B&C_JAHRESBERICHT_2015_web
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B & C | JAHRBUCH <strong>2015</strong><br />
Es ist ein Alarmsignal, wenn ein Unternehmen,<br />
das aus den Trümmern der verstaatlichten<br />
Industrie zu einem weltweit anerkannten Player<br />
entwickelt werden konnte, bei Investitionsentscheidungen<br />
für den Industriestandort Österreich<br />
zögern muss. Es ist beunruhigend, dass es<br />
in Österreich und in Europa kein Grundkonzept<br />
und keine allgemein<br />
akzeptierten Ziele<br />
gibt, wohin sich<br />
die Staaten und die<br />
Gesellschaft wirtschafts-<br />
und demokratiepolitisch<br />
entwickeln<br />
sollen. Ohne<br />
Ziele werden nur<br />
unter kurzfristigem<br />
Horizont Symptome<br />
kuriert. Es ist ein<br />
weiteres Alarmsignal<br />
und Folge der verbreiteten<br />
Ziel- und<br />
Mutlosigkeit, auch in<br />
der Politik, dass bei<br />
guter Konjunktur und<br />
niedrigen Zinsen die<br />
Staatsschulden rascher wachsen als das BIP. Der<br />
Stillstand bei der weiteren Entwicklung unseres<br />
Landes gefährdet die Wirtschaft, insbesondere<br />
die Industrie. Es fehlt ein Bekenntnis zur Bedeutung<br />
der Industrie für die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Standortes und damit des<br />
Wohlstandes der Österreicher. Noch mehr als<br />
Bekenntnisse fehlen Taten! Gerade eine Volkswirtschaft<br />
wie die österreichische kann ohne<br />
Industrie nicht erfolgreich bleiben.<br />
Wir benötigen Rahmenbedingungen, die Anreiz<br />
für Investitionen bieten, eine Konzentration<br />
der staatlichen und mehr private Initiativen für<br />
Forschung und Entwicklung und vor allem auch<br />
einen funktionierenden und attraktiven Kapitalmarkt.<br />
Dieser ist keine Spielwiese für Zocker,<br />
sondern eine wichtige Lebensader für die Finanzierung<br />
von Unternehmen, denn die Banken<br />
haben viel von ihrer historisch gewachsenen<br />
Kreditfinanzierungsfähigkeit eingebüßt.<br />
Die B&C wird die Umsetzung des Stiftungszweckes<br />
– die Förderung der österreichischen<br />
Industrie – zukunftsorientiert fortsetzen: durch<br />
weitere Professionalisierung der Arbeit in den<br />
Aufsichtsräten, dort insbesondere durch sorgfältige<br />
Auswahl und Begleitung der Vorstände im<br />
ständigen Dialog und durch die Beteiligung an<br />
Early-stage-Unternehmen,<br />
von denen<br />
wir neue Geschäftsmodelle<br />
lernen können.<br />
Wir sind offen<br />
und bereit für neue<br />
Beteiligungen, auch<br />
an traditionellen<br />
Industrieunternehmen,<br />
unser Fokus<br />
wird jedoch auch auf<br />
der Entwicklung der<br />
Kernbeteiligungen<br />
bleiben. Große<br />
Anliegen sind uns<br />
die weitere Entwicklung<br />
des Houskapreises,<br />
den wir 2016<br />
um die Kategorie<br />
KMU erweitert haben, sowie der heuer erstmals<br />
zu vergebende Bildungspreis – der größte Pädagogikpreis<br />
Österreichs. Wir fördern Forschung<br />
und deren Vermittlung, weil nur Innovationen<br />
zukünftige Wertschöpfung ermöglichen.<br />
Für die vergangenen fünfzehn Jahre wollen wir<br />
uns bei allen jenen und vielen bedanken, die<br />
zur Entwicklung der B&C Gruppe beigetragen<br />
haben. Wir schätzen den Beitrag jedes Einzelnen<br />
zum gemeinsamen Erfolg. Wir sind stolz auf das<br />
Erreichte und schöpfen daraus unsere Zuversicht<br />
für die Zukunft!<br />
WOLFGANG HOFER<br />
Mitglied<br />
des Stiftungsvorstandes<br />
GEORG BAUTHEN<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
des Stiftungsvorstandes<br />
ERICH HAMPEL<br />
Vorsitzender des<br />
Stiftungsvorstandes<br />
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