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INTERNETKOMPETENZ

DIVSI-Internet-Milieus-2016

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Für die Bevölkerung sind Fragen zur Sicherheit im Internet in den letzten vier Jahren immer wichtiger<br />

geworden. Gleichzeitig bezweifeln zwei Drittel (68 Prozent) der Menschen, dass Datensicherheit<br />

im Internet überhaupt möglich sei (2012 war dies mit 55 Prozent nur etwas mehr als die Hälfte).<br />

Die Skepsis, dass Datensicherheit im Internet überhaupt möglich ist, steht nicht im Widerspruch<br />

zum grundsätzlichen Internet-Optimismus; es hat sich vielmehr eine pragmatische Grundhaltung<br />

in Sicherheitsfragen etabliert: Den Menschen ist bewusst, dass die Internetnutzung Risiken birgt,<br />

gleichzeitig ist es für sie unverzichtbar, online zu sein.<br />

Die Verantwortung für Sicherheit im Internet sehen die Menschen in Deutschland sowohl bei Unternehmen<br />

und Staat, als auch bei sich selbst:<br />

■ Bei Sicherheitsfragen schreibt sich ein Großteil der Bevölkerung Eigenverantwortung zu: 82<br />

Prozent sagen, dass jeder selbst für Sicherheit im Internet sorgen müsse.<br />

■ Unternehmen und Staat sehen die Befragten ebenso klar in der Pflicht. Es bestehen jedoch erhebliche<br />

Vertrauensdefizite gegenüber diesen Akteuren:<br />

■ 88 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Unternehmen für einen besseren Datenschutz<br />

sorgen müssen. Gleichzeitig gehen 48 Prozent davon aus, dass große Anbieter von<br />

Online-Diensten nicht sorgfältig mit persönlichen Daten umgehen. 74 Prozent empfinden es<br />

als Gefahr, dass Großkonzerne wie Google oder Facebook immer mehr Daten von Internetnutzern<br />

sammeln.<br />

■ 70 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass der Staat aktiv für Sicherheit im Internet sorgt.<br />

Dabei zeigen sich jedoch Zweifel im Hinblick auf die Umsetzbarkeit: 66 Prozent der Befragten<br />

glauben, dass der Staat diesem Auftrag nicht gerecht werden und die Bürger nicht vor den<br />

Gefahren im Internet schützen kann.<br />

Das Online-Verhalten der Bevölkerung in Deutschland erscheint teilweise widersprüchlich. Die<br />

Befragten handeln scheinbar nicht immer nach den selbstgesetzten Maßstäben:<br />

■ 74 Prozent der Onliner vermuten, dass Informationen, die sie im Internet hinterlassen, prinzipiell<br />

von Unternehmen zu Geld gemacht werden. Diese Praxis lehnt ein Großteil der Onliner mit Blick<br />

auf die eigenen Daten ab: Nur 21 Prozent können sich vorstellen, einen Tausch von persönlichen<br />

Daten gegen Online-Services (wie z.B. Apps) einzugehen. Gleichzeitig werden Online-Dienste,<br />

bei denen entsprechende Daten qua Nutzung automatisch preisgegeben werden (z.B. Messenger-Dienste)<br />

besonders intensiv genutzt.<br />

■ 64 Prozent der Internetnutzer sagen, dass man sich an einen freieren Umgang mit Daten gewöhnen<br />

müsse. Gleichzeitig möchten selbst diese Personen nicht, dass persönliche Daten von ihnen<br />

im Internet zu finden sind.<br />

Digital Detox ist kein Trend für Intensiv-Onliner. Insbesondere Personen, die überdurchschnittlich<br />

viel Zeit im Netz verbringen, haben ein deutlich weniger ausgeprägtes Bedürfnis nach einer Online-Auszeit<br />

als Menschen, die eher selten online sind.<br />

DIVSI Internet-Milieus 2016 − Die digitalisierte Gesellschaft in Bewegung<br />

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