Nr. 16

Schützenwesen
Kai Kowollik, Schiffseigner und Kapitän Ingo Otto, Organisator Klaus Luitz und Wilfried
Kunze (von li.), 1. Kanonier des Kanonenbiwaks.
kosten lassen. Die Gäste genossen seine
Gastfreundschaft zum Nulltarif, wie
Erbseneintopf, Bier und Standgebühr
gleichermaßen. Dafür dankten ihm die
Schwarzpulverfreunde mit einem besonderen
Salut. Bei einer Fahrt auf der
Goitzsche mit dem Piratenschiff kam es
zu einem gestellten wechselseitigen Beschuss.
Verloren hatte keiner. Der „Pirat
vom Dienst“ Ingo Otto wurde am Ende
des Spektakels vom 1. Kanonier der Privilegierten
Schützengesellschaft Triebes
Wilfried Kunze als Ehrenkanonier mit urkundlicher
Bestätigung ausgezeichnet.
In den folgenden unterschiedlichen Salutfolgen
waren sich alle Kontrahenten
wie Preußen, Sachsen, Franzosen und
Landsknechte einig. Ein kurzweiliges
Lothar Kassuhn verstorben
Fahnenkommando des SV Hubertus Schönebeck
entbot einen letzten Gruß
Lothar Kassuhn ist tot. Der langjährige
Präsident des SV Hubertus Schönebeck
und letzte Präsident des Deutschen
Schützenverbandes verstarb nach
schwerer Krankheit am 29. Juni im Alter
von 74 Jahren.
Der passionierte Sportschütze und Jäger
gehörte nach der politischen Wende
1989 zu den Reformern im damaligen
Deutschen Schützenverband (DSV) in
der der Noch-DDR. Ende März 1990 war
Lothar Kassuhn auf einem Außerordentlichen
Verbandstag in Leipzig zum Präsidenten
des reformierten DSV gewählt
worden und stand dem Schützenverband
bis zu dessen Auflösung am Jahresende
1990 vor. Mit seinem Wirken an der
Spitze des Verbandes leistete er einen
wesentlichen Anteil bei der Neuorganisation
des Schießsports in den neuen
Bundesländern und beim Schaffen der
Grundlagen für die spätere Aufnahme
der dortigen Landesschützenverbände
in den Deutschen Schützenbund.
Der Verstorbene frönte seit 1966 dem
Flintenschießen, war noch als Senior
bei Meisterschaften des Landesschützenverbandes
Sachsen-Anhalt und im
Jagdlichen Schießen als Aktiver am
Start. Bis zu seinem Ableben stand Lothar
Kassuhn, der sich gleichsam der
Schützentradition verpflichtet sah, dem
SV Hubertus Schönebeck, den er im Februar
vor 26 Jahren mit gegründet hatte,
ununterbrochen als Präsident vor. Das
Fahnenkommando seines Vereins hatte
dem Verstorbenen bei der Trauerfeier
mit dem Senken der Fahne einen letzten
Gruß entboten, an der letzten Ruhestätte
von Lothar Kassuhn auf dem Schönebecker
Westfriedhof hallten noch einmal
Salutschüsse. (rt)
Lothar Kassuhn †
Foto: Eisert
Der Merseburger Landsknecht Jürgen Blumentritt mit seiner siebenschüssigen „Teufelsorgel“.
Fotos: Dreyhaupt
Nachruf
Spektakel. Sicher wäre der Kreis der Zuschauer
größer gewesen, aber die Presse
hatte die Veranstaltung erst am Tag
zuvor publiziert, obwohl auf ausdrücklichen
Wunsch des Organisators Klaus
Luitz bereits eine Woche zuvor in der
Presse eine Bekanntmachung zugesagt
war.
Alles in allem war die gesamte Veranstaltung
eine gelungene Sache. Das
Wetter passte, ein tolles Kulturprogramm
begeisterte und alle Teilnehmer
versprachen sich in die Hand, dass es im
nächsten Jahr wieder ein solches Biwak
am gleichen Ort geben wird. Die Organisatoren
Klaus Luitz, Kapitän Ingo Otto
und die Biwak-Freunde freuen sich jetzt
schon darauf.
Wenn Dinge im Leben nicht mehr so sind, wie sie waren,
Wenn plötzlich eine Lücke da ist, die nur schwer geschlossen werden kann,
dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir uns bewusst werden, was wir verloren haben.
Der Schützenverein „Hubertus 1990“ e. V. trauert um seinen 1. Vorsitzenden
Lothar Kassuhn
geboren: 04. 01. 1942, gestorben: 29. 06. 2016
Die Munitionsherstellung, Handel und Schießsport in Schönebeck sind untrennbar
mit seinem Namen verbunden. Lothar Kassuhn konnte sein berufliches und
sportliches Arrangement hervorragend kombinieren. Seine exponierte Stellung
hob schon zu DDR Zeiten den Schießsport auf internationales Niveau. Jahrzehnte
leitete er als 1. Vorsitzender die Geschicke eines der erfolgreichsten Schützenvereine.
Als Freund stand er mit einzigartigem Sachverstand, Erfahrungsschatz und
Hilfsbereitschaft unseren Schützenbrüdern zur Seite. Seine unermüdliche Initiative
belebte nachhaltig in der Nachwendezeit die Tradition des Schützenwesens
und bereicherte mit zahlreichen Schützenfesten die Kulturlandschaft der Stadt
Schönebeck.
Sein Name steht wie kein Zweiter für das Schützenwesen in Schönebeck, Sachsen-
Anhalt und Deutschland.
Seine Spuren werden in unseren Herzen erhalten bleiben.
Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und den Kindern.
Vorstandschaft und Mitglieder
Schützenverein „Hubertus 1990“ e.V. Schönebeck
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mitteldeutscher schütze 4/2016