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Berichterstattung 2004 - Die Schweizerische Post

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<strong>Berichterstattung</strong> <strong>2004</strong>


Im Spiegel<br />

der Öffentlichkeit<br />

Kaum ein Unternehmen ist mit seinen <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

so tief in der Bevölkerung verankert, kaum eines im Alltag so<br />

stark präsent.<br />

Wir nehmen die öffentliche Meinung und die Meinung<br />

unserer Kunden und Mitarbeitenden ernst. Zu Gunsten einer<br />

nachhaltigen Entwicklung führen wir mit Bevölkerung,<br />

Wirtschaft, Politik und den Mitarbeitenden einen offenen<br />

Dialog. Gesellschaftliche, soziale und ökologische Werte sind<br />

uns wichtig.


Inhalt<br />

Kennzahlen 7<br />

Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />

Der Kurs der <strong>Post</strong> ist richtig 8<br />

Interview<br />

Auch in Zukunft erfolgreich sein 11<br />

Service public<br />

Universaldienst mit hochwertigen Leistungen für alle 21<br />

Meilensteine<br />

Wichtige Ereignisse <strong>2004</strong> 24<br />

Finanzdienstleistungen<br />

<strong>Post</strong>Finance wächst weiter und vervollständigt das Angebot 28<br />

Mail<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit 32<br />

Logistics<br />

Neue Kundenlösungen stärken Marktposition 36<br />

Personenverkehr<br />

Im Zeichen von Bahn 2000 41<br />

<strong>Post</strong>stellennetz<br />

Im Dialog mit der Kundschaft zum leistungsfähigen Retailer 45<br />

International<br />

Swiss <strong>Post</strong> International auf Erfolgskurs 50<br />

Philatelie<br />

Erfreuliche Trendwende 53<br />

Risk Management 54<br />

Corporate Governance 56<br />

Corporate Citizenship<br />

Unsere gesellschaftliche Verantwortung 66


Kennzahlen<br />

Finanzkennzahlen<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

Kennzahlen<br />

Betriebsertrag Mio. CHF 7 350 6 888<br />

1<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF 838 349<br />

in Prozent des Betriebsertrages 11,4 5,1<br />

Konzerngewinn Mio. CHF 837 366<br />

Bilanzsumme Mio. CHF 46 869 45 828<br />

Eigenkapital Mio. CHF 256 –411<br />

2<br />

Investitionen Mio. CHF 230 181<br />

Personalbestand Konzern <strong>Post</strong> (ohne Lernpersonal)<br />

Personalbestand Stammhaus <strong>Post</strong> (ohne Lernpersonal)<br />

Lernpersonal Konzern<br />

1 Betriebsergebnis vor nicht operativem Finanzerfolg, Steuern und Minderheitsanteilen<br />

2 Investitionen in Sachanlagen, Beteiligungen und immaterielle Anlagen<br />

3 Personalbestand in Personaleinheiten (PE) = Durchschnittsbestand umgerechnet auf Vollzeitstellen<br />

Mengenangaben<br />

3 PE 42 284 43 416<br />

3 PE 38 972 40 938<br />

3 PE 1 556 1 413<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

Mail Adressierte Briefe Mio. Sendungen 2858 2 917<br />

davon prioritäre Sendungen Mio. Sendungen 751 787<br />

davon nichtprioritäre Sendungen Mio. Sendungen 2031 2 049<br />

Sendungen ohne Adresse Mio. Sendungen 1253 1 264<br />

Zeitungen Mio. Sendungen 1195 1 074<br />

1<br />

Logistics Pakete Mio. Sendungen 112 114<br />

Swiss-Express Tsd. Sendungen 4193 4 129<br />

Finanzdienstleistungen Neugeldzufl uss Mio. CHF 3149 5 129<br />

Kundengelder<br />

1<br />

Durchschnittsbestand Mio. CHF 35 652 32 759<br />

Personenverkehr Reisende Mio. 102 100<br />

2<br />

International Briefe Versand (ex Schweiz) Mio. Sendungen 203 209<br />

1 Vorjahreswert angepasst<br />

2 Vorjahreswert angepasst (inkl. Transitsendungen)<br />

7


8<br />

Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />

Der Kurs der <strong>Post</strong> ist richtig<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

Ich freue mich, Ihnen ausgezeichnete Ergebnisse<br />

präsentieren zu dürfen. Im vergangenen Jahr hat<br />

die <strong>Post</strong> ihre Ziele voll und ganz erreicht. <strong>Die</strong> Kundenzufriedenheit<br />

konnte gehalten werden, die<br />

Reorganisationen wurden sozialverantwortlich und<br />

effi zient umgesetzt. Wir haben verschiedene neue<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen eingeführt und können einen<br />

Rekordgewinn ausweisen.<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2004</strong> schliesst mit einem Konzerngewinn<br />

von CHF 837 Millionen. Damit konnten<br />

wir den Gewinn zum vierten Mal in Folge steigern<br />

und gegenüber dem Vorjahr gar verdoppeln. Zu<br />

diesem guten Resultat haben alle Geschäftsbereiche<br />

beigetragen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> behauptet sich damit erfolgreich<br />

in von intensivem Wettbewerb geprägten<br />

Märkten. Der Gewinnanstieg war im Wesentlichen<br />

von drei Faktoren geprägt. <strong>Die</strong> Preisanpassungen<br />

bei A- und B-Briefen brachten höhere Erträge als<br />

geplant, weil die bei früheren Preisanpassungen zu<br />

messende Substitution nicht in gleichem Masse<br />

eintraf. Optimierungsmassnahmen und der Volumenrückgang,<br />

namentlich bei den <strong>Post</strong>stellen und in<br />

der Logistik, führten zu einer Reduktion des Personalbestandes<br />

und damit des Personalaufwandes.<br />

Und auch der Vorsorgeaufwand verkleinerte<br />

sich auf Grund der Anpassung der Annahmen für<br />

die erwartete Lohn- und Rentenentwicklung.<br />

<strong>Die</strong>ses gute Ergebnis benötigen wir zur Sicherung<br />

eines starken Service public, zum Aufbau des nötigen<br />

Eigenkapitals, zur Schliessung der Vorsorgelücke<br />

sowie zur Finanzierung unserer zukünftigen grossen<br />

Investitionen und zur Vorbereitung auf den stärkeren<br />

Wettbewerb. Einen detaillierten Kommentar zu den<br />

Finanzkennzahlen fi nden Sie auf den Seiten 5 bis<br />

16 des Finanzberichtes.<br />

<strong>Die</strong> positiven Ergebnisse zeigen: Unser Kurs ist richtig.<br />

Wir haben uns auf die Marktöffnung mit einem<br />

konkurrenzfähigen Angebot vorbereitet, der Erfolg<br />

unserer Massnahmen ist sichtbar: vom Umbau des<br />

<strong>Post</strong>stellennetzes, den Investitionen im Logistikbereich,<br />

der Neusegmentierung der Märkte und der<br />

Optimierung unserer Verkaufsprozesse bis hin zum<br />

Ergebnisverbesserungsprogramm, um nur einige<br />

Punkte zu nennen. Wir sind heute ein modernes<br />

und leistungsstarkes Unternehmen, das in der Lage<br />

ist, Marktanteile zu halten und unseren Kunden<br />

<strong>Post</strong> dienstleistungen in hoher Qualität und flächendeckend<br />

mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

anzubieten. Das ist eine wichtige Voraussetzung,<br />

um langfristig erfolgreich zu sein und eine attraktive,<br />

sozialverantwortliche Arbeitgeberin zu bleiben.<br />

Lassen Sie mich die wichtigsten Resultate des Jahres<br />

<strong>2004</strong> kurz zusammenfassen:<br />

Finanzdienstleistungen: <strong>Post</strong>Finance ist weiter<br />

markant gewachsen und konnte das Angebot mit<br />

Kreditprodukten für kleine und mittlere Unternehmen<br />

vervollständigen. <strong>Die</strong> Kundengelder sind um rund<br />

CHF 3 Milliarden auf knapp CHF 36 Milliarden angestiegen<br />

– ein Beweis für die Vertrauenswürdigkeit<br />

von <strong>Post</strong>Finance als Finanzinstitut.<br />

Mail: <strong>Post</strong>Mail ist auf Kurs für die erwartete Marktöffnung<br />

und konnte dabei die Zufriedenheit von<br />

Kunden und Mitarbeitenden – trotz grosser Veränderungen<br />

– auf gutem Niveau halten. Auch nach<br />

Abzug des Infrastrukturbeitrages an die ungedeckten<br />

Kosten des <strong>Post</strong>stellennetzes ist <strong>Post</strong>Mail wieder in<br />

den schwarzen Zahlen. Das strategische Projekt REMA<br />

(Reengineering Mail Processing) ist planmässig weiter-<br />

gekommen. Der Mitteleinsatz von über einer Milliarde<br />

Franken wird dazu beitragen, jährlich Einsparungen<br />

in Höhe von CHF 170 Millionen zu realisieren.


Logistics: Logistics hat den Ausbau kunden- und<br />

branchenspezifi scher Lösungen konkretisiert. In<br />

mehreren Bereichen konnten im Vergleich zum Vor-<br />

jahr bessere Ergebnisse erzielt werden. Paket<strong>Post</strong><br />

hat sich im seit <strong>2004</strong> vollständig liberalisierten Markt<br />

behauptet und die Umsatzzahlen weiter gesteigert.<br />

Mit der Auslagerung der bisherigen Stammhausbereiche<br />

Secure<strong>Post</strong> und Mobility Solutions per 1.Januar<br />

2005 in Aktiengesellschaften wurden weitere strategische<br />

Schritte vollzogen.<br />

Personenverkehr: <strong>Post</strong>Auto hat das Angebot auf<br />

den Wechsel zum Knotensystem der Bahn 2000<br />

vollständig angepasst. Dank einem straffen Kostenmanagement<br />

und Verkaufserfolgen auch im touristischen<br />

Bereich konnte <strong>Post</strong>Auto den Umsatz und<br />

den Gewinn steigern.<br />

<strong>Post</strong>stellennetz: <strong>Post</strong>stellen und Verkauf entwickelte<br />

die Filialstruktur weiter und baute das Verkaufssortiment<br />

aus. Der Netzumbau schlug sich bei der<br />

Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz zusammen mit<br />

höherer Produktivität und Umsatzsteigerungen bei<br />

den nichtpostalischen Markenartikeln in einem<br />

leicht verbes serten Betriebsergebnis nieder. <strong>Die</strong> Einnahmen<br />

vieler <strong>Post</strong>stellen sind wegen der veränderten<br />

Kundengewohnheiten weiter gesunken. Das Projekt<br />

Ymago soll dieser Entwicklung entgegenwirken.<br />

Im Dialog mit den Kunden und verschiedenen Interessengruppen<br />

wurden Vertriebsformen entwickelt,<br />

die im Jahr 2005 in Pilotversuchen auf ihre Tauglichkeit<br />

getestet werden.<br />

International: Swiss <strong>Post</strong> International ging im<br />

Berichtsjahr Vertriebspartnerschaften mit <strong>Post</strong>unter-<br />

nehmen Sloweniens, Ungarns und der Slowakei<br />

ein, baute seine Stellung in Italien mit Porta a Porta<br />

aus und ist nun mit der Übernahme des bisherigen<br />

Franchisenehmers in Schweden direkt vertreten. Durch<br />

den Kauf der Société d’Affrètement et de Transit (SAT)<br />

kann Swiss <strong>Post</strong> International jetzt den Schweizer<br />

Exportfi rmen vom internationalen Transport über die<br />

gesamten Verzollungsdienstleistungen bis hin zur<br />

Auslieferung ein Gesamtangebot offerieren. Mit dem<br />

Ausbau des weltweiten Netzwerkes von Logistikund<br />

Distributionspartnern und mit dem Kerngeschäft,<br />

das <strong>Die</strong>nstleistungen für Direct Marketing, Business<br />

Mail, Presseversand und innovative Kundenlösungen<br />

umfasst, sind wir für die Zukunft gerüstet.<br />

Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />

Folgende strategische Schwerpunkte stehen für mich<br />

im Mittelpunkt:<br />

Service public<br />

Den Universaldienst, d. h. die landes weite Grundver-<br />

sorgung mit <strong>Post</strong>- und Zahlungsverkehrsdienstleistungen,<br />

wollen wir weiterhin in allen Landesteilen nach<br />

gleichen Grundsätzen, in guter Qualität und zu<br />

angemessenen Preisen anbieten. Dabei werden wir<br />

dem Kostenmanagement besonderes Augenmerk<br />

schenken und uns auf weitere Li beralisierungsschritte<br />

im nationalen und internationalen <strong>Post</strong>markt vorbereiten.<br />

Auch wenn die Schweiz nicht der Europäischen<br />

Union angehört, prägt der Fahrplan der EU doch die<br />

Regulierung des <strong>Post</strong>sektors in unserem Land. <strong>Die</strong> EU<br />

wird die Monopolgrenze bei Briefen 2006 voraussichtlich<br />

auf 50 Gramm senken, eine vollständige Marktöffnung<br />

steht für 2009 zur Diskussion. Beim Briefmonopol<br />

in der Schweiz wird der Bundesrat noch<br />

dieses Jahr über eine Senkung der Monopolgrenze<br />

per 2006 auf 100 Gramm zu befi nden haben.<br />

Führende Stellung im Kerngeschäft<br />

Unser Kerngeschäft in den Geschäftsfeldern Mail,<br />

Logistics, Finanzdienstleistun gen und Personenverkehr<br />

werden wir weiterentwickeln, Wachstum anstreben<br />

und einen hohen Qualitätsstandard unserer <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

sicherstellen. Im Heimmarkt wollen wir<br />

unsere führende Stellung behalten und dabei neue<br />

Kundenbedürfnisse und geändertes Kundenverhalten<br />

sowie die Anliegen der Wirtschaft berücksichtigen.<br />

Auf europäischer Ebene wird die Liberalisierung der<br />

<strong>Post</strong>märkte die Wandlung grosser <strong>Post</strong>organisationen<br />

zu international tätigen Unternehmen weiter begünstigen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist zu klein, um als<br />

Global Player aufzutreten. Verglichen mit der europäischen<br />

Konkurrenz sind wir ein Unternehmen mittlerer<br />

Grösse, das nicht über dieselben Möglichkeiten für<br />

Akquisitionen oder für eine umfassende internationale<br />

Tätigkeit verfügt. Im internationalen <strong>Post</strong>markt wollen<br />

9


10<br />

Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />

wir mit Allianzen und Partnerschaften den Import und<br />

Export absichern und gleichzeitig unseren Kunden<br />

den Zugang zu weltweiten Netzen ermöglichen. Wir<br />

wollen die Wachstumschancen zum Aufbau einer<br />

langfristig erfolgreichen Position in attraktiven Nischen<br />

in ausländischen Märk ten wahrnehmen.<br />

Ausbau postaffi ner Leistungen<br />

Im postnahen Bereich planen wir, mit innovativen<br />

Angeboten (Hybrid<strong>Post</strong>, elektronische Rechnungsstellung,<br />

Direct Marketing) und logistischen Lösungen<br />

(Logistik für Spitäler, Kontraktlogistik) neue Wachstumsquellen<br />

zu erschliessen, um dem Substitutionsrisiko<br />

bei unseren klassischen Produkten zu begegnen<br />

und die Kun denbindung zu festigen. Mit der Konzerngesellschaft<br />

MailSource AG können wir im In- und<br />

Ausland bei weiteren Kunden die interne <strong>Post</strong>ver-<br />

arbeitung übernehmen.<br />

Um eine unserer wichtigen Ertragsquellen auch in<br />

Zukunft zu sichern, wollen wir für <strong>Post</strong>Finance eine<br />

Banklizenz beantragen.<br />

Im Personenverkehr wollen wir als Systemanbieterin<br />

und im Management von Verkehrsnetzen so wie<br />

mit touristischen Angeboten neue Wachstumsquellen<br />

erschliessen und die führende Position von <strong>Post</strong>Auto<br />

im öffentlichen Regionalverkehr der Schweiz stärken<br />

und ausbauen. Ausserdem müssen in intensiven<br />

Gesprächen mit unseren Sozialpartnern Lösungen<br />

gefunden werden, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von <strong>Post</strong>Auto in Zukunft sichern und damit Arbeitsplätze<br />

erhalten.<br />

Wir verfolgen eine nachhaltige und ethischen Grundsätzen<br />

verpfl ichtete Unternehmensstrategie. Im<br />

Rahmen unserer betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten<br />

werden wir weiterhin Arbeitsplätze in Randregionen<br />

anbieten. Wir werden auch in Zukunft eines<br />

der am stärksten dezentralisierten Unternehmen<br />

bleiben. <strong>Die</strong> Sicherung der langfristigen, nachhaltigen<br />

Entwicklung geniesst dabei erste Priorität.<br />

Eigenkapitalbasis aufbauen<br />

Unsere fi nanziellen Ziele richten sich nach den Vor-<br />

gaben des Eigentümers. Unsere Planungen zeigen,<br />

dass wir Ergebnisse in vergleichbarer Höhe zu<br />

denen unserer nationalen und internationalen Konkurrenten<br />

erzielen werden.<br />

Unsere Investitionen, allen voran die 1,2 Milliarden<br />

Franken für die Neukonzeption der Briefzentren,<br />

planen wir aus den selbst erwirtschafteten Mitteln<br />

zu fi nanzieren. Mit den künftigen Gewinnen wollen<br />

wir primär die notwendige Eigenkapitalbasis schrittweise<br />

aufbauen und die Vorsorgeverpfl ichtungen<br />

absichern.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> will die fortschrittliche und sozialverantwortliche<br />

Personalpolitik weiterverfolgen und alles daransetzen,<br />

Kündigungen zu vermeiden. Substitution und<br />

Zunahme der Konkurrenz werden in unserem Kerngeschäft<br />

in den nächsten Jahren zum Abbau zahlreicher<br />

Stellen führen. <strong>Die</strong>se dürften nicht vollständig<br />

durch das Wachstum bei <strong>Post</strong>Finance, in den Konzerngesellschaften,<br />

im E-Business und im Ausland auszugleichen<br />

sein. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> wird die nötigen Umbauten<br />

jedoch ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

gegenüber mit der gebotenen Sorgfalt umsetzen.<br />

Im Namen des Verwaltungsrates und der Konzernleitung<br />

danke ich all unseren treuen Kundinnen<br />

und Kunden sowie ganz besonders unseren rund<br />

52 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im In- und<br />

Ausland für ihren Einsatz. Sie haben uns im Jahr<br />

<strong>2004</strong> dem Ziel, eine erfolgreiche, wettbewerbsfähige<br />

<strong>Post</strong> mit ausgezeichneten Leistungen für die Kunden<br />

zu schaffen, ein Stück näher gebracht.<br />

Freundliche Grüsse<br />

Anton Menth, Verwaltungsratspräsident


Auch in Zukunft erfolgreich sein<br />

Interview von<br />

Markus Gisler<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erzielte <strong>2004</strong> erneut ein Rekordergebnis.<br />

Das ist sehr erfreulich, doch manche Mitbürgerin<br />

und mancher Mitbürger stellt sich die Frage, ob<br />

es denn sinnvoll sei, dass die <strong>Post</strong> so viel Gewinn<br />

erwirtschaften soll.<br />

Anton Menth: Um auch in Zukunft erfolgreich zu<br />

sein, brauchen wir diese Mittel. Ich bin sehr glücklich<br />

über unser Ergebnis, denn wir haben vom Bundesrat<br />

den Auftrag, die <strong>Post</strong> nach betriebswirtschaftlichen<br />

Krite rien zu führen. Und wir haben auch den gesetzlichen<br />

Auftrag, den Service public sicherzustellen. Wir<br />

haben bewiesen, dass diese beiden Aufträge nicht<br />

im Widerspruch zueinander stehen müssen. Erfreulich<br />

ist auch, dass wir effi zienter und besser wurden,<br />

sowohl quantitativ wie auch qualitativ.<br />

Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />

So erfreulich das Ergebnis bei <strong>Post</strong>Mail und<br />

Paket<strong>Post</strong> ist, so lebt die <strong>Post</strong> insgesamt immer<br />

noch hauptsächlich vom guten Resultat von<br />

<strong>Post</strong>Finance.<br />

Ulrich Gygi: <strong>Post</strong>Finance erwirtschaftete letztes<br />

Jahr einen guten Drittel unseres Gewinnes, fast gleich<br />

viel erwirtschaftete aber auch <strong>Post</strong>Mail. Im Übrigen<br />

sind wir stolz darauf, dass nun kein Geschäftsbereich<br />

mehr rote Zahlen schreibt. Wir brauchen die breite<br />

Abstützung des Ertrages auf mehrere Bereiche.<br />

11


12<br />

Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />

«Bei der Paket<strong>Post</strong> haben wir bewiesen, dass<br />

wir die Konkurrenz in Schach halten können.»<br />

Anton Menth<br />

Vermutlich auf Anfang 2006 müssen Sie einen<br />

Teil des Monopols abtreten, wenn der Markt für<br />

Briefe über 100 Gramm freigegeben wird. Das<br />

wird sich wohl nachhaltig in geringeren Erträgen<br />

niederschlagen.<br />

U. G.: Das werden wir spüren. <strong>Die</strong> Verarbeitung<br />

der grossen, schweren Briefe ist teurer und die<br />

Margen sind besser als bei den Standardbriefen. Aber<br />

die Konkurrenz wird Zeit benötigen, um sich im Markt<br />

zu etablieren und unsere hohe Zuverlässigkeit zu<br />

erreichen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns einen<br />

bedeutenden Marktanteil bewahren können.<br />

A. M.: Bei Paket<strong>Post</strong> haben wir bewiesen, dass<br />

wir die Konkurrenz in Schach halten können. Ich bin<br />

überzeugt, das wird uns auch bei den Briefen gelingen.<br />

Bekanntlich plant die EU, den gesamten <strong>Post</strong>verkehr<br />

zu liberalisieren. Als nächster Schritt<br />

wird Brüssel ab 2006 die Briefe über 50 Gramm<br />

freigeben. Ein beunruhigendes Szenario,<br />

wenn die Schweiz dereinst nachzuziehen<br />

gezwungen wäre?<br />

U. G.: Man müsste sich überlegen, was mit dem<br />

so genannten Universaldienst geschähe. Heute fi nanzieren<br />

wir diese flächendeckende Grundversorgung<br />

zu gleichen Preisen, also auch unser dichtes <strong>Post</strong>stellennetz,<br />

aus dem Inlandbriefmonopol. Fällt<br />

es weg, braucht es andere Finanzierungsquellen.<br />

Wie liesse sich dieser Universaldienst fi nanzieren?<br />

U. G.: Entweder lässt man der <strong>Post</strong> ein Restmonopol,<br />

oder es wird durch Zuschüsse an die <strong>Post</strong> via<br />

Steuergelder fi nanziert. Man könnte auch an Konzessionsgebühren<br />

denken, aber das ist ein wenig ergiebiges<br />

Modell. Ich bin der Auffassung, das Restmonopol<br />

von 100 Gramm sei keine schlechte Lösung,<br />

weil sie uns erlaubt, einen sehr guten Service public<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

A. M.: Es gibt auch noch die Möglichkeit, die<br />

Prozesse effi zienter zu machen. Eine Erbringung des<br />

Service public in zeitgemässer Form ist bedeutend<br />

ergebniswirksamer, als lediglich auf neue Geschäftsfelder<br />

zu setzen.<br />

Welche Rationalisierungen wirken sich denn<br />

in Zukunft so positiv aus?<br />

U. G.: Da sind in erster Linie die drei neuen Briefzentren,<br />

die dank schlankeren Prozessen und höherem<br />

Automationsgrad viel rationeller arbeiten werden.<br />

Aus politischen Erwägungen, also wegen regionaler<br />

Arbeitsplatzsicherung, kommen noch Subzentren<br />

in grossen Agglomerationen dazu. Aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht wären diese indes nicht nötig. Wir<br />

haben seinerzeit festgehalten, dass wir auf diese<br />

Entscheide zurückkommen müssten, falls das Briefvolumen<br />

infolge Substitution stärker rückläufi g wäre<br />

als geplant. Wir werden uns auch im <strong>Post</strong>sachen-


transport und in der Zustellung neu organisieren,<br />

bei Letzterer, indem wir zur Gruppenzustellung über-<br />

gehen. Dazu kommen viele grössere und kleinere<br />

Projekte, die Abläufe verbessern und den zentralen<br />

Verwaltungsaufwand senken.<br />

Nach der Ablehnung der Initiative «<strong>Post</strong>dienste<br />

für alle» planen Sie, einzelne <strong>Post</strong>stellen durch<br />

Agenturen zu ersetzen oder durch <strong>Post</strong>unter-<br />

nehmer führen zu lassen. Dazu gibt es Pilotver-<br />

suche unter dem Titel Ymago. Was genau<br />

müssen wir uns darunter vorstellen?<br />

U. G.: Eine Agentur kann z. B. ein Laden mit<br />

einem integrierten <strong>Post</strong>schalter sein, ein Modell, das<br />

namentlich in Nordeuropa weit verbreitet ist, klaglos<br />

funktioniert und dank längeren Öffnungszeiten<br />

geschätzt wird. Dort wird vor allem ein auf die Bedürfnisse<br />

der Privatkunden abgestimmtes Sortiment –<br />

sozusagen für den täglichen Bedarf – angeboten. Das<br />

ist für die <strong>Post</strong> viel kostengünstiger und sichert dem<br />

Dorfl aden dank Mehrkundschaft ein besseres Einkommen.<br />

<strong>Post</strong>unternehmer sind selbstständige Unter-<br />

nehmer, die sich nebst den <strong>Die</strong>nstleistungen der <strong>Post</strong><br />

ein zweites berufl iches Standbein aufbauen. Wir<br />

denken, dass dieses Modell für Mitarbeitende, die<br />

heute eine <strong>Post</strong>stelle leiten, interessant ist.<br />

Heisst das, dass Sie beim Agenturmodell einen<br />

Grossverteiler als Partner suchen?<br />

U. G.: Wir sind offen und wollen keine Exklusivität.<br />

<strong>Die</strong> Pilotversuche machen wir mit verschiedenen<br />

Partnern, wobei es eher die kleineren sein werden,<br />

weil Migros und Coop in diesen ländlichen oder<br />

bergigen Gegenden nicht vertreten sind. Auch muss<br />

es nicht zwingend ein Laden sein. Auch Gemeindeverwaltungen,<br />

Bahnen oder Tourismusorganisationen<br />

könnten unsere Partner werden.<br />

Sie haben bestimmt schon Berechnungen angestellt<br />

und wissen, wie viele Kombi-<strong>Post</strong>stellen<br />

Sie planen?<br />

U. G.: Wir wollen zuerst einmal die Pilotversuche<br />

durchführen. Für Zahlen ist es noch zu früh.<br />

A. M.: <strong>Die</strong> Akzeptanz für diese neuen Formen<br />

wollen wir sorgfältig prüfen und unsere Entscheide<br />

breit abstützen.<br />

«In allen Kundenkontakten wollen wir noch<br />

mehr Sorgfalt und Präzision walten lassen.<br />

<strong>Die</strong> Losung lautet: nüt halb!»<br />

Ulrich Gygi<br />

Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />

Es ist ja denkbar, dass die Bevölkerung bunte<br />

Kombi-Läden der doch eher monotonen <strong>Post</strong><br />

sogar vorzieht.<br />

U. G.: Sollte dies der Pilotversuch zeigen, würden<br />

wir das Agenturmodell entsprechend breiter umsetzen.<br />

<strong>2004</strong> brachte ein ausgezeichnetes Resultat.<br />

Welche Ziele haben Sie sich für das laufende Jahr<br />

gesteckt?<br />

U. G.: Wir wollen mit Fantasie unser Neugeschäft<br />

ausbauen, wie z. B. das Hypothekarangebot oder<br />

die Hybrid<strong>Post</strong>, wo wir elektronisch angelieferte<br />

Massensendungen verarbeiten, drucken und zustellen.<br />

Wir wollen zweitens unsere Reorganisationen<br />

weiterführen. So wird das erste der drei neuen Brief-<br />

zentren<br />

in Zürich (Mülligen) bis Ende Jahr so weit sein,<br />

dass wir die Anlagen installieren können. Dazu wollen<br />

wir bis im Herbst für die beiden Zentren «West»<br />

und «Mitte» die Landsicherung und die Baubewilligungen<br />

unter Dach und Fach haben. 2005 ist auch<br />

das Pilotjahr für das <strong>Post</strong>stellennetz. Drittens habe<br />

ich die Devise herausgegeben, in allen Kundenkontakten<br />

noch mehr Sorgfalt und Präzision walten zu<br />

lassen. Kurz und bündig lautet die Losung: nüt halb!<br />

Das heisst, Sie sind mit dem Service nicht mehr<br />

rundum zufrieden?<br />

U. G.: Guter Service muss ein Dauerthema sein.<br />

Mit der Restrukturierung sind wir teilweise etwas weit<br />

gegangen. Beispielsweise konnte man in Orten,<br />

wo wir <strong>Post</strong>stellen aufgehoben haben, nach 10 Uhr<br />

am Vormittag keine A-<strong>Post</strong> mehr aufgeben. Das<br />

wollen wir verbessern. Auch Kleinkunden und KMU<br />

sollen mit unserer Leistung zufrieden sein, nicht<br />

zuletzt auch, damit die <strong>Post</strong> im breiten Publikum<br />

verankert bleibt.<br />

13


14<br />

Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />

«Es ist immer wieder möglich, mit entsprechender<br />

Fantasie und unternehmerischem Denken<br />

die <strong>Die</strong>nstleistungen zu verbessern und dabei<br />

erst noch Kosten zu senken.»<br />

Anton Menth<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat etwas von ihrem Sympathiebonus<br />

eingebüsst.<br />

U. G.: Ja, möglicherweise. Um unser Ergebnis zu<br />

verbessern, mussten wir die eine oder andere <strong>Die</strong>nstleistung<br />

reduzieren, etwas Komfort abbauen und<br />

einige Preise anheben. Das wollen wir gar nicht<br />

ab streiten. Zudem sind die Leute auch anspruchsvoller<br />

geworden; die Liberalisierung der Staatsmonopole<br />

hat zu anspruchsvolleren Kunden geführt.<br />

Apropos Service: Sie hatten <strong>2004</strong> auf die zunehmenden<br />

Wartezeiten in einzelnen grossen<br />

<strong>Post</strong>stellen reagiert. Kennen Sie heute die<br />

Wartezeiten genau?<br />

U. G.: 250 <strong>Post</strong>stellen sind mit einem Ticketsystem<br />

ausgerüstet, das präzise Messungen ermöglicht.<br />

Wir dürfen feststellen: Das Problem ist weitestgehend<br />

gelöst. 96 Prozent der Kunden wurden<br />

z. B. in der letzten Januarwoche 2005 innerhalb von<br />

sieben Minuten bedient. Über 72 Prozent mussten<br />

nicht länger als drei Minuten warten. Und überlegen<br />

Sie mal, wie lange Sie an einem Samstag oder zu<br />

Stosszeiten an andern Orten anstehen.<br />

A. M.: Wir haben eine durchschlagende Verbesserung<br />

erreicht und müssen nun etwas Vernunft<br />

walten lassen. <strong>Die</strong> Anzahl der Schalter und ihre Infrastruktur<br />

können nicht auf die Spitzen während<br />

weniger Tage über das Monatsende ausgerichtet<br />

werden. Dafür müssen die Kunden auch etwas Ver-<br />

ständnis aufbringen, zumal es Alternativen gibt.<br />

Mir scheint, Effizienzsteigerung ziehe sich wie<br />

ein roter Faden durch Ihre Planung und Projekte.<br />

A. M.: Ja, unter der Bedingung, dass der Service<br />

dabei nicht schlechter wird. Es ist immer wieder<br />

möglich, mit entsprechender Fantasie und unternehmerischem<br />

Denken die <strong>Die</strong>nstleistungen zu verbessern<br />

und dabei erst noch Kosten zu senken.<br />

U. G.: Natürlich gibt es auch Fälle, wo Qualität<br />

etwas zusätzlich kostet. <strong>Die</strong> kürzeren Wartezeiten<br />

beispielsweise sind nicht gratis zu haben. Wir setzen<br />

im <strong>Post</strong>stellennetz wieder mehr Personal ein. Das<br />

kostet etwas. Wenn wir die Briefkästen später leeren,<br />

braucht das mehr Leute und mehr Transporte. Sicher,<br />

wir wollen effi ziente Prozesse, aber die Qualität<br />

dürfen wir nicht in Frage stellen.<br />

Sie sind auch auf der Suche nach neuen Märkten,<br />

nach neuen Produkten und neuen Geschäftsfeldern.<br />

U. G.: Richtig. Beispielsweise wollen wir uns<br />

mit der Hybrid<strong>Post</strong> stärker engagieren. Das heisst,<br />

wir betreiben ein grosses Druckerei-, Abpack- und<br />

Versandzentrum. Für Massensendungen, die uns<br />

elektronisch angeliefert werden, sind wir der ideale<br />

Partner. Wir können alles aus einer Hand liefern,<br />

vom Druck bis zum Versand. Dafür haben wir uns<br />

mit der Firma DocumentServices AG verstärkt.<br />

A. M.: Wir investieren ferner in die elektronische<br />

Rechnungsstellung. Der Kunde erhält die Rechnung<br />

auf seinem PC und kann bequem mit wenigen<br />

Mausklicks elektronisch zahlen. Yellowbill heisst das<br />

Produkt. Weiter fördern wir den sicheren elektronischen<br />

Datenverkehr, damit auch sensitive Dokumente<br />

sicher via E-Mail verschickt werden können. Wachstumsmöglichkeiten<br />

haben wir auch im internationalen<br />

Geschäft, bei Finanzdienstleistungen und bei der<br />

Entwicklung von logistischen Gesamtlösungen.<br />

Viele dieser neuen Produkte brauchen wohl<br />

noch viel Zeit, bis sie sich in Franken und Rappen<br />

im Gewinn niederschlagen.<br />

U. G.: Bei all diesen neuen Technologien baut sich<br />

die Nachfrage langsamer auf, als man sich das noch<br />

in der Boomphase vor fünf Jahren vorgestellt hat und<br />

es die elektronischen Möglichkeiten vermuten lassen.<br />

Aber wir sind bereit, wenn es richtig losgeht. In<br />

diesem Sinn handelt es sich um Investitionen in die<br />

Zukunft.


