sportslife Oktober / November 2016

sport & fitness
2014 stellten The North Face und Primaloft
die neue Wärmeisolationstechnologie vor:
„Thermoball“ besteht aus zu winzigen Bällen
verflochtenen Synthetikfasern. Diese können
nach Angaben der Entwickler so viel Luft
einschließen und sind so bauschkräftig wie
eine 600er Daune, gleichzeitig so hochfunktional
wie Synthetikstoffe. Konkret heißt
das: Thermoball-Jacken sollen wasserabweisend
sein und atmen, wenn man schwitzt.
Selbst wenn sie richtig nass werden, halten
sie laut The North Face noch mollig warm
und trocknen schnell. Und sie sollen sich
zum Verstauen klein zusammenpacken lassen.
Mit anderen Worten: Es sind genau die
Jacken, von denen Outdoorsportler träumen
– die eierlegende Wollmilchsau.
Kein Wunder, dass viele Wanderfans,
Blogger und Outdoor-Redakteure aufhorchten,
als sie von der neuen Thermoball-
Technologie erfuhren – auch Sean McCoy,
lebenslanger Outdoor-Fan und Redakteur
des amerikanischen Online-Outdoormagazins
GearJunkie.com. Wer sich durchs World
Wide Web klickt, findet unter zahlreichen
Produktreviews und Nutzerkommentaren
auch seinen Erfahrungsbericht, der sich
doch ziemlich von den üblichen Passform-
und Verarbeitungsbeschreibungen
unterscheidet. Der Grund: Sean wollte sich
selbst von der Technologie überzeugen.
„Wenn eine Marke behauptet, eine neue
Wärmeisolierung funktioniere sogar dann,
wenn sie klatschnass ist ... naja, da gibt
es nur wenige Wege, das zu überprüfen“,
schreibt er.
Unmittelbar vor einer winterlichen Wanderung
durch die verschneiten Rocky
Mountains ließ er seine Jacke deshalb
in einem Fluss eine Runde schwimmen.
Er schüttelte sie kurz aus und schlüpfte
dann – nass wie sie war – direkt hinein.
„Ich hatte erwartet, mich erst mal vor
Kälte zu schütteln, und war überrascht.
In weniger als einer Minute war mir in
der Jacke angenehm warm“, berichtet er.
Lange wanderte er an diesem Tag nicht,
nur etwa eine Stunde lang den Berg
hinauf, bei Temperaturen um -1 Grad
Celsius und begleitet von fallendem
Schnee und teils starkem Wind. Als er
sein Auto erreichte, schwitzte er leicht
und vermutete, dass die Jacke innen entsprechend
feucht war – Fehlanzeige!
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