Tagungsdokumentation Life Balance Day 2015
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Trends im Betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
Gesunde und motivierte Mitarbeiter sind der Schlüssel<br />
für nachhaltigen Unternehmenserfolg<br />
Theoretische Grundlagen<br />
Der Begriff „Betriebliches Gesundheitsmanagement“<br />
wird in der betrieblichen Praxis oftmals unterschiedlich<br />
aufgefasst und verwendet; auch in der<br />
wissenschaftlichen Literatur existiert hierzu kein<br />
einheitliches Begriffsverständnis.<br />
Eine oft zitierte und für den Einstieg in die Thematik<br />
geeignete Definition liefern Badura et al. (2010, S. 33):<br />
„Unter Betrieblichem Gesundheitsmanagement verstehen<br />
wir die Entwicklung betrieblicher Strukturen und<br />
Prozesse, die die gesundheitsförderliche Gestaltung<br />
von Arbeit und Organisation und die Befähigung zum<br />
gesundheitsfördernden Verhalten der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zum Ziel haben.“ Bei näherer Betrachtung<br />
der Definition wird deutlich, dass betriebliche<br />
Strukturen und Prozesse eine wich tige Rolle im Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement einnehmen. Diese gilt<br />
es zu entwickeln, womit organisatorische Aspekte und<br />
das Management in den Vordergrund gestellt werden.<br />
Dies setzt ein entsprechendes Vorgehen voraus, welches<br />
sich im Idealfall an den Kernprozessen Diagnose,<br />
Planung, Intervention und Evaluation (in Anlehnung an<br />
den PDCA-Zyklus) ausrichtet (Walter 2010). So wird im<br />
ersten Schritt „Diagnose“ eine systematische Erfassung<br />
der Gesundheit von Mitarbeitern (physisch als auch<br />
psychisch) und den gesundheitsrelevanten Bedingungen<br />
vorgenommen. Anschließend gilt es, Handlungsbedarfe<br />
zu ermitteln, um darauf aufbauend messbare<br />
Zielkriterien festzulegen. Diese dienen im weiteren<br />
Verlauf und dem zweiten Schritt „Planung“ als Zielkriterien<br />
für die nachfolgenden Maßnahmen. Dabei ist zu<br />
beachten, dass die Bedürfnisse der Mitarbeiter und die<br />
Unternehmensziele hinsichtlich der gesundheitsfördernden<br />
Interventionen in Einklang gebracht werden<br />
und in Form von messbaren Zielen (personen- und organisationsbezogenen)<br />
definiert werden. Zudem bildet<br />
die konzeptionelle Planung und Vorbereitung der<br />
Maßnahmen die Grundlage für den dritten Schritt<br />
„Intervention“, bei dem die Durchführung und Steuerung<br />
der geplanten Projekte zur Gesundheitsförderung<br />
letztendlich umgesetzt werden.<br />
Der vierte und letzte Schritt „Evaluation“ dient zum<br />
einen der Überprüfung der Ergebnisse und Zielerreichung<br />
und zum anderen der Struktur- und Prozessevaluation,<br />
um mögliche Verbesserungsmaßnahmen<br />
für das Betriebliche Gesundheitsmanagement zu identifizieren<br />
(Abbildung 1).<br />
21