«Es ist nicht einfach, in der Bevölkerung<br />

das Bewusstsein zu verankern, dass wir eine<br />

neue, modernere <strong>Post</strong> brauchen.»<br />

Anton Menth<br />

Hand aufs Herz: Zahlen Sie Ihre privaten<br />

Rechnungen elektronisch?<br />

U. G.: Selbstverständlich. Allerdings will ich die<br />

Rechnungen heute noch per Brief erhalten und<br />

schätze auch Kontoauszüge auf Papier. <strong>Post</strong>Finance<br />

ist übrigens mit 588 000 aktiven Nutzern im elektronischen<br />

Zahlungsverkehr mittlerweile der grösste<br />

Anbieter, und es werden täglich mehr.<br />

A. M.: <strong>Die</strong> Tradition spielt da eine ganz entscheidende<br />

Rolle. Wir sind in den Köpfen breiter Bevölkerungsschichten<br />

immer noch die althergebrachte<br />

<strong>Post</strong>. Trotzdem müssen wir alte Zöpfe abschneiden,<br />

damit wir uns verbessern und damit im Wettbewerb<br />

bestehen können. Es ist nicht einfach, in der Bevölkerung<br />

das Bewusstsein zu verankern, dass wir eine<br />

neue, modernere <strong>Post</strong> brauchen. Es gibt da kuriose<br />

Widersprüche. Viele Leute sind bereit, für ein Päckli<br />

Zigaretten sehr weit zu fahren, aber ihre Rechnungen<br />

wollen sie gleich um die Ecke bezahlen können.<br />

Um diesen Ansprüchen auch Genüge zu tun,<br />

brauchen Sie unternehmerische Freiheit.<br />

A. M.: Wenn wir uns entfalten können, ist unsere<br />

Zukunft gesichert.<br />

Unternehmerische Freiheit ist ein wesentliches<br />

Attribut der Privatwirtschaft, aus der Sie,<br />

Herr Menth, kommen. Ist es in der Privatwirtschaft<br />

einfacher, die Effizienz zu steigern?<br />

A. M.: <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> arbeitet sehr gut, die Frage<br />

aber ist, ob sie die Fähigkeit hat, sich in dem Ausmass<br />

weiterzuentwickeln, wie das namentlich unsere<br />

Industrie getan hat. Wenn es bei der <strong>Post</strong> etwas<br />

Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />

langsamer geht, so hat dies nicht in erster Linie mit<br />

dem Unternehmen <strong>Post</strong> zu tun, sondern mit der<br />

vorhin erwähnten traditionellen Erwartungshaltung<br />

der Bevölkerung mit entsprechendem Einfl uss auf<br />

die Politik. <strong>Die</strong>se Faktoren verleihen der <strong>Post</strong> ein<br />

grosses Trägheitsmoment. Als Physiker stelle ich fest,<br />

dass es eines enormen Kraftaufwands bedarf, um das<br />

Vehikel <strong>Post</strong> zu beschleunigen. Aber positiv beeindruckt<br />

hat mich das Engagement und das Verständnis<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für nötige<br />

Veränderungen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> investiert in neue Geschäftsfelder, sie<br />

investiert im Ausland, indem sie Unternehmen<br />

aufkauft; das Beispiel Druck- und Verteilzentrum<br />

zeigt, dass Sie sich nicht davor scheuen, in Branchen<br />

vorzustossen, in denen bisher die Privatwirtschaft<br />

allein vertreten war. Das alles ruft<br />

nach einer moderneren Rechtsform. Wann wird<br />

die <strong>Post</strong> eine klassische AG und folgt dem Beispiel<br />

Swisscom?<br />

A. M.: Wir haben den Auftrag, selbsttragend zu<br />

sein, also völlig ohne Hilfe vom Bund auszukommen.<br />

Es stellt sich effektiv die Frage, welches Rechtskleid<br />

dafür optimal ist, eine öffentlich-rechtliche Anstalt<br />

oder eine AG.<br />

Wofür schlägt Ihr Herz?<br />

A. M.: Für eine AG, unabhängig davon, ob sie<br />

zu 100 Prozent dem Bund gehört oder nicht. Eine<br />

AG liefert eine noch klarere Abgrenzung zum Bund,<br />

wie das im gesetzlichen Auftrag eigentlich auch<br />

defi niert ist.<br />

15


16<br />

Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />

« Letztlich stellt sich die Frage, ob die <strong>Post</strong><br />

externes Kapital braucht oder sich selber fi nanzieren<br />

kann. »<br />

Ulrich Gygi<br />

U. G.: Wir haben ja schon Organe mit entsprechenden<br />

aktienrechtlichen Pfl ichten und Verantwortungen.<br />

<strong>Die</strong> Rechtsform der AG gäbe mehr<br />

Beweglichkeit. Z. B. könnte man die Mitarbeitenden<br />

am Kapital beteiligen.<br />

Würde die <strong>Post</strong> in eine AG umgewandelt, stellt<br />

sich auch sofort die Frage, ob der Bund einen<br />

Teil davon im Publikum oder bei interessierten<br />

Partnern platzieren möchte. Wie stellen Sie sich<br />

zur Öffnung des Kapitalbesitzes an der <strong>Post</strong>?<br />

U. G.: Das ist ein politischer Entscheid, zu dem<br />

sich die Eigentü mer ä ussern sollen.<br />

A. M.: Es kö nnte ja sein, das der Bund als Eigner<br />

einmal daran interessiert sein kö nnte, mit einem<br />

Teilverkauf der <strong>Post</strong> Einnahmen zu beschaffen.<br />

Ein wesentlicher Hinderungsgrund, die <strong>Post</strong><br />

in die Eigenstä ndigkeit zu entlassen, ist<br />

die ungelö ste Frage, wie der Bund das Loch<br />

in der Pensionskasse zu stopfen gedenkt.<br />

A. M.: Mit unseren Gewinnen sind wir ja auf<br />

dem Weg, das Problem zu entschä rfen. Bund und<br />

<strong>Post</strong> arbeiten einvernehmlich an einer Lö sung.<br />

U. G.: Ich glaube, es gibt keinen Zusammenhang<br />

zwischen einer allfä lligen Kapitalö ffnung der <strong>Post</strong><br />

und der Pensionskasse. Wir reden hier allenfalls von<br />

Alt lasten, die noch zu regeln sind, und da sind wir<br />

auf guten Wegen. Zentral ist doch die Frage, weshalb<br />

die <strong>Post</strong> privatisiert werden sollte.<br />

Eine Privatisierung hä tte Vor- und Nachteile.<br />

Welche ü berwiegen?<br />

U. G.: <strong>Die</strong> dauernden Schwankungen an der Bö rse<br />

und der stä ndige Druck der Finanzanalysten sind einer<br />

langfristig ausgerichteten Unternehmensfü hrung nicht<br />

gerade fö rderlich. Andererseits liefert die ö ffentliche<br />

Bewertung der Unternehmensfü hrung Informationen,<br />

die ihr sonst entgehen. Letztlich stellt sich die Frage,<br />

ob die <strong>Post</strong> externes Kapital braucht oder sich selber<br />

fi nanzieren kann. Oder ob der Bund nö tigenfalls<br />

bereit ist, Eigenkapital einzuschiessen.<br />

Das Eigenkapital der <strong>Post</strong> ist heute knapp.<br />

U. G.: Deshalb verlangen wir ja auch, dass das<br />

Kapital auf einen in der Branche ü blichen Satz von<br />

etwa 35 bis 40 Prozent festgelegt wird. Der Bund hat<br />

uns zugestanden, dass wir zur Eigenkapitalbildung<br />

unsere Gewinne einbehalten kö nnen. Sofern unsere<br />

guten Ergebnisse noch ein paar Jahre anhalten,<br />

schaffen wir das nö tige Eigenkapital aus eigener Kraft.<br />

Einen wesentlichen Schritt in Richtung Liberalisierung<br />

planen Sie mit <strong>Post</strong>Finance, aus der Sie<br />

eine echte Bank mit einer eigenen Banklizenz<br />

schmieden wollen. Wann stellen Sie den Antrag<br />

f ü r eine Lizenz?<br />

U. G.: In der kommenden Planungsperiode, das<br />

heisst innerhalb der nä chsten vier Jahre, streben wir<br />

eine Banklizenz an. Wir sind an Vorbereitungsarbeiten,<br />

damit der Bundesrat eine entsprechende Vorlage<br />

dem Parlament vorlegen kann.<br />

Weshalb braucht die <strong>Post</strong> ü berhaupt eine<br />

Bank lizenz?<br />

U. G.: Wir sind die Spezialisten im Zahlungsver-<br />

kehr, wir wickeln den Massenverkehr ab. Unsere<br />

Kundschaft erwartet je lä nger, je mehr Finanzdienstleistungen<br />

aus einer Hand und will fü r wesentliche<br />

Teile des Bankgeschä fts – z. B. fü r Hypothekaroder<br />

Geschä ftskredite – nicht auf eine andere Bank<br />

angewiesen sein.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> als grosse Hypothekarglä ubigerin. Via<br />

UBS sind Sie heute schon in diesem Geschä ft.<br />

L ä uft es nicht wie gewü nscht?<br />

U. G.: Im Gegenteil, die Partnerschaft ist sehr gut.<br />

Aber natü rlich ist unser Bewegungsspielraum eingeschrä<br />

nkt. <strong>Die</strong> Kreditpolitik beispielsweise wird von<br />

der UBS als Risikoträ gerin festgelegt und wir teilen<br />

uns die Marge. Der Kunde braucht sich darum nicht<br />

zu kü mmern, er geschä ftet mit der <strong>Post</strong>.


A. M.: Mit einer Banklizenz könnten wir unsere<br />

gesamte Position als Unternehmen und als wichtige<br />

Arbeitgeberin deutlich stärken.<br />

Herr Menth, Sie sind ein Liberaler. Ob ein Staatsbetrieb<br />

eine Bank betreiben soll, ist unter liberaler<br />

Optik zumindest fragwürdig. Auf der andern<br />

Seite zeigt die Deutsche <strong>Post</strong>, was man daraus<br />

machen kann. Sie tragen da wohl zwei Herzen<br />

in Ihrer Brust?<br />

A. M.: Ich habe da eine etwas ketzerische Haltung.<br />

Wir haben in der Schweiz zwei Grossbanken, die<br />

im Retailgeschäft national tätig sind und über eine<br />

sehr starke Marktstellung verfügen. Volkswirtschaftlich<br />

betrachtet wäre etwas mehr Wettbewerb gesund.<br />

Meine liberale Denkweise sagt: Etwas mehr Konkur-<br />

renz schadet nicht.<br />

«Mit einer Banklizenz könnten wir unsere<br />

gesamte Position als Unternehmen und<br />

als wichtige Arbeitgeberin deutlich stärken.»<br />

Anton Menth<br />

Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />

Auch wenn das staatliche Konkurrenz wäre?<br />

A. M.: <strong>Die</strong> Frage wäre ja, ob die <strong>Post</strong>bank über<br />

eine Staatsgarantie verfügen wird oder nicht.<br />

Als AG wohl eher nicht.<br />

A. M.: In der ersten Vorlage haben wir festgehalten,<br />

dass wir auf eine Staatsgarantie verzichten<br />

würden. Will uns der Bund die Staatsgarantie belassen,<br />

sind wir bereit, ihn dafür zu entschädigen.<br />

U. G.: Fast jede Kantonalbank verfügt heute über<br />

eine Staatsgarantie. Im Sinne gleich langer Spiesse<br />

sollten die Institute mit Staatsgarantie diese den<br />

Eigentümern abgelten oder ganz darauf verzichten.<br />

Das ist letztlich ein politischer Entscheid. Wir sind für<br />

beide Lösungen offen und wollen uns der Bankenaufsicht<br />

unterstellen. Dafür fordern wir ein freies<br />

Handlungsfeld ohne Einschränkungen bei der <strong>Die</strong>nstleistungsgestaltung.<br />

Der Vollständigkeit halber muss<br />

man noch festhalten, dass die Credit Suisse und die<br />

UBS auf Grund ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />

für die Schweiz faktisch ebenfalls über eine Art von<br />

Staatsgarantie verfügen.<br />

Sie meinen, die Nationalbank könne als «Lender<br />

of last resort» diese beiden Riesen nie fallen<br />

lassen?<br />

U. G.: Klar müsste die Nationalbank beim Zusammenbruch<br />

einer Grossbank einspringen. Deshalb:<br />

Das Argument der Staatsgarantie wird hochgespielt.<br />

Was zeigen denn Ihre Modellrechnungen, was<br />

Sie mit einer Banklizenz verdienen können?<br />

U. G.: Unsere Marge im Kreditgeschäft kann<br />

vergrössert werden. Das Ergebnis von <strong>Post</strong>Finance<br />

wird damit breiter abgestützt als heute.<br />

Sie verkaufen schon heute Fonds. Welche<br />

Geschäftsfelder haben Sie sonst noch im Visier?<br />

U. G.: Wir bieten unseren Kunden die klassischen<br />

Anlageprodukte einer Retailbank sowie Zahlungsver-<br />

kehr, Cash Management und Kredite (Hypotheken,<br />

Kontokorrent- und Betriebskredite) an. Sodann ver-<br />

fügt <strong>Post</strong>Finance schon heute über eine elektronische<br />

Trading-Plattform, wo ihre Kunden ihre Wertschriftenportefeuilles<br />

selber bewirtschaften können. Zudem<br />

könnten wir Zahlungsverkehrsdienstleistungen für<br />

andere Banken anbieten.<br />

Stichwort Deutsche <strong>Post</strong>. Sie ist vielleicht die<br />

innovativste <strong>Post</strong> überhaupt. Sie hat beispielsweise<br />

Danzas gekauft und den privaten <strong>Post</strong>dienst<br />

DHL. Ein erstrebenswertes Modell?<br />

A. M.: Ob die Deutschen die Innovativsten sind, sei<br />

dahingestellt, aber sie ist sicher die aggressivste <strong>Post</strong>.<br />

17


18<br />

Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />

<strong>Die</strong> Deutsche <strong>Post</strong> ist zu einem umfassenden<br />

<strong>Post</strong>- und Frachtunternehmen geworden und ist<br />

überall in der Welt vertreten. Sie transportiert<br />

alles, vom Brief bis zur Megafracht, zu Land, zu<br />

Wasser und in der Luft. Ein Vorbild?<br />

U. G.: Vorbild vielleicht in der Kühnheit der Entscheide<br />

und in der resoluten Umsetzung. Aber nicht<br />

in den Dimensionen. Mit unserem relativ kleinen<br />

Markt fehlen uns die Mittel, eine ähnliche Strategie<br />

zu fahren. In der Zukunft wird es einige wenige<br />

<strong>Post</strong> riesen und sonst Nischenplayer geben. Wir gehören<br />

zu den Letzteren. Zu den Grossen werden sicher<br />

die Deutsche <strong>Post</strong> und voraussichtlich TNT, Royal Mail,<br />

falls sich das Unternehmen wieder erholt, La <strong>Post</strong>e<br />

und daneben noch die paar grossen Privaten, UPS<br />

und Fedex gehören.<br />

A. M.: Ein grosser Heimmarkt, wie ihn die Deutsche<br />

<strong>Post</strong> hat, ist eine ausgezeichnete Basis für Expansion.<br />

Wir hingegen sind in einer ganz andern Situation.<br />

Wir wollen auf unserem Heimmarkt die Nummer<br />

eins bleiben. Wir haben unsere logistischen <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

Wir wollen eine Retailbank werden und<br />

wir sichern unser Geschäft durch Aktivitäten im<br />

Ausland ab. Im Auslandverkehr machen wir bereits<br />

eine Milliarde Franken Umsatz, im reinen Ausland-<br />

Ausland-Geschäft sind es immerhin schon 250 Millionen.<br />

Das sind v.a. grenzüberschreitende Massensendungen<br />

von Geschäftskunden an ihre ausländischen<br />

Kunden.<br />

Werfen wir noch einen Blick auf das laufende<br />

Jahr: Planen Sie das nächste Rekordergebnis?<br />

A. M.: Wohl nicht. <strong>2004</strong> war ein ausserordentliches<br />

Jahr, das sich nicht so schnell wiederholen<br />

dürfte. Aber die Rationalisierungen schlagen langsam<br />

durch und in den neuen Geschäftsfeldern haben wir<br />

eine gute Ausgangsbasis geschaffen. Auf der andern<br />

Seite können wir wohl auf Jahre hinaus die Basispreise<br />

auf unseren Produkten im Monopolbereich nicht mehr<br />

erhöhen. Und der Wettbewerb in den andern Bereichen<br />

ist sehr stark.<br />

<strong>Die</strong> Schweizer <strong>Post</strong>taxen sind im internationalen<br />

Vergleich ohnehin sehr hoch.<br />

U. G.: Das trifft nur auf die leichten Briefe bis<br />

20 Gramm zu und auch nur, wenn bloss zu Wechselkursen<br />

umgerechnet wird. Kaufkraftbereinigt liegen<br />

wir im europäischen Vergleich bei dieser Kategorie<br />

preislich im Mittelfeld. Bei Briefen über 20 Gramm<br />

gehört die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> zu den günstigeren<br />

Anbietern. Das Gleiche gilt für die Pakete. Und wenn<br />

Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis anschauen, liegen<br />

wir ganz klar in der Spitzengruppe. Aber es ist bei<br />

zunehmender Konkurrenz und Substitution durch<br />

elektronische Medien einfach ein Gebot der Stunde,<br />

billig zu produzieren, ohne an Qualität einzubüssen.<br />

Das ist die zentrale Herausforderung.


51’867<br />

Mitarbeitende<br />

Sie sorgen im Stammhaus <strong>Post</strong> dafür, dass jedes Jahr<br />

rund 2,9 Milliarden Briefe, 1,2 Milliarden Zeitungen, über<br />

1,2 Milliarden Sendungen ohne Adresse und 112 Millionen<br />

Pakete ihre Empfänger zuverlässig erreichen.<br />

Wir sind eine sozialverantwortliche, fortschrittliche Arbeit-<br />

geberin. Mit 9761 Arbeitplätzen in den Randregionen sind wir<br />

ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.


Universaldienst mit hochwertigen<br />

Leistungen für alle<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> versteht es als ihre Kernaufgabe, den<br />

Service public effizient und zur Zufriedenheit<br />

ihrer Privat- und Geschäftskunden zu erbringen.<br />

Das Angebot und die Vertriebskanäle werden<br />

kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Privat- und Geschäftskunden wollen eine gut funktionierende<br />

<strong>Post</strong> mit <strong>Die</strong>nstleistungen zu erschwinglichen<br />

Preisen. Das Mandat, adressierte Briefe, Pakete bis<br />

20 kg, Zeitungen und Zeitschriften landesweit in guter<br />

Qualität zu angemessenen Preisen zu befördern sowie<br />

den Zahlungsverkehr zu ermöglichen, ist die «raison<br />

d’être» der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong>. <strong>Die</strong> hohe Kundenzufriedenheit<br />

und die konstant gute Qualität ihrer<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen belegen, dass die <strong>Post</strong> ihren gesetzlichen<br />

Auftrag erfüllt und dass sie im Bestreben,<br />

den Service public den Bedürfnissen der Kundschaft<br />

anzupassen, auf dem richtigen Weg ist.<br />

Hohe Kundenzufriedenheit<br />

<strong>Die</strong> Kundenzufriedenheit hat für die <strong>Post</strong> einen<br />

hohen Stellenwert. Je zufriedener ein Kunde ist, desto<br />

grösser ist auch seine Treue gegenüber einem Unter-<br />

nehmen und seinen Produkten. <strong>Die</strong> Resultate<br />

der Umfrage von <strong>2004</strong> können sich sehen lassen.<br />

Bei <strong>Post</strong>stellen und Verkauf erhöhte sich die Zufriedenheit<br />

der KMU im letzten Jahr markant. Erfreulich<br />

gestiegen ist auch die Zufriedenheit der Fahrgäste<br />

von <strong>Post</strong>Auto. Bei den Geschäftskunden von Paket-<br />

<strong>Post</strong>, <strong>Post</strong>Mail und <strong>Post</strong>Finance nahm die Zufriedenheit<br />

ebenfalls leicht zu. Weiterhin auf hohem Niveau<br />

gehalten hat sich die Zufriedenheit der Privatkunden<br />

von <strong>Post</strong>stellen und Verkauf und <strong>Post</strong>Finance.<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Service public<br />

Internationaler Spitzenplatz bei Laufzeiten<br />

und Zustellqualität<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> zählt zu den <strong>Post</strong>anbietern<br />

mit dem höchsten Serviceniveau in Europa. Letztes<br />

Jahr kamen 97,4 Prozent aller A-<strong>Post</strong>-Briefe pünktlich<br />

ans Ziel. Bei der B-<strong>Post</strong> lag der Wert ebenfalls bei<br />

97,4 Prozent. 95,8 Prozent der Priority-Pakete wurden<br />

am nächsten Werktag zugestellt und 97,7 Prozent der<br />

Economy-Pakete erreichten ihren Empfänger rechtzeitig<br />

am übernächsten Werktag. Bei einer Zustellung<br />

von täglich 10 Millionen Briefen und 500 000 Paketen<br />

im Inland gehören die Leistungen der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong> im weltweiten Vergleich zur Spitze. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong><br />

bewegt sich auch bezüglich Zustellqualität von Sendungen<br />

aus dem Ausland auf höchstem Niveau.<br />

Klare Verbesserungen bei den <strong>Post</strong>stellen<br />

Mit längeren Öffnungszeiten, zusätzlichen Schaltern<br />

in stark frequentierten <strong>Post</strong>stellen, besonderen<br />

Schaltern für Geschäftskunden und verschiedenen<br />

organisatorischen Massnahmen wie etwa der Anwendung<br />

des Ticketsystems werden die <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

für die Kundinnen und Kunden laufend verbessert:<br />

– Längere Öffnungszeiten: Seit April <strong>2004</strong> sind in<br />

25 Städten 39 <strong>Post</strong>stellen am Samstagnachmittag<br />

geöffnet. Zehn <strong>Post</strong>stellen offerieren ihre <strong>Die</strong>nste<br />

auch am Sonntag.<br />

– Kürzere Wartezeiten: <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat die Wartezeiten<br />

massiv reduziert. In der Regel sollen sieben Minuten<br />

nicht überschritten werden. In den 250 stark<br />

frequentierten <strong>Post</strong>stellen mit Ticketsystem wurden<br />

im Januar 2005 96 Prozent aller Kundinnen und<br />

Kunden innerhalb dieser Zeitspanne bedient, sieben<br />

von zehn Kunden innerhalb von drei Minuten.<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

<strong>Post</strong>Mail Geschäftskunden Index 72 71<br />

Paket<strong>Post</strong> Geschäftskunden Index 78 77<br />

<strong>Post</strong>Finance Geschäftskunden<br />

Privatkunden<br />

<strong>Post</strong>Auto Total Index 78 75<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf Privatkunden<br />

KMU<br />

Swiss <strong>Post</strong> International Geschäftskunden Index 72 71<br />

Index<br />

Index<br />

Index<br />

Index<br />

80<br />

82<br />

84<br />

79<br />

79<br />

83<br />

85<br />

76<br />

21


22 Service public<br />

Interessante Produkte für Firmen<br />

–<br />

– Schalter für Geschäftskunden: Zur raschen Bedienung<br />

der Geschäftskunden stehen in über<br />

600 <strong>Post</strong>stellen eigene Schalter zur Verfügung.<br />

– Finanzberatung: Für Finanzdienstleistungen wie<br />

Kredite, Anlagen und Cash-Management bietet<br />

<strong>Post</strong>Finance der Kundschaft in 27 Zentren eine<br />

professionelle Beratung an.<br />

–Verkauf von Markenprodukten: In bestehenden<br />

<strong>Post</strong>stellen bietet die <strong>Post</strong> Kundinnen und Kunden<br />

ein Sortiment von häufi g nachgefragten Artikeln<br />

wie zum Beispiel Papeteriewaren, Telefonkarten<br />

und Handys.<br />

Neue <strong>Die</strong>nstleistungen und Produkte<br />

<strong>Die</strong> bestehenden Angebote werden mit innovativen<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen und neuen Produkten ergänzt. <strong>Die</strong><br />

<strong>Post</strong> muss einerseits auf die veränderten Lebensgewohnheiten<br />

der Kundinnen und Kunden reagieren,<br />

andererseits eröffnen moderne Kommunikationstechnologien<br />

interessante Möglichkeiten, sei es im Druck-<br />

und Versandbereich, im Zahlungsverkehr bei den<br />

Online-<strong>Die</strong>nsten oder für neue <strong>Post</strong>annahme- und<br />

verteillösungen.<br />

KMU-Kredite: <strong>Post</strong>Finance bietet etablierten KMU mit max. 20 Vollzeitstellen<br />

und einer Bilanzsumme von höchstens CHF 5 Millionen zwei<br />

neue Kreditprodukte an: Zur Steuerung der Liquidität gibt es neu den<br />

Gelben Kontokorrentkredit und zur Finanzierung von Betriebsmitteln<br />

die Gelben Festen Vorschüsse.<br />

www.postfi nance.ch<br />

– Hybrid<strong>Post</strong>: Geschäftskunden können der <strong>Post</strong> ihre Briefe, Texte oder<br />

Daten – z. B. für Rechnungen, Policen, Mahnungen oder Massenver-<br />

sände – elektronisch übermitteln. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> macht Briefe daraus, druckt<br />

sie auf das Firmenpapier, verpackt sie – inklusive Beilagen – und ver-<br />

schickt sie. www.post.ch/hybridpost<br />

–<br />

–<br />

WebStamp: Seit Februar 2005 ermöglicht die <strong>Post</strong> KMU und Privatpersonen,<br />

digitale Briefmarken via Internet am eigenen PC direkt<br />

auf Briefsendungen, Briefumschläge oder Klebeetiketten zu drucken<br />

und die Frankaturkosten direkt vom Gelben Konto abzubuchen.<br />

www.post.ch/webstamp<br />

OnTime Mail: Eine Firma kann bei Massenwerbebriefen ab 10000<br />

Stück auf den Tag genau bestimmen, wann der Brief ankommen soll –<br />

zum Beispiel exakt zum Start einer Aktion, auch samstags.<br />

www.post.ch<br />

Geschäftskunden werden neue Lösungen für den<br />

Druck, den Versand und das Frankieren ihrer <strong>Post</strong>, die<br />

Verarbeitung von Antworttalons und die taggenaue<br />

Zustellung von Massensendungen angeboten. Den<br />

kleinen und mittleren Unternehmungen (KMU) stehen<br />

neue Kreditprodukte zur Verfügung.<br />

Für Privatkunden hat <strong>Post</strong>Finance im Juni <strong>2004</strong> die<br />

Passivzinssätze auf dem elektronischen Deposito-<br />

Konto, dem Sparkonto von <strong>Post</strong>Finance, stark erhöht<br />

und fördert so das moderne und kostengünstige<br />

Angebot. Pakete können neu in gewissen Regionen<br />

auf Ankündigung per SMS oder E-Mail abgeholt<br />

(Pick<strong>Post</strong>), <strong>Post</strong>kartengrüsse per Handy oder Internet<br />

verschickt (Swiss<strong>Post</strong>Card) und Rechnungen vollelektronisch<br />

empfangen und bezahlt werden (yellowbill).<br />

Neue Wege für einen komfortablen<br />

Service public<br />

<strong>Die</strong> Kundengewohnheiten ändern sich. Mit dem<br />

Umbau des <strong>Post</strong>stellennetzes trägt die <strong>Schweizerische</strong><br />

<strong>Post</strong> dieser Entwicklung Rechnung. Seit 2001 wird<br />

der postalische Service public vermehrt mit dem Haus-<br />

Service, mobilen <strong>Post</strong>stellen, Filialen und Agenturen<br />

sichergestellt. <strong>Die</strong> Akzeptanz dieser neuen Formen bei<br />

der Bevölkerung ist erfreulich. <strong>Die</strong> Bestrebungen zur<br />

Verbesserung der Kundenfreundlichkeit und der<br />

Wirtschaftlichkeit im Verkaufsnetz werden weitergeführt.<br />

Im Rahmen des Projekts Ymago werden im Jahr 2005<br />

verschiedene Pilotversuche mit Agenturen (Prinzip<br />

<strong>Post</strong> im Dorfl aden), <strong>Post</strong>unternehmern mit nichtpostalischem<br />

Zusatzgeschäft, Haupt- und Zweigpoststellen<br />

sowie Automaten als Ergänzung in gut frequentierten<br />

<strong>Post</strong>stellen durchgeführt. <strong>Die</strong>se Ideen entstanden<br />

nicht zuletzt gestützt auf ausländische Modelle und<br />

Erfahrungen. <strong>2004</strong> wurden die <strong>Post</strong>mitarbeitenden,<br />

die Kundschaft, die Kantonsregierungen, politische<br />

Parteien, Gewerkschaften und Verbände zu den<br />

Absichten der <strong>Post</strong> konsultiert.


