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HEINZ Magazin Oberhausen 10-2016

HEINZ Magazin Oktober 2016, Ausgabe für Duisburg, Oberhausen, Mülheim

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BÜHNE<br />

ÜBERSICHT<br />

<strong>HEINZ</strong>-AUTORIN<br />

JOACHIM SCHMITZ<br />

STÜCK VON SŁAWOMIR MROŻEK<br />

Polizei<br />

■ „Dieses Stück“, so der Autor, „enthält nichts<br />

außer dem, was es enthält, also: keine Anspielungen<br />

auf irgendetwas und keine Metaphern.<br />

Zwischen den Zeilen steht nichts.“ Der<br />

letzte Gefangene (Albert Bork) geht von Bord<br />

und unterschreibt die Erklärung, in einem<br />

vorbildlich organisierten und gerechten Staat<br />

zu leben. Der Polizeikommandant erinnert<br />

ihn an seine oppositionelle Haltung. Vergeblich!<br />

Er muss frei gelassen werden. Nun gerät<br />

die Polizei unter Druck, da es keine Verbrechen<br />

mehr gibt und ihre Funktion, Staat und<br />

Gesellschaft zu schützen, obsolet wird. So<br />

überredet der Kommandant einen vorbildlichen<br />

Mitarbeiter, Aufruhr zu stiften. Als auch<br />

das misslingt, wird der Mitarbeiter verhaftet.<br />

Jo Fabian (Foto) inszeniert Sławomir Mrożeks<br />

satirisches Drama, das eine Gesellschaft<br />

zeichnet, der die Fähigkeit zur Anpassung zur<br />

zweiten Natur geworden ist.<br />

dt<br />

❚ POLIZEI Theater an der Ruhr, Mülheim/Ruhr, Akazienallee<br />

61, Tel. (0208) 5990188; Termine: 6.<strong>10</strong>. (Premiere),<br />

20./28.<strong>10</strong>., jew. 19.30 Uhr; Preis: 23/20 € (Prem./norm.)<br />

REBELLISCHER HERBST IN RIEMKE<br />

Rockabilly<br />

■ Haartollen-Styling im Theaterfoyer, das<br />

Service-Personal großflächig „tätowiert“ –gebührender<br />

Rahmen zur Premiere von „Rockabilly“.<br />

Schließlich erobern die Lords of Comedy<br />

– Max Nix und Willi Widder Nix – mit rebellischer<br />

Pose die Bühne, erteilen ungeniert gewagte<br />

Ratschläge zum Gelingen des Abends.<br />

Zur Orientierung dirigiert Club-Putze Frau<br />

Schmidt per Anweisungsschild die Stimmung.<br />

Mann, ist das bescheuert – und doch auch<br />

wieder gar nicht! Denn wenn bei Max und<br />

Willi die Äxte fliegen und ein Schiff durchs<br />

malträtierte Alphorn kommt, ist das brutal komisch.<br />

Dass „Rockabilly“ zudem akrobatisch<br />

wertvoll kann, zeigen starke Artisten wie Tempojongleur<br />

Rocco, „Türsteher“ Toni Farello mit<br />

Frau Schmidt auf dem Einrad und Fräulein Hildegard<br />

am Skipping Rope. Zum Schluss dann<br />

das ungehemmte Ausrasten beim King from<br />

Wanne-Eickel-Tennessee!<br />

susa<br />

❚ ROCKABILLY Varieté et cetera, Herner Str. 299, Bochum,<br />

(0234) 13003; Termine: bis 5.11., Do-So; Preise: 20-33 €;<br />

Verlosung: 3x2 Karten (20.<strong>10</strong>.): www.heinz-magazin.de<br />

I. BOUTORINE ALIAS JOHNNY B. HOOPS, © FRANK WILDE<br />

KERSTIN TURLEY<br />

Vernetzung ist<br />

Trumpf<br />

Mit fast drei Jahren Vorbereitungszeit<br />

geht das<br />

Kulturnetzwerk RuhrBühnen<br />

an den jüngst erfolgten<br />

Start. Elf Bühnen aus neun<br />

Ruhrgebietsstädten sind<br />

beteiligt an dem Zusammenschluss,<br />

in dem sich die<br />

Theater mit einer gemeinsamen<br />

Marketingpräsenz in<br />

Szene setzen. „Mit vereinten<br />

Kräften auftreten, kulturpolitische<br />

Zeichen setzen<br />

und unseren Kulturstandort<br />

ausbauen“, lautet die<br />

Intention der Initiatoren,<br />

außerdem ist das Ziel, „die<br />

Vielfalt und Qualität der<br />

Theaterlandschaft darzustellen“.<br />

Dass dabei bislang<br />

nur ein Bruchteil von öffentlich<br />

getragenen Bühnen<br />

vertreten ist, mag auf den<br />

ersten Blick befremdlich<br />

wirken und ist strukturellen<br />

sowie personellen Gegebenheiten<br />

geschuldet. Denn<br />

die Beteiligung erfordert<br />

eine Mehrarbeit, die kleine<br />

und freie Bühnen oft nicht<br />

leisten können. Damit<br />

kann das Kulturnetzwerk<br />

RuhrBühnen (noch) keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit<br />

