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s'Magazin usm Ländle, 9. Oktober 2016

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TOURISMUS<br />

Kann man mit Ihnen gut<br />

streiten, Herr Salant?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

Robert S. Salant ist seit 1. <strong>Oktober</strong> Chef des Bregenzer Stadtmarketings. Der studierte<br />

Betriebswirt war jahrelang in Tirol als Marketing-Stratege tätig. Nun soll der<br />

Vorarlberg-Rückkehrer die Stadt Bregenz weiter positionieren. Im Interview mit<br />

„Krone“-Redakteurin Angelika Drnek erzählt er, was man in den USA alles lernen kann,<br />

wie das Leben in Vaterschaftskarenzaussieht und welchen Stellenwertdie Kultur für<br />

die Landeshauptstadt künftig haben wird.<br />

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Robert S.Salant wirkt<br />

genau so, wie man<br />

sich jemanden aus<br />

dem Bereich Marketing<br />

vorstellt: jung,<br />

dynamisch und gut aufgelegt. Für<br />

das Fotoshooting verlassen wir<br />

sein Büro in der Rathausstraße,<br />

denn draußen gibt es „jede Menge<br />

Bregenz“.<br />

Sie sind ein Vorarlberg-Rückkehrer.<br />

Haben Sie sich schon wieder eingelebt?<br />

Ja,erstaunlich leichtund friktionslos.<br />

Natürlich kenne ich die Kultur<br />

–die Gesprächskultur und auch die<br />

Streitkultur. Ich komme gerne in<br />

die Heimat zurück, die man dann<br />

auch mit anderen Augen sieht und<br />

deren Qualitäten man anders zu<br />

schätzenlernt.<br />

Wie sieht denn die Streitkultur in<br />

Vorarlbergaus?<br />

Rechtgeradlinig und gleich auf den<br />

Punkt. Im Unterschiedzuden Kollegen<br />

aus Wien, woviel herumgeredet<br />

wird. Hier setzt sich das Alemannische<br />

scheinbar durch, da<br />

wird kurz und scharf geschossen.<br />

Wasich persönlich gerne mag.Hart<br />

in der Sache, lieblich im Ton. Wie<br />

lieblich, das ist dann unterschiedlich.<br />

Kann man mit Ihnen gut streiten?<br />

Gegen eine leidenschaftlich geführte<br />

Diskussion habe ich überhaupt<br />

nichts – ohne Verletzungen und<br />

Tiefschläge. Ich finde es positiv,<br />

wenn die Leute eine leidenschaftliche<br />

Reaktion haben, denn das zeigt,<br />

dass sich etwasbewegt.<br />

Wie sehen Sie denn Vorarlberg nach<br />

Ihrer Rückkehr?<br />

In jungen Jahren hatte ich das Gefühl,<br />

dass Vorarlberg nicht allzu<br />

viel für jüngere Menschen bietet.<br />

Dasmag auch so sein.Darum ist es<br />

gut, wenn man mal rausgeht. Was<br />

ich heute bemerke, ist die extrem<br />

hohe Lebensqualität hier. Man ist<br />

ständig in der Natur, ein Riesenplus.<br />

Und für die Größe unseres<br />

Landes wird erstaunlich viel bewegt,<br />

nicht nur wirtschaftlich,sondern<br />

auch was Architektur oder<br />

Handwerk betrifft. Das wird auch<br />

von außen wahrgenommen. Und<br />

nun geht es darum, den eigenen Beitrag<br />

zu leisten.<br />

Apropos Beitrag leisten. Ihr Vorgänger<br />

ChristophThoma hat ja eher den<br />

kulturellen Aspekt dieses Jobs betont.Sie<br />

sind Betriebswirt.Wie wirtschaftlich<br />

werdenSiedieSache angehen?<br />

WasThoma hier aufgebaut hat, das<br />

wirdauchweiterhinsogepflegtwerden.Die<br />

Kultur ist extrem wichtig.<br />

Das wirdsoblieben.Ich sehe dieses<br />

Thema vielleicht ein wenig anders,<br />

weil ich eben ein Wirtschafter bin.<br />

Wir werden uns einen ganzen Themenkatalog<br />

ansehen, anhand dessen<br />

wir entscheiden, was für den<br />

Gast wichtig ist. Das ist natürlich<br />

die Kultur, aber darüber hinaus<br />

auch noch andere Dinge. Etwa die<br />

Gastronomie, Fahrradfahren und<br />

alles, was sich am See bewegt, bis<br />

hin zu kleinen, feinenWandermöglichkeiten.<br />

Kultur ist unsere größte<br />

Stärke. Aber es gibt eben auch noch<br />

andere Themen. Inwieweit diese<br />

dannpriorisiert werden,werden wir<br />

nochsehen.<br />

Wasist Ihr Steckenpferd?<br />

Die Mischung. Ich versuche, mich<br />

in die Köpfe der Gäste und Bürger<br />

hineinzudenken. Dakann man sich<br />

überlegen, wie zeitgemäß die<br />

Events in der Stadt sind, inwieweit<br />

man dem Handel helfen muss, wie<br />

wir den Mehrwert See nutzen. Ich<br />

habe also das Gesamtpaket imAuge.<br />

Wie weit reichen Ihre Möglichkeiten<br />

in der Stadt? Geht es darum, zu vermarkten<br />

oder zu verändern?<br />

Wir haben natürlich keinen<br />

<br />

6<br />

s’Magazin

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