Interessantes für Privatkunden<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Fortschrittliche Angebote<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bekennt sich klar zu ihrer Verpfl ichtung, auch<br />

in Zukunft landesweit ein flächendeckendes <strong>Post</strong>stellennetz<br />

mit 2500 <strong>Post</strong>stellen in verschiedenen Formen<br />

zu führen.<br />

Im Jahr 2005 werden im Rahmen des Projekts Ymago<br />

rund 40 Pilotversuche gestartet. <strong>Die</strong>se Versuche teilen<br />

sich auf vier Pilottypen auf:<br />

–Agenturen: <strong>Die</strong> Grundidee des Agenturmodells ist<br />

die «<strong>Post</strong> im Dorfl aden». Detaillisten, Grossverteiler,<br />

Tankstellen, Gemeinden, Bahnen, Spitäler, Hotels<br />

oder Tourismusorganisationen bieten, kombiniert<br />

mit anderen Waren, auch <strong>Post</strong>dienstleistungen an.<br />

Ausserdem werden einfachere Annahme- und<br />

Verarbeitungsprozesse getestet. <strong>Die</strong> Kundinnen und<br />

Kunden profi tieren von längeren Öffnungszeiten<br />

und die Detaillisten von zusätzlichen Kunden.<br />

–Automaten: <strong>Post</strong>stellen mit sehr hohen Kundenfrequenzen<br />

erhalten als Ergänzung zum <strong>Post</strong>schalter<br />

Automaten, an denen Kunden Briefe und Pakete<br />

aufgeben und Einzahlungen machen können. <strong>Die</strong><br />

Automaten helfen, die Wartezeiten zu reduzieren.<br />

Sie sind an sieben Tagen in der Woche rund um<br />

die Uhr zugänglich.<br />

–<strong>Post</strong>unternehmer: Eine weitere Alternative sind<br />

selbstständige <strong>Post</strong>unternehmer, die eine <strong>Post</strong>stelle<br />

neben anderen Geschäften – etwa einem Reisebüro<br />

oder einer Wechselstube – auf eigene Rechnung<br />

und eigenes Risiko führen. Sie erhalten für die<br />

Leistungen, die sie im Auftrag der <strong>Post</strong> erbringen,<br />

eine Entschädigung.<br />

– Swiss<strong>Post</strong>Card: Per Handy oder Internet können von überall her <strong>Post</strong>kartengrüsse<br />

verschickt werden. Ein Foto und Text via MMS oder E-Mail<br />

an die <strong>Post</strong> genügen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>karte wird noch am gleichen Tag in die<br />

ganze Welt verschickt. www.swisspost.com/swisspostcard<br />

–<br />

Attraktive Zinssätze: <strong>Post</strong>Finance gehört mit dem elektronischen<br />

E-Deposito-Konto zu den Anbietern mit den attraktivsten Zinssätzen<br />

zum Anlegen. Sie will mit ihrer E-Banking-Plattform yellownet ihre<br />

Position als Marktleaderin im elektronischen Zahlungsverkehr weiter<br />

ausbauen. www.postfi nance.ch<br />

Yellowbill: Mit «yellowbill» können alle Rechnungen vollelektronisch<br />

ausgestellt, dem <strong>Post</strong>kontoinhaber elektronisch geschickt und von<br />

diesem per Knopfdruck bezahlt werden. www.yellowbill.ch<br />

Yellowtrade: <strong>Die</strong>se Plattform von <strong>Post</strong>Finance ermöglicht den Wertschriftenhandel<br />

und die Depotbewirtschaftung und bietet professionell<br />

aufbereitete Finanzinformationen. Sie eröffnet den Kundinnen und<br />

Kunden den Zugang zu den wichtigsten Börsenplätzen.<br />

www.yellowtrade.ch<br />

Pick<strong>Post</strong>: Pakete können neu auf Ankündigung per SMS oder E-Mail<br />

abgeholt werden. Spezielle Pick<strong>Post</strong>-Stellen gibt es in Basel, Bern,<br />

Lausanne, Lugano und Zürich. <strong>Die</strong> Anmeldung für diesen Service erfolgt<br />

unter: www.post.ch/pickpost<br />

Service public<br />

–Hauptpost- und Zweigpoststellen: Eine Hauptpoststelle<br />

führt mehrere Zweigpoststellen. Letztere<br />

konzentrieren sich primär auf das Kundengeschäft<br />

sowie den Verkauf und treten administrative Arbeiten<br />

an die Hauptpoststelle ab. Für die Kundschaft<br />

ändert sich nichts.<br />

Von der intensiveren Zusammenarbeit mit Partnern<br />

sollen alle Beteiligten profi tieren: Kundinnen und<br />

Kunden insbesondere von längeren Öffnungszeiten,<br />

Partner von zusätzlichen Konsumenten und die <strong>Post</strong><br />

von einer besseren Wirtschaftlichkeit.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Pilotversuche des Projekts Ymago<br />

liegen frühestens im Jahr 2006 vor. Sie werden z eigen,<br />

mit welchen Lösungen sich die Bedürfnisse von Privat-<br />

und Geschäftskunden am besten erfüllen lassen.<br />

Neuorganisation des Kundendienstes<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> will ihren Kundinnen und<br />

Kunden in Zukunft unter einer einheitlichen Nummer<br />

rasch, kompetent und umfassend Auskunft geben.<br />

Der neue Kundendienst nimmt am 4. April 2005 nach<br />

einer Pilotphase den defi nitiven Betrieb auf. <strong>Die</strong><br />

beiden neuen Kundendienstzentren in Freiburg und<br />

Schaffhausen werden bis Ende Jahr voraussichtlich<br />

über rund 120 Vollzeitstellen verfügen. Mit diesem<br />

Schritt vereinfacht die <strong>Post</strong> den Kundenkontakt und<br />

schafft weitere dezentral angesiedelte Arbeitsplätze.<br />

23


24 Meilensteine<br />

Wichtige Ereignisse <strong>2004</strong><br />

01. 01. 04 Vollständige Liberalisierung des Paketmarktes<br />

Per 1.Januar <strong>2004</strong> wird der Paketmarkt liberalisiert.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat sich auf die Marktöffnung mit einem<br />

konkurrenzfähigen Angebot vorbereitet.<br />

01. 01. 04 Start der Express<strong>Post</strong> AG<br />

<strong>Die</strong> Ende 2003 gründete Express<strong>Post</strong> AG nimmt<br />

ihre operative Tätigkeit auf. <strong>Die</strong> Form einer Aktiengesellschaft<br />

garantiert die notwendige Flexibilität<br />

und Bewegungsfreiheit im verschärften Wettbewerb.<br />

01. 01. 04 Übernahme der BTL Logistics AG<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> übernimmt die im Bereich Stückguttransport<br />

und Lagerlogistik tätige BTL Logistics AG. <strong>Die</strong> Akquisition<br />

verbessert die Marktstellung der <strong>Post</strong> im nationalen<br />

und internationalen Logistikmarkt.<br />

09. 01. 04 Swiss <strong>Post</strong> International expandiert<br />

nach Schweden<br />

Swiss <strong>Post</strong> International vergibt eine Franchiselizenz<br />

an «Mail & Logistics Sweden AB», einen der grössten<br />

postunabhängigen schwedischen Anbieter für inter-<br />

nationale Mailings und grenzüberschreitenden Briefversand.<br />

31. 03. 04 Vertriebspartnerschaften in Slowenien,<br />

Ungarn und der Slowakei<br />

Swiss <strong>Post</strong> International SPI geht Vertriebspartner-<br />

schaften mit den <strong>Post</strong>unternehmen Sloweniens,<br />

Ungarns und der Slowakei ein. Davon profi tieren<br />

Geschäftskunden, die in diese Länder Briefe, Mailings<br />

und Pakete verschicken. <strong>Die</strong> slowenische, die ungarische<br />

und die slowakische <strong>Post</strong> sind dank der Kooperation<br />

via SPI Germany und SPI Austria im deutschsprachigen<br />

Raum vertreten.<br />

05. 04. 04 Längere Öffnungs- und kürzere Wartezeiten<br />

Mit längeren Öffnungszeiten, zusätzlichen Schaltern,<br />

einer neu eingeführten Kundenbetreuung und speziellen<br />

KMU-Schaltern verkürzt die <strong>Post</strong> die Wartezeiten<br />

in 40 <strong>Post</strong>stellen. Neu sind 39 <strong>Post</strong>stellen auch am<br />

Samstagnachmittag und zehn an Sonntagen geöffnet.<br />

04. 06. 04<br />

Neue Kreditprodukte für KMU<br />

<strong>Post</strong>Finance führt die Kreditprodukte für kleine und<br />

mittlere Unternehmen ein: den Kontokorrentkredit<br />

und den Festen Vorschuss. Mit dem Kreditangebot<br />

für KMU vervollständigt <strong>Post</strong>Finance die Produktpalette<br />

und schafft die Voraussetzungen, um am Markt<br />

ebenso kompetent aufzutreten wie die Mitbewerber.<br />

11. 06. 04<br />

Swiss <strong>Post</strong> International in Belgien<br />

Swiss <strong>Post</strong> International SPI eröffnet in Brüssel eine<br />

Verkaufsniederlassung. Mit der Niederlassung Swiss<br />

<strong>Post</strong> International Belgium BVBA stärkt der inter-<br />

nationale Bereich der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> sein<br />

weltweites Verkaufsnetz in einem der europäischen<br />

Schlüsselmärkte.<br />

17. 06. 04 REMA: Erstes Subzentrum kommt<br />

nach Gossau (SG)<br />

Zur Modernisierung der Briefverarbeitung baut die<br />

<strong>Post</strong> im Rahmen des Projekts REMA bis 2009 drei<br />

neue Zentren und sechs Subzentren. Das erste Subzentrum<br />

wird auf Anfang 2007 in Gossau (SG) erstellt.<br />

Der Entscheid über die Standorte der weiteren<br />

Subzentren fällt im Sommer 2005. Mit REMA bietet<br />

die <strong>Post</strong> den Kunden innovative neue Angebote<br />

und realisiert jährliche Einsparungen in Höhe von<br />

170 Millionen Franken.<br />

23. 06. 04 Firmen-GAV für Express<strong>Post</strong> AG<br />

<strong>Die</strong> Gewerkschaften Kommunikation und transfair<br />

und die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> einigen sich nach<br />

der Auslagerung der Express<strong>Post</strong> AG auf einen<br />

Firmen-GAV.<br />

08. 08. 04 Neue Zeitungslogistik<br />

<strong>Die</strong> im August eingeführte neue Logistik für Tageszeitungen<br />

– eine Antwort von <strong>Post</strong> und Verlegern auf<br />

gekürzte Zeitungssubventionen – führt zu jährlichen<br />

Einsparungen von mindestens 10 Millionen Franken.<br />

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit den<br />

Zeitungsverlagen erarbeitet.


26. 09. 04 Ablehnung der Initiative «<strong>Post</strong>dienste für alle»<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> wertet die Ablehnung der Initiative «<strong>Post</strong>dienste<br />

für alle» als Beweis des Vertrauens der Bevölkerung<br />

in ihre Strategie. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> kann somit auch<br />

zukünftig fl exibel auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse<br />

reagieren. Der Service public wird<br />

weiterhin landesweit effi zient und in hoher Qualität<br />

erbracht.<br />

06. 10. 04 <strong>Post</strong> und eBay arbeiten zusammen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> gewährleistet den Kunden<br />

von eBay Schweiz (www.ebay.ch) einen erleichterten<br />

Zugang zu ihren Versandmöglichkeiten.<br />

26. 10. 04 <strong>Post</strong>Auto Schweiz AG<br />

<strong>Die</strong> Konzernleitung beschliesst die Gründung einer<br />

<strong>Post</strong>Auto Schweiz AG. <strong>Die</strong> Form einer AG bietet<br />

Vorteile, um die in der Bahnreform 2 beabsichtigte<br />

Gleichstellung der Verkehrsunternehmen zu erreichen,<br />

und erhöht die Allianzfähigkeit.<br />

04. 11. 04 Secure<strong>Post</strong> AG und Mobility Solutions AG<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> entscheidet sich für die Auslagerung<br />

der Sicherheitstransporte Secure<strong>Post</strong> und des Kompetenzzentrums<br />

für Flottenmanagement Mobility<br />

Solutions in zwei Konzerngesellschaften. Secure<strong>Post</strong><br />

und Mobility Solutions wurden per 1.Januar 2005<br />

in Aktiengesellschaften im vollständigen Besitz<br />

der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> überführt.<br />

10. 11. 04 Swiss <strong>Post</strong> International kauft Société<br />

d’Affrètement et de Transit S.A.T. SA<br />

Swiss <strong>Post</strong> International SPI kauft die Unternehmensgruppe<br />

Société d‘Affrètement et de Transit (SAT).<br />

Das im elsässischen Huningue ansässige Unternehmen<br />

verfügt über ein breites Angebot in den Bereichen<br />

Import-, Export-, EU-Verzollung, Fiskalvertretung,<br />

internationale Transporte und Lagerung von Gütern.<br />

Mit der Übernahme kann SPI umfassende Lösungen<br />

im grenzüberschreitenden Warenverkehr anbieten –<br />

vom internationalen Transport und Versand über<br />

die gesamte Verzollungsdienstleistung bis zur Auslieferung.<br />

23. 11. 04 Lancierung Projekt Ymago: im Dialog<br />

Meilensteine<br />

mit den Kunden<br />

Das Projekt Ymago ist darauf ausgerichtet, das heutige<br />

<strong>Post</strong>stellennetz kundenfreundlicher zu machen<br />

und seine Wirtschaftlichkeit zu verbessern. In vier<br />

Pilotversuchen, die im Februar 2005 gestartet sind,<br />

testen Kundinnen und Kunden an 40 Standorten<br />

neue Lösungen. <strong>Die</strong> Ergebnisse der Pilotversuche<br />

liegen 2006 vor.<br />

01. 12. 04 Kauf der DocumentServices<br />

Mit dem Kauf der DocumentServices von der Telekurs<br />

Group offeriert die <strong>Post</strong> den Kunden ein umfassendes<br />

Document-Management-Angebot zusammen mit<br />

postalischen <strong>Die</strong>nstleistungen wie Druckaufbereitung,<br />

Druck und Versand, Scanning/Belegverarbeitung und<br />

elektronischem Document Management. <strong>Die</strong> neue<br />

Firma gehört zu 100 Prozent der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />

und tritt unter dem Namen DocumentServices AG auf.<br />

12. 12. 04 <strong>Post</strong>Auto: bessere Anschlüsse mit Bahn 2000<br />

Mit der Umstellung auf den neuen Fahrplan der Bahn<br />

2000 gewährleistet <strong>Post</strong>Auto noch bessere Anschlüsse<br />

an den Schienenverkehr und insgesamt kürzere<br />

Reisezeiten.<br />

18. 12. 04 Vereinbarung über künftige Sozialpartnerschaft<br />

<strong>Die</strong> Vereinbarung zwischen den Gewerkschaften<br />

und der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> erlaubt es, die Arbeitsbedingungen<br />

des Gesamtarbeitsvertrages bei Auslagerungen<br />

grundsätzlich weiterzuführen. Gleichzeitig<br />

können in den Anschlussvereinbarungen dem zukünftigen<br />

Wettbewerb gerecht werdende Anstellungsbedingungen<br />

vereinbart werden.<br />

25


2’879’000<br />

Gelbe Konten<br />

Ob Zahlen, Anlegen, Vorsorgen oder Finanzieren –<br />

mit <strong>Post</strong>Finance können wir heute im Retailsegment alle<br />

Finanzdienstleistungen einer Bank anbieten: Anlage fonds,<br />

Lebens versicherungen, Depositenkonten, Hypotheken<br />

und neu auch Kredite für KMU.<br />

<strong>Die</strong> Kundengelder sind um rund CHF drei Milliarden auf rund<br />

CHF 36 Milliarden gewachsen. 133 000 neue Konten wurden<br />

eröffnet, die Zahl der yellownet-Benutzer ist auf 588 000<br />

angestiegen und das Ausleihvolumen für Geschäfts kunden<br />

betrug CHF 889 Millionen.


28 Finanzdienstleistungen<br />

<strong>Post</strong>Finance wächst weiter und vervollständigt<br />

das Angebot<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> sind die Kundengelder um mehr als<br />

CHF 3 Milliarden auf knapp CHF 36 Milliarden<br />

gewachsen – ein Beweis für die Vertrauenswür-<br />

digkeit von <strong>Post</strong>Finance als Finanzinstitut.<br />

133 000 neue Konten wurden im gleichen Zeitraum<br />

eröffnet, davon 128 000 Deposito-Konten<br />

(Sparkonten). Markant zugenommen hat auch<br />

die Anzahl Benutzer der E-Banking-Lösung<br />

yellownet. Mit 588 000 yellownet-Teilnehmerinnen<br />

und -Teilnehmern ist <strong>Post</strong>Finance Marktleaderin<br />

im E-Banking. <strong>Post</strong>Finance hat mit<br />

Kreditprodukten für kleine und mittlere Unter-<br />

nehmen die Produktpalette vervollständigt.<br />

<strong>Post</strong>Finance hat das Rekordergebnis vom Vorjahr<br />

übertroffen und das Betriebsergebnis um 18 Prozent<br />

auf CHF 287 Millionen erhöht. Gründe für diese<br />

positive Entwicklung sind der Anstieg der Kundengelder<br />

sowie der Zuwachs beim <strong>Die</strong>nstleistungs- und<br />

Kommissionserfolg. Über CHF 3 Milliarden Kundengelder<br />

sind <strong>Post</strong>Finance im Jahr <strong>2004</strong> zugefl ossen und<br />

haben zur Erhöhung der Bilanzsumme auf CHF 44, 2<br />

Milliarden beigetragen. Das Wachstum lag damit<br />

unter dem Vorjahr, jedoch über der durchschnittlichen<br />

Entwicklung in der Bankbranche. <strong>Post</strong>Finance hat ihr<br />

Angebot um die Kreditprodukte für kleine und mittlere<br />

Unternehmen erweitert. Mit der Vervollständigung<br />

der Produktpalette ist der Kommissions- und <strong>Die</strong>nstleistungserfolg<br />

um CHF 24 Millionen angestiegen.<br />

Der Zinserfolg nahm infolge des Kapitalzuwachses<br />

um CHF 29 Millionen zu und beträgt CHF 641 Millionen.<br />

<strong>Die</strong> rückläufi gen Zinsmargen dämpften allerdings<br />

die Steigerung. Das Handelsgeschäft entwickelte sich<br />

positiv (CHF 76 Millionen). Gemessen an einer branchenüblichen,<br />

regulatorischen Eigenkapitalunter-<br />

legung entspricht der erzielte Gewinn einer deutlich<br />

über dem Branchendurchschnitt liegenden Eigenkapitalrendite.<br />

<strong>Die</strong>se Entwicklungen zeigen, dass der Geschäftsertrag<br />

breiter abgestützt ist. <strong>Die</strong> hohe Rentabilität unter-<br />

streicht den Erfolg von <strong>Post</strong>Finance im Markt. Sie ist<br />

Voraussetzung für das strategische Wachstum und<br />

stützt nachhaltig die Umstrukturierung des Konzerns<br />

<strong>Post</strong>.<br />

Der Geschäftsaufwand ist auf CHF 699 Millionen an -<br />

gewachsen. Der Anstieg ist einerseits auf die Schaffung<br />

neuer Stellen, andererseits auf leicht erhöhte<br />

betriebliche Aufwendungen zurückzuführen.<br />

Detaillierte Informationen zum fi nanziellen Ergebnis<br />

von <strong>Post</strong>Finance sind im Finanzbericht auf den Seiten<br />

70 und 71 ersichtlich.<br />

Komplettes Angebot und zufriedene Kunden<br />

Im Jahr 2003 wurden die Hypothekarkredite sowie<br />

die Kredite für Kantone und Gemeinden eingeführt.<br />

Im Juni <strong>2004</strong> hat <strong>Post</strong>Finance die Produktpalette<br />

mit Kreditprodukten für kleine und mittlere Unter-<br />

nehmen (KMU) ergänzt und verfügt nun über ein<br />

vollständiges Angebot für das Retailsegment. <strong>Post</strong>-<br />

Finance bietet die Kreditprodukte in Kooperation mit<br />

UBS an: für Privatkunden die Hypothek fest, die<br />

Hypothek dynamisch und die Hypothek kombiniert;<br />

für KMU sowie für Kantone und Gemeinden den<br />

Kontokorrentkredit und den Festen Vorschuss. Ende<br />

<strong>2004</strong> betrug das Ausleihvolumen der Gelben Kredite<br />

insgesamt CHF 1,6 Milliarden.<br />

<strong>Post</strong>Finance will in allen Teilmärkten Marktanteile<br />

gewinnen. Im September des Berichtsjahres lancierte<br />

<strong>Post</strong>Finance die Aktion «Ein halbes Jahr gratis wohnen»:<br />

Kunden, die bis Ende Dezember <strong>2004</strong> eine<br />

Gelbe Hypothek bei <strong>Post</strong>Finance abschlossen, wohnen<br />

die ersten sechs Monate gratis. <strong>Die</strong> Aktion erlangte<br />

hohe Aufmerksamkeit im Markt und führte zu einem<br />

deutlichen Anstieg der Anzahl Anfragen und Abschlüsse.<br />

<strong>Die</strong> Aktion wird deshalb 2005 fortgesetzt.<br />

Per 1.Juni <strong>2004</strong> hat <strong>Post</strong>Finance ein neues Preismodell<br />

eingeführt. <strong>Die</strong> Kundschaft kann sich seither für die<br />

Einzeldienstleistung (Konto) oder ein Set entscheiden.<br />

Das Preismodell orientiert sich an den Bedürfnissen<br />

der Kundengruppen und honoriert Kundinnen und<br />

Kunden, die bei <strong>Post</strong>Finance mehrere <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

beziehen oder ein bestimmtes Vermögen unterhalten.<br />

Das neue Preismodell zeigte die gewünschte Wirkung:<br />

Der Zuwachs an Kundengeldern beschleunigte<br />

sich im 2. Halbjahr. Es wurden 128 000 Deposito-<br />

Konten (Sparkonten) eröffnet. <strong>Die</strong> Anzahl Nutzer der<br />

E-Banking-Lösung yellownet ist auf 588 000 angestiegen<br />

und unterstreicht die führende Position von<br />

<strong>Post</strong>Finance im elektronischen Zahlungsverkehr.<br />

Auch mit dem neuen Preismodell bleibt <strong>Post</strong>Finance<br />

eines der günstigsten Finanzinstitute der Schweiz.<br />

<strong>Die</strong> jährlich durchgeführte Befragung zeigt, dass<br />

die Kundinnen und Kunden mit den <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

von <strong>Post</strong>Finance sehr zufrieden sind: Auf einer Skala<br />

von 100 Punkten liegt die Gesamtzufriedenheit<br />

der Geschäftskunden bei 80 Punkten, diejenige der<br />

Privatkunden bei 82 Punkten.


Innovativ im Kerngeschäft Zahlungsverkehr<br />

Yellowbill heisst die Lösung von <strong>Post</strong>Finance für die<br />

elektronische Rechnungsstellung und -bezahlung<br />

(Electronic Bill Presentment and Payment, EBPP). Bei<br />

der Einführung im Jahr 2002 war sie die erste produktive<br />

EBPP-Lösung auf dem Markt. Zunächst stand sie<br />

für die elektronische Rechnungsstellung an Privatkunden<br />

zur Verfügung und verzeichnete stetig wachsende<br />

Rechnungssteller- und Benutzerzahlen. Seit der<br />

Erweiterung von yellowbill im Oktober <strong>2004</strong> können<br />

Geschäftskunden Rechnungen auch mehrwertsteuer-<br />

konform abwickeln.<br />

Auch für Benutzer von Prepaid-Handys hat <strong>Post</strong>Finance<br />

eine komfortable und nützliche <strong>Die</strong>nstleistung<br />

entwickelt: das Aufl aden der Mobiltelefone mit der<br />

<strong>Post</strong>card an allen <strong>Post</strong>omaten. Seit Mai <strong>2004</strong> können<br />

die Kunden aller drei grossen Anbieter diese <strong>Die</strong>nstleistung<br />

nutzen. <strong>Post</strong>Finance ermöglicht als einziges<br />

Finanzinstitut das Aufl aden von Prepaid-Handys<br />

an Geldausgabegeräten.<br />

Partnerschaftliches Engagement<br />

<strong>Post</strong>Finance bietet zwei Lehrmittel an, die Jugendlichen<br />

das nötige Wissen für das Erledigen ihrer fi nanziellen<br />

Angelegenheiten vermitteln. Zudem hat <strong>Post</strong>-<br />

Finance vor zwei Jahren das BudgetGame gestartet<br />

– ein interaktives Lernspiel, mit dem Jugendliche<br />

online den Umgang mit dem Geld selber üben können.<br />

Zusammen mit dem Orientierungslaufverband<br />

hat <strong>Post</strong>Finance das Projekt sCOOL lanciert: Jugendliche<br />

werden in der Schule mit Karten und dem ABC<br />

des Orientierungslaufs vertraut gemacht. So lernen<br />

sie eine faszinierende Sportart kennen, die geistige<br />

und sportliche Fähigkeiten gleichermassen entwickelt.<br />

Mit der Förderung von Gründerzentren unterstützt<br />

<strong>Post</strong>Finance Jungunternehmer im Aufbau von unter-<br />

nehmerischem Wissen. Seit Sommer <strong>2004</strong> führt<br />

<strong>Post</strong>Finance kaufmännische Ausbildungsplätze in<br />

der Fachrichtung «Bank».<br />

Eishockey ist Ausdruck von Kraft und Dynamik. Werte,<br />

die auch für <strong>Post</strong>Finance stehen. Der <strong>Schweizerische</strong><br />

Eishockeyverband, die Nationalligen, die Nationalmannschaften<br />

und – mit dem Topscorer-Konzept –<br />

auch der Nachwuchs profi tieren vom <strong>Post</strong>Finance-<br />

Engagement.<br />

Zum vierten Mal hat <strong>Post</strong>Finance im Jahr <strong>2004</strong> die<br />

Tour de Suisse als Topsponsorin unterstützt und<br />

unterstreicht mit diesem Engagement die Nähe zur<br />

Bevölkerung in allen Landesteilen.<br />

Finanzdienstleistungen<br />

<strong>Die</strong> Bekanntheit steigt<br />

Ein hoher Bekanntheitsgrad im Bankenmarkt Schweiz<br />

ist eine wichtige Voraussetzung, um die gesteckten<br />

Ziele zu erreichen. <strong>Die</strong> 2003 entwickelte Kommunikationsstrategie<br />

«<strong>Post</strong>Finance – Alles rund ums Geld»<br />

wurde im Berichtsjahr umgesetzt. Zentrales Element<br />

ist der Fussgängerstreifen. Er symbolisiert, dass <strong>Post</strong>-<br />

Finance ihre Kundinnen und Kunden in fi nanziellen<br />

Fragen begleitet und sicher ans Ziel führt. Marktforschungen<br />

belegen, dass der mit der Kampagne<br />

eingeschlagene Weg richtig ist: <strong>Die</strong> Bekanntheit<br />

von <strong>Post</strong>Finance als Finanzdienstleisterin steigt.<br />

<strong>Post</strong>Finance als Arbeitgeberin<br />

640 neue Vollzeitstellen hat <strong>Post</strong>Finance in den letzten<br />

sechs Jahren geschaffen, davon 98 im Jahr <strong>2004</strong>.<br />

Insbesondere die Bereiche Distribution, Compliance<br />

und Informatik wurden verstärkt. Rund 1300 Personen<br />

arbeiten in Bern, etwa 950 dezentral in der ganzen<br />

Schweiz. Da die Gebäude am bisherigen Hauptsitz<br />

an der Engehaldenstrasse in Bern den gestiegenen<br />

Raumanforderungen nicht mehr genügten, hat <strong>Post</strong>-<br />

Finance im Frühling <strong>2004</strong> eine neue Zentrale am<br />

Nordring bezogen. Mit ihrer dezentralen Organisation<br />

nimmt <strong>Post</strong>Finance nicht nur in Bern, sondern in<br />

der ganzen Schweiz eine wichtige Stellung im Arbeitsmarkt<br />

ein.<br />

<strong>Die</strong> Mitarbeitenden sind mit <strong>Post</strong>Finance zufrieden:<br />

<strong>Die</strong> jährliche Personalzufriedenheitsumfrage ergab<br />

den guten Wert von 68 Punkten (auf einer Skala<br />

von 100). <strong>Die</strong> Unternehmensverbundenheit bewegt<br />

sich mit 78 Punkten auf einem hohen Niveau.<br />

Kompetent, vertrauenswürdig und partner-<br />

schaftlich in die Zukunft<br />

<strong>Post</strong>Finance wird den eingeschlagenen Wachstumskurs<br />

auch im Jahr 2005 fortsetzen und will weiter<br />

Marktanteile gewinnen. Beratung und Verkauf wer-<br />

den gestärkt, um die Vertriebsleistung und Kompetenz<br />

zu erhöhen. <strong>Post</strong>Finance strebt längerfristig<br />

eine führende Position im Schweizer Retail-Finanzmarkt<br />

an.<br />

Ab 2005 wird <strong>Post</strong>Finance den beleggebundenen<br />

Zahlungsverkehr der UBS abwickeln. <strong>Die</strong>se Kooperation<br />

mit einem der weltweit führenden Finanzinstitute<br />

bedeutet einen grossen Vertrauensbeweis für die<br />

Kompetenz und Leistungsfähigkeit von <strong>Post</strong>Finance.<br />

Als Marktleaderin im Zahlungsverkehr verfügt <strong>Post</strong>-<br />

Finance über eine effi ziente Infrastruktur und beabsichtigt,<br />

die Zahlungsverkehrsverarbeitung auch<br />

anderen Finanzinstituten anzubieten.<br />

Ab dem Jahr 2006 wird die Schweizer Reisekasse<br />

die beliebten Reka-Checks in Form einer Karte herausgeben.<br />

Reka hat sich entschieden, <strong>Post</strong>Finance mit<br />

der Abwicklung dieser <strong>Die</strong>nstleistung zu beauftragen<br />

– ein weiterer Vertrauensbeweis eines etablierten<br />

Schweizer Unternehmens.<br />

29


30<br />

Finanzdienstleistungen<br />

Mit dem erfolgreichen Aufbau der Retail-Finanzdienstleistungen,<br />

mehrheitlich in Kooperationen, hat<br />

<strong>Post</strong> Finance die Zielvorgaben des Bundesrates umgesetzt.<br />

Der Markterfolg der letzten Jahre zeigt,<br />

dass die Schweizer Bevölkerung die Entwicklung<br />

vom Zahlungsinstitut zur Finanzdienstleisterin positiv<br />

aufnimmt und unterstützt. Das beweisen die über<br />

2,2 Millionen Kundenbeziehungen.<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung im Finanzmarkt mit stetig steigenden<br />

Kundenbedürfnissen, hohem Kostendruck und Konzentrationstendenzen<br />

bedingt eine hohe Flexibilität.<br />

Finanzdienstleistungen<br />

Es stellt sich deshalb die Frage, ob die heutigen<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen genügen, um auch<br />

längerfristig erfolgreich zu sein. Gesetzliche Grundlagen<br />

zur selbstständigen Betreibung des Aktivgeschäfts<br />

fehlen. Deshalb ist <strong>Post</strong>Finance gezwungen,<br />

einen Grossteil der Kundengelder in ausländische<br />

Anleihen zu investieren. Mit einer Bankenlizenz<br />

könnte <strong>Post</strong>Finance dieses Geld wieder dem Schweizer<br />

Finanzkreislauf zuführen, beispielsweise in Form<br />

von Hypothekar- oder KMU-Krediten.<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

1<br />

Geschäftsertrag Mio. CHF 986 919<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF 287 243<br />

Personalbestand Personaleinheiten 2 246 2 148<br />

Bilanzsumme Mio. CHF 44 166 43 052<br />

Personalzufriedenheit Index 68 68<br />

Kundenzufriedenheit Geschäftskunden Index 80 79<br />

Kundenzufriedenheit Privatkunden Index 82 83<br />

Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />

Neugeldzufl uss Mio. CHF 3149 5129<br />

Anzahl Kundenkonti Tausend 2 879 2 746<br />

2<br />

Durchschnittsbestand Kundengelder Mio. CHF 35 652 32 759<br />

1 Im Geschäftsbetrag gemäss den Zusatzangaben zu <strong>Post</strong>Finance wurden im Vorjahr CHF 22 Mio. vom <strong>Die</strong>nstleistungsaufwand<br />

in den Sachaufwand erfolgsneutral umgegliedert (Infrastrukturaufwendungen <strong>Post</strong>stellen).<br />

2 Vorjahreswert angepasst


15’238<br />

Zustellboten<br />

Unterwegs bei jedem Wetter an 320 Tagen im Jahr<br />

bringen sie täglich rund 10 Millionen Briefe und Pakete zu-<br />

verlässig zu unseren Kunden nach Hause.<br />

97,4 Prozent aller A-<strong>Post</strong>-Briefe und 95,8 Prozent der<br />

Priority-Pakete sind am nächsten Werktag am Ziel. 97,4 Prozent<br />

der B-<strong>Post</strong>-Briefe und 97,7 Prozent der Economy-Pakete<br />

erreichen ihre Empfänger termingerecht. Damit gehören wir seit<br />

Jahren zu den schnellsten und zuverlässigsten <strong>Post</strong>unter-<br />

nehmen der Welt.


