118 swissfire.ch 8/2016
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50 Te<strong>ch</strong>nik S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Feuerwehr-Zeitung<br />
Eine clevere Erfindung für die Rettungsdienste<br />
Der Hund, der beste Freund des<br />
Mens<strong>ch</strong>en – was aber, wenn …<br />
Fotos: Mi<strong>ch</strong>ael Werder<br />
Bekanntli<strong>ch</strong> ist der Hund der beste Freund des Mens<strong>ch</strong>en. Dies gilt allerdings<br />
nur, solange niemand unbefugt sein Revier betritt, eine Situation,<br />
in die im Einsatz befindli<strong>ch</strong>e Angehörige von Rettungsorganisationen<br />
aber immer wieder geraten. Jurassis<strong>ch</strong>e Studierende haben ein<br />
Gerät entwickelt, das Angehörigen der Sanität, der Feuerwehr oder der<br />
Polizei behilfli<strong>ch</strong> sein kann, wenn diese zur Rettung von Hundebesitzern<br />
gerufen werden. Erläuterungen.<br />
Solange man sie ni<strong>ch</strong>t provoziert, sind<br />
Hunde grundsätzli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t aggressiv. Wie<br />
alle Tiere haben sie aber einen Lebensraum,<br />
den sie als ihr Territorium ansehen. Und<br />
wie alle Tiere verteidigen sie dieses Revier.<br />
Sobald ein tieris<strong>ch</strong>er oder mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er<br />
«Eindringling» die Grenzen dessen übers<strong>ch</strong>reitet,<br />
was der Hund als sein Zuhause<br />
ansieht, kann die (normale) Reaktion des<br />
Tieres dur<strong>ch</strong>aus gewalttätig ausfallen. Was<br />
aber, wenn es die Umstände erfordern, dass<br />
Angehörige der Sanität, der Feuerwehr oder<br />
der Polizei im Rahmen ihrer Arbeit in das<br />
Revier eines Hundes eindringen müssen?<br />
Hier ist die Lösung.<br />
Zugang versperrt<br />
Aus der Notrufzentrale kommt folgende<br />
Meldung: «Rau<strong>ch</strong> entwei<strong>ch</strong>t aus einer Villa<br />
in der Rue de la Gare 5». Umgehend rückt<br />
die Feuerwehr zur angegebenen Adresse<br />
aus. Bei ihrem Eintreffen werden die AdF<br />
von einem Hund empfangen, der si<strong>ch</strong> im<br />
Garten der Villa aufhält und niemanden eintreten<br />
lässt. Was tun? Mit ihm reden und ihn<br />
strei<strong>ch</strong>eln?<br />
Anderes Beispiel: Angehörige des Sanitätsdienstes<br />
werden zu einer auf offener<br />
Strasse kollabierten Person gerufen. Bei ihrem<br />
Eintreffen finden die Sanitäter einen<br />
Mann vor, der bewusstlos auf dem Gehsteig<br />
liegt, neben ihm wa<strong>ch</strong>t ein Hund von bea<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er<br />
Grösse, der niemanden in die<br />
Nähe seines Herr<strong>ch</strong>ens lässt. Was tun? Den<br />
Hund mit Leckerli ablenken?<br />
W «Lässt si<strong>ch</strong> das Tier<br />
ni<strong>ch</strong>t besänftigen, kommt<br />
der DogAway zum Einsatz.»<br />
Harmlose, aber wirksame<br />
Abs<strong>ch</strong>reckung<br />
Wenn jegli<strong>ch</strong>er Versu<strong>ch</strong> der Kontaktaufnahme<br />
und Besänftigung des Tieres s<strong>ch</strong>eitert,<br />
bietet die Erfindung eines elfköpfigen<br />
Teams von Studierenden der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />
und kaufmännis<strong>ch</strong>en Berufsmaturität aus<br />
Porrentruy (JU) wirksame Hilfe: der<br />
DogAway.<br />
Es handelt si<strong>ch</strong> um ein kleines Gerät, das<br />
für Hunde unangenehme Ho<strong>ch</strong>frequenz-Ultras<strong>ch</strong>allwellen<br />
abgibt und von der Gruppe<br />
im Rahmen eines Studienkurses mit dem<br />
Titel «Entreprendre ensemble» (Gemeinsam<br />
unternehmen) entwickelt wurde. In<br />
diesem Kurs ist es Aufgabe der Studierenden<br />
der beiden Studienri<strong>ch</strong>tungen, gemeinsam<br />
ein Kleinunternehmen zu gründen. Dabei<br />
erleben sie die vers<strong>ch</strong>iedenen Unternehmensprozesse,<br />
von der Erfindung über die<br />
Herstellung bis hin zur Vermarktung eines<br />
Produkts.<br />
In diesem Rahmen wurde au<strong>ch</strong> der Dog-<br />
Away erda<strong>ch</strong>t, konzipiert, entwickelt, zusammengebaut<br />
und auf den Markt gebra<strong>ch</strong>t,<br />
ein handli<strong>ch</strong>es und lei<strong>ch</strong>t zu bedienendes<br />
Gerät, das auf Knopfdruck Hunde abs<strong>ch</strong>reckt,<br />
ohne ihnen S<strong>ch</strong>aden zuzufügen.<br />
Ein kleines Gerät, mit dem man si<strong>ch</strong> vor aggressiven<br />
Hunden s<strong>ch</strong>ützen kann, praktis<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> für die<br />
Rettungsdienste.