Saale-Holzland Echo - Ausgabe 3. Quartal 2015
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SAALE-<br />
HOLZLAND ECHO<br />
das politische Informationsblatt im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />
AWO Montessorihaus Zwergenland<br />
10 Jahre Kindertagesstätte Eisenberg<br />
Seite 7<br />
<strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • DIE LINKE. SHK www.die-linke-shk.de • 2. Jahrgang • <strong>Ausgabe</strong> 4<br />
Claudia Nissen-Roth<br />
Halbzeitbilanz der<br />
Kahlaer Bürgermeisterin<br />
Seite 2<br />
Leuchtenburg und die Museumsförderung<br />
LINKE: Wir brauchen eine breit aufgestellte Museumslandschaft<br />
für den <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />
Landrat mit Vereinsführung überfordert<br />
Eisenberg und Hermsdorf - Flüchtlinge im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />
Vorurteile, Fakten und Informationen zur Aufnahme.<br />
Seite 4<br />
Der Verein zur Förderung der<br />
Kinder-, Jugend-, Familienund<br />
Altenhilfe wurde im Jahr<br />
2004 zunächst als Förderverein<br />
des Schullandheimes in Renthendorf<br />
und des Jugendwohnheimes<br />
in Hermsdorf gegründet.<br />
Im Laufe der Jahre folgten<br />
weitere Aufgabenübertragungen<br />
im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe<br />
sowie die Betreibung<br />
des Kreisseniorenbüros. Für die<br />
Erfüllung seiner Aufgaben erhält<br />
der Verein in Summe einen Zuschuss<br />
von jährlich ca. 500.000<br />
€ vom Landkreis.<br />
Gemäß Vereinssatzung ist der<br />
Landrat der Vorsitzende des Vereins.<br />
Beisitzer im Vorstand sind je<br />
ein Vertreter der Schulverwaltung,<br />
des Jugendamtes und des Fachbereichs<br />
Finanzen/ Beteiligungsmanagement.<br />
Vorstandssitzungen<br />
sind dann wahrscheinlich immer<br />
auch gleich Dienstberatungen, und<br />
der Landrat kann sich als Vorsitzender<br />
quasi selbst die Förderanträge<br />
stellen bzw. führt mit sich selbst<br />
„Verhandlungen“ von Vereinsvorsitzender<br />
zu Landrat.<br />
Im Grunde genommen ist das ja<br />
eine feine Sache, wenn das Ganze<br />
nicht zu einem Selbstbedienungsladen<br />
wird und die Städte und<br />
Gemeinden finanziell belastet. Es<br />
ist im Moment unter anderem die<br />
Frage offen, warum der Verein für<br />
die Nutzung der beiden Immobilien<br />
in Hermsdorf und Renthendorf<br />
keine Miete zahlt. Es ist doch nur<br />
folgerichtig, dass wir insbesondere<br />
am Jugendwohnheim in Hermsdorf<br />
einen massiven Investitionsstau zu<br />
verzeichnen haben, wird doch im<br />
Normalfall die Kaltmiete dafür verwendet,<br />
die Gebäudesubstanz zu<br />
erhalten.<br />
Allein für die Betreibung des Jugendwohnheimes<br />
und des Schullandheimes<br />
erhält der Verein in<br />
diesem Jahr einen Kreiszuschuss in<br />
Höhe von 230.000 €, und das, obwohl<br />
insbesondere im Jugendwohnheim<br />
die Belegungszahlen Jahr für<br />
Jahr rückläufig sind.<br />
Der Verein hat es aus unserer Sicht<br />
verpasst, auf die jeweilige Situation<br />
entsprechend zu reagieren und notwendige<br />
Maßnahmen einzuleiten;<br />
er hat es aber auch bisher nicht nötig<br />
gehabt.<br />
Der Landrat scheint mit seiner<br />
Rolle als Vereinsvorsitzender auch<br />
völlig überfordert zu sein. So gab<br />
es seit 2011 erst eine Mitgliederversammlung,<br />
obwohl diese laut<br />
Satzung mindestens einmal im Jahr<br />
durch den Vorsitzenden einberufen<br />
werden müsste.<br />
Es ist bedauerlich, dass die Unfähigkeit<br />
des Vorstandes den engagierten<br />
hauptamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern nun zum<br />
Verhängnis werden kann, denn<br />
diese können am wenigsten für die<br />
scheinbar ausweglose Situation.<br />
Knuth Schurtzmann, SHK-Fraktionsvorsitzender<br />
LINKE/GRÜNE<br />
Seite 7<br />
Rot-Rot-Grün<br />
Ein Jahr nach der Wahl.<br />
Rückblick und Herausforderungen<br />
Seite 9<br />
Zeit für Chancenseher und<br />
Macher!<br />
Markus Gleichmann<br />
Kreisvorsitzender<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Schon in der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />
im Mai diesen Jahres spielte<br />
die Flüchtlingsproblematik eine<br />
große Rolle in unserer Berichterstattung.<br />
Die Lage hat sich<br />
seitdem mehr als zugespitzt.<br />
Dauerhaft ist die Landesaufnahmestelle<br />
in Eisenberg mit mehr<br />
als 700 Flüchtlingen belegt. Sie<br />
werden dort registriert, medizinisch<br />
untersucht und dann zu<br />
Unterkünften in den Freistaat<br />
vermittelt.<br />
In der öffentlichen Debatte<br />
kommt neben dem „Tagesgeschäft“<br />
der Unterbringung ein<br />
wichtiger Aspekt zu kurz: Die<br />
Möglichkeiten und Chancen,<br />
die sich durch den Zuzug der<br />
Flüchtlinge auch für uns bieten.<br />
So verließen den SHK in den<br />
letzten Jahren mehr als 11.000<br />
Menschen. Dörfer verlieren an<br />
Einwohnern, Vereine klagen<br />
über Nachwuchssorgen und Unternehmen<br />
suchen MitarbeiterInnen.<br />
Es ist an der Zeit, die Zuwanderung<br />
als Chance zu begreifen<br />
und gemeinsam etwas aufzubauen,<br />
was allen nützt!
Seite 2 • HOLZLAND ECHO • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • www.die-linke-shk.de<br />
Die Verwaltung bürgerfreundlich gemacht.<br />
3 Jahre als Bürgermeisterin in Kahla.<br />
Du bist seit 2012 Bürgermeisterin.<br />
Wie war denn die Anfangsphase?<br />
Die erste Zeit war ziemlich aufregend,<br />
weil ich nicht wusste, was<br />
mich genau erwartet. Die ersten<br />
Monate waren dann auch ziemlich<br />
schnell vorbei, und mit der Erfahrung<br />
stieg die Sicherheit bei Entscheidungen<br />
und Verwaltungsvorgängen.<br />
Hat dir deine Ausbildung als<br />
Rechtsanwältin beim Einstieg<br />
geholfen?<br />
Ja, auf jeden Fall. Am meisten haben<br />
mir natürlich meine Spezialgebiete<br />
Verwaltung- und Arbeitsrecht<br />
weitergeholfen. Neu waren für mich<br />
die Fragen der verwaltungstechnischen<br />
Umsetzung bis hin zu den<br />
politischen Prozessen, die bei einer<br />
Entscheidungsfindung zu beachten<br />
sind. Auf was man alles achten<br />
muss und wie man reagieren muss,<br />
habe ich auch nicht in den ersten<br />
Monaten gelernt, sondern nach und<br />
nach, und ich lerne immer noch<br />
hinzu. Auch jetzt gibt es Problemstellungen,<br />
die immer wieder neue<br />
Lösungsformen erfordern. Es ist<br />
wichtig, zu wissen, mit wem man<br />
wie zu sprechen hat, um etwas für<br />
die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.<br />
Kann man sich als Bürgermeisterin<br />
auch politisch verwirklichen,<br />
oder sind die Sachzwänge größer?<br />
Man hat schon, wenn man das richtige<br />
Personal hat und es koordinieren<br />
kann, die Freiheiten, Konzepte<br />
und Strategien für die Stadt zu entwickeln,<br />
oder auch einfach Ideen<br />
im Team zu besprechen und damit<br />
die Stadtpolitik zu beeinflussen.<br />
Das geht aber auch nicht gleich<br />
am Anfang, da man sich erst auf<br />
das Tagesgeschäft einstellen muss.<br />
Gerade jetzt, zur Hälfte der Amtszeit,<br />
habe ich mir auch das Personal<br />
so strukturieren können, dass<br />
ich weiß, dass ich mich auf meine<br />
Mitarbeiter 100% verlassen kann.<br />
Gibt es viele Verknüpfungspunkte<br />
mit anderen BürgermeisterInnen<br />
im SHK? Wie bist du aufgenommen<br />
wurden?<br />
Es kommt leider darauf an, welcher<br />
Partei die anderen BürgermeisterInnen<br />
angehören. Mit den ehrenamtlichen<br />
BürgermeisterInnen der<br />
Gemeinden im Umkreis gibt es<br />
eine sehr gute Zusammenarbeit<br />
auf sachlicher Ebene. Einige sind<br />
jedoch so in ihrer politischen Meinung<br />
verhaftet, dass es schwierig<br />
ist, gemeinsame Projekte zu realisieren.<br />
Ansonsten gibt es wenig Anknüpfungspunkte<br />
mit den anderen<br />
größeren Gemeinden im SHK.<br />
Was waren denn die ersten politischen<br />
Baustellen, die du bearbeitet<br />
hast?<br />
Zum einen war mir wichtig, etwas<br />
für Kinder und Jugendliche zu tun<br />
und Kahla als Modellprojekt für das<br />
Thüringer Bildungsmodell „Neue<br />
Lernkultur in Kommunen“ zu etablieren.<br />
Hierbei geht es um die<br />
Vernetzung der Strukturen der Jugendarbeit,<br />
also um die Leiter der<br />
Kindergärten, die Schuldirektoren<br />
und die Träger von Jugendarbeit.<br />
Diese haben wir nun alle an einem<br />
Tisch, um gemeinsam Projekte zu<br />
besprechen. Das hat auch gut geklappt,<br />
denn es war mir wichtig,<br />
dass jeder mit jedem arbeitet und<br />
das Gegeneinander der vorhergehenden<br />
Jahre aufhört.<br />
So habe ich auch versucht, die Unternehmen<br />
der Stadt an einen Tisch<br />
zu bringen bzw. die Zusammenarbeit<br />
zwischen der Verwaltung und<br />
den Unternehmern wieder zu verbessern.<br />
Denn es heisst ja auch immer,<br />
dass wir Linken mit der Wirtschaft<br />
nichts zu tun haben wollen.<br />
Diese Ängste wollte ich abbauen,<br />
und das hat auch wunderbar funktioniert.<br />
Ein Ziel ist es, auch die Verwaltung<br />
bürgerfreundlicher zu machen. An<br />
den Öffnungszeiten an sich lässt<br />
sich leider nicht viel machen, weil<br />
ich durch die finanzielle Lage der<br />
Stadt nicht mehr Personal einstellen<br />
kann. Alle Mitarbeiter sind jedoch<br />
bereit, durch Arbeitszeitverschiebungen<br />
die Bürger zu bedienen<br />
und damit bessere Sprechzeiten zu<br />
gewährleisten. Die Mentalität, dass<br />
wir ein Dienstleister für die Bürger<br />
und Bürgerinnen sind, habe ich versucht,<br />
zu etablieren. Ich denke, es<br />
ist mir auch zu größten Teilen gelungen.<br />
Wichtig ist auch, dass die<br />
Menschen gleichberechtigt sind,<br />
das heisst, wenn ein Anliegen vorliegt,<br />
wird es bearbeitet, egal von<br />
vom es kommt. Wenn möglich, wird<br />
es umgesetzt, und wenn es leider<br />
nicht geht, geht es halt nicht.<br />
Wird dieser Mentalitätswechsel honoriert?<br />
Es wird honoriert von denjenigen,<br />
die früher eher Probleme mit ihren<br />
Anliegen bei der Verwaltung hatten,<br />
weil sie wahrscheinlich als nicht so<br />
wichtig angesehen wurden. Hier<br />
gibt es sehr positive Rückmeldungen.<br />
Teilweise gibt es sogar Erstaunen,<br />
dass SachbearbeiterInnen zurückrufen<br />
und sich um ihre Belange<br />
kümmern. Oftmals hören wir dann<br />
„Das ist ja früher nie passiert“.<br />
Auf der anderen Seite sind natürlich<br />
die verärgert, die früher ihre Vorteile<br />
hatten und jetzt genauso behandelt<br />
werden wie jeder andere.<br />
Wie steht es im allgemeinen mit<br />
der Bürgerbeteiligung?<br />
Ich habe erst einmal die Vorschriften<br />
der Thüringer Kommunalordnung<br />
angewandt und die Bürgerversammlung<br />
wieder durchgeführt.<br />
Auch wenn große Bauprojekte<br />
anstehen, versuche ich alle Beteiligten<br />
zu Wort kommen zu lassen.<br />
Mir ist die Offenheit wichtig, um vor<br />
Beginn einer Maßnahme Klarheit<br />
für alle Seiten herzustellen.<br />
Bringen sich die Bürgerinnen<br />
und Bürger nun stärker ein?<br />
Die Einwohnerversammlungen<br />
waren gut besucht. Das lag sicher<br />
auch an den für die Stadt Kahla brisanten<br />
Themen. Letztes Jahr ging<br />
es um den Neubau eines Einkaufsmarktes.<br />
Es kommt auch immer<br />
auf die Thematik an, die diskutiert<br />
wird. Zugenommen haben Briefe<br />
und Hinweise mit Verbesserungsvorschlägen<br />
und Kritiken. Die Menschen<br />
merken, dass sie ernstgenommen<br />
werden, und dadurch ist<br />
die Beteiligung größer.<br />
Claudia Nissen-Roth<br />
Seit 2012 Bürgermeisterin von Kahla.<br />
Baumaßnahmen sind ja immer besonders<br />
heiß diskutiert.<br />
Aktuell bereiten wir eine größere<br />
Baumaßnahme vor. Die Bibraer<br />
Landstraße muss und soll grundsaniert<br />
werden. Das wird dann die<br />
erste große Baumaßnahme in meiner<br />
Amtszeit.<br />
Hast du dir das Amt so vorgestellt?<br />
Ich bin da recht offen in das<br />
Wahlamt gegangen. Der Wahlgewinn<br />
war eine positive Überraschung.<br />
Vorstellungen hatte ich<br />
also direkt nicht. Es macht mir aber<br />
unheimlich Spaß, gerade wenn man<br />
gestalten kann, auch mit dem politischen<br />
Maßstab, den man sich selber<br />
stellt. Auf kommunaler Ebene<br />
lässt sich so wirklich etwas für die<br />
Bürgerinnen und Bürger erreichen.<br />
Man lernt in diesem Beruf jeden<br />
Tag neue Menschen kennen, und<br />
das empfinde ich als Bereicherung,<br />
die ich als Erfahrung nicht missen<br />
möchte.<br />
Du hast die Stadt Kahla in einem<br />
finanziellen Desaster übergeben<br />
bekommen. Wie kommst du damit<br />
zurecht?<br />
Das wichtigste war für mich am<br />
Anfang, für die Stelle des Kämme-
www.die-linke-shk.de • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • HOLZLAND ECHO • Seite 3<br />
rers eine Besetzung zu finden, auf<br />