32 Mail<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>Post</strong>Mail bereitet sich auf eine mögliche Marktöffnung<br />

vor. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

und kundengerechte Produkte stehen dabei<br />

im Mittelpunkt. Damit sollen weiterhin ein<br />

guter Service public garantiert, bedeutende<br />

Verluste an Marktanteilen verhindert und attraktive<br />

Arbeitsplätze erhalten bleiben. Mit einem<br />

Betriebsergebnis von CHF 278 Millionen<br />

ist <strong>Post</strong>Mail wieder in den schwarzen Zahlen.<br />

Will <strong>Post</strong>Mail erfolgreich bleiben, müssen<br />

die Inno vation gesteigert und die Strukturen<br />

angepasst werden.<br />

Geschäftskunden im Mittelpunkt<br />

<strong>Post</strong>Mail richtet sich konsequent auf den Markt<br />

aus und nimmt die Bedürfnisse der Geschäftskunden,<br />

die 85 Prozent des Umsatzes ausmachen, auf. Im<br />

Berichtsjahr wurde ein strukturierter Dialog mit Geschäftskunden<br />

aufgebaut. Das frühzeitige Erkennen<br />

neuer Bedürfnisse der Kunden und deren gemeinsame<br />

Lösung wird als strategischer Erfolgsfaktor weiter-<br />

entwickelt. Im Berichtsjahr wurden verschiedene<br />

Projekte realisiert: Unter anderem wurden an Gesprächsrunden<br />

mit Grosskunden die Auswirkungen<br />

des Projekts REMA (Neukonzeption der Briefzentren)<br />

diskutiert und gemeinsam neue Optionen und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

erarbeitet. Mit den Verlegerverbänden<br />

konnte die neue Logistik für Tageszeitungen mit vier<br />

Hubs und mehreren Anlieferungsstellen entwickelt<br />

und eingeführt werden. Mit der damit verbundenen<br />

Kostenreduktion von CHF 10 Millionen wird ein Teil<br />

der vom Bund um CHF 20 Millionen gekürzten Presseförderung<br />

eingespart. Gemeinsam mit den Kantonen<br />

wurde der Versand der Wahl- und Abstimmungsunterlagen<br />

präzisiert, um die Qualität im beidseitigen<br />

Interesse zu sichern. <strong>Die</strong> Behörden sind über den<br />

formellen Ablauf des Versandes von Wahl- und Abstimmungsunterlagen<br />

im Bild, die <strong>Post</strong> kann diese<br />

effi zient verarbeiten und die Stimmbürgerinnen<br />

und Stimmbürger gelangen rechtzeitig in den Besitz<br />

ihrer Unterlagen. <strong>Die</strong> Reorganisation des Verkaufs<br />

wurde abgeschlossen und die Account Managers<br />

neu bestimmt.<br />

Mit einem Wert von 72 Punkten auf einer 100er-Skala<br />

konnte der Kundenzufriedenheitsindex der Geschäftskunden<br />

auch im Berichtsjahr – trotz vieler Veränderungen<br />

– auf hohem Niveau gehalten werden.<br />

Neue <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstleistung «OnTime Mail», die Zustellung von<br />

Massensendungen auf den Tag genau, wurde eingeführt.<br />

Direct Marketing in Form adressierter Werbung<br />

bleibt ein wichtiger Umsatzträger. <strong>Die</strong> individuelle<br />

Beratung wendet sich zukünftig vermehrt an Grosskunden<br />

und Mittler (z. B. Werbeagenturen). Für die<br />

KMU wurde die Internetplattform DirectPoint ergänzt<br />

und ausgebaut.<br />

«Frankieren <strong>Post</strong>» ist eine neue <strong>Die</strong>nstleistung, die<br />

die Unternehmen von der täglichen <strong>Post</strong>bearbeitung<br />

entlastet. <strong>Die</strong> Tagespost wird abgeholt, frankiert<br />

und sortiert. Am Monatsende erhält der Kunde eine<br />

detaillierte Rechnung.<br />

Mit dem Kauf der grössten Schweizer Internetsuchmaschine<br />

search.ch übernahm <strong>Post</strong>Mail das meistgenutzte<br />

elektronische Telefonbuch. Mit dieser Angebotserweiterung<br />

verfolgt <strong>Post</strong>Mail die Strategie,<br />

den Kunden auch online umfassende <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

zu bieten.<br />

Mit Hybrid<strong>Post</strong> übermitteln Kunden ihre Daten für<br />

Massensendungen elektronisch an <strong>Post</strong>Mail. Im<br />

Verarbeitungszentrum werden die Sendungen gedruckt,<br />

verpackt und sofort versandt. Mit dem Kauf<br />

der «Document Services» von Telekurs im Dezember<br />

kann <strong>Post</strong>Mail ein vollständiges Angebot für das<br />

Management von Dokumenten offerieren. Es umfasst<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen wie Druckaufbereitung, Druck und<br />

Versand, Scanning, Belegverarbeitung und elektronisches<br />

Document Management. Hybrid<strong>Post</strong> wird in<br />

die DocumentServices AG integriert und in Wallisellen<br />

als 100-prozentige Konzerngesellschaft geführt.<br />

Mit der im Berichtsjahr getesteten WebStamp,<br />

der digitalen Briefmarke, frankieren Kunden ihre<br />

Briefe und Pakete ab 2005 über den eigenen PC.<br />

<strong>Die</strong> Software kann direkt vom Internet herunter-<br />

geladen werden und erleichtert kleineren Unternehmen,<br />

Einzelfi rmen und Vereinen das Frankieren.<br />

Grosses beginnt mit einem Brief<br />

<strong>Die</strong> transportierte Briefmenge ist seit 2002 rückläufi g.<br />

Im Berichtsjahr nahm das Volumen um 2 Prozent ab.<br />

<strong>Post</strong>Mail geht davon aus, dass das Briefvolumen in<br />

der Schweiz – ähnlich wie im übrigen Europa – weiter<br />

sinken wird. <strong>Die</strong> Gründe dafür liegen in der zunehmenden<br />

Substitution durch elektronische Kommunikationsmittel<br />

wie E-Mail und SMS sowie im Zusammenlegen<br />

von Sendungen. Der Rückgang im<br />

Berichtsjahr wurde von den Preiserhöhungen bei<br />

A- und B-Briefen mit beeinfl usst. Anders als bei<br />

früheren Preismassnahmen fi el dieser Effekt jedoch<br />

weniger stark aus. <strong>Post</strong>Mail geht davon aus, dass<br />

Kunden ihre Möglichkeiten zur Reduktion des Brief-


volumens mit Optimierungen oder dem Wechsel<br />

in kostengünstigere Kanäle bereits früher weitgehend<br />

ausgeschöpft hatten.<br />

Ein allfälliger Beschluss des Bundesrates, den Briefmarkt<br />

zu öffnen, würde das von <strong>Post</strong>Mail verarbeitete<br />

Briefvolumen weiter reduzieren. Der Entscheid über<br />

die Senkung der Monopolgrenze auf 100 Gramm auf<br />

den 1. 1. 2006 dürfte bis im 3. Quartal 2005 gefällt<br />

werden. Ein verstärkter Preis- und Margendruck auf<br />

die im Wettbewerb stehenden <strong>Die</strong>nste wäre die Folge.<br />

<strong>Post</strong>Mail glaubt an die Zukunft des Briefes als ein<br />

Kommunikationsmittel mit herausragender Bedeutung.<br />

Auch bei der erwarteten Mengenabnahme<br />

werden im Jahr 2010 immer noch mehr als 2,5 Milliar-<br />

den Briefe jährlich zu verarbeiten sein. Der Brief wird<br />

auch in Zukunft nach Marktforschungsstudien des<br />

Instituts IHA-GfK eine einzigartige Stellung unter den<br />

Kommunikationsmitteln einnehmen. Mit der langfristig<br />

angelegten Kampagne «Grosses beginnt mit<br />

einem Brief», die im Berichtsjahr begonnen hat, rückt<br />

<strong>Post</strong>Mail die Stärken des Briefes ins Licht.<br />

Wandel gestalten<br />

<strong>Post</strong>Mail will weiterhin einen hoch stehenden Service<br />

public anbieten, bei einer Marktöffnung bedeutende<br />

Verluste von Marktanteilen verhindern und attraktive<br />

Arbeitsplä tze erhalten. Deshalb muss sie noch innovativer<br />

werden und ihre Strukturen modernisieren.<br />

Folgende Projekte unterstü tzen den internen Wandel<br />

von der Basis in der Sortierung und Zustellung bis zum<br />

Management und treiben die nö tigen Verä nderungen<br />

gezielt voran:<br />

Ost wurde ein persö nliches Gesprä ch gefü hrt und ihre<br />

W ü nsche erfasst (gemä ss Sozialplan: Weiterbeschä ftigung,<br />

Abgangsentschä digung und Frü hpensionierung).<br />

Fü r die Erhö hung der Marktfä higkeit der<br />

Mitarbeitenden werden Kurse angeboten und Beiträ<br />

ge fü r Aus- und Weiterbildungen gewä hrt.<br />

Bis ins Jahr 2008 wird <strong>Post</strong>Mail ü ber eine Milliarde<br />

Franken in ihre neue Briefverarbeitung investieren. In<br />

einem ersten Schritt wurde die Vergabe der Anlagetechnik<br />

inklusive Prozesssteuerung, Briefdatenerkennung<br />

und -bearbeitung, Fö rderung und Lagertechnik<br />

sowie Informatik im <strong>Schweizerische</strong>n Handelsamtsblatt<br />

ausgeschrieben. Das damit ausgelö ste Auftragsvolumen<br />

liegt bei mehreren hundert Millionen Franken.<br />

<strong>Die</strong> Inbetriebnahme der drei neuen Briefzentren<br />

und sechs Subzentren wird zwischen 2006 und 2008<br />

erfolgen.<br />

Move-it und Gruppenbildung in der Zustellung:<br />

Mit dem Projekt Move-it wird ein neues Arbeitszeitmodell<br />

entwickelt, das die heute in der Wirtschaft<br />

ü bliche Erfassung der Leistungen mit IT ermö glicht.<br />

<strong>Die</strong> Erhebung der verarbeiteten Sendungsmengen<br />

und die Einsatzplanung des Zustellpersonals sollen<br />

damit vereinfacht werden. Gleichzeitig werden neue<br />

F ü hrungs- und Planungsinstrumente bereitgestellt.<br />

<strong>Die</strong> Einsä tze der Zustellenden sollen damit kostengerecht<br />

und fl exibel gesteuert werden.<br />

Neukonzeption Briefzentren: Mit dem Projekt<br />

Damit wird das Projekt « Gruppenbildung im Zustelldienst<br />

» unterstü tzt. <strong>Die</strong>ses sieht vor, die konventionelle<br />

Zustellung – bei der die Zustellboten jeweils ihren<br />

eigenen Bezirk bedienen – bis 2006 in ein Gruppensystem<br />

mit durchschnittlich sechs bis zehn Boten zu<br />

ü berfü hren. <strong>Die</strong> Vorteile liegen bei einer fl exibleren<br />

REMA (Reengineering Mail Processing) will <strong>Post</strong>Mail Arbeitseinteilung, die die Motivation der Mitarbeiten-<br />

die technischen Mö glichkeiten nutzen, die Kosten den fö rdert und auch den unterschiedlichen Leis-<br />

senken und die logistischen und technischen Voraussetzungen<br />

fü r neue <strong>Die</strong>nstleistungen schaffen. <strong>Die</strong><br />

tungsmö glichkeiten des Personals Rechnung trä gt.<br />

zukü nftige Briefverarbeitung wird in drei neuen Der Personalzufriedenheitsindex konnte bei <strong>Post</strong>Mail<br />

Zentren und sechs regionalen Subzentren erfolgen. mit 62 Punkten auf einer 100er-Skala auf gutem<br />

Das erste Briefzentrum wird im Herbst 2006 seinen Niveau gehalten werden. <strong>Die</strong> Unternehmensverbun-<br />

Betrieb in Zü rich-Mü lligen aufnehmen, die Baubewilligung<br />

fü r den Umbau des bestehenden Gebä udes<br />

denheit hat sogar noch zugenommen.<br />

wurde im November des Berichtsjahres erteilt. Gleich- Prozessorientierte Neuorganisation<br />

zeitig mit der Inbetriebnahme des Briefzentrums Um sich den verä nderten Marktgegebenheiten anzu-<br />

Z ü rich-Mü lligen lagert <strong>Post</strong>Mail die Videocodierung passen, gibt sich <strong>Post</strong>Mail eine prozessorientierte<br />

und Retourenverarbeitung in die Region Chur aus und Aufbauorganisation. <strong>Die</strong> Mitarbeitenden der zentralen<br />

schafft damit 65 Arbeitsplä tze im Kanton Graubü n- Logistik und der vier Regionen werden in drei neuen<br />

den. Weitere rund 65 Arbeitsplä tze sind fü r die Ausla- Organisationseinheiten arbeiten, die sich auf die drei<br />

gerung der Videocodierung und Retourenverarbeitung wichtigsten Leistungserstellungsprozesse Annahme,<br />

der Zentren Mitte und West ins Wallis vorgesehen. Sortierung und Zustellung konzentrieren. Mit der<br />

Das erste der sechs Subzentren kommt Anfang 2007 Neuorganisation wird die Leitung des Prozesses<br />

in Gossau (SG) zu stehen. <strong>Die</strong> Entscheide ü ber die « Annahme » in Lausanne, des Prozesses « Sortierung»<br />

Standorte der Briefzentren Mitte und West sowie der in Zü rich-Mü lligen und des Prozesses « Zustellung»<br />

f ü nf weiteren Subzentren sind fü r den Sommer 2005 in Bern konzentriert. Zusammen mit der neuen Brief-<br />

geplant.<br />

zentrenstruktur (REMA) und der Einfü hrung der<br />

Gruppenarbeit in der Zustellung wird die Manage-<br />

F ü r das Briefzentrum Zü rich-Mü lligen und das Subzenmentkompetenz gestä rkt. <strong>Die</strong> Ef fi zienz wird gesteitrum<br />

Gossau (SG) wurden alle Kaderstellen intern gert, indem bisher dezentralisierte Ressourcen fü r<br />

ausgeschrieben und besetzt. Mit dem grö ssten Teil der Projektmanagement, Controlling, Personal- und<br />

vom Projekt betroffenen Mitarbeitenden in der Region Technologieentwicklung zusammengefü hrt werden.<br />

Mail<br />

33


34<br />

Mail<br />

Spezialisierte Konzerngesellschaften<br />

DCL Data Care AG ist in den Bereichen der Datenpfl<br />

ege und des Datenmanagements tätig. Als Kompetenzzentrum<br />

für elektronische Anwendungen zu<br />

Gunsten von <strong>Post</strong>Mail ist DCL für die Entwicklung und<br />

Einführung von Gesamtlösungen im Adressmanagement<br />

bis hin zu modernsten Data-Entry-Systemen<br />

(Dateneingabesystemen) und Internetapplikationen<br />

verantwortlich und hat im Herbst des Berichtsjahres<br />

ein Kompetenzzentrum für Projektmanagement und<br />

Beratung aufgebaut. Wichtigste Aktivitäten im Berichtsjahr<br />

waren der Ausbau der Onlinedienstleistungen,<br />

die den Kunden auf der Internetplattform<br />

«Yellowcities» zur Verfügung stehen. Neu lassen<br />

sich dort Adressänderungen, Nachsendeaufträge<br />

sowie «<strong>Post</strong> zurückbehalten» online erledigen.<br />

Räber Information Management GmbH (RIM<br />

GmbH) wurde per 1.April des Berichtsjahres durch<br />

<strong>Post</strong>Mail übernommen. RIM GmbH betreibt mit<br />

«search.ch» die grösste Schweizer Internetsuchmaschine<br />

und das meistgenutzte elektronische Telefonbuch<br />

der Schweiz. Mit der Übernahme führt <strong>Post</strong>Mail<br />

ihre vor einem Jahr eingeschlagene Strategie fort,<br />

die elektronischen <strong>Die</strong>nstleistungen im virtuellen<br />

<strong>Post</strong>schalter weiter auszubauen – und sich auf ein<br />

verändertes Kundenverhalten mit verstärkter Inter-<br />

netnutzung einzustellen. <strong>Die</strong> RIM GmbH ist operativ<br />

der DCL AG unterstellt.<br />

DocumentServices AG wurde von <strong>Post</strong>Mail per<br />

1. Dezember des Berichtsjahres übernommen. Der<br />

ehemalige Bereich Document Services der Telekurs-<br />

Gruppe wurde in eine neue Konzerngesellschaft<br />

überführt. Mit dem Kauf dieses Bereichs beabsichtigt<br />

<strong>Post</strong>Mail, die führende Stellung im Document Management<br />

auszubauen, ihre Marktposition zu verbessern<br />

und ihre Kompetenz auf dem Gebiet der Hybrid-<br />

Mail<br />

Betriebsertrag<br />

<strong>Post</strong> zu stärken. <strong>Die</strong> Geschäftskunden werden in<br />

Zukunft von einem umfassenden Angebot von <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

wie Druckaufbereitung, Druck und Ver-<br />

sand, Scanning, Belegverarbeitung und elektronischem<br />

Document Management profi tieren.<br />

Bevo AG, die Berner Vertragungsorganisation, ist<br />

spezialisiert auf die Frühzustellung von abonnierten<br />

Tageszeitungen im Raum Bern und im Mittelland.<br />

Trotz wirtschaftlich schwierigem Umfeld mit erneut<br />

rückläufi gen Vertragungszahlen bei den Zeitungsexemplaren<br />

ist es der Bevo AG gelungen, durch die<br />

Anpassung der Organisation ein gutes Ergebnis zu<br />

erwirtschaften.<br />

Epsilon SA ist Marktleaderin in der Westschweiz<br />

für die Frühzustellung von abonnierten Zeitungen<br />

und Zustellung unadressierter Werbesendungen.<br />

Im Berichtsjahr konnte Epsilon SA den Umsatz durch<br />

die Übernahme des Verteilgebietes, der Mitarbeitenden<br />

und der Kunden des konkursiten Bureau Genevois<br />

d’Adresses (BGA) ausbauen. Durch die Übernahme<br />

des BGA konnten Synergien genutzt und das<br />

Zustellnetz der Epsilon SA für Sendungen ohne Adresse<br />

besser ausgelastet werden. Für die Frühzustellung<br />

konnte Epsilon zwei neue Zeitungstitel akquirieren.<br />

Direct Mail Company AG (DMC AG) erbringt als<br />

assoziierte Gesellschaft im Bereich Verteilung von<br />

unadressierten Sendungen, Gratiszeitungen sowie<br />

Mustersendungen ein komplettes Angebot an <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

in der Schweiz und Europa. Trotz zunehmender<br />

«Stopp-Werbung-Kleber» an den Briefkästen<br />

blickt die DMC auf ein gutes Geschäftsjahr zurück.<br />

Einer der Schwerpunkte in der strategischen Entwicklung<br />

der DMC AG war die Integration der Distriforce<br />

AG.<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

Betriebsergebnis 2<br />

1<br />

Mio. CHF<br />

278<br />

–5<br />

Personalbestand<br />

Personaleinheiten<br />

15 572 16 059<br />

Bilanzsumme Mio. CHF 553 172<br />

Personalzufriedenheit Index 62 64<br />

Kundenzufriedenheit (Stammhaus) Index 72 71<br />

Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />

Adressierte Briefe<br />

davon: prioritäre Briefe<br />

davon: nichtprioritäre Briefe<br />

davon: nichtprioritäre Briefe in Massen<br />

davon: Briefe mit Zustellnachweis<br />

Sendungen ohne Adresse<br />

Zeitungen<br />

1 Vor Infrastrukturbeitrag an das <strong>Post</strong>stellennetz: CHF 653 Mio. (2003: CHF 343 Mio.)<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

3 236<br />

2858<br />

751<br />

931<br />

1100<br />

32<br />

1253<br />

1 195<br />

3 047<br />

2917<br />

787<br />

934<br />

1115<br />

32<br />

1264<br />

1 074


111‘509‘408<br />

Pakete<br />

Jeden Tag transportieren wir rund 500 000 Pakete,<br />

20 000 Expresssendungen und 1500 Kuriersendungen<br />

und stellen sie landesweit und flächendeckend zu.<br />

Das sind über 112 Millionen Pakete pro Jahr.<br />

Um die Umwelt zu entlasten, wickeln wir rund 60 Prozent<br />

der Gütertransporte auf der Schiene ab. Für die Fein-<br />

verteilung kommen Strassenfahrzeuge zum Einsatz. Umwelt-<br />

schutz und Öko-Effi zienz sind uns wichtige Anliegen.


36 Logistics<br />

Neue Kundenlösungen stärken Marktposition<br />

Logistics hat den Ausbau kunden- und branchenspezifi<br />

scher Lösungen konkretisiert. In mehreren<br />

Bereichen konnten bessere Resultate und damit<br />

ein Betriebsergebnis von CHF 74 Millionen (Vor-<br />

jahr CHF –32 Millionen) erzielt werden. Paket-<br />

<strong>Post</strong> hat sich im liberalisierten Markt behauptet.<br />

Mit der Auslagerung der bisherigen Stammhausbereiche<br />

Secure<strong>Post</strong> und Mobility Solutions per<br />

1. Januar 2005 in Aktiengesellschaften wurden<br />

weitere strategische Schritte zur Sicherung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit vollzogen.<br />

Paket<strong>Post</strong> behauptet sich im freien Markt<br />

Im ersten Jahr der vollständigen Marktöffnung hat<br />

Paket<strong>Post</strong> ihre Marktposition behauptet – dies obwohl<br />

die Mitbewerber aktiver geworden sind.<br />

Zuverlässig und innovativ<br />

<strong>Die</strong> zuverlässige <strong>Die</strong>nstleistung und das gute Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis überzeugen die Kunden auch im<br />

stärker umkämpften Markt. <strong>Die</strong>s bestätigen sowohl<br />

die Umsatzzahlen wie auch die Resultate der jährlichen<br />

Kundenzufriedenheitsmessung. Es braucht aber<br />

auch Innovationen. Der Geschäftskunde will heute<br />

nicht nur Pakete transportieren lassen. Ebenso wichtig<br />

ist die Bereitstellung der dazugehörigen Adress- und<br />

Sendungsdaten. Hier konnte Paket<strong>Post</strong> zwei neue<br />

Angebote einführen: Paketversand DFÜ und Paketver-<br />

sand easy.<br />

Paketversand DFÜ (Datenfernübertragung) ermöglicht<br />

die vollständig elektronische Anlieferung und Verar-<br />

beitung der Adressdaten: In den Paketzentren wird<br />

der Barcode der Pakete gelesen und mit der übermittelten<br />

Adresse verknüpft. <strong>Die</strong> Adresse wird nicht mehr<br />

optisch erfasst. Dadurch sind Fehler praktisch ausgeschlossen.<br />

<strong>Die</strong> durchschnittliche Laufzeit und die<br />

Paketqualität werden damit noch besser. Dank elektronischen<br />

Reports weiss der Kunde, wo sich die<br />

Pakete befi nden.<br />

Mit Paketversand easy geben Geschäftskunden ihre<br />

Sendungen papierlos auf. Aufgabeverzeichnisse<br />

gehören der Vergangenheit an. Gewicht, Grösse und<br />

Versandart des Paketes werden in den Paketzentren<br />

erfasst und für die Rechnungsstellung verwendet.<br />

<strong>Die</strong> Kunden können die Daten jederzeit im Internet<br />

abrufen.<br />

Mit der Verlängerung der Aufgabezeiten für Geschäftskunden<br />

am Abend kann einem zunehmenden<br />

Marktbedürfnis Rechnung getragen werden. Privatkunden<br />

werden 2005 ebenfalls von späteren Aufgabezeiten<br />

profi tieren. An rund 140 <strong>Post</strong>stellen kann das<br />

Folgetagsprodukt <strong>Post</strong>Pac Priority neu bis 16.00 Uhr<br />

aufgegeben werden statt wie bisher bis 12.00 Uhr.<br />

Logistische Umstellungen und organisatorische<br />

Anpassungen<br />

Trotz LSVA, höherer Treibstoffpreise und einer generellen<br />

Teuerung belässt Paket<strong>Post</strong> ihre Listenpreise für<br />

2005 unverändert. Wichtige Voraussetzungen dafür<br />

sind die in den vergangenen Jahren initiierten Massnahmen<br />

zur Kostensenkung. Synergien wurden z. B.<br />

durch die Zusammenführung von Paket<strong>Post</strong> und<br />

<strong>Post</strong>sachentransporten per 1.Januar <strong>2004</strong> geschaffen.<br />

Mit der Inbetriebnahme der Distributionsbasis Oster-<br />

mundigen im November wurde im Raum Bern die<br />

Zustellung von 13 Standorten zusammengeführt.<br />

Anfang 2005 verlässt Paket<strong>Post</strong> Zürich-Mülligen<br />

vollständig und bezieht die neuen Distributionsbasen<br />

in Oerlikon und Urdorf.<br />

<strong>Die</strong> Fahrplanwechsel von August und Dezember<br />

waren nicht nur für die SBB eine grosse Herausforderung.<br />

Sämtliche <strong>Post</strong>sachentransporte mussten neu<br />

geplant und auf die Fahrpläne abgestimmt werden.<br />

Dank der Professionalität der Mitarbeitenden hat<br />

die Kundschaft von diesen Umstellungen kaum etwas<br />

mitbekommen.<br />

Fünf Jahre Paketzentren<br />

Auch fünf Jahre nach ihrer Eröffnung zählen die<br />

Paketzentren Daillens, Härkingen und Frauenfeld zu<br />

den modernsten der Welt. Dank weiter optimierter<br />

Prozesse und Abläufe können nun alle Pakete in<br />

den drei «neuen» Zentren verarbeitet werden. Das<br />

Paketzentrum Frauenfeld hat im vergangenen Jahr<br />

die Aufgaben des Zentrums Zürich-Mülligen über-<br />

nommen.


Konzerngesellschaften<br />

ParcelLogistics AG – Basis für konsequenten<br />

Weiterausbau gelegt<br />

Das im Juli 2003 gegründete Unternehmen Parcel-<br />

Logistics konzentriert sich auf individuelle Kundenlösungen,<br />

gepaart mit hoher Flexibilität für sperrige<br />

oder auch unverpackte Sendungen, und ergänzt<br />

damit das <strong>Die</strong>nstleistungsangebot von Paket<strong>Post</strong>.<br />

Der Trend zur Individualisierung der <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

setzt sich fort, ebenso die Nachfrage nach komplexen<br />

Lösungen. ParcelLogistics beschäftigte Ende <strong>2004</strong><br />

13 Mitarbeitende und transportiert durch Vertragspartner<br />

durchschnittlich 4000 Pakete pro Tag.<br />

Express<strong>Post</strong> AG – erste Erfolge als Konzerngesellschaft<br />

Nachdem Express<strong>Post</strong> per 1. Januar <strong>2004</strong> in eine<br />

Konzerngesellschaft überführt wurde, begannen die<br />

Verhandlungen mit den Sozialpartnern über einen<br />

Firmengesamtarbeitsvertrag (GAV), der im Juni <strong>2004</strong><br />

unterschrieben werden konnte. Der ausgehandelte<br />

GAV ist eine wichtige Voraussetzung zur mittelfristigen<br />

Annäherung an die Kostenstruktur der Konkur-<br />

renz. Per 1.Januar 2005 wurden die Mitarbeitenden<br />

in die AG überführt. Im August <strong>2004</strong> erfolgte der<br />

Wechsel in der Logistik für das Folgetagsprodukt<br />

Swiss-Express «Mond» vom <strong>Post</strong>Mail- auf den Paket-<br />

<strong>Post</strong>-Kanal. Per Mitte Dezember wurden Anpassungen<br />

bei Swiss-Express «Sonne» und «Blitz» durchgeführt.<br />

<strong>Die</strong>se waren notwendig, da die beiden Produkte<br />

seit Jahren wenig nachgefragt wurden und Defi zite<br />

erwirtschafteten. Das Produkt «Blitz» wurde regionalisiert<br />

und vereinfacht; das Produkt «Sonne» wird<br />

ausschliesslich als kundenspezifi sche Lösung für<br />

Geschäftskunden angeboten. Nach mehreren Jahren<br />

des Volumenrückgangs konnte Swiss-Express in<br />

der Berichtsperiode wieder ein Wachstum von gut<br />

2 Prozent verzeichnen. <strong>Die</strong> steigende Nachfrage nach<br />

kundenspezifi schen Lösungen widerspiegelt die<br />

Flexibilität und Konkurrenzfähigkeit der Express<strong>Post</strong>.<br />

Swiss <strong>Post</strong> NET AG – Marktführerschaft<br />

ausgebaut<br />

<strong>Die</strong> 1999 gegründete Tochtergesellschaft Swiss <strong>Post</strong><br />

NET AG ist spezialisiert auf Nachtlogistik und hat sich<br />

auch <strong>2004</strong> als Markt- und Qualitätsführerin behauptet.<br />

Mit aktuell 32 Mitarbeitenden und 87 Fahrzeugen<br />

von Vertragspartnern hat Swiss <strong>Post</strong> NET im letzten<br />

Jahr 2,8 Millionen Sendungen in der Nacht zugestellt.<br />

Neu werden die Auslieferzeiten der Sendungen<br />

elektronisch erfasst und stehen den Kunden in Echtzeit<br />

zur Verfügung. Im Frühjahr 2005 ist in Oftringen<br />

(AG) an verkehrstechnisch idealer Lage die Inbetriebnahme<br />

des neuen Hubs geplant.<br />

Logistics<br />

BTL Logistics AG / Setz Gütertransport AG –<br />

Zusammenarbeit wird vorangetrieben<br />

<strong>Die</strong> BTL Logistics AG wurde per 1.Januar <strong>2004</strong> als<br />

Konzerngesellschaft ins Geschäftsfeld Logistics integriert.<br />

Um Synergien aus den sich ergänzenden<br />

Unternehmen zu realisieren, wurde im April <strong>2004</strong><br />

die operative Zusammenarbeit von BTL und Setz unter<br />

einer Geschäftsleitung mit gemeinsamen Supportfunktionen<br />

vorangetrieben. Neben dem zögerlichen<br />

wirtschaftlichen Aufschwung und den anhaltenden<br />

Überkapazitäten in der Transportbranche, die den<br />

Erlös negativ beeinfl ussten, wirkte sich auch die<br />

Erhöhung der LSVA per 1.Januar 2005 auf die Ver-<br />

handlungen mit den Kunden in der zweiten Jahreshälfte<br />

aus. <strong>Die</strong> Kundenportfolios beider Firmen wur-<br />

den bereinigt. <strong>Die</strong> dezentralen Plattformen Bussigny<br />

und Etagnières in der Westschweiz sowie Rivera<br />

und Cadenazzo im Tessin wurden zusammengeführt.<br />

Im Tessin sind neu BTL, Setz und Paket<strong>Post</strong> auf dem<br />

gleichen Areal tätig. <strong>Die</strong> zukünftige Ausrichtung der<br />

beiden Firmen ist in Arbeit, die wichtigen Weichenstellungen<br />

werden im Jahr 2005 vorgenommen.<br />

Hospital Solutions – Marktdurchbruch geschafft<br />

Hospital Solutions bietet Spitälern und Kliniken umfassende<br />

Lösungen für das Materialmanagement und<br />

die Logistik von Medizinprodukten an. Ziel ist eine<br />

schlanke, bedarfs- und zeitgerechte Versorgung der<br />

Stationen mit medizinischen Verbrauchsgütern. Drei<br />

Zürcher Spitäler haben erstmals in der Schweiz das<br />

interne Zentrallager für Medizinprodukte ausgelagert<br />

und werden neu ab einer externen Logistikplattform<br />

versorgt. <strong>Die</strong> drei Institute schlagen damit einen<br />

innovativen und zukunftsweisenden Weg in der<br />

Beschaffung und Logistik ein. <strong>Die</strong> Umstellung erfolgte<br />

reibungslos und das Logistikkonzept bewährt sich<br />

im Spitalalltag. Weitere Spitäler wollen das Konzept<br />

ebenfalls umsetzen. Erste konkrete Schritte sind<br />

bereits ausgelöst worden.<br />

Secure<strong>Post</strong> AG – Neupositionierung<br />

in der Wertlogistik<br />

Secure<strong>Post</strong> bietet Geschäftskunden in der ganzen<br />

Schweiz einen flächendeckenden umfassenden<br />

Service für die Wertlogistik an. Im Mittelpunkt der<br />

strategischen Ausrichtung standen die Verbesserung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Möglichkeit,<br />

strategische Allianzen einzugehen. Mit der Auslagerung<br />

des Bereichs in eine Aktiengesellschaft der<br />

<strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> per 1.Januar 2005 wurden die<br />

notwendigen Voraussetzungen dazu geschaffen.<br />

37


38<br />

Logistics<br />

Mobility Solutions AG – Flottenmanagement<br />

unter Marktbedingungen<br />

Mobility Solutions ist das Kompetenzzentrum für<br />

Mobilitätsfragen der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> und bewirtschaftet<br />

heute eine der grössten und heterogensten<br />

Firmenfl otten der Schweiz. Um die Position von<br />

Mobility Solutions im hart umkämpften Markt sicher-<br />

zustellen, wurde der Bereich per 1.Januar 2005 in<br />

eine Aktiengesellschaft ausgelagert. <strong>Die</strong> neue Konzerngesellschaft<br />

hat damit die Möglichkeit, bisher der<br />

<strong>Post</strong> vorbehaltene Leistungen auch aussen stehenden<br />

Drittfi rmen anzubieten. <strong>Die</strong> Gespräche mit den Gewerkschaften<br />

zum Personalreglement der Mobility<br />

Solutions AG sowie zu den Übergangsbestimmungen<br />

für die Überführung des Personals in die Aktiengesellschaft<br />

sind Ende Jahr einvernehmlich abgeschlossen<br />

worden.<br />

Yellowworld AG – Turnaround geschafft<br />

<strong>Die</strong> Neuorientierung der yellowworld AG hat zu einem<br />

erfolgreichen Turnaround geführt. Sichtbares Zeichen<br />

dafür ist der im Jahr <strong>2004</strong> erzielte Gewinn. <strong>Die</strong> Vor-<br />

aussetzungen für die profi table Weiterentwicklung<br />

der Geschäftstätigkeit im E-Fulfi lment sind damit<br />

gelegt. Yellowworld konnte den Umsatz mit seinen<br />

bestehenden Kunden steigern und wichtige Neuabschlüsse<br />

tätigen. Auch das Leistungsangebot konnte<br />

ausgebaut werden: «yellowlog» wurde um umfangreiche<br />

Funktionen für das Management der Transportgebinde<br />

erweitert. Dafür konnte als erster Kunde der<br />

Migros-Genossenschaftsbund gewonnen werden.<br />

Logistics<br />

<strong>Die</strong> Zahlungsverkehrspalette wurde um die Microbilling-Lösung<br />

«click2pay» für kleine Beträge angereichert<br />

und für den öffentlichen Verkehr wurde mit<br />

«touch2ride» eine innovative elektronische Ticketing-<br />

Lösung entwickelt. Mit diesem umfassenden Leistungsangebot<br />

begegnet yellowworld der wachsenden<br />

Nachfrage der Geschäftskunden, ihre Waren-, Werte-<br />

und Informationsflüsse mit integrierten Fulfi lment-<br />

Lösungen zu unterstützen.<br />

Ausblick<br />

Als Ergänzung zum Massengeschäft will Logistics das<br />

Angebot komplementärer Mehrwertleistungen noch<br />

weiter ausbauen und damit individueller auf Kundenbedürfnisse<br />

eingehen. Um das Angebot «Alles aus<br />

einer Hand» für die Kunden besser sichtbar zu machen,<br />

wird Logistics ihren Auftritt nach aussen schrittweise<br />

vereinheitlichen. Im Rahmen der strategischen<br />

Überlegungen werden die Marktfelder «Pakete»,<br />

«Express/Kurier» und «Stückgut-/Lagerlogistik» nicht<br />

nur aus marktbezogener, sondern auch aus operativer/logistischer<br />

Sicht enger zusammenarbeiten. <strong>Die</strong><br />

Vorteile der Prozessoptimierungen liegen auf der<br />

Hand. Ausserdem wird Logistics vermehrt den Kunden<br />

alle Leistungen aus einer Hand anbieten. Das erlaubt<br />

bessere, den Bedürfnissen angepasste Lösungen und<br />

stärkt die Kundenbindung.<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

Betriebsertrag Mio. CHF 1 393 1 323<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF 74 –32<br />

Personalbestand Personaleinheiten 6 075 5 909<br />

Bilanzsumme Mio. CHF 291 283<br />

Personalzufriedenheit (Stammhaus) Index 61 64<br />

Kundenzufriedenheit Geschäftskunden Paket<strong>Post</strong> Index 78 77<br />

Kundenzufriedenheit Geschäftskunden Express<strong>Post</strong> Index 74 72<br />

Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />

1<br />

Pakete Mio. Sendungen 112 114<br />

Pakete (Marktanteil) Anteil in % 76 75<br />

Swiss-Express Tsd. Sendungen 4 193 4 129<br />

Swiss-Kurier (Nettoumsatz) Mio. CHF 33 28<br />

Stückgutsendungen (Nettoumsatz) Mio. CHF 137 69<br />

Lagerlogistik (Nettoumsatz) Mio. CHF 37 16<br />

Innight Express (Nettoumsatz) Mio. CHF 17 15<br />

1 Vorjahreswert angepasst


102’300’000<br />

Fahrgäste<br />

Über 2500 Chauffeure befördern täglich über 282 000 Reisen-<br />

de. Das sind mehr als 102 Millionen Fahrgäste pro Jahr.<br />

Viele sind Berufspendler, die eine sichere und schnelle An-<br />

bindung an S-Bahnen und Schnellzüge schätzen.<br />

Das <strong>Post</strong>Auto-Liniennetz ist mit 10363 Kilometern mehr<br />

als dreimal so gross wie das Streckennetz der SBB.<br />

Unsere 1995 <strong>Post</strong>autos legen jährlich 91 Millionen Wagen-<br />

kilometer zurück. Das würde reichen, die Weltkugel<br />

sechsmal am Tag zu umrunden.


