sich die Datenbank,<br />
wer an welchen Studien teilgenommen<br />
hat. Das garantiert, dass die<br />
Studien aussagekräftig bleiben. Die<br />
Teilnahme ist auch nach der Registrierung<br />
freiwillig. Persönliche Daten<br />
werden anonymisiert, jeder registrierten<br />
Person wird eine ID zugeordnet.<br />
aw<br />
http://e.feu.de/decisionlab