die man langfristig bauen kann und<br />
die ihren Job auch gut macht. Als<br />
Stadträtin ist mir schon aufgefallen,<br />
dass die Kathi Günther ihren<br />
Job sehr gut macht. Nachdem ich<br />
im Amt war, habe ich sie daher gefragt,<br />
ob sie für diese Stelle zur Verfügung<br />
stehen würde. Sie hat dies<br />
bejaht und macht seitdem einen<br />
super Job. Sie achtet auf wirklich<br />
jedes Detail, ist sehr streng (muss<br />
man als Kämmerin auch sein) aber<br />
immer kompromissbereit. Mit ihr<br />
an der Spitze und dadurch, dass die<br />
Verwaltung wirklich gelernt hat, zu<br />
sparen, konnte die Situation schon<br />
verbessert werden. Das geht natürlich<br />
alles nicht von heute auf morgen.<br />
Wir sind jetzt soweit, dass jedes<br />
Amt die Mittel anmeldet, dann<br />
auch darauf achtet, nicht mehr auszugeben<br />
und dann auch nur die Dinge<br />
angeschafft werden, die unmittelbar<br />
gebraucht werden. Dadurch<br />
haben wir es geschafft, drei bis<br />
vier Millionen von den allgemeinen<br />
Kredit abzubauen und auch den<br />
Kassenkredit zu reduzieren. Das ist<br />
natürlich auch der gut funktionierenden<br />
Wirtschaft zu verdanken, so<br />
dass die Steuern auch so kommen,<br />
wie wir sie im Haushalt erwarten.<br />
Wir profitieren einerseits von der<br />
guten wirtschaftlichen Lage und<br />
andererseits davon, dass alle in der<br />
Verwaltung gelernt haben, sparsam<br />
mit dem umzugehen, was zur Verfügung<br />
steht.<br />
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Vereinen<br />
und der Stadt?<br />
Sie könnte besser sein. Wirklich<br />
schade ist, dass man immer wieder<br />
mit verschiedenen Thematiken und<br />
Veranstaltungen versucht, die Vereine<br />
an einen Tisch zu holen, aber<br />
leider nur wenige kommen.<br />
Liegt das an der Aktivität der<br />
Vereine, oder besteht hier kein<br />
Bedarf der Zusammenarbeit?<br />
Teils teils. Gerade die großen Vereine<br />
sind sehr aktiv, machen eine<br />
gute Kinder- und Jugendarbeit, aber<br />
jeder macht sein eigenes Ding.<br />
Vielleicht ist es auch die Kahlaer<br />
Mentalität, dass große gemeinsame<br />
Veranstaltungen nur sehr<br />
schleppend anlaufen. Ich fande das<br />
Vereinsfest vor einigen Jahren sehr<br />
gut und würde mich freuen, wenn<br />
man so etwas wieder auf die Beine<br />
stellen könnte. Wir werden weiterhin<br />
alles versuchen, um alle an einen<br />
Tisch zu bekommen.<br />
Was gibt es für Schwerpunkte in<br />
der näheren Zukunft? Was möchtest<br />
du gerne noch bewegen?<br />
Die Sanierung der schlechten<br />
Straßen, vor allem der Hermann-Koch-Straße,<br />
Schulstraße,<br />
Bachstraße -- das wären noch die<br />
großen Projekte. Der Ruf von Kahla<br />
muss unbedingt besser werden.<br />
Kahla hat viel Potential, was leider<br />
gerne übersehen wird. Die Menschen<br />
hier reden meistens auch<br />
schlechter von Kahla, als es ist.<br />
Die Innenstadt muss weiter saniert<br />
werden, aber jetzt vor allem unter<br />
der Maßgabe, eine Entwicklung<br />
anzustoßen. Was wird mit dem Einzelhandel?<br />
Die Belebung der Innenstadt<br />
ist eines der wichtigsten Themen,<br />
die aber nur langfristig und<br />
mit viel Geduld angepackt werden<br />
kann. Gastronomie und Kultur gilt<br />
es, wieder zu beleben. Wir brauchen<br />
endlich einen Flächennutzungsplan,<br />
ein Parkleitsystem und<br />
weitere Punkte. Vieles davon ist<br />
auch im Stadtentwicklungskonzept<br />
verankert, welches in vielen Bereichen<br />
mit meinen Ideen korrespondiert.<br />
Auch der Erhalt und die Sanierung<br />
des Freibades ist ein wichtiger Aspekt,<br />
den man nicht vergessen sollte.<br />
Wenn jetzt ein Investor der Stadt<br />
viel Geld zur Verfügung stellen<br />
würde, so dass die finanziellen<br />
Zwänge wegfallen. Was wären<br />
deine Wünsche?<br />
Wie eben gesagt, die Sanierung<br />
der Straßen und des Freibades. Ich<br />
hätte auch gerne eine Kehrmaschine.<br />
Das Parkplatzproblem in der<br />
Innenstadt könnte dann auch mit<br />
einem Parkhaus gelöst werden. Der<br />
Rosengarten müsste als schönes,<br />
modernes Kulturzentrum renoviert<br />
werden. Dann würden mir noch<br />
ganze viele kleine Projekte einfallen,<br />
die wir gemeinsam mit den Bürgerinnen<br />
und Bürgern entwickeln<br />
könnten.<br />
Gerade die gastronomische Situation<br />
hat sich ja eher verschlechtert<br />
in den vergangenen Jahren ...<br />
Ja leider. Der Pachtvertrag im Rosengarten<br />
läuft aus. Wir suchen<br />
auf jeden Fall nach Nachfolgern<br />
und haben auch schon Ideen. Man<br />
kann ganz viel aus diesem Gebäude<br />
machen. Hier braucht es vor allem<br />
eine bessere Bewerbung, um auch<br />
eine Nische zu finden, die von den<br />
Menschen angenommen wird. Die<br />
Lage ist eigentlich optimal. Ein Busparkplatz<br />
in der Nähe müsste noch<br />
gefunden oder geschaffen werden.<br />
Die Erhaltung des Rosengartens als<br />
kommunaler Veranstaltungsort ist<br />
mir sehr wichtig.<br />
Touristisch ist Kahla noch eher<br />
ein kleines Licht. Wie siehst du<br />
hier die Chancen, das zu verbessern?<br />
Gerade wenn man im Sommer<br />
aufmerksam den Markt beobachtet,<br />
sieht man eine nicht geringe<br />
Anzahl von Tagestouristen, die die<br />
Stadt erkunden. Vereinzelt kommen<br />
auch Reisebusse, die Kahla<br />
als Zwischenstopp ansteuern. Man<br />
merkt schon, dass da ein Potential<br />
ist. Man muss es jedoch auch nutzen.<br />
Wir möchten auch ein eigenes<br />
Stadtmarketing etablieren. Das ist<br />
natürlich von der finanziellen Lage<br />
abhängig.<br />
Die neue Landesregierung hat<br />
sich vorgenommen, eine Funktional-,<br />
Verwaltung- und Gebietsreform<br />
auf den Weg zu bringen.<br />
Kahla ist ja ein Paradebeispiel<br />
für die aktuelle Situation. Zwei<br />
Verwaltungen (Stadt Kahla und<br />
VG Südliches <strong>Saale</strong>tal) sitzen<br />
Luftlinie nur 500 meter entfernt<br />
voneinander. Wie siehst du das?<br />
Ich möchte jetzt erst einmal das<br />
Vorschaltgesetz abwarten, um Klarheit<br />
zu bekommen, was genau gewollt<br />
ist. Hier für das Umland, also<br />
für die Dörfer rundherum, muss<br />
eine sinnvolle Lösung gefunden<br />
werden. Mir würde da ein Verwaltungskonstrukt<br />
vorschweben, in<br />
dem die Stadt Kahla die Aufgaben<br />
übernimmt und die umliegenden<br />
Gemeinden mit involviert sind.<br />
Die Gemeinden müssten mit ihren<br />
Problemen gehört und beachtet<br />
werden. Auf der anderen Seite können<br />
wir gemeinsam natürlich ganz<br />
anders an Aufgaben herangehen,<br />
wenn man die Größe und die Ausstattung<br />
der Bauhöfe vergleicht:<br />
Vieles wird doppelt vorgehalten,<br />
dafür fehlt es an anderer Stelle.<br />
Gebündelt könnte man hier einen<br />
Einsparungseffekt bei gleichzeitig<br />
besserer Aufgabenbewältigung erzielen.<br />
Ich setze mich auch dafür ein, dass<br />
Kahla wieder ein Mittelzentrum<br />
wird. Mein Vorgänger hat sich in<br />
diesem Punkt leider wenig bemüht.<br />
Kahla gilt als Schwerpunkt der<br />
Neonazi-Szene im SHK. Wie hast<br />
du dich darauf eingestellt?<br />
Gleich nach Amtsantritt wurde der<br />
Thüringentag der nationalen Jugend<br />
in Kahla angemeldet und durchgeführt.<br />
Das war natürlich gleich eine<br />
sehr brenzlige Situation. Man hat<br />
gemerkt, dass die Politik der Stadt<br />
in den vergangenen Jahren dazu<br />
geführt hat, dass man in der Bürgerschaft<br />
kein Engagement gegen<br />
Rechts hat. Es wurde irgendwie<br />
geduldet, es wurde weggeschaut<br />
und damit salonfähig gemacht.<br />
Jetzt haben wir das Problem, dass<br />
ein breites bürgerschaftliches Engagement<br />
nicht vorhanden ist. Die<br />
Bürgerinitiative um Heike Döbler<br />
ist sehr stark, sie machen sehr<br />
viel, stehen aber häufig alleine da.<br />
Das politische Engagement gegen<br />
Rechts wirkt sich für Frau Döbler<br />
leider negativ auf ihre Arbeit mit<br />
der „täglich Brotinsel“ aus. Somit<br />
funktioniert leider die Einschüchterung,<br />
denn viele haben Angst, sich<br />
laut zu äußern, weil sie eben sehen,<br />
dass man dann unter Umständen<br />
angegriffen und diskreditiert wird.<br />
Ich habe jetzt versucht, in meiner<br />
Verwaltung mit Schulungen auf das<br />
Problem aufmerksam zu machen,<br />
gerade im Ordnungsamt. Was gibt<br />
es für Probleme, wie erkenne ich<br />
diese und wie geht man mit dem<br />
entsprechenden Klientel um? Das<br />
sollte jetzt innerhalb der Verwaltung<br />
klar strukturiert sein.<br />
Und wir haben jetzt im Stadtrat einige<br />
Beschlüsse gefasst. Die Verwaltung<br />
nimmt per Beschluss keine<br />
Spenden von Rechtsextremen<br />
an und stellt sich damit hinter die<br />
Spendenablehnung von Vereinen<br />
wie z.B. der „täglich Brotinsel“, die<br />
dafür viel Kritik einstecken musste.<br />
Hier steht die Stadt auch beispielhaft<br />
für andere Organisationen. Das<br />
DLRG hat sich dem angeschlossen<br />
und wird auch die Spende vom<br />
Spendenschwimmen zurück geben.<br />
Als nächstes möchte ich einen Präventionsrat<br />
gründen, um alle zu<br />
diesem Thema in einem Boot zu<br />
haben. Hierzu gehören die Kirche,<br />
die Kindergärten, Schulen, Polizei,<br />
DRK, Verwaltung und gerne auch<br />
Vereine, um das Engagement auch<br />
auf breite Schultern zu verteilen. Es<br />
gibt leider noch zu wenig Engagement<br />
in der Stadt.<br />
Zum Abschluss: Noch sind es<br />
3 Jahre bis zur nächsten Wahl.<br />
Kannst du dir denn eine weitere<br />
Amtsperiode vorstellen?<br />
Ja, sogar unheimlich gerne. Der Beruf<br />
macht mir viel Spaß, trotz aller<br />
Widrigkeiten, die sich vor allem in<br />
einer psychischen Belastung niederschlagen.<br />
Es gibt immer jemanden<br />
der das, was man entscheidet,<br />
als falsch ansieht. Oft hat man auch<br />
immer mit den Leuten zu tun, die<br />
gegen einen arbeiten.<br />
Auf der anderen Seite bekommt<br />
man dann an Stellen positives Feedback,<br />
an denen man das als letztes<br />
erwartet. Das macht Mut und motiviert<br />
mich, weiterhin für diese Stadt<br />
und vor allem die Bürgerinnen und<br />
Bürger zu arbeiten.<br />
Interview: Markus Gleichmann
Seite 4 • HOLZLAND ECHO • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • www.die-linke-shk.de<br />
Der Landkreis braucht eine breit aufgestellte<br />
Museumsförderung.<br />
Vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
ist Chefsache!<br />
Die Leuchtenburg bei Kahla<br />
Nach Streit um den Ausstellungsvertrag fordert LINKE/GRÜNE Fraktion ein ganzheitliches<br />
Förderkonzept aller Museen und Gedenkstätten im SHK.<br />
Unsere Kreistagsfraktion setzt<br />
sich für eine breit aufgestellte<br />
Museumsförderung des Landkreises<br />
ein. Dafür wird es in der kommenden<br />
Kreistagssitzung am 2<strong>3.</strong><br />
September einen Antrag zur besseren<br />
Verteilung der knapp bemessenen<br />
Mittel geben, der hoffentlich<br />
eine Mehrheit auch in den anderen<br />
Fraktionen finden wird.<br />
Im Kern geht es dabei um eine<br />
Basisunterstützung der musealen<br />
Landschaft im SHK, zuzüglich einer<br />
Unterstützung, die die unterschiedlichen<br />
Besucherzahlen respektiert.<br />
Aktuell gibt es im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />
folgende vom Museumsverband<br />
anerkannte Institutionen:<br />
1. Das Keramik-Museum Bürgel,<br />
2. das Stadtmuseum Camburg,<br />
<strong>3.</strong> das Stadtmuseum „Klötznersches<br />
Haus“ und die Schlosskirche<br />
in Eisenberg,<br />
4. das Dokumentationszentrum<br />
Walpersberg-REIMAHG in Großeutersdorf<br />
und<br />
5. die Leuchtenburg in Seitenroda.<br />
Diese Museen und Institutionen<br />
erfüllen damit große Teile des vom<br />
Verband 2011 erstellten Museumsentwicklungskonzepts<br />
Thüringen,<br />
welches die grundsätzlichen<br />
Aufgaben, Öffnungszeiten, Museums-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit von<br />
Museen definiert und damit einen<br />
Qualitätsstandard setzt.<br />
Darüber hinaus gibt es weitere Ausstellungen<br />
und Museen, die einen<br />
Besucherbetrieb aufrecht erhalten.<br />
Dies sind u.a. dass Heimatmuseum<br />
„Altes Sudhaus“ in Bad Klosterlausnitz,<br />
die Heimatstube Rothenstein,<br />
die Kemenaten Orlamünde und<br />
Reinstädt, das Museum Zinsspeicher<br />
in Thalbürgel, das Wasserschloss<br />
„Fröhliche Wiederkunft“,<br />
das Stadtmuseum Kahla und die<br />
„Alte Suptur“ in Stadtroda.<br />
Der Landkreis fördert seit Jahren<br />
einzelne Museen. Der Hauptteil der<br />
Förderung liegt hier aktuell bei der<br />
Leuchtenburg in Seitenroda, da dort<br />
das einstige Kreisheimatmuseum<br />
beheimatet war. Mit dem Um- und<br />
Ausbau durch die Stiftung Leuchtenburg<br />
wurde ein neuer Schwerpunkt,<br />
