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Diplomarbeit_Silvana_Ge

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GESTALTUNG<br />

WORTABSTAND<br />

Der Wortabstand ist der am häufigsten vorkommende Abstand – im Blocksatz<br />

wird er vergrößert oder verkleinert, um links und rechts an der Kolumne gerade<br />

Satzkanten zu erzeugen. Die Wortabstände müssen auf Schrift, Zeilenabstand<br />

und Schriftgröße abgestimmt werden. 64 Erst durch diese treten Wörter als Einheiten<br />

eines Satzes zum Vorschein. Laut Rayner sind die richtigen Wortabstände<br />

für die Lesegeschwindigkeit wichtig – sie bestimmen, wann eine Sakkade<br />

aufhört, wohin das Auge rechts neben dem schon gelesenen Wort hin springt.<br />

Wortzwischenräume sind genau wie Grapheme nicht phonetische erfassbar<br />

– der Mensch muss erst lernen, zwischen den Lauten und ihren Buchstaben-<br />

RepräsentaBigrammen, die sie repräsentieren, Verknüpfungen zu machen. 65<br />

Für den idealen Wortabstand gibt es verschiedene Empfehlungen. In einer<br />

Studie von Rayner et al. wurde festgestellt, dass größere Wortzwischenräume<br />

die Lesbarkeit unterstützen – dabei wurde die Zeilenbreite beibehalten und die<br />

Laufweite verringert. Trotz der erschwerten Bedingungen durch die geringe<br />

Laufweite, wurde der Text sogar lesbarer. 66 Willberg und Forssman empfehlen,<br />

dass der Wortabstand kleiner als der Zeilenabstand sein muss. 67<br />

Spiekermann empfiehlt das kleine i als Maß für den Wortzwischenraum in Überschriften<br />

zu nutzen und im Fließtext den Wortzwischenraum mit zunehmender<br />

Zeilenlänge zu vergrößern. 68<br />

70<br />

64 Forssman, De Jong, S. 121<br />

65 Rayner, K., Pollatsek, A. & Schotter, E. R., Reading: Word identification and eye movements. In A.<br />

Healy (Ed.) Handbook of Psychology, Volume 4: Experimental Psychology (pp. 548–577). Hoboken:<br />

Wiley. 2012, S. 554<br />

66 Vgl. Filek, S. 109<br />

67 Friedrich Forssman, Hans Peter Willberg, Lesetypografie, 5. Auflage, 2010, S. 79<br />

68 Siehe Filek, ebd.

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