Ausgabe_LW_2015-05

PRAXIS
Desktop-Tipps
Gnome-Extensions
Versionsüberprüfung abschalten
Shell-Extensions für Gnome 3: Die Webseite https://extensions.gnome.org liefert Erweiterungen
für den Gnome-Desktop, die jedoch stets zur verwendeten Version passen müssen.
Die Entwicklung von Gnome
schreitet schnell voran: Seit der
Vorstellung von Gnome 3 gibt es
alle sechs Monate eine neue Ausgabe
und immer wieder größere
interne Änderungen. Die Shell-Extensions
von https://extensions.
gnome.org zeigen deshalb Versionsnummern,
die angeben, welche
Gnome-Versionen sie unterstützen.
Wurde diese Angabe für die
Erweiterung nicht aktualisiert, so
lässt sie sich in neueren Gnome-
Versionen nicht installieren.
In den meisten Fällen werden ältere
Shell-Extensions auf neuen Versionen
des Gnome-Desktops funktionieren
und keine Probleme machen. Wer die
Probe aufs Exempel nicht scheut, kann
daher die Versionsüberprüfung für Extensions
abschalten. Die Änderung der
Einstellung erfolgt über den Befehl
gsettings set org.gnome.shell dis
able-extension-version-validati
on "true"
in der Befehlszeile und ist nach einer
erneuten Anmeldung am Desktop gültig.
Ab jetzt sind alle Extensions von
https://extensions.gnome.org installierbar.
Ob eine Erweiterung dann tatsächlich
funktioniert, zeigt der praktische
Versuch, aber Versionskonflikte
sind eher selten. Mit demselben Kommando
und dem Argument „false“
statt „true“ kann man die Versionsüberprüfung
auch wieder einschalten.
Nautilus unter Gnome/Unity
Dateigrößen immer anzeigen
Im Icon-Modus zeigt Nautilus, der
Dateimanager in Gnome und Nautilus,
keine Dateigrößen an. Erst
mit dem Wechsel in den Listenmodus
oder nach dem Anklicken einer
Datei ist deren Größe sichtbar.
Es gibt noch weitere Methoden, die
Dateigrößen unter in Nautilus einzublenden.
Die einfachste ist, in Nautilus
einfach die Ansicht im Icon-Modus
größer zu vergrößern, was mit der
Strg-Taste und dem Mausrad funktioniert
sowie mit den Tastenkombinationen
Strg-Plus und Strg-Minus. Ab einer
bestimmten Größe erscheinen
unter dem Icon auch Dateigrößen und
Änderungsdatum.
Wer es genauer wissen will, kann natürlich
stattdessen einfach die Listenoder
Detailansicht wählen. Wenn dabei
die Datei-Icons zu klein werden,
die bei zahlreichen Grafikformaten
gleich eine Vorschau auf den Bildinhalt
Mehr Infos im Dateimanager
Nautilus: Über eine
Einstellung im Gnome-Konfigurationseditor
dconf-editor lässt
sich die Größenangabe
von Dateien für die
Icon-Ansicht aktivieren.
geben, dann lässt sich auch diese Ansicht
samt Bildern größer zoomen.
Über eine versteckte Einstellung gibt
es noch einen weiteren Trick, um Dateigrößen
auch im Icon-Modus zu sehen.
Dazu wird der Gnome-Einstellungseditor
dconf-editor benötigt, den
Sie zunächst noch über das gleichnamige
Paket nachinstallieren müssen –
in Debian/Ubuntu etwa mit diesem
Befehl:
sudo apt install dconf-editor
Nach dem Start des Einstellungseditors
klappen Sie in der Baumstruktur
links den Zweig „org -> gnome -> nautilus
-> icon-view“ aus.
Dort legt der Inhalt des Eintrags
„captions“ fest, welche Infos unter
Icons immer angezeigt werden. Klicken
Sie den Eintrag doppelt an, und
ändern Sie dessen Inhalt von
['none', 'size', 'date_modified']
wie folgt:
['size', 'date_modified']
Ab sofort sind Dateigrößen und Anzahl
von Dateien in einem Ordner
auch in der Standard-Zoomstufe
sichtbar.
102 LinuxWelt 5/2015