die „Porzellanwelten“,<br />
gewählt, welcher durch zwölf Millionen<br />
Euro Landesmittel unterstützt<br />
wurde. Diese Entwicklung führte<br />
jedoch dazu, dass das eigentliche<br />
Kreisheimatmuseum nicht mehr<br />
existiert. Lediglich die Verwahrung<br />
und Betreuung der Ausstellungsgegenstände<br />
des Landkreises wird<br />
derzeit noch durch die Stiftung<br />
durchgeführt. Dieser Vertrag wurde<br />
auf Antrag unserer Fraktion im Juni<br />
diesen Jahres gekündigt.<br />
Für den Zweck der Verwahrung,<br />
Entleihung und wissenschaftlichen<br />
Bearbeitung der historischen Gegenstände<br />
des Landkreises muss<br />
ein neuer Vertrag geschlossen werden,<br />
der die wirklichen Leistungen<br />
anrechenbar berücksichtigt. Eine<br />
Quersubventionierung der Stiftung<br />
ist aus unserer Sicht rechtlich kritisch<br />
und nicht zielführend.<br />
Die gesamten Mittel der Museumsförderung<br />
des SHK betragen insgesamt<br />
100.000 Euro. Diese sollen<br />
nach einem noch festzulegenden<br />
Schlüssel auf alle Museen des<br />
Landkreises aufgeteilt werden, um<br />
auch die ehrenamtlich arbeitetenden<br />
Strukturen zu unterstützen. Bei<br />
der Festlegung des Verteilerschlüssels<br />
fordern wir die Wertung der<br />
Einordnung des Museumsverbandes,<br />
der regionalen Identität, der<br />
überregionalen Bedeutung und des<br />
Besucheraufkommens.<br />
Museen und Gedenkstätten sind<br />
das nationale Erbe unseres Landkreises.<br />
Die bisherige Praxis führte<br />
nicht zu einer Bewahrung und<br />
Unterstützung dieser Vielfalt. Die<br />
Brehm-Gedenkstätte in Renthendorf<br />
wurde jahrzehntelang vernachlässigt,<br />
ebenso die Schlösser<br />
in Hummelshain und Crossen,<br />
die als nationale Kulturdenkmäler<br />
überregionale Ausstrahlungskraft<br />
haben. Ehrenamtliche Initiativen<br />
und Vereine haben sich gegründet,<br />
um diese Lücke zumindest ein wenig<br />
zu schließen. Es wird Zeit, diese<br />
Menschen, die viel privates Engagement<br />
und teilweise auch privates<br />
Vermögen in eine gesellschaftliche<br />
Aufgabe investieren, mit einer neuen<br />
Vergabepraxis zu unterstützen<br />
und ihre Leistung damit zu honorieren.<br />
Der Landkreis muss sich nicht<br />
nur verbal zur Gedenk- und Erinnerungskultur<br />
bekennen, sondern<br />
dieses Bekenntnis auch finanziell<br />
untersetzen.<br />
Wenn es wirklich gelingen soll, den<br />
Tourismus im SHK als wirtschaftlichen<br />
Faktor auszubauen, kann man<br />
sich nicht nur auf einzelne Leuchttürme<br />
beschränken. Um dies zu erreichen,<br />
braucht der Landkreis eine<br />
ganzheitliche Förderrichtlinie für<br />
Museen und Gedenkstätten.<br />
Markus Gleichmann, Fraktion LINKE/GRÜNE<br />
Fraktionschef<br />
Knut Schurtzmann<br />
Der <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis hat<br />
aktuell viele Probleme zu<br />
lösen. Der rasante Anstieg der<br />
Flüchtlingszahlen, der Investitionsstau<br />
an den Schulen und<br />
bei den Kreisstraßen, die Belastung<br />
der Städte und Gemeinden<br />
durch die Erhöhung der Kreisumlage<br />
und steigende <strong>Ausgabe</strong>n<br />
vor allem im Sozialbereich<br />
sind nur einige Beispiele dafür.<br />
Der Landrat hat erkannt, dass<br />
die Verwaltung allein diese Probleme<br />
nicht mehr lösen kann<br />
und beschwört bei jeder Gelegenheit<br />
die Notwendigkeit einer<br />
vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
zwischen Verwaltung und<br />
Kreistag.<br />
Die Realität sieht jedoch völlig<br />
anders aus. Entscheidungen der<br />
Verwaltung, wie z.B. die Amtsenthebung<br />
des Eisenberger<br />
Bürgermeisters, erfahren wir oft<br />
zuerst aus der Presse, Anträge<br />
von Kreistagsfraktionen werden<br />
mit der Begründung fehlender<br />
Zuständigkeit direkt von der<br />
Tagesordnung gestimmt oder<br />
beim Landesverwaltungsamt<br />
beanstandet. Findet ein Antrag<br />
dann doch die erforderlichen<br />
Mehrheiten, „verschwindet“ er<br />
auf „unbestimmte Zeit“ in den<br />
Ausschüssen oder wird von der<br />
Verwaltung einfach nicht umgesetzt.<br />
Wenn es der Landrat mit seiner<br />
vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
ernst meint, muss er uns<br />
dies in Zukunft auch beweisen,<br />
denn schließlich trägt er die<br />
Verantwortung für das Zusammenspiel<br />
zwischen Verwaltung<br />
und Kreistag. Es wird schwer<br />
genug werden, für die schwierigen<br />
Entscheidungen zur Lösung<br />
der oben genannten Probleme<br />
die notwendigen Mehrheiten im<br />
Kreistag zu organisieren.<br />
Knuth Schurtzmann, Fraktionsvorsitzender<br />
DIE LINKE / GRÜ-<br />
NE Kreistagsfraktion im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis
www.die-linke-shk.de • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • HOLZLAND ECHO • Seite 5<br />
Kreistagsfraktion unterstützt zusätzliche Investitionsvorhaben<br />
Mit Freude und Erleichterung<br />
haben wir zur Kenntnis genommen,<br />
dass die Landesregierung<br />
in diesem Jahr ein zusätzliches<br />
Schulinvestitionsprogramm aufgelegt<br />
hat. So erhielt der <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />
weitere 1,1 Mio €, um<br />
dringend notwendige Investitionen<br />
durchführen zu können.<br />
Leider wurde bisher ein Beschlussantrag<br />
unserer Fraktion vom Dezember<br />
2013 zur Erstellung eines<br />
Schulinvestitionsprogramms nicht<br />
umgesetzt. Wir hätten heute eine<br />
vom Kreistag bestätigte Prioritätenliste<br />
haben können, die eine<br />
Auftragsvergabe deutlich vereinfachen<br />
und das Auswahlverfahren<br />
transparent darstellen würde. Eine<br />
intensive Vorberatung in den Ausschüssen<br />
fand aus Zeitgründen<br />
ebenfalls nicht statt, so dass wir<br />
nur noch entscheiden konnten, ob<br />
wir dem Vorschlag der Verwaltung<br />
zustimmen oder nicht.<br />
Wir wollten auf keinen Fall die Investitionen<br />
verzögern oder blockieren<br />
und freuen uns, dass nun<br />
folgende Baumaßnahmen in Angriff<br />
genommen werden können: Errichtung<br />
eines 2. Rettungsweges an<br />
der Grundschule „Friedensschule“<br />
in Kahla, Sanierung der Heizungsanlage<br />
an der Regelschule „Unter<br />
den Dornburger Schlössern“ in<br />
Dorndorf, die Fertigstellung der<br />
Sportanlage des Gymnasiums „J.H.<br />
Pestalozzi“ in Stadtroda, sowie Sanierungsarbeiten<br />
an der Fassade<br />
des „Friedrich-Schiller-Gymnasiums“<br />
in Eisenberg.<br />
Kritisch hinterfragen wir allerdings,<br />
was der Landkreis ohne die zusätzliche<br />
Förderung des Landes<br />
mit den aufgeführten Sanierungsmaßnahmen<br />
gemacht hätte. Wie<br />
lange hätte man z.B. noch auf die<br />
vom Brandschutz vorgegebene 2.<br />
Fluchttreppe an der „Friedensschule“<br />
in Kahla verzichten wollen?<br />
Wir werden diesen Fragen nachgehen<br />
und die Umsetzung des Beschlusses<br />
für ein Schulinvestitionsprogramm<br />
weiter fordern.<br />
Knuth Schurtzmann, Fraktionsvorsitzender<br />
LINKE/GRÜNE SHK<br />
Friedensschule Kahla<br />
Seit Jahren ohne 2. Fluchttreppe.<br />
Einen Platz in der Gesellschaft - Die Roda-Werkstatt<br />
In unserem Grundgesetz steht<br />
gleich zu Beginn ein sehr wichtiger<br />
Satz. „Die Würde des Menschen<br />
ist unantastbar“.<br />
Eigentlich bedarf diese klare Aussage<br />
keine Erläuterungen. Aber es<br />
gibt eine Reihe von Menschen, für<br />
die ist aufgrund einer physischen<br />
oder psychischen Beeinträchtigung<br />
dieser Grundsatz nicht immer<br />
selbstverständlich. Sie haben<br />
es in unserer leistungsorientierten<br />
Gesellschaft schwer, ein selbstbestimmtes,<br />
erfülltes Leben zu führen.<br />
Sie haben es schwer, die Anerkennung<br />
in der Gesellschaft zu finden,<br />
die man als Mensch braucht.<br />
Dieses Gefühl vermittelt sich zumeist<br />
über Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben, die sich wiederum<br />
zum großen Teil über Arbeit<br />
bzw. über eine Tätigkeit vermittelt,<br />
die dem Leistungsvermögen der<br />
Betroffenen entspricht.<br />
Für Menschen mit Behinderung ist<br />
die Integration in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt jedoch sehr schwer,<br />
da sie dem Leistungsdruck gesundheitlich<br />
nicht standhalten.<br />
Um für diese Menschen eine Möglichkeit<br />
zu schaffen, ihre durch<br />
das Grundgesetz verbriefte Menschenwürde<br />
zu erhalten, gibt es<br />
Einrichtungen, in denen Betroffene<br />
in einem geschützten Umfeld in Arbeitsprozesse<br />
und das allgemeine<br />
gesellschaftliche Leben integriert<br />
werden können. Im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />
ist das unter anderem<br />
die Roda-Werkstatt der Rehabilitations-Zentrum<br />
Stadtroda gGmbH.<br />
Die Gesellschafter sind die Josefs-Gesellschaft<br />
(Köln), der <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />
und die Stadt<br />
Stadtroda. Die Werkstatt wurde<br />
1993 gegründet und beschäftigt<br />
derzeit etwa 120 Menschen.<br />
Die Werkstatt soll behinderten<br />
Menschen die Teilhabe am Arbeitsleben<br />
bzw. ihre Eingliederung ins<br />
Arbeitsleben ermöglichen. Dazu<br />
gehört, dass sie denjenigen behinderten<br />
Menschen, die wegen ihrer<br />
Behinderung derzeit nicht auf dem<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt<br />
werden können, eine angemessene<br />
berufliche Bildung und eine<br />
Beschäftigung anbietet. Zudem<br />
fördert sie den Übergang geeigneter<br />
Personen auf den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt. Sie verfügt über ein<br />
breites Angebot an Berufsbildungsund<br />
Arbeitsplätzen sowie über qualifiziertes<br />
Personal und einen begleitenden<br />
Dienst.<br />
Die Werkstatt steht allen behinderten<br />
Menschen unabhängig<br />
von der Art oder Schwere der Behinderung,<br />
offen, sofern erwartet<br />
werden kann, dass sie spätestens<br />
nach Teilnahme an Maßnahmen im<br />
Berufsbildungsbereich ein Mindestmaß<br />
an wirtschaftlich verwertbarer<br />
www.kahla.de<br />
Arbeitsleistung erbringen werden.<br />
Die Einrichtung arbeitet nach dem<br />
Grundsatz „fordern und fördern“,<br />
wobei das Hauptaugenmerk auf der<br />
Förderung liegt.<br />
Da aufgrund unterschiedlicher<br />
Schweregrade von Behinderungen<br />
nicht alle Betroffenen für eine<br />
Tätigkeit in den Werkstätten der<br />
Einrichtung geeignet sind, wird vor<br />
Aufnahme einer Tätigkeit ein Eingangsverfahren<br />
absolviert.<br />
In dieser Zeit werden unterschiedliche<br />
Tätigkeitsbereiche durchlaufen,<br />
um an Hand von Arbeitserprobungen<br />
festzustellen, ob die Werkstatt<br />
der geeignete Ort für die berufliche<br />
Bildung und Förderung ist.<br />
Für die weitere Förderung wird ein<br />
Eingliederungsplan erarbeitet, in<br />
dem die Qualifizierungsmaßnahmen<br />
festgehalten werden.<br />
Nach Durchlaufen der verschiedenen<br />
Arbeitsbereiche der Werkstatt<br />
und Beendigung des Berufsbildungsbereiches<br />
kann die Übernahme<br />
in den direkten Arbeitsbereich<br />
erfolgen. Auch hier bestehen weitere<br />
Möglichkeiten der Qualifizierung.<br />
Es werden Fortbildungen zu verschiedenen<br />
Themen angeboten, die<br />
geeignet sind, die weitere fachliche<br />
und soziale Kompetenz zu erhöhen.<br />
Jeder Beschäftigte erhält mit „seinem“<br />
Gruppenleiter einen verantwortlichen<br />
Bildungsbegleiter als<br />
dauerhafte Bezugsperson. Geeignete<br />
Beschäftigte werden beim Einstieg<br />
in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
begleitet.<br />
Innerhalb des Berufsbildungsbereiches<br />
und des Arbeitsbereiches<br />
können Praktika absolviert werden,<br />
aus denen dauerhafte Außenarbeitsplätze<br />
oder sozialversicherungspflichtige<br />
Arbeitsverhältnisse<br />
entstehen können.<br />
Bei unserem Besuch in der Roda-Werkstatt<br />
konnten wir uns persönlich<br />
von der Arbeit und dem<br />
Engagement der Mitarbeiter überzeugen.<br />
Mit Feingefühl und hohem<br />
persönlichen Einsatz erfüllen die<br />
Mitarbeiter bei der Betreuung der<br />
dort beschäftigten Menschen eine<br />
wichtige gesellschaftliche Aufgabe,<br />
die darin besteht, Menschen mit<br />
Behinderung, die auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmark sonst kaum eine<br />
Chance haben, durch geeignete Arbeit<br />
ein hohes Maß an Selbstwertgefühl<br />
zurück zu geben und ihnen<br />
die Teilhabe am sozialen Leben in<br />
der Gesellschaft zu ermöglichen.<br />
Ich kann nur empfehlen, den<br />
nächsten „Tag der offenen<br />
Tür“ am 28.10.<strong>2015</strong> ab 15:00<br />
Uhr für einen Besuch in der Roda-Werkstatt<br />
zu nutzen, denn<br />
Erfahrung bringt Verständnis.<br />
Erika Hänseroth, Kreistagsmitglied<br />
Fraktion LINKE/GRÜNE im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis.
