Berichterstattung 2004 - Die Schweizerische Post
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Berichterstattung 2004 - Die Schweizerische Post
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<strong>Berichterstattung</strong> <strong>2004</strong>
Im Spiegel<br />
der Öffentlichkeit<br />
Kaum ein Unternehmen ist mit seinen <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
so tief in der Bevölkerung verankert, kaum eines im Alltag so<br />
stark präsent.<br />
Wir nehmen die öffentliche Meinung und die Meinung<br />
unserer Kunden und Mitarbeitenden ernst. Zu Gunsten einer<br />
nachhaltigen Entwicklung führen wir mit Bevölkerung,<br />
Wirtschaft, Politik und den Mitarbeitenden einen offenen<br />
Dialog. Gesellschaftliche, soziale und ökologische Werte sind<br />
uns wichtig.
Inhalt<br />
Kennzahlen 7<br />
Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />
Der Kurs der <strong>Post</strong> ist richtig 8<br />
Interview<br />
Auch in Zukunft erfolgreich sein 11<br />
Service public<br />
Universaldienst mit hochwertigen Leistungen für alle 21<br />
Meilensteine<br />
Wichtige Ereignisse <strong>2004</strong> 24<br />
Finanzdienstleistungen<br />
<strong>Post</strong>Finance wächst weiter und vervollständigt das Angebot 28<br />
Mail<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit 32<br />
Logistics<br />
Neue Kundenlösungen stärken Marktposition 36<br />
Personenverkehr<br />
Im Zeichen von Bahn 2000 41<br />
<strong>Post</strong>stellennetz<br />
Im Dialog mit der Kundschaft zum leistungsfähigen Retailer 45<br />
International<br />
Swiss <strong>Post</strong> International auf Erfolgskurs 50<br />
Philatelie<br />
Erfreuliche Trendwende 53<br />
Risk Management 54<br />
Corporate Governance 56<br />
Corporate Citizenship<br />
Unsere gesellschaftliche Verantwortung 66
Kennzahlen<br />
Finanzkennzahlen<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
Kennzahlen<br />
Betriebsertrag Mio. CHF 7 350 6 888<br />
1<br />
Betriebsergebnis Mio. CHF 838 349<br />
in Prozent des Betriebsertrages 11,4 5,1<br />
Konzerngewinn Mio. CHF 837 366<br />
Bilanzsumme Mio. CHF 46 869 45 828<br />
Eigenkapital Mio. CHF 256 –411<br />
2<br />
Investitionen Mio. CHF 230 181<br />
Personalbestand Konzern <strong>Post</strong> (ohne Lernpersonal)<br />
Personalbestand Stammhaus <strong>Post</strong> (ohne Lernpersonal)<br />
Lernpersonal Konzern<br />
1 Betriebsergebnis vor nicht operativem Finanzerfolg, Steuern und Minderheitsanteilen<br />
2 Investitionen in Sachanlagen, Beteiligungen und immaterielle Anlagen<br />
3 Personalbestand in Personaleinheiten (PE) = Durchschnittsbestand umgerechnet auf Vollzeitstellen<br />
Mengenangaben<br />
3 PE 42 284 43 416<br />
3 PE 38 972 40 938<br />
3 PE 1 556 1 413<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
Mail Adressierte Briefe Mio. Sendungen 2858 2 917<br />
davon prioritäre Sendungen Mio. Sendungen 751 787<br />
davon nichtprioritäre Sendungen Mio. Sendungen 2031 2 049<br />
Sendungen ohne Adresse Mio. Sendungen 1253 1 264<br />
Zeitungen Mio. Sendungen 1195 1 074<br />
1<br />
Logistics Pakete Mio. Sendungen 112 114<br />
Swiss-Express Tsd. Sendungen 4193 4 129<br />
Finanzdienstleistungen Neugeldzufl uss Mio. CHF 3149 5 129<br />
Kundengelder<br />
1<br />
Durchschnittsbestand Mio. CHF 35 652 32 759<br />
Personenverkehr Reisende Mio. 102 100<br />
2<br />
International Briefe Versand (ex Schweiz) Mio. Sendungen 203 209<br />
1 Vorjahreswert angepasst<br />
2 Vorjahreswert angepasst (inkl. Transitsendungen)<br />
7
8<br />
Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />
Der Kurs der <strong>Post</strong> ist richtig<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
Ich freue mich, Ihnen ausgezeichnete Ergebnisse<br />
präsentieren zu dürfen. Im vergangenen Jahr hat<br />
die <strong>Post</strong> ihre Ziele voll und ganz erreicht. <strong>Die</strong> Kundenzufriedenheit<br />
konnte gehalten werden, die<br />
Reorganisationen wurden sozialverantwortlich und<br />
effi zient umgesetzt. Wir haben verschiedene neue<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen eingeführt und können einen<br />
Rekordgewinn ausweisen.<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2004</strong> schliesst mit einem Konzerngewinn<br />
von CHF 837 Millionen. Damit konnten<br />
wir den Gewinn zum vierten Mal in Folge steigern<br />
und gegenüber dem Vorjahr gar verdoppeln. Zu<br />
diesem guten Resultat haben alle Geschäftsbereiche<br />
beigetragen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> behauptet sich damit erfolgreich<br />
in von intensivem Wettbewerb geprägten<br />
Märkten. Der Gewinnanstieg war im Wesentlichen<br />
von drei Faktoren geprägt. <strong>Die</strong> Preisanpassungen<br />
bei A- und B-Briefen brachten höhere Erträge als<br />
geplant, weil die bei früheren Preisanpassungen zu<br />
messende Substitution nicht in gleichem Masse<br />
eintraf. Optimierungsmassnahmen und der Volumenrückgang,<br />
namentlich bei den <strong>Post</strong>stellen und in<br />
der Logistik, führten zu einer Reduktion des Personalbestandes<br />
und damit des Personalaufwandes.<br />
Und auch der Vorsorgeaufwand verkleinerte<br />
sich auf Grund der Anpassung der Annahmen für<br />
die erwartete Lohn- und Rentenentwicklung.<br />
<strong>Die</strong>ses gute Ergebnis benötigen wir zur Sicherung<br />
eines starken Service public, zum Aufbau des nötigen<br />
Eigenkapitals, zur Schliessung der Vorsorgelücke<br />
sowie zur Finanzierung unserer zukünftigen grossen<br />
Investitionen und zur Vorbereitung auf den stärkeren<br />
Wettbewerb. Einen detaillierten Kommentar zu den<br />
Finanzkennzahlen fi nden Sie auf den Seiten 5 bis<br />
16 des Finanzberichtes.<br />
<strong>Die</strong> positiven Ergebnisse zeigen: Unser Kurs ist richtig.<br />
Wir haben uns auf die Marktöffnung mit einem<br />
konkurrenzfähigen Angebot vorbereitet, der Erfolg<br />
unserer Massnahmen ist sichtbar: vom Umbau des<br />
<strong>Post</strong>stellennetzes, den Investitionen im Logistikbereich,<br />
der Neusegmentierung der Märkte und der<br />
Optimierung unserer Verkaufsprozesse bis hin zum<br />
Ergebnisverbesserungsprogramm, um nur einige<br />
Punkte zu nennen. Wir sind heute ein modernes<br />
und leistungsstarkes Unternehmen, das in der Lage<br />
ist, Marktanteile zu halten und unseren Kunden<br />
<strong>Post</strong> dienstleistungen in hoher Qualität und flächendeckend<br />
mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
anzubieten. Das ist eine wichtige Voraussetzung,<br />
um langfristig erfolgreich zu sein und eine attraktive,<br />
sozialverantwortliche Arbeitgeberin zu bleiben.<br />
Lassen Sie mich die wichtigsten Resultate des Jahres<br />
<strong>2004</strong> kurz zusammenfassen:<br />
Finanzdienstleistungen: <strong>Post</strong>Finance ist weiter<br />
markant gewachsen und konnte das Angebot mit<br />
Kreditprodukten für kleine und mittlere Unternehmen<br />
vervollständigen. <strong>Die</strong> Kundengelder sind um rund<br />
CHF 3 Milliarden auf knapp CHF 36 Milliarden angestiegen<br />
– ein Beweis für die Vertrauenswürdigkeit<br />
von <strong>Post</strong>Finance als Finanzinstitut.<br />
Mail: <strong>Post</strong>Mail ist auf Kurs für die erwartete Marktöffnung<br />
und konnte dabei die Zufriedenheit von<br />
Kunden und Mitarbeitenden – trotz grosser Veränderungen<br />
– auf gutem Niveau halten. Auch nach<br />
Abzug des Infrastrukturbeitrages an die ungedeckten<br />
Kosten des <strong>Post</strong>stellennetzes ist <strong>Post</strong>Mail wieder in<br />
den schwarzen Zahlen. Das strategische Projekt REMA<br />
(Reengineering Mail Processing) ist planmässig weiter-<br />
gekommen. Der Mitteleinsatz von über einer Milliarde<br />
Franken wird dazu beitragen, jährlich Einsparungen<br />
in Höhe von CHF 170 Millionen zu realisieren.
