03.09.2016 Aufrufe

Ausgabe_LW_2015-05

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SPECIAL RETTEN & REPARIEREN<br />

Live-DVDs und Reparatursysteme<br />

Linux rettet defektes Linux<br />

Im Notfall booten Sie<br />

Ihren PC mit einem unabhängigen<br />

Linux-Rettungssystem.<br />

Mit speziellen<br />

grafischen Tools oder im<br />

Terminal-Fenster lassen<br />

sich dann Reparaturen<br />

durchführen.<br />

Von Thorsten Eggeling<br />

Auch Linux läuft nicht immer so,<br />

wie Anwender es erwarten. Manchmal<br />

ist vom Bootmanager nichts mehr<br />

zu sehen, oder die grafische Umgebung<br />

startet nicht. Von einem Liveoder<br />

Rettungssystem aus können Sie<br />

dann die notwendigen Reparaturen<br />

durchführen oder das System trotz defekter<br />

Bootumgebung starten. Mit<br />

den enthaltenen Tools erstellen Sie<br />

Backups oder ändern die Partitionierung<br />

der Festplatte.<br />

Linux-Installations-DVD<br />

verwenden<br />

Die Installations-DVD beziehungsweise<br />

Live-DVD der Linux-Distribution<br />

auf Ihrer Festplatte ist in vielen Fällen<br />

das am besten geeignete Reparatur-<br />

Tool. Sie haben die DVD bei der Einrichtung<br />

des Systems verwendet und<br />

sind die Oberfläche daher bereits gewohnt.<br />

Wenn ein System massive Probleme<br />

bereitet, die auf eine falsche<br />

Konfiguration oder eine defekte Paketdatenbank<br />

zurückzuführen sind, ist<br />

meist die Neuinstallation der schnellste<br />

und einfachste Weg. In diesem Fall erstellen<br />

Sie zuvor ein Backup wenigstens<br />

aller Dateien aus dem Home-Verzeichnis.<br />

Dafür genügt der Dateimanager<br />

im Live-System, über den Sie die<br />

Dateien auf ein USB-Laufwerk sichern.<br />

Linux im Notfall starten: Booten Sie Super Grub Disk 2 von der Heft-DVD, und wählen Sie<br />

„Detect and show boot methods“. Danach starten Sie Ihr System über das Menü.<br />

Backup-Methoden sind im Artikel<br />

„Optimaler Systemschutz“ auf Seite<br />

42 beschrieben.<br />

Welche Tools im Live-System zur<br />

Verfügung stehen, hängt von der Distribution<br />

ab. Meist ist Gparted mit<br />

dabei, über das Sie die Größe von Partitionen<br />

ändern oder neue erstellen. In<br />

jedem Fall gibt es ein Terminal-Fenster,<br />

das Sie für Reparaturen verwenden<br />

können. Details dazu lesen Sie im<br />

Artikel „Der optimale Reparatur-<br />

Stick“ ab Seite 26.<br />

System über Super Grub Disk 2<br />

starten<br />

Alle aktuellen Linux-Distributionen<br />

verwenden Grub 2 als Bootmanager.<br />

Bei der Installation im Bios-Modus ersetzt<br />

Grub einen eventuell schon vorhandenen<br />

Linux- oder Windows-Bootloader,<br />

baut aber vorhandene Systeme<br />

in sein Bootmenü ein. Wenn Sie hingegen<br />

Windows nach Linux neu installieren,<br />

wird Grub durch den Windows-<br />

Bootloader ersetzt, und Sie können<br />

Linux nicht mehr starten. Erfolgt die<br />

Installation auf neueren PCs im Uefi-<br />

Modus, spielt die Reihenfolge keine<br />

Rolle. Die Bootloader sind hier in der<br />

EFI-Partition untergebracht und stören<br />

sich nicht gegenseitig.<br />

Bei einem defekten Bootloader hilft<br />

Super Grub Disk 2. Dabei handelt es<br />

sich um einen eigenständigen Grub-<br />

Bootloader, den Sie von der Heft-DVD<br />

im Bios-Modus booten („Extras und<br />

Tools“ im Multiboot-Menü). Für den<br />

Uefi-Modus müssen Sie sich aus der<br />

ISO- aus dem Verzeichnis „Extras“ der<br />

Heft-DVD selbst eine CD brennen.<br />

Wählen Sie nach dem Start „Detect<br />

and show boot methods“. Super Grub<br />

Disk 2 sucht nach Linux-Systemen und<br />

zeigt diese an. In der Regel genügt es,<br />

den gewünschten Eintrag unter „Operating<br />

Systems“ oben in der Liste zu<br />

wählen. Wenn das nicht funktioniert,<br />

probieren Sie den Eintrag unterhalb<br />

von „---- core.img“ aus. Super Grub<br />

Disk 2 ist ein reines Notfallwerkzeug<br />

für den Systemstart. Reparaturen lassen<br />

sich damit nicht durchführen. Dafür<br />

verwenden Sie Rescatux oder Boot<br />

Repair Disk.<br />

Rescatux und Boot Repair Disk<br />

Rescatux ist auf die Reparatur der Linux-Bootumgebung<br />

spezialisiert. Die<br />

aktuelle Version 0.32 Beta 3 bootet nur<br />

im Bios-Modus. Nach dem Start stellen<br />

Sie am unteren Bildschirmrand die<br />

Sprache für die Tastaturbelegung ein<br />

und klicken auf „Anmelden“. In der<br />

24 LinuxWelt 5/<strong>2015</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!