LN_9-2016_low_02
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Natur & Umwelt<br />
NATUR UND UMWELT<br />
Heideerlebnistag in der Kronsbergheide – weit über 1000 Naturliebhaber<br />
aus allen Altersgruppen waren gekommen<br />
Es war die erste Veranstaltung dieser<br />
Art von RegioKult und gleich<br />
von großem Erfolg gekrönt. Niemand<br />
von den Organisatoren hatte<br />
mit einem so großen Interesse<br />
an einem Tag mit naturkundlichen<br />
Erklärungen und kulinarischen Angeboten<br />
rund um den Schnuckenschafstall<br />
gerechnet.<br />
Am Sonntag, dem 13. August<br />
<strong>2016</strong>, waren die Heidschnucken in<br />
der Kronsbergheide weit in der<br />
Minderheit. Auf die Frage, wie sie<br />
sich an diesem Tag fühlten, kam<br />
ein langes "Määäääh", als ein Zeichen<br />
des Wohlbefindens. Schließlich<br />
stammte ja die Bratwurst von<br />
den ausgewachsenen Lämmern<br />
des Vorjahres! Das Wetter hatte<br />
sich von der besten Seite gezeigt<br />
und viele Menschen angelockt.<br />
Die ersten Besucher erschienen<br />
schon früh morgens, als die Organisatoren<br />
noch mit dem Aufbau<br />
beschäftigt waren.<br />
Der Schnuckenschafstall war geöffnet<br />
und rund herum gab es<br />
kleine Stände, wo man regionale<br />
Produkte (Honig von Werner<br />
Braun aus Soderstorf, Käse vom<br />
SOS-Hof Bockum) kaufen und sich<br />
über touristische Möglichkeiten in<br />
der Lüneburger Heide informieren<br />
konnte. Vertreten waren die "Tourist<br />
Information Amelinghausen",<br />
die "Erlebniswelt Lüneburger Heide"<br />
und die "Tourist-Information<br />
Munster". Auch der Naturpark Lüneburger<br />
Heide war mit einem Informationsstand<br />
dabei. Rund um<br />
den Schafstall waren Tische und<br />
Sitzmöglichkeiten zum Verweilen.<br />
Zur Eröffnung des Erlebnistages<br />
erschien unsere noch amtierende<br />
Heidekönigin Victoria Glaser mit<br />
ihren beiden "Kammerzofen".<br />
Ihre äußerlich erscheinende Gelassenheit<br />
war doch etwas trügerisch,<br />
denn sie gab zu, "ich bin<br />
aufgeregt und gespannt, was an<br />
dem Tag noch alles auf mich zukommt".<br />
Um 16.30 Uhr war sie<br />
wieder als "Königin der Herzen"<br />
in der Kronsbergheide.<br />
Der Schäfer Thomas Rebre äußerte<br />
sich kurz über diesen ersten<br />
Aktionstag in der Kronsbergheide:<br />
"Ich habe keine besonderen Erwartungen<br />
gehabt. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Gemeinde, RegioKult<br />
und den anderen<br />
Organisationen in der Gemeinde<br />
war gut. Das Interesse der Menschen<br />
an der Schafhaltung, Heidewirtschaft<br />
und den Wölfen ist<br />
groß. Der heutige Tag war angenehm<br />
und stressfrei. Das ist auch<br />
gut so. Die Menschen kamen in<br />
Schüben und konnten hier alles in<br />
Ruhe genießen. Man brauchte bei<br />
der Schnucken-Bratwurst und<br />
beim Kaffee und Kuchen nicht lange<br />
anzustehen".<br />
Seine Heidschnuckenherde besteht<br />
aus 300 Mutterschafen. Die<br />
Kronsbergheide ist zu klein, deshalb<br />
er muss er über größere Flächen<br />
wandern, manchmal auch<br />
über das Gebiet der Samtgemeinde<br />
Amelinghausen hinaus.<br />
Der Tag hatte auch einige Attraktionen<br />
für die kleinen Besucher. Im<br />
Schafstall war Christiane Wilkens<br />
immer wieder von Kindern umgeben,<br />
wenn sie aus ihrem Buch<br />
"Heidschnucke Willi" vorlas.<br />
Willi ist nämlich eine aktive<br />
Schnucke, die alle Aufgaben nach<br />
dem Motto "Schnuck die Wupp"<br />
erledigt. Vor dem Schafstall brachte<br />
Falko Eberwein den Kindern<br />
das Jonglieren bei.<br />
Vor dem Schafstall waren kleine<br />
weiße Brettchen, die nummeriert<br />
waren, auf dem Heideboden verteilt.<br />
Die Aufgabe bestand darin,<br />
sich ein Brettchen zu nehmen und<br />
möglichst viele unterschiedliche<br />
Pflanzen zu sammeln. Die Pflanzen<br />
wurden danach am Schafstall<br />
mit fachkundlicher Hilfe bestimmt<br />
und auf die Brettchen geklebt.<br />
Nelly Bräuning aus der Pfalz, die<br />
mit ihren Eltern in Marxen Urlaub<br />
auf einem Bauernhof machte, war<br />
ganz begeistert.<br />
die Kronsbergheide. Am höchsten<br />
Punkt der Kronsbergheide saß<br />
Wiswald Schwarz und begrüßte<br />
mit seinem Akkordeon die Wanderer.<br />
Das Lied "Auf der Lüneburger<br />
Heide" wurde von den Gästen<br />
häufig mit angestimmt.<br />
Um 15.00 Uhr strömten viele Leute<br />
in den Schafstall. Hier hörte<br />
man nun das Summen der Schafschere<br />
und der Videokameras.<br />
Viele staunten darüber, mit welcher<br />
Geschwindigkeit der Schafscherer<br />
das Schaf "nakelig" machen<br />
konnte.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt war<br />
das Entkusseln der Heide. Gemeint<br />
ist das Herausreißen der<br />
kleinen Birken und Kiefern. Diese<br />
Aufgabe verrichten eigentlich die<br />
Schafe, indem sie die kleinen heranwachsenden<br />
Bäume verbeißen.<br />
Das klappt aber nur, wenn<br />
die Anzahl der Schafe groß genug<br />
ist. Burkardt Jäkel hat den Interessierten<br />
gezeigt, wie man früher<br />
mit der Twicke die Heide als Einstreu<br />
für die Kühe abgeplackt hat.<br />
Das war harte Arbeit, daher rührt<br />
der Begriff "Plackerei".<br />
Zwischendurch wurden immer<br />
wieder die Termine für eine kurze<br />
Heidewanderung und das Entkusseln<br />
der Heide bekannt gegeben.<br />
Wolfgang Kolltermann und Erich<br />
Seide führten die Gruppen über<br />
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