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Saale-Holzland Echo - Ausgabe 3. Quartal 2015

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Seite 4 • HOLZLAND ECHO • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • www.die-linke-shk.de<br />

Der Landkreis braucht eine breit aufgestellte<br />

Museumsförderung.<br />

Vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

ist Chefsache!<br />

Die Leuchtenburg bei Kahla<br />

Nach Streit um den Ausstellungsvertrag fordert LINKE/GRÜNE Fraktion ein ganzheitliches<br />

Förderkonzept aller Museen und Gedenkstätten im SHK.<br />

Unsere Kreistagsfraktion setzt<br />

sich für eine breit aufgestellte<br />

Museumsförderung des Landkreises<br />

ein. Dafür wird es in der kommenden<br />

Kreistagssitzung am 2<strong>3.</strong><br />

September einen Antrag zur besseren<br />

Verteilung der knapp bemessenen<br />

Mittel geben, der hoffentlich<br />

eine Mehrheit auch in den anderen<br />

Fraktionen finden wird.<br />

Im Kern geht es dabei um eine<br />

Basisunterstützung der musealen<br />

Landschaft im SHK, zuzüglich einer<br />

Unterstützung, die die unterschiedlichen<br />

Besucherzahlen respektiert.<br />

Aktuell gibt es im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis<br />

folgende vom Museumsverband<br />

anerkannte Institutionen:<br />

1. Das Keramik-Museum Bürgel,<br />

2. das Stadtmuseum Camburg,<br />

<strong>3.</strong> das Stadtmuseum „Klötznersches<br />

Haus“ und die Schlosskirche<br />

in Eisenberg,<br />

4. das Dokumentationszentrum<br />

Walpersberg-REIMAHG in Großeutersdorf<br />

und<br />

5. die Leuchtenburg in Seitenroda.<br />

Diese Museen und Institutionen<br />

erfüllen damit große Teile des vom<br />

Verband 2011 erstellten Museumsentwicklungskonzepts<br />

Thüringen,<br />

welches die grundsätzlichen<br />

Aufgaben, Öffnungszeiten, Museums-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit von<br />

