08.08.2016 Aufrufe

Freudenberg im Siegerland - Stadtbrand einst

Vor 350 Jahren, am 9. August 1666, gab es in Freudenberg im Siegerland einen großen Stadtbrand, der nahezu alles vernichtete. Daran wird in diesem Jahr, 2016, erinnert. Damals begann schnell der Wiederaufbau, und das Fachwerkensemble des "Alten Flecken" wie der Kernbereich Freudenbergs genannt wird, zeigt sich noch heute im Fachwerkstil. Die Giebelansicht ist weithin bekannt. Neben einigen Hinweisen zu früheren Zeiten gibt es auch Aktuelles im Magazin von Buch-Juwel.

Vor 350 Jahren, am 9. August 1666, gab es in Freudenberg im Siegerland einen großen Stadtbrand, der nahezu alles vernichtete. Daran wird in diesem Jahr, 2016, erinnert. Damals begann schnell der Wiederaufbau, und das Fachwerkensemble des "Alten Flecken" wie der Kernbereich Freudenbergs genannt wird, zeigt sich noch heute im Fachwerkstil. Die Giebelansicht ist weithin bekannt. Neben einigen Hinweisen zu früheren Zeiten gibt es auch Aktuelles im Magazin von Buch-Juwel.

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Feuersbrunst in<br />

<strong>Freudenberg</strong><br />

… vor 350 Jahren<br />

© DiaPrW<br />

Das so wunderschöne und weithin bekannte Fachwerkensemble von<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>im</strong> <strong>Siegerland</strong> brannte vor 350 Jahren nahezu komplett ab.<br />

Der von Einhe<strong>im</strong>ischen oft noch „Flecken“ genannte Ort lag in Schutt und<br />

Asche. Aber danach begann der Wiederaufbau. Ein sehenswerter Ort!<br />

Buch-JuWel. Online-Magazin <strong>Freudenberg</strong> <strong>im</strong> <strong>Siegerland</strong>. <strong>Stadtbrand</strong> vor 350 Jahren.


Feuersbrunst in<br />

<strong>Freudenberg</strong><br />

2<br />

Feurio, Fuer, Fuer - Ett bröat, ett …<br />

Feurio, Feuer, Feuer - Es brennt - So mag man <strong>einst</strong> gerufen haben<br />

„Es ist ein normaler Siegerländer Sommertag,<br />

dieser 9. August 1666. Mal Sonne, mal Wolken,<br />

ein schwüler Tag, der unvorbereitet große<br />

Veränderungen bringt. Es rumort, donnert und<br />

blitzt - auf einmal hell aufleuchtend, von einem<br />

Donnerknall begleitet. Rumms! Man schreckt<br />

zusammen. Bald liegt dicker dunkler Rauch in<br />

der Luft, hell lodert das Feuer, das sich über<br />

die Fachwerkbauten frisst. Wie ein Fanal mutet<br />

die Mischung aus gelb-rot züngelnden<br />

Flammen und schwarzen Rauchwolken an.<br />

Menschen laufen umher, rufen ‚Fuer, Fuer, ett<br />

bröat!’. Mit E<strong>im</strong>ern führt man Wasser heran<br />

und versucht, zu retten, was zu retten ist. Doch<br />

die Hitze brennt auf der Haut, und das Feuer<br />

© DiaPrW<br />

ist unnachgiebig. Verzweiflung steht in den<br />

rauchgeschwärzten Gesichtern, Hab und Gut<br />

gehen verloren. Schl<strong>im</strong>m, tragisch. Was nun?“<br />

So oder ähnlich könnte es sich in kurzer<br />

Darstellung damals zugetragen haben. Gab es den<br />

Annalen nach schon früher, Mitte des 16.<br />

Jahrhunderts, einen Großbrand in der Siedlung<br />

<strong>Freudenberg</strong> rund um die Burg, so fiel der zweite,<br />

der vermutlich auf einen Blitzschlag zurückging,<br />

verheerend aus. In den dichtbebauten Fachwerkhausreihen<br />

findet das Feuer reichlich Nahrung.<br />

Nahezu alles brennt nieder, „Haus und Hof“<br />

zerstört vom mächtigen Feuer, das in dieser<br />

zerstörerischen Wucht nicht aufhaltbar war.<br />

Alles wieder aufgebaut<br />

Liest man in den frei zugänglichen Veröffentlichungen<br />

(Quelle hier unter anderem Wikepedia<br />

zu <strong>Freudenberg</strong>), dann erfährt man, dass wohl<br />

nur noch ein Haus übrig geblieben war. Eine<br />

Katastrophe!<br />

Aber man spuckte in die Hände. Mit Hilfe von<br />

Fürst Johann Moritz zu Nassau-Siegen ging es<br />

an den Wiederaufbau. So entstand das schöne<br />

Fachwerkensemble wieder neu mit seinen<br />

Gassen und Bauten. Es ist schon lange ein<br />

begehrtes Ziel von Fotografen, weil eben auch<br />

heute noch die Häuser <strong>im</strong> traditionellen Fachwerkstil<br />

zu sehen sind, die bereits Jahrhunderte -<br />

mit zwischenzeitlichen Renovierungen und<br />

_Restaurierungen - auf dem Buckel haben.<br />

_______________________________________<br />

Das Feuer frisst sich durch, ein flammendes<br />

Inferno, ein Schicksalstag.