erheben, aber einen<br />

wichtigen Impuls liefern.<br />

„Toi Toi Toi” für ein kollektives<br />

Zieldenken!<br />

Kerstin Turley<br />

SASCHA KREKLAU<br />

WURZEL-VARIETÉ IM JUBELMONAT<br />

Die Spaßmacher<br />

■ Manchmal bringt rückwärtsgewandt ganz<br />

weit nach vorne. Das ahnt auch der Essener<br />

GOP-Direktor Matthias Peiniger am Premierenabend:<br />

„Diese Show ist nicht zukunftsorientiert,<br />

sie geht back to the roots. Es gibt<br />

klassisches Varieté mit Moderation im Jubelmonat!“<br />

Und so sind es die Genre-Urgesteine<br />

Stevie Mazoschek und Ulrich Beckers, die als<br />

herrlich kalauernde und verquer musizierende<br />

lonely husBand zu 20 Jahren GOP Varieté-<br />

PRESALE FÜR „LUCKY MAN“ GESTARTET<br />

Luke Mockridge<br />

■ Das Ausnahmetalent der deutschen Comedyszene<br />

versteht es, sein Publikum durch<br />

sein Improvisationsgeschick, seine verplantcharmante<br />

Art und seine Vielseitigkeit zu begeistern.<br />

Mit seinem erstem Solo „I’m lucky,<br />

I’m Luke“ feierte er Ende 2012 eine gelungene<br />

Premiere. Seitdem tourt der Sohn des kanadischen<br />

Schauspielers und Kabarettisten<br />

Bill Mockridge und der italienischen Schauspielerin<br />

und Kabarettistin Margie Kinsky<br />

Theater Essen geziemend conferiert. Als „das<br />

Innovativste, was es gerade gibt“, so Regisseur<br />

Knut Gminder, faszinieren die zwei Mädels<br />

von Passe-Pieds am Trapez. Quasi knochenlos<br />

zwängt sich der Belgier Barto (Foto) durch einen<br />

Kleiderbügel, charmant-humorig agiert<br />

Jon Young am Pole. Hier und da linsen die<br />

„Spaßmacher“ sympathisch in die Abteilung<br />

„Alter Zopf“ – und schneiden selbige mit Mut<br />

und Frische sogleich gnadenlos gut ab! susa<br />

❚ DIE SPASSMACHER GOP Varieté-Theater Essen, Tel.<br />

(0201) 2479393; Termine: bis 30.<strong>10</strong>.; Preise: 26-39 €;<br />

Verlosung: 3x2 Karten (14.<strong>10</strong>.): www.heinz-magazin.de<br />

GUIDO SCHRÖDER<br />

JUNGES ENSEMBLE IM THEATER DUISBURG<br />

Eigengrau<br />

■ Penelope Skinners Stücktitel „Eigengrau“<br />

bezeichnet die subjektive visuelle Empfindung,<br />

die man bei völliger Dunkelheit hat.<br />

In diesem Zustand gibt es keine Wahrheiten,<br />

es gibt nur Geschichten von der Realität. Die<br />

Geschichte von Rose ist, dass Mark die Liebe<br />

ihres Lebens ist und sie nur fest genug daran<br />

glauben muss, damit er sie auch liebt. Für<br />

Mark ist Rose eine weitere Eroberung, die<br />

allmählich psychopathische Züge annimmt<br />

und neben ihrer feministischen Mitbewohnerhin<br />

Cassie plötzlich ohnehin die reizlosere<br />

Herausforderung darstellt. Auch die Zuneigung<br />

des gutmütigen Tim kann Rose nicht<br />

von ihrem Verhängnis abhalten. Mit rasanter<br />

Lebendigkeit und feinem tragischen Humor<br />

erzählt das Junge Ensemble im Theater Duisburg<br />

unter der Regie von Eva Zitta vom Aufeinandertreffen<br />

der vier jungen Erwachsenen<br />

im London des Online-Zeitalters, deren Wege<br />

auf merkwürdige Art verwoben sind. ez<br />

❚ EIGENGRAU Theater Duisburg / Foyer III, Neckarstr. 1,<br />

Tel. (0231) 982120; Termine: 30.9., 20 Uhr, 5./7./22.<strong>10</strong>.,<br />

jew. 20 Uhr; Preise: 11/6 € erm.<br />

mit seinem Erfolgsprogramm, das um einige<br />

Zusatztermine im Herbst <strong>2016</strong> verlängert<br />

wurde, durch Deutschland. Die Bühnenshow<br />

am 16.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong> in der König-Pilsener-Arena in<br />

<strong>Oberhausen</strong> ist bereits restlos ausverkauft.<br />

Das teilte der Veranstalter mit. Der Presale<br />

für Luke Mockridges neues Programm „Lucky<br />

Man“ (14.<strong>10</strong>.2017, König-Pilsener-Arena), das<br />

Identitätsfragen der Generation „hashtag“<br />

aufs Korn nimmt, hat soeben begonnen. dt<br />

❚ Luke Mockridge König-Pilsener-Arena <strong>Oberhausen</strong>;<br />

Termine: 16.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong> (ausverkauft!), 14.<strong>10</strong>.2017, 20 Uhr;<br />

Preise: ab 34,<strong>10</strong> €; www.koenig-pilsener-arena.de<br />

GOP<br />

58 | <strong>HEINZ</strong> | <strong>10</strong>.<strong>2016</strong>

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