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Ausgabe_LW_2015-05

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PRAXIS<br />

Konsolen-Tipps<br />

Konsolen-Kunstgriffe<br />

Geschickte Shell-Befehle und Abkürzungen müssen nicht immer die Gestalt komplizierter<br />

Kommandos annehmen. Handliche Grundlagen, nicht nur für Einsteiger, machen<br />

die Arbeit in der Kommandozeile einfacher.<br />

Von David Wolski<br />

Dateilisten<br />

Die Bedeutung unterschiedlicher<br />

Farben<br />

Eine monochrome Angelegenheit<br />

ist die Shell schon lange nicht<br />

mehr, nachdem Terminals mit Unterstützung<br />

von Ansi-Farbcodes<br />

unter Linux Standard sind. Viele<br />

Befehle präsentieren ihre <strong>Ausgabe</strong><br />

deshalb zur besseren Lesbarkeit in<br />

Farben. So markiert der Dateilisten-Befehl<br />

ls die Dateiobjekte<br />

farbig, damit deren Typ sofort<br />

sichtbar ist.<br />

Auch wenn es bei der Farbcodierung<br />

zwischen Linux-Systemen kleinere Unterschiede<br />

geben kann, so sind die Farben<br />

in Dateilisten mit ls unter den verschiedenen<br />

Linux-Distributionen ge-<br />

Rechte<br />

Farbenlehre: Die Farben in der <strong>Ausgabe</strong><br />

von ls zeigen, um welchen Typ von Dateisystemobjekt<br />

es sich handelt. Die Farbcodierung<br />

ist in den verbreiteten Distributionen<br />

identisch.<br />

normt. Die Konfiguration der Farbe<br />

für einen Typ legt dabei die Umgebungsvariable<br />

„LS_COLORS“ fest, die<br />

für normale Benutzer standardmäßig<br />

gesetzt ist. Ungewöhnlich für Linux ist<br />

dabei, dass der Listenbefehl ls dabei<br />

Dateien nicht nach dem Mime-Typ unterscheidet,<br />

also nach dem tatsächlichen<br />

Dateiinhalt, sondern aus<br />

Geschwindigkeitsgründen nach Dateiattributen<br />

und Dateiendungen. Generell<br />

haben Textdateien eine neutrale<br />

Farbe, Verzeichnisse sind dunkelblau,<br />

Symlinks sind hellblau, und verwaiste<br />

Dateilisten mit ls:<br />

Farben und ihre Bedeutung<br />

Farbe<br />

Neutral<br />

Hellgrün<br />

Dunkelblau<br />

Rot<br />

Türkis<br />

Purpur<br />

Hellblau<br />

Rot auf Schwarz<br />

Gelb auf Schwarz<br />

Blau auf Grün<br />

Weiß auf Blau<br />

Bedeutung<br />

Textdatei<br />

ausführbare Datei<br />

Verzeichnis<br />

Archiv<br />

Audiodatei<br />

Videodatei<br />

Symlink<br />

verwaister Symlink<br />

Gerät<br />

für alle beschreibbar<br />

Sticky Bit gesetzt<br />

Links sind rot, also Verknüpfungen auf<br />

Dateisystemebene, deren Verknüpfungsziel<br />

nicht mehr existiert. Die Tabelle<br />

zeigt die weiteren gebräuchlichen<br />

Farbcodes an.<br />

Benutzerkonten für sudo freischalten<br />

Bei Ubuntu und seinen Abkömmlingen<br />

ist das erste bei der Installation<br />

erstellte Benutzerkonto automatisch<br />

für die Verwendung von<br />

sudo freigeschaltet. Auch Fedora<br />

und Open Suse erlauben die Aufnahme<br />

des ersten Benutzers in die<br />

Konfiguration von sudo, um die<br />

Systemadministration zu erleichtern.<br />

Was aber ist zu tun, wenn<br />

weitere Benutzerkonten Berechtigungen<br />

für sudo benötigen?<br />

Welche einzelnen Benutzer und welche<br />

Gruppen sudo verwenden dürfen, ist in<br />

der Datei „/etc/sudoers“ festgelegt. Es<br />

empfiehlt sich jedoch nicht, einzelne<br />

Einträge für individuelle Benutzerkonten<br />

zu erstellen.<br />

Der einfachere Weg ist, die gewünschten<br />

Benutzer stattdessen zu jener<br />

Gruppe hinzuzufügen, die bereits<br />

Privilegien für sudo besitzt. Das hält<br />

den Administrationsaufwand niedrig,<br />

da eine entsprechende Gruppe auf den<br />

meisten Linux-Distributionen bereits<br />

vorhanden ist. Zudem ist es einfacher,<br />

sudo-Rechte einem Benutzer auch wieder<br />

zu entziehen, ohne dazu abermals<br />

die Datei „/etc/sudoers“ zu bearbeiten.<br />

Debian, Raspbian, Ubuntu und Derivate:<br />

Die Gruppe für sudo nennt sich<br />

in diesen Systemen schlicht ebenfalls<br />

„sudo“, und einen Benutzer nehmen<br />

Sie mit dem Kommando<br />

sudo usermod -a -G sudo [Benutzer<br />

name]<br />

in diese privilegierte Gruppe auf.<br />

Fedora, Cent-OS und RHEL: In der<br />

Welt von Red Hat nennt sich die Gruppe<br />

mit sudo-Berechtigungen nach ganz<br />

alter Unix-Tradition „wheel“. Der Befehl,<br />

um die Zugehörigkeit eines Benutzers<br />

auf diese Gruppe auszudehnen,<br />

lautet folgendermaßen:<br />

sudo usermod -a -G wheel [Benut<br />

zername]<br />

Open Suse: Die Ausgangskonfiguration<br />

von sudo ist hier eigenwillig und<br />

104 LinuxWelt 5/<strong>2015</strong>

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