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Eli schreibt<br />
Selektion statt Emotion?<br />
Wir hatten nichts! Keinen Computer, kein Handy, kein Internet.<br />
I<br />
ch bin dankbar, dass ich in meiner Jugend ohne<br />
„neue Medien“ auskommen musste.<br />
Wir hatten nichts! Keinen Computer, kein Handy,<br />
kein Internet.<br />
Für einen Teenager heutzutage undenkbar!<br />
Natürlich nutze auch ich täglich das mediale<br />
Angebot von heute, aber immerhin habe ich den<br />
Vergleich, da ich beide Varianten er- und gelebt<br />
habe.<br />
Persönliche Bekanntschaften müssen mit den<br />
neuen Kommunikationsplattformen konkurrieren<br />
und werden dadurch seltener. Wo sind die<br />
Abende in der Bar oder in der Disco, wo die Annäherung<br />
mit einem intensiven Augenkontakt<br />
beginnt, sich dadurch zu einem Flirt entwickelt<br />
und das erste Gespräch ermöglicht, in welchem<br />
man besonders auf die Stimme, die Mimik, den<br />
Geruch und die Gestik achtet. Alle eigenen<br />
Sinne sind aktiviert und die des anderen werden<br />
aufgesaugt. Diese geballte Flut an Gefühlen in<br />
solch einem Moment werden unsere Kinder bei<br />
einem ersten Online-Date nicht mehr erfahren.<br />
Der Wunschpartner wird von unserer Jugend<br />
hauptsächlich über eine App gewählt. Unter<br />
zahlreichen Angeboten entscheidet man sich<br />
für das ansprechendste Profil. Also eine rein<br />
rationale Entscheidung! Nicht falsch verstehen.<br />
Als Single würde ich mich auch an den sozialen<br />
Netzwerken bedienen, allerdings mit einem seltsamen<br />
Gefühl. Was zumindest anfangs fehlt, ist<br />
die Emotion.<br />
Nicht alles war früher besser und heute ist nicht<br />
alles schlecht! Nein, aber es war anders!<br />
be romantic,<br />
Eli<br />
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