Im Zeichen von Bahn 2000<br />

Mit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember<br />

<strong>2004</strong> änderten sich rund 90 Prozent des Fahr-<br />

planangebotes von Bahn und Bus. Der Wechsel<br />

zum Knotensystem der Bahn 2000 markierte die<br />

grösste Veränderung im öffentlichen Verkehr seit<br />

mehr als 20 Jahren. Er brachte raschere und mehr<br />

Verbindungen, band im Berichtsjahr allerdings<br />

auch einen Grossteil des administrativen Personals<br />

von <strong>Post</strong>Auto. Mit einem Betriebsergebnis<br />

von CHF 37 Millionen kann <strong>Post</strong>Auto auf ein<br />

aussergewöhnlich erfolgreiches Jahr zurückblicken.<br />

Erfolge am Markt und ein straffes Kostenmanagement<br />

waren dafür ausschlaggebend.<br />

Zusammenarbeit in den Tarifverbunden<br />

Mit dem Ausbau der Tarifverbunde wird der sehr<br />

föderalistisch ausgerichtete öffentliche Verkehr für<br />

die Kunden attraktiver gemacht. <strong>Post</strong>Auto engagiert<br />

sich stark in Verkehrs- und Tarifverbunden und ist gut<br />

eingebunden. Im Rahmen des Zürcher Verkehrsver-<br />

bundes (ZVV) erhielt <strong>Post</strong>Auto Schweiz, Region Zürich,<br />

einen Auftrag zum Aufbau und zur Einführung eines<br />

Fahrgastkontrollsystems. Im integralen Tarifverbund<br />

OSTWIND der Ostschweizer Kantone engagiert sich<br />

<strong>Post</strong>Auto in zentraler Rolle für die unternehmensüber-<br />

greifende Kooperation. Im Espace Mittelland wurden<br />

die Tarifverbunde von Bern und Solothurn-Grenchen<br />

unter Einbezug des Oberaargaus zum integralen<br />

Tarifverbund LIBERO zusammengelegt. Im Tarifver-<br />

bund BAMBUS der Region Kreuzlingen/Konstanz ist<br />

<strong>Post</strong>Auto auch grenzüberschreitend aktiv. Im Tarifver-<br />

bund MOBILIS des Kantons Waadt ist <strong>Post</strong>Auto eines<br />

von fünf beteiligten Transportunternehmen.<br />

Ausbau der Leistungen<br />

Mit der Bahn 2000 kam es seit dem 12. Dezember<br />

verschiedenenorts zum Ausbau von Leistungen im<br />

Regionalverkehr. Dank guter Marktkenntnisse vor Ort<br />

konnte <strong>Post</strong>Auto vielerorts das Angebot ausweiten.<br />

Das neue Verkehrskonzept führte vor allem in den<br />

Bahnknotenpunkten zu Taktverdichtungen und<br />

zum Ausbau der Randstundenangebote. Das Gebiet<br />

La Côte, die Region Delsberg oder der neue Umsteigeknoten<br />

im aargauischen Heitersberg sind drei<br />

Beispiele dafür.<br />

Wettbewerb und Kostendruck<br />

Der Wettbewerb ist heute im regionalen Personenver-<br />

kehr im Bereich Bus Tatsache. Auf Grund der laufenden<br />

Sparprogramme sowohl auf Bundes- als auch<br />

auf kantonaler Ebene stehen den Bestellern immer<br />

weniger fi nanzielle Mittel für den öffentlichen Verkehr<br />

zur Verfügung. <strong>Die</strong>sem Kostendruck begegnen die<br />

Personenverkehr<br />

Besteller, indem sie Kooperationen unter den Transportunternehmungen<br />

fordern und zunehmend Leistungen<br />

ausschreiben. Als neues Instrument werden<br />

auch Zielvereinbarungen zur Reduktion der Kosten<br />

zwischen Bestellern und den Transportunternehmungen<br />

abgeschlossen. Können die Zielsetzungen, also<br />

die Vorgaben der Besteller, nicht eingehalten werden,<br />

wird ausgeschrieben. <strong>Post</strong>Auto nimmt diese Entwicklung<br />

ernst und reduziert die Kosten laufend. Mit der<br />

konsequenten Bündelung von Fachaufgaben werden<br />

die administrativen Kosten gesenkt. Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhalten, sind aber Anpassungen<br />

der im Branchenvergleich grösszügigen Arbeitsbedingungen<br />

zwingend erforderlich.<br />

Kooperationsprojekt Sunshine<br />

Eine Fusion zwischen den drei Transportunternehmen<br />

Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS), BERNMOBIL<br />

und dem <strong>Post</strong>Auto Regionalzentrum Bern–Freiburg–<br />

Solothurn ermöglicht Synergien. Zu diesem Schluss<br />

kam eine Studie, die die drei Unternehmen zusammen<br />

mit dem Kanton Bern in Auftrag gegeben hatten.<br />

Auf Grund schwieriger Rahmenbedingungen, gepaart<br />

mit der hohen Komplexität, kann das Projekt Sunshine<br />

in der ursprünglich geplanten Form nicht realisiert<br />

werden. <strong>Die</strong> Möglichkeit zu Kooperationen im Raum<br />

Bern wird aber weiterverfolgt.<br />

Buslinien Wiggertal<br />

<strong>Post</strong>Auto reichte Beschwerde gegen den Vergabeentscheid<br />

der Kantone Aargau, Luzern und Bern sowie<br />

des Regionalverbandes Wiggertal-Suhrental (RVWS)<br />

ein. Als Besteller des Fahrplanangebots in der Region<br />

Zofi ngen/Reiden hatten diese nach einem Ausschreibungsverfahren<br />

im Januar <strong>2004</strong> entschieden, die<br />

bisher durch <strong>Post</strong>Auto betriebenen Buslinien neu an<br />

die Arbeitsgemeinschaft SBB AG/BDWM Transport<br />

AG zu vergeben, welche eine deutlich günstigere<br />

Offerte eingereicht hatte. <strong>Die</strong>s löste in der Region<br />

heftige Diskussionen aus. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> beantragte beim<br />

Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und<br />

Kommunkation (UVEK) eine anfechtbare Verfügung.<br />

In der Verfügung stützte das UVEK den Vergabeentscheid<br />

der Besteller. Gegen diese Verfügung reichte<br />

die <strong>Post</strong> am 6. Dezember <strong>2004</strong> beim Bundesrat eine<br />

Verwaltungsbeschwerde ein. Sowohl formelle als<br />

auch materielle Ansatzpunkte begründeten diesen<br />

Entscheid. Im Sinne einer Übergangslösung bis<br />

zum defi nitiven Entscheid wird der Betrieb bis Ende<br />

2005 durch <strong>Post</strong>Auto Schweiz sichergestellt.<br />

41


42<br />

Personenverkehr<br />

Kundenzufriedenheit und Qualität<br />

<strong>Die</strong> Zufriedenheit der Kunden mit den <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

von <strong>Post</strong>Auto wird jährlich erhoben. Auch im<br />

Berichtsjahr stellten die Freizeitreisenden, Pendler und<br />

Touristen ein gutes Zeugnis aus. Das flächendeckende<br />

Qualitätsbeurteilungssystem im Regionalzentrum<br />

Graubünden ist als Pilotbetrieb erfolgreich eingeführt<br />

und zielt auf Qualitätssicherung und Verbesserung<br />

aus Kundensicht. Mit dem gleichen System wird<br />

ebenfalls die Leistung der <strong>Post</strong>auto-Unternehmen<br />

bewertet. Mit dem Projekt Sensibus wurde in Yverdon<br />

ein Projekt gestartet, das Schülerinnen und Schülern<br />

die Sicherheit rund um die Benutzung der Schulbusse<br />

näher bringt. Im Wallis erhielt <strong>Post</strong>Auto auf Grund<br />

seiner Qualifi kation nach ISO 14001 und ISO 9001<br />

vom Tourismusverband das Label «Valais Excellence».<br />

Auslagerung in Aktiengesellschaft<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat beschlossen, eine Aktiengesellschaft<br />

<strong>Post</strong>Auto Schweiz AG im vollständigen Eigentum<br />

der <strong>Post</strong> zu gründen. <strong>Die</strong> sich verschärfende Wettbewerbssituation<br />

macht es unumgänglich, die Flexibilität<br />

zu erhöhen, die Kooperationsfähigkeit zu<br />

steigern und eine konkurrenzfähigere Kostenstruktur<br />

zu erreichen.<br />

Projekt Avanti – schlankeres Management,<br />

tiefere Kosten<br />

<strong>Post</strong>Auto wird seine Overheadkosten substanziell<br />

reduzieren. Ab Mitte 2005 werden neun Regionen<br />

für die Bearbeitung der regionalen Märkte verantwortlich<br />

zeichnen. <strong>Die</strong> heutigen <strong>Post</strong>Auto-Standorte<br />

bleiben dabei bestehen – entweder als Region oder<br />

Niederlassung. <strong>Die</strong> Regionen sind die Ansprechpartner<br />

der Kantone und erarbeiten die Offerten, den Nieder-<br />

Personenverkehr<br />

lassungen obliegen die Betriebsplanung und die<br />

Betriebsführung vor Ort. <strong>Die</strong> Anpassungen betreffen<br />

ausschliesslich das Management: So werden Funktionen<br />

wie z. B. Marketing, Offertstellung und Betriebsbuchhaltung<br />

künftig auf Stufe Region gebündelt und<br />

die Funktionen Personalwesen, Controlling und<br />

Finanzen sowie Flottenmanagement unter die Führung<br />

der Fachbereiche des Hauptsitzes gestellt und<br />

zentralisiert. Durch die stärkere Bündelung von Aufgaben<br />

in den neun Regionen und am Hauptsitz<br />

werden Synergien genutzt und die administrativen<br />

Kosten gesenkt.<br />

Ausblick<br />

<strong>Post</strong>Auto Schweiz will auch in Zukunft die führende<br />

Anbieterin im strassengebundenen Personenverkehr<br />

bleiben. Wichtigstes Standbein wird weiterhin der<br />

öffentliche Regionalverkehr sein, den <strong>Post</strong>Auto im<br />

Auftrag von Bund und Kantonen anbieten wird. Eine<br />

Herausforderung stellen dabei die Mittel dar, die Bund<br />

und Kantone für den öffentlichen Verkehr einsetzen<br />

können. Zur Steigerung der Konkurrenzfähigkeit<br />

wird <strong>Post</strong>Auto Kooperationen mit anderen Unternehmen<br />

des öffentlichen Verkehrs eingehen. <strong>Die</strong> eigene<br />

Rechtspersönlichkeit als Aktiengesellschaft verbessert<br />

die Möglichkeiten. Mit Projekten wie Avanti werden<br />

die administrativen Kosten gesenkt. Wachstumschancen<br />

werden zudem durch das Angebot von<br />

System lösungen im Personenverkehr und im Management<br />

von Verkehrsnetzen im Inland und im angrenzenden<br />

Ausland so wie mit touristischen Angeboten<br />

erschlossen.<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

Betriebsertrag Mio. CHF 538 501<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF 37 12<br />

Personalbestand Personaleinheiten 1 376 1 340<br />

Bilanzsumme Mio. CHF 364 348<br />

Personalzufriedenheit Index 67 66<br />

Kundenzufriedenheit Freizeitreisende Index 83 81<br />

Kundenzufriedenheit Pendler Index 75 72<br />

Kundenzufriedenheit Touristen Index 83 84<br />

Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />

Anzahl Reisende Mio. 102 100<br />

Wagenkilometer Mio. km 91 89<br />

Fahrzeuge Anzahl 1 995 1 954<br />

<strong>Post</strong>auto-Netz km 10 363 10 387


2585<br />

<strong>Post</strong>stellen<br />

13 908 Frauen und 6118 Männer gehen im <strong>Post</strong>stellen-<br />

netz innovative Wege, um den Service public zur grösstmög-<br />

lichen Zufriedenheit unserer Kunden zu erbringen.<br />

Kunden profi tieren von längeren Öffnungszeiten, kürzeren<br />

Wartezeiten, zusätzlichen Schaltern, einer verlässlichen<br />

Finanzberatung, dem Verkauf von nichtpostalischen Marken-<br />

artikeln, neuen <strong>Die</strong>nstleistungen und Produkten und<br />

einem funktionierenden <strong>Post</strong>stellennetz mit über 2500 Ein-<br />

richtungen in Form von <strong>Post</strong>stellen, Haus-Services, Filialen<br />

oder Agenturen.


Im Dialog mit der Kundschaft<br />

zum leistungsfähigen Retailer<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> entwickelt ihre Filialstruktur weiter und<br />

baut das Verkaufssortiment aus. Dabei richtet sie<br />

sich konsequent auf ihre Kunden aus. <strong>Die</strong> bisherige<br />

Netzmodernisierung, die höhere Produktivität<br />

und die intensivierte Retailstrategie schlugen<br />

sich in einem verbesserten Betriebs ergebnis<br />

von CHF 19 Millionen nieder.<br />

Im vergangenen Jahr hat sich die Geschäftseinheit<br />

<strong>Post</strong>stellennetz – zusammen mit weiteren fünf Unter-<br />

nehmen – für den Final des Schweizer Qualitätspreises<br />

ESPRIX 2005 qualifi ziert. <strong>Die</strong> Teilnahme an diesem<br />

Business-Excellence-Wettbewerb ist das Resultat<br />

mehrjähriger Aufbauarbeit. Mit der Geschäftseinheit<br />

<strong>Post</strong>stellennetz ist die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> erstmals<br />

in den Finalrängen vertreten.<br />

Strategische Ausrichtung des <strong>Post</strong>stellennetzes<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> sah sich die Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz<br />

mit konkreten Bemühungen von Mitbewerbern<br />

konfrontiert, insbesondere im Paketbereich eigene<br />

Netzstrukturen für KMU sowie Privatkunden aufzubauen.<br />

<strong>Die</strong>se Marktentwicklung bestärkt die Geschäftseinheit<br />

in ihrem Bestreben, das Verkaufsnetz<br />

konsequent auf das Kundenverhalten auszurichten<br />

und weiterhin bevorzugter physischer Distributionskanal<br />

für Privatkunden und KMU zu bleiben. Zu diesem<br />

Zweck werden bei der Netzstruktur wie beim <strong>Die</strong>nstleistungsangebot<br />

vermehrt Partnerschaften eingegangen.<br />

Bei den postalischen Kernleistungen geniessen<br />

Marktbearbeitung und Betreuung von KMU hohe<br />

Priorität. Durch den Vertrieb nichtpostalischer Markenartikel<br />

gelingt es, die Umsatzrückgänge bei den<br />

postalischen Produkten teilweise aufzufangen. Für die<br />

Partner ist das flächendeckende Netz ein strategischer<br />

Marktvorteil. Bei der Kundschaft fi nden die laufend<br />

zusätzlich ins Sortiment aufgenommenen nichtpostalischen<br />

Markenprodukte erfreulichen Absatz.<br />

Erfolg in schwierigem Umfeld<br />

Trotz anziehender Konjunktur werden in <strong>Post</strong>stellen<br />

immer weniger postalische Leistungen bezogen.<br />

Rückläufi g waren hauptsächlich die Umsätze bei<br />

Briefen und Paketen sowie beim Zahlungsverkehr.<br />

Dank fortschreitender Netzmodernisierung und<br />

Produktivitätssteigerungen gelang dennoch ein gutes<br />

Ergebnis. <strong>Die</strong> nicht gedeckten Netzkosten konnten<br />

um über 18 Prozent gesenkt werden und lagen mit<br />

CHF 374 Millionen erstmals unter CHF 400 Millionen.<br />

Der notwendige Ressourcenabbau wurde mit<br />

einem Sozialplan abgefedert und ohne Entlassungen<br />

realisiert.<br />

<strong>Post</strong>stellennetz<br />

Bei den nichtpostalischen Markenartikeln entwickelten<br />

sich Umsatz und Ergebnis erfreulich. Durch ver-<br />

stärkte Nachfrage und Sortimentserweiterungen stieg<br />

der Nettoumsatz um 12 Prozent auf CHF 369 Millionen.<br />

Im Berichtsjahr wurden insbesondere folgende<br />

Produktgruppen neu eingeführt bzw. in zusätzlichen<br />

<strong>Post</strong>stellen angeboten:<br />

– Büro/Papeterie<br />

– Bücher<br />

– Minikiosk<br />

– Fotoservice und Zubehör<br />

– Telematik<br />

– E-Reload Orange und Swisscom<br />

–E-Telefonkarten verschiedener Anbieter<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> stellte ihr Filialnetz den Telekommunikationsanbietern<br />

zur Nachidentifi zierung von Prepaid-Kunden<br />

zur Verfügung. Rund 260 000 Kundinnen und Kunden<br />

machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Während<br />

der Umsatz im Telekommunikationsbereich eher<br />

stagnierte, entwickelten sich die übrigen Sortimentsgruppen<br />

positiv.<br />

Mit verschiedenen Kommunikationsmassnahmen<br />

gelang es der <strong>Post</strong>, den Bekanntheitsgrad des Begriffs<br />

«<strong>Post</strong>Shop» als Einkaufsmöglichkeit annähernd<br />

zu verdoppeln, nämlich von 11,5 auf 20,5 Prozent,<br />

in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen gar<br />

auf 26,5 Prozent.<br />

Netzmodernisierung 2001–2005<br />

<strong>Die</strong> 2001 eingeleitete Anpassung des <strong>Post</strong>stellennetzes<br />

steht kurz vor dem Abschluss. Im Berichtsjahr<br />

fi elen die letzten Entscheidungen. <strong>Die</strong> Umsetzung<br />

ist in den meisten Fällen bis Ende 2005 möglich. Am<br />

31. Dezember <strong>2004</strong> zählte die <strong>Post</strong> 2585 physische<br />

<strong>Post</strong>stellen – 137 weniger als im Vorjahr.<br />

<strong>Die</strong> neue <strong>Post</strong>verordnung gibt den Gemeinden seit<br />

1. Januar <strong>2004</strong> die Möglichkeit, Entscheide der <strong>Post</strong><br />

über die Zukunft einer <strong>Post</strong>stelle durch eine unabhängige<br />

Kommission «<strong>Post</strong>stellen» beurteilen zu lassen.<br />

Neun Gemeinden nutzten diese Möglichkeit und<br />

liessen 15 von insgesamt 138 Entscheiden durch die<br />

Kommission überprüfen. <strong>Die</strong> Kommission stützte<br />

in zwölf Fällen die Entscheide der <strong>Post</strong> (wovon vier<br />

mit von der <strong>Post</strong> akzeptierten Vorbehalten). In drei<br />

Fällen musste die Kommission ihren Entscheid auf<br />

Grund zusätzlich benötigter Informationen bis 2005<br />

ver tagen.<br />

45


46<br />

<strong>Post</strong>stellennetz<br />

Am 26. September <strong>2004</strong> haben Volk und Stände die<br />

Initiative «<strong>Post</strong>dienste für alle» mit 50,2 Prozent<br />

Nein stimmen abgelehnt. Elf Kantone und fünf Halbkantone<br />

lehnten ab, neun Kantone und ein Halbkanton<br />

stimmten zu. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> interpretiert das knappe<br />

Volksnein als Auftrag, die Anpassungen im <strong>Post</strong>stellennetz<br />

verantwortungsvoll und im engen Dialog mit<br />

Bevölkerung und Wirtschaft anzugehen. Sie wird auch<br />

künftig fl exibel auf sich ändernde Kundenbedürfnisse<br />

eingehen. Der Service public ist weiterhin landesweit,<br />

effi zient und in hoher Qualität gewährleistet.<br />

Weiterentwicklung Netzstruktur: Projekt Ymago<br />

Auf umfassenden Dialog setzt die Geschäftseinheit<br />

<strong>Post</strong>stellennetz in ihrem Ende 2003 lancierten Projekt<br />

Ymago. <strong>Die</strong>ses Projekt zur Weiterentwicklung des<br />

Netzes ist nötig, da sich das Kundenverhalten rascher<br />

verändert hat als ursprünglich angenommen. Im<br />

Vergleich zu den Verkehrszahlen der gesamten <strong>Post</strong><br />

ist der Verkehr in den <strong>Post</strong>stellen überproportional<br />

rückläufi g. Mit Ymago sollen Kundenfreundlichkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit im Netz weiter verbessert<br />

werden. Zur Diskussion steht die Netzstruktur, nicht<br />

aber die absolute Zahl der <strong>Post</strong>stellen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bekennt<br />

sich dazu, den Service public flächendeckend<br />

in hoher Qualität zu erbringen und auch in Zukunft<br />

2500 <strong>Post</strong>stellen, Agenturen und mobile <strong>Post</strong>stellen<br />

zu betreiben.<br />

Gemäss dem Projektmotto «Im Dialog zu Lösungen»<br />

suchte die Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz zwischen<br />

Ende April und Mitte Juli <strong>2004</strong> landesweit den Dialog<br />

mit den verschiedensten Anspruchsgruppen (<strong>Post</strong>personal,<br />

Kundschaft, Kantonsregierungen, Bundesratsparteien,<br />

Gewerkschaften und Verbände). <strong>Die</strong><br />

Ergebnisse dieses Meinungsaustauschs fl iessen<br />

in rund 40 Pilotversuche ein, die ab Februar 2005<br />

landesweit stattfi nden. Getestet werden folgende<br />

vier Pilottypen:<br />

–weiterentwickeltes Agenturmodell (Prinzip <strong>Post</strong><br />

im Dorfl aden)<br />

–<strong>Post</strong>unternehmer (<strong>Post</strong>stellenleiter mit nicht<br />

pos talischem Zusatzgeschäft)<br />

–Lead- und Zweigpoststellen (postinterne Neuorganisation<br />

der Aufgabenverteilung)<br />

– Automaten (als Ergänzung in gut frequentierten<br />

<strong>Post</strong>stellen)<br />

<strong>Die</strong> Pilotversuche sollen zeigen, mit welchen neuen<br />

Lösungen sich die Anforderungen von Kundschaft<br />

und Unternehmen noch besser erfüllen lassen. Auf<br />

Grund der Ergebnisse und Erfahrungen will die <strong>Post</strong><br />

2006 über die Umsetzung entscheiden.<br />

Kundenzufriedenheit/Wartezeiten<br />

<strong>Die</strong> Kundschaft zeigt sich auch mit dem reorganisier-<br />

ten <strong>Post</strong>stellennetz zufrieden. Der Index der Kundenzufriedenheit<br />

erreichte mit 84 Punkten (–1) ein<br />

praktisch unverändert hohes Niveau. <strong>Die</strong> erstmals<br />

gemachte Unterscheidung nach <strong>Post</strong>stellengrösse<br />

ergab eine deutlich tiefere Bewertung grösserer<br />

<strong>Post</strong>stellen. <strong>Die</strong>s könnte unter anderem auf die längeren<br />

Wartezeiten zurückzuführen sein, die kurz vor<br />

der Befragung bei solchen Stellen teilweise in Kauf<br />

zu nehmen waren. Dank verschiedener Massnahmen<br />

konnten diese Wartezeiten in der Zwischenzeit<br />

drastisch reduziert werden. Seit April <strong>2004</strong> können<br />

auch <strong>Post</strong>stellen mit hohen Kundenfrequenzen<br />

ihre Kundschaft im Normalfall wieder innert maximal<br />

sieben Minuten bedienen.<br />

Personal<br />

Erste Priorität im Personalbereich hatte <strong>2004</strong> die faire<br />

Umsetzung der notwendigen Restrukturierungsmassnahmen.<br />

Im Rahmen eines Ende 2003 mit den Gewerkschaften<br />

ausgehandelten, grosszügigen Sozialplans<br />

wurden rund 500 Vollzeitstellen abgebaut<br />

(ca. 260 Personaleinheiten in Form von freiwilligen<br />

Austritten, ca. 80 vorzeitige Pensionierungen und<br />

ca. 160 Personaleinheiten aus der Reduktion von Be-<br />

schäftigungsgraden).<br />

Obwohl die Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz im<br />

Umbruch ist, blieb die Personalzufriedenheit hoch.<br />

Der Zufriedenheitsindex sank um zwei auf 67 Punkte.<br />

Auch im Mehrjahresvergleich bleibt die Zufriedenheit<br />

auf erfreulich hohem Niveau stabil. Da die Mitarbeitenden<br />

in den <strong>Post</strong>stellen massgeblich das Image der<br />

gesamten <strong>Post</strong> beeinfl ussen, ist es erklärtes Ziel, den<br />

guten Gesamtwert der Personalzufriedenheit wieder<br />

auf das Vorjahresniveau anzuheben.<br />

Ziel: erfolgreicher Retailer<br />

Im Rahmen von Business Excellence richtete die<br />

Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz ihre Strukturen<br />

weiter auf aktuelle und künftige Marktanforderungen<br />

aus, unter anderem durch die Modernisierung des<br />

Führungssystems. <strong>Die</strong> herkömmliche Orientierung der<br />

<strong>Post</strong>stellen an aufwandorientierten Kennzahlen wurde<br />

durch ein zeitgemässes Deckungsbeitragssystem<br />

abgelöst. Ein neu eingeführtes, prozessorientiertes<br />

elektronisches Informationssystem ermöglicht es, die<br />

Verkaufsstellen rasch und gezielt nach Vertriebstyp<br />

über Neuerungen oder Änderungen zu informieren.<br />

Im Bereich Warenbewirtschaftung konnte die Nachschubsteuerung<br />

mit der Einführung des Barcode-Scannings<br />

automatisiert werden. <strong>Die</strong> Marktforschung<br />

befragte Mitarbeitende der <strong>Post</strong>stellen im Berichtsjahr<br />

erstmals online zu Themen wie Schulungsbedürfnisse<br />

oder Berufskleidung. Auf diese Weise waren benötigte<br />

Informationen rasch und kostengünstig erhältlich.


Ausblick<br />

In den kommenden Jahren rechnet die <strong>Post</strong> mit einem<br />

weiteren Rückgang bei Briefen und Paketen. <strong>Die</strong><br />

erwartete Marktliberalisierung und der damit einhergehende<br />

Konkurrenzdruck dürften diese Tendenz<br />

verstärken. Bei den <strong>Post</strong>stellen sind im Bereich Briefe<br />

und Pakete weiterhin überproportional sinkende<br />

Umsätze zu erwarten. Hinzu kommt hier der Rückgang<br />

beim Zahlungsverkehr, weil die Kundschaft<br />

vermehrt elektronische Lösungen bevorzugt. <strong>Die</strong><br />

rückläufi ge Nachfrage kann dazu führen, dass bisherige<br />

Schalterangebote aus dem Konkurrenzbereich<br />

nicht mehr flächendeckend angeboten werden<br />

können.<br />

<strong>Post</strong>stellennetz<br />

<strong>Post</strong>stellennetz<br />

Nebst dem Projekt Ymago will die Geschäftseinheit<br />

<strong>Post</strong>stellennetz 2005 die Retailstrategie offensiv<br />

weiterentwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />

die Einrichtung eines leistungsfähigen zentralen<br />

Kundendienstes für die ganze <strong>Post</strong>. Mit zwei neuen<br />

Call-Centers in Freiburg und Schaffhausen wird die<br />

<strong>Post</strong> in peripheren Regionen voraussichtlich rund<br />

120 Vollzeitstellen schaffen. Intern legt die Geschäftseinheit<br />

<strong>Post</strong>stellennetz den Schwerpunkt auf die<br />

Kulturentwicklung. Damit will sie die strategische<br />

Ausrichtung bei den Mitarbeitenden stärker verankern.<br />

Den Startschuss dazu bildete im Herbst des<br />

Berichtsjahres ein Kadermeeting unter Beteiligung<br />

aller Hierarchiestufen bis zu Verwaltungsratspräsident<br />

Anton Menth und Bundesrat Moritz Leuenberger.<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

1<br />

Betriebsertrag Mio. CHF 1 939 2 066<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF 19 18<br />

Personalbestand Personaleinheiten 12 911 14 392<br />

Bilanzsumme Mio. CHF 486 455<br />

Personalzufriedenheit Index 67 69<br />

Kundenzufriedenheit KMU Index 79 76<br />

Kundenzufriedenheit Privatkunden Index 84 85<br />

Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />

Nettoumsatz nichtpostalische Markenartikel Mio. CHF 369 328<br />

Ergebnis nichtpostalische Markenartikel (EBIT) Mio. CHF 19 18<br />

Nicht gedeckte Kosten <strong>Post</strong>stellennetz Mio. CHF 374 460<br />

<strong>Post</strong>stellen Anzahl 2 585 2 722<br />

1 Vor allem mit den produkteführenden Bereichen<br />

47


202’874‘947<br />

Briefe ins Ausland<br />

Schweizer Qualität kennt keine Grenzen. Mit Nieder-<br />

lassungen in Europa und den USA und mit starken Allianzen<br />

sind wir auch eine kompetente Partnerin für den Versand<br />

von Briefen, Waren, Dokumenten, Paketen und Fracht an jeden<br />

Ort der Welt.<br />

Um Sendungen innert kürzester Zeit von der Schweiz<br />

aus rund um den Globus zu transportieren, arbeiten wir mit TNT<br />

im internationalen Expressmarkt und mit GLS im inter-<br />

nationalen Paketgeschäft zusammen. Das ermöglicht besonders<br />

fl exible Versandlösungen.