Feuersbrunst in<br />

<strong>Freudenberg</strong><br />

3<br />

Fachwerk, Einkauf und Feste<br />

Ein lebhaft-idyllisches Städtchen<br />

Für die Bewohner umliegender<br />

Dörfer war <strong>Freudenberg</strong> schon<br />

<strong>im</strong>mer ein Anlaufpunkt.<br />

Obwohl es in diesen Orten<br />

früher auch Geschäfte für<br />

Waren des täglichen Bedarfs<br />

gab - und hier und da noch gibt<br />

- und man oft durch Nebenerwerbs-Landwirtschaft<br />

das eine<br />

und andere selbst hatte, zog es<br />

viele doch <strong>im</strong>mer wieder in den<br />

Flecken.<br />

Man kaufte dort zum Beispiel<br />

Beleidung, Wäsche Haushaltswaren<br />

und anderes. Ein sehr<br />

bekanntes Textilgeschäft zum<br />

Beispiel gab es bis vor wenigen<br />

Jahren. Wenn Ältere aus<br />

den viel früheren Jahren<br />

erzählen, dann berichten sie<br />

teils auch von der „Nähfabrik“<br />

in der Nähe.<br />

Prw<br />

Vor Jahren in einer der <strong>Freudenberg</strong>er Altstadtgassen.<br />

Auf zum Altstadtfest<br />

Jedes Jahr „steigt“ ein Altstadtfest<br />

<strong>im</strong> „Alten Flecken“, in<br />

2016 laut Veranstaltungskalender<br />

am 27. und 28.<br />

August. Am Sonntag, 28.<br />

August, gibt es auf der<br />

Außenbühne oder, bei<br />

schlechtem Wetter, in der<br />

evangelischen Kirche einen<br />

„Erinnerungsgottesdienst zum<br />

<strong>Stadtbrand</strong> vor 350 Jahren“.


Feuersbrunst in<br />

<strong>Freudenberg</strong><br />

4<br />

Einige Impressionen zum „Flecken“<br />

Prw<br />

Prw<br />

Fachwerk-Häuserreihe (o. l.), 1990er-Jahre, am Straßeneck (r.) an der Krottorfer Straße der<br />

Brunnen mit Skulptur. Es <strong>im</strong>mer wieder schön, in den Altstadtgassen zu bummeln.<br />

Prw<br />

Prw<br />

Romantisch ist’s zur Weihnachtszeit (l.): mit Weihnachtsmarkt, Adventskalender und Musik. Das<br />

von Wäldern umgebene <strong>Freudenberg</strong> hat auch einen eigenen Autobahnanschluss an die A 45.


Feuersbrunst in<br />

<strong>Freudenberg</strong><br />

5<br />

Lange Geschichte und bekannte Fachwerktradition<br />

Aus den umliegenden, <strong>einst</strong> noch eigenständigen Dörfern hieß es früher, wenn es um Textilien,<br />

Schuhe, Wäsche und anderes ging: „Mr kaufe em Flecke enn“ (wir kaufen <strong>im</strong> Flecken, in <strong>Freudenberg</strong>,<br />

ein). Lebensmittel und mehr gab es bis weit in die 1960er-Jahre noch oft in Geschäften am Ort wie<br />

„Konsum“ und anderen. Manche, wie auch in Heuslingen, hießen „Kolonialwarengeschäfte“. Hier<br />

konnte man alles Mögliche kaufen, vom Schnürsenkel bis zu Produkten aus fernen Ländern. In den<br />

60ern, als die Zeit begann, ab der es weniger Geschäfte auf den Orten gab, fuhren auch Verkaufswagen<br />

übers Land, die damit wieder nah am Verbraucher waren. Es gab viel mehr als Milchprodukte, wie<br />

man das auch aus den Städten kannte. Irgendwann aber war für die meisten Geschäfte auf den Dörfern<br />

die Zeit vorbei. Die zunehmend motorisierten Verbraucher orientierten sich zu den größeren Orten,<br />

