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Stein, Design und Zeitgeist
Oben: Zwei Werke von
Erich Hauser, Würenlingen,
«Unendlich unendlich»,
Gips patiniert (links), und
«Durchdringen», Gips patiniert
(rechts).
Beispiele aus der
Kunstgiesserei
Bründler,
Winterthur
Unten: Zwei Werke aus der
Serie «X-Plosion» von Urs
Eichholzer, Zürich, Bronze.
Objekt links ist vernickelt,
Objekt rechts innen poliert.
abstrakten Bereich bewegen, genau so aber
auch für solche, die figürlich-realistisch gestalten.
Da Bronze ein zeitloses Material ist, findet
es in allen Bereichen Anwendung und in den
unterschiedlichsten Formen und Endbearbeitungen.
Die Natur in ihrer vielfältigen Form ist
oft der Anstoss oder die Inspiration für künstlerisches
Schaffen.
Putignano: Grundsätzlich ist fast alles gefragt,
also sowohl traditionell, figürlich als auch modern
und abstrakt, Letzteres vor allem in den
Bereichen Kunst und Design. Auch bei den Materialien
ist die Vielfalt gross: In allen Segmenten
sind sämtliche Buntmetalle (verschiedene
Bronzelegierungen, Messing und Rotguss) gefragt,
im Bereich Kunst auch Schwermetalle
und Aluminium, vor allem im Bau und Design
auch Messing.
Die klassische Skulptur hat ihre frühere
dominierende Stellung in der bildenden Kunst
weitgehend eingebüsst, indem sie teilweise
anderen Kunstformen Platz gemacht hat –
spüren Sie diese Entwicklung auch in Ihrer
Branche?
Bründler: Wir sind nur ein kleiner und sehr
spezialisierter Kunstgiesserei-Betrieb. Unsere
Produktion ist mengenmässig zu gering und
auch zu vielseitig, als dass wir in dieser Hinsicht
Veränderungen feststellen könnten.
Hutter: Die in der Frage formulierte Beobachtung
stimmt bis zu einem gewissen Punkt. Ich
denke aber, ein gelungenes Werk wird nach wie
vor traditionell in Bronze gegossen. Wir durften
schon grosse Arbeiten im Bereich Kunst am
Bau für Künstler aus Malerei und Videokunst
in Bronze umsetzen.
Putignano: Die Künstler wollen die Breite aller
heutigen Möglichkeiten in Bezug auf Materialien,
Ausdrucksart, Techniken usw. ausnutzen.
Konkret: Es gibt vermehrt Künstler, die sich im
Laufe der Zeit an andere Kunstarten herantasten.
Eine der Kernkompetenzen der H. Rüetschi
AG ist, die geeignete Schnittstelle zum Kunden
zu finden. Es ist wichtig, sich in den Künstler
und seine Bedürfnisse hinein zu denken und
sie durch unser Ingenieurwissen, unser handwerkliches
Können und unsere Erfahrung bei
der Realisierung ihrer Gedanken und Ideen zu
unterstützen.
Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Handwerks?
Bründler: Wir sind zurzeit gut ausgelastet, und
denken, dass dies auch in der Branche so ist.
Was die Zukunft bringt, wissen wir alle nicht.
Hutter: Ich sehe optimistisch in die Zukunft,
denn eine Arbeit in Bronze ist nach wie vor die
edelste Form einer Ausführung. Mit dem Aufkommen
von Gemeinschaftsgräbern eröffnet
sich uns ein neues Feld, denn oftmals werden
diese in Bronze ausgeführt.
Putignano: Es werden auch in unserer Branche
vermehrt Komplettlösungen gesucht,
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