50 International<br />

Swiss <strong>Post</strong> International auf Erfolgskurs<br />

Swiss <strong>Post</strong> International (SPI) setzt mit fl exiblen,<br />

kundenorientierten Versandlösungen auf eine<br />

Qualitätsstrategie. Das Betriebsergebnis konnte<br />

gegenüber dem Vorjahr erneut verbessert wer-<br />

den und belief sich auf CHF 33 Millionen. Das<br />

Kerngeschäft umfasst <strong>Die</strong>nstleistungen für Direct<br />

Marketing, Business Mail und Presseversand<br />

sowie innovative Kundenlösungen. Dabei setzt<br />

SPI mit ihren über 700 Mitarbeitenden auf ein<br />

weltweites Netzwerk von Logistik- und Distributionspartnern.<br />

International erfolgreich<br />

<strong>2004</strong> hat Swiss <strong>Post</strong> International ihre führende<br />

Position im Schweizer Markt gefestigt, das weltweite<br />

Netzwerk ausgebaut und konnte in den wichtigsten<br />

Auslandsmärkten über ein gutes Distributionsnetz<br />

wachsen. Im Ausland ist das Briefgeschäft organisch<br />

um 40 Prozent gewachsen.<br />

Seit dem Bestehen des Bereichs erwirtschaftet SPI<br />

einen positiven Free Cash Flow. Um neue Märkte zu<br />

erschliessen und ihre Produktpalette gezielt zu erweitern,<br />

wurde in den Ausbau lokaler Partnerschaften<br />

investiert. Umfangreiche Kommunikationsmassnahmen<br />

trugen dazu bei, die Marke «Swiss <strong>Post</strong>» inter-<br />

national zu etablieren. Qualitätssicherungsprogramme<br />

in Beratung und Verkauf sowie die Implementierung<br />

der Informatiksysteme GLOBE und OLIS führten<br />

zu vereinheitlichten, vereinfachten und verbesserten<br />

Prozessabläufen bei Service und Logistik.<br />

Stabilität in der Schweiz<br />

SPI behauptete sich trotz vermehrter Konkurrenz klar<br />

als Marktleader im <strong>Post</strong>-Import und -Export, dem<br />

Geschäft, das den Hauptteil ihres Umsatzes generiert.<br />

<strong>Die</strong> durch das internationale Geschäft generierten<br />

Leistungen machen bei den Bereichen <strong>Post</strong>Mail und<br />

Paket<strong>Post</strong> einen bedeutenden Umsatzanteil aus.<br />

Allianzpartnerin TNT Swiss <strong>Post</strong> AG konnte im internationalen<br />

Expressgeschäft ihre Stellung halten und mit<br />

einem guten Ergebnis abschliessen. Im Paketgeschäft<br />

fi rmiert der Business-to-Business-Partner seit April<br />

unter Swiss <strong>Post</strong> GLS (vormals General Parcel). Seit<br />

Ende September ist Swiss <strong>Post</strong> GLS im Im- und Ex port<br />

ans neue IT-System von GLS angeschlossen, das<br />

internetbasierte Versandsys tem für den internationalen<br />

Paketversand. In enger Zusammenarbeit<br />

mit dem schweizerischen Zoll wurden Prozessabläufe<br />

in den Exchange Offi ces (Auswechslungsämtern)<br />

effi zienter gestaltet.<br />

Laufender Ausbau des Netzwerks im Ausland<br />

Da Geschäftskunden immer internationaler agieren,<br />

wird dem Ausbau des weltweiten Netzwerks eine<br />

hohe Priorität eingeräumt: SPI ist mit Ländergesellschaften<br />

in Österreich, Deutschland, Frankreich,<br />

Italien, Grossbritannien, den Niederlanden und den<br />

USA vertreten. Im Sommer <strong>2004</strong> wurde SPI Belgium<br />

operationell. Brüssel und der belgische Markt gewinnen<br />

als Zentrum internationaler Organisationen und<br />

als globaler Drehpunkt für weltweit agierende Verlage,<br />

Finanzinstitute und Handelshäuser immer mehr an<br />

Bedeutung. Im Januar 2005 wurde mit SPI Sweden<br />

eine neue Firma gegründet und der bisherige Franchisepartner<br />

in Stockholm übernommen. Mit Qualität<br />

will man sich gegen die grosse Konkurrenz im liberalisierten<br />

schwedischen Markt behaupten. Erfolgreich<br />

entwickelten sich auch die Franchisepartner, durch die<br />

rasch und mit geringstem Risiko neues Kundenpotenzial<br />

erschlossen werden kann: Über SPI Spain profi tieren<br />

Kunden von einem erstklassigen Versandnetz,<br />

das Spanien direkt mit der ganzen Welt verbindet und<br />

eine Brücke zu Lateinamerika bildet. Auch die asiatischen<br />

Zweigstellen – Singapur, Hongkong und Malaysia<br />

– haben sich sehr gut etabliert.<br />

Im Berichtsjahr ging SPI zudem Vertriebspartnerschaften<br />

mit den <strong>Post</strong>unternehmen Sloweniens, Ungarns<br />

und der Slowakei ein, um Chancen durch die EU-<br />

Osterweiterung zu nutzen.<br />

Verstärkte Präsenz in Italien<br />

In Italien übernahm SPI die restlichen Anteile der<br />

Logistikfi rma Porta a Porta sowie deren Tochtergesellschaft<br />

Servizi Distribuzione e Logistica Srl (SDL Srl).<br />

Mit der Firma Home Shopping Europe, einem erfolgreichen<br />

Teleshopping-Unternehmen, konnte Anfang<br />

2005 ausserdem das Logistik-Joint-Venture Swiss <strong>Post</strong><br />

d-Service Srl. gestartet werden. Neben den wichtigen<br />

Geschäftsfeldern Business Mail und Marketing<br />

Mail können so im Segment Business-to-Consumer<br />

Gesamtlösungen entwickelt und <strong>Die</strong>nst leistungen<br />

in den Bereichen Lagerung und Logistik, Auslieferung<br />

sowie im grenz über schrei tenden Warenverkehr ausgebaut<br />

werden.


Grosskundenmarkt in Grossbritannien<br />

und den USA<br />

<strong>Die</strong> Konzerngesellschaften in Grossbritannien und<br />

den USA leisteten einen wesentlichen Beitrag zum<br />

starken Wachstum im Ausland. Sie konzentrieren<br />

sich auf den Grosskundenbereich. Erfolgsfaktoren<br />

von SPI im Massenbriefgeschäft sind Qualität, Effi zienz,<br />

Kundenorientierung und günstige Preise. In den<br />

USA wurden alternative Direct-Entry-Lösungen<br />

(direkte Einlieferung ins Ausland ohne Umweg über<br />

die Schweiz) durch einen Kooperationsvertrag mit<br />

der Firma International Transport Solutions (I.T. S.)<br />

erschlossen. I.T. S. ist auf schwergewichtige Printprodukte<br />

spezialisiert, bringt ein Portefeuille mit<br />

renommierten Kunden aus der Pressebranche in<br />

die Partnerschaft ein und verfügt über interessante<br />

Kontakte nach Südamerika, Afrika und Asien.<br />

SPI Germany: konkurrenzfähig auf<br />

dem deutschen Markt<br />

Am Beispiel von SPI Germany zeigt sich, wie sich SPI<br />

durch Qualitätsdienstleistungen und Kundenorientierung<br />

auf einem stark umkämpften Markt behaupten<br />

kann.<br />

Neben der erfolgreichen deutschen SPI-Konzerngesellschaft<br />

steigerte auch primeMail, das Joint Venture mit<br />

Hermes/Ottoversand, das Betriebsergebnis in Deutsch-<br />

land deutlich. Mit ihrem Hauptsitz in Troisdorf bei<br />

Köln ist SPI Germany im grössten Wirtschaftsraum<br />

Deutschlands strategisch hervorragend gelegen. Im<br />

Team arbeiten 41 Festangestellte und rund 20 Teilzeitbeschäftigte,<br />

die das Betriebsergebnis von Jahr zu Jahr<br />

verbessern: Seit dem Start im Jahr 2000 verzeichnet<br />

SPI Germany ein kontinuierliches Wachstum im grenzüberschreitenden<br />

Briefgeschäft (Crossborder Mail).<br />

International tätige Unternehmen schätzen den<br />

individuellen Service mit dem Gütesiegel «Swiss <strong>Post</strong>».<br />

Geschäftskunden profi tieren bei SPI Germany sowohl<br />

bei Marketing als auch bei Business Mail von einem<br />

besonders fl exiblen Service mit sehr guten Laufzeiten<br />

und günstigen Konditionen. Das schätzen vor allem<br />

Kunden – Versandhändler, Verlage, Druckereien,<br />

Lettershops und Universitäten –, die ganz spezifi sche<br />

Bedürfnisse haben: beispielsweise wenn sie ihre<br />

Mailings an genau defi nierten Tagen gestaffelt ver-<br />

schicken möchten.<br />

Wie die anderen SPI-Konzerngesellschaften setzt auch<br />

SPI Germany auf die Zusammenarbeit mit Partnern,<br />

um Abläufe im Interesse der Kunden fl exibel und<br />

schnell zu gestalten: Mit Direct-Entry-Lösungen, die<br />

von Deutschland aus eine direkte Einlieferung ins<br />

Ausland ohne Umweg über die Schweiz ermöglichen,<br />

wurde viel Neugeschäft realisiert. <strong>Die</strong> Tonnage der<br />

versendeten <strong>Post</strong> konnte trotz der schwierigen Wirtschaftslage<br />

in Deutschland <strong>2004</strong> um über 20 Prozent<br />

gesteigert werden. 80 Prozent ihres Umsatzes generierte<br />

die SPI-Filiale dabei mit Marketing Mail. Bei<br />

Direct-Marketing-Versandlösungen ermittelt SPI<br />

Germany bei Mailings, Katalogen oder Broschüren<br />

bereits ab 500 identischen Exemplaren pro Land<br />

aus über 250 Tarifen für mehr als 20 verschiedene<br />

International<br />

Länder die optimale Versandart. Gegenüber her-<br />

kömmlichen Versandarten lassen sich so häufi g<br />

deutliche Einsparungen realisieren. Auch im Bereich<br />

Business Mail konnte SPI Germany Kunden mit Potenzial<br />

gewinnen. Bei der internationalen Geschäftspost<br />

geniessen die Kunden in Deutschland Vorteile durch<br />

die Anbindung ans weltweite Netzwerk: Dank direkter<br />

Versandwege in die meisten Länder gewährleistet<br />

SPI Germany schnelle Auslieferungszeiten zu einem<br />

interessanten Preis-Leistungs-Verhältnis. <strong>Die</strong>s gilt nicht<br />

nur für die Beförderung von Tagespost und Massensendungen<br />

von Deutschland in die Schweiz, sondern<br />

weltweit in alle Bestimmungsländer.<br />

Am 1.August <strong>2004</strong> konnte SPI Germany in Hamburg<br />

ein weiteres Verkaufsbüro eröffnen. Mit der neuen<br />

Vertretung stärkt sie ihr Verkaufsnetz und den Kundenservice<br />

im Norden Deutschlands. Um die Marke<br />

Swiss <strong>Post</strong> im deutschen Markt bei international<br />

tätigen Geschäftskunden bekannter zu machen,<br />

wurde <strong>2004</strong> eine Imagekampagne durchgeführt.<br />

SAT: mehr Service bei Exporten<br />

Im Berichtsjahr wurde die Unternehmensgruppe<br />

Société d’Affrètement et de Transit (SAT) gekauft. Das<br />

im elsässischen Huningue ansässige Unternehmen<br />

bietet <strong>Die</strong>nstleistungen in den Bereichen ImportExport,<br />

EU-Verzollung, Fiskalvertretung, internationale<br />

Transporte und Lagerung von Gütern an. Mit dieser<br />

Übernahme baut SPI ihre Kompetenz im grenzüber-<br />

schreitenden Warenverkehr weiter aus und kann<br />

nun Schweizer Exportfi rmen vom internationalen<br />

Transport über die gesamten Verzollungsdienstleistungen<br />

bis hin zur Auslieferung ein Gesamtangebot<br />

offerieren.<br />

Neue innovative Angebote<br />

AddressCleaning und Press Packing & Addressing:<br />

Im Bereich Marketing Mail International bietet SPI<br />

in Zusammenarbeit mit Platon Data Technology GmbH<br />

ein internationales «AddressCleaning» an. Dabei<br />

kann der Kunde seine Adressbestände durch Abgleich<br />

mit Referenzdatenbanken aktualisieren. Ausserdem<br />

hat SPI jetzt auch Press Packing & Addressing für<br />

die Verlage im Angebot: SPI verpackt, adressiert und<br />

frankiert Publikationen – vor allem Tageszeitungen –<br />

und verschickt diese ab dem Flughafen Zürich weltweit.<br />

Mit der selber entwickelten Swiss<strong>Post</strong>Card können<br />

Ansichtskarten via Internet und Mobiltelefon ver-<br />

schickt werden. Das mit der Handykamera aufgenommene,<br />

via Internet übermittelte oder aus bestehenden<br />

Sujets ausgewählte Bild wird mit Grusstext und Empfängeradresse<br />

versehen und elektronisch bezahlt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> druckt die fertig gestaltete <strong>Post</strong>karte auf<br />

einem hochwertigen Farbdrucker aus und verschickt<br />

sie in die ganze Welt. <strong>Die</strong>ser innovative Service<br />

wird 2005 vor allem für Geschäftskunden mit noch<br />

mehr Möglichkeiten ausgebaut.<br />

51


52<br />

International<br />

Qualitätssicherung<br />

Kunden aus allen Branchen profi tierten im Berichtsjahr<br />

dank fl exibler Versandwege von überdurchschnittlichen<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen in puncto Schnelligkeit und<br />

Zuverlässigkeit. Besonderen Wert legen die Kunden<br />

auf eine kompetente Beratung, weshalb der Qualitätssicherung<br />

in diesem Bereich ein hoher Stellenwert<br />

eingeräumt wird: <strong>2004</strong> wurden in allen Filialen und<br />

bei den Franchisenehmern Assessments zur Qualitätssicherung<br />

durchgeführt. Anhand standardisierter<br />

Fragebogen untersuchten die Experten an zehn Standorten,<br />

ob die operativen Vorgaben in den Prozessen<br />

eingehalten werden. <strong>Die</strong> meisten Standorte erzielten<br />

sehr gute Resultate.<br />

Das Management setzte zusätzlich auf Mystery Buy.<br />

Anonyme Tester überprüften, wie sie bei den einzelnen<br />

SPI-Konzerngesellschaften und den Key Account<br />

Managern in der Schweiz beraten wurden: Ist der<br />

Kontakt einfach herzustellen? Wie lange dauert es,<br />

bis man mit dem richtigen Mitarbeiter spricht? Wann<br />

kommt die Offerte? <strong>Die</strong>se und ähnliche Fragen<br />

standen dabei im Mittelpunkt. <strong>Die</strong> Ergebnisse werden<br />

in einer Studie veröffentlicht, mit dem Ziel, die Business<br />

Excellence weiter zu steigern.<br />

Prozesse optimiert<br />

Damit nicht nur die Beratung, sondern auch die<br />

Prozesse im Hintergrund reibungslos laufen, wurde<br />

<strong>2004</strong> weiter in die Informationstechnologie investiert:<br />

Mit dem neuen System OLIS (Operatives Logistik-<br />

Informations-System) konnte die Logistik optimiert<br />

und so die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden.<br />

OLIS umfasst sämtliche Komponenten zur Abwicklung<br />

und Administration der operativen Tätigkeiten, zudem<br />

besonders benutzerfreundliche Lösungen für die<br />

Produktionsplanung, Disposition der Transporte und<br />

International<br />

Statistik. Effi zienz, Einfachheit, verbesserte Kontrollmöglichkeiten<br />

und Transparenz stehen dabei im<br />

Vordergrund: <strong>Die</strong> Vereinheitlichung der Logistikprozesse<br />

an mittlerweile 17 Standorten, darunter auch<br />

die USA und Singapur, erleichtert die Kundenbetreuung<br />

und die länderübergreifende Zusammenarbeit<br />

erheblich.<br />

Zudem wurde das System GLOBE (Global Logistics and<br />

Business Environment) in weiteren SPI-Konzerngesellschaften<br />

implementiert. GLOBE erleichtert die kommerzielle<br />

Auftragsabwicklung: Offertwesen, Auftragserfassung,<br />

Abrechnung, Wahl des Logistikkanals und<br />

Versand. Alles läuft innerhalb eines Systems. Den<br />

Kunden kann dank GLOBE ein schnellerer und günstigerer<br />

Service geboten werden, da mit der neuen<br />

Software stets die optimale Versandlösung offeriert<br />

wird.<br />

Ausblick<br />

<strong>Die</strong> bewährte Auslandstrategie wird weiterverfolgt.<br />

<strong>Die</strong> Verknüpfungen mit weltweiten Netzen und den<br />

für die Schweiz wichtigsten Auslandmärkten sollen<br />

mit einem guten Distributionsnetz gewahrt werden.<br />

Im Paket- und Expressbereich sollen der internationale<br />

Markt mit starken globalen Allianzen gesichert wer-<br />

den. Im Mailbereich will SPI weiterhin wachsen. In<br />

diesem hart umkämpften und sehr lebendigen Markt<br />

sind innovative Lösungen und Kundenorientierung<br />

ausschlaggebend. Auch in Zukunft wird aus eigenen<br />

Mitteln gezielt in Marktaktivitäten und interessante<br />

Partnerschaften investiert.<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

Betriebsertrag Mio. CHF 939 900<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF 33 31<br />

Personalbestand Personaleinheiten 723 651<br />

Bilanzsumme Mio. CHF 653 553<br />

Personalzufriedenheit (Schweiz) Index 69 66<br />

Kundenzufriedenheit (Stammhaus) Index 72 71<br />

Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />

1<br />

Briefe Versand (ex Schweiz) Mio. Sendungen 203 209<br />

Pakete Versand (ex Schweiz) Tsd. Sendungen 888 914<br />

2<br />

Zustellqualität Briefpost Anteil in Prozent 95,4 94,3<br />

1 Vorjahreswert angepasst (inkl. Transitsendungen)<br />

2 Anteil Briefe, die rechtzeitig in der Schweiz eintreffen (100%) und am nächsten Tag zugestellt werden


Erfreuliche Trendwende<br />

Nach Jahren mit rückläufigen Umsätzen gelang<br />

der Philatelie <strong>2004</strong> eine Trendwende. Das Betriebsergebnis<br />

wuchs gegenüber 2003 um 55 Prozent<br />

und betrug <strong>2004</strong> CHF 14 Millionen. <strong>Die</strong><br />

nachvollziehbare Ausgabepolitik sowie ein<br />

straffes Kostenmanagement waren dafür ausschlaggebend.<br />

Den Jahresabschluss positiv beeinflussten<br />

zudem die neuen, seit Anfang <strong>2004</strong><br />

geltenden Standardpreise für A- und B-Briefe.<br />

Breites Jahresprogramm<br />

Das Berichtsjahr eröffneten die Briefmarken des<br />

Comics-Helden Titeuf. Sein Schöpfer Zep gestaltete<br />

eine Abenteuergeschichte in vier Teilen. Im Sommer<br />

präsentierte Philatelie eine Sondermarke aus echtem<br />

Schweizer Fichtenholz. Eine von Emil Steinberger<br />

gestaltete Sondermarke zum Thema Humor legte den<br />

Grundstein für eine neue Serie. Jährlich wird eine in<br />

der Schweiz lebende Persönlichkeit die Reihe ergänzen,<br />

als Nächster Stephan Eicher. Ferner stiessen auch<br />

die Ausgabe zum 50-Jahr-Jubiläum des CERN sowie<br />

die drei Wertzeichen für die Anliegen des <strong>Schweizerische</strong>n<br />

Tierschutzes auf breites Echo.<br />

Ein Teil des Ausgabeprogramms war dem Sport<br />

gewidmet, z. B. die wimpelförmige Marke zu Ehren<br />

des 100. Geburtstages des Weltfussballverbandes.<br />

Auch der UEFA, den Fahrradrouten von Veloland<br />

Schweiz, den Olympischen Sommerspielen von Athen<br />

und dem Internationalen Jahr des Sports 2005<br />

wurden Marken gewidmet.<br />

Philatelie<br />

Viele Neukunden – weniger Abonnenten<br />

Mit der Ausgabe von 46 neuen Briefmarken kamen<br />

im Berichtsjahr gleich viele Marken auf den Markt wie<br />

im Jahr 2003. Sie fanden vor allem im Inland einen<br />

gesteigerten Absatz. <strong>Die</strong> geschickt ausgewä hlten<br />

Themen und Motive zogen viele Neukunden an. Der<br />

Verkauf via Internet-Shop erzielte einen Umsatz von<br />

CHF 3,7 Millionen (+ 49 Prozent).<br />

Anpassungen bei den Abonnementsformen sowie die<br />

Einfü hrung der neuen Jahreslieferungen sorgten in<br />

den letzten beiden Monaten fü r einen spü rbaren<br />

R ü ckgang bei den Abonnenten. Der Bestand lag am<br />

Ende des Berichtsjahres mit gut 93 000 Abonnements<br />

elf Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Der zwö lfmonatige<br />

Versuch mit dem Jugendclub Zackit erreichte<br />

seine Ziele nicht und wurde eingestellt.<br />

Reorganisation fü r die Zukunft<br />

<strong>Die</strong> Kunden waren – trotz der verschiedenen Umstellungen<br />

– auch im Berichtsjahr sehr zufrieden mit den<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen der Philatelie. <strong>Die</strong>s zeigte sich insbesondere<br />

auch in der ausserordentlichen Kundentreue.<br />

Um fü r diese Stammkundschaft einen Mehrwert zu<br />

schaffen, wird die Philatelie ihre Produkt- und <strong>Die</strong>nstleistungspalette<br />

weiter ausbauen, zum Beispiel mit<br />

organisierten Reisen zu den auf den Briefmarken<br />

abgebildeten Kunstwerken. <strong>Die</strong> dafü r notwendigen<br />

organisatorischen Voraussetzungen wurden innerhalb<br />

des Bereichs Philatelie im Herbst des Berichtsjahres<br />

vorgenommen.<br />

<strong>2004</strong> 2003<br />

Betriebsertrag Mio. CHF 40 36<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF 14<br />

Personalbestand Personaleinheiten 128 135<br />

Personalzufriedenheit Index 63 66<br />

Kundenzufriedenheit Index 83 83<br />

Bereichsspezi fi<br />

sche Kennzahlen<br />

Philatelie<br />

Neue Briefmarken Anzahl 43 46<br />

Abonnenten Schweiz Anzahl 62 700 70 300<br />

Abonnenten Ausland Anzahl 30 500 34 700<br />

9<br />

53


54 Risk Management<br />

Risk Management<br />

Im Verständnis der <strong>Post</strong> ist das effi ziente Risk<br />

Management eine wertschöpfende Aufgabe,<br />

die zu den Kernfunktionen unternehmerischen<br />

Handelns gehört und mithilft, im Wettbewerb<br />

nachhaltig erfolgreich zu sein. <strong>Die</strong> Verantwor-<br />

tung für den sachgerechten Einbezug der Risikosituation<br />

in die Entscheidfindung liegt bei der<br />

Linie. <strong>Die</strong> Risk Manager unterstützen die Linienverantwortlichen<br />

und koordinieren das Report -<br />

ing. Im Vergleich zum letzten Jahr präsentiert<br />

sich die Risikolage des Konzerns mit Ausnahme<br />

geringer Verschiebungen insgesamt unverändert.<br />

Risk-Management-<br />

Ausschuss<br />

Geschäftsleitung<br />

Bereiche<br />

Risk Management<br />

Bereiche<br />

Verwaltungsrat<br />

Konzernleitung<br />

Corporate Risk Management<br />

In das umfassende Risk Management sind alle Bereiche<br />

des Stammhauses sowie die Konzerngesellschaf-<br />

ten einbezogen. Der Risk-Management-Prozess ist<br />

in den jä hrlichen Strategieprozess integriert.<br />

Anhand eines umfassenden Basisgefahrenkatalogs,<br />

der das gesamte betriebswirtschaftliche interne<br />

und externe Umfeld abdeckt, werden die fü r den<br />

jeweiligen Bereich massgeblichen Gefahren ermittelt.<br />

Berü cksichtigt werden die Themenbereiche Strategie<br />

und Umwelt, Kunden / Markt, Leistungserbringung,<br />

Preispolitik, Projekte / externe <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />

Corporate Risk Management Financial Risk Managment nach<br />

Branchenstandards<br />

Management der strategischen, Reputations-, Rechts- und operationellen Risiken<br />

Management fi nanzieller Risiken (Markt- und Kreditrisiken)<br />

hat Kompetenzdelegationsrecht und bestimmt Vertreter<br />

Tresorerie<br />

<strong>Post</strong>Finance<br />

Geschä ftsleitung<br />

<strong>Post</strong>Finance<br />

Finanzen und<br />

Risk Management<br />

<strong>Post</strong>Finance<br />

Risk Management<br />

<strong>Post</strong>Finance<br />

Revisionsausschuss<br />

Konzernleitungsausschuss<br />

ALKO<br />

<strong>Post</strong>Finance<br />

4<br />

1<br />

2<br />

3


Reporting / Controlling, Sicherheit, Eigen- und Haftpfl<br />

ichtschäden, Human Resource Management,<br />

Informationstechnologie, Finanzen, Corporate Gover-<br />

nance, rechtliche Aspekte, Kommunikation/Image.<br />

In der nächsten Phase beurteilen die zuständigen<br />

Leitungsgremien das Bruttorisiko (Worst-Case-Szenario),<br />

um nach der anschliessenden Beurteilung der<br />

Qualität und der Wirksamkeit der Steuerungsmassnahmen<br />

das noch verbleibende Restrisiko zu quantifi -<br />

zieren.<br />

Auf der Stufe Konzern werden die Risiken im 2. Quar-<br />

tal an die Konzernleitung, den Revisionsausschuss<br />

und an den Verwaltungsrat rapportiert. Im 4. Quartal<br />

ist diesen Gremien über die erzielten Ergebnisse<br />

der Risikosteuerung zu berichten. Über die Top Risks<br />

(grösste Risiken) wird auch unter dem Jahr Bericht<br />

erstattet.<br />

Financial Risk Management<br />

Mit In-Kraft-Treten der Revision des Finanzhaushalts-<br />

und des <strong>Post</strong>organisationsgesetzes auf den 1.Januar<br />

<strong>2004</strong> wurde die Verantwortung für die Risiko- und<br />

Anlagepolitik der <strong>Post</strong> dem Verwaltungsrat übertragen.<br />

Zur Umsetzung der daraus resultierenden Aufgaben<br />

wurde deshalb neben dem Corporate Risk<br />

Management ein adäquates Financial Risk Management<br />

mit entsprechenden Prozessen implementiert.<br />

<strong>Die</strong> spezifi schen Geschäftsrisiken von <strong>Post</strong>Finance,<br />

namentlich die Markt- und Kreditrisiken, werden<br />

somit über branchenübliche Instrumente und Methoden<br />

bewirtschaftet, wobei sich die <strong>Post</strong> an den<br />

«Best Practice»-Ansätzen der Finanzbranche orientiert<br />

und diese unternehmensspezifi sch anwendet.<br />

Auf Ebene des Verwaltungsrates (1) beziehungsweise<br />

des Revisionsausschusses werden die obersten<br />

Grundsätze für den Umgang mit den fi nanziellen<br />

Risiken festgelegt, die Anlage- und Risikopolitik<br />

der <strong>Post</strong> genehmigt, Oberlimiten gesetzt und die<br />

Risiken überwacht.<br />

Auf Konzernleitungsebene (2) werden die Risikopolitik<br />

defi niert sowie die Risiko- und Ertragszielvorgaben<br />

formuliert.<br />

Das Asset & Liability Management Komitee (ALKO)<br />

von <strong>Post</strong>Finance (3) ist für die aktive Steuerung und<br />

Bewirtschaftung der fi nanziellen Risiken innerhalb der<br />

vorgegebenen Rahmenbedingungen verantwortlich.<br />

Zu seinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten zählen<br />

u. a. das Bilanzstrukturmanagement, das Festsetzen<br />

von Sublimiten für Markt- und Kreditrisiken zuhanden<br />

operativer Risikosteuerungsbereiche sowie die Festlegung<br />

adäquater Replicating Portfolios (vgl. Finanzbericht,<br />

Seite 54). Zusätzlich sorgt das Asset & Liability<br />

Management Committee für eine angemessene<br />

organisatorische, personelle, technische und methodische<br />

Infrastruktur des Risk Management.<br />

Risk Management<br />

Das Risk Management von <strong>Post</strong>Finance (4) wurde<br />

weiter gestärkt und ausgebaut. Das Risk Management<br />

identifi ziert, misst und kontrolliert unabhängig vom<br />

operativen Geschäft die Risiken sowie die Limiteneinhaltung<br />

und rapportiert die Ergebnisse an die zuständigen<br />

Überwachungsinstanzen. Bei Limitenüberschreitungen<br />

werden sofort vordefi nierte Massnahmen<br />

eingeleitet.<br />

Der professionelle Umgang mit den fi nanziellen<br />

Risiken gewährleistet einerseits die Einlagensicherheit<br />

der Kundengelder und andererseits die langfristige,<br />

nachhaltige Ertragskraft des Bereichs <strong>Post</strong>Finance und<br />

damit des ganzen Unternehmens.<br />

Risikosituation der <strong>Post</strong><br />

Der gesetzliche Leistungsauftrag und die strategischen<br />

Ziele des Bundesrats verlangen von der <strong>Post</strong> einen<br />

Universaldienst mit hochwertigen Leistungen, gleichzeitig<br />

aber auch Wettbewerbsfähigkeit, Innovation<br />

und Selbstfi nanzierung. <strong>Die</strong>ser Auftrag wird durch<br />

die unterschiedliche Defi nition des Inhaltes des Universaldienstes<br />

durch verschiedene Interessengruppen<br />

zusätzlich erschwert.<br />

<strong>Die</strong> Öffnung der <strong>Post</strong>märkte und die Substitution bei<br />

traditionellen Kernprodukten bewirken Marktanteilsverluste<br />

sowie einen Rückgang der Mengen und<br />

Margen. <strong>Die</strong> sich daraus ergebende Verschlechterung<br />

der Kostenstruktur kann auf Grund dieser Rahmenbedingungen<br />

nur ungenügend aufgefangen werden.<br />

Eine weitere Marktöffnung würde den Druck auf die<br />

<strong>Post</strong> weiter erhöhen. <strong>Die</strong> Möglichkeiten, diesem Druck<br />

zu begegnen, werden durch verschiedene gesetzliche<br />

und personalrechtliche Regelungen (Unterstellung<br />

unter das Bundespersonalgesetz, Pfl icht zum Abschluss<br />

eines Gesamtarbeitsvertrags) eingeschränkt.<br />

Auf Stufe Konzern wurden in der Berichtsperiode<br />

15 so genannte Top Risks identifi ziert, die aktiv gesteuert<br />

werden. Hierbei handelt es sich um Risiken<br />

ab einer bestimmten Eintretenswahrscheinlich -<br />

keit und einem potenziellen Schadenausmass von<br />

über CHF 50 Mil lionen. Sechs dieser Top Risks<br />

betreffen (politische) Rahmenbedingungen, fünf<br />

sind Markt- und vier endogene Risiken.<br />

<strong>Die</strong> Geschäftsfelder Personenverkehr, International<br />

und Mail beurteilten ihre Risikosituation im Vergleich<br />

zur Vorperiode insgesamt als gleich bleibend, Logistics<br />

sowie <strong>Post</strong>stellen und Verkauf stellen eine tendenzielle,<br />

Finanzdienstleistungen eine deutliche Verbesserung<br />

fest.<br />

Weitere quantitative Angaben zum Risk Management<br />

der <strong>Post</strong> fi nden sich im Finanzbericht auf Seite 54.<br />

55


56 Corporate Governance<br />

Corporate Governance<br />

Konzernorganigramm<br />

per 1. März 2005<br />

*Mitglied der Konzernleitung<br />

Personal<br />

Rolf Hasler*<br />

1 Mail<br />

Josef Bösch*<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> hat in den vergangenen<br />

Jahren ihre Führungsstrukturen systematisch<br />

entwickelt und angepasst. Eine moderne Unter-<br />

nehmenssteuerung sowie eine offene und transparente<br />

Informationspolitik, mit der über alle<br />

relevanten Unternehmensaktivitäten umfassend<br />

Rechenschaft abgelegt wird, sind wichtige Er-<br />

folgsfaktoren.<br />

Strategic Account<br />

1<br />

Management<br />

Frank Marthaler<br />

1 Logistics<br />

Michel Kunz*<br />

Corporate<br />

Development<br />

Beat Friedli<br />

Finanzdienst-<br />

1<br />

leistungen<br />

Jürg Bucher*<br />

Verwaltungsrat<br />

Präsident<br />

Anton Menth<br />

Konzernleiter<br />

Ulrich Gygi*<br />

Generalsekretariat<br />

Reto Müllhaupt<br />

Personenverkehr<br />

Daniel Landolf*<br />

Interne Revision<br />

Martina Zehnder<br />

1 Übersicht der Konzerngesellschaften und assoziierten Gesellschaften auf Seite 57 des Finanzberichts<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Daniel Mollet<br />

International<br />

Jean-Pierre Streich*<br />

1 1<br />

Als selbstständige Anstalt des Bundes ist die <strong>Schweizerische</strong><br />

<strong>Post</strong> vom Gesetzgeber beauftragt, einen<br />

landesweiten Universaldienst, bestehend aus <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

des <strong>Post</strong>- und Zahlungsverkehrs, anzubieten.<br />

Mit dieser Aufgabe gehen unterschiedliche<br />

Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden, der Mitarbeitenden<br />

und der Öffentlichkeit einher, die sich auch in<br />

entsprechenden Transparenzerwartungen äussern.<br />

Obwohl die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> keine börsenkotierte<br />

Publikumsgesellschaft ist, orientiert sich ihre Berichter-<br />

stattung an der Richtlinie der Schweizer Börse zu<br />

Corporate Governance. Es sind dabei unternehmensspezifi<br />

sche Besonderheiten zu beachten, die vor allem<br />

in der Rechtsform und der Eigentümerstruktur liegen.<br />

Finanzen<br />

Hans-Peter<br />

Strodel*<br />

<strong>Post</strong>stellennetz<br />

Karl Kern*<br />

Philatelie<br />

Elsa Baxter


Eigentum<br />

Der Bund ist alleiniger Eigentümer der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong>. Sowohl die zentralen <strong>Post</strong>aufgaben als<br />

auch die Zuständigkeiten der Organe werden durch<br />

das <strong>Post</strong>- und das <strong>Post</strong>organisationsgesetz geregelt.<br />

Mit der Einführung von Wettbewerbselementen im<br />

<strong>Post</strong>markt fällt dem Bund neben der Eigentümerrolle<br />

die Rolle als Regulator zu. Damit die Eignerinteressen<br />

von den regulatorischen Aufgaben getrennt wahr-<br />

genommen werden können, handelt die Regulationsbehörde<br />

unabhängig und ist lediglich administrativ<br />

dem Eidgenössischen Departement für Umwelt,<br />

Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) zugeordnet.<br />

Steuerung durch den Bund<br />

Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre die strategischen<br />

Ziele für die <strong>Post</strong> fest. <strong>Die</strong>se ist eine selbstständige<br />

