Saale-Holzland Echo - Ausgabe 3. Quartal 2015
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Politiker am „Marterpfahl“<br />
MdL Mike Huster und Steffen Much (Stadtrat<br />
Eisenberg) übergeben eine Spende von 400 Euro.<br />
Unseren Kindergarten gibt es in<br />
seiner jetzigen Form seit nunmehr<br />
zehn Jahren. Wir betreuen<br />
in unserem Haus bis zu 190 Kinder<br />
im Alter von zwölf Wochen bis<br />
zum Schuleintritt. Unsere Kinder<br />
Alternative 54 e.V. unterstützt<br />
Kindergartenküche<br />
Dass die Haushaltslage der<br />
Kommunen angespannt ist, ist<br />
nichts Neues.<br />
Demzufolge müssen freiwillige<br />
Leistungen auf den Prüfstand und<br />
sachlich abgewogen werden. Leider<br />
bleiben dabei auch manche sozialen<br />
Projekte auf der Strecke. Das<br />
wäre beinahe auch in Eisenberg<br />
passiert.<br />
Der Kindergarten benötigte dringend<br />
eine Erweiterung der Küche.<br />
Im Stadtrat kam es dazu zu einer<br />
hitzigen Diskussion, an deren Ende<br />
eine Vertagung des Beschlusses<br />
stand. Mitglieder unserer Fraktion<br />
besuchten daraufhin die KITA, um<br />
sich vor Ort ein Bild von der Lage<br />
zu machen. Unhaltbare Zustände<br />
und logistische Unmöglichkeiten<br />
bedingten hier sofortiges Handeln.<br />
Durch Kontakt mit der Alternative<br />
54 e.V., dem Verein von Abgeordneten<br />
und Sympathisanten der<br />
Partei DIE LINKE (Artikel 54 in der<br />
Thüringer Verfassung regelt die<br />
automatische Anpassung der Abgeordnetendiäten,<br />
welche unsere<br />
Vereinsmitglieder nicht annehmen,<br />
sondern in den Verein einzahlen,<br />
um soziale Projekte zu fördern)<br />
konnte durch Mike Huster am<br />
1.Juni, dem Internationalen Kindertag,<br />
eine Spende in Höhe von 400<br />
€ übergeben werden. Eingebettet in<br />
das stattfindende Indianer-Fest gab<br />
es hier den „Abgeordneten am Marterpfahl“<br />
-- sicher ein seltenes Bild.<br />
Im Eisenberger Stadtrat wurde in<br />
einer Folgesitzung über den modifizierten<br />
Antrag der AWO abgestimmt,<br />
wobei sich eine deutliche<br />
Mehrheit für die Unterstützung der<br />
Kindertagesstätte aussprach.<br />
Fakt ist, die Finanzausstattung der<br />
Kommunen ist sehr schwierig und<br />
nicht zuletzt ein Ergebnis von 25<br />
Jahren CDU-Misswirtschaft.<br />
An uns liegt es jetzt, die Zukunft<br />
finanziell besser vorzubereiten, damit<br />
alle Kinder eine angemessene<br />
vorschulische Bildung erhalten.<br />
Steffen Much, Stadtrat Eisenberg<br />
und Mitglied de Kreistagsfraktion<br />
LINKE/GRÜNE im SHK<br />
www.die-linke-shk.de • <strong>3.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2015</strong> • HOLZLAND ECHO • Seite 7<br />
AWO Montessorihaus Zwergenland<br />
spielen und lernen in zehn Gruppen<br />
und werden von 26 pädagogischen<br />
Mitarbeitern und einer Logopädin<br />
betreut.<br />
Konzeptionell sind wir nach den<br />
Lehren Maria Montessoris ausgerichtet<br />
und nutzen diese pädagogische<br />
Richtung, um die Kinder auf<br />
ihrem Lebensweg zu begleiten und<br />
gut auf die Schulzeit vorzubereiten.<br />
Dabei ist uns wichtig, die Montessoripädagogik<br />
nicht in absoluter<br />
„Reinkultur“ zu praktizieren, sondern<br />
den aktuellen Zeitgeist, die<br />
gesellschaftlichen Bedingungen,<br />
die Bedürfnisse von Familien und<br />
verschiedene pädagogische Ansätze<br />
mit einfließen zu lassen.<br />
Unsere Kinder sollen von sich heraus<br />
aktiv werden, aus ihren Ideen<br />
