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Pflege im Klinikum Oberlausitzer Bergland

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Seite 6<br />

Drei Patientinnen<br />

aus unserem Landkreis<br />

Frau M. aus Löbau: 64 J., drei<br />

Kinder geboren, <strong>im</strong> Berufsleben<br />

körperlich schwere Arbeit –<br />

jetzt klagt Sie über seit Jahren<br />

<strong>im</strong>mer mehr zunehmende Senkungsbeschwerden,Blasenentleerungsstörungen<br />

und wiederkehrende<br />

Blasenentzündungen.<br />

Auch be<strong>im</strong> Stuhlgang gibt es<br />

Probleme.<br />

Frau W. aus Görlitz: 43 J.,<br />

zwei Kinder, Büroangestellte,<br />

sportlich engagiert - sie ist eine<br />

gesunde, aktive Frau, aber privat<br />

belastet und erheblich verunsichert,<br />

da sie be<strong>im</strong> Joggen<br />

und be<strong>im</strong> Tennis <strong>im</strong>mer wieder<br />

Urin verliert. Sie muß sich mit<br />

„Windeln“ behelfen und ihre<br />

Hobbys einschränken. Auch ihre<br />

Partnerbeziehung ist zunehmend<br />

belastet.<br />

Frau K. aus Zittau: 84 Jahre,<br />

vier Kinder geboren, Jahrzehnte<br />

in der Landwirtschaft gearbeitet,<br />

mit 52 Gebärmutterentfernung,<br />

trägt seit ca. 30 Jahren<br />

Vorlagen wegen Inkontinenz, in<br />

der Scheide liegt ein „Stützring“<br />

um einen Scheidenvorfall zu<br />

verhindern – sie hat sich mit<br />

dem „Schicksal vieler Frauen“<br />

abgefunden, lebt in der Verwandtschaft<br />

etwas zurückgezogen.<br />

Auch ihr Mann ist seit seiner<br />

Prostataoperation inkontinent<br />

und muß durch Frau K. gepflegt<br />

werden. Jetzt hat sie vom<br />

Zittauer „Blasenzentrum“ gehört.<br />

Wo und wie kann unseren<br />

drei „typischen Patientinnen“<br />

geholfen werden ?<br />

Inkontinenz<br />

Senkung, Vorfall, Blasenschwäche,<br />

Reizblase, Inkontinenz – als<br />

zusammenhängende Krankheitsbilder<br />

stellen diese wohl die<br />

Volkskrankheit Nr. 1 dar. Grob<br />

geschätzt leiden über zehn Millionen<br />

Deutsche an Harninkontinenz;<br />

parallel dazu existieren<br />

vergleichbar große Zahlen für<br />

Senkung und „Vorfall“ mit entsprechenden<br />

Beschwerden. Bis<br />

zum Jahr 2030 ist aufgrund der<br />

demografischen Alterung unserer<br />

Gesellschaft mit einer weiteren,<br />

starken Zunahme gerade<br />

dieser Krankheitsbilder zu rechnen.<br />

Für mindestens jede 5. Frau,<br />

bei über 50-Jährigen jede 2. Frau<br />

ist Inkontinenz ein Leiden, das<br />

ihr Leben belastet oder sogar<br />

best<strong>im</strong>mt. Hohe Dunkelziffern,<br />

ein weit verbreitetes Schweigen<br />

zu einer der größten Volkskrankheiten<br />

und mangelndes<br />

Wissen zu den heute vielfältigen<br />

Therapiemöglichkeiten sind Ursache<br />

für die gesellschaftliche,<br />

vor allem aber auch persönliche<br />

Tabuisierung. Und dabei sind<br />

die Auswirkungen dieser Funktionsstörung<br />

gravierend: Sie betreffen<br />

alle Lebensbereiche, die<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Oberlausitzer</strong> <strong>Bergland</strong><br />

Totgeschwiegene Volkskrankheit<br />

Beckenboden- und Kontinenzzentrum Ostsachsen (BKOS)<br />

Moderne Konzepte in der operativen Therapie Dr. med., Dipl.-Ing. Frieder Retzke, Chefarzt und<br />