Museen definiert und damit einen<br />

Qualitätsstandard setzt.<br />

Darüber hinaus gibt es weitere Ausstellungen<br />

und Museen, die einen<br />

Besucherbetrieb aufrecht erhalten.<br />

Dies sind u.a. dass Heimatmuseum<br />

„Altes Sudhaus“ in Bad Klosterlausnitz,<br />

die Heimatstube Rothenstein,<br />

die Kemenaten Orlamünde und<br />

Reinstädt, das Museum Zinsspeicher<br />

in Thalbürgel, das Wasserschloss<br />

„Fröhliche Wiederkunft“,<br />

das Stadtmuseum Kahla und die<br />

„Alte Suptur“ in Stadtroda.<br />

Der Landkreis fördert seit Jahren<br />

einzelne Museen. Der Hauptteil der<br />

Förderung liegt hier aktuell bei der<br />

Leuchtenburg in Seitenroda, da dort<br />

das einstige Kreisheimatmuseum<br />

beheimatet war. Mit dem Um- und<br />

Ausbau durch die Stiftung Leuchtenburg<br />

wurde ein neuer Schwerpunkt,<br />

die „Porzellanwelten“,<br />

gewählt, welcher durch zwölf Millionen<br />

Euro Landesmittel unterstützt<br />

wurde. Diese Entwicklung führte<br />

jedoch dazu, dass das eigentliche<br />

Kreisheimatmuseum nicht mehr<br />

existiert. Lediglich die Verwahrung<br />

und Betreuung der Ausstellungsgegenstände<br />

des Landkreises wird<br />

derzeit noch durch die Stiftung<br />

durchgeführt. Dieser Vertrag wurde<br />

auf Antrag unserer Fraktion im Juni<br />

diesen Jahres gekündigt.<br />

Für den Zweck der Verwahrung,<br />

Entleihung und wissenschaftlichen<br />

Bearbeitung der historischen Gegenstände<br />

des Landkreises muss<br />

ein neuer Vertrag geschlossen werden,<br />

der die wirklichen Leistungen<br />

anrechenbar berücksichtigt. Eine<br />

Quersubventionierung der Stiftung<br />

ist aus unserer Sicht rechtlich kritisch<br />

und nicht zielführend.<br />

Die gesamten Mittel der Museumsförderung<br />

des SHK betragen insgesamt<br />

100.000 Euro. Diese sollen<br />

nach einem noch festzulegenden<br />

Schlüssel auf alle Museen des<br />

Landkreises aufgeteilt werden, um<br />

auch die ehrenamtlich arbeitetenden<br />

Strukturen zu unterstützen. Bei<br />

der Festlegung des Verteilerschlüssels<br />

fordern wir die Wertung der<br />

Einordnung des Museumsverbandes,<br />

der regionalen Identität, der<br />

überregionalen Bedeutung und des<br />

Besucheraufkommens.<br />

Museen und Gedenkstätten sind<br />

das nationale Erbe unseres Landkreises.<br />

Die bisherige Praxis führte<br />

nicht zu einer Bewahrung und<br />

Unterstützung dieser Vielfalt. Die<br />

Brehm-Gedenkstätte in Renthendorf<br />

wurde jahrzehntelang vernachlässigt,<br />

ebenso die Schlösser<br />

in Hummelshain und Crossen,<br />

die als nationale Kulturdenkmäler<br />

überregionale Ausstrahlungskraft<br />

haben. Ehrenamtliche Initiativen<br />

und Vereine haben sich gegründet,<br />

um diese Lücke zumindest ein wenig<br />

zu schließen. Es wird Zeit, diese<br />

Menschen, die viel privates Engagement<br />

und teilweise auch privates<br />

Vermögen in eine gesellschaftliche<br />

Aufgabe investieren, mit einer neuen<br />

Vergabepraxis zu unterstützen<br />

und ihre Leistung damit zu honorieren.<br />

Der Landkreis muss sich nicht<br />

nur verbal zur Gedenk- und Erinnerungskultur<br />

bekennen, sondern<br />

dieses Bekenntnis auch finanziell<br />

untersetzen.<br />

Wenn es wirklich gelingen soll, den<br />

Tourismus im SHK als wirtschaftlichen<br />

Faktor auszubauen, kann man<br />

sich nicht nur auf einzelne Leuchttürme<br />

beschränken. Um dies zu erreichen,<br />

braucht der Landkreis eine<br />

ganzheitliche Förderrichtlinie für<br />

Museen und Gedenkstätten.<br />

Markus Gleichmann, Fraktion LINKE/GRÜNE<br />

Fraktionschef<br />

Knut Schurtzmann<br />

Der <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis hat<br />

aktuell viele Probleme zu<br />

lösen. Der rasante Anstieg der<br />

Flüchtlingszahlen, der Investitionsstau<br />

an den Schulen und<br />

bei den Kreisstraßen, die Belastung<br />

der Städte und Gemeinden<br />

durch die Erhöhung der Kreisumlage<br />

und steigende <strong>Ausgabe</strong>n<br />

vor allem im Sozialbereich<br />

sind nur einige Beispiele dafür.<br />

Der Landrat hat erkannt, dass<br />

die Verwaltung allein diese Probleme<br />

nicht mehr lösen kann<br />

und beschwört bei jeder Gelegenheit<br />

die Notwendigkeit einer<br />

vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />

zwischen Verwaltung und<br />

Kreistag.<br />

Die Realität sieht jedoch völlig<br />

anders aus. Entscheidungen der<br />

Verwaltung, wie z.B. die Amtsenthebung<br />

des Eisenberger<br />

Bürgermeisters, erfahren wir oft<br />

zuerst aus der Presse, Anträge<br />

von Kreistagsfraktionen werden<br />

mit der Begründung fehlender<br />

Zuständigkeit direkt von der<br />

Tagesordnung gestimmt oder<br />

beim Landesverwaltungsamt<br />

beanstandet. Findet ein Antrag<br />

dann doch die erforderlichen<br />

Mehrheiten, „verschwindet“ er<br />

auf „unbestimmte Zeit“ in den<br />

Ausschüssen oder wird von der<br />

Verwaltung einfach nicht umgesetzt.<br />

Wenn es der Landrat mit seiner<br />

vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />

ernst meint, muss er uns<br />

dies in Zukunft auch beweisen,<br />

denn schließlich trägt er die<br />

Verantwortung für das Zusammenspiel<br />

zwischen Verwaltung<br />

und Kreistag. Es wird schwer<br />

genug werden, für die schwierigen<br />

Entscheidungen zur Lösung<br />

der oben genannten Probleme<br />

die notwendigen Mehrheiten im<br />

Kreistag zu organisieren.<br />

Knuth Schurtzmann, Fraktionsvorsitzender<br />

DIE LINKE / GRÜ-<br />

NE Kreistagsfraktion im <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis

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