Logistics: Logistics hat den Ausbau kunden- und<br />
branchenspezifi scher Lösungen konkretisiert. In<br />
mehreren Bereichen konnten im Vergleich zum Vor-<br />
jahr bessere Ergebnisse erzielt werden. Paket<strong>Post</strong><br />
hat sich im seit <strong>2004</strong> vollständig liberalisierten Markt<br />
behauptet und die Umsatzzahlen weiter gesteigert.<br />
Mit der Auslagerung der bisherigen Stammhausbereiche<br />
Secure<strong>Post</strong> und Mobility Solutions per 1.Januar<br />
2005 in Aktiengesellschaften wurden weitere strategische<br />
Schritte vollzogen.<br />
Personenverkehr: <strong>Post</strong>Auto hat das Angebot auf<br />
den Wechsel zum Knotensystem der Bahn 2000<br />
vollständig angepasst. Dank einem straffen Kostenmanagement<br />
und Verkaufserfolgen auch im touristischen<br />
Bereich konnte <strong>Post</strong>Auto den Umsatz und<br />
den Gewinn steigern.<br />
<strong>Post</strong>stellennetz: <strong>Post</strong>stellen und Verkauf entwickelte<br />
die Filialstruktur weiter und baute das Verkaufssortiment<br />
aus. Der Netzumbau schlug sich bei der<br />
Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz zusammen mit<br />
höherer Produktivität und Umsatzsteigerungen bei<br />
den nichtpostalischen Markenartikeln in einem<br />
leicht verbes serten Betriebsergebnis nieder. <strong>Die</strong> Einnahmen<br />
vieler <strong>Post</strong>stellen sind wegen der veränderten<br />
Kundengewohnheiten weiter gesunken. Das Projekt<br />
Ymago soll dieser Entwicklung entgegenwirken.<br />
Im Dialog mit den Kunden und verschiedenen Interessengruppen<br />
wurden Vertriebsformen entwickelt,<br />
die im Jahr 2005 in Pilotversuchen auf ihre Tauglichkeit<br />
getestet werden.<br />
International: Swiss <strong>Post</strong> International ging im<br />
Berichtsjahr Vertriebspartnerschaften mit <strong>Post</strong>unter-<br />
nehmen Sloweniens, Ungarns und der Slowakei<br />
ein, baute seine Stellung in Italien mit Porta a Porta<br />
aus und ist nun mit der Übernahme des bisherigen<br />
Franchisenehmers in Schweden direkt vertreten. Durch<br />
den Kauf der Société d’Affrètement et de Transit (SAT)<br />
kann Swiss <strong>Post</strong> International jetzt den Schweizer<br />
Exportfi rmen vom internationalen Transport über die<br />
gesamten Verzollungsdienstleistungen bis hin zur<br />
Auslieferung ein Gesamtangebot offerieren. Mit dem<br />
Ausbau des weltweiten Netzwerkes von Logistikund<br />
Distributionspartnern und mit dem Kerngeschäft,<br />
das <strong>Die</strong>nstleistungen für Direct Marketing, Business<br />
Mail, Presseversand und innovative Kundenlösungen<br />
umfasst, sind wir für die Zukunft gerüstet.<br />
Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />
Folgende strategische Schwerpunkte stehen für mich<br />
im Mittelpunkt:<br />
Service public<br />
Den Universaldienst, d. h. die landes weite Grundver-<br />
sorgung mit <strong>Post</strong>- und Zahlungsverkehrsdienstleistungen,<br />
wollen wir weiterhin in allen Landesteilen nach<br />
gleichen Grundsätzen, in guter Qualität und zu<br />
angemessenen Preisen anbieten. Dabei werden wir<br />
dem Kostenmanagement besonderes Augenmerk<br />
schenken und uns auf weitere Li beralisierungsschritte<br />
im nationalen und internationalen <strong>Post</strong>markt vorbereiten.<br />
Auch wenn die Schweiz nicht der Europäischen<br />
Union angehört, prägt der Fahrplan der EU doch die<br />
Regulierung des <strong>Post</strong>sektors in unserem Land. <strong>Die</strong> EU<br />
wird die Monopolgrenze bei Briefen 2006 voraussichtlich<br />
auf 50 Gramm senken, eine vollständige Marktöffnung<br />
steht für 2009 zur Diskussion. Beim Briefmonopol<br />
in der Schweiz wird der Bundesrat noch<br />
dieses Jahr über eine Senkung der Monopolgrenze<br />
per 2006 auf 100 Gramm zu befi nden haben.<br />
Führende Stellung im Kerngeschäft<br />
Unser Kerngeschäft in den Geschäftsfeldern Mail,<br />
Logistics, Finanzdienstleistun gen und Personenverkehr<br />
werden wir weiterentwickeln, Wachstum anstreben<br />
und einen hohen Qualitätsstandard unserer <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
sicherstellen. Im Heimmarkt wollen wir<br />
unsere führende Stellung behalten und dabei neue<br />
Kundenbedürfnisse und geändertes Kundenverhalten<br />
sowie die Anliegen der Wirtschaft berücksichtigen.<br />
Auf europäischer Ebene wird die Liberalisierung der<br />
<strong>Post</strong>märkte die Wandlung grosser <strong>Post</strong>organisationen<br />
zu international tätigen Unternehmen weiter begünstigen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist zu klein, um als<br />
Global Player aufzutreten. Verglichen mit der europäischen<br />
Konkurrenz sind wir ein Unternehmen mittlerer<br />
Grösse, das nicht über dieselben Möglichkeiten für<br />
Akquisitionen oder für eine umfassende internationale<br />
Tätigkeit verfügt. Im internationalen <strong>Post</strong>markt wollen<br />
9
10<br />
Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten<br />
wir mit Allianzen und Partnerschaften den Import und<br />
Export absichern und gleichzeitig unseren Kunden<br />
den Zugang zu weltweiten Netzen ermöglichen. Wir<br />
wollen die Wachstumschancen zum Aufbau einer<br />
langfristig erfolgreichen Position in attraktiven Nischen<br />
in ausländischen Märk ten wahrnehmen.<br />
Ausbau postaffi ner Leistungen<br />
Im postnahen Bereich planen wir, mit innovativen<br />
Angeboten (Hybrid<strong>Post</strong>, elektronische Rechnungsstellung,<br />
Direct Marketing) und logistischen Lösungen<br />
(Logistik für Spitäler, Kontraktlogistik) neue Wachstumsquellen<br />
zu erschliessen, um dem Substitutionsrisiko<br />
bei unseren klassischen Produkten zu begegnen<br />
und die Kun denbindung zu festigen. Mit der Konzerngesellschaft<br />
MailSource AG können wir im In- und<br />
Ausland bei weiteren Kunden die interne <strong>Post</strong>ver-<br />
arbeitung übernehmen.<br />
Um eine unserer wichtigen Ertragsquellen auch in<br />
Zukunft zu sichern, wollen wir für <strong>Post</strong>Finance eine<br />
Banklizenz beantragen.<br />
Im Personenverkehr wollen wir als Systemanbieterin<br />
und im Management von Verkehrsnetzen so wie<br />
mit touristischen Angeboten neue Wachstumsquellen<br />
erschliessen und die führende Position von <strong>Post</strong>Auto<br />
im öffentlichen Regionalverkehr der Schweiz stärken<br />
und ausbauen. Ausserdem müssen in intensiven<br />
Gesprächen mit unseren Sozialpartnern Lösungen<br />
gefunden werden, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />
von <strong>Post</strong>Auto in Zukunft sichern und damit Arbeitsplätze<br />
erhalten.<br />
Wir verfolgen eine nachhaltige und ethischen Grundsätzen<br />
verpfl ichtete Unternehmensstrategie. Im<br />
Rahmen unserer betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten<br />
werden wir weiterhin Arbeitsplätze in Randregionen<br />
anbieten. Wir werden auch in Zukunft eines<br />
der am stärksten dezentralisierten Unternehmen<br />
bleiben. <strong>Die</strong> Sicherung der langfristigen, nachhaltigen<br />
Entwicklung geniesst dabei erste Priorität.<br />
Eigenkapitalbasis aufbauen<br />
Unsere fi nanziellen Ziele richten sich nach den Vor-<br />
gaben des Eigentümers. Unsere Planungen zeigen,<br />
dass wir Ergebnisse in vergleichbarer Höhe zu<br />
denen unserer nationalen und internationalen Konkurrenten<br />
erzielen werden.<br />
Unsere Investitionen, allen voran die 1,2 Milliarden<br />
Franken für die Neukonzeption der Briefzentren,<br />
planen wir aus den selbst erwirtschafteten Mitteln<br />
zu fi nanzieren. Mit den künftigen Gewinnen wollen<br />
wir primär die notwendige Eigenkapitalbasis schrittweise<br />
aufbauen und die Vorsorgeverpfl ichtungen<br />
absichern.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> will die fortschrittliche und sozialverantwortliche<br />
Personalpolitik weiterverfolgen und alles daransetzen,<br />
Kündigungen zu vermeiden. Substitution und<br />
Zunahme der Konkurrenz werden in unserem Kerngeschäft<br />
in den nächsten Jahren zum Abbau zahlreicher<br />
Stellen führen. <strong>Die</strong>se dürften nicht vollständig<br />
durch das Wachstum bei <strong>Post</strong>Finance, in den Konzerngesellschaften,<br />
im E-Business und im Ausland auszugleichen<br />
sein. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> wird die nötigen Umbauten<br />
jedoch ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
gegenüber mit der gebotenen Sorgfalt umsetzen.<br />
Im Namen des Verwaltungsrates und der Konzernleitung<br />
danke ich all unseren treuen Kundinnen<br />
und Kunden sowie ganz besonders unseren rund<br />
52 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im In- und<br />
Ausland für ihren Einsatz. Sie haben uns im Jahr<br />
<strong>2004</strong> dem Ziel, eine erfolgreiche, wettbewerbsfähige<br />
<strong>Post</strong> mit ausgezeichneten Leistungen für die Kunden<br />
zu schaffen, ein Stück näher gebracht.<br />
Freundliche Grüsse<br />
Anton Menth, Verwaltungsratspräsident
Auch in Zukunft erfolgreich sein<br />
Interview von<br />
Markus Gisler<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erzielte <strong>2004</strong> erneut ein Rekordergebnis.<br />
Das ist sehr erfreulich, doch manche Mitbürgerin<br />
und mancher Mitbürger stellt sich die Frage, ob<br />
es denn sinnvoll sei, dass die <strong>Post</strong> so viel Gewinn<br />
erwirtschaften soll.<br />
Anton Menth: Um auch in Zukunft erfolgreich zu<br />
sein, brauchen wir diese Mittel. Ich bin sehr glücklich<br />
über unser Ergebnis, denn wir haben vom Bundesrat<br />
den Auftrag, die <strong>Post</strong> nach betriebswirtschaftlichen<br />
Krite rien zu führen. Und wir haben auch den gesetzlichen<br />
Auftrag, den Service public sicherzustellen. Wir<br />
haben bewiesen, dass diese beiden Aufträge nicht<br />
im Widerspruch zueinander stehen müssen. Erfreulich<br />
ist auch, dass wir effi zienter und besser wurden,<br />
sowohl quantitativ wie auch qualitativ.<br />
Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />
So erfreulich das Ergebnis bei <strong>Post</strong>Mail und<br />
Paket<strong>Post</strong> ist, so lebt die <strong>Post</strong> insgesamt immer<br />
noch hauptsächlich vom guten Resultat von<br />
<strong>Post</strong>Finance.<br />
Ulrich Gygi: <strong>Post</strong>Finance erwirtschaftete letztes<br />
Jahr einen guten Drittel unseres Gewinnes, fast gleich<br />
viel erwirtschaftete aber auch <strong>Post</strong>Mail. Im Übrigen<br />
sind wir stolz darauf, dass nun kein Geschäftsbereich<br />
mehr rote Zahlen schreibt. Wir brauchen die breite<br />
Abstützung des Ertrages auf mehrere Bereiche.<br />
11
12<br />
Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />
«Bei der Paket<strong>Post</strong> haben wir bewiesen, dass<br />
wir die Konkurrenz in Schach halten können.»<br />
Anton Menth<br />
Vermutlich auf Anfang 2006 müssen Sie einen<br />
Teil des Monopols abtreten, wenn der Markt für<br />
Briefe über 100 Gramm freigegeben wird. Das<br />
wird sich wohl nachhaltig in geringeren Erträgen<br />
niederschlagen.<br />
U. G.: Das werden wir spüren. <strong>Die</strong> Verarbeitung<br />
der grossen, schweren Briefe ist teurer und die<br />
Margen sind besser als bei den Standardbriefen. Aber<br />