Leiter des BKOS mit FÄ Frau Bettina Herzog<br />

allgemeine Gesundheit, aber<br />

auch Schlaf, Arbeit, soziale Kontakte<br />

und Sexualität.<br />

Senkung – Vorfall<br />

Oft verbunden mit Senkungszuständen<br />

von Gebärmutter,<br />

Harnblase oder Enddarm entwickelt<br />

sich die Harn- und/oder<br />

Stuhlinkontinenz zu einem dauerhaften<br />

Leiden und führt zur<br />

Isolation in der Gesellschaft –<br />

<strong>im</strong> beruflichen Umfeld und<br />

auch innerhalb der Familie. Die<br />

Erreichbarkeit<br />

der nächsten<br />

Toilette best<strong>im</strong>mt<br />

die<br />

Wege in der<br />

Stadt. Senkungsbeschwerden<br />

machen lieb<br />

gewordene<br />

Hobbys wie Wandern, Radfahren<br />

oder viele andere Sportarten<br />

unmöglich. Körperliche Arbeit<br />

muss delegiert werden, was wieder<br />

zur Ausgrenzung, stellenweise<br />

Abschiebung führt. Inkontinenz<br />

macht einsam !<br />

Fragen Sie sich selbst<br />

Das Zittauer Kompetenzzenrum<br />

für alle Formen von Beckenbodenschäden,<br />

Blasen- und Darmentleerungsstörungen,Fistelerkrankungen<br />

und Becken- und<br />

Beckenbodenschmerzen hat<br />

längst nationale und internationale<br />

Anerkennung erlangt.<br />

Der Leiter des BKOS und<br />

Chefarzt der<br />

Klinik für<br />

Frauenheilkunde<br />

und GeburtshilfeZittau,<br />

Dr. med.,<br />

Dipl.-Ing. F.<br />

Retzke, ist als<br />

inzwischen<br />

auch international<br />

anerkannter Spezialist<br />

zunehmend als Referent und<br />

Operateur auf vielen Tagungen<br />

und in zahlreichen Kliniken gefragt.<br />

Er und sein Team haben<br />

wesentlich zur Verbreitung dieser<br />

modernen Operationstech-<br />

Verliere ich unfreiwillig Urin? ja/nein<br />

1. be<strong>im</strong> Husten, Niesen, Lachen - be<strong>im</strong> Sport oder<br />