Seite 6 • HOLZLAND ECHO • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • www.die-linke-shk.de<br />
Uwe Berndt - Ein Jahr Bürgermeister von Crossen<br />
Seit fast genau einem Jahr bin ich<br />
nun Bürgermeister der Gemeinde<br />
Crossen an der Elster. Grund genug,<br />
um auf die letzten 12 Monate<br />
zurück zu blicken und einen Ausblick<br />
auf die kommenden Monate<br />
zu wagen.<br />
Die letzten Monate haben mich vor<br />
große Aufgaben und viele schwierige<br />
Entscheidungen gestellt.<br />
Eine der schwierigsten und langwierigsten<br />
Aufgaben der letzten<br />
Monate war es, einen genehmigungsfähigen<br />
Haushalt auf den<br />
Weg zu bringen.<br />
Auch die Bewirtschaftung unseres<br />
Klubhauses hat mir viel Kopfzerbrechen<br />
bereitet. Nach wie vor haben<br />
wir hierbei Startschwierigkeiten,<br />
und auch die vielen baulichen Mängel<br />
lassen nur wenig Ruhe in die Arbeit<br />
im Klubhaus bringen. Aber ich<br />
bin sehr optimistisch, dass wir das<br />
Klubhaus bald als Veranstaltungsort<br />
etablieren können. So hat sich<br />
durch die Arbeit in unserer Arbeitsgruppe<br />
„Klubhaus“ die Idee einer<br />
Vereinsgründung entwickelt. Durch<br />
die voraussichtliche Gründung in<br />
den nächsten Wochen können dann<br />
verschiedene Veranstaltungen im<br />
Klubhaus realisiert und so das kulturelle<br />
Leben unserer Gemeinde<br />
noch intensiviert werden. Zudem<br />
sind bereits jetzt viele Veranstaltungen<br />
für die nächsten Monate<br />
geplant. Neben Rockkonzerten und<br />
Familiennachmittagen im Klubhaus<br />
stehen auch Kabarettabende im<br />
Klubhaus oder ein Bauernmarkt auf<br />
dem Veranstaltungsplan.<br />
Neben einigen Schwierigkeiten können<br />
wir auch viele große und kleine<br />
Erfolge verzeichnen. Ich denke dabei<br />
beispielsweise an die baldige<br />
Sanierung der Ahlendorfer Brücke<br />
und der Floßgrabenbrücke. Aber<br />
auch die neue Rutsche oder der<br />
von der Crossener Burschenschaft<br />
sanierte Zwergenbrunnen erfreuen<br />
mich sehr.<br />
Außerdem war es mir ein großes<br />
Bedürfnis, für alle Generationen<br />
eine neue Informationskultur in unserer<br />
Gemeinde zu schaffen. Jede<br />
Bürgerin und jeder Bürger soll die<br />
Möglichkeit erhalten, sich über die<br />
Neuerungen und Aktivitäten in unserer<br />
Gemeinde zu informieren, und<br />
jeder ist eingeladen, sich an den<br />
verschiedensten Entscheidungsprozessen<br />
zu beteiligen. Auch das<br />
persönliche Gespräch, unabhängig<br />
ob zu den Geburtstagen unserer<br />
Senioren oder mit den frischgebackenen<br />
Eltern, ist mir sehr wichtig.<br />
Unsere verstärkte Suche nach neuen<br />
Wohnmöglichkeiten für Jung und<br />
Alt trägt erste Früchte. Viele junge<br />
Familien möchten gern auch weiterhin<br />
in unserer Gemeinde wohnen<br />
und ich möchte versuchen, ihnen<br />
hierzu die besten Bedingungen zu<br />
schaffen. Gleichzeitig möchte ich<br />
für unsere ältere Generation die<br />
Vorrausetzungen schaffen, dass<br />
sie so lange wie möglich in unserer<br />
Gemeinde selbstbestimmt leben<br />
können.<br />
Die Sicherung unseres Schulstandortes<br />
ist noch mehr in den Mittelpunkt<br />
unserer Arbeit gerückt.<br />
Leider sind die Einwirkungsmöglichkeiten<br />
unserer Gemeinde hierbei<br />
nur sehr gering, da die Verantwortlichkeit<br />
für die einzelnen<br />
Schulstandorte beim Landkreis<br />
Mit dieser Karte warb Uwe<br />
Berndt vor einem Jahr erfolgreich<br />
um die Stimmen der<br />
Crossener.<br />
liegt aber wir werden nicht nur im<br />
Kreistag weiterhin für unsere Schulen<br />
kämpfen, sondern auch vor Ort<br />
mit den betreffenden Personen.<br />
Ich bin sehr optimistisch, dass wir<br />
auch die vor uns liegenden Aufgaben<br />
gemeinsam meistern können.<br />
Optimistisch bin ich insbesondere<br />
schon 20 und mehr Jahre hinter<br />
sich. Das heißt, eine Erneuerung<br />
des Fuhrparks muss in den nächsten<br />
Jahren unbedingt vollzogen<br />
werden.<br />
Angefangen wird dieses Jahr mit der<br />
Drehleiter. Im Stadtrat wurde einer<br />
Generalreperatur zugestimmt,so<br />
dass ab dem dritten <strong>Quartal</strong> damit<br />
begonnen werden kann.<br />
Aber wir wollen auch nicht verschweigen,<br />
dass es personelle Prodeshalb,<br />
weil ich sehe, dass viele<br />
Menschen sich in verschiedenster<br />
Art und Weise für unsere Gemeinde<br />
engagieren, ob bei der Organisation<br />
von Veranstaltungen, in der<br />
Schule oder in Kindertagesstätten,<br />
in der Feuerwehr, im kulturellen<br />
Leben unserer Gemeinde, bei der<br />
Verschönerung unseres Ortes, im<br />
Gemeinderat und den dazugehörigen<br />
Ausschüssen oder in einer<br />
anderen Form. An dieser Stelle gilt<br />
mein Dank erneut genau diesen<br />
Freiwillige Feuerwehr Hermsdorf<br />
Wo Menschen ihre Freizeit opfern um andere Menschen zu helfen...<br />
Fotos: Anja Holze<br />
Menschen. Denn sie tragen dazu<br />
bei, dass unsere Gemeinde und<br />
das Leben in der Gemeinde noch<br />
attraktiver werden.<br />
Uwe Berndt, Bürgermeister von<br />
Crossen und Mitglied der Kreistagsfraktion<br />
LINKE/GRÜNE SHK<br />
CC<strong>3.</strong>0 - Michakww<br />
Das Hermsdorfer Kreuz<br />
Ein häufiges Einsatzgebiet der Feuerwehr.<br />
Einen wichtigen Stellenwert in unserer<br />
Fraktionsarbeit hat auch<br />
die Feuerwehr.<br />
Die Freiwillige Feuerwehr Hermsdorf<br />
ist eine Stützpunktfeuerwehr<br />
und hat dadurch viele Aufgaben<br />
und hohe Verantwortung in unserer<br />
Stadt und im Kreis.<br />
Mit erheblichen finanziellen Mitteln<br />
wird die Einsatzbereitschaft der<br />
Freiwillige Feuerwehr unterstützt.<br />
Ein Großteil der Fahrzeuge hat aber<br />
bleme gibt, sowohl in der Einsatzbereitschaft<br />
als auch in der Führung.<br />
Besonders tagsüber, wenn viele<br />
Kameraden arbeitsbedingt nicht in<br />
Hermsdorf sind, ist es schwierig,<br />
die Fahrzeugbesetzung immer zu<br />
gewährleisten. Haupt- und Finanzausschuss<br />
versuchen jedoch, dieses<br />
Problem besser als bisher zu<br />
lösen. Die Überarbeitung der Feuerwehrsatzung<br />
soll dazu die notwendigen<br />
Voraussetzungen schaffen.<br />
Erfreulich ist besonders die Kinder<br />
und Jugendarbeit in der Freiwilligen<br />
Feuerwehr. Sieben Mädchen und<br />
15 Jungen sind zur Zeit in der Jugendfeuerwehr<br />
organisiert. Neben<br />
der Ausbildung in den Grundkenntnissen<br />
der Feuerwehr kommen<br />
natürlich auch Sport, Spaß und<br />
Spiel nicht zu kurz. Höhepunkte im<br />
Leben der Jugendfeuerwehr sind<br />
immer die Wettkämpfe des Landkreises,<br />
die Sommerzeltlager und<br />
gemeinsame Ausfahrten zu den<br />
anderen Feuerwehren des Kreises.<br />
Dem Nachwuchs werden wir<br />
jedoch noch mehr Aufmerksamkeit<br />
schenken müssen. Auch unsere<br />
Mitglieder können etwas dafür tun<br />
und z.B. ihre Enkelkinder für eine<br />
Mitarbeit in der Jugendfeuerwehr<br />
begeistern<br />
Vorausgesetzt werden ein Alter von<br />
mindestens neun Jahren,geistige<br />
und körperliche Reife und vor allem<br />
Interesse an der Feuerwehr. Über<br />
jedes neue Mitglied wird sich die<br />
Jugendfeuerwehr freuen.<br />
An dieser Stelle gilt allen Mitgliedern<br />
der Freiwilligen Feuerwehr der<br />
Stadt Hermsdorf und der anderen<br />
Wehren des Kreises für ihre stetige<br />
Einsatzbereitschaft unser besonderer<br />
Dank.<br />
Dietrich Bründing, 1. Beigeordneter<br />
der Stadt Hermsdorf, Fraktionsvorsitzender<br />
DIE LINKE im Stadtrat
Politiker am „Marterpfahl“<br />
MdL Mike Huster und Steffen Much (Stadtrat<br />
Eisenberg) übergeben eine Spende von 400 Euro.<br />
Unseren Kindergarten gibt es in<br />
seiner jetzigen Form seit nunmehr<br />
zehn Jahren. Wir betreuen<br />
in unserem Haus bis zu 190 Kinder<br />
im Alter von zwölf Wochen bis<br />
zum Schuleintritt. Unsere Kinder<br />
Alternative 54 e.V. unterstützt<br />
Kindergartenküche<br />
Dass die Haushaltslage der<br />
Kommunen angespannt ist, ist<br />
nichts Neues.<br />
Demzufolge müssen freiwillige<br />
Leistungen auf den Prüfstand und<br />
sachlich abgewogen werden. Leider<br />
bleiben dabei auch manche sozialen<br />
Projekte auf der Strecke. Das<br />
wäre beinahe auch in Eisenberg<br />
passiert.<br />
Der Kindergarten benötigte dringend<br />
eine Erweiterung der Küche.<br />
Im Stadtrat kam es dazu zu einer<br />
hitzigen Diskussion, an deren Ende<br />
eine Vertagung des Beschlusses<br />
stand. Mitglieder unserer Fraktion<br />
besuchten daraufhin die KITA, um<br />
sich vor Ort ein Bild von der Lage<br />
zu machen. Unhaltbare Zustände<br />
und logistische Unmöglichkeiten<br />
bedingten hier sofortiges Handeln.<br />
Durch Kontakt mit der Alternative<br />
54 e.V., dem Verein von Abgeordneten<br />
und Sympathisanten der<br />
Partei DIE LINKE (Artikel 54 in der<br />
Thüringer Verfassung regelt die<br />
automatische Anpassung der Abgeordnetendiäten,<br />
welche unsere<br />
Vereinsmitglieder nicht annehmen,<br />
sondern in den Verein einzahlen,<br />
um soziale Projekte zu fördern)<br />
konnte durch Mike Huster am<br />
1.Juni, dem Internationalen Kindertag,<br />
eine Spende in Höhe von 400<br />
€ übergeben werden. Eingebettet in<br />
das stattfindende Indianer-Fest gab<br />
es hier den „Abgeordneten am Marterpfahl“<br />
-- sicher ein seltenes Bild.<br />
Im Eisenberger Stadtrat wurde in<br />
einer Folgesitzung über den modifizierten<br />
Antrag der AWO abgestimmt,<br />
wobei sich eine deutliche<br />
Mehrheit für die Unterstützung der<br />
Kindertagesstätte aussprach.<br />
Fakt ist, die Finanzausstattung der<br />
Kommunen ist sehr schwierig und<br />
nicht zuletzt ein Ergebnis von 25<br />
Jahren CDU-Misswirtschaft.<br />
An uns liegt es jetzt, die Zukunft<br />
finanziell besser vorzubereiten, damit<br />
alle Kinder eine angemessene<br />
vorschulische Bildung erhalten.<br />
Steffen Much, Stadtrat Eisenberg<br />
und Mitglied de Kreistagsfraktion<br />
LINKE/GRÜNE im SHK<br />
www.die-linke-shk.de • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • HOLZLAND ECHO • Seite 7<br />
AWO Montessorihaus Zwergenland<br />
spielen und lernen in zehn Gruppen<br />
und werden von 26 pädagogischen<br />
Mitarbeitern und einer Logopädin<br />
betreut.<br />
Konzeptionell sind wir nach den<br />
Lehren Maria Montessoris ausgerichtet<br />
und nutzen diese pädagogische<br />
Richtung, um die Kinder auf<br />
ihrem Lebensweg zu begleiten und<br />
gut auf die Schulzeit vorzubereiten.<br />
Dabei ist uns wichtig, die Montessoripädagogik<br />
nicht in absoluter<br />
„Reinkultur“ zu praktizieren, sondern<br />
den aktuellen Zeitgeist, die<br />
gesellschaftlichen Bedingungen,<br />
die Bedürfnisse von Familien und<br />
verschiedene pädagogische Ansätze<br />