die Konkurrenz wird Zeit benötigen, um sich im Markt<br />
zu etablieren und unsere hohe Zuverlässigkeit zu<br />
erreichen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns einen<br />
bedeutenden Marktanteil bewahren können.<br />
A. M.: Bei Paket<strong>Post</strong> haben wir bewiesen, dass<br />
wir die Konkurrenz in Schach halten können. Ich bin<br />
überzeugt, das wird uns auch bei den Briefen gelingen.<br />
Bekanntlich plant die EU, den gesamten <strong>Post</strong>verkehr<br />
zu liberalisieren. Als nächster Schritt<br />
wird Brüssel ab 2006 die Briefe über 50 Gramm<br />
freigeben. Ein beunruhigendes Szenario,<br />
wenn die Schweiz dereinst nachzuziehen<br />
gezwungen wäre?<br />
U. G.: Man müsste sich überlegen, was mit dem<br />
so genannten Universaldienst geschähe. Heute fi nanzieren<br />
wir diese flächendeckende Grundversorgung<br />
zu gleichen Preisen, also auch unser dichtes <strong>Post</strong>stellennetz,<br />
aus dem Inlandbriefmonopol. Fällt<br />
es weg, braucht es andere Finanzierungsquellen.<br />
Wie liesse sich dieser Universaldienst fi nanzieren?<br />
U. G.: Entweder lässt man der <strong>Post</strong> ein Restmonopol,<br />
oder es wird durch Zuschüsse an die <strong>Post</strong> via<br />
Steuergelder fi nanziert. Man könnte auch an Konzessionsgebühren<br />
denken, aber das ist ein wenig ergiebiges<br />
Modell. Ich bin der Auffassung, das Restmonopol<br />
von 100 Gramm sei keine schlechte Lösung,<br />
weil sie uns erlaubt, einen sehr guten Service public<br />
aufrechtzuerhalten.<br />
A. M.: Es gibt auch noch die Möglichkeit, die<br />
Prozesse effi zienter zu machen. Eine Erbringung des<br />
Service public in zeitgemässer Form ist bedeutend<br />
ergebniswirksamer, als lediglich auf neue Geschäftsfelder<br />
zu setzen.<br />
Welche Rationalisierungen wirken sich denn<br />
in Zukunft so positiv aus?<br />
U. G.: Da sind in erster Linie die drei neuen Briefzentren,<br />
die dank schlankeren Prozessen und höherem<br />
Automationsgrad viel rationeller arbeiten werden.<br />
Aus politischen Erwägungen, also wegen regionaler<br />
Arbeitsplatzsicherung, kommen noch Subzentren<br />
in grossen Agglomerationen dazu. Aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht wären diese indes nicht nötig. Wir<br />
haben seinerzeit festgehalten, dass wir auf diese<br />
Entscheide zurückkommen müssten, falls das Briefvolumen<br />
infolge Substitution stärker rückläufi g wäre<br />
als geplant. Wir werden uns auch im <strong>Post</strong>sachen-
transport und in der Zustellung neu organisieren,<br />
bei Letzterer, indem wir zur Gruppenzustellung über-<br />
gehen. Dazu kommen viele grössere und kleinere<br />
Projekte, die Abläufe verbessern und den zentralen<br />
Verwaltungsaufwand senken.<br />
Nach der Ablehnung der Initiative «<strong>Post</strong>dienste<br />
für alle» planen Sie, einzelne <strong>Post</strong>stellen durch<br />
Agenturen zu ersetzen oder durch <strong>Post</strong>unter-<br />
nehmer führen zu lassen. Dazu gibt es Pilotver-<br />
suche unter dem Titel Ymago. Was genau<br />
müssen wir uns darunter vorstellen?<br />
U. G.: Eine Agentur kann z. B. ein Laden mit<br />
einem integrierten <strong>Post</strong>schalter sein, ein Modell, das<br />
namentlich in Nordeuropa weit verbreitet ist, klaglos<br />
funktioniert und dank längeren Öffnungszeiten<br />
geschätzt wird. Dort wird vor allem ein auf die Bedürfnisse<br />
der Privatkunden abgestimmtes Sortiment –<br />
sozusagen für den täglichen Bedarf – angeboten. Das<br />
ist für die <strong>Post</strong> viel kostengünstiger und sichert dem<br />
Dorfl aden dank Mehrkundschaft ein besseres Einkommen.<br />
<strong>Post</strong>unternehmer sind selbstständige Unter-<br />
nehmer, die sich nebst den <strong>Die</strong>nstleistungen der <strong>Post</strong><br />
ein zweites berufl iches Standbein aufbauen. Wir<br />
denken, dass dieses Modell für Mitarbeitende, die<br />
heute eine <strong>Post</strong>stelle leiten, interessant ist.<br />
Heisst das, dass Sie beim Agenturmodell einen<br />
Grossverteiler als Partner suchen?<br />
U. G.: Wir sind offen und wollen keine Exklusivität.<br />
<strong>Die</strong> Pilotversuche machen wir mit verschiedenen<br />
Partnern, wobei es eher die kleineren sein werden,<br />
weil Migros und Coop in diesen ländlichen oder<br />
bergigen Gegenden nicht vertreten sind. Auch muss<br />
es nicht zwingend ein Laden sein. Auch Gemeindeverwaltungen,<br />
Bahnen oder Tourismusorganisationen<br />
könnten unsere Partner werden.<br />
Sie haben bestimmt schon Berechnungen angestellt<br />
und wissen, wie viele Kombi-<strong>Post</strong>stellen<br />
Sie planen?<br />
U. G.: Wir wollen zuerst einmal die Pilotversuche<br />
durchführen. Für Zahlen ist es noch zu früh.<br />
A. M.: <strong>Die</strong> Akzeptanz für diese neuen Formen<br />
wollen wir sorgfältig prüfen und unsere Entscheide<br />
breit abstützen.<br />
«In allen Kundenkontakten wollen wir noch<br />
mehr Sorgfalt und Präzision walten lassen.<br />
<strong>Die</strong> Losung lautet: nüt halb!»<br />
Ulrich Gygi<br />
Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />
Es ist ja denkbar, dass die Bevölkerung bunte<br />
Kombi-Läden der doch eher monotonen <strong>Post</strong><br />
sogar vorzieht.<br />
U. G.: Sollte dies der Pilotversuch zeigen, würden<br />
wir das Agenturmodell entsprechend breiter umsetzen.<br />
<strong>2004</strong> brachte ein ausgezeichnetes Resultat.<br />
Welche Ziele haben Sie sich für das laufende Jahr<br />
gesteckt?<br />
U. G.: Wir wollen mit Fantasie unser Neugeschäft<br />
ausbauen, wie z. B. das Hypothekarangebot oder<br />
die Hybrid<strong>Post</strong>, wo wir elektronisch angelieferte<br />
Massensendungen verarbeiten, drucken und zustellen.<br />
Wir wollen zweitens unsere Reorganisationen<br />
weiterführen. So wird das erste der drei neuen Brief-<br />
zentren<br />
in Zürich (Mülligen) bis Ende Jahr so weit sein,<br />
dass wir die Anlagen installieren können. Dazu wollen<br />
wir bis im Herbst für die beiden Zentren «West»<br />
und «Mitte» die Landsicherung und die Baubewilligungen<br />
unter Dach und Fach haben. 2005 ist auch<br />
das Pilotjahr für das <strong>Post</strong>stellennetz. Drittens habe<br />
ich die Devise herausgegeben, in allen Kundenkontakten<br />
noch mehr Sorgfalt und Präzision walten zu<br />
lassen. Kurz und bündig lautet die Losung: nüt halb!<br />
Das heisst, Sie sind mit dem Service nicht mehr<br />
rundum zufrieden?<br />
U. G.: Guter Service muss ein Dauerthema sein.<br />
Mit der Restrukturierung sind wir teilweise etwas weit<br />
gegangen. Beispielsweise konnte man in Orten,<br />
wo wir <strong>Post</strong>stellen aufgehoben haben, nach 10 Uhr<br />
am Vormittag keine A-<strong>Post</strong> mehr aufgeben. Das<br />
wollen wir verbessern. Auch Kleinkunden und KMU<br />
sollen mit unserer Leistung zufrieden sein, nicht<br />
zuletzt auch, damit die <strong>Post</strong> im breiten Publikum<br />
verankert bleibt.<br />
13
14<br />
Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />
«Es ist immer wieder möglich, mit entsprechender<br />
Fantasie und unternehmerischem Denken<br />
die <strong>Die</strong>nstleistungen zu verbessern und dabei<br />
erst noch Kosten zu senken.»<br />
Anton Menth<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat etwas von ihrem Sympathiebonus<br />
eingebüsst.<br />
U. G.: Ja, möglicherweise. Um unser Ergebnis zu<br />
verbessern, mussten wir die eine oder andere <strong>Die</strong>nstleistung<br />
reduzieren, etwas Komfort abbauen und<br />
einige Preise anheben. Das wollen wir gar nicht<br />
ab streiten. Zudem sind die Leute auch anspruchsvoller<br />
geworden; die Liberalisierung der Staatsmonopole<br />
hat zu anspruchsvolleren Kunden geführt.<br />
Apropos Service: Sie hatten <strong>2004</strong> auf die zunehmenden<br />
Wartezeiten in einzelnen grossen<br />
<strong>Post</strong>stellen reagiert. Kennen Sie heute die<br />
Wartezeiten genau?<br />
U. G.: 250 <strong>Post</strong>stellen sind mit einem Ticketsystem<br />
ausgerüstet, das präzise Messungen ermöglicht.<br />
Wir dürfen feststellen: Das Problem ist weitestgehend<br />
gelöst. 96 Prozent der Kunden wurden<br />
z. B. in der letzten Januarwoche 2005 innerhalb von<br />
sieben Minuten bedient. Über 72 Prozent mussten<br />
nicht länger als drei Minuten warten. Und überlegen<br />
Sie mal, wie lange Sie an einem Samstag oder zu<br />
Stosszeiten an andern Orten anstehen.<br />
A. M.: Wir haben eine durchschlagende Verbesserung<br />
erreicht und müssen nun etwas Vernunft<br />
walten lassen. <strong>Die</strong> Anzahl der Schalter und ihre Infrastruktur<br />
können nicht auf die Spitzen während<br />
weniger Tage über das Monatsende ausgerichtet<br />
werden. Dafür müssen die Kunden auch etwas Ver-<br />
ständnis aufbringen, zumal es Alternativen gibt.<br />
Mir scheint, Effizienzsteigerung ziehe sich wie<br />
ein roter Faden durch Ihre Planung und Projekte.<br />
A. M.: Ja, unter der Bedingung, dass der Service<br />
dabei nicht schlechter wird. Es ist immer wieder<br />
möglich, mit entsprechender Fantasie und unternehmerischem<br />
Denken die <strong>Die</strong>nstleistungen zu verbessern<br />
und dabei erst noch Kosten zu senken.<br />
U. G.: Natürlich gibt es auch Fälle, wo Qualität<br />
etwas zusätzlich kostet. <strong>Die</strong> kürzeren Wartezeiten<br />
beispielsweise sind nicht gratis zu haben. Wir setzen<br />
im <strong>Post</strong>stellennetz wieder mehr Personal ein. Das<br />
kostet etwas. Wenn wir die Briefkästen später leeren,<br />
braucht das mehr Leute und mehr Transporte. Sicher,<br />
wir wollen effi ziente Prozesse, aber die Qualität<br />
dürfen wir nicht in Frage stellen.<br />
Sie sind auch auf der Suche nach neuen Märkten,<br />
nach neuen Produkten und neuen Geschäftsfeldern.<br />
U. G.: Richtig. Beispielsweise wollen wir uns<br />
mit der Hybrid<strong>Post</strong> stärker engagieren. Das heisst,<br />
wir betreiben ein grosses Druckerei-, Abpack- und<br />
Versandzentrum. Für Massensendungen, die uns<br />
elektronisch angeliefert werden, sind wir der ideale<br />
Partner. Wir können alles aus einer Hand liefern,<br />
vom Druck bis zum Versand. Dafür haben wir uns<br />
mit der Firma DocumentServices AG verstärkt.<br />
A. M.: Wir investieren ferner in die elektronische<br />
Rechnungsstellung. Der Kunde erhält die Rechnung<br />
auf seinem PC und kann bequem mit wenigen<br />
Mausklicks elektronisch zahlen. Yellowbill heisst das<br />
Produkt. Weiter fördern wir den sicheren elektronischen<br />
Datenverkehr, damit auch sensitive Dokumente<br />
sicher via E-Mail verschickt werden können. Wachstumsmöglichkeiten<br />
haben wir auch im internationalen<br />
Geschäft, bei Finanzdienstleistungen und bei der<br />
Entwicklung von logistischen Gesamtlösungen.<br />
Viele dieser neuen Produkte brauchen wohl<br />
noch viel Zeit, bis sie sich in Franken und Rappen<br />
im Gewinn niederschlagen.<br />
U. G.: Bei all diesen neuen Technologien baut sich<br />
die Nachfrage langsamer auf, als man sich das noch<br />
in der Boomphase vor fünf Jahren vorgestellt hat und<br />
es die elektronischen Möglichkeiten vermuten lassen.<br />
Aber wir sind bereit, wenn es richtig losgeht. In<br />
diesem Sinn handelt es sich um Investitionen in die<br />
Zukunft.