wo es auf einmal „Discounter“ und später<br />

„Einkaufsmärkte“ gab. Rückblickend und auf<br />

Sicht gesehen ein großer Umbruch. Damit<br />

wuchs auch erst einmal die Einkaufs-<br />

Orientierung für Waren des täglichen Bedarfs<br />

zum nahen <strong>Freudenberg</strong> hin.<br />

Die durch seine Fachwerkansicht weithin<br />

bekannte Stadt mit seiner waldreichen<br />

Umgebung und den schönen Aussichten von<br />

den Höhen sowie der Südwestfälischen<br />

Freilichtbühne war und ist auch stets ein Ziel<br />

von Touristen und Besuchern.<br />

Wer es schon vormerken will: Dem<br />

Veranstaltungskalender auf der „tourist“-Seite<br />

der Stadt nach ist vom 25. bis zum 27.<br />

November <strong>Freudenberg</strong>er Weihnachtsmarkt!<br />

Fortsetzung S. 6<br />

Das Bildungsangebot veränderte sich. Teile des<br />

Schulzentrums <strong>Freudenberg</strong>, April 2015.<br />

Prw<br />

Impressum: Ein Magazin des Verlags Buch-JuWel, Jürgen Weller (verantw. i. S. des Presse-/Medienrechts<br />

sowie Telemediengesetzes), Lessingstraße 8, D-57074 Siegen, T. 0271 33 15 70, Web: www.buch-juwel.de<br />

Texte: Eingangsbeschreibung Georg Hainer, sonst Jürgen Weller. Fotos und Montagen: DialogPresseweller,<br />

incl. Gestaltung. Fotos aus verschiedenen Jahren. Änderungen der Örtlichkeiten sind möglich. Texte zu neuerer<br />

Zeit aus Zeitzeugenaussagen und eigenen Anschauungen. Textanregungen zu den beschriebenen älteren<br />

Zeiten aus allgemein zugänglichen Quellen wie Wikepedia/ <strong>Freudenberg</strong> und Homepage <strong>Freudenberg</strong>.<br />

Einschließlich der aktuellen Hinweise konzipiert für eine allgemeinverständliche erläuternde Zusammenfassung<br />

zu <strong>Stadtbrand</strong> und neuerer Zeit. Terminangaben ohne Gewähr. Irrtum insgesamt vorbehalten! Magazin bzw.<br />

PDF oder Teile davon dürfen nicht in eigene oder fremde Webseiten, incl. Social Media und Blogs, eingebaut<br />

werden, erlaubt ist nur ein Link aufs Magazin oder die Buch-Juwel-Webseite. Alle Rechte auf Idee, Titel, Texte<br />

und Fotos liegen be<strong>im</strong> Verlag © Buch-Juwel, Autoren, DialogPresseweller. Es gilt deutsches Urheberrecht.<br />

Gerichtsstand und Erfüllungsort ist D-Siegen, in 1. Instanz stets das Amtsgericht Siegen.


Feuersbrunst in<br />

<strong>Freudenberg</strong><br />

6<br />

Das Fachwerkgiebel-Ensemble der <strong>Freudenberg</strong>er Kernstadt <strong>im</strong> Frühjahr 2004.<br />

Fortsetzung „Lange Geschichte …“<br />

<strong>Freudenberg</strong> veränderte sich<br />

Mit den „kommunalen Neugliederungen“ nahm auch <strong>im</strong> Landbereich um <strong>Freudenberg</strong> Ende der<br />

1960er-Jahre die Politik den kleineren Gemeinden ihre Eigenständigkeit, wenn sie auch vorher bereits<br />

zum Amt <strong>Freudenberg</strong> gehörten. Die Zuordnung von Einzelorten änderte sich nochmals 1975 <strong>im</strong> Zuge<br />

der weiteren „Neugliederung“. Die Stadt <strong>Freudenberg</strong> <strong>im</strong> <strong>Siegerland</strong> glänzt aber nach wie vor mit<br />

ihrem Kernbereich, dem „Alten Flecken“, mit seinen Fachwerkhäusern und der wunderschönen<br />

Fachwerk-Giebelansicht, der Südwestfälischen Freilichtbühne, die Jahr für Jahr den Sommer über ein<br />

großes Publikum anzieht, dem - wie es heute heißt - 4Fachwerk Mittendrin Museum <strong>Freudenberg</strong> <strong>im</strong><br />

Altstadtbereich sowie dem Technikmuseum mit seinen besonderen Aktionen, das von vielen<br />

Interessierten besucht wird, den Festen und Märkten, der waldreichen Landschaft und Traditionellem<br />

wie den Backhäusern (Backes) auf den Dörfern ringsum - alles <strong>im</strong> <strong>Freudenberg</strong>er Land.<br />

Zwei Internetadressen zu <strong>Freudenberg</strong>: www.freudenberg-stadt.de und www.freudenberg-tourist.de<br />

Online-Magazin <strong>Freudenberg</strong> <strong>im</strong> <strong>Siegerland</strong>. <strong>Stadtbrand</strong> vor 350 Jahren. Alle Rechte © auf Texte und<br />

Fotos Verlag Buch-Juwel Siegen und Autor. 08/2016. Es gilt deutsches Urheberrecht. Impressum S. 5

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