mit einfließen zu lassen.<br />
Unsere Kinder sollen von sich heraus<br />
aktiv werden, aus ihren Ideen<br />
und Fähigkeiten verschiedene Aktivitäten<br />
entwickeln.<br />
„Hilf mir, es selbst zu tun!“ Was<br />
bedeutet dieser Leitsatz für unser<br />
tägliches Zusammensein mit den<br />
Kindern?In einer gut vorbereiteten<br />
Umgebung bieten wir den Kindern<br />
spezielle Lernmaterialien an, die<br />
in offenen Regalen liegen und jederzeit<br />
durch die Kinder erreichbar<br />
sind. Bei der Auswahl können sie<br />
sich von ihren Interessen leiten lassen<br />
und sich in einer ruhigen Umgebung<br />
damit beschäftigen.<br />
Dabei halten sich unsere Erzieher<br />
dezent im Hintergrund, mischen<br />
sich möglichst nicht in die Tätigkeiten<br />
der Kinder ein, sondern lassen<br />
sie ausprobieren, experimentieren<br />
und auch Fehler machen, aus denen<br />
sie lernen können. In unseren<br />
Alltag integrieren wir die Kinder<br />
altersgerecht in verschiedenste<br />
Tätigkeiten. An dieser Stelle zwei<br />
Beispiele.<br />
Zur Frühstückszeit darf jedes Kind<br />
sein Frühstück selbst zubereiten.<br />
Es schmiert sich sein Brot selbst<br />
und sucht sich aus, ob es lieber<br />
Käse oder Wurst essen möchte.<br />
Nach dem Frühstück wäscht jedes<br />
Kind sein Geschirr selbständig ab<br />
und reinigt seinen Platz.<br />
Auch beim Waschen der Kinderhandtücher<br />
dürfen die Kinder<br />
selbst aktiv werden. Sie nehmen<br />
die schmutzigen Handtücher ab,<br />
befüllen die Waschmaschine und<br />
hängen sie nach dem Waschen auf.<br />
Unsere Wäscheleinen befinden sich<br />
natürlich in Höhe der Kinder. Nach<br />
dem Trocknen nehmen sie die Wäsche<br />
ab, legen sie zusammen und<br />
räumen sie in den Schrank. Mit<br />
diesen Angeboten lernen die Kinder<br />
in realen Situationen, und das<br />
machen sie unheimlich gerne. Wir<br />
hoffen, dass wir den Kindern mit<br />
der Montessoripädagogik das Rüstzeug<br />
für eine optimale Entwicklung<br />
mitgeben. Ina Fiedler, Leiterin des<br />
Montessorihauses Zwergenland<br />
400 Euro für Bildungslücke<br />
Kahla.<br />
Am 7. September übergaben<br />
Mike Huster und Markus Gleichmann<br />
einen Förderbescheid der Alternative<br />
54 e.V. in Kahla an Christian<br />
Seiler. Bildung ist der Grundstein<br />
einer freiheitlich demokratischen<br />
Gesellschaft und die Basis für ein<br />
verantwortungsvolles Handeln. Der<br />
Bildungslücke e.V. hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, Schüler aus Jena<br />
und dem <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis beim<br />
Erreichen der schulischen Ziele zu<br />
unterstützen. Neben dem regulären<br />
Nachhilfeunterricht, legt der Verein<br />
viel Wert auf soziale Kompetenzen<br />
und Persönlichkeitsentwicklung.<br />
Im Rahmen des Netzwerkes mit<br />
Bildungslücke<br />
MdL Mike Huster und Markus<br />
Gleichmann übergeben den Scheck.<br />
Partnern aus allen Bereichen der<br />
Wirtschaft und Industrie, sowie<br />
sozialen Einrichtungen, leiten die<br />
Vereinsmitglieder Schülerinnen<br />
und Schüler gezielt in Ausbildungsverhältnisse<br />
über. Dabei wird Nachhilfe<br />
nicht als Geschäft verstanden,<br />
sondern als Herzensangelegenheit.<br />
Neben einer professionellen Unterstützung<br />
steht auch die Bezahlbarkeit<br />
im Vordergrund. Bei der Bildungslücke<br />
sollen alle Kinder und<br />
Jugendliche eine Chance erhalten,<br />
an ihren schulischen Problemen zu<br />
arbeiten, unabhängig von Einkommenssituationen<br />
in den Familien.<br />
Markus Gleichmann, LINKE SHK
Seite 8 • HOLZLAND ECHO • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • www.die-linke-shk.de<br />
Vor einem Jahr, am 14.09.2014,<br />
wurde in Thüringen ein neuer<br />
Landtag gewählt. Die CDU landete<br />
erstmals seit 1990 auf den Bänken<br />
der Opposition.<br />
In intensiven Sondierungen und<br />
späteren Koalitionsverhandlungen<br />
und unter ebenso intensiver Einbeziehung<br />
der jeweiligen Parteibasis<br />
über Mitgliederentscheide und Parteitage<br />
wurde am 5.12.2014 mit<br />
Bodo Ramelow ein linker Ministerpräsident<br />
gewählt und eine rot-rotgrüne<br />
Landesregierung gebildet.<br />
Der Einstieg in die Arbeit war gar<br />
nicht so unproblematisch: Die alte<br />
Regierung aus CDU und SPD konnte<br />
sich nicht mehr auf einen Haushaltsentwurf<br />
für <strong>2015</strong> einigen, zwischen<br />
den Vorgaben des damaligen<br />
CDU-Finanzministers und den Anmeldungen<br />
der Ministerien klaffte<br />
eine Deckungslücke von 800 Mio.<br />
Euro. Also gab es mit Beginn des<br />
Jahres <strong>2015</strong> keinen beschlossenen<br />
Haushalt.<br />
Zudem stellten Landesregierung<br />
und die Koalitionsfraktionen klar,<br />
dass mit Beginn der Koalition zunächst<br />
ein zügiger Kassensturz zu<br />
vollziehen sei. Dabei waren nicht<br />
nur die in der CDU-Regierungszeit<br />
von 1990 bis 2014 angehäuften<br />
17 Milliarden Euro Schulden zu betrachten,<br />
sondern auch die Schulden<br />
in Sonderkassen (die sogenannten<br />
Sondervermögen).<br />
Die CDU hat sicher wichtige Entwicklungen<br />
in Thüringen befördert,<br />
ist aber andererseits unglaublich<br />
fahrlässig mit dem Geld der Steuerzahler<br />
über viele Jahre umgegangen<br />
und hat viel Geld in unsinnige Prestigeprojekte<br />
gesteckt . Achtzehn<br />
Milliarden Schulden entstehen<br />
nicht einfach so: Allein dieser Umstand<br />
ist Begründung genug, dass<br />
es mit Rot-Rot-Grün endlich einmal<br />
eine Alternative zur bisherigen Politik<br />
gibt.<br />
Am Ende dieser Legislaturperiode<br />
des Thüringer Landtages werden<br />
wir das Jahr 2019 schreiben. Dieser<br />
Zeitpunkt ist für die (finanz-)politische<br />
Handlungsfähigkeit Thüringens<br />
in der Zeit danach von größter<br />
Bedeutung.<br />
Der Solidarpakt II und damit die<br />
Mittel für den „Aufbau Ost“ im weiteren<br />
Sinne sind dann ausgelaufen;<br />
ab 2019 muss es nach einem Urteil<br />
des Bundesverfassungsgerichts einen<br />
neuen Länderfinanzausgleich<br />
Rot-Rot-Grün in Thüringen:<br />
Ein Jahr nach der Wahl und Herausforderungen<br />
(also einen finanziellen Ausgleich<br />
zwischen finanzstarken und finanzschwachen<br />
Ländern) geben.<br />
Mit jedem Einwohner verlieren die<br />
neuen Bundesländer heute schon<br />
Zuweisungen im Länderfinanzausgleich.<br />
Die wichtigen EU-Mittel reduzieren<br />
sich aufgrund des bisher<br />
zu langsamen Angleichungsprozesses<br />
schon in der Zeit von 2014 bis<br />
2020.<br />
Damit ist klar, dass die Einnahmen<br />
Thüringens spätestens ab 2020<br />
massiv unter Druck stehen. Zwar<br />
sind wir seit Jahren in einer ausgesprochen<br />
guten und glücklichen<br />
Phase wachsender Steuereinnahmen,<br />
guter wirtschaftlicher Stabilität<br />
und wichtiger politischer und<br />
ökonomischer Entscheidungen, zu<br />
denen die Einführung des Mindestlohnes<br />
gehört, aber wir können in<br />
der Finanzplanung nicht ständig<br />
von positiven Entwicklungen ausgehen,<br />
sondern müssen Risiken einkalkulieren.<br />
Beim Blick auf die Weltlage<br />
dürfte klar sein, dass es diese<br />
Risiken zunehmend gibt. Das anzuerkennen<br />
heißt aber auch, dass<br />
die <strong>Ausgabe</strong>n kritisch in den Blick<br />
genommen werden müssen, da die<br />
Einnahmen sehr unsicher sind und<br />
wahrscheinlich tendenziell in den<br />
nächsten Jahren sinken werden.<br />
Somit wird das Aufgabenfeld der<br />
neuen Landesregierung klar umschreibbar:<br />
Zum einen muss in<br />
den aktuellen Bund-Länder-Finanzverhandlungen<br />
über die Zeit um<br />
2019/2020 ein Interesse der ostdeutschen<br />
Bundesländer artikuliert<br />
werden. Das Ziel muss sein, dass<br />
Thüringen ab 2020 eine faire Chance<br />
im Wettbewerb der Bundesländer<br />
hat und finanzpolitisch handlungsfähig<br />
bleibt.<br />
Zum anderen muss das Land und<br />
seine Kommunen lange unbearbeitete<br />
Baustellen in Angriff nehmen:<br />
Eine Funktional-, Verwaltungs- und<br />
Gebietsreform, die auf die sinkenden<br />
Bevölkerungszahlen mit einer<br />
entscheidenden Frage reagiert.<br />
Wenn die Haushalte tendenziell<br />
sinken, wir aber in Thüringen weiter<br />
in Bildung, Kommunen, Wirtschaft,<br />
Kultur investieren wollen, wie groß<br />
darf dann der Anteil der Gesamtaufgaben<br />
an der Verwaltung sein?<br />
Oder anders: Was müssen wir tun,<br />
um öffentliche Dienstleistungen<br />
weiter gut und zuverlässig zu vertretbaren<br />
Kosten an die Bürgerinnen<br />
und Bürger bringen zu können?<br />
Rot-Rot-Grün hat im Landtag diese<br />
Aufgabe angepackt und die Landesregierung<br />
zur Vorlage eines Leitbildes<br />
für solch eine Reform aufgefordert;<br />
erste Ergebnisse werden im<br />
September <strong>2015</strong> erwartet.<br />
Ähnliches lässt sich über die Reform<br />
der Kommunalfinanzen sagen:<br />
Die Vorgängerregierung hatte<br />
den Kommunalen Finanzausgleich<br />
grundlegend überarbeitet und<br />
durchaus mit mehr Elementen rationaler<br />
Berechnung und weniger<br />
Willkür versehen. Da die CDU-Landtagsfraktion<br />
sich der damaligen<br />
Ministerpräsidenten Lieberknecht<br />
in der Frage einer Gebietsreform<br />
verweigerte, blieb aus Sicht des Finanzministers<br />
offenbar zur finanzpolitischen<br />
Konsolidierung nur der<br />
Weg, den Gemeinden die Fesseln<br />
anzulegen. Technisch erfolgte dies<br />
mit einer zu niedrigen Berechnung<br />
des kommunalen Investitionsbedarfs<br />
und der freiwilligen Leistungen<br />
der Gemeinden.<br />
Rot-Rot-Grün hat deshalb im Übergangsjahr<br />
<strong>2015</strong> zunächst ein kommunales<br />
Hilfspaket von weit über<br />
100 Mio. Euro mit dem Schwerpunkt<br />
Investitionen aufgelegt. Für<br />
den Doppelhaushalt 2016/2017<br />
ist geplant, diesen Strang weiter<br />
zu ziehen, und zwar über ein Investitionsprogramm<br />
für Schulen und<br />
Sporthallen.<br />
Weitere strukturelle Reformen sind<br />
nötig, so im Bereich der Kultur beim<br />
Stichwort Theater und Orchester.<br />
Aber auch wichtige Aufgaben beim<br />
Landespersonal müssen gelöst<br />
werden .<br />
In den Vorjahren konnten aus den<br />
Überschüssen im Landeshaushalt<br />
neben der behutsamen Tilgung alter<br />
Schulden dort und in den Sondervermögen<br />
Rücklagen gebildet<br />
werden. Diese betragen derzeit etwas<br />
über 2% des Landeshaushalts<br />
(240 Mio. Euro) und sollen Risiken<br />
und unvorhersehbare Entwicklungen<br />
abfangen helfen, ohne jeweils<br />
die kontraproduktive Neuverschuldungsdebatte<br />
führen zu müssen.<br />
In den nächsten Wochen werden<br />
wichtige Entscheidungen zu fällenbzw.<br />
durch die Landesregierung<br />
vorzubereiten sein, nämlich der<br />