«Es ist nicht einfach, in der Bevölkerung<br />
das Bewusstsein zu verankern, dass wir eine<br />
neue, modernere <strong>Post</strong> brauchen.»<br />
Anton Menth<br />
Hand aufs Herz: Zahlen Sie Ihre privaten<br />
Rechnungen elektronisch?<br />
U. G.: Selbstverständlich. Allerdings will ich die<br />
Rechnungen heute noch per Brief erhalten und<br />
schätze auch Kontoauszüge auf Papier. <strong>Post</strong>Finance<br />
ist übrigens mit 588 000 aktiven Nutzern im elektronischen<br />
Zahlungsverkehr mittlerweile der grösste<br />
Anbieter, und es werden täglich mehr.<br />
A. M.: <strong>Die</strong> Tradition spielt da eine ganz entscheidende<br />
Rolle. Wir sind in den Köpfen breiter Bevölkerungsschichten<br />
immer noch die althergebrachte<br />
<strong>Post</strong>. Trotzdem müssen wir alte Zöpfe abschneiden,<br />
damit wir uns verbessern und damit im Wettbewerb<br />
bestehen können. Es ist nicht einfach, in der Bevölkerung<br />
das Bewusstsein zu verankern, dass wir eine<br />
neue, modernere <strong>Post</strong> brauchen. Es gibt da kuriose<br />
Widersprüche. Viele Leute sind bereit, für ein Päckli<br />
Zigaretten sehr weit zu fahren, aber ihre Rechnungen<br />
wollen sie gleich um die Ecke bezahlen können.<br />
Um diesen Ansprüchen auch Genüge zu tun,<br />
brauchen Sie unternehmerische Freiheit.<br />
A. M.: Wenn wir uns entfalten können, ist unsere<br />
Zukunft gesichert.<br />
Unternehmerische Freiheit ist ein wesentliches<br />
Attribut der Privatwirtschaft, aus der Sie,<br />
Herr Menth, kommen. Ist es in der Privatwirtschaft<br />
einfacher, die Effizienz zu steigern?<br />
A. M.: <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> arbeitet sehr gut, die Frage<br />
aber ist, ob sie die Fähigkeit hat, sich in dem Ausmass<br />
weiterzuentwickeln, wie das namentlich unsere<br />
Industrie getan hat. Wenn es bei der <strong>Post</strong> etwas<br />
Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />
langsamer geht, so hat dies nicht in erster Linie mit<br />
dem Unternehmen <strong>Post</strong> zu tun, sondern mit der<br />
vorhin erwähnten traditionellen Erwartungshaltung<br />
der Bevölkerung mit entsprechendem Einfl uss auf<br />
die Politik. <strong>Die</strong>se Faktoren verleihen der <strong>Post</strong> ein<br />
grosses Trägheitsmoment. Als Physiker stelle ich fest,<br />
dass es eines enormen Kraftaufwands bedarf, um das<br />
Vehikel <strong>Post</strong> zu beschleunigen. Aber positiv beeindruckt<br />
hat mich das Engagement und das Verständnis<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für nötige<br />
Veränderungen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> investiert in neue Geschäftsfelder, sie<br />
investiert im Ausland, indem sie Unternehmen<br />
aufkauft; das Beispiel Druck- und Verteilzentrum<br />
zeigt, dass Sie sich nicht davor scheuen, in Branchen<br />
vorzustossen, in denen bisher die Privatwirtschaft<br />
allein vertreten war. Das alles ruft<br />
nach einer moderneren Rechtsform. Wann wird<br />
die <strong>Post</strong> eine klassische AG und folgt dem Beispiel<br />
Swisscom?<br />
A. M.: Wir haben den Auftrag, selbsttragend zu<br />
sein, also völlig ohne Hilfe vom Bund auszukommen.<br />
Es stellt sich effektiv die Frage, welches Rechtskleid<br />
dafür optimal ist, eine öffentlich-rechtliche Anstalt<br />
oder eine AG.<br />
Wofür schlägt Ihr Herz?<br />
A. M.: Für eine AG, unabhängig davon, ob sie<br />
zu 100 Prozent dem Bund gehört oder nicht. Eine<br />
AG liefert eine noch klarere Abgrenzung zum Bund,<br />
wie das im gesetzlichen Auftrag eigentlich auch<br />
defi niert ist.<br />
15
16<br />
Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />
« Letztlich stellt sich die Frage, ob die <strong>Post</strong><br />
externes Kapital braucht oder sich selber fi nanzieren<br />
kann. »<br />
Ulrich Gygi<br />
U. G.: Wir haben ja schon Organe mit entsprechenden<br />
aktienrechtlichen Pfl ichten und Verantwortungen.<br />
<strong>Die</strong> Rechtsform der AG gäbe mehr<br />
Beweglichkeit. Z. B. könnte man die Mitarbeitenden<br />
am Kapital beteiligen.<br />
Würde die <strong>Post</strong> in eine AG umgewandelt, stellt<br />
sich auch sofort die Frage, ob der Bund einen<br />
Teil davon im Publikum oder bei interessierten<br />
Partnern platzieren möchte. Wie stellen Sie sich<br />
zur Öffnung des Kapitalbesitzes an der <strong>Post</strong>?<br />
U. G.: Das ist ein politischer Entscheid, zu dem<br />
sich die Eigentü mer ä ussern sollen.<br />
A. M.: Es kö nnte ja sein, das der Bund als Eigner<br />
einmal daran interessiert sein kö nnte, mit einem<br />
Teilverkauf der <strong>Post</strong> Einnahmen zu beschaffen.<br />
Ein wesentlicher Hinderungsgrund, die <strong>Post</strong><br />
in die Eigenstä ndigkeit zu entlassen, ist<br />
die ungelö ste Frage, wie der Bund das Loch<br />
in der Pensionskasse zu stopfen gedenkt.<br />
A. M.: Mit unseren Gewinnen sind wir ja auf<br />
dem Weg, das Problem zu entschä rfen. Bund und<br />
<strong>Post</strong> arbeiten einvernehmlich an einer Lö sung.<br />
U. G.: Ich glaube, es gibt keinen Zusammenhang<br />
zwischen einer allfä lligen Kapitalö ffnung der <strong>Post</strong><br />
und der Pensionskasse. Wir reden hier allenfalls von<br />
Alt lasten, die noch zu regeln sind, und da sind wir<br />
auf guten Wegen. Zentral ist doch die Frage, weshalb<br />
die <strong>Post</strong> privatisiert werden sollte.<br />
Eine Privatisierung hä tte Vor- und Nachteile.<br />
Welche ü berwiegen?<br />
U. G.: <strong>Die</strong> dauernden Schwankungen an der Bö rse<br />
und der stä ndige Druck der Finanzanalysten sind einer<br />
langfristig ausgerichteten Unternehmensfü hrung nicht<br />
gerade fö rderlich. Andererseits liefert die ö ffentliche<br />
Bewertung der Unternehmensfü hrung Informationen,<br />
die ihr sonst entgehen. Letztlich stellt sich die Frage,<br />
ob die <strong>Post</strong> externes Kapital braucht oder sich selber<br />
fi nanzieren kann. Oder ob der Bund nö tigenfalls<br />
bereit ist, Eigenkapital einzuschiessen.<br />
Das Eigenkapital der <strong>Post</strong> ist heute knapp.<br />
U. G.: Deshalb verlangen wir ja auch, dass das<br />
Kapital auf einen in der Branche ü blichen Satz von<br />
etwa 35 bis 40 Prozent festgelegt wird. Der Bund hat<br />
uns zugestanden, dass wir zur Eigenkapitalbildung<br />
unsere Gewinne einbehalten kö nnen. Sofern unsere<br />
guten Ergebnisse noch ein paar Jahre anhalten,<br />
schaffen wir das nö tige Eigenkapital aus eigener Kraft.<br />
Einen wesentlichen Schritt in Richtung Liberalisierung<br />
planen Sie mit <strong>Post</strong>Finance, aus der Sie<br />
eine echte Bank mit einer eigenen Banklizenz<br />
schmieden wollen. Wann stellen Sie den Antrag<br />
f ü r eine Lizenz?<br />
U. G.: In der kommenden Planungsperiode, das<br />
heisst innerhalb der nä chsten vier Jahre, streben wir<br />
eine Banklizenz an. Wir sind an Vorbereitungsarbeiten,<br />
damit der Bundesrat eine entsprechende Vorlage<br />
dem Parlament vorlegen kann.<br />
Weshalb braucht die <strong>Post</strong> ü berhaupt eine<br />
Bank lizenz?<br />
U. G.: Wir sind die Spezialisten im Zahlungsver-<br />
kehr, wir wickeln den Massenverkehr ab. Unsere<br />
Kundschaft erwartet je lä nger, je mehr Finanzdienstleistungen<br />
aus einer Hand und will fü r wesentliche<br />
Teile des Bankgeschä fts – z. B. fü r Hypothekaroder<br />
Geschä ftskredite – nicht auf eine andere Bank<br />
angewiesen sein.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> als grosse Hypothekarglä ubigerin. Via<br />
UBS sind Sie heute schon in diesem Geschä ft.<br />
L ä uft es nicht wie gewü nscht?<br />
U. G.: Im Gegenteil, die Partnerschaft ist sehr gut.<br />
Aber natü rlich ist unser Bewegungsspielraum eingeschrä<br />
nkt. <strong>Die</strong> Kreditpolitik beispielsweise wird von<br />
der UBS als Risikoträ gerin festgelegt und wir teilen<br />
uns die Marge. Der Kunde braucht sich darum nicht<br />
zu kü mmern, er geschä ftet mit der <strong>Post</strong>.
A. M.: Mit einer Banklizenz könnten wir unsere<br />
gesamte Position als Unternehmen und als wichtige<br />
Arbeitgeberin deutlich stärken.<br />
Herr Menth, Sie sind ein Liberaler. Ob ein Staatsbetrieb<br />
eine Bank betreiben soll, ist unter liberaler<br />
Optik zumindest fragwürdig. Auf der andern<br />
Seite zeigt die Deutsche <strong>Post</strong>, was man daraus<br />
machen kann. Sie tragen da wohl zwei Herzen<br />
in Ihrer Brust?<br />
A. M.: Ich habe da eine etwas ketzerische Haltung.<br />
Wir haben in der Schweiz zwei Grossbanken, die<br />
im Retailgeschäft national tätig sind und über eine<br />
sehr starke Marktstellung verfügen. Volkswirtschaftlich<br />
betrachtet wäre etwas mehr Wettbewerb gesund.<br />
Meine liberale Denkweise sagt: Etwas mehr Konkur-<br />
renz schadet nicht.<br />
«Mit einer Banklizenz könnten wir unsere<br />
gesamte Position als Unternehmen und<br />
als wichtige Arbeitgeberin deutlich stärken.»<br />
Anton Menth<br />
Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />
Auch wenn das staatliche Konkurrenz wäre?<br />
A. M.: <strong>Die</strong> Frage wäre ja, ob die <strong>Post</strong>bank über<br />
eine Staatsgarantie verfügen wird oder nicht.<br />
Als AG wohl eher nicht.<br />
A. M.: In der ersten Vorlage haben wir festgehalten,<br />
dass wir auf eine Staatsgarantie verzichten<br />
würden. Will uns der Bund die Staatsgarantie belassen,<br />
sind wir bereit, ihn dafür zu entschädigen.<br />
U. G.: Fast jede Kantonalbank verfügt heute über<br />
eine Staatsgarantie. Im Sinne gleich langer Spiesse<br />
sollten die Institute mit Staatsgarantie diese den<br />
Eigentümern abgelten oder ganz darauf verzichten.<br />
Das ist letztlich ein politischer Entscheid. Wir sind für<br />
beide Lösungen offen und wollen uns der Bankenaufsicht<br />
unterstellen. Dafür fordern wir ein freies<br />
Handlungsfeld ohne Einschränkungen bei der <strong>Die</strong>nstleistungsgestaltung.<br />
Der Vollständigkeit halber muss<br />
man noch festhalten, dass die Credit Suisse und die<br />
UBS auf Grund ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />
für die Schweiz faktisch ebenfalls über eine Art von<br />
Staatsgarantie verfügen.<br />
Sie meinen, die Nationalbank könne als «Lender<br />
of last resort» diese beiden Riesen nie fallen<br />
lassen?<br />
U. G.: Klar müsste die Nationalbank beim Zusammenbruch<br />
einer Grossbank einspringen. Deshalb:<br />
Das Argument der Staatsgarantie wird hochgespielt.<br />
Was zeigen denn Ihre Modellrechnungen, was<br />
Sie mit einer Banklizenz verdienen können?<br />
U. G.: Unsere Marge im Kreditgeschäft kann<br />
vergrössert werden. Das Ergebnis von <strong>Post</strong>Finance<br />
wird damit breiter abgestützt als heute.<br />
Sie verkaufen schon heute Fonds. Welche<br />
Geschäftsfelder haben Sie sonst noch im Visier?<br />
U. G.: Wir bieten unseren Kunden die klassischen<br />
Anlageprodukte einer Retailbank sowie Zahlungsver-<br />
kehr, Cash Management und Kredite (Hypotheken,<br />
Kontokorrent- und Betriebskredite) an. Sodann ver-<br />
fügt <strong>Post</strong>Finance schon heute über eine elektronische<br />
Trading-Plattform, wo ihre Kunden ihre Wertschriftenportefeuilles<br />
selber bewirtschaften können. Zudem<br />
könnten wir Zahlungsverkehrsdienstleistungen für<br />
andere Banken anbieten.<br />
Stichwort Deutsche <strong>Post</strong>. Sie ist vielleicht die<br />
innovativste <strong>Post</strong> überhaupt. Sie hat beispielsweise<br />
Danzas gekauft und den privaten <strong>Post</strong>dienst<br />
DHL. Ein erstrebenswertes Modell?<br />
A. M.: Ob die Deutschen die Innovativsten sind, sei<br />
dahingestellt, aber sie ist sicher die aggressivste <strong>Post</strong>.<br />
17
18<br />
Zur Zukunft der <strong>Post</strong><br />
<strong>Die</strong> Deutsche <strong>Post</strong> ist zu einem umfassenden<br />
<strong>Post</strong>- und Frachtunternehmen geworden und ist<br />
überall in der Welt vertreten. Sie transportiert<br />
alles, vom Brief bis zur Megafracht, zu Land, zu<br />
Wasser und in der Luft. Ein Vorbild?<br />
U. G.: Vorbild vielleicht in der Kühnheit der Entscheide<br />
und in der resoluten Umsetzung. Aber nicht<br />
in den Dimensionen. Mit unserem relativ kleinen<br />
Markt fehlen uns die Mittel, eine ähnliche Strategie<br />
zu fahren. In der Zukunft wird es einige wenige<br />
<strong>Post</strong> riesen und sonst Nischenplayer geben. Wir gehören<br />
zu den Letzteren. Zu den Grossen werden sicher<br />
die Deutsche <strong>Post</strong> und voraussichtlich TNT, Royal Mail,<br />
falls sich das Unternehmen wieder erholt, La <strong>Post</strong>e<br />
und daneben noch die paar grossen Privaten, UPS<br />
und Fedex gehören.<br />
A. M.: Ein grosser Heimmarkt, wie ihn die Deutsche<br />
<strong>Post</strong> hat, ist eine ausgezeichnete Basis für Expansion.<br />
Wir hingegen sind in einer ganz andern Situation.<br />
Wir wollen auf unserem Heimmarkt die Nummer<br />
eins bleiben. Wir haben unsere logistischen <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />
Wir wollen eine Retailbank werden und<br />
wir sichern unser Geschäft durch Aktivitäten im<br />
Ausland ab. Im Auslandverkehr machen wir bereits<br />
eine Milliarde Franken Umsatz, im reinen Ausland-<br />
Ausland-Geschäft sind es immerhin schon 250 Millionen.<br />
Das sind v.a. grenzüberschreitende Massensendungen<br />
von Geschäftskunden an ihre ausländischen<br />
Kunden.<br />
Werfen wir noch einen Blick auf das laufende<br />
Jahr: Planen Sie das nächste Rekordergebnis?<br />
A. M.: Wohl nicht. <strong>2004</strong> war ein ausserordentliches<br />
Jahr, das sich nicht so schnell wiederholen<br />
dürfte. Aber die Rationalisierungen schlagen langsam<br />
durch und in den neuen Geschäftsfeldern haben wir<br />
eine gute Ausgangsbasis geschaffen. Auf der andern<br />
Seite können wir wohl auf Jahre hinaus die Basispreise<br />
auf unseren Produkten im Monopolbereich nicht mehr<br />
erhöhen. Und der Wettbewerb in den andern Bereichen<br />
ist sehr stark.<br />
<strong>Die</strong> Schweizer <strong>Post</strong>taxen sind im internationalen<br />
Vergleich ohnehin sehr hoch.<br />
U. G.: Das trifft nur auf die leichten Briefe bis<br />
20 Gramm zu und auch nur, wenn bloss zu Wechselkursen<br />
umgerechnet wird. Kaufkraftbereinigt liegen<br />
wir im europäischen Vergleich bei dieser Kategorie<br />
preislich im Mittelfeld. Bei Briefen über 20 Gramm<br />
gehört die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> zu den günstigeren<br />
Anbietern. Das Gleiche gilt für die Pakete. Und wenn<br />
Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis anschauen, liegen<br />
wir ganz klar in der Spitzengruppe. Aber es ist bei<br />
zunehmender Konkurrenz und Substitution durch<br />
elektronische Medien einfach ein Gebot der Stunde,<br />
billig zu produzieren, ohne an Qualität einzubüssen.<br />
Das ist die zentrale Herausforderung.
