De:Bug 175
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<strong>175</strong><br />
Black<br />
to<br />
the<br />
Future<br />
Zwei Alben, zwei Mal All, zwei Mal ganz andere<br />
Wege dahin, zwei Mal Afrofuturismus. Eine neue<br />
Generation von Musikern entdeckt das Mothership<br />
und sucht nach adäquaten, zeitgemäßen Auswegen<br />
aus der Alienation. <strong>De</strong>nn der Schlamassel ist anno<br />
2013 immer noch der, der von Sun Ra definiert und<br />
von Musikern wie George Clinton und Drexciya thematisiert<br />
wurde: Wo ist der Weg aus der Diaspora?<br />
Auf den folgenden Seiten plädieren Ras G und Janelle<br />
Monáe für eine Wiederentdeckung des Weltraums.<br />
Nicht als Fluchtpunkt, sondern als Sprungbrett.<br />
"<strong>De</strong>nk an Trayvon Martin", sagt Raumschiffbauer<br />
Ras G im Interview. "Viele Leute hier unten erwarten<br />
Gerechtigkeit von ungerechten Menschen, aber das<br />
ist Bullshit. Wir leben hier mit dem Teufel und der wird<br />
nicht für Rechtschaffenheit sorgen." Ras G schließt<br />
an Sun Ra an und sucht mit seinem Afrikan Space<br />
Program im Weltraum eine zweite Erde - und auch einen<br />
zweiten HipHop, der sich nicht in Duldungsposen<br />
der Ermächtigung wirft. Janelle Monáe geht den<br />
andere Weg: <strong>De</strong>r Weltraum muss in die Charts, der<br />
Afrofuturismus raus aus dem Jazz, rein in den Pop.<br />
<strong>De</strong>nn in der Mitte der Menschen entspringt ein Fluss<br />
in dem alles zerfließen wird: "Meine Platte wird Leute<br />
zusammenbringen. Ich sehe Androiden, Cyborgs,<br />
Menschen. Ich interessiere mich nicht für einen roten<br />
oder blauen, sondern für einen lilafarbenen Staat."<br />
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