Entwurf des Landeshaushalts für<br />
die Jahre 2016 und 2017 mit oben<br />
genannten Themen, wobei im Bereich<br />
Bildung noch wesentlich die<br />
Frage der weiteren Einstellung von<br />
Mike Huster<br />
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender,<br />
Haushalts- und<br />
Finanzpolitischer Sprecher<br />
Lehrern zu nennen ist. Auch hier<br />
hat Rot-Rot-Grün längst Farbe bekannt<br />
und arbeitet am Problemstau<br />
der letzten Jahre.<br />
Eine andere Aufgabe erfordert derzeit<br />
all unsere Aufmerksamkeit: Die<br />
Flüchtlingspolitik.<br />
Wir wollen uns gemeinsam mit den<br />
Kommunen den Anforderungen<br />
stellen, die Flüchtlinge human unterzubringen,<br />
Integration in vielen<br />
Bereichen, Unterbringung, aber<br />
auch Schule, Ausbildung und Willkommenskultur<br />
zu befördern und<br />
Thüringen damit auch ein mehr an<br />
Perspektive zu geben.<br />
Wer die heutige Welt sieht, kann<br />
die Augen nicht verschließen, dass<br />
es mehr Miteinander braucht. Wir<br />
sind ein reiches Land, haben viele<br />
Einwohner in den letzten Jahren<br />
verloren und benötigen allein in<br />
den nächsten sieben Jahren ca.<br />
200.000 Fachkräfte in Thüringen,<br />
um den Altersübergang in die Rente<br />
kompensieren zu können.<br />
Der Platz darf nicht den aggressiven<br />
Anti-Demokraten überlassen<br />
werden. Hier geht es nicht nur um<br />
Flüchtlinge, sondern auch um unser<br />
Zusammenleben ganz allgemein,<br />
unsere Art der Konfliktlösung, der<br />
Form der Debatten: Mit Wut und<br />
Hass, mit Gewalt und Angriffe auf<br />
Minderheiten wird auch auf die<br />
Mitte der Gesellschaft gezielt. Und<br />
deshalb braucht es neben dem<br />
engagierten Herangehen an die<br />
Herausforderungen der Flüchtlingsbewegungen<br />
auch ein beständiges<br />
Tun der Demokraten gegen rechtsextremes<br />
Gedankengut und viel<br />
Mühe um Aufklärung.<br />
Mike Huster<br />
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender,<br />
Haushalts- und Finanzpolitischer<br />
Sprecher
www.die-linke-shk.de • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • HOLZLAND ECHO • Seite 9<br />
Leserbrief zur kommunalen Selbstverwaltung<br />
und dem Klubhaus Crossen<br />
Nach der vergangenen <strong>Ausgabe</strong><br />
bekamen wir eine Leserzuschrift<br />
mit zwei Fragen von<br />
Wolfgang Maruschky, auf die der<br />
Gefragte Mike Huster gerne antwortet.<br />
1) Ich möchte gern einmal eine<br />
Darstellung haben seitens des<br />
Landtagsabgeordneten Herrn<br />
Huster, wie man sich in ihrer Partei<br />
ihrer politischen Arbeit praktisch<br />
eine kommunale Selbstverwaltung<br />
vorstellt. Diese Aussage<br />
wäre für mich hochinteressant<br />
und ich würde sie bitten, meine<br />
Anfrage und die Antwort in ihrem<br />
nächsten Informationsblatt zu<br />
veröffentlichen.<br />
Antwort Mike Huster:<br />
Wesentlich für eine kommunale<br />
Selbstverwaltung sind engagierte<br />
Bürger, ein guter Bürgermeister<br />
und Gemeinderat. Daneben ist die<br />
Finanzausstattung enorm wichtig.<br />
Die rot-rot-grüne Landesregierung<br />
hat auf die Finanznot vieler Gemeinden<br />
schon im Jahr <strong>2015</strong> mit<br />
einem Investitionsprogramm für die<br />
Gemeinden in Höhe von über 100<br />
Millionen € reagiert.<br />
2) Herr Huster hat eine Anfrage<br />
gestellt in der alten Legislaturperiode<br />
des Landtages zum Klubhaus<br />
Crossen. Es wäre doch auch einmal<br />
hochinteressant, diese Anfrage zu<br />
veröffentlichen und nochmals das<br />
Ziel und letztendlich was erreicht<br />
worden ist, darzustellen.<br />
Antwort Mike Huster:<br />
Meine Anfrage zum Clubhaus<br />
Crossen hatte das Ziel, zu erfragen,<br />
ob seitens der Fördergeber<br />
ein Nutzungskonzept der Gemeinde<br />
abverlangt wurde. Dem<br />
war nicht so. Die Förderung mancher<br />
Gemeinschafts- und Clubhäuser<br />
steht schon lange in der<br />
Kritik.<br />
Bürgermeister Uwe Berndt bemüht<br />
sich trotz der nicht leichten<br />
Ausgangslage darum, das Haus<br />
zu beleben.<br />
Im Rahmen meiner Möglichkeiten<br />
unterstütze ich ihn dabei.<br />
Klubhaus Crossen<br />
Schon während der Bauphase war<br />
dieses Projekt sehr umstritten.<br />
Aus der Zeit gefallen: die Umstellung auf Winterzeit<br />
Die Umstellung der Sommerzeit<br />
auf Winterzeit und andersherum<br />
sorgt alljährlich für Verwirrung.<br />
Dabei ist es nicht nur die berühmte<br />
und allgegenwärtige Frage, ob denn<br />
die Uhr vor- oder zurückgestellt<br />
werden müsse, die für Verwirrung<br />
sorgt. Es ist vor allem die Frage<br />
nach Sinn und Zweck der Zeitumstellung.<br />
Die Sommerzeit wurde<br />
einst eingeführt, um mit einer besseren<br />
Tageslichtausbeute in den<br />
Abendstunden der Sommermonate<br />
Energie zu sparen.<br />
Mittlerweile gilt es als erwiesen,<br />
dass dieser Effekt, wenn es ihn<br />
überhaupt gibt, allenfalls marginal<br />
ist. Tatsächlich aber hat die Umstellung<br />
der Zeit konkrete Auswirkungen.<br />
Etwa ein Viertel der Bevölkerung<br />
Deutschlands spricht laut<br />
einer repräsentativen FORSA-Umfrage<br />
von zumindest subjektiv empfundenem<br />
Unwohlsein in den Tagen<br />
nach der Zeitumstellung. Es haben<br />
sich mittlerweile dutzende Studien<br />
und wissenschaftliche Forschungsprojekte<br />
mit den sozialen und gesundheitlichen<br />
Auswirkungen der<br />
Zeitumstellung befasst.<br />
Dabei wurden unterschiedliche<br />
Ergebnisse erzielt. Während Untersuchungen<br />
über die Häufigkeit<br />
von Autounfällen rund um die Wochenenden<br />
der Uhrumstellungen<br />
zu keinen signifikanten oder sogar<br />
zuwidersprüchlichen Ergebnissen<br />
kommen, wurde festgestellt, dass<br />
die Häufigkeit von akuten Herzproblemen<br />
und Schlafstörungen signifikant<br />
erhöht ist, vor allem bei der<br />
Umstellung von Winter- auf Sommerzeit,<br />
wenn wir alle eine Stunde<br />
weniger schlafen können. Der Effekt<br />
des Jetlags durch die Verschiebung<br />
des Biorhythmus über eine<br />
komplette Zeitzone spielt hier die<br />
entscheidende Rolle, weniger die<br />
subjektive Wahrnehmung, dass es<br />
früh plötzlich wieder länger dunkel<br />
ist. Der Körper benötigt mehrere<br />
Tage, um sich an die Umstellung<br />
anzupassen.<br />
Wenn die Zeitumstellung subjektiv<br />
als so unangenehm wahrgenommen<br />
wird und die Folgen der Zeitumstellung<br />
objektiv so nachteilig<br />
sind und auch das Argument der<br />
Energieeinsparung widerlegt ist,<br />
stellt sich die Frage, ob die Umstellung<br />
der Uhren nicht aus der Zeit<br />
gefallen ist und abgeschafft werden<br />
müsste. Diese Frage lässt sich mit<br />
einem klaren Ja beantworten. Aber<br />
was ist besser: die Winterzeit, die<br />
für unsere Längengrade die astronomische<br />
Normalzeit ist, oder die<br />
um eine Stunde versetzte Sommerzeit?<br />
Der natürliche Biorhythmus des<br />
Menschen orientiert sich am Sonnenlauf.<br />
In unserer technisierten<br />
Gesellschaft verschiebt sich der<br />
Wachzyklus der Menschen immer<br />
weiter in die Abendstunden hinein,<br />
man spricht vom sozialen Jetlag.<br />
Durch verschiedene Faktoren wie<br />
Arbeitszeiten und Freizeitgestaltung,<br />
die sich nicht symmetrisch<br />
auf die Zeit des Tageslichts aufteilen,<br />
verschiebt sich der Schlafzyklus<br />
leicht in die zweite Nachthälfte<br />
hinein. Bei etwa einem Drittel der<br />
Bevölkerung Mitteleuropas beträgt<br />
dieser „Social Jetlag“ zwei Stunden<br />
und mehr, bei zwölf Prozent liegt er<br />
sogar bei drei Stunden und mehr,<br />
so eine Studie Till Roenneberg und<br />
Thomas Kantermann. Die gesundheitlichen<br />
Risiken dieses permanenten<br />
Jetlags lägen vor allem in<br />
der Entwicklung von Adipositas<br />
und Diabetes. Die Umstellung der<br />
Uhr von Winterzeit auf Sommerzeit<br />
wirkt diesem sozialen Jetlag<br />
für die Sommermonate entgegen,<br />
weil dann der Tageslichtzyklus eine<br />
Stunde in die „Nachtzeit“ hinein<br />
verschoben wird, das Tageslicht<br />
besser ausgenutzt werden kann<br />
und für den Schlafzyklus länger die<br />
notwendige Dunkelheit herrscht.<br />
Wenn die Zeitumstellung abgeschafft<br />
würde, sollte die Sommerzeit<br />
beibehalten werden. Die Uhren<br />
nicht mehr zurück auf Winterzeit zu<br />
stellen, bedeutete faktisch einen<br />
Wechsel der Zeitzone nach Osten.<br />
In Westeuropa wird das bereits<br />
praktiziert. In Frankreich gilt wie<br />
in Deutschland Mitteleuropäische<br />
Zeit, obwohl seine geographische<br />
Lage schwerpunktmäßig westlich,<br />
in der nächsten Zeitzone, liegen<br />
müsste. In Spanien gilt ebenfalls<br />
Mitteleuropäische Zeit, obwohl es<br />
astronomisch gesehen dort zwei<br />
Stunden zeitiger sein müsste als<br />
hier.<br />
Die Vorteile der Abschaffung der<br />
Winterzeit für Deutschland lägen<br />
im sozialen und gesundheitlichen<br />
Aspekt auf der Hand. Sie hätte darüber<br />
hinaus noch weitere Vorteile,<br />
wie zum Beispiel die optimale Nutzung<br />
von Photovoltaikstrom, dessen<br />
maximale Erzeugungsleistung<br />
(vom Sonnenstand abhängig) nahezu<br />
optimal mit der maximalen Mit-<br />
tagsspitze beim Stromverbrauch<br />
(uhrzeitabhängig) übereinstimmen<br />
würde.<br />
Wenn die Forderung nach Abschaffung<br />
der Zeitumstellung diskutiert<br />
wird, sollte es also die Forderung<br />
nach Abschaffung der Winterzeit<br />
sein. Ein Alleingang Deutschlands<br />
ist allerdings nicht ohne weiteres<br />
möglich, denn die Sommerzeit<br />
wird auf EU-Ebene geregelt. Die<br />
EU-Sommerzeitverordnung regelt<br />
die einheitliche Umstellung der Uhren<br />
für sämtliche EU-Mitgliedsstaaten.<br />
Lediglich die Zugehörigkeit zu<br />
einer bestimmten Zeitzone lässt<br />
sich auf nationalstaatlicher Ebene<br />
regeln. Ohne Bruch des EU-Rechts<br />
gäbe es für Deutschland theoretisch<br />
nur eine Möglichkeit, die Zeitumstellung<br />
abzuschaffen. Hierzulande<br />
müsste durch halbjährliche<br />
Änderung des Zeitgesetzes die Zugehörigkeit<br />
der Zeitzone verändert<br />
werden, so dass die gleichzeitig<br />
EU-verordnete Sommerzeitumstellung<br />
kompensiert würde. Da diese<br />
Vorstellung eher absurd anmutet,<br />
kann diesem Thema, mit dem<br />
sich inzwischen auch das Büro der<br />
Technikfolgenabschätzung im Bundestag<br />
befasst und dem überfraktionell<br />
im Bundestag immer mehr<br />
Beachtung geschenkt wird, nur auf<br />
EU-Ebene begegnet werden.<br />
Ralph Lenkert, Bundestagsabgeordneter<br />
für den Wahlkreis Jena,<br />
Gera und den SHK. Sprecher der<br />
Fraktion DIE LINKE. in den Ausschüssen<br />
für Umwelt, Naturschutz,<br />
Bau und Reaktorsicherheit und<br />
Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.