51’867<br />
Mitarbeitende<br />
Sie sorgen im Stammhaus <strong>Post</strong> dafür, dass jedes Jahr<br />
rund 2,9 Milliarden Briefe, 1,2 Milliarden Zeitungen, über<br />
1,2 Milliarden Sendungen ohne Adresse und 112 Millionen<br />
Pakete ihre Empfänger zuverlässig erreichen.<br />
Wir sind eine sozialverantwortliche, fortschrittliche Arbeit-<br />
geberin. Mit 9761 Arbeitplätzen in den Randregionen sind wir<br />
ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Universaldienst mit hochwertigen<br />
Leistungen für alle<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> versteht es als ihre Kernaufgabe, den<br />
Service public effizient und zur Zufriedenheit<br />
ihrer Privat- und Geschäftskunden zu erbringen.<br />
Das Angebot und die Vertriebskanäle werden<br />
kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Privat- und Geschäftskunden wollen eine gut funktionierende<br />
<strong>Post</strong> mit <strong>Die</strong>nstleistungen zu erschwinglichen<br />
Preisen. Das Mandat, adressierte Briefe, Pakete bis<br />
20 kg, Zeitungen und Zeitschriften landesweit in guter<br />
Qualität zu angemessenen Preisen zu befördern sowie<br />
den Zahlungsverkehr zu ermöglichen, ist die «raison<br />
d’être» der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong>. <strong>Die</strong> hohe Kundenzufriedenheit<br />
und die konstant gute Qualität ihrer<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen belegen, dass die <strong>Post</strong> ihren gesetzlichen<br />
Auftrag erfüllt und dass sie im Bestreben,<br />
den Service public den Bedürfnissen der Kundschaft<br />
anzupassen, auf dem richtigen Weg ist.<br />
Hohe Kundenzufriedenheit<br />
<strong>Die</strong> Kundenzufriedenheit hat für die <strong>Post</strong> einen<br />
hohen Stellenwert. Je zufriedener ein Kunde ist, desto<br />
grösser ist auch seine Treue gegenüber einem Unter-<br />
nehmen und seinen Produkten. <strong>Die</strong> Resultate<br />
der Umfrage von <strong>2004</strong> können sich sehen lassen.<br />
Bei <strong>Post</strong>stellen und Verkauf erhöhte sich die Zufriedenheit<br />
der KMU im letzten Jahr markant. Erfreulich<br />
gestiegen ist auch die Zufriedenheit der Fahrgäste<br />
von <strong>Post</strong>Auto. Bei den Geschäftskunden von Paket-<br />
<strong>Post</strong>, <strong>Post</strong>Mail und <strong>Post</strong>Finance nahm die Zufriedenheit<br />
ebenfalls leicht zu. Weiterhin auf hohem Niveau<br />
gehalten hat sich die Zufriedenheit der Privatkunden<br />
von <strong>Post</strong>stellen und Verkauf und <strong>Post</strong>Finance.<br />
Kundenzufriedenheit<br />
Service public<br />
Internationaler Spitzenplatz bei Laufzeiten<br />
und Zustellqualität<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> zählt zu den <strong>Post</strong>anbietern<br />
mit dem höchsten Serviceniveau in Europa. Letztes<br />
Jahr kamen 97,4 Prozent aller A-<strong>Post</strong>-Briefe pünktlich<br />
ans Ziel. Bei der B-<strong>Post</strong> lag der Wert ebenfalls bei<br />
97,4 Prozent. 95,8 Prozent der Priority-Pakete wurden<br />
am nächsten Werktag zugestellt und 97,7 Prozent der<br />
Economy-Pakete erreichten ihren Empfänger rechtzeitig<br />
am übernächsten Werktag. Bei einer Zustellung<br />
von täglich 10 Millionen Briefen und 500 000 Paketen<br />
im Inland gehören die Leistungen der <strong>Schweizerische</strong>n<br />
<strong>Post</strong> im weltweiten Vergleich zur Spitze. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong><br />
bewegt sich auch bezüglich Zustellqualität von Sendungen<br />
aus dem Ausland auf höchstem Niveau.<br />
Klare Verbesserungen bei den <strong>Post</strong>stellen<br />
Mit längeren Öffnungszeiten, zusätzlichen Schaltern<br />
in stark frequentierten <strong>Post</strong>stellen, besonderen<br />
Schaltern für Geschäftskunden und verschiedenen<br />
organisatorischen Massnahmen wie etwa der Anwendung<br />
des Ticketsystems werden die <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
für die Kundinnen und Kunden laufend verbessert:<br />
– Längere Öffnungszeiten: Seit April <strong>2004</strong> sind in<br />
25 Städten 39 <strong>Post</strong>stellen am Samstagnachmittag<br />
geöffnet. Zehn <strong>Post</strong>stellen offerieren ihre <strong>Die</strong>nste<br />
auch am Sonntag.<br />
– Kürzere Wartezeiten: <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat die Wartezeiten<br />
massiv reduziert. In der Regel sollen sieben Minuten<br />
nicht überschritten werden. In den 250 stark<br />
frequentierten <strong>Post</strong>stellen mit Ticketsystem wurden<br />
im Januar 2005 96 Prozent aller Kundinnen und<br />
Kunden innerhalb dieser Zeitspanne bedient, sieben<br />
von zehn Kunden innerhalb von drei Minuten.<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
<strong>Post</strong>Mail Geschäftskunden Index 72 71<br />
Paket<strong>Post</strong> Geschäftskunden Index 78 77<br />
<strong>Post</strong>Finance Geschäftskunden<br />
Privatkunden<br />
<strong>Post</strong>Auto Total Index 78 75<br />
<strong>Post</strong>stellen und Verkauf Privatkunden<br />
KMU<br />
Swiss <strong>Post</strong> International Geschäftskunden Index 72 71<br />
Index<br />
Index<br />
Index<br />
Index<br />
80<br />
82<br />
84<br />
79<br />
79<br />
83<br />
85<br />
76<br />
21
22 Service public<br />
Interessante Produkte für Firmen<br />
–<br />
– Schalter für Geschäftskunden: Zur raschen Bedienung<br />
der Geschäftskunden stehen in über<br />
600 <strong>Post</strong>stellen eigene Schalter zur Verfügung.<br />
– Finanzberatung: Für Finanzdienstleistungen wie<br />
Kredite, Anlagen und Cash-Management bietet<br />
<strong>Post</strong>Finance der Kundschaft in 27 Zentren eine<br />
professionelle Beratung an.<br />
–Verkauf von Markenprodukten: In bestehenden<br />
<strong>Post</strong>stellen bietet die <strong>Post</strong> Kundinnen und Kunden<br />
ein Sortiment von häufi g nachgefragten Artikeln<br />
wie zum Beispiel Papeteriewaren, Telefonkarten<br />
und Handys.<br />
Neue <strong>Die</strong>nstleistungen und Produkte<br />
<strong>Die</strong> bestehenden Angebote werden mit innovativen<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen und neuen Produkten ergänzt. <strong>Die</strong><br />
<strong>Post</strong> muss einerseits auf die veränderten Lebensgewohnheiten<br />
der Kundinnen und Kunden reagieren,<br />
andererseits eröffnen moderne Kommunikationstechnologien<br />
interessante Möglichkeiten, sei es im Druck-<br />
und Versandbereich, im Zahlungsverkehr bei den<br />
Online-<strong>Die</strong>nsten oder für neue <strong>Post</strong>annahme- und<br />
verteillösungen.<br />
KMU-Kredite: <strong>Post</strong>Finance bietet etablierten KMU mit max. 20 Vollzeitstellen<br />
und einer Bilanzsumme von höchstens CHF 5 Millionen zwei<br />
neue Kreditprodukte an: Zur Steuerung der Liquidität gibt es neu den<br />
Gelben Kontokorrentkredit und zur Finanzierung von Betriebsmitteln<br />
die Gelben Festen Vorschüsse.<br />
www.postfi nance.ch<br />
– Hybrid<strong>Post</strong>: Geschäftskunden können der <strong>Post</strong> ihre Briefe, Texte oder<br />
Daten – z. B. für Rechnungen, Policen, Mahnungen oder Massenver-<br />
sände – elektronisch übermitteln. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> macht Briefe daraus, druckt<br />
sie auf das Firmenpapier, verpackt sie – inklusive Beilagen – und ver-<br />
schickt sie. www.post.ch/hybridpost<br />
–<br />
–<br />
WebStamp: Seit Februar 2005 ermöglicht die <strong>Post</strong> KMU und Privatpersonen,<br />
digitale Briefmarken via Internet am eigenen PC direkt<br />
auf Briefsendungen, Briefumschläge oder Klebeetiketten zu drucken<br />
und die Frankaturkosten direkt vom Gelben Konto abzubuchen.<br />
www.post.ch/webstamp<br />
OnTime Mail: Eine Firma kann bei Massenwerbebriefen ab 10000<br />
Stück auf den Tag genau bestimmen, wann der Brief ankommen soll –<br />
zum Beispiel exakt zum Start einer Aktion, auch samstags.<br />
www.post.ch<br />
Geschäftskunden werden neue Lösungen für den<br />
Druck, den Versand und das Frankieren ihrer <strong>Post</strong>, die<br />
Verarbeitung von Antworttalons und die taggenaue<br />
Zustellung von Massensendungen angeboten. Den<br />
kleinen und mittleren Unternehmungen (KMU) stehen<br />
neue Kreditprodukte zur Verfügung.<br />
Für Privatkunden hat <strong>Post</strong>Finance im Juni <strong>2004</strong> die<br />
Passivzinssätze auf dem elektronischen Deposito-<br />
Konto, dem Sparkonto von <strong>Post</strong>Finance, stark erhöht<br />
und fördert so das moderne und kostengünstige<br />
Angebot. Pakete können neu in gewissen Regionen<br />
auf Ankündigung per SMS oder E-Mail abgeholt<br />
(Pick<strong>Post</strong>), <strong>Post</strong>kartengrüsse per Handy oder Internet<br />
verschickt (Swiss<strong>Post</strong>Card) und Rechnungen vollelektronisch<br />
empfangen und bezahlt werden (yellowbill).<br />
Neue Wege für einen komfortablen<br />
Service public<br />
<strong>Die</strong> Kundengewohnheiten ändern sich. Mit dem<br />
Umbau des <strong>Post</strong>stellennetzes trägt die <strong>Schweizerische</strong><br />
<strong>Post</strong> dieser Entwicklung Rechnung. Seit 2001 wird<br />
der postalische Service public vermehrt mit dem Haus-<br />
Service, mobilen <strong>Post</strong>stellen, Filialen und Agenturen<br />
sichergestellt. <strong>Die</strong> Akzeptanz dieser neuen Formen bei<br />
der Bevölkerung ist erfreulich. <strong>Die</strong> Bestrebungen zur<br />
Verbesserung der Kundenfreundlichkeit und der<br />
Wirtschaftlichkeit im Verkaufsnetz werden weitergeführt.<br />
Im Rahmen des Projekts Ymago werden im Jahr 2005<br />
verschiedene Pilotversuche mit Agenturen (Prinzip<br />
<strong>Post</strong> im Dorfl aden), <strong>Post</strong>unternehmern mit nichtpostalischem<br />
Zusatzgeschäft, Haupt- und Zweigpoststellen<br />
sowie Automaten als Ergänzung in gut frequentierten<br />
<strong>Post</strong>stellen durchgeführt. <strong>Die</strong>se Ideen entstanden<br />
nicht zuletzt gestützt auf ausländische Modelle und<br />
Erfahrungen. <strong>2004</strong> wurden die <strong>Post</strong>mitarbeitenden,<br />
die Kundschaft, die Kantonsregierungen, politische<br />
Parteien, Gewerkschaften und Verbände zu den<br />
Absichten der <strong>Post</strong> konsultiert.