Anstalt des öffentlichen Rechts mit eigener<br />

Rechtspersönlichkeit. Zur Steuerung und Überwachung<br />

erhält der Eigner insbesondere den Geschäftsbericht<br />

(Jahresbericht, Bilanz mit Anhang, Erfolgsrechnung,<br />

Prüfungsbericht der Revisionsstelle und<br />

Konzernrechnung inkl. Konzernprüfungsbericht) zur<br />

Genehmigung, eine jährliche <strong>Berichterstattung</strong> zum<br />

Stand der Umsetzung der strategischen Ziele, ein<br />

Reporting zum Personal gemäss Bundespersonalgesetz<br />

sowie sämtliche dem Verwaltungsrat zur Information<br />

und Entscheidung unterbreiteten Berichte und<br />

Anträge. Mit der Ausübung der Eignerrechte hat<br />

der Bundesrat neben dem UVEK das Eidgenössische<br />

Finanzdepartement (EFD) beauftragt.<br />

Im Übrigen fi nden regelmässige Rapporte statt zwischen<br />

Vertretern des UVEK, des Eidgenössischen<br />

Finanzdepartements und der <strong>Post</strong>spitze; im Berichtsjahr<br />

waren es deren fünf. Schwerpunkte bildeten<br />

die Strategie <strong>Post</strong>, die Volksabstimmung über die<br />

<strong>Post</strong>initiative sowie die Weiterentwicklung von <strong>Post</strong>-<br />

Finance.<br />

Konzernstruktur<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist ein Stammhauskonzern mit den ergebnisverantwortlichen<br />

Geschäftsfeldern Mail, Logistics,<br />

Finanzdienstleistungen und Personenverkehr sowie<br />

den Geschäftseinheiten International, <strong>Post</strong>stellennetz<br />

und Philatelie. Im Stammhaus sind überdies zentrale<br />

Bereiche angesiedelt. <strong>Die</strong> Konzerngesellschaften<br />

sind dem jeweils zuständigen Geschäftsfeld bzw.<br />

der zuständigen Geschäftseinheit unterstellt. Für<br />

die Führung der ihnen zugeordneten Gesellschaften<br />

sind die Organisationseinheiten unter Beachtung<br />

der Konzernvorgaben verantwortlich. Eine Übersicht<br />

über die zum Konsolidierungskreis der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong> gehörenden Konzerngesellschaften<br />

und assoziierten Gesellschaften befi ndet sich unter<br />

Erläuterung 31 auf Seite 57 des Finanzberichtes.<br />

Corporate Governance<br />

Ausgliederung Express<strong>Post</strong>, Mobility Solutions<br />

und Secure<strong>Post</strong><br />

Neben der Auslagerung des Bereichs Express<strong>Post</strong> per<br />

1. Januar <strong>2004</strong> wurden per 1.Januar 2005 die Bereiche<br />

Mobility Solutions (teilweise) und Secure<strong>Post</strong><br />

(vollständig) aus dem Stammhaus in die neu gegründeten<br />

Konzerngesellschaften Mobility Solutions AG<br />

und Secure<strong>Post</strong> AG ausgelagert, die vollumfänglich<br />

im Eigentum der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> sind. Damit<br />

gewinnen weitere Tätigkeitsfelder der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong> die nötige Gestaltungsfreiheit und Kooperationsfähigkeit.<br />

<strong>Die</strong> Ausgliederung des Bereichs<br />

<strong>Post</strong>Auto in eine Aktiengesellschaft ist im Berichtsjahr<br />

beschlossen worden.<br />

GAV: Grund- und Anschlussverträge<br />

Grundlage der Anstellungsbedingungen für die<br />

vorerwähnten Ausgliederungen sind künftig der<br />

Grund- und der Anschlussvertrag. Der Grundvertrag<br />

beinhaltet den schuldrechtlichen Teil der gesamtarbeitsvertraglichen<br />

Ordnung und regelt damit<br />

die Beziehungen zwischen den Sozialpartnern.<br />

Der Anschlussvertrag umfasst die je Gesellschaft<br />

geltenden Anstellungsbestimmungen.<br />

Kapital<br />

Der Bund stellte der <strong>Post</strong> mit der Eröffnungsbilanz am<br />

1. Januar 1998 ein unverzinsliches Dotationskapital<br />

von CHF 1,3 Milliarden zur Verfügung. Eine Eigenkapitalerhöhung<br />

ist durch Äufnung der Reserven<br />

mittels Gewinnrückbehalt möglich. Mit dem Anfang<br />

<strong>2004</strong> in Kraft getretenen revidierten <strong>Post</strong>organisationsgesetz<br />

hat der Bund neu die Möglichkeit, Personalvorsorgeverpfl<br />

ichtungen der <strong>Post</strong> durch einen<br />

Kapitalzuschuss zu rekapitalisieren. Ausmass und<br />

Zeitpunkt sind weiterhin offen.<br />

Das Eigenkapital des Konzerns beträgt per 31. Dezember<br />

<strong>2004</strong> CHF 256 Millionen (nach Zuweisung des<br />

Konzernergebnisses <strong>2004</strong> zu den Gewinnreserven).<br />

Im Finanzbericht (Seite 21) befi ndet sich der Eigenkapitalnachweis<br />

per 31. Dezember <strong>2004</strong>. Der Bundesrat<br />

hat der <strong>Post</strong> zugestanden, dass diese ihre Gewinne<br />

so lange aktivieren darf, bis das Eigenkapital ein<br />

branchenübliches Niveau erreicht hat.<br />

Verwaltungsrat<br />

Der Verwaltungsrat der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> setzt<br />

sich aus neun Mitgliedern zusammen, die für vier<br />

Jahre vom Bundesrat gewählt werden. Der Bundesrat<br />

bezeichnet auch den Verwaltungsratspräsidenten und<br />

nimmt bei der Wahl des Verwaltungsrates auf eine<br />

angemessene Vertretung der Regionen Rücksicht. Von<br />

besonderer Wichtigkeit ist im Weiteren die Unabhängigkeit<br />

aller Mitglieder des Verwaltungsrates. Sämtliche<br />

Mitglieder unterhalten zur <strong>Post</strong> und ihren Gesellschaften<br />

keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen<br />

und waren sowohl für das Stammhaus als auch für<br />

die mit der <strong>Post</strong> verbundenen Gesellschaften in den<br />

letzten drei Jahren nicht exekutiv tätig.<br />

57


58<br />

Corporate Governance<br />

Auf Grund von gesetzlichen Vorschriften gehört dem<br />

Verwaltungsrat eine angemessene Personalvertretung<br />

an, die zurzeit aus Frau Lucrezia Meier-Schatz und<br />

Herrn Jean-Marc Eggenberger besteht.<br />

Rolle und Arbeitsweise des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat ist als oberstes Unternehmensorgan<br />

für die Umsetzung der strategischen Ziele des<br />

Bundesrates verantwortlich. Im Berichtsjahr tagte der<br />

Verwaltungsrat insgesamt zehnmal. <strong>Die</strong> Arbeitsschwerpunkte<br />

waren REMA, die Gesamtstrategie <strong>Post</strong>,<br />

die Lohnmassnahmen sowie das Risk Management.<br />

An den Verwaltungsratssitzungen nehmen in der<br />

Regel der Konzernleiter und der Bereichsleiter Finanzen<br />

mit beratender Stimme teil. Situationsabhängig<br />

werden weitere Konzernleitungsmitglieder, interne<br />

und externe Fachpersonen oder Mitglieder der Inter-<br />

nen Revision beigezogen. Zwischen der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong> und anderen Wirtschaftsunternehmen<br />

besteht keine gegenseitige Einsitznahme in den<br />

Verwaltungsräten.<br />

Abgesehen von der Wahl des Verwaltungsratspräsidenten<br />

strukturiert sich der Verwaltungsrat selber<br />

und bestimmt zudem einen Sekretär, der nicht Mitglied<br />

des Verwaltungsrates ist. Für alle Mitglieder<br />

des Verwaltungsrates besteht die Alterslimite von<br />

70 Jahren. Es bestehen zwei ständige Verwaltungsratsausschüsse<br />

mit beratender Funktion und Entscheidungsvorbereitung<br />

(Revisionsausschuss und Ausschuss<br />

Personal), in denen der Verwaltungsratspräsident<br />

von Amtes wegen Einsitz hat.<br />

Revisionsausschuss<br />

Der vierköpfi ge Ausschuss unterstützt den Verwaltungsrat<br />

u. a. bei der Beaufsichtigung des Rechnungswesens<br />

und der Finanzberichterstattung. Er kümmert<br />

sich um die Existenz und Weiterentwicklung zweckmässiger<br />

interner Überwachungsstrukturen und stellt<br />

die Kontrolle zur Einhaltung der rechtlichen Vorschriften<br />

sicher. Zusätzlich beurteilt er in regelmässigen<br />

Abständen das Risikomanagement der <strong>Post</strong>.<br />

Um diese Aufgaben sachgemäss erfüllen zu können,<br />

fi nden regelmässige Kontakte mit der Konzernleitung<br />

sowie der Internen und Externen Revision statt. Der<br />

Ausschuss berät die Feststellungen und Empfehlungen<br />

der Internen und Externen Revision und unterbreitet<br />

dem Verwaltungsrat gegebenenfalls entsprechende<br />

Vorschläge. Der Ausschuss tagt mindestens fünfmal<br />

jährlich, wobei im vergangenen Geschäftsjahr sechs<br />

Sitzungen stattfanden. Themenschwerpunkte bildeten<br />

die Umsetzung des Geldwäschereigesetzes, die Anlage-<br />

und Risikopolitik von <strong>Post</strong>Finance sowie das Risk<br />

Management.<br />

Ausschuss Personal<br />

Vier Mitglieder des Verwaltungsrates bilden den<br />

Ausschuss Personal, der eine beratende Funktion bei<br />

der Ernennung und Abberufung sowie der Salärausgestaltung<br />

der Konzernleitungsmitglieder und der<br />

Festlegung des Verhandlungsmandates für die jährlichen<br />

Lohnrunden mit den Personalverbänden ausübt.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr tagte der Ausschuss<br />

viermal. Im Zentrum standen die Lohnmassnahmen,<br />

die Kaderentwicklung sowie die Nachfolgeplanung.<br />

Informations- und Kontrollinstrumente<br />

des Verwaltungsrates<br />

Sämtliche nicht ausdrücklich dem Verwaltungsrat<br />

vorbehaltenen Aufgaben fallen in den Kompetenzbereich<br />

der Konzernleitung. Der Verwaltungsrat kann<br />

aber jederzeit nach eigenem Gutdünken Aufgaben<br />

der Konzernleitung an sich ziehen und eigenständig<br />

erfüllen. <strong>Die</strong> Aufgaben und Verantwortlichkeiten der<br />

Mitglieder des Verwaltungsrates und der Konzernleitung<br />

richten sich nach den Bestimmungen des <strong>Post</strong>organisationsgesetzes.<br />

Der Verwaltungsrat erhält zwölfmal jährlich Monatsberichte<br />

und quartalsweise Projektcontrollingberichte<br />

und wird vom Revisionsausschuss über die Einhaltung<br />

des Budgets, der strategischen Finanzplanung und<br />

der Strategievorgaben des Bundesrates informiert.<br />

Zu Beginn jeder Sitzung des Verwaltungsrates infor-<br />

mieren der Konzernleiter und der Leiter Finanzen<br />

über die aktuelle Unternehmenssituation.


Konzernleitung<br />

<strong>Die</strong> Konzernleitung besteht aus dem Konzernleiter<br />

und weiteren, vom Verwaltungsrat bestimmten<br />

Mitgliedern. Nebst der operativen Geschäftsführung<br />

muss sie insbesondere die Konzernstrategie sowie den<br />

Finanz- und den Personalplan erstellen, die für die<br />

strategische Planung erforderlich sind. Monatlich hält<br />

sie in der Regel zwei Sitzungen ab und die jeweiligen<br />

Sitzungsprotokolle werden dem Präsidenten des<br />

Verwaltungsrates zugestellt. <strong>Die</strong> Mitglieder der Konzernleitung<br />

sind für die operative Führung der ihnen<br />

zugeteilten Organisationseinheit /-en verantwortlich<br />

und vertreten die dazugehörenden Bereiche in<br />

der Konzernleitung. Der Konzernleiter vertritt die<br />

Konzernleitung gegenüber dem Verwaltungsrat.<br />

Im Berichtsjahr gab es keine personellen Wechsel.<br />

Compliance<br />

Im Berichtsjahr hat sich die Konzernleitung intensiv<br />

mit dem Thema Compliance in wichtigen und rechtlich<br />

relevanten Bereichen auseinander gesetzt. Als<br />

Folge davon wurde im Frühling <strong>2004</strong> ein Weisungspaket<br />

erlassen, bestehend aus einer Dachweisung<br />

sowie vier Fachweisungen zu den Themen Datenschutz,<br />

Einkauf und Beschaffung, Geldwäscherei<br />

und Kartellrecht.<br />

Entschädigungspolitik<br />

Gemäss der seit 1.Februar <strong>2004</strong> geltenden Kaderlohnverordnung<br />

sind bei der Festsetzung der Entschädigungen<br />

für die Konzernleitung das unternehmerische<br />

Risiko, die Unternehmensgrösse, die Branchenlöhne<br />

sowie die Regeln für die Entlöhnung der obersten<br />

Kader des Bundes zu berücksichtigen. Der Bundesrat<br />

bestimmt die Entschädigungen für die Verwaltungsratsmitglieder,<br />

die ihrerseits die Entschädigungen der<br />

Mitglieder der Konzernleitung festlegen.<br />

Name Nationalität Mitglied seit<br />

Dr. Ulrich Gygi, Konzernleiter CH 2000<br />

Josef Bösch, Leiter Mail CH 2001<br />

Jürg Bucher, Leiter Finanzdienstleistungen CH 2003<br />

Rolf Hasler, Leiter Personal CH 2001<br />

Karl Kern, Leiter <strong>Post</strong>stellennetz CH 1999<br />

Michel Kunz, Leiter Logistics CH 1999<br />

Daniel Landolf, Leiter Personenverkehr CH 2001<br />

Jean-Pierre Streich, Leiter International CH 1999<br />

Dr. Hans-Peter Strodel, Leiter Finanzen CH 1998<br />

Corporate Governance<br />

Ausgerichtete Entschädigungen an amtierende<br />

Organmitglieder<br />

<strong>Die</strong> neun Mitglieder des Verwaltungsrates (inkl.<br />

Präsident) erhielten im Be richtsjahr eine Gesamtver-<br />

gütung inkl. Nebenleistungen von CHF 907 800. Das<br />

oberste Kader (13 Personen) umfasst die Konzernleitung<br />

sowie in selber Höhe entlöhnte Führungskräfte,<br />

wobei zwei Personen Führungsfunktionen in Konzerngesellschaften<br />

wahrnehmen. Im Berichtsjahr<br />

erhielt das oberste Kader eine Gesamtvergütung<br />

einschliesslich Leistungsanteilen von CHF 5 564 080.<br />

<strong>Die</strong>se Zahl ist mit derjenigen im Geschäftsbericht<br />

2003 nicht vergleichbar, weil damals ausschliesslich<br />

die 9 Mitglieder der Konzernleitung berücksich -<br />

tigt wurden. Zudem enthielt diese Summe von<br />

CHF 3 830 700 ausgerichtete Leistungs anteile, welche<br />

auf Grund des Ergebnisses 2002 berechnet wurden.<br />

<strong>Die</strong> Entschädigungen der Mitglieder der Konzernleitung<br />

umfassen ein Brutto-Jahresgrundsalär, einen<br />

Leistungsanteil zwischen 0 Prozent und 40 Prozent<br />

vom Brutto-Jahresgrundsalär, ein Geschäftsfahrzeug,<br />

ein Erstklass-Generalabonnement der SBB, eine<br />

monatliche Spesenpauschale sowie kleinere Vergünstigungen,<br />

die das gesamte <strong>Post</strong>personal erhält. Der<br />

Leistungsanteil orientiert sich am Konzern erfolg, am<br />

Bereichserfolg und am persönlichen Leistungsbeitrag<br />

und ist des halb variabel.<br />

Der an das oberste Kader ausbezahlte Leistungsanteil<br />

basiert auf der Zieler reichung im Jahre <strong>2004</strong> und<br />

beträgt CHF 1 556 080. Im Geschäftsbericht 2003<br />

wurde nur der Leistungsanteil der Konzernleitung<br />

einschliesslich Konzernleiter publiziert. Der vergleichbare<br />

Betrag für das Jahr 2003 ist CHF 1 027 750 und<br />

für das Jahr <strong>2004</strong> CHF 1 144 630. Das Honorar des<br />

Verwaltungsratspräsidenten betrug im Berichtsjahr<br />

CHF 168 000 und die Nebenleistungen beliefen sich<br />

auf CHF 63 750. Das Grundgehalt des Konzernleiters<br />

betrug CHF 500 000, der Leistungsanteil CHF 200 000;<br />

weitere Nebenleistungen umfassten das Geschäftsfahrzeug<br />

und ein General abonnement 1. Klasse sowie<br />

Repräsentationsauslagen und Spesenvergütungen<br />

bis CHF 20 000. Weder Mitglieder des Ver waltungsrates<br />

und der Konzern leitung noch diesen nahe<br />

stehende Personen haben im Geschäftsjahr <strong>2004</strong><br />

zusätzliche Honorare, Vergütungen, Sicherheiten,<br />

Vor schüsse, Kredite, Darlehen oder Sachleistungen<br />

erhalten.<br />

59


60<br />

Corporate Governance<br />

Sowohl das Grundsalär als auch der Leistungsanteil<br />

sind bei den Mitgliedern der Konzernleitung ver-<br />

sichert: bis zum möglichen Höchstbetrag von<br />

CHF 180 000 in der Pensionskasse <strong>Post</strong> (Leistungsprimat),<br />

darüber hinausgehende Einkommen in einer<br />

Kaderversicherung (Beitragsprimat). <strong>Die</strong> Prämien<br />

für die Altersvorsorge werden von der Arbeitgeberin<br />

und vom Arbeitnehmer je zur Hälfte getragen.<br />

<strong>Die</strong> Arbeitsverträge basieren auf den obligationenrechtlichen<br />

Bestimmungen. Für die restlichen Mitglieder<br />

des obersten Kaders bestehen vergleichbare<br />

Vorsorge lösungen.<br />

Sowohl mit Mitgliedern des obersten Kaders als auch<br />

mit VR-Mitgliedern be stehen keine Vereinbarungen<br />

über allfällige Abgangsentschädigungen. <strong>Die</strong> Kün digung<br />

sfristen betragen für die Mitglieder des obersten<br />

Kaders 6 bis 12 Monate.<br />

Entschädigung an ehemalige Organmitglieder<br />

Im Berichtsjahr wurden keinerlei Entschädigungen<br />

ausbezahlt.<br />

Interne Revision<br />

<strong>Die</strong> Interne Revision erstattet an den Revisionsausschuss<br />

laufend und an den Gesamtverwaltungsrat<br />

einmal jährlich Bericht, wobei der Präsident des<br />

Verwaltungsrates alle Revisionsberichte erhält. Als<br />

Mitglied des <strong>Schweizerische</strong>n Verbandes für Interne<br />

Revision und damit indirekt als Mitglied des länder-<br />

übergreifenden Institute of Internal Auditors ist die<br />

Interne Revision der <strong>Post</strong> verpfl ichtet, sich an die<br />

aktuellen internationalen Standards zu halten. <strong>Die</strong>se<br />

umfassen insbesondere Grundsätze zur Integrität,<br />

Objektivität, Vertraulichkeit, Fachkompetenz und<br />

Qualitätssicherung. Informatikrevisionen werden nach<br />

dem international anerkannten COBIT-Modell (Control<br />

Objectives for Information and Related Technology)<br />

durchgeführt.<br />

<strong>Die</strong> anderen Revisionstätigkeiten richten sich nach<br />

dem COSO-Modell (Committee of Sponsoring Organizations<br />

of the Treadway Commission) mit dem Ziel,<br />

die Wirksamkeit und Effi zienz von Prozessen, die<br />

Verlässlichkeit der fi nanziellen <strong>Berichterstattung</strong> und<br />

die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften sicher-<br />

zustellen. <strong>Die</strong> Interne Revision ist dem Präsidenten des<br />

Verwaltungsrates unterstellt und damit unabhängig<br />

von der operativ verantwortlichen Geschäftsleitung.<br />

Externe Revision<br />

Seit 1998 ist die vom Bundesrat beauftragte KPMG<br />

Fides Peat die Revisionsstelle für das Stammhaus und<br />

erfüllt gleichzeitig die Funktion des Konzernprüfers.<br />

Der leitende Revisor ist seit 1998 für die <strong>Post</strong> verantwortlich.<br />

Der Revisionsausschuss führt periodische<br />

Aussprachen mit der Externen Revision durch und<br />

überprüft gleichzeitig deren Unabhängigkeit.<br />

Selbstregulierungsorganisation<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> untersteht für die von ihr<br />

erbrachten Finanzdienstleistungen wie alle Finanzintermediäre<br />

dem Geldwäschereigesetz. Umfang und<br />

Eigenart des <strong>Post</strong>zahlungsverkehrs veranlassten den<br />

Gesetzgeber, diesen Bereich für die Überwachung<br />

einer eigenen Selbstregulierungsorganisation (SRO<br />

<strong>Post</strong>) zu unterstellen.<br />

<strong>Die</strong> SRO <strong>Post</strong> ist für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben<br />

zwar administrativ dem Verwaltungsrat unterstellt,<br />

doch können weder er noch die Konzernleitung<br />

der SRO fachliche Weisungen erteilen. Sie wird bei<br />

der Ausübung ihrer Tätigkeiten und Pfl ichten von<br />

der Kontrollstelle des Bundes zur Bekämpfung der<br />

Geldwäscherei überwacht, die jährlich Kontrollen<br />

vor Ort durchführt. Sie befi ndet sich in einem gewissen<br />

Spannungsverhältnis, da sie den Aufl agen der<br />

Kontrollstelle untersteht, in einem Angestelltenver-<br />

hältnis zur <strong>Post</strong> steht und gleichzeitig die Finanzintermediärin<br />

<strong>Post</strong> beaufsichtigt.


62<br />

Corporate Governance<br />

Der Verwaltungsrat<br />

Jean-Marc Eggenberger Rudolf W. Hug Anton Menth François Chopard Fritz Mühlemann<br />

Rocco Cattaneo Peter Thomas Sany Lucrezia Meier-Schatz Wolfgang Werlé Dominique Freymond<br />

Anton Menth (geb. 27. Juli 1939, CH)<br />

Mitglied seit 2002, Dr. sc.nat., Dipl.-Phys. ETHZ.<br />

Berufl iche Laufbahn: Bell Telephone Laboratories USA<br />

(wiss. Mitarbeiter), Brown Boveri AG (Forschungszentrum,<br />

leitende Funktionen in den Bereichen «Neue<br />

Geschäftsaktivitäten» und «Industrieanlagen»),<br />

Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon (u. a. Chef Konzerngruppe<br />

Wehrtechnik), ETH Zürich (Professor<br />

für Physik und Direktor Paul Scherrer Institut Würenlingen),<br />

Oerlikon Contraves AG (Direktionspräsident),<br />

Tornos S. A. Moutier (CEO, Delegierter des Verwaltungsrates)<br />

Verwaltungsratsmandate:<br />

Bank CIAL (Schweiz), Myonic SA<br />

Rocco Cattaneo (geb. 6. Dezember 1958, CH)<br />

Mitglied seit 1998, lic. oec. publ. Berufl iche Laufbahn:<br />

Profi -Radrennfahrer, City Carburoil SA (Delegierter des<br />

Verwaltungsrates), Union Cycliste Internationale UCI<br />

(Mitglied des Comité Directeur), Unternehmer und<br />

Miteigentümer City Carburoil SA, Stisa SA, Monte<br />

Tamaro SA<br />

Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />

Area City Quinto SA, Area di servizio City Moesa SA,<br />

Depos City Discount SA, Omnia-Gas Sagl, Carbura<br />

(<strong>Schweizerische</strong> Zentralstelle für die Einfuhr flüssiger<br />

Treib- und Brennstoffe)


Jean-Marc Eggenberger (geb. 2. November<br />

1957, CH)<br />

Mitglied seit 2003, Betriebssekretär <strong>Post</strong> /Diplomierter<br />

<strong>Post</strong>beamter. Berufl iche Laufbahn: PTT-Betriebe<br />

(Betriebs- und Verwaltungsdienst), PTT- Zollbeamtenverbände<br />

(Zentralsekretär, Finanzverwalter, Redaktor),<br />

Gewerkschaft Kommunikation (Zentralsekretär)<br />

Andere Mandate:<br />

Stiftung Personalfonds <strong>Post</strong> (Vizepräsident), Stiftung<br />

sovis (Vizepräsident), Wohnbauförderung für das<br />

Personal POST/SWISSCOM (Liquidator), comPlan<br />

Dominique Freymond (geb. 1. Mai 1954, CH)<br />

Mitglied seit 2002, lic. ès sciences naturelles. Berufl iche<br />

Laufbahn: IBM Schweiz und IBM Europa (Positionen<br />

in Verkauf, Marketing und Management), Unisys<br />

Schweiz und Österreich (Direktor technischer <strong>Die</strong>nst),<br />

Kanton Waadt (Staatsschreiber), Unisys Central<br />

Eu rope (Vice President), Unisys Switzerland (Country<br />

General Manager), Groupe TKS-Teknosoft SA (Generaldirektor),<br />

management & advisory services AG<br />

(Partner)<br />

Verwaltungsratsmandate:<br />

BERYL Management SA, management & advisory<br />

Services MAS AG, Ness (Suisse) SA<br />

Rudolf W. Hug (geb. 26. Mai 1944, CH)<br />

Mitglied seit 1998, Dr. iur., MBA INSEAD. Berufl iche<br />

Laufbahn: Chase Manhattan Bank New York /Düsseldorf<br />

(Kreditgeschäft), Schweiz. Kreditanstalt (Kredite<br />

USA, Filialleiter Bern, Generaldirektor Sparte International),<br />

CSFB (Member Executive Board Country<br />

Management), selbstständig (Unternehmensberater)<br />

Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />

Allreal Holding AG, Deutsche Bank (Suisse) SA, Micronas<br />

Semiconductor Holding AG, Oil Field Services<br />

Innovation AG, Orell Füssli Holding AG, Schlatter<br />

Holding AG<br />

Lucrezia Meier-Schatz (geb. 4. Januar 1952, CH)<br />

Mitglied seit 1999, Dr. ès science politique. Berufl iche<br />

Laufbahn: CVP Schweiz (Leiterin der Abteilung Politische<br />

Studien), University of California, Berkeley<br />

(visit ing scholar), Schweiz. Nationalfonds zur Förderung<br />

der wissenschaftlichen Forschung (Forschungsprojekte),<br />

Pro Familia Schweiz (Generalsekretärin),<br />

Mitglied des Nationalrates<br />

Andere Mandate:<br />

Stiftung Kinder und Gewalt (Präsidentin), FHS<br />

St. Gallen (Lehrbeauftragte), Geschäftsleitender<br />

Ausschuss Institut für Politikwissenschaften,<br />

Uni St. Gallen (Mitglied)<br />

Corporate Governance<br />

Fritz Mühlemann (geb. 30. Dezember 1939, CH)<br />

Mitglied seit 1998, Dr. rer. pol. Berufl iche Laufbahn:<br />

EVD (Generalsekretariat), Kommission für Konjunkturfragen<br />

und Studienkommission für Preis-, Kosten-<br />

und Strukturfragen (Sekretär), Zentralstelle für<br />

regionale Wirtschaftsförderung (Abteilungschef),<br />

Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit BIGA<br />

(stv. Direktor), Eidg. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement<br />

EVED (Generalsekretär), BKW FMB<br />

Energie AG (Direktionspräsident)<br />

Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />

BKW FMB Beteiligungen AG, Jungfraubahn Holding<br />

AG, <strong>Schweizerische</strong> Mobiliar Genossenschaft<br />

Peter Thomas Sany (geb. 30. August 1958, CH)<br />

Mitglied seit 2002, dipl. phil. II. Berufl iche Laufbahn:<br />

Geographisches Institut Universität Zürich (Assistent),<br />

Winterthur Leben (Projektleiter), IBM Schweiz (Account<br />

Executive, Leiter Business Unit Industrie, Handel,<br />

Scientifi c Computing), IBM Central Europe & Russia<br />

(Vice President), WW (General Manager), IBM Smart<br />

Card Solutions (Worldwide General Manager), Novar-<br />

tis (Corporate CIO, Mitglied der Geschäftsleitung),<br />

Avaloq Evolution AG (CTO und stellvertretender CEO)<br />

Wolfgang Werlé (geb. 27. Februar 1948, DE)<br />

Mitglied seit 2002, dipl. Betriebswirtschafter. Berufl iche<br />

Laufbahn: LSG Lufthansa Service GmbH (Director<br />

Customer Service & Business Development), Gate<br />

Gourmet International (President und CEO), Swissair<br />

Beteiligungen AG (Präsident) und Swissair (Mitglied<br />

der Konzernleitung), SAir Relations (President und<br />

CEO) und SAir Group (Mitglied der Konzernleitung),<br />

Hiestand International AG (CEO und Delegierter des<br />

Verwaltungsrates)<br />

Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />

First Catering Produktions AG, Hiestand Holding AG,<br />

Hiestand International AG, Prohotel Wäscherei AG<br />

François Chopard, Sekretär (geb. 18. April 1942, CH)<br />

Fürsprecher. Berufl iche Laufbahn: Generaldirektion<br />

PTT (Adjunkt der Rechtsabteilung, persönlicher Mitar-<br />

beiter des Präsidenten GD PTT, Generalsekretär PTT,<br />

Sekretär des Verwaltungsrates PTT), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />

<strong>Post</strong> (Sekretär des Verwaltungsrates)<br />

Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />

Chopard Services GmbH, Club-Hotels Schweizerhof<br />

und Altein AG Sils-Maria, Ferienverein <strong>Post</strong> /Swisscom,<br />

Hotel Victoria Lauberhorn AG Wengen, Hôtel Valaisia<br />

& Sports Montana-Vermala SA<br />

63


64<br />

Corporate Governance<br />

<strong>Die</strong> Konzernleitung<br />

Jean-Pierre Streich Michel Kunz Rolf Hasler Daniel Landolf<br />

Karl Kern Jürg Bucher Ulrich Gygi Hans-Peter Strodel Josef Bösch<br />

Ulrich Gygi (geb. 6. Dezember 1946, CH)<br />

Konzernleiter seit 2000, Dr. rer. pol., Betriebswirtschafter.<br />

Berufl iche Laufbahn: Betriebswirtschaftliches<br />

Institut der Universität Bern (Assistent), Eidg. Finanzverwaltung<br />

(Adjunkt, Sektionschef Finanzplanung/<br />

Budget/Rechnung), Bundesamt für Organisation<br />

(Abteilungschef Betriebswirtschaft), Eidg. Finanzver-<br />

waltung (Vizedirektor, Direktor), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />

<strong>Post</strong> (Konzernleiter)<br />

Josef Bösch (geb. 21.Juli 1944, CH)<br />

Mitglied seit 2001, <strong>Post</strong>kaufmann. Berufl iche Laufbahn:<br />

Generaldirektion PTT (Projektleiter, Verantwortlicher<br />

Organisation und Arbeitszeitberechnung Zustelldienst),<br />

Kreispostdirektion Chur (stv. Direktor,<br />

Direktor), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Briefregion<br />

Ost, Leiter Logistik Briefpost, Leiter Mail /<strong>Post</strong>Mail)<br />

Jürg Bucher (geb. 2. August 1947, CH)<br />

Mitglied seit 2003, lic. rer. pol., Betriebs- und Volkswirtschafter.<br />

Berufl iche Laufbahn: Wirtschaft und<br />

Verwaltung (Journalist, wissenschaftlicher Mitarbeiter),<br />

PTT (stv. Finanzdirektor, Leiter Controlling, Leiter<br />

Unternehmensentwicklung), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

(stv. Leiter <strong>Post</strong>Finance, Leiter Marketing <strong>Post</strong>Finance,<br />

Leiter Finanzdienstleistungen/<strong>Post</strong>Finance)<br />

Rolf Hasler (geb. 21. August 1942, CH)<br />

Mitglied seit 2001, <strong>Post</strong>kaufmann. Berufl iche Laufbahn:<br />

Kreispostdirektion Basel (Sachbearbeiter),


Generaldirektion PTT (Berufsbildung, Arbeitsrecht,<br />

Klassifi kation), Kreispostdirektion Zürich (stv. Direktor,<br />

Direktor), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Region<br />

Ost /Süd von <strong>Post</strong>stellen und Verkauf, Delegierter<br />

der Konzernleitung für den GAV, Leiter Personal)<br />

Karl Ker n (geb. 24. Dezember 1946, CH)<br />

Mitglied seit 1999, <strong>Post</strong>kaufmann. Berufl iche Laufbahn:<br />

PTT (<strong>Post</strong>stellenleiter), Berufsverband transfair<br />

(Generalsekretär), PTT/<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Mitglied<br />

des Verwaltungsrates), EUROFEDOP (Mitglied<br />

der Geschäftsleitung), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter<br />

<strong>Post</strong>stellennetz/<strong>Post</strong>stellen und Verkauf)<br />

Michel Kunz (geb. 10. März 1959, CH)<br />

Mitglied seit 1999, dipl. El.-Ing. ETH, MBA GSBA,<br />

Elektroingenieur. Berufl iche Laufbahn: ABB (Entwicklungsingenieur),<br />

Ascom (Leiter Beschaffung, Leiter<br />

Profi tcenter Elektronikproduktion), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />

<strong>Post</strong> (Leiter Systementwicklung <strong>Post</strong>Finance, Leiter<br />

Informatik <strong>Post</strong>, Leiter Paket<strong>Post</strong>, Leiter Logistics)<br />

Daniel Landolf (geb. 31. Dezember 1959, CH)<br />

Mitglied seit 2001, Betriebsökonom HWV, Betriebswirtschafter.<br />

Berufl iche Laufbahn: Credit Suisse<br />

(Devisenhändler), Generaldirektion PTT (Abteilung<br />

Betriebswirtschaft /Marketing, Abteilung Zentrales<br />

Marketing /Strategien /Analysen), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />

<strong>Post</strong> (Direktionsadjunkt Automobildienste, Leiter<br />

Business Development <strong>Post</strong>Auto, stv. Direktor<br />

<strong>Post</strong>Auto, Direktor <strong>Post</strong>Auto, Leiter Personenverkehr /<br />

<strong>Post</strong>Auto)<br />

Corporate Governance<br />

Jean-Pierre Streich (geb. 22. September 1946, CH)<br />

Mitglied seit 1999, lic. oec. HSG, Betriebswirtschafter.<br />

Berufl iche Laufbahn: Migros (Leiter Software-<br />

Entwicklung M-Industrie, Leiter Finanzen und Infor-<br />

matik Konservenfabrik Bischofszell AG, Leiter Informatik<br />

M-Gemeinschaft), Mövenpick (Mitglied der<br />

Konzernleitung, Leiter Marketing & Kommunikation /<br />

Human Resources/Informatik und Umwelt), <strong>Die</strong><br />

<strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Konzernentwicklung /<br />

Informatik /internationale Strategie, Leiter International)<br />

Hans-Peter Strodel (geb. 20. Juli 1943, CH)<br />

Mitglied seit 1998, Dr. oec. HSG, Betriebswirtschafter.<br />

Berufl iche Laufbahn: Benninger AG (Organisationsassistent),<br />

Heberlein (Direktionsassistent), Oerlikon-<br />

Bührle-Konzern (Planungsbeauftragter, Leiter<br />

Profi tcenter Gelenkwellen, Leiter Finanzen Werkzeug -<br />

maschinenfabrik, CFO Oerlikon-Contraves), PTT-<br />

Betriebe (Leiter Finanzen), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

(Leiter Finanzen)<br />

65


66 Corporate Citizenship<br />

Unsere gesellschaftliche Verantwortung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> erbringt ihre <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

wirtschaftlich und effizient und nimmt<br />

gleichzeitig ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />

wahr. Sie strebt eine Balance zwischen ökonomischen,<br />

ökologischen und sozialen Zielen an. Als<br />

Unternehmen, mit dem sich die Schweizer Bevölkerung<br />

eng verbunden fühlt, berücksichtigt die<br />

<strong>Post</strong> die berechtigten Anliegen der unterschiedlichen<br />

Anspruchsgruppen wie der Kundinnen<br />

und Kunden, des Personals, der Lieferanten oder<br />

der Öffentlichkeit.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist ein betriebswirtschaftlich<br />

geführtes Unternehmen, eine fortschrittliche Arbeitgeberin<br />

und kümmert sich um die Auswirkungen ihrer<br />

Geschäftstätigkeiten auf die Umwelt. Mit unterschiedlichen<br />

Programmen und Projekten will sie diesem<br />

hohen Anspruch immer wieder von neuem gerecht<br />

werden. Im Mittelpunkt stehen ökologische und<br />

personalwirtschaftliche Bemühungen sowie unter-<br />

schiedliche Engagements im kulturellen, sportlichen<br />

und sozialen Bereich.<br />

Wettbewerbsfähig werden, sozial bleiben<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> muss sich, will sie weiterhin wirtschaftlich<br />

erfolgreich sein, auf weitere Marktöffnungsschritte<br />

vorbereiten und sich der technologischen Entwicklung<br />

anpassen. Als fortschrittliche Arbeitgeberin geht die<br />

<strong>Post</strong> betriebliche Neuausrichtungen sozialverantwortlich<br />

an. Bei Restrukturierungsmassnahmen gilt: möglichst<br />

keine Entlassungen von Festangestellten aus<br />

wirtschaftlichen Gründen. Während Reorganisationen<br />

1<br />

Kennzahlen Personal (in PE) <strong>2004</strong> 2003<br />

Personalbestand Konzern 42 284 43 416<br />

Personalbestand Stammhaus 38 972 40 938<br />

Lernpersonal Stammhaus 1 532 1 413<br />

Bestand in Randregionen 9 761 10 347<br />

Gesamtaustrittsrate 10,2% 8,4%<br />

Fluktuation 3,8% 4,7%<br />

1 Personalbestand in Personaleinheiten (PE) = Durchschnittsbestand<br />

umgerechnet auf Vollzeitstellen<br />

werden Mitarbeitende und Vorgesetzte unterstützt<br />

und auf den Wandel vorbereitet. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> führt ein<br />

eigenes Arbeitsmarktzentrum (AMZ). Es berät und<br />

unterstützt Betroffene bei der berufl ichen Neuorientierung<br />

postintern und auf dem externen Arbeitsmarkt,<br />

bietet Qualifi zierungsmassnahmen, Weiter-<br />

bildung oder Umschulung an und hilft zudem<br />

denjenigen, die den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

unternehmen wollen. Im Jahr <strong>2004</strong> wurden total<br />

177 Seminare mit insgesamt 2388 Teilnehmenden<br />

durchgeführt. Ausserdem verzeichnete das<br />

AMZ 1475 individuelle Beratungsgespräche.<br />

Im Weiteren führt die <strong>Post</strong> eine eigene Sozial beratung.<br />

Im Berichtsjahr wurden 4188 Anliegen sowohl zu<br />

Arbeitsthemen wie auch zu persönlichen Problemen<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bearbeitet.<br />

Fortschrittliche Personalentwicklung<br />

Personalentwicklung geniesst bei der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong> einen hohen Stellenwert. Damit die Mitarbeitenden<br />

der <strong>Post</strong> den oft komplexer werdenden Anforderungen<br />

des Arbeitsalltags gerecht werden können,<br />

wird sowohl der Produktschulung als auch der persönlichen<br />

Weiterbildung ein hoher Stellenwert beigemessen.<br />

Zur generellen Entwicklung der Sozial- und<br />

Führungskompetenzen steht dem Personal ein breites<br />

Angebot an internen Weiterbildungen offen. Abhängig<br />

vom persönlichen Karriere- und Entwicklungsbedürfnis<br />

sowie den betrieblichen Möglichkeiten werden<br />

individuelle Fortbildungen zeitlich und fi nanziell<br />

unterstützt.<br />

Mit einem Mentoringprogramm will die <strong>Post</strong> zudem<br />

entwicklungswillige Nachwuchskräfte auf die Über-<br />

nahme erweiterter Verantwortung vorbereiten. Eine<br />

erfahrene Führungspersönlichkeit führt als Mentor /-in<br />

die Nachwuchskraft während eines Jahres in die<br />

Gepfl ogenheiten und Prozesse der <strong>Post</strong> ein. So können<br />

junge Mitarbeitende ein persönliches Beziehungsnetz<br />

aufbauen und gleichzeitig fi ndet ein unternehmensinterner<br />

Wissenstransfer statt. Im Berichtsjahr<br />

haben drei Frauen und fünf Männer am Programm<br />

teilgenommen.


Für die Rekrutierung und Förderung des akademischen<br />

Führungsnachwuchses bietet die <strong>Post</strong> u. a.<br />

ein Einstiegsprogramm für Hochschulabsolventen an,<br />

das den Teilnehmenden während eines Jahres einen<br />

vertieften Einblick in unterschiedliche Organisationseinheiten<br />

des Unternehms ermöglicht.<br />

Zukunftsweisende Berufsbildung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bildete im Berichtsjahr in der ganzen Schweiz<br />

1532 Lernende in dreizehn verschiedenen Berufen<br />

aus. <strong>Die</strong>s entspricht einer Zunahme von acht Prozent<br />

gegenü ber dem Vorjahr. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bietet ausschliesslich<br />

vom Bundesamt fü r Berufsbildung und Technologie<br />

anerkannte Lehrgä nge an. Das Junior-Business-<br />

Programm ergä nzt das Angebot und ermö glicht<br />

Absolventinnen und Absolventen von Handelsmittelschulen<br />

den Erwerb der Berufsmaturitä t und zugleich<br />

den Einstieg in die Berufswelt.<br />

Lebensqualität ermöglichen<br />

<strong>Die</strong> Gesundheitsfö rderung sowie die Fö rderung der<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind zentrale<br />

personalpolitische Anliegen der <strong>Post</strong>, um die Lebensqualitä<br />

t der Mitarbeitenden zu steigern. Teilzeitarbeit<br />

wird auf allen Stufen gefö rdert. Im Berichtsjahr arbeitete<br />

ein Drittel aller Mitarbeitenden Teilzeit, d. h. mit<br />

einem Beschä ftigungsgrad von weniger als 90 Prozent.<br />

<strong>Die</strong>se Arbeitsform ist zwar immer noch bei<br />

Frauen und in weniger quali fi zierten Tä tigkeiten<br />

ü berproportional verbreitet, doch seit einigen Jahren<br />

ist eine neue Entwicklung zu erkennen. Immer mehr<br />

M ä nner und hö her Quali fi zierte interessieren sich fü r<br />

Teilzeitstellen. Das Projekt « Teilzeit im Kader » verfolgt<br />

das Ziel, den Anteil der Teilzeitarbeitenden in den<br />

n ä chsten Jahren in diesem Segment weiter zu erhö<br />

-<br />

hen.<br />

Mitarbeitende, die das Modell « Jahresarbeitszeit»<br />

w ä hlen, erhalten zwar einen fi xen Monatslohn, das<br />

Arbeitspensum variiert aber. <strong>Die</strong> Jahresarbeitszeit<br />

Beschä ftigungsgrad <strong>2004</strong> 2003<br />

Vollzeit Mä nner (ab 90%) 23 083 24 162<br />

Teilzeit Mä nner 3 686 3 891<br />

Anteil Teilzeit Mä nner 13,8% 13,9%<br />

Vollzeit Frauen (ab 90%) 7 104 7 754<br />

Teilzeit Frauen 17 994 18 736<br />

Anteil Teilzeit Frauen 71,7% 70,7%<br />

Teilzeit Total 21 680 22 627<br />

Anteil Teilzeit Total 41,8% 41,5%<br />

Teilzeit im Kader (ab FS10)<br />

Total Mitglieder Kader 1 737 1 649<br />

Teilzeit (unter 90%) 114 86<br />

Anteil Teilzeit Kader 6,6% 5,2%<br />

Corporate Citizenship<br />

ermö glicht einerseits der <strong>Post</strong> einen fl exibleren Ar-<br />

beitseinsatz und erleichtert andererseits den Mitarbeitenden<br />

die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und<br />

Freizeit.<br />

Chancengleichheit<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichen<br />

Werthaltungen, kulturellen Hintergrü nden und<br />

Sprachen prä gen das Bild einer offenen und toleranten<br />

<strong>Post</strong>. <strong>Die</strong>se fö rdert ein Arbeitsumfeld, das frei von<br />

Diskriminierung und Belä stigung ist.<br />

Zur Bewä ltigung der jetzigen und kü nftigen Herausforderungen<br />

setzt die <strong>Post</strong> auf eine ausgewogene<br />

Durchmischung von Alter, Geschlecht, Sprache und<br />

Kultur. <strong>Die</strong> Unternehmensleitung ist ü berzeugt, dass<br />

gemischte Teams zu Toleranz, Offenheit und schliesslich<br />

auch zu besseren Arbeitsergebnissen beitragen.<br />

Derzeit ist ein angemessener Mix noch nicht auf allen<br />

Stufen und in allen Bereichen gewä hrleistet.<br />

Stammhaus nach Geschlecht <strong>2004</strong> 2003<br />

Anzahl Mä nner 26 769 28 053<br />

Anzahl Frauen 25 098 26 490<br />

Total Personen 51 867 54 543<br />

Anteil Mä nner 51,6% 51,4%<br />

Anteil Frauen 48,4% 48,6%<br />

Mit dem Projekt « Move » wird eine Erhö hung des<br />

Frauenanteils und der sprachlichen Minderheiten in<br />

quali fi zierten Funktionen gezielt gefö rdert. Bei der<br />

Auswahl von neuen Mitarbeitenden werden diese<br />

Zielsetzungen beachtet.<br />

Stabile Personalzufriedenheit<br />

Wie in den Vorjahren fü hrte die <strong>Post</strong> auch im Berichtsjahr<br />

eine Messung der Personalzufriedenheit durch.<br />

<strong>Die</strong>se Vollerhebung, der Rü cklauf erreichte mit<br />

63,8 Prozent seinen Hö chststand, gibt u. a. wichtige<br />

Hinweise auf die Qualitä t der Arbeitssituation und die<br />

Unternehmenskultur. Sowohl die Gesamtzufriedenheit<br />

mit 65 Indexpunkten (Vorjahr 67 Punkte) als auch<br />

die Unternehmensverbundenheit mit 77 (Vorjahr 79)<br />

sind in der Zeit des Umbruchs und mö glicher Verunsicherung<br />

in der Belegschaft als bemerkenswert und<br />

im Mehrjahresvergleich als stabil einzustufen.<br />

Stä rker empfunden wurde, nach fü nf Jahren erstmals<br />

wieder, die Arbeitslast. <strong>Die</strong> Mitarbeitenden signalisier-<br />

ten mit 66 Punkten (Vorjahr 70), dass die Belastungen<br />

zugenommen haben. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> wird weiterhin mit<br />

Massnahmen unterstü tzend handeln, so z. B. in der<br />

Region Genf mit der Integration von Lehrabgä ngern.<br />

Der <strong>Post</strong> ist es ein wichtiges Anliegen, auch zukü nftig<br />

eine gute Personalzufriedenheit zu erreichen. Angesichts<br />

der kommenden Herausforderungen ist dies<br />

ein ehrgeiziges Ziel.<br />

Weitere Kennzahlen zum Personal werden in der<br />

Beilage zum Personal- und Sozialbericht verö ffentlicht.<br />

67


68<br />

Corporate Citizenship<br />

Faire und kompetente Partnerschaft<br />

mit Lieferanten<br />

Für rund CHF 2,3 Milliarden hat die <strong>Schweizerische</strong><br />

<strong>Post</strong> im Berichtsjahr Güter und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

eingekauft. Das Bundesgesetz und die Verordnung<br />

über das öffentliche Beschaffungswesen (BoeB / VoeB)<br />

bilden die Grundlagen für die Politik des Konzerneinkaufs<br />

der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong>. Bei der Auftragsver-<br />

gabe muss deshalb u. a. darauf geachtet werden, dass<br />

die gesetzlichen Arbeitsschutzbestimmungen, gesamtarbeitsvertraglich<br />

verankerte Arbeitsbedingungen<br />

sowie der Grundsatz der Lohngleichheit zwischen<br />

Frau und Mann gewährleistet sind.<br />

<strong>Die</strong> strategischen Konzernvorgaben und das umfassende<br />

Einkaufsinformationssystem sowie das Lieferantenmanagement<br />

bilden nebst den rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

die Basis für die Auswahl der<br />

Lieferanten. <strong>Die</strong> wichtigsten Einkaufskriterien sind das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis, die Zuverlässigkeit des<br />

Anbieters und die Termintreue. <strong>Die</strong> Umweltverträglichkeit<br />

der einzukaufenden Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

wird ebenfalls entsprechend beachtet. Der<br />

<strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> ist es ein Anliegen, gegenüber<br />

ihren Lieferanten als faire und kompetente Partnerin<br />

aufzutreten und Aufträge nach einheitlichen und<br />

transparenten Kriterien zu vergeben.<br />

Zusammenarbeit mit Gemeinden und Städten<br />

Im Rahmen der Modernisierung des <strong>Post</strong>stellennetzes<br />

arbeitet die <strong>Post</strong> auf lokaler Ebene seit Jahren eng mit<br />

den betroffenen Gemeinden und Städten zusammen.<br />

Erfahrung und örtliche Kenntnisse der Behörden sind<br />

wichtig, wenn für eine lokale <strong>Post</strong>stelle eine neue<br />

Betriebsform gefunden werden muss. Naturgemäss<br />

fallen nicht alle Gespräche mit den betroffenen<br />

Gemeinden zur Zufriedenheit aller aus. In der Regel<br />

sind aber in aufwändigen Auseinandersetzungen<br />

befriedigende Lösungen gefunden worden.<br />

Umweltwirkung Gesamtunternehmen, umsatzbereinigt<br />

Angaben in Prozent, 1998 = 100 Prozent<br />

1998<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

0 20 40 60 80 100<br />

<strong>Die</strong> relative Umweltbelastung (Umweltbelastungspunkte gemäss BUWAL-Methodik,<br />

SRU 297) hat in vier Jahren um beinahe 20 Prozent abgenommen.<br />

Unabhängige Kommission «<strong>Post</strong>stellen»<br />

Ende April des Berichtsjahres nahm die unabhängige<br />

Kommission «<strong>Post</strong>stellen», die von Bundesrat Moritz<br />

Leuenberger am 1. Januar <strong>2004</strong> eingesetzt wurde, ihre<br />

Arbeit auf. <strong>Die</strong> Kommission überprüft auf Verlangen<br />

von Gemeinden, ob die <strong>Post</strong> bei einem Entscheid über<br />

die Schliessung oder Verlegung einer <strong>Post</strong>stelle die<br />

gesetzlichen Bedingungen eingehalten hat, und gibt<br />

eine Empfehlung ab. Der defi nitive Entscheid bleibt<br />

bei der <strong>Post</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Kommission soll insbesondere sicherstellen, dass<br />

die <strong>Post</strong> bei ihren Entscheiden die regionalen Gegebenheiten<br />

berücksichtigt und dass sich eine einheitliche<br />

Praxis für die ganze Schweiz etabliert. Sie stellt<br />

damit ein wichtiges Bindeglied zwischen den Gemeinden<br />

und der <strong>Post</strong> dar.<br />

Im Berichtsjahr wandten sich neun Gemeinden an die<br />

Kommission «<strong>Post</strong>stellen» und liessen 15 von insgesamt<br />

138 Entscheiden überprüfen. <strong>Die</strong> Kommission<br />

stellte ein sorgfältiges, lösungsbezogenes und oft<br />

aufwändiges Vorgehen der <strong>Post</strong> fest. <strong>Die</strong> Entscheide<br />

waren in der Regel gut begründet. <strong>Die</strong> Kommission<br />

sprach deshalb in zwölf Fällen eine zustimmende<br />

Empfehlung zum Entscheid der <strong>Post</strong> aus, wovon vier<br />

mit von der <strong>Post</strong> akzeptierten Vorbehalten. In drei<br />

Fällen hat die Kommission ihren Entscheid bis 2005<br />

verlegt, da sie zusätzliche Informationen benötigte.<br />

Hohes Umweltbewusstsein<br />

Nebst der Wirtschaftlichkeit und dem Sozialen misst<br />

die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> auch der Umwelt einen hohen<br />

Stellenwert bei. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat sich von Beginn an als<br />

Partnerin am 1990 gestarteten Bundesprogramm<br />

«Energie 2000» beteiligt und orientiert sich seit 2000<br />

am Nachfolgeprogramm «Energie Schweiz».<br />

Mit dem im Jahr 1996 eingeführten Umweltmanagementsystem<br />

(UMS) erfasst die <strong>Post</strong> Umweltauswirkungen<br />

gezielt, um Optimierungspotenziale auszuschöpfen.<br />

Bedeutende UMS-Bestandteile sind die<br />

systematische Identifi zierung der wichtigsten Umweltbelastungsarten,<br />

die Erarbeitung von konkreten<br />

Umsetzungsprogrammen sowie die regelmässige<br />

Durchführung von Umweltaudits zur Erfolgskontrolle.<br />

Flankierend ist die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> in Arbeitsgruppen<br />

vertreten, die sich mit postalischen <strong>Die</strong>nsten und<br />

deren ökologischen Auswirkungen beschäftigen.<br />

Wichtig ist vor allem die Arbeitsgruppe «<strong>Post</strong> +<br />

Umwelt» des Weltpostvereins. Innerhalb dieses Gremiums<br />

werden im Sinne von «Best Practice» Erfahrungen<br />

ausgetauscht und Guidelines für <strong>Post</strong>gesellschaften<br />

erarbeitet. Zusätzlich ist die <strong>Post</strong> in der Gruppe<br />

«<strong>Post</strong>al Environmental Networking (PEN)» aktiv, die<br />

nationale <strong>Post</strong>gesellschaften aus Ländern wie Australien,<br />

Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark,<br />

den Niederlanden, Österreich oder Deutschland<br />

umfasst.


Umweltwirkung 2003 nach Tätigkeiten<br />

Personenverkehr 34,8%<br />

Gütertransport Strasse 24,9%<br />

Strom 19,7%<br />

Mitarbeiterverkehr 10,7%<br />

Gütertransport Schiene 5,3%<br />

Wärme 3,7%<br />

Wasser 0,7%<br />

Papierverbrauch 0,2%<br />

2003 wurden zum ersten Mal die wichtigsten Umweltkennzahlen<br />

der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> im Umweltbericht<br />

veröffentlicht. Alle zwei Jahre wird diese<br />

Publikation aktualisiert. Der nächste Umweltbericht<br />

erscheint im 4. Quartal 2005.<br />

Umweltwirkung<br />

Rund ein Drittel der Umweltwirkung wird durch den<br />

Personentransport verursacht. <strong>Die</strong>ser hat aber durch<br />

die Substitution des Privatverkehrs schon grundsätzlich<br />

einen hohen ökologischen Wert. Ein Viertel<br />

der Umweltwirkung wird durch den Gütertransport<br />

auf der Strasse erzeugt. <strong>Die</strong> Strassentransporte sind<br />

notwendig, um die Feinverteilung sicherzustellen. Ein<br />

wichtiger Faktor mit fast einem Fünftel der Umweltwirkung<br />

ist der Strom, der für die Sortierzentren,<br />

die EDV und die Beleuchtung der Gebäude benötigt<br />

wird. <strong>Die</strong>se drei Faktoren machen bereits 80 Prozent<br />

der Umweltwirkung des Stammhauses <strong>Post</strong> aus.<br />

Umweltziele<br />

Um stetige Verbesserungsprozesse zu fördern, wurden<br />

2000 konkrete ökologische Ziele formuliert. So soll<br />

bis 2010 im Vergleich zu 1990 der Wärmeverbrauch<br />

um zehn Prozent und der Treibstoffverbrauch um<br />

acht Prozent gesenkt werden sowie die Erhöhung des<br />

Elektrizitätsverbrauches maximal fünf Prozent betragen.<br />

Im Vergleich zu 2000 wird auch eine Steigerung<br />

des Anteils an Recyclingpapier um 35 Prozent und<br />

eine Stabilisierung des Wasserverbrauchs angestrebt.<br />

Zur Erreichung dieser ehrgeizigen Ziele wird weiterhin<br />

auf allen Unternehmensebenen das Verantwortungsbewusstsein<br />

für die Umwelt durch Aus- und Weiter-<br />

bildung gestärkt.<br />

Um den Verbrauch von Benzin und <strong>Die</strong>sel zu reduzieren,<br />

hat die <strong>Post</strong> bereits in den Vorjahren mehrere<br />

Projekte gestartet. Neben einer Reihe von punktuellen<br />

Massnahmen wie etwa dem Kauf von 14 Erdgasbussen<br />

oder dem Einsatz von doppelstöckigen Bussen<br />

im Linienverkehr hat sich vor allem das so genannte<br />

Ecostyle-Programm als effi zient erwiesen. Bis zu<br />

zehn Prozent Treibstoff sparen Fahrerinnen und Fahrer<br />

Corporate Citizenship<br />

der <strong>Post</strong>, wenn sie ihre Fahrzeuge vorausschauend<br />

und tieftourig über die Schweizer Strassen lenken.<br />

Da teilweise wieder ein erhöhter Treibstoffverbrauch<br />

festgestellt wurde, wurden im Herbst des Berichtsjahres<br />

– nachdem dies eine Zeit lang nicht mehr der<br />

Fall war – erneut Ecostyle-Kurse angeboten.<br />

Mit insgesamt rund 3100 eigenen und gemieteten<br />

Objekten ist die <strong>Post</strong> eine der grössten Immobilienbesitzerinnen<br />

der Schweiz. Neben anderen Gebäuden<br />

besitzt sie gut 2500 <strong>Post</strong>stellen, drei Paketzentren,<br />

18 Briefzentren sowie zwei Druck- und Verpackungszentren.<br />

Energie- und Umweltschutzmassnahmen in<br />

diesem Bereich fallen daher besonders ins Gewicht.<br />

Vorbildlich hat die <strong>Post</strong> Energie- und Umweltschutzfragen<br />

beim Bau der neuen Paketzentren Daillens,<br />

Härkingen und Frauenfeld gelöst. <strong>Die</strong>se europaweit<br />

modernsten Paketzentren erreichen alle drei den<br />

Minergiestandard, verbrauchen also nur etwa 40<br />

Prozent der Heizenergie, die herkömmliche Bauten<br />

benötigen. In älteren Liegenschaften wird dank<br />

kleinerer Eingriffe, die auf genauer Kenntnis der<br />

technischen Anlagen beruhen, beim Strom-, Wärme-<br />

und Wasserverbrauch gespart. Durch das Beiziehen<br />

von externen Fachleuten und die gezielte Schulung<br />

der Gebäudetechniker können Heizungen und Lüftungen,<br />

Warmwasseraufbereitung und Beleuchtung<br />

effi zient und umweltschonend eingesetzt werden.<br />

<strong>Die</strong> relative Umweltbelastung hat seit 1998 um beinahe<br />

26 Prozent abgenommen. <strong>Die</strong> Umweltwirkung<br />

der verschiedenen Tätigkeiten wird mit der BUWAL-<br />

Methodik SRU 297 in Umweltbelastungspunkten<br />

bewertet. <strong>Die</strong> guten Resultate basieren auf einer<br />

positiven Haltung des Personals und den eingeleiteten<br />

Projekten und Massnahmen.<br />

69


70<br />

Corporate Citizenship<br />

Vielfältiges Unternehmensengagement<br />

Seit langem unterstützt die <strong>Post</strong> sportliche, kulturelle<br />

und gesellschaftliche Veranstaltungen unterschiedlichster<br />

Art.<br />

Im Sportsponsoring unterstützt die <strong>Post</strong> verschiedene<br />

Aktivitäten. So tritt sie als Hauptsponsorin des <strong>Schweizerische</strong>n<br />

Eishockey-Verbands sowie der Nationalligen<br />

auf und fördert mit dem «Top Scorer»-Konzept den<br />

Nachwuchs. Ebenfalls seit vielen Jahren unterstützt<br />

sie die Tour de Suisse. Ein Schwergewicht in sportlicher<br />

Hinsicht legt sie auf den Laufsport. Seit vier<br />

Jahren gehört die <strong>Post</strong> zu den wichtigsten Sponsoren<br />

des Schweizer Frauenlaufs in Bern. Im letzten Jahr<br />

konnte das Engagement im Laufsport weiter ausgebaut<br />

werden, indem mit Swiss Runners eine Zusammenarbeit<br />

eingegangen wurde. Swiss Runners ist die<br />

Dachorganisation der 24 schönsten und bekanntesten<br />

Schweizer Laufveranstaltungen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> unterstützt<br />

zudem die meisten Laufveranstaltungen von Swiss<br />

Runners direkt. Ausserdem ist die <strong>Post</strong> Hauptsponsorin<br />

des <strong>Schweizerische</strong>n Orientierungslaufverbands<br />

und engagiert sich zusammen mit der OL-Nationalmannschaft<br />

für das Nachwuchsförderungsprojekt<br />

«sCOOL».<br />

Im Kulturbereich können die Initianten des Zentrums<br />

Paul Klee seit Baubeginn auf die fi nanzielle Hilfe<br />

der <strong>Post</strong> zählen. Ausserdem ist sie Stiftungsträgerin<br />

des Museums für Kommunikation und die offi zielle<br />

Hauptsponsorin der Genfer Buchmesse «Salon du<br />

Livre, de la Presse et du Multimédia». <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> engagiert<br />

sich bei den grössten Musikfestivals und Open-<br />

airkinos in der Schweiz und führt mit den <strong>Post</strong>Finance<br />

Classics eine eigene Konzertreihe für klassische Musik<br />

durch. Das Internationale Filmfestival in Locarno, der<br />

grösste Traditionsanlass der Schweizer Filmbranche,<br />

hat mit der <strong>Post</strong> einen starken Partner an seiner Seite.<br />

Im Rahmen der Aktion «2× Weihnachten» konnten<br />

Ende <strong>2004</strong> überzählige Weihnachtsgeschenke kostenlos<br />

bei den <strong>Post</strong>stellen aufgegeben werden. Mit<br />

72 000 Geschenkpaketen hat die Aktion den Erfolg<br />

früherer Jahre übertroffen. <strong>Die</strong> Geschenkartikel von<br />

«2× Weihnachten» werden je zur Hälfte an Bedürftige<br />

in der Schweiz und in den osteuropäischen Ländern<br />

Rumänien, Weissrussland und Moldawien verteilt.<br />

Auch mit ihrer zweiten Dezember-Aktion sorgte die<br />

<strong>Post</strong> für unerwartete Weihnachtsfreuden. Knapp<br />

17 000 Kinderbriefe, die an das Christkind adressiert<br />

waren, beantwortete die <strong>Post</strong> mit einem kleinen<br />

Geschenk.<br />

Für die Opfer der Flutwellenkatastrophe in Asien<br />

hat die <strong>Post</strong> eigens für ihr Personal ein Spendenkonto<br />

errichtet und verdoppelte die Spenden der Mitar-<br />

beitenden zu Gunsten der Glückskette-Aktion.<br />

Ende Januar 2005 konnte die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

der Glückskette den Gesamtbetrag von über<br />

CHF 4,5 Millionen überweisen.


Ein Blick<br />

in die Zukunft<br />

Unsere zentralen Anliegen sind Kundenorientierung,<br />

Wett bewerbsfähigkeit, Eigenwirtschaftlichkeit und ein flächen-<br />

deckender Service public. Wir wollen eigenwirtschaftlich<br />

sein und handeln sozialverantwortlich.<br />

Im Mittelpunkt steht die Festigung unserer markt-<br />

führenden Position im Schweizer <strong>Post</strong>markt und im Zahlungs-<br />

verkehr. Wir wollen einen ausgezeichneten Universaldienst<br />

leisten, umfassende Finanzdienstleistungen anbieten,<br />

eine wichtige Trägerin des öffentlichen Verkehrs sein, ertrags-<br />

starke Geschäftsfelder ausbauen, neue Tätigkeitsfelder<br />

er schliessen und unsere Stellung im Ausland stärken.


72<br />

Der Geschäftsbericht <strong>2004</strong> der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />

liegt auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch<br />

vor. Massgebend ist in jedem Fall die gedruckte<br />

deutsche Version. Der Geschäftsbericht und weitere<br />

aktuelle Informationen zur <strong>Post</strong> stehen auch im<br />

Internet auf www.post.ch zur Verfügung.<br />

Der Geschäftsbericht <strong>2004</strong> der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />

enthält auch in die Zukunft gerichtete Aussagen.<br />

<strong>Die</strong>se Aussagen basieren einerseits auf Annahmen<br />

und Einschätzungen und andererseits auf der <strong>Post</strong><br />

gegenwärtig zur Verfügung stehenden Informationen.<br />

Faktoren, die die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> nicht mit Sicher-<br />

heit vorhersehen kann, könnten dazu führen, dass die<br />

tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse von<br />

diesen Aussagen abweichen. <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

übernimmt keine Verpfl ichtung, die im Geschäftsbericht<br />

enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.<br />

Zusätzliche Geschäftsberichte sind bei der Kontaktstelle<br />

oder über Internet erhältlich. Mitarbeitende der<br />

<strong>Post</strong> können weitere Exemplare über den ordentlichen<br />

Bestellweg für Drucksachen beziehen.<br />

Kontaktstelle<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

Unternehmenskommunikation<br />

Viktoriastrasse 21<br />

<strong>Post</strong>fach<br />

3030 Bern<br />

Schweiz<br />

Telefon + 41 (0)31 338 13 07<br />

Fax + 41 (0)31 338 13 11<br />

Impressum<br />

Herausgeberin<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

Viktoriastrasse 21<br />

<strong>Post</strong>fach<br />

3030 Bern<br />

Schweiz<br />

Telefon + 41 (0)31 338 11 11<br />

Fax + 41 (0)31 338 13 11<br />

www.post.ch<br />

Konzept und Gestaltung<br />

Michael Eberle, Tom Schlup, Unternehmenskommunikation<br />

<strong>Post</strong>, Bern<br />

Fotos<br />

Stephan Knecht, Langnau ZH<br />

Übersetzungen<br />

Sprachdienst <strong>Post</strong>, Bern<br />

Satz, Lithografi e und Druck<br />

Stä mp fl i AG, Publikationen, Bern


<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

Viktoriastrasse 21<br />

<strong>Post</strong>fach<br />

3030 Bern<br />

Schweiz<br />

www.post.ch<br />

071.11 de (208 990) 04.2005 UK

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