Seite 10 • HOLZLAND ECHO • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • www.die-linke-shk.de<br />
Durch die von den Medien verbreiteten<br />
Bilder von Flüchtlingen<br />
die in Italien, Griechenland<br />
oder aktuell Ungarn „Germany“<br />
oder „Deutschland“ rufen wird natürlich<br />
das Bild geprägt, dass die<br />
Flüchtlinge vor allem nach Deutschland<br />
kommen werden und wollen.<br />
Vierzig Prozent aller Flüchtlinge,<br />
die nach Europa kamen, haben im<br />
ersten <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> einen Antrag<br />
in Deutschland gestellt. Allerdings<br />
müssen hier die Einwohnerzahlen<br />
der Länder der EU mit betrachtet<br />
werden. Laut Eurostat stehen Länder<br />
wie Schweden, Ungarn, Österreich<br />
und auch Malta noch deutlich<br />
vor Deutschland, wenn man das<br />
Verhältnis Asylsuchende pro einer<br />
Million Einwanderer sieht.<br />
Leider konnten sich die Regierungen<br />
der EU (plus Schweiz und Norwegen)<br />
noch nicht auf eine gemeinsame<br />
Regelung einigen. Laut dem<br />
Dublin-Verfahren ist aktuell das<br />
Land für die Flüchtling zuständig, in<br />
dem die asylsuchenden Menschen<br />
zuerst europäischen Boden betreten.<br />
Aufgrund der hohen Anzahl ist<br />
dies für die südeuropäischen Länder<br />
nicht handelbar. Eine Registrierung<br />
der Flüchtlinge können diese<br />
Länder nicht mehr gewährleisten.<br />
Daher verhindern einige Länder die<br />
Weiterreise in andere EU-Staaten<br />
nicht mehr oder befördern diese.<br />
Flüchtlinge als Neubürger willkommen heißen!<br />
Durch die wachsende Zahl von<br />
Kriegen und die zunehmende<br />
Intoleranz gegenüber anderen Religionen<br />
und Völkern erleben wir die<br />
größte Flüchtlingswelle seit dem<br />
Zweiten Weltkrieg.<br />
Waffen aus Deutschland werden<br />
weltweit in Konflikten eingesetzt,<br />
deutsche Rüstungsfirmen machen<br />
Profite mit Kriegen. Für den völkerrechtswidrigen<br />
Krieg im Irak lieferte<br />
der BND den USA gefälschte<br />
Vorwände. Dieser Krieg war der<br />
Auslöser der Kämpfe mit der Organisation<br />
Islamischer Staat.<br />
Nach dem Beginn des Bürgerkrieges<br />
1991 in Somalia fischten internationale<br />
Fischfangflotten die<br />
reichen Fischgründe vor Somalia<br />
leer und raubten den somalischen<br />
Fischern die Lebensgrundlage. Als<br />
die Fischer aus Hunger teilweise<br />
zu Piraten mutierten, zerstörte die<br />
NATO Piraten- und Fischerboote.<br />
Was hat Deutschland gegen die<br />
Ausbreitung der Konflikte und des<br />
Hungers unternommen? Nichts!<br />
Jetzt fliehen tausende Iraker, Syrer,<br />
Somali und andere Kriegs- und<br />
Hungerflüchtlinge nach Europa. Ja,<br />
auch Deutschland ist dafür verantwortlich.<br />
Das Bundesamt für Migration<br />
und Flüchtlinge (BAMF) rechnet<br />
mit 450.000 Flüchtlingen für<br />
<strong>2015</strong>, der Thüringer Anteil beträgt<br />
12.240 Personen.<br />
Bei der Regierungsübernahme von<br />
Rot-Rot-Grün am 6.12.2014 gab<br />
es nur 600 Erstaufnahmeplätze<br />
für Flüchtlinge. Die Einrichtung in<br />
Eisenberg war damit absolut überbelegt.<br />
Zu wenig Personal, Unterbringung<br />
in Containern, Belegung<br />
von Sozialräumen als Schlafstätten<br />
und eine aus der Überbelegung resultierende<br />
Überlastung der medizinischen<br />
und sozialen Betreuung<br />
führten zu Spannungen in der Einrichtung<br />
und in Eisenberg.<br />
Als erste Lösung wurden in Suhl<br />
zusätzliche 900 Plätze geschaffen.<br />
Insgesamt werden 2.500 Plätze<br />
in Erstaufnahmeeinrichtungen gebraucht.<br />
Die Bundesregierung ist<br />
in der Pflicht, dass innerhalb von<br />
drei Monaten über Aufnahmeanträge<br />
entschieden wird. Ohne Bleiberecht<br />
erhalten Flüchtlinge kaum<br />
Sprachkurse, dürfen über Monate<br />
nicht arbeiten und erhalten keine<br />
Schulung zu Sitten und Bräuchen in<br />
Deutschland.<br />
„Alle wollen nach Deutschland ...“<br />
Ralph Lenkert<br />
Mitglied im Bundestag für den<br />
Wahlkreis Jena, Gera und den<br />
<strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis.<br />
Die Bundesregierung stockt die<br />
Mittel für die Flüchtlinge dieses<br />
Jahr um eine Milliarde Euro auf.<br />
Danke – aber fünf Milliarden Euro<br />
wären notwendig. Für Rüstung stehen<br />
<strong>2015</strong> mehr als 32 Milliarden<br />
und für die Auslandseinsätze 500<br />
Millionen im Haushalt – da kann<br />
man umverteilen.<br />
Zwei Schwerpunkte sind mir wichtig:<br />
Beseitigung der Not in den Heimatländern<br />
und gute Integration<br />
von Flüchtlingen.<br />
Die Katastrophen im Mittelmeer<br />
bestürzen uns alle. Es ist keine<br />
Lösung, Menschen auf der Flucht<br />
sterben zu lassen. DIE LINKE will<br />
Fluchtursachen beseitigen. Mehr<br />
Entwicklungshilfe statt Waffen, Diplomatie<br />
statt Kriegshysterie wären<br />
notwendig.<br />
Das Unbekannte erzeugt Angst,<br />
deshalb ist persönliches Kennenlernen<br />
– am Arbeitsplatz, in Vereinen<br />
oder Begegnungen im täglichen Leben<br />
– wichtig um Vorurteile abzubauen.<br />
Wir möchten Flüchtlinge zu<br />
Neubürgern machen, die wir verstehen<br />
und die in unseren Kultur- und<br />
Wertekreis integriert werden. Die<br />
Würde des Menschen ist unantastbar<br />
– so steht es im Grundgesetz<br />
in Artikel Eins. Das Grundgesetz<br />
gilt für alle Bürgerinnen und Bürger,<br />
und auch für Flüchtlinge.<br />
Leben Flüchtlinge in unseren Kommunen,<br />
hat dies Auswirkungen:<br />
Mancher Schulstandort würde gesichert,<br />
mancher Handwerker könnte<br />
seine freien Stellen besetzen und<br />
manchem Gemeindehaushalt würde<br />
die erhöhte Schlüsselzuweisung<br />
für Flüchtlinge (zählen als Einwohner)<br />
helfen.<br />
Grafik: Asylsuchende pro 1 Million Einwohner im ersten <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong><br />
In Mittelmeerländern wie Griechenland<br />
und Italien wurden nach Aussagen<br />
von proAsyl weitere tausende<br />
Flüchtlinge als Illegale inhaftiert.<br />
Da diese Menschen somit keine<br />
Möglichkeit haben, einen richtigen<br />
Asylantrag zu stellen, dürfte die<br />
Quote der Mittelmeerländer noch<br />
deutlich höher liegen. Aufgrund des<br />
Zusammenbruchs der Dublin-Verordnungen<br />
sind einige Juristen auch<br />
der Meinung, dass dadurch für alle<br />
EU-Länder die rechtliche Pflicht<br />
besteht, selbstständig Asylsuchende<br />
aufzunehmen und auch die Erstregistratur<br />
durchzuführen. Die<br />
schlechten Umstände, mangelhafte<br />
Betreuung und unsichere Zukunft<br />
gerade von Familien mit Kindern in<br />
den überlasteten südeuropäischen<br />
Ländern wird vom Bundesamt für<br />
Migration und Flüchtling (BAMF)<br />
derzeit als Grund anerkannt, nicht<br />
in diese Länder abzuschieben.<br />
Außerhalb von Europa sind die<br />
Flüchtlingszahlen deutlich höher.<br />
Die meisten Menschen beherbergen<br />
aktuell Pakistan, Libanon, Jordanien,<br />
Iran und die Türkei.<br />
Durch die aktuelle Medienberichterstattung,<br />
die sich vor allem auf<br />
Sachsen bezieht, finden viele, dass<br />
der Osten auch Brennpunkt der<br />
Flüchtlingsströme ist. Dies ist jedoch<br />
mitnichten so. Wenn man das<br />
Verhältnis Einwohner zu Flüchtlingen<br />
betrachtet, hat gerade Sachsen<br />
mit einem Verhältnis von 1:238 die<br />
niedrigste Quote. Das Bundesland<br />
Thüringen liegt bei 206 Einwohnern<br />
pro Asylsuchendem. Die Quote wird<br />
über den „Königssteiner Schlüssel“<br />
geregelt, der Faktoren wie Einwohneranzahl,<br />
Wirtschaftsstärke und<br />
Ballungsräume berücksichtigt. Für<br />
Thüringen bedeutet das die Aufnahme<br />
von lediglich 2,8% der Gesamtflüchtlinge,<br />
die nach Deutschland<br />
kommen. NRW (21,2%), Bayern<br />
(15,3%) und Baden-Württemberg<br />
(13%) sind die Länder mit der<br />
höchsten Aufnahmequote.<br />
Seit August dieses Jahres kommen<br />
vorwiegend Kriegsflüchtlinge aus<br />
Syrien, Afghanistan und einigen afrikanischen<br />
Ländern nach Europa,<br />
Deutschland und auch nach Thüringen.<br />
Die Anzahl der Asylsuchenden<br />
aus den Balkanstaaten ist massiv<br />
zurückgegangen.<br />
Neben gesamten Familien kommen<br />
in großen Teilen auch junge Männer<br />
im Alter von 20 bis 30 Jahren nach<br />
Europa. Ihre Familien haben Geld<br />
gesammelt, um die Flucht zu bezahlen<br />
und senden ihr „stärkstes“ Familienmitglied.<br />
Die Überfahrt nach<br />
Europa über das Mittelmeer endet<br />
in vielen Fällen mit dem Tod, mindestens<br />
aber mit starken körperlichen<br />
Entbehrungen. Zur Kontaktaufnahme<br />
mit ihren Familien und<br />
zur Koordination der Flucht nutzen<br />
viele Flüchtlinge auch moderne<br />
Handys. Nur so kann die Organisation<br />
des täglichen Überlebens gewährleistet<br />
werden.<br />
Markus Gleichmann, DIE LINKE SHK
Riesige Hilfsbereitschaft<br />
im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />
Im Umfeld der Einrichtung der<br />
Notaufnahmestelle für Flüchtlinge<br />
in der ehemaligen Tridelta<br />
Industriehalle in Hermsdorf<br />
gründete sich in einem großen<br />
sozialen Netzwerk die Gruppe<br />
„Flüchtlingshilfe Eisenberg &<br />
SHK“. Innerhalb von nur acht<br />
Tagen wuchs die Gemeinschaft<br />
auf ca. 400 Helferinnen und<br />
Helfer an, die dafür sorgen, dass<br />
benötigte Spenden schnell und<br />
zielgerichtet angekommen sind.<br />
Hierbei hat auch die Verwaltungsgemeinschaft<br />
Hermsdorf<br />
einen großen Anteil geleistet,<br />
indem schnell ein Management<br />
eingerichtet wurde, welches mit<br />
allen Beteiligten zusammenarbeitet.<br />
Das DRK Jena/SHK hat, wie<br />
auch für die LAST Eisenberg, die<br />
Versorgung übernommen und<br />
koordiniert gemeinsam mit der<br />
Verwaltungsgemeinschaft den<br />
dringend notwendigen Einsatz<br />
von ehrenamtlichen Helferinnen<br />
und Helfern. Mehr als 50 haben<br />
sich schon an Arbeitseinsätzen<br />
bei der Essensausgabe und der<br />
Kleiderkammer beteiligt. Ihnen,<br />
den MitarbeiterInnen des DRK,<br />
der Verwaltungsgemeinschaft<br />
Hermsdorf und den Spendern<br />
von Kleidung und Versorgungsgegenständen<br />
kann man für diese<br />
Welle der Hilfsbereitschaft<br />
gar nicht genug danken.<br />
Durch unsere tägliche Arbeit in<br />
Hermsdorf merken wir, dass vor<br />
allem junge Menschen helfen<br />
wollen, diese Herausforderung<br />
zu stemmen und die Menschen,<br />
die vor Krieg und Elend geflohen<br />
sind, zu unterstützen.<br />
Hierbei spielt es für die Zukunft<br />
eine große Rolle, leistungsfähige<br />
Strukturen zu schaffen, die<br />
solche Notfälle koordinieren.<br />
Die Unterkunft in Hermsdorf ist<br />
eine reine Notfallunterbringung<br />
für die Flüchtlinge, die hier registriert<br />
werden. Innerhalb von<br />
wenigen Tagen werden diese<br />
Flüchtlinge dann in die eigentlichen<br />
Erstaufnahmeeinrichtungen<br />
in Thüringen verlegt.<br />
Die Halle wird dabei als „Puffer“<br />
der Landesaufnahmestellen genutzt<br />
und bildet eine Notreserve<br />
an Übernachtungsplätzen.<br />
Markus Gleichmann, DIE LINKE<br />
Es gibt wohl kaum ein Thema, über<br />
das in den letzten Wochen häufiger<br />
und heftiger in Deutschland diskutiert<br />
wurde, als das der Flüchtlinge, die aktuell<br />
nach Deutschland strömen. Mag<br />
man für oder gegen die Aufnahme<br />
