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GESTALTUNG BUCHSTABEN BUCHSTABENABSTAND Es ist Aufgabe des Schriftgestalters eine Schrift zuzurichten, ergo somit die Breite für jedes Zeichen inklusive nichtdruckender Teile und Überhänge sowie die Positionierung des Zeichens auf dieser Breite zu bestimmen 54 . Wenn die Zurichtung, auch „Relative Kerning“ genannt, nicht gut ist, so ist die Schrift nicht verwendbar. Das Relative Kerning hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte aufgrund neuer Schriftsatzsysteme und modischer Ambitionen stark verändert. Normalschriftweiten unterscheiden sich deshalb je nach Schrift, Schriftsatzsystem, Font Foundry und Erscheinungsjahr. Ein wohlproportioniertes Kerning gilt als wesentliches Qualitätsmerkmal eines Fonts. 55 Bei einer guten Schrift ist bei den Lesegrößen das Relative Kerning optimal. Möchte man auf das Kerning des Schriftgestalters vertrauen – so stellt man Kerning auf die Option „Metrisch“. Bei dem optischen Kerning wird der ideale Abstand zwischen dem Buchstaben aus der Fläche zweier nebeneinander liegender Zeichenformen ermittelt. Da dies von dem Textbearbeitungsprogramm gemacht wird, ist zu bezweifeln, dass es das Proportionsverständnis eines Schriftgestalters ersetzen kann. 56 Laut Forssman und De Jong hat das Kerning zwei Aufgaben: das Ausgleichen von Bigrammen, die laut Dehaene gerade bei der Worterkennung bedeutsam sind 57 und das Ausgleichen von Interpunktion, das von Schriftherstellern oft nicht ausreichend berücksichtigt worden ist. 58 Für den Buchstabenabstand gibt es verschiedene Faustregeln: Fournier empfiehlt die Innenräume des m als Richtwert, Tracy das n, was einen größeren Weißraum hat. Diese Regeln lassen sich jedoch nicht auf magere oder fette Schnitte übertragen, da bei ihnen die Abstände jeweils zu eng oder zu groß wären. Frutiger empfiehlt allgemein größere Abstände. 59 Im Bleisatz gab es für jeden Schriftgrad einen eigenen Schnitt – bei digitalen Schriften werden die Schriften meist einfach verkleinert oder vergrößert, nur bei manchen Schriften werden extra Display- und Textschnitte angeboten. Aus diesem Grunde muss man häufig bei kleineren oder größeren Größen Spationierungen vornehmen. 66 54 Vgl. Forssman, De Jong, S. 94 55 http://www.typolexikon.de/schriftlaufweite/, [13.08.2016, 23.45 Uhr] 56 Vgl. Filek, S. 102 57 Vgl, Dehaene, S. 178 58 Vgl. Forssman, DeJong, S. 96 59 Vgl. Filek, S. 102
Werden Schriften verkleinert, sind sie oft unterschnitten, weshalb man sie sperren muss. Das Sperren darf vor allem in Lesegrößen nicht übertrieben werden, da dann weniger Buchtstaben in unserem scharfen Sichtfeld wahrgenommen werden – dies ist der Grund, warum Monospace-Fonts recht unkomfortabel zu lesen sind, da durch die extreme Sperrung mehr Sakkaden gemacht werden müssen. Aufhalten (ja auf) Wolf? TorfTell!; fährt. Aufhalten (ja auf) Wolf? TorfTell!; fährt. Dies ist eine Musterzeile von Forssman und De Jong, anhand derer man gut erkennen, wie das Kerning einer Schrift ist. Die Zeile ist in der Garamond gesetzt – dies ist das ursprüngliche Kerning der Garamond, ein Beispiel für schlechteres Kerning. besser: Aufhalten (ja auf ) Wolf? Torf Tell!; fährt. 67
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80° 80° 60° 60° 40° Blinder Fl
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# 2 Dies ist ein Beispiel, wie Auge
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