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Jahrbuch Bauhaus Luftfahrt 2015

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32 alternative fuels<br />

Mikroalgen:<br />

Standortspezifische<br />

Temperatur-Modellierung<br />

in Photobioreaktoren<br />

Microalgae:<br />

Site-specific temperature<br />

modelling of<br />

photobioreactors<br />

Die energetische Nutzung von Mikroalgen ist<br />

Gegenstand intensiver Forschungsarbeiten. Neben<br />

der Licht- und Nährstoffverfügbarkeit ist die Kultivierungstemperatur<br />

für das Algenwachstum maßgeblich.<br />

Insbesondere das Über- oder Unterschreiten<br />

der Schwellenwerte 40 °C und 0 °C kann zu<br />

signifikanten Produktionseinbußen führen. Die<br />

Kenntnis des zeitlichen Verlaufs der Kultivierungstemperatur<br />

ist daher von großer Bedeutung.<br />

Wissenschaftler bei <strong>Bauhaus</strong> <strong>Luftfahrt</strong> haben<br />

ein detailliertes Temperaturmodell für ein Feld vertikaler<br />

Flachplatten-Photobioreaktoren entwickelt.<br />

Die Anwendung des Modells auf Standorte in den<br />

USA über den Verlauf eines ganzen Jahres und<br />

unter Verwendung lokaler Wetterdaten zeigte, dass<br />

die Algen starken Temperaturschwankungen ausgesetzt<br />

sind. Standorte mit mediterranem Klima (zum<br />

Beispiel Santa Barbara, CA) bieten gute Wachstumsbedingungen.<br />

Im Gegensatz dazu stellen häufig<br />

auftretende Temperaturspitzen von über 40 °C in<br />

sehr sonnigen und heißen Gegenden eine Herausforderung<br />

dar (zum Beispiel Phoenix, AZ). Weiterhin<br />

zeigte sich als zentrales Ergebnis der Simulation,<br />

dass die gegenseitige Abschattung der Reaktoren<br />

einen großen Einfluss auf die Reaktortemperatur<br />

hat: Temperaturspitzen werden abgeschwächt, was<br />

zu einem gleichmäßigeren Temperaturprofil führt.<br />

Gleichzeitig bewirkt die Abschattung jedoch eine<br />

Verringerung der Lichtintensität im photosynthetisch<br />

nutzbaren Spektralbereich.<br />

Zukünftige Arbeiten werden sich auf die Koppelung<br />

des entwickelten Temperaturmodells mit einem<br />

spezifischen Wachstumsmodell für Mikroalgen<br />

konzentrieren, um eine Abschätzung der potenziellen<br />

Erträge in Abhängigkeit von Standort, Reaktordesign<br />

und Anlagenkonfiguration zu ermöglichen.<br />

Flachplatten-<br />

Photobioreaktoren<br />

im<br />

Algentechnikum<br />

auf dem Ludwig<br />

Bölkow Campus,<br />

Taufkirchen<br />

(Foto: Mit freundlicher<br />

Genehmigung der Technischen<br />

Universität München)<br />

Flat panel<br />

photobioreactors<br />

in the Algentechnikum<br />

(algae<br />

research facility)<br />

on Ludwig<br />

Boelkow Campus,<br />

Taufkirchen<br />

(Photo: Courtesy of<br />

Technische Universität München)<br />

Cultivation of microalgae as biofuel feedstock is<br />

subject to international R&D efforts. In addition<br />

to light intensity and nutrient concentration, algal<br />

cell growth crucially depends on the temperature<br />

of the cultivation medium, and values exceeding<br />

40 °C or below 0 °C can result in heavy yield<br />

losses. Detailed knowledge of the cultivation<br />

temperature as function of reactor dimensions<br />

and geographic location is therefore required.<br />

Researchers at <strong>Bauhaus</strong> <strong>Luftfahrt</strong> have developed<br />

a temperature simulation model for an array<br />

of vertical flat panel photobioreactors (PBRs). This<br />

model is based on a balance of all relevant heat<br />

fluxes, including first-order reflections and mutual<br />

shading of reactor panels.<br />

Application of the model for potential cultivation<br />

sites in the U.S., using local weather data<br />

covering an entire year, showed that algae cultivated<br />

in outdoor PBRs are exposed to strong temperature<br />

variations. Locations with Mediterranean<br />

climates (for example, Santa Barbara, CA)<br />

offer favourable growth conditions. In contrast,<br />

frequent occurrence of temperature peaks above<br />

40 °C during summer times renders cultivation at<br />

very sunny and hot locations challenging (for<br />

example, Phoenix, AZ). It is important to note that<br />

mutual shading of reactor panels was found to<br />

have a great impact on the reactor temperature:<br />

High-temperature peaks are mitigated, resulting<br />

in a more homogeneous temperature profile.<br />

However, at the same time, shading reduces the<br />

intensity of photosynthetically relevant light in<br />

the reactor.<br />

Future work will focus on coupling the developed<br />

temperature model with a specific growth<br />

model for microalgae in order to assess potential<br />

biomass yields as function of location, reactor<br />

design and plant configuration.

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