von Flüchtlingen sein - Erschreckend,<br />
grenzenlos zynisch, grausam und pervers<br />
ist in meinen Augen vor allem<br />
eines: Die schamlose Instrumentalisierung<br />
des Leids und Elends anderer<br />
Menschen durch ewig-Gestrige „Patrioten“<br />
und „nationale Demokraten“! Da<br />
wird gefälscht, getrickst und gelogen,<br />
dass sich die sprichwörtlichen Balken<br />
biegen! Facebook und andere soziale<br />
Netzwerke bieten willkommene Plattformen,<br />
um selbst den größten Unsinn<br />
und die schlimmsten Horrorstories zu<br />
verbreiten. Und leider sind erschreckend<br />
viele nur allzu gerne bereit, die<br />
Bilder und Lügenmärchen, die ihnen<br />
vorgegaukelt werden, für bare Münze<br />
zu nehmen. Kaum einer der sogenannten<br />
„besorgten Bürger“ hat sich<br />
die Mühe gemacht, einmal genauer<br />
hinzuschauen, geschweige denn, dass<br />
er sich vor Ort mit eigenen Augen ein<br />
Bild von der Lage gemacht oder gar –<br />
Himmel bewahre! – mit den Flüchtlingen<br />
gesprochen hätte! „Das sind doch<br />
alles Wirtschaftsflüchtlinge!“ höre<br />
ich auch im Bekanntenkreis immer<br />
wieder. „Die sind doch nicht aus Not<br />
geflohen“, oder „Wo sind denn die verfolgt?“<br />
Über diverse Äußerungen die<br />
Religionsangehörigkeit der Flüchtlinge<br />
betreffend möchte ich gar nicht erst<br />
sprechen...<br />
Aber hat EINER meiner Bekannten, hat<br />
EINER der „besorgten Bürger“ eine<br />
www.die-linke-shk.de • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • HOLZLAND ECHO • Seite 11<br />
Ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit oder:<br />
Was bedeutet es, ein „Mensch“ zu sein?<br />
Stell dir vor, es ist Krieg,<br />
und keiner geht hin ...<br />
Dieser Satz von Bertolt Brecht findet<br />
gerade in der aktuellen Situation<br />
wieder neue Bedeutung. Tausende<br />
junger Männer aus Syrien und<br />
anderen Kriegsgebieten fliehen vor<br />
dem Krieg, vor den Kampfhandlungen<br />
und damit vor dem Tod.<br />
Familien sparen, oder legen zusammen,<br />
um zumindest einen Familienmitglied<br />
die teure Flucht bezahlen<br />
zu können, in der Hoffnung, dass<br />
er es schafft und später für eine<br />
bessere Zukunft der Familie sorgen<br />
kann. Nach einer schwierigen<br />
Flucht, die für einige auch mit dem<br />
Tod endet werden die Flüchtling<br />
in Europa ankommen. Was finden<br />
Sie vor? Ein verunsichertes Land<br />
in dem geplante Unterkünfte durch<br />
gezielten Rechtsterrorismus angezündet<br />
und zerstört werden. Doch<br />
es kommt ihnen vor wie eine Stück<br />
heile Welt.<br />
Vorstellung davon, was es heißt, auf<br />
der Flucht zu sein? Eine Vorstellung<br />
davon, was es heißt, alles aufzugeben<br />
in der vagen Hoffnung, irgendwo<br />
anders neu anfangen zu können? Wir<br />
fahren ins Ausland, um uns zu erholen<br />
– ein Flüchtling verlässt seine Heimat,<br />
um zu LEBEN! Wir fahren ins Ausland<br />
und wissen, dass wir in zwei oder drei<br />
Wochen in unser vertrautes Heim zurückkehren.<br />
Jene Flüchtlinge, die zu<br />
uns kommen, haben kein Zuhause, in<br />
das sie zurückkehren können.<br />
Immer häufiger fallen mir in letzter Zeit<br />
jene Dinge ein, die mir seit frühester<br />
Kindheit von meinen Großeltern erzählt<br />
wurden. Sie wohnten auf einem<br />
kleinen Dorf hoch im Norden, knapp<br />
unter der dänischen Grenze. Häufig<br />
flogen schwere Bomber über sie hinweg,<br />
doch ein winziges Dorf war kein<br />
lohnendes Ziel. Der Krieg war weit weg<br />
– bis die Flüchtlingsströme aus Hamburg<br />
in den idyllischen Norden kamen.<br />
Es waren verzweifelte Menschen, die<br />
alles verloren hatten. Unterwegs waren<br />
sie Flugzeugen aus beschossen<br />
worden. Zwei Töchter der Frau, die bei<br />
meinen Großeltern unterkam, waren<br />
dabei gestorben. Es müssen grauenhafte<br />
Szenarien gewesen sein!<br />
Ein Zeitsprung. Etliche Monate später<br />
strömen Millionen Menschen aus Ostpreußen,<br />
Pommern und Schlesien gen<br />
Westen. Manche haben etwas Gepäck<br />
dabei, andere nicht mehr als das, was<br />
sie auf dem Leibe tragen. Sie hoffen<br />
auf Mitleid und Hilfsbereitschaft ihrer<br />
westlichen Landsleute, doch oft genug<br />
schlägt ihnen nur Ablehnung und<br />
Verachtung entgegen. Oh nein – sie<br />
werden nicht mit offenen Armen empfangen.<br />
Wie ein Brandzeichen haftet<br />
das Stigma, ein Flüchtling zu sein, an<br />
ihnen – Jahre später noch!<br />
Als Kind konnte ich nie verstehen, wie<br />
man so handeln konnte, wie man angesichts<br />
des Elends die Tür verschließen<br />
und wegsehen konnte. Heute sehe<br />
ich: es hat sich bei vielen Einwohnern<br />
dieses Landes nichts geändert! Ob<br />
in den 1940ern oder <strong>2015</strong> – eine latente<br />
Angst vor allem was fremd ist,<br />
beherrscht und vergiftet das Denken.<br />
Aber, und diese Frage sei mir gestattet:<br />
Ist es nicht Zeit, Angst und Vorurteile<br />
zu überwinden und sich auf<br />
darauf zu besinnen, was es heißt, ein<br />
„Mensch“ zu sein? Ist nicht gerade die<br />
Fähigkeit, Mitleid zu empfinden, ein<br />
wesentlicher Bestandteil dessen, was<br />
uns ausmacht? Gehört zum „Menschsein“<br />
nicht auch eines untrennbar<br />
dazu: die Mitmenschlichkeit? Gewiss,<br />
es erfordert Kraft und Mut, die Augen<br />
nicht zu verschließen, Berührungsängste<br />
mit dem „Fremden“ zu überwinden<br />
und sich gegen den Strom zu<br />
stellen. Jene Menschen, die heute und<br />
hier zu uns kommen, sind nicht nur<br />
Syrer, Afghanen, Afrikaner, Iraker und<br />
andere – sie sind zuallererst und vor<br />
allem eines: (Mit)menschen! Nehmen<br />
wir sie als solche an!<br />
Eine Leserzuschrift von Dörte Hansen<br />
aus Eisenberg (aktuell wohnhaft in<br />
Jena).
Seite 12 • HOLZLAND ECHO • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • www.die-linke-shk.de<br />
TERMINE TERMINE TERMINE<br />
JJ<br />
2<strong>3.</strong> September, 17:00 Uhr, Kaisersaal Eisenberg,<br />
Kreistagssitzung<br />
JJ<br />
26. September, 10:00 Uhr, Clubzentrum Comma, Heinrichstr.<br />
47, 07545 Gera, Basiskonferenz mit Diskussion. Gäste u.a.: Bodo<br />
Ramelow<br />
JJ<br />
16. Oktober, 19:00 Uhr, Stadtbibliothek Hermsdorf, Lesung<br />
und Gespräch mit Landolf Scherzer: „Der Rote - Macht und Ohnmacht<br />
des Regierens“. Eintritt: frei<br />
JJ<br />
24. Oktober, 09:00 Uhr, Geschäftsstelle, Naumburger Straße<br />
8, Hermsdorf, Gesamtmitgliederversammlung DIE LINKE SHK<br />
JJ<br />
02. November, 19:00 Uhr, Stadtbibliothek Hermsdorf, Lesung<br />
mit Peter-Michael Diestel: „Sturzgeburt - Streitgespräch zur deutschen<br />
Einheit“. Eintritt: frei<br />
JJ<br />
14. bis 15. November, Gotha, Landesparteitag DIE LINKE<br />
JJ<br />
2<strong>3.</strong> November, 19:00 Uhr, Stadtbibliothek Hermsdorf, Lesung<br />
mit Gunter Böhnke: „Mein Leipzig - Geliebtes Weltdorf“.<br />
Eintritt: frei<br />
JJ<br />
16. Dezember, 17:00 Uhr, Kaisersaal Eisenberg,<br />
Kreistagssitzung<br />
Rätsel<br />
Wir wünschen Ihnen mit<br />
dem nebenstehenden<br />
Rätseln viel Spaß.<br />
Leserbriefe<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
Meinung, Anmerkungen,<br />
Kritik oder inhaltliche<br />
Beiträge. Gerne stellen<br />
wir auch Ihren Verein,<br />
Ihre Initiative oder Ihr<br />
Projekt in einer unserer<br />
nächsten <strong>Ausgabe</strong>n vor.<br />
Kontaktieren Sie uns einfach<br />
dafür, oder senden<br />
Sie uns per Post oder<br />
Mail Ihren Text.<br />
Soziale Netzwerke<br />
Sie finden uns auch bei<br />
Facebook, Google Plus,<br />
und Twitter. Wir freuen<br />
uns über Follower!<br />
Puzzle 1 (Easy, difficulty rating 0.43)<br />
2 5 3<br />
1 2 4 9<br />
4 6 1<br />
5 6<br />
1 6 2 8 5 9<br />
3 2<br />
9 3 5<br />
2 1 9 3<br />
8 5 4<br />
Puzzle 3 (Medium, difficulty rating 0.46)<br />
8 4 3<br />
Generated by http://www.opensky.ca/sudoku on Fri Mar 27 14:23:18 <strong>2015</strong> GMT. Enjoy!<br />
7 1 8<br />
9 8<br />
1 9 8 3<br />
6 4 7 2 5 9<br />
9 2 7 3<br />
7 6<br />
6 7 1<br />
5 9 2<br />
Landtag vor Ort:<br />
Mike Huster, MdL<br />
Wahlkreismitarbeiter Steffen Much.<br />
e-Mail: wkb@die-linke-shk.de<br />
Tel.: 036601-218683<br />
Fax: 036601-218684<br />
Sprechzeiten:<br />
Montags: 09:00 - 16:00 Uhr<br />
Mittwochs: 10:00 - 13:00 Uhr<br />
oder auf Anfrage.<br />
Bundestag vor Ort:<br />
Ralph Lenkert, MdB<br />
Wahlkreismitarbeiter Markus Gleichmann<br />
e-Mail: gleichmann@ralph-lenkert.de<br />
Tel.: 036601-218685<br />
Fax: 036601-218684<br />
Sprechzeiten:<br />
Montags: 09:00 - 16:00 Uhr<br />
Mittwochs: 10:00 - 13:00 Uhr<br />
oder auf Anfrage.<br />
Puzzle 2 (Hard, difficulty rating 0.74)<br />
2 9 7<br />
1 5 8 7 4<br />
7 9 3 1<br />
8 2<br />
1 2<br />
4 7<br />
6 8 1 4<br />
3 9 6 1 7<br />
Puzzle 4 (Easy, difficulty rating 0.33)<br />
1 7 6<br />
7 8 2<br />
Generated by http://www.opensky.ca/sudoku on Fri Mar 27 14:23:18 <strong>2015</strong> GMT. Enjoy!<br />
8 3 1 9 6 4<br />
6 1<br />
6 4 5<br />
5 4 1<br />
9 6 2<br />
2 6<br />
7 4 1 8 3 5<br />
1 5 6<br />
Unterstützung und Spenden<br />
DIE LINKE ist die einzige Partei im<br />
Bundestag, die Großspenden von<br />
Industrie und Wirtschaft kategorisch<br />
ablehnt, Gesetzesinitiativen<br />
zu diesem Thema einbringt und<br />
versucht, den Lobbyismus zurück<br />
zu drängen. Jedoch benötigt jede<br />
Partei finanzielle Ressourcen, um<br />
ihrer Arbeit nachzukommen und<br />
politische Informationen und Meinungsbildung<br />
zu realisieren. Gerade<br />
Kreisverbände, welche die<br />
kleinsten finanziell eigenständigen<br />
Einheiten innerhalb der Partei DIE<br />
LINKE sind, hängen stark von Spenden<br />
und Mitgliedsbeiträgen ab.<br />
Für die tägliche Arbeit, benötigen<br />
wir neben tatkräftiger Unterstützung<br />
bei der Gestaltung, der inhaltlichen<br />
Ausarbeitung, Plakatierung<br />
und Verteilung von Material vor<br />
allem Spenden. Ihre Spende würde<br />
weiterhin die nächsten <strong>Ausgabe</strong>n<br />
dieser Zeitung unterstützen und einen<br />
Ausbau unserer Öffentlichkeitsarbeit<br />
möglich machen. Wir möchten<br />
unabhängig von Großspendern<br />
unseren politischen Zielen gerecht<br />
werden. Das geht jedoch nur durch<br />
Sie! Zweckgebundene Spenden<br />
können Sie mit dem Zusatz „Kommunalwahl“<br />
oder „Landtagswahl“<br />
vornehmen.<br />
Für Fragen, wie Sie uns helfen können,<br />
stehen wir Ihnen jederzeit gerne<br />
zur Verfügung.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
DIE LINKE. <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />
Naumburger Straße 8<br />
07629 Hermsdorf<br />
Tel.: 036601 / 219685<br />
Fax.: 036601 / 219684<br />
rgeschaeftsstelle@die-linke-shk.de<br />
www.die-linke-shk.de<br />
Redaktion:<br />
Erika Hänseroth, Knut Schurtzmann,<br />
Markus Gleichmann<br />
Bankverbindung:<br />
BIC: HELADEF1JEN<br />
IBAN:<br />
DE72 8305 3030 0000 4034 15<br />
Redaktionsschluss: 17.10.<strong>2015</strong><br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos übernehmen<br />
wir keine Haftung -<br />
Rücksendung erfolgt nicht. Gezeichnete<br />
Beiträge geben die<br />
Meinung des Autors, nicht der<br />
Redaktion wieder.<br />
Generated by http://www.opensky.ca/sudoku on Fri Mar 27 14:23:18 <strong>2015</strong> GMT. Enjoy!<br />
Generated by http://www.opensky.ca/sudoku on Fri Mar 27 14:23:18 <strong>2015</strong> GMT. Enjoy!