gzd_ks_04-16
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Technik<br />
Mit vorfabrizierten Verbundelementen<br />
Sandstein/<br />
Wärmedämmung erstellter<br />
Anbau eines Einfamilienhauses.<br />
(Fotos: R. Stadler)<br />
Teilnehmende am<br />
Rorschacher Steinfachgespräch<br />
20<strong>16</strong> im Schlosshotel<br />
Wartensee SG.<br />
öffentlichen Bauprojekte einen «Low-tec»-Ansatz,<br />
sagte Werner Binotto. So werden beispielsweise<br />
Räume, die Platz für weniger als 100 Personen<br />
bieten, grundsätzlich nur natürlich belüftet. Auch<br />
wird darauf geachtet, dass möglichst alle Innenräume<br />
während mindestens 60 Prozent der Tagesnutzungsdauer<br />
ohne Kunstlicht auskommen.<br />
Man tue dies nicht aus Technikfeindlichkeit, betonte<br />
der St. Galler Kantonsbaumeister, sondern<br />
aus Kosten- und Energiespargründen sowie im<br />
Bewusstsein, welch negative Auswirkungen ein<br />
totaler Energieausfall auf eine allzu komplexe Gebäudetechnik<br />
haben könnte.<br />
GROSSFLÄCHIGE VERBUNDELEMENTE<br />
Über die Entwicklung eines neuen Wandelementes<br />
in Verbundbauweise, bestehend aus einer strukturierten<br />
grossflächigen Natursteinplatte und einer<br />
fest damit verbundenen Dämmschicht, berichteten<br />
gemeinsam die Zürcher Architektin Kornelia<br />
Gysel, Stefan Stüssi, Geschäftsführer der Befag<br />
Betonvorfabrikation AG, Flüelen/Kanton Uri, und<br />
Hans-Jakob Bärlocher, vom veranstaltenden Natursteinunternehmen<br />
Bärlocher AG. Zusammen<br />
mit weiteren Partnern hatten sich die drei Genannten<br />
2014/2015 aktiv an einem wissenschaftlich<br />
begleiteten Pilotprojekt beteiligt. Bei den dabei<br />
entwickelten Elementen sind alle Aussparungen,<br />
beispielsweise für Fenster und Türen, ebenso vorhanden<br />
wie Hohlräume zum problemlosen Verlegen<br />
von Versorgungsleitungen. Wie die Teile eines<br />
Fertighauses lassen sich diese Elemente schnell<br />
und kostengünstig montieren. Vorteilhafte energetische<br />
Eigenschaften machen in Verbindung mit<br />
einer geringen Wandstärke raumsparende Konstruktionen<br />
möglich («Kunst und Stein» wird in<br />
einer späteren Ausgabe ausführlicher auf diese<br />
– allerdings noch nicht produktionsreife – Neuentwicklung<br />
zurückkommen).<br />
In weiteren Fachvorträgen beleuchtete die<br />
Landschaftsarchitektin Ingrid Schegk, Professorin<br />
an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
(Bayern), Einsatzmöglichkeiten der Digitaltechnik<br />
beim Konzipieren, Komponieren und Konstruieren<br />
in der Freiraumgestaltung, während der Geschäftsführer<br />
des Deutschen Naturwer<strong>ks</strong>teinverbandes<br />
DNV, Reiner Krug, über die fachgerechte<br />
Konstruktion und Montage von massiven Bauteilen<br />
aus Naturstein referierte.<br />
Im Rahmenprogramm leitete Doris Hösli, Natur-<br />
und Umweltfachfrau beim Fachverband der<br />
schweizerischen Kies- und Betonindustrie, eine<br />
naturkundliche Führung durch den von der Firma<br />
Bärlocher betriebenen Steinbruch. Dieser bietet<br />
in den fertig ausgebeuteten Bereichen dank<br />
aufwändiger Massnahmen für den Umweltschutz<br />
wertvollen Lebensraum für seltene Pflanzen und<br />
Kleintiere. Hans Jakob Bärlocher erläuterte auf<br />
der gleichen Führung den Abbau des Rorschacher<br />
Sandsteins. Den Abschluss des zweitägigen Anlasses<br />
bildete eine Besichtigung von historischen<br />
und neuen Trockensteinmauern aus Rorschacher<br />
Sandstein im nahe gelegenen Weinberg Buchberg.<br />
Hinweis: Eine Dokumentation mit sämtlichen<br />
Fachvorträgen erscheint im Spätsommer 20<strong>16</strong><br />
und kann dannzumal unter www.rorschacherstein-fachgespraech.ch<br />
kostenlos heruntergeladen<br />
werden.<br />
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