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Saale-Holzland-Echo Ausgabe 7

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SAALE-HOLZLAND ECHO<br />

WAHLKREIS MIKE HUSTER LANDTAG<br />

Landtag beschließt Vorschaltgesetz<br />

Auf dem Weg zu zukunftsfähigen Strukturen!<br />

Fortsetzung von der Titelseite:<br />

Die sachliche Abwägung aller Argumente<br />

sollte im Vordergrund stehen.<br />

Nun - in Thüringen hat sich diese<br />

Erkenntnis noch nicht durchgesetzt,<br />

sonst wären wir vermutlich mit der<br />

Reform auch schon seit Jahren weiter.<br />

Akteure der AG „Selbstverwaltung“<br />

bezweifelten bei der Anhörung<br />

im Landtag sogar, dass es einen demografischen<br />

Wandel in Thüringen<br />

überhaupt gibt. Dabei sprechen die<br />

Zahlen deutlich genug: Seit seiner<br />

Gründung im Jahre 1990 hat der Freistaat<br />

etwa 400.000 Einwohner verloren,<br />

das entspricht einem Bevölkerungsrückgang<br />

um etwa 18%. Allein<br />

im Landkreis Greiz und im Altenburger<br />

Land sanken die Einwohnerzahlen<br />

jeweils um etwa 40.000, ebenso<br />

in Gera. Damit verlor die einst zweitgrößte<br />

Stadt Thüringens mehr als ein<br />

Viertel ihrer Einwohner! Die absoluten<br />

Zahlen im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />

liegen zwar deutlich niedriger, doch<br />

ist auch hier ein Bevölkerungsschwund<br />

nicht zu leugnen. Und noch<br />

eines ist klar: Der Geburtenknick in<br />

den 1990er Jahren und der Wegzug<br />

einer ganzen Generation junger Menschen<br />

wird zu einem weiteren Bevölkerungsrückgang<br />

führen. Mütter,<br />

die nicht da sind, bekommen eben<br />

auch in Zukunft keine Kinder. Trotz<br />

Zuwanderung, trotz der mittlerweile<br />

zu beobachtenden Rückkehrbewegung<br />

und trotz leicht steigender Geburtenzahlen<br />

wird es in weiten Teilen<br />

Foto: Marie Kleinert<br />

Thüringens in den nächsten Jahren<br />

weiterhin hohe Sterbeüberschüsse<br />

geben. Die Bevölkerung altert, und<br />

in zunehmendem Maße fehlen Fachkräfte<br />

für die heimische Wirtschaft.<br />

Allein n den nächsten zehn Jahren<br />

werden in Thüringen 200.000 Menschen<br />

in sozialversicherungspflichtiger<br />

Beschäftigung in Rente gehen<br />

und müssen ersetzt werden, um das<br />

heutige Niveau unserer Wirtschaftskraft<br />

und somit auch der Steuerkraft<br />

unserer Gemeinden zu erhalten.<br />

Zudem erfordert eine im Schnitt älter<br />

werdende Bevölkerung Veränderungen<br />

der gesamten Infrastruktur,<br />

ebenso in den Bereichen Wohnen,<br />

Gesundheit und ÖPNV. Die öffentlichen<br />

Haushalte müssen entsprechend<br />

angepasst werden, doch darf<br />

das nicht zu zu Lasten der Bildung,<br />

Kultur oder Kindertagesstätten führen.<br />

Die Aufnahme neuer Schulden<br />

stellt angesichts sinkender Bevölkerungszahlen<br />

ebenfalls keinen Ausweg<br />

dar.<br />

Da sich Thüringens Einnahmen ab<br />

2020 signifikant verändern werden,<br />

wird sich auch die derzeitige Finanzierung<br />

der Thüringer Gemeinden<br />

verändern, denn diese ist stark von<br />

der Leistungskraft des Landes abhängig.<br />

In den jetzigen kleinen Strukturen<br />

sind damit Konflikte vorprogrammiert.<br />

Kurz gesagt: Zu geringe Finanzkraft<br />

der Gemeinden im Schnitt, mit steigender<br />

Tendenz zur Not. Und jeder<br />

verlorene Einwohner verstärkt den<br />

Lottomittel wurden gut investiert - Brunnen wird in Orlamünde saniert<br />

Seit über fünf Jahren sammeln fleißige Orlamünder BürgerInnen Geld,<br />

um den Rathausbrunnen Orlamünde zu erneuern. Die vom Land Thüringen<br />

überwiesenen Lottomittel in Höhe von 3.000€ beglichen nun die<br />

letzten Kosten für die Fertigstellung des Projektes. Die Gesamtkosten für<br />

die Sanierung des Rathausbrunnens belaufen sich auf etwa 10.000€. Dies<br />

allein durch Spenden zusammenzubekommen, war gar nicht so einfach.<br />

Deswegen freuten sich der Freundeskreis, der Verein für Brauchtumspflege<br />

und der Bürgermeister umso mehr, dass die beantragten 3.000€ Lottomittel<br />

