Wochenblick Ausgabe 13/2016
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2<br />
Gefängnisse<br />
platzen bald<br />
Hinter Österreichs schwedischen<br />
Gardinen wird es eng:<br />
Rund 9.000 Häftlinge finden<br />
derzeit dort Platz – doch am<br />
heurigen 1. Juni wurden bereits<br />
8.858 Insassen gezählt! Hinzu<br />
kommt: Nur 45,55 Prozent der<br />
Häftlinge sind Österreicher,<br />
21,10 Prozent kommen dagegen<br />
aus EU-Ländern und ein<br />
Drittel aus Drittstatten. Justizminister<br />
Wolfgang Brandstetter<br />
(Bild) will jetzt durchgreifen:<br />
Seit 2008 gibt es für EU-Ausländer<br />
eine Regelung, nach<br />
der diese ihre Haftstrafe in<br />
der Heimat absitzen müssen.<br />
Praktisch spielt das kaum eine<br />
Rolle. 819 Häftlinge kommen<br />
allein aus Bulgarien, Rumänien,<br />
Ungarn oder der Slowakei. Mit<br />
Vertretern dieser Staaten traf<br />
sich Brandstetter. Sein Ziel: „In<br />
Zukunft sollten die Verfahren<br />
schneller abgewickelt werden.“<br />
Rechte und linke Demonstranten<br />
konnten von<br />
der Polizei am vergangenen<br />
Wochenende nur mit<br />
Mühe auseinander gehalten<br />
werden. Als vermummte<br />
Linksextremisten mit Steinen<br />
und Flaschen auf die<br />
Foto: Wikimedia / Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres / CC BY 2.0<br />
Sonne, Sterne und kein Mond<br />
Um zum Blickfang zu werden, hätte es der<br />
Sternen- und Sonnen-Tätowierung bei<br />
dieser drallen Schönheit gar nicht mehr<br />
bedurft. Auch ohne diesen Körperschmuck<br />
werden die Sinne der<br />
Betrachter schon genug gereizt.<br />
Nach Demo: Wiener<br />
Polizei unter Beschuss<br />
Neuer ORF-Chef müsste verstimmte Medienorgel reparieren<br />
Eldorado der Beschönigungen<br />
Auf dem Wiener Küniglberg<br />
tobt der Kampf um den<br />
ORF-Chefsessel. Am 9. August<br />
bestellt der Stiftungsrat<br />
den neuen Oberspieler der<br />
zur Zeit ziemlich verstimmten<br />
heimischen Medienorgel,<br />
die dringend eine Reperatur<br />
benötigt. Denn in Zukunft<br />
sollte das öffentlich rechtliche<br />
Fernsehen wieder die Realität<br />
abbilden und nicht eine Wirklichkeit,<br />
die man sich dort<br />
wünscht.<br />
Polizei los gingen, entschied<br />
sich diese für den Einsatz von<br />
Pfefferspray. Grün-Abgeordnete<br />
Birgit Hebein sieht den<br />
„aggressiven Pfeffersprayeinsatz<br />
der Polizei“ gegen linke<br />
Randalierer nicht ein. (Mehr<br />
dazu auf Seite 21.)<br />
Das findet auch der österreichische<br />
Kabarettist Alfred Dorfer,<br />
der zu diesem Thema in<br />
der deutschen Wochenzeitung<br />
„Die Zeit“ über den ORF sagt:<br />
Es werde dort nicht so sehr berichtet,<br />
vielmehr könne man in<br />
einem Eldorado der Beschönigungen<br />
schwelgen. Vor allem<br />
spielt er damit auf den Internet-Auftritt<br />
des ORF an. Dort<br />
werde ein Schaufensterland<br />
abgebildet... So verschwand<br />
auf ORF.at. „sehr schnell der<br />
Begriff Flüchtling aus den<br />
Berichten“, erläutert Dorfer:<br />
„Plötzlich gab es keine mehr,<br />
nur Schutzsuchende.“ Diese<br />
Materie, nämlich Flüchtlinge<br />
und Asyl, sei fast nicht mehr<br />
durchschaubar, findet auch der<br />
Grüne ORF-Stiftungsrat Wilfried<br />
Embacher und fragt sich:<br />
„Wie kann sich der Innenminister<br />
einfach hinstellen und<br />
irgendetwas behaupten?“ Und<br />
weil die Innenminister in dieser<br />
Frage inhaltlich völlig blank<br />
gewesen seien, auch Mikl-Leit-<br />
ner, wünscht sich Embacher<br />
in der „Presse“ einen ORF, der<br />
sagt, wie es ist. „Man muss sich<br />
fragen: „Will man einen ORF<br />
der das System begleitet – oder<br />
einen, der unangenehme Fragen<br />
stellt.“<br />
Das System Faymann habe einen<br />
möglichst unkritischen<br />
ORF kultiviert und die Boulevardblätter<br />
habe er sich mit<br />
Anzeigen gekauft, erläutert der<br />
Stiftungsrat. Doch man hätte<br />
sich auch im ORF fragen müssen:<br />
„Was ist da los? Ist das das<br />
System, das wir haben wollen?<br />
Und wenn ja, wohin<br />
führt uns<br />
das?“<br />
Foto: Flickr, Paulo Ebling (CC BY-NC-ND 2.0)<br />
BREXIT – Am 23. Juni findet die historische Abstimmung statt:<br />
Großbritannien entscheidet über EU-Austritt: Studien<br />
widerlegen zahlreiche falsche EU-Mythen<br />
„Ohne EU gehen wir unter!“ - Diese Aussage hört man von den meisten EU-Befürwortern. In Großbritannien<br />
gibt es nun angesichts der anstehenden Abstimmung zahlreiche Studien, die dieses beliebte<br />
Argument wiederlegen. Allein schon die Milliardenzahlungen an Brüssel könnten in die heimische Wirtschaft<br />
investiert werden und diese ankurbeln. Eine privat finanzierte Studie der Initiative „Business for<br />
Britain“ kommt zum Ergebnis, dass Großbritannien nach dem EU-Austritt „aufblühen“ würde.<br />
Foto: Wikimedia / PolizeiBerlin<br />
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