Der Knoten hält - I.C.M. Independent Capital Management AG
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<strong>Der</strong> <strong>Knoten</strong> <strong>hält</strong> (bislang).<br />
IIm ersten Quartal konnten weltweit alle<br />
risikobehafteten Anlageformen überraschend<br />
stark zulegen. Grund hierfür war<br />
die beherzt expansive Geldpolitik der<br />
EZB, die Hoffnung auf höhere Wachstumsraten<br />
in den USA und das voraussichtliche<br />
Ende der restriktiven Geldund<br />
Fiskalpolitik in China angesichts einer<br />
Phase mit geringeren Bruttosozialproduktzuwächsen.<br />
Entgegen aller<br />
Vorhersagen hat der Euroraum noch<br />
kein Mitglied verloren, der von der EZB<br />
und dem Rettungsfonds ESM/EFSF geschnürte<br />
<strong>Knoten</strong> <strong>hält</strong> offensichtlich noch<br />
recht gut. Griechenlands Umschuldung<br />
– bis zuletzt ein Damoklesschwert über<br />
den Kapitalmärkten – konnte kurz vor<br />
Fälligkeit einer größeren Staatsanleiheemission<br />
Mitte März mit immensen Gläubigerverzichten<br />
auf freiwilliger Basis<br />
durchgesetzt werden.<br />
Ob sich die konjunkturellen Erwartungen<br />
bewahrheiten, wird das laufende<br />
Quartal zeigen. Und so rechnen auch<br />
wir mit einer etwas stärkeren US-Konjunktur,<br />
mit einer erneuten Stabilisierung<br />
der chinesischen Wirtschaft, der ein per<br />
Saldo weiter stagnierender Euroraum<br />
gegenübersteht. Insgesamt sollte sich<br />
das globale Wachstum damit eher von<br />
seiner stabileren Seite zeigen können.<br />
Eine Ableitung auf den weiteren Trend<br />
der Aktienkurse gelingt dagegen nicht<br />
so leicht, denn die Entwicklung im ersten<br />
Quartal beinhaltete einige Vorschusslorbeeren,<br />
die nicht alle berechtigt<br />
sein werden. Eine Konsolidierung in<br />
der seit 2009 laufenden Hausse hat mit<br />
dem Start des neuen Quartals begonnen,<br />
das Ende des Trends dürfte mit<br />
dem fulminanten Anstieg seit Jahresanfang<br />
noch nicht erreicht sein. Zuletzt<br />
fallen auch eine Reihe geostrategischer<br />
politischer Themen wieder auf fruchtbaren<br />
Boden bei den Anlegern – sei es<br />
der Atomstreit mit dem Iran, oder der<br />
mit dem Regime in Nordkorea. <strong>Der</strong> Bürgerkrieg<br />
in Syrien darf dabei nicht unerwähnt<br />
bleiben, bringt er doch weitere<br />
Spannungen in den schon instabilen<br />
Nahen Osten.<br />
Die zuletzt gewählte Allokation mit einer<br />
Übergewichtung der Aktien dürfte<br />
sich daher noch ein weiteres Quartal für<br />
richtig erweisen. Fundamentale Unterstützung<br />
erhalten die Aktienmärkte<br />
auch aktuell durch die Quartalszahlen<br />
vom Aluminiumproduzenten Alcoa, der<br />
die Berichtssaison in den USA regelmäßig<br />
eröffnet und mit mehr Umsatz und<br />
mehr Gewinn überraschte. Google<br />
schloss ebenfalls mit guten Zahlen an.<br />
Robuste Gewinne können die Zweifel<br />
am Wachstum offensichtlich zerstreuen<br />
und die kursseitig eingepreiste wirtschaftliche<br />
Besserung bestätigen.<br />
Im Bereich der Anleihen bleibt das tiefe<br />
Renditeniveau der langfristigen Staatsanleihen<br />
in den Kernmärkten nach wie<br />
vor problematisch. Nur noch Unternehmensanleihen<br />
– darunter gerade die<br />
schlechterer Bonität – lohnen sich auch<br />
weiterhin als Basisinvestments. Viele<br />
andere Emissionen sind aufgrund ihrer<br />
geringen Risikoaufschläge zu Staatsanleihen<br />
einfach zu teuer geworden.<br />
Zwischen den Leitwährungen ist die<br />
Entscheidung nach wie vor nicht gefallen.<br />
Die letzte Schwäche des japani-<br />
schen Yen könnte sich schnell wieder<br />
relativieren, der Euro verteidigt mehr<br />
recht als schlecht die Marke von 1,30<br />
US-$. Ansonsten hat sich auch unter<br />
den Schwellenländerwährungen kein<br />
neuer Trend etabliert. Rohstoffe, darunter<br />
auch Gold, haben bislang ihre<br />
Tiefststände noch nicht unterboten. Für<br />
sie hängt viel vom weiteren Verlauf der<br />
chinesischen Konjunktur ab: eine Erholung<br />
führt vor allem zu einer Renaissance<br />
der Industrierohstoffe und ihren<br />
Produzenten, das Gegenteil bringt die<br />
Rückkehr auf seit 2009 nicht mehr gesehene<br />
Kurstiefs.<br />
Die folgenden drei Hauptthemen werden<br />
auch das zweite Quartal prägen:<br />
2012<br />
2012 2012<br />
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