vom Land gewährt wurden. Von der guten Verwendung der Gelder<br />

überzeugte sich auch der Landtagsabgeordnete Mike Huster (DIE LINKE).<br />

Er war begeistert von dem neu geschaffenen idyllischen Erholungsort.<br />

Druck auf das Finanzierungssystem.<br />

Die Kritiker der Reform leugnen die<br />

Herausforderungen und bezweifeln<br />

die zu geringe Leistungsfähigkeit vieler<br />

Strukturen, die sich ja schließlich<br />

bewährt hätten. Das Land solle alles<br />

so lassen wie es ist und einfach pro<br />

Jahr 200 Mio. Euro an die Kommunen<br />

mehr geben.<br />

Da für unsere Analyse auf der Seite<br />

der Landesregierung die Bevölkerungsprognose<br />

eine wichtige Grundlage<br />

darstellt, sehen wir auch, dass<br />

das von der CDU Gewollte kein Ausweg<br />

sein kann. Denn der demografische<br />

Wandel geht weiter, ob wir das<br />

nun wahrhaben wollen oder nicht. Es<br />

ist schade um die bisher für diese<br />

Funktional-, Verwaltungs- und Gebietsreform<br />

ungenutzt verstrichenen<br />

Jahre. Aber das darf kein Grund sein,<br />

nichts zu tun. Im Gegenteil: Die Uhr<br />

tickt - wir haben nur noch vier Jahre<br />

Zeit!<br />

Neben der Verabschiedung des<br />

Vorschaltgesetzes hat der Thüringer<br />

Landtag noch im Juni in erster<br />

Lesung den Gesetzentwurf „über<br />

die Grundsätze von Funktional- und<br />

Verwaltungsreform“ beraten. Auch<br />

dieses Gesetz ist Teil des Ganzen.<br />

Ziel ist die Stärkung der Kommunen,<br />

die Neuordnung von Aufgaben und<br />

Zuständigkeiten zwischen den staatlichen<br />

Ebenen und der Übergang von<br />

einer weitgehend dreistufigen auf<br />

eine künftig zweistufige Verwaltung.<br />

Auf dieser Grundlage sollen weitere<br />

gesetzgeberische Schritte hin zu einer<br />

modernen und zukunftsfähigen<br />

Verwaltung in Thüringen erfolgen.<br />

Ebenso wichtig ist der derzeit im<br />

Landtag diskutierte Gesetzentwurf<br />

zur Stärkung der kommunalen Demokratie.<br />

Am Ende des Tages sollen<br />

nämlich bessere Möglichkeiten für<br />

die Thüringerinnen und Thüringer bestehen,<br />

sich vor Ort für ihre Belange<br />

einsetzen und mehr entscheiden zu<br />

können - in finanziell gestärkten Gemeinden.<br />

Zu hoffen wäre für ein solch komplexes<br />

wie nötiges Reformvorhaben ein<br />

breiter gesellschaftlicher Konsens.<br />

Diesen haben wir bereits zu Oppositionszeiten<br />

gegenüber der Thüringer<br />

CDU angemahnt: Sie hat bisher<br />

weitgehend alle Fakten ignoriert und<br />

aus dieser Ignoranz heraus leider<br />

auch die falschen Schlüsse gezogen.<br />

Ihrer damaligen Ministerpräsidentin<br />

Lieberknecht haben sie mit ihrer Position<br />

keinen Gefallen getan, und bis<br />

heute hat die CDU leider nichts aus<br />

ihren Fehlern gelernt.<br />

Generell gilt: Nur einfach gegen alles<br />

zu sein, macht noch keine Politik aus<br />

und ist im übrigen auch kein Beitrag<br />

zu einer gefestigten Demokratie- und<br />

Debattenkultur.<br />

Wir setzen auf den Sachverstand der<br />

Leute und wollen die Weichen für ein<br />

zukunftsfähiges Thüringen mit starken<br />

und finanziell handlungsfähigen<br />

Kommunen stellen.<br />

Mike Huster, MdL<br />

Sommerkino unterstützt<br />

Foto: Marie Kleinert<br />

Die Tradition der Sommerfilmtage<br />

war zu DDR-Zeiten nicht<br />

aus Orlamünde wegzudenken.<br />

Seit 2008 lässt der KulturVerein<br />

Orlamünde e.V. diese Tradition,<br />

bei der Filme auf einer Leinwand<br />

gezeigt und von der Freilichtbühne<br />

an der Kemenate aus geschaut<br />

werden können, wieder aufleben.<br />

Der Verein freut sich über 3.000<br />

Euro Förderung des Landes Thüringen,<br />

mit denen eine neue Ziegelbedeckung<br />

des Projektorhauses<br />

realisiert werden konnte.<br />

Von der Arbeit des Vereins überzeugten<br />

sich im Juni der Landtagsabgeordnete<br />

Mike Huster, und<br />

die Kreistagsmitglieder Doreen<br />

Amberg und Markus Gleichmann.<br />

Sie wünschten den Akteuren viele<br />

Besucher, gute Filmstunden und<br />

weiter so viel Engagement.

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