und Fähigkeiten verschiedene Aktivitäten<br />
entwickeln.<br />
„Hilf mir, es selbst zu tun!“ Was<br />
bedeutet dieser Leitsatz für unser<br />
tägliches Zusammensein mit den<br />
Kindern?In einer gut vorbereiteten<br />
Umgebung bieten wir den Kindern<br />
spezielle Lernmaterialien an, die<br />
in offenen Regalen liegen und jederzeit<br />
durch die Kinder erreichbar<br />
sind. Bei der Auswahl können sie<br />
sich von ihren Interessen leiten lassen<br />
und sich in einer ruhigen Umgebung<br />
damit beschäftigen.<br />
Dabei halten sich unsere Erzieher<br />
dezent im Hintergrund, mischen<br />
sich möglichst nicht in die Tätigkeiten<br />
der Kinder ein, sondern lassen<br />
sie ausprobieren, experimentieren<br />
und auch Fehler machen, aus denen<br />
sie lernen können. In unseren<br />
Alltag integrieren wir die Kinder<br />
altersgerecht in verschiedenste<br />
Tätigkeiten. An dieser Stelle zwei<br />
Beispiele.<br />
Zur Frühstückszeit darf jedes Kind<br />
sein Frühstück selbst zubereiten.<br />
Es schmiert sich sein Brot selbst<br />
und sucht sich aus, ob es lieber<br />
Käse oder Wurst essen möchte.<br />
Nach dem Frühstück wäscht jedes<br />
Kind sein Geschirr selbständig ab<br />
und reinigt seinen Platz.<br />
Auch beim Waschen der Kinderhandtücher<br />
dürfen die Kinder<br />
selbst aktiv werden. Sie nehmen<br />
die schmutzigen Handtücher ab,<br />
befüllen die Waschmaschine und<br />
hängen sie nach dem Waschen auf.<br />
Unsere Wäscheleinen befinden sich<br />
natürlich in Höhe der Kinder. Nach<br />
dem Trocknen nehmen sie die Wäsche<br />
ab, legen sie zusammen und<br />
räumen sie in den Schrank. Mit<br />
diesen Angeboten lernen die Kinder<br />
in realen Situationen, und das<br />
machen sie unheimlich gerne. Wir<br />
hoffen, dass wir den Kindern mit<br />
der Montessoripädagogik das Rüstzeug<br />
für eine optimale Entwicklung<br />
mitgeben. Ina Fiedler, Leiterin des<br />
Montessorihauses Zwergenland<br />
400 Euro für Bildungslücke<br />
Kahla.<br />
Am 7. September übergaben<br />
Mike Huster und Markus Gleichmann<br />
einen Förderbescheid der Alternative<br />
54 e.V. in Kahla an Christian<br />
Seiler. Bildung ist der Grundstein<br />
einer freiheitlich demokratischen<br />
Gesellschaft und die Basis für ein<br />
verantwortungsvolles Handeln. Der<br />
Bildungslücke e.V. hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, Schüler aus Jena<br />
und dem <strong>Saale</strong>-<strong>Holzland</strong>-Kreis beim<br />
Erreichen der schulischen Ziele zu<br />
unterstützen. Neben dem regulären<br />
Nachhilfeunterricht, legt der Verein<br />
viel Wert auf soziale Kompetenzen<br />
und Persönlichkeitsentwicklung.<br />
Im Rahmen des Netzwerkes mit<br />
Bildungslücke<br />
MdL Mike Huster und Markus<br />
Gleichmann übergeben den Scheck.<br />
Partnern aus allen Bereichen der<br />
Wirtschaft und Industrie, sowie<br />
sozialen Einrichtungen, leiten die<br />
Vereinsmitglieder Schülerinnen<br />
und Schüler gezielt in Ausbildungsverhältnisse<br />
über. Dabei wird Nachhilfe<br />
nicht als Geschäft verstanden,<br />
sondern als Herzensangelegenheit.<br />
Neben einer professionellen Unterstützung<br />
steht auch die Bezahlbarkeit<br />
im Vordergrund. Bei der Bildungslücke<br />
sollen alle Kinder und<br />
Jugendliche eine Chance erhalten,<br />
an ihren schulischen Problemen zu<br />
arbeiten, unabhängig von Einkommenssituationen<br />
in den Familien.<br />
Markus Gleichmann, LINKE SHK