schwerer körperlicher Belastung? ja/nein<br />

2. durch plötzlichen, nicht unterdrückbaren Harndrang<br />

(so dass ich oft nicht rechtzeitig die Toilette erreiche)?<br />

ja/nein<br />

3. Habe ich in der Scheide ein „Fremdkörpergefühl“<br />

oder „drückt es nach unten“? ja/nein<br />

Bei 1-ja leiden Sie wahrscheinlich an einer Belastungsinkontinenz,<br />

bei 2-ja an einer überaktiven Blase;<br />

bei sowohl 1-ja als auch 2-ja an einer Mischinkontinenz.<br />

Bei 3-ja liegt wahrscheinlich ein Beckenbodenschadenvor.<br />

niken beigetragen und zuletzt<br />

ein eigenes, ganz spezielles Beckenbodennetz<br />

entwickelt. Vielen<br />

Frauen kann damit noch effektiver<br />

und komplikationsloser<br />

geholfen werden.<br />

Also überregionale Kompetenz<br />

vor Ort – allerdings: Den<br />

ersten Schritt müssen die Patienten<br />

selbst tun. Und dieser<br />

erste Schritt ist das sich Eingestehen<br />

der eigenen Probleme.<br />

Dabei sind die Betroffenen nicht<br />

allein: auch in unserem Landkreis<br />

ist von 25 000 bis 35 000<br />

Frauen auszugehen, die einer<br />

entsprechenden, oft gar nicht so<br />

aufwendigen und z.T. nur wenige<br />

Minuten dauernden operativen<br />

Therapie bedürfen.<br />

Ausgestattet mit modernsten<br />

Konzepten einer konservativen<br />

und operativen Therapie arbeiten<br />

die Ärzte des Zittauer Beckenboden-<br />

und Kontinenzzentrums<br />

schon seit vielen Jahren<br />

in enger Kooperation mit den<br />

einweisenden Frauenärzten,<br />

Urologen und Hausärzten unserer<br />

Region und in konsequentfachübergreifenderklinikinterner<br />

Zusammenarbeit mit einem<br />

Team von Frauenärzten, Chirurgen,<br />

Anästhesisten, Schwestern,<br />

Physiotherapeuten u.v.a.,<br />

um wirksame Hilfe bei der Therapie<br />

des Volksleidens Inkontinenz<br />

anzubieten. Seit inzwischen<br />

7 Jahren werden völlig<br />

neue Methoden konsequent in<br />

die tägliche Routine eingeführt.<br />

Erfolgsraten von etwa 80 bis 90<br />

Prozent, z. T. min<strong>im</strong>alinvasive<br />

Techniken und eine inzwischen<br />

große Zahl dankbarer Patientinnen<br />

sind Lohn für diese engagierte<br />

Arbeit.<br />

Das Zittauer Betreuungskon-<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Sekretariat:<br />

Frau Schramm, Frau Kolbe<br />

Tel.: 03583/88 12 10<br />

Fax: 03583/88 12 13<br />

Sprechstunde:<br />

Schwester Carola<br />

Tel.: 03583/88 12 12<br />

nach 15 Uhr: Station 8<br />

Tel.: 03583/88 19 08<br />

E-Mail:<br />

frauenheilkunde.zi@k-ob.de<br />

Internet:<br />

www.klinikum-oberlausitzer-bergland.de<br />

-<br />

Behandlungsschwerpunkte<br />

• Harn- und<br />

Stuhlinkontinenz<br />

• Senkungszustände<br />

• Blasen- und Darmentleerungsstörungen<br />

• chronische Blasenentzündungen<br />

• Fistelerkrankungen<br />

• Schmerzen in der<br />

Scheide und <strong>im</strong><br />

Beckenbodenbereich<br />

Wir haben etwas gegen … Senkung und Inkontinenz<br />

Blasenbändchen, Harnröhrenunterspritzung, Beckenbodennetz, Spezial-OP´s<br />

zept beginnt mit der Überweisung<br />

z. B. durch Hausarzt, Frauenarzt<br />

oder Urologen in die<br />

Spezialsprechstunde des BKOS,<br />

ggf. notwendiger weiterführender<br />

Diagnostik (z.B. „Blasendruckmessung“)<br />

und führt<br />

schließlich in einem sehr ausführlichen<br />

Gespräch mit der Patientin<br />

zu einer Empfehlung<br />

hinsichtlich der konservativen<br />

und operativen Therapiemöglichkeiten.<br />

Erst danach entscheiden<br />

der Arzt und die Patientin,<br />

ggf. auch erst nach<br />

Rücksprache mit dem einweisenden<br />

Arzt, gemeinsam über<br />

die einzuleitende Maßnahmen.<br />

Dabei profitiert die jeweilige Patientin<br />

von der Fachkompetenz<br />

und Leistungsbreite des BKOS<br />

und erhält so eine ganz spezielle,<br />

auf sie und ihr Krankheitsbild<br />

zugeschnittene Therapie.<br />

Und auch für die eingangs<br />

beschriebenen und hinsichtlich<br />

Beschwerden, Alter und Vorgeschichte<br />

so unterschiedlichen<br />

Patientinnen wird ein ganz individuelles<br />

und effektives Konzept<br />

erarbeitet und angeboten.<br />

Patientenbrief<br />

Wie schreibt in einem Dankschreiben<br />

eine Patientin aus<br />

Bayern, der von ihrem Gynäkologen<br />

die Zittauer Klinik empfohlen<br />

wurde: „ … genieße ich<br />

mein neues Leben … kann wieder<br />

Radfahren … unbeschwert<br />

einkaufen gehen; … eine Vorlage<br />

habe ich <strong>im</strong>mer noch in meiner<br />

Handtasche - aber ich brauche<br />

sie nicht mehr … hätte ich<br />

nur eher von diesen neuen Möglichkeiten<br />

gehört … Vielen<br />

Dank !“

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