Interessantes für Privatkunden<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Fortschrittliche Angebote<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bekennt sich klar zu ihrer Verpfl ichtung, auch<br />
in Zukunft landesweit ein flächendeckendes <strong>Post</strong>stellennetz<br />
mit 2500 <strong>Post</strong>stellen in verschiedenen Formen<br />
zu führen.<br />
Im Jahr 2005 werden im Rahmen des Projekts Ymago<br />
rund 40 Pilotversuche gestartet. <strong>Die</strong>se Versuche teilen<br />
sich auf vier Pilottypen auf:<br />
–Agenturen: <strong>Die</strong> Grundidee des Agenturmodells ist<br />
die «<strong>Post</strong> im Dorfl aden». Detaillisten, Grossverteiler,<br />
Tankstellen, Gemeinden, Bahnen, Spitäler, Hotels<br />
oder Tourismusorganisationen bieten, kombiniert<br />
mit anderen Waren, auch <strong>Post</strong>dienstleistungen an.<br />
Ausserdem werden einfachere Annahme- und<br />
Verarbeitungsprozesse getestet. <strong>Die</strong> Kundinnen und<br />
Kunden profi tieren von längeren Öffnungszeiten<br />
und die Detaillisten von zusätzlichen Kunden.<br />
–Automaten: <strong>Post</strong>stellen mit sehr hohen Kundenfrequenzen<br />
erhalten als Ergänzung zum <strong>Post</strong>schalter<br />
Automaten, an denen Kunden Briefe und Pakete<br />
aufgeben und Einzahlungen machen können. <strong>Die</strong><br />
Automaten helfen, die Wartezeiten zu reduzieren.<br />
Sie sind an sieben Tagen in der Woche rund um<br />
die Uhr zugänglich.<br />
–<strong>Post</strong>unternehmer: Eine weitere Alternative sind<br />
selbstständige <strong>Post</strong>unternehmer, die eine <strong>Post</strong>stelle<br />
neben anderen Geschäften – etwa einem Reisebüro<br />
oder einer Wechselstube – auf eigene Rechnung<br />
und eigenes Risiko führen. Sie erhalten für die<br />
Leistungen, die sie im Auftrag der <strong>Post</strong> erbringen,<br />
eine Entschädigung.<br />
– Swiss<strong>Post</strong>Card: Per Handy oder Internet können von überall her <strong>Post</strong>kartengrüsse<br />
verschickt werden. Ein Foto und Text via MMS oder E-Mail<br />
an die <strong>Post</strong> genügen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>karte wird noch am gleichen Tag in die<br />
ganze Welt verschickt. www.swisspost.com/swisspostcard<br />
–<br />
Attraktive Zinssätze: <strong>Post</strong>Finance gehört mit dem elektronischen<br />
E-Deposito-Konto zu den Anbietern mit den attraktivsten Zinssätzen<br />
zum Anlegen. Sie will mit ihrer E-Banking-Plattform yellownet ihre<br />
Position als Marktleaderin im elektronischen Zahlungsverkehr weiter<br />
ausbauen. www.postfi nance.ch<br />
Yellowbill: Mit «yellowbill» können alle Rechnungen vollelektronisch<br />
ausgestellt, dem <strong>Post</strong>kontoinhaber elektronisch geschickt und von<br />
diesem per Knopfdruck bezahlt werden. www.yellowbill.ch<br />
Yellowtrade: <strong>Die</strong>se Plattform von <strong>Post</strong>Finance ermöglicht den Wertschriftenhandel<br />
und die Depotbewirtschaftung und bietet professionell<br />
aufbereitete Finanzinformationen. Sie eröffnet den Kundinnen und<br />
Kunden den Zugang zu den wichtigsten Börsenplätzen.<br />
www.yellowtrade.ch<br />
Pick<strong>Post</strong>: Pakete können neu auf Ankündigung per SMS oder E-Mail<br />
abgeholt werden. Spezielle Pick<strong>Post</strong>-Stellen gibt es in Basel, Bern,<br />
Lausanne, Lugano und Zürich. <strong>Die</strong> Anmeldung für diesen Service erfolgt<br />
unter: www.post.ch/pickpost<br />
Service public<br />
–Hauptpost- und Zweigpoststellen: Eine Hauptpoststelle<br />
führt mehrere Zweigpoststellen. Letztere<br />
konzentrieren sich primär auf das Kundengeschäft<br />
sowie den Verkauf und treten administrative Arbeiten<br />
an die Hauptpoststelle ab. Für die Kundschaft<br />
ändert sich nichts.<br />
Von der intensiveren Zusammenarbeit mit Partnern<br />
sollen alle Beteiligten profi tieren: Kundinnen und<br />
Kunden insbesondere von längeren Öffnungszeiten,<br />
Partner von zusätzlichen Konsumenten und die <strong>Post</strong><br />
von einer besseren Wirtschaftlichkeit.<br />
<strong>Die</strong> Ergebnisse der Pilotversuche des Projekts Ymago<br />
liegen frühestens im Jahr 2006 vor. Sie werden z eigen,<br />
mit welchen Lösungen sich die Bedürfnisse von Privat-<br />
und Geschäftskunden am besten erfüllen lassen.<br />
Neuorganisation des Kundendienstes<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> will ihren Kundinnen und<br />
Kunden in Zukunft unter einer einheitlichen Nummer<br />
rasch, kompetent und umfassend Auskunft geben.<br />
Der neue Kundendienst nimmt am 4. April 2005 nach<br />
einer Pilotphase den defi nitiven Betrieb auf. <strong>Die</strong><br />
beiden neuen Kundendienstzentren in Freiburg und<br />
Schaffhausen werden bis Ende Jahr voraussichtlich<br />
über rund 120 Vollzeitstellen verfügen. Mit diesem<br />
Schritt vereinfacht die <strong>Post</strong> den Kundenkontakt und<br />
schafft weitere dezentral angesiedelte Arbeitsplätze.<br />
23
24 Meilensteine<br />
Wichtige Ereignisse <strong>2004</strong><br />
01. 01. 04 Vollständige Liberalisierung des Paketmarktes<br />
Per 1.Januar <strong>2004</strong> wird der Paketmarkt liberalisiert.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat sich auf die Marktöffnung mit einem<br />
konkurrenzfähigen Angebot vorbereitet.<br />
01. 01. 04 Start der Express<strong>Post</strong> AG<br />
<strong>Die</strong> Ende 2003 gründete Express<strong>Post</strong> AG nimmt<br />
ihre operative Tätigkeit auf. <strong>Die</strong> Form einer Aktiengesellschaft<br />
garantiert die notwendige Flexibilität<br />
und Bewegungsfreiheit im verschärften Wettbewerb.<br />
01. 01. 04 Übernahme der BTL Logistics AG<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> übernimmt die im Bereich Stückguttransport<br />
und Lagerlogistik tätige BTL Logistics AG. <strong>Die</strong> Akquisition<br />
verbessert die Marktstellung der <strong>Post</strong> im nationalen<br />
und internationalen Logistikmarkt.<br />
09. 01. 04 Swiss <strong>Post</strong> International expandiert<br />
nach Schweden<br />
Swiss <strong>Post</strong> International vergibt eine Franchiselizenz<br />
an «Mail & Logistics Sweden AB», einen der grössten<br />
postunabhängigen schwedischen Anbieter für inter-<br />
nationale Mailings und grenzüberschreitenden Briefversand.<br />
31. 03. 04 Vertriebspartnerschaften in Slowenien,<br />
Ungarn und der Slowakei<br />
Swiss <strong>Post</strong> International SPI geht Vertriebspartner-<br />
schaften mit den <strong>Post</strong>unternehmen Sloweniens,<br />
Ungarns und der Slowakei ein. Davon profi tieren<br />
Geschäftskunden, die in diese Länder Briefe, Mailings<br />
und Pakete verschicken. <strong>Die</strong> slowenische, die ungarische<br />
und die slowakische <strong>Post</strong> sind dank der Kooperation<br />
via SPI Germany und SPI Austria im deutschsprachigen<br />
Raum vertreten.<br />
05. 04. 04 Längere Öffnungs- und kürzere Wartezeiten<br />
Mit längeren Öffnungszeiten, zusätzlichen Schaltern,<br />
einer neu eingeführten Kundenbetreuung und speziellen<br />
KMU-Schaltern verkürzt die <strong>Post</strong> die Wartezeiten<br />
in 40 <strong>Post</strong>stellen. Neu sind 39 <strong>Post</strong>stellen auch am<br />
Samstagnachmittag und zehn an Sonntagen geöffnet.<br />
04. 06. 04<br />
Neue Kreditprodukte für KMU<br />
<strong>Post</strong>Finance führt die Kreditprodukte für kleine und<br />
mittlere Unternehmen ein: den Kontokorrentkredit<br />
und den Festen Vorschuss. Mit dem Kreditangebot<br />
für KMU vervollständigt <strong>Post</strong>Finance die Produktpalette<br />
und schafft die Voraussetzungen, um am Markt<br />
ebenso kompetent aufzutreten wie die Mitbewerber.<br />
11. 06. 04<br />
Swiss <strong>Post</strong> International in Belgien<br />
Swiss <strong>Post</strong> International SPI eröffnet in Brüssel eine<br />
Verkaufsniederlassung. Mit der Niederlassung Swiss<br />
<strong>Post</strong> International Belgium BVBA stärkt der inter-<br />
nationale Bereich der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> sein<br />
weltweites Verkaufsnetz in einem der europäischen<br />
Schlüsselmärkte.<br />
17. 06. 04 REMA: Erstes Subzentrum kommt<br />
nach Gossau (SG)<br />
Zur Modernisierung der Briefverarbeitung baut die<br />
<strong>Post</strong> im Rahmen des Projekts REMA bis 2009 drei<br />
neue Zentren und sechs Subzentren. Das erste Subzentrum<br />
wird auf Anfang 2007 in Gossau (SG) erstellt.<br />
Der Entscheid über die Standorte der weiteren<br />
Subzentren fällt im Sommer 2005. Mit REMA bietet<br />
die <strong>Post</strong> den Kunden innovative neue Angebote<br />
und realisiert jährliche Einsparungen in Höhe von<br />
170 Millionen Franken.<br />
23. 06. 04 Firmen-GAV für Express<strong>Post</strong> AG<br />
<strong>Die</strong> Gewerkschaften Kommunikation und transfair<br />
und die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> einigen sich nach<br />
der Auslagerung der Express<strong>Post</strong> AG auf einen<br />
Firmen-GAV.<br />
08. 08. 04 Neue Zeitungslogistik<br />
<strong>Die</strong> im August eingeführte neue Logistik für Tageszeitungen<br />
– eine Antwort von <strong>Post</strong> und Verlegern auf<br />
gekürzte Zeitungssubventionen – führt zu jährlichen<br />
Einsparungen von mindestens 10 Millionen Franken.<br />
Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Zeitungsverlagen erarbeitet.
26. 09. 04 Ablehnung der Initiative «<strong>Post</strong>dienste für alle»<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> wertet die Ablehnung der Initiative «<strong>Post</strong>dienste<br />
für alle» als Beweis des Vertrauens der Bevölkerung<br />
in ihre Strategie. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> kann somit auch<br />
zukünftig fl exibel auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse<br />
reagieren. Der Service public wird<br />
weiterhin landesweit effi zient und in hoher Qualität<br />
erbracht.<br />
06. 10. 04 <strong>Post</strong> und eBay arbeiten zusammen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> gewährleistet den Kunden<br />
von eBay Schweiz (www.ebay.ch) einen erleichterten<br />
Zugang zu ihren Versandmöglichkeiten.<br />
26. 10. 04 <strong>Post</strong>Auto Schweiz AG<br />
<strong>Die</strong> Konzernleitung beschliesst die Gründung einer<br />
<strong>Post</strong>Auto Schweiz AG. <strong>Die</strong> Form einer AG bietet<br />
Vorteile, um die in der Bahnreform 2 beabsichtigte<br />
Gleichstellung der Verkehrsunternehmen zu erreichen,<br />
und erhöht die Allianzfähigkeit.<br />
04. 11. 04 Secure<strong>Post</strong> AG und Mobility Solutions AG<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> entscheidet sich für die Auslagerung<br />
der Sicherheitstransporte Secure<strong>Post</strong> und des Kompetenzzentrums<br />
für Flottenmanagement Mobility<br />
Solutions in zwei Konzerngesellschaften. Secure<strong>Post</strong><br />
und Mobility Solutions wurden per 1.Januar 2005<br />
in Aktiengesellschaften im vollständigen Besitz<br />
der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> überführt.<br />
10. 11. 04 Swiss <strong>Post</strong> International kauft Société<br />
d’Affrètement et de Transit S.A.T. SA<br />
Swiss <strong>Post</strong> International SPI kauft die Unternehmensgruppe<br />
Société d‘Affrètement et de Transit (SAT).<br />
Das im elsässischen Huningue ansässige Unternehmen<br />
verfügt über ein breites Angebot in den Bereichen<br />
Import-, Export-, EU-Verzollung, Fiskalvertretung,<br />
internationale Transporte und Lagerung von Gütern.<br />
Mit der Übernahme kann SPI umfassende Lösungen<br />
im grenzüberschreitenden Warenverkehr anbieten –<br />
vom internationalen Transport und Versand über<br />
die gesamte Verzollungsdienstleistung bis zur Auslieferung.<br />
23. 11. 04 Lancierung Projekt Ymago: im Dialog<br />
Meilensteine<br />
mit den Kunden<br />
Das Projekt Ymago ist darauf ausgerichtet, das heutige<br />
<strong>Post</strong>stellennetz kundenfreundlicher zu machen<br />
und seine Wirtschaftlichkeit zu verbessern. In vier<br />
Pilotversuchen, die im Februar 2005 gestartet sind,<br />
testen Kundinnen und Kunden an 40 Standorten<br />
neue Lösungen. <strong>Die</strong> Ergebnisse der Pilotversuche<br />
liegen 2006 vor.<br />
01. 12. 04 Kauf der DocumentServices<br />
Mit dem Kauf der DocumentServices von der Telekurs<br />
Group offeriert die <strong>Post</strong> den Kunden ein umfassendes<br />
Document-Management-Angebot zusammen mit<br />
postalischen <strong>Die</strong>nstleistungen wie Druckaufbereitung,<br />
Druck und Versand, Scanning/Belegverarbeitung und<br />
elektronischem Document Management. <strong>Die</strong> neue<br />
Firma gehört zu 100 Prozent der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />
und tritt unter dem Namen DocumentServices AG auf.<br />
12. 12. 04 <strong>Post</strong>Auto: bessere Anschlüsse mit Bahn 2000<br />
Mit der Umstellung auf den neuen Fahrplan der Bahn<br />
2000 gewährleistet <strong>Post</strong>Auto noch bessere Anschlüsse<br />
an den Schienenverkehr und insgesamt kürzere<br />
Reisezeiten.<br />
18. 12. 04 Vereinbarung über künftige Sozialpartnerschaft<br />
<strong>Die</strong> Vereinbarung zwischen den Gewerkschaften<br />
und der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> erlaubt es, die Arbeitsbedingungen<br />
des Gesamtarbeitsvertrages bei Auslagerungen<br />
grundsätzlich weiterzuführen. Gleichzeitig<br />
können in den Anschlussvereinbarungen dem zukünftigen<br />
Wettbewerb gerecht werdende Anstellungsbedingungen<br />
vereinbart werden.<br />
25
2’879’000<br />
Gelbe Konten<br />
Ob Zahlen, Anlegen, Vorsorgen oder Finanzieren –<br />
mit <strong>Post</strong>Finance können wir heute im Retailsegment alle<br />
Finanzdienstleistungen einer Bank anbieten: Anlage fonds,<br />
Lebens versicherungen, Depositenkonten, Hypotheken<br />
und neu auch Kredite für KMU.<br />
<strong>Die</strong> Kundengelder sind um rund CHF drei Milliarden auf rund<br />
CHF 36 Milliarden gewachsen. 133 000 neue Konten wurden<br />
eröffnet, die Zahl der yellownet-Benutzer ist auf 588 000<br />
angestiegen und das Ausleihvolumen für Geschäfts kunden<br />
betrug CHF 889 Millionen.
28 Finanzdienstleistungen<br />
<strong>Post</strong>Finance wächst weiter und vervollständigt<br />
das Angebot<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> sind die Kundengelder um mehr als<br />
CHF 3 Milliarden auf knapp CHF 36 Milliarden<br />
gewachsen – ein Beweis für die Vertrauenswür-<br />
digkeit von <strong>Post</strong>Finance als Finanzinstitut.<br />
133 000 neue Konten wurden im gleichen Zeitraum<br />
eröffnet, davon 128 000 Deposito-Konten<br />
(Sparkonten). Markant zugenommen hat auch<br />
die Anzahl Benutzer der E-Banking-Lösung<br />
yellownet. Mit 588 000 yellownet-Teilnehmerinnen<br />
und -Teilnehmern ist <strong>Post</strong>Finance Marktleaderin<br />
im E-Banking. <strong>Post</strong>Finance hat mit<br />
Kreditprodukten für kleine und mittlere Unter-<br />
nehmen die Produktpalette vervollständigt.<br />
<strong>Post</strong>Finance hat das Rekordergebnis vom Vorjahr<br />
übertroffen und das Betriebsergebnis um 18 Prozent<br />
auf CHF 287 Millionen erhöht. Gründe für diese<br />
positive Entwicklung sind der Anstieg der Kundengelder<br />
sowie der Zuwachs beim <strong>Die</strong>nstleistungs- und<br />
Kommissionserfolg. Über CHF 3 Milliarden Kundengelder<br />
sind <strong>Post</strong>Finance im Jahr <strong>2004</strong> zugefl ossen und<br />
haben zur Erhöhung der Bilanzsumme auf CHF 44, 2<br />
Milliarden beigetragen. Das Wachstum lag damit<br />
unter dem Vorjahr, jedoch über der durchschnittlichen<br />
Entwicklung in der Bankbranche. <strong>Post</strong>Finance hat ihr<br />
Angebot um die Kreditprodukte für kleine und mittlere<br />
Unternehmen erweitert. Mit der Vervollständigung<br />
der Produktpalette ist der Kommissions- und <strong>Die</strong>nstleistungserfolg<br />
um CHF 24 Millionen angestiegen.<br />
Der Zinserfolg nahm infolge des Kapitalzuwachses<br />
um CHF 29 Millionen zu und beträgt CHF 641 Millionen.<br />
<strong>Die</strong> rückläufi gen Zinsmargen dämpften allerdings<br />
die Steigerung. Das Handelsgeschäft entwickelte sich<br />
positiv (CHF 76 Millionen). Gemessen an einer branchenüblichen,<br />
regulatorischen Eigenkapitalunter-<br />
legung entspricht der erzielte Gewinn einer deutlich<br />
über dem Branchendurchschnitt liegenden Eigenkapitalrendite.<br />
<strong>Die</strong>se Entwicklungen zeigen, dass der Geschäftsertrag<br />
breiter abgestützt ist. <strong>Die</strong> hohe Rentabilität unter-<br />
streicht den Erfolg von <strong>Post</strong>Finance im Markt. Sie ist<br />
Voraussetzung für das strategische Wachstum und<br />
stützt nachhaltig die Umstrukturierung des Konzerns<br />
<strong>Post</strong>.<br />
Der Geschäftsaufwand ist auf CHF 699 Millionen an -<br />
gewachsen. Der Anstieg ist einerseits auf die Schaffung<br />
neuer Stellen, andererseits auf leicht erhöhte<br />
betriebliche Aufwendungen zurückzuführen.<br />
Detaillierte Informationen zum fi nanziellen Ergebnis<br />
von <strong>Post</strong>Finance sind im Finanzbericht auf den Seiten<br />
70 und 71 ersichtlich.<br />
Komplettes Angebot und zufriedene Kunden<br />
Im Jahr 2003 wurden die Hypothekarkredite sowie<br />
die Kredite für Kantone und Gemeinden eingeführt.<br />
Im Juni <strong>2004</strong> hat <strong>Post</strong>Finance die Produktpalette<br />
mit Kreditprodukten für kleine und mittlere Unter-<br />
nehmen (KMU) ergänzt und verfügt nun über ein<br />
vollständiges Angebot für das Retailsegment. <strong>Post</strong>-<br />
Finance bietet die Kreditprodukte in Kooperation mit<br />
UBS an: für Privatkunden die Hypothek fest, die<br />
Hypothek dynamisch und die Hypothek kombiniert;<br />
für KMU sowie für Kantone und Gemeinden den<br />
Kontokorrentkredit und den Festen Vorschuss. Ende<br />
<strong>2004</strong> betrug das Ausleihvolumen der Gelben Kredite<br />
insgesamt CHF 1,6 Milliarden.<br />
<strong>Post</strong>Finance will in allen Teilmärkten Marktanteile<br />
gewinnen. Im September des Berichtsjahres lancierte<br />
<strong>Post</strong>Finance die Aktion «Ein halbes Jahr gratis wohnen»:<br />
Kunden, die bis Ende Dezember <strong>2004</strong> eine<br />
Gelbe Hypothek bei <strong>Post</strong>Finance abschlossen, wohnen<br />
die ersten sechs Monate gratis. <strong>Die</strong> Aktion erlangte<br />
hohe Aufmerksamkeit im Markt und führte zu einem<br />
deutlichen Anstieg der Anzahl Anfragen und Abschlüsse.<br />
<strong>Die</strong> Aktion wird deshalb 2005 fortgesetzt.<br />
Per 1.Juni <strong>2004</strong> hat <strong>Post</strong>Finance ein neues Preismodell<br />
eingeführt. <strong>Die</strong> Kundschaft kann sich seither für die<br />
Einzeldienstleistung (Konto) oder ein Set entscheiden.<br />
Das Preismodell orientiert sich an den Bedürfnissen<br />
der Kundengruppen und honoriert Kundinnen und<br />
Kunden, die bei <strong>Post</strong>Finance mehrere <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
beziehen oder ein bestimmtes Vermögen unterhalten.<br />
Das neue Preismodell zeigte die gewünschte Wirkung:<br />
Der Zuwachs an Kundengeldern beschleunigte<br />
sich im 2. Halbjahr. Es wurden 128 000 Deposito-<br />
Konten (Sparkonten) eröffnet. <strong>Die</strong> Anzahl Nutzer der<br />
E-Banking-Lösung yellownet ist auf 588 000 angestiegen<br />
und unterstreicht die führende Position von<br />
<strong>Post</strong>Finance im elektronischen Zahlungsverkehr.<br />
Auch mit dem neuen Preismodell bleibt <strong>Post</strong>Finance<br />
eines der günstigsten Finanzinstitute der Schweiz.<br />
<strong>Die</strong> jährlich durchgeführte Befragung zeigt, dass<br />
die Kundinnen und Kunden mit den <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
von <strong>Post</strong>Finance sehr zufrieden sind: Auf einer Skala<br />
von 100 Punkten liegt die Gesamtzufriedenheit<br />
der Geschäftskunden bei 80 Punkten, diejenige der<br />
Privatkunden bei 82 Punkten.
