Ausgabe_LW_2015-05
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SOFTWARE<br />
Desktop-Erweiterungen<br />
Desktop-Erweiterungen<br />
für Ubuntu<br />
Auch für den nicht sehr anpassungsfähigen Desktop von Unity gibt es nützliche bis<br />
unverzichtbare Erweiterungen – die App-Indikatoren. Viele funktionieren auch in<br />
anderen Ubuntu-Varianten vorzüglich: eine Top 10 der App-Indikatoren.<br />
Von David Wolski<br />
Intuitiv soll Unity als Standardoberfläche<br />
von Ubuntu sein, sowie<br />
einfach und elegant. Die Meinungen<br />
gehen auseinander, wie viele dieser<br />
Ziele Canonical als maßgebliche Entwicklerfirma<br />
von Unity seit dessen Vorstellung<br />
mit Ubuntu 11.10 damit erreicht<br />
hat. Gerade auf Desktop-PCs<br />
von Linux-Anwendern, die gerne eine<br />
effiziente Arbeitsumgebung individuell<br />
zusammenstellen und nach Gusto mit<br />
Tools garnieren, wirkt Unity mit seinen<br />
geringen Anpassungsmöglichkeiten zu<br />
simpel. Seit den ersten Versionen von<br />
Unity, das gerade zum Sprung auf eine<br />
komplett neue Version 8 Anlauf nimmt,<br />
hat sich aber hinsichtlich der Anpassungsfähigkeit<br />
etwas getan: Für das Panel<br />
von Unity und den anderen Desktop-Oberflächen<br />
gibt es Zusatzfunktionen<br />
und ergänzende Features in<br />
Form der App-Indikatoren. Diese sind<br />
als Nachfolger der Gnome-Applets vergleichbar<br />
mit den Shell-Extensions von<br />
Gnome 3, haben aber eine andere technische<br />
Grundlage. Damit bleiben App-<br />
Indikatoren eine Ubuntu-eigene Angelegenheit,<br />
die es aber seit Version 14.04<br />
nicht mehr nur für den Desktop Unity<br />
gibt, sondern auch in Kubuntu (KDE),<br />
Xubuntu (XFCE), Ubuntu Mate und<br />
Lubuntu (LXDE). Diese Distributionen<br />
statten ihre Desktops mit einem passenden<br />
Bereich in den jeweiligen Panels<br />
aus. Im Idealfall ist daher ein App-Indikator<br />
für Unity auch unter Ubuntu<br />
Mate oder XFCE nützlich.<br />
1. Klassisches Anwendungsmenü<br />
Die Dash-Übersichtsseite ist die Startzentrale<br />
von Unity. Wer damit nicht<br />
zurechtkommt, bekommt ein ausklappendes<br />
Anwendungsmenü im Stil von<br />
Gnome mit dem Classic Menu Indicator<br />
als Erweiterung für das obere Unity-Panel.<br />
Mit dem Befehl<br />
sudo apt install classicmenu-ind<br />
icator<br />
im Terminal ist der App-Indikator eingerichtet.<br />
Um die Erweiterung dann in<br />
Betrieb zu nehmen, starten Sie classicmenu-indicator<br />
über den Ausführen-<br />
Dialog (Alt und F2). Außerdem wird<br />
die Erweiterung nach der Installation<br />
auch automatisch nach der Anmeldung<br />
gestartet. Das Menü zeigt sich<br />
als kleines rundes Symbol rechts im<br />
Infobereich des Unity-Panels. Ein<br />
Klick darauf klappt die Liste der installierten<br />
Anwendungen nach Kategorien<br />
geordnet aus.<br />
2. Bessere Zwischenablage<br />
Diodon<br />
Die Zwischenablage hat auf Linux-<br />
Desktops aus Sicherheitsgründen eine<br />
empfindliche Einschränkung: Wenn<br />
Sie aus einer Anwendung Inhalte in<br />
die Zwischenablage befördern und<br />
diese Anwendung dann schließen, so<br />
werden die Daten verworfen. KDE installiert<br />
deshalb seinen eigenen Clipboard-Manager<br />
Klipper mit, aber bei<br />
anderen Desktop-Umgebungen ist es<br />
fast unverzichtbar, einen nachzurüsten.<br />
In Ubuntu und seinen Varianten<br />
empfiehlt sich das Tool Diodon mit<br />
App-Indikator, das sich sehr gut in<br />
alle Arbeitsumgebungen des Ubuntu-<br />
Canons integriert und über die Standard-Paketquellen<br />
schnell eingerichtet<br />
ist. Installieren Sie dazu im Terminal-<br />
Fenster mit<br />
sudo apt install diodon<br />
das Paket in Ubuntu ab 14.04. Da-<br />
76 LinuxWelt 5/<strong>2015</strong>