Innovativ im Kerngeschäft Zahlungsverkehr<br />
Yellowbill heisst die Lösung von <strong>Post</strong>Finance für die<br />
elektronische Rechnungsstellung und -bezahlung<br />
(Electronic Bill Presentment and Payment, EBPP). Bei<br />
der Einführung im Jahr 2002 war sie die erste produktive<br />
EBPP-Lösung auf dem Markt. Zunächst stand sie<br />
für die elektronische Rechnungsstellung an Privatkunden<br />
zur Verfügung und verzeichnete stetig wachsende<br />
Rechnungssteller- und Benutzerzahlen. Seit der<br />
Erweiterung von yellowbill im Oktober <strong>2004</strong> können<br />
Geschäftskunden Rechnungen auch mehrwertsteuer-<br />
konform abwickeln.<br />
Auch für Benutzer von Prepaid-Handys hat <strong>Post</strong>Finance<br />
eine komfortable und nützliche <strong>Die</strong>nstleistung<br />
entwickelt: das Aufl aden der Mobiltelefone mit der<br />
<strong>Post</strong>card an allen <strong>Post</strong>omaten. Seit Mai <strong>2004</strong> können<br />
die Kunden aller drei grossen Anbieter diese <strong>Die</strong>nstleistung<br />
nutzen. <strong>Post</strong>Finance ermöglicht als einziges<br />
Finanzinstitut das Aufl aden von Prepaid-Handys<br />
an Geldausgabegeräten.<br />
Partnerschaftliches Engagement<br />
<strong>Post</strong>Finance bietet zwei Lehrmittel an, die Jugendlichen<br />
das nötige Wissen für das Erledigen ihrer fi nanziellen<br />
Angelegenheiten vermitteln. Zudem hat <strong>Post</strong>-<br />
Finance vor zwei Jahren das BudgetGame gestartet<br />
– ein interaktives Lernspiel, mit dem Jugendliche<br />
online den Umgang mit dem Geld selber üben können.<br />
Zusammen mit dem Orientierungslaufverband<br />
hat <strong>Post</strong>Finance das Projekt sCOOL lanciert: Jugendliche<br />
werden in der Schule mit Karten und dem ABC<br />
des Orientierungslaufs vertraut gemacht. So lernen<br />
sie eine faszinierende Sportart kennen, die geistige<br />
und sportliche Fähigkeiten gleichermassen entwickelt.<br />
Mit der Förderung von Gründerzentren unterstützt<br />
<strong>Post</strong>Finance Jungunternehmer im Aufbau von unter-<br />
nehmerischem Wissen. Seit Sommer <strong>2004</strong> führt<br />
<strong>Post</strong>Finance kaufmännische Ausbildungsplätze in<br />
der Fachrichtung «Bank».<br />
Eishockey ist Ausdruck von Kraft und Dynamik. Werte,<br />
die auch für <strong>Post</strong>Finance stehen. Der <strong>Schweizerische</strong><br />
Eishockeyverband, die Nationalligen, die Nationalmannschaften<br />
und – mit dem Topscorer-Konzept –<br />
auch der Nachwuchs profi tieren vom <strong>Post</strong>Finance-<br />
Engagement.<br />
Zum vierten Mal hat <strong>Post</strong>Finance im Jahr <strong>2004</strong> die<br />
Tour de Suisse als Topsponsorin unterstützt und<br />
unterstreicht mit diesem Engagement die Nähe zur<br />
Bevölkerung in allen Landesteilen.<br />
Finanzdienstleistungen<br />
<strong>Die</strong> Bekanntheit steigt<br />
Ein hoher Bekanntheitsgrad im Bankenmarkt Schweiz<br />
ist eine wichtige Voraussetzung, um die gesteckten<br />
Ziele zu erreichen. <strong>Die</strong> 2003 entwickelte Kommunikationsstrategie<br />
«<strong>Post</strong>Finance – Alles rund ums Geld»<br />
wurde im Berichtsjahr umgesetzt. Zentrales Element<br />
ist der Fussgängerstreifen. Er symbolisiert, dass <strong>Post</strong>-<br />
Finance ihre Kundinnen und Kunden in fi nanziellen<br />
Fragen begleitet und sicher ans Ziel führt. Marktforschungen<br />
belegen, dass der mit der Kampagne<br />
eingeschlagene Weg richtig ist: <strong>Die</strong> Bekanntheit<br />
von <strong>Post</strong>Finance als Finanzdienstleisterin steigt.<br />
<strong>Post</strong>Finance als Arbeitgeberin<br />
640 neue Vollzeitstellen hat <strong>Post</strong>Finance in den letzten<br />
sechs Jahren geschaffen, davon 98 im Jahr <strong>2004</strong>.<br />
Insbesondere die Bereiche Distribution, Compliance<br />
und Informatik wurden verstärkt. Rund 1300 Personen<br />
arbeiten in Bern, etwa 950 dezentral in der ganzen<br />
Schweiz. Da die Gebäude am bisherigen Hauptsitz<br />
an der Engehaldenstrasse in Bern den gestiegenen<br />
Raumanforderungen nicht mehr genügten, hat <strong>Post</strong>-<br />
Finance im Frühling <strong>2004</strong> eine neue Zentrale am<br />
Nordring bezogen. Mit ihrer dezentralen Organisation<br />
nimmt <strong>Post</strong>Finance nicht nur in Bern, sondern in<br />
der ganzen Schweiz eine wichtige Stellung im Arbeitsmarkt<br />
ein.<br />
<strong>Die</strong> Mitarbeitenden sind mit <strong>Post</strong>Finance zufrieden:<br />
<strong>Die</strong> jährliche Personalzufriedenheitsumfrage ergab<br />
den guten Wert von 68 Punkten (auf einer Skala<br />
von 100). <strong>Die</strong> Unternehmensverbundenheit bewegt<br />
sich mit 78 Punkten auf einem hohen Niveau.<br />
Kompetent, vertrauenswürdig und partner-<br />
schaftlich in die Zukunft<br />
<strong>Post</strong>Finance wird den eingeschlagenen Wachstumskurs<br />
auch im Jahr 2005 fortsetzen und will weiter<br />
Marktanteile gewinnen. Beratung und Verkauf wer-<br />
den gestärkt, um die Vertriebsleistung und Kompetenz<br />
zu erhöhen. <strong>Post</strong>Finance strebt längerfristig<br />
eine führende Position im Schweizer Retail-Finanzmarkt<br />
an.<br />
Ab 2005 wird <strong>Post</strong>Finance den beleggebundenen<br />
Zahlungsverkehr der UBS abwickeln. <strong>Die</strong>se Kooperation<br />
mit einem der weltweit führenden Finanzinstitute<br />
bedeutet einen grossen Vertrauensbeweis für die<br />
Kompetenz und Leistungsfähigkeit von <strong>Post</strong>Finance.<br />
Als Marktleaderin im Zahlungsverkehr verfügt <strong>Post</strong>-<br />
Finance über eine effi ziente Infrastruktur und beabsichtigt,<br />
die Zahlungsverkehrsverarbeitung auch<br />
anderen Finanzinstituten anzubieten.<br />
Ab dem Jahr 2006 wird die Schweizer Reisekasse<br />
die beliebten Reka-Checks in Form einer Karte herausgeben.<br />
Reka hat sich entschieden, <strong>Post</strong>Finance mit<br />
der Abwicklung dieser <strong>Die</strong>nstleistung zu beauftragen<br />
– ein weiterer Vertrauensbeweis eines etablierten<br />
Schweizer Unternehmens.<br />
29
30<br />
Finanzdienstleistungen<br />
Mit dem erfolgreichen Aufbau der Retail-Finanzdienstleistungen,<br />
mehrheitlich in Kooperationen, hat<br />
<strong>Post</strong> Finance die Zielvorgaben des Bundesrates umgesetzt.<br />
Der Markterfolg der letzten Jahre zeigt,<br />
dass die Schweizer Bevölkerung die Entwicklung<br />
vom Zahlungsinstitut zur Finanzdienstleisterin positiv<br />
aufnimmt und unterstützt. Das beweisen die über<br />
2,2 Millionen Kundenbeziehungen.<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung im Finanzmarkt mit stetig steigenden<br />
Kundenbedürfnissen, hohem Kostendruck und Konzentrationstendenzen<br />
bedingt eine hohe Flexibilität.<br />
Finanzdienstleistungen<br />
Es stellt sich deshalb die Frage, ob die heutigen<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen genügen, um auch<br />
längerfristig erfolgreich zu sein. Gesetzliche Grundlagen<br />
zur selbstständigen Betreibung des Aktivgeschäfts<br />
fehlen. Deshalb ist <strong>Post</strong>Finance gezwungen,<br />
einen Grossteil der Kundengelder in ausländische<br />
Anleihen zu investieren. Mit einer Bankenlizenz<br />
könnte <strong>Post</strong>Finance dieses Geld wieder dem Schweizer<br />
Finanzkreislauf zuführen, beispielsweise in Form<br />
von Hypothekar- oder KMU-Krediten.<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
1<br />
Geschäftsertrag Mio. CHF 986 919<br />
Betriebsergebnis Mio. CHF 287 243<br />
Personalbestand Personaleinheiten 2 246 2 148<br />
Bilanzsumme Mio. CHF 44 166 43 052<br />
Personalzufriedenheit Index 68 68<br />
Kundenzufriedenheit Geschäftskunden Index 80 79<br />
Kundenzufriedenheit Privatkunden Index 82 83<br />
Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />
Neugeldzufl uss Mio. CHF 3149 5129<br />
Anzahl Kundenkonti Tausend 2 879 2 746<br />
2<br />
Durchschnittsbestand Kundengelder Mio. CHF 35 652 32 759<br />
1 Im Geschäftsbetrag gemäss den Zusatzangaben zu <strong>Post</strong>Finance wurden im Vorjahr CHF 22 Mio. vom <strong>Die</strong>nstleistungsaufwand<br />
in den Sachaufwand erfolgsneutral umgegliedert (Infrastrukturaufwendungen <strong>Post</strong>stellen).<br />
2 Vorjahreswert angepasst
15’238<br />
Zustellboten<br />
Unterwegs bei jedem Wetter an 320 Tagen im Jahr<br />
bringen sie täglich rund 10 Millionen Briefe und Pakete zu-<br />
verlässig zu unseren Kunden nach Hause.<br />
97,4 Prozent aller A-<strong>Post</strong>-Briefe und 95,8 Prozent der<br />
Priority-Pakete sind am nächsten Werktag am Ziel. 97,4 Prozent<br />
der B-<strong>Post</strong>-Briefe und 97,7 Prozent der Economy-Pakete<br />
erreichen ihre Empfänger termingerecht. Damit gehören wir seit<br />
Jahren zu den schnellsten und zuverlässigsten <strong>Post</strong>unter-<br />
nehmen der Welt.
32 Mail<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>Post</strong>Mail bereitet sich auf eine mögliche Marktöffnung<br />
vor. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
und kundengerechte Produkte stehen dabei<br />
im Mittelpunkt. Damit sollen weiterhin ein<br />
guter Service public garantiert, bedeutende<br />
Verluste an Marktanteilen verhindert und attraktive<br />
Arbeitsplätze erhalten bleiben. Mit einem<br />
Betriebsergebnis von CHF 278 Millionen<br />
ist <strong>Post</strong>Mail wieder in den schwarzen Zahlen.<br />
Will <strong>Post</strong>Mail erfolgreich bleiben, müssen<br />
die Inno vation gesteigert und die Strukturen<br />
angepasst werden.<br />
Geschäftskunden im Mittelpunkt<br />
<strong>Post</strong>Mail richtet sich konsequent auf den Markt<br />
aus und nimmt die Bedürfnisse der Geschäftskunden,<br />
die 85 Prozent des Umsatzes ausmachen, auf. Im<br />
Berichtsjahr wurde ein strukturierter Dialog mit Geschäftskunden<br />
aufgebaut. Das frühzeitige Erkennen<br />
neuer Bedürfnisse der Kunden und deren gemeinsame<br />
Lösung wird als strategischer Erfolgsfaktor weiter-<br />
entwickelt. Im Berichtsjahr wurden verschiedene<br />
Projekte realisiert: Unter anderem wurden an Gesprächsrunden<br />
mit Grosskunden die Auswirkungen<br />
des Projekts REMA (Neukonzeption der Briefzentren)<br />
diskutiert und gemeinsam neue Optionen und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
erarbeitet. Mit den Verlegerverbänden<br />
konnte die neue Logistik für Tageszeitungen mit vier<br />
Hubs und mehreren Anlieferungsstellen entwickelt<br />
und eingeführt werden. Mit der damit verbundenen<br />
Kostenreduktion von CHF 10 Millionen wird ein Teil<br />
der vom Bund um CHF 20 Millionen gekürzten Presseförderung<br />
eingespart. Gemeinsam mit den Kantonen<br />
wurde der Versand der Wahl- und Abstimmungsunterlagen<br />
präzisiert, um die Qualität im beidseitigen<br />
Interesse zu sichern. <strong>Die</strong> Behörden sind über den<br />
formellen Ablauf des Versandes von Wahl- und Abstimmungsunterlagen<br />
im Bild, die <strong>Post</strong> kann diese<br />
effi zient verarbeiten und die Stimmbürgerinnen<br />
und Stimmbürger gelangen rechtzeitig in den Besitz<br />
ihrer Unterlagen. <strong>Die</strong> Reorganisation des Verkaufs<br />
wurde abgeschlossen und die Account Managers<br />
neu bestimmt.<br />
Mit einem Wert von 72 Punkten auf einer 100er-Skala<br />
konnte der Kundenzufriedenheitsindex der Geschäftskunden<br />
auch im Berichtsjahr – trotz vieler Veränderungen<br />
– auf hohem Niveau gehalten werden.<br />
Neue <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstleistung «OnTime Mail», die Zustellung von<br />
Massensendungen auf den Tag genau, wurde eingeführt.<br />
Direct Marketing in Form adressierter Werbung<br />
bleibt ein wichtiger Umsatzträger. <strong>Die</strong> individuelle<br />
Beratung wendet sich zukünftig vermehrt an Grosskunden<br />
und Mittler (z. B. Werbeagenturen). Für die<br />
KMU wurde die Internetplattform DirectPoint ergänzt<br />
und ausgebaut.<br />
«Frankieren <strong>Post</strong>» ist eine neue <strong>Die</strong>nstleistung, die<br />
die Unternehmen von der täglichen <strong>Post</strong>bearbeitung<br />
entlastet. <strong>Die</strong> Tagespost wird abgeholt, frankiert<br />
und sortiert. Am Monatsende erhält der Kunde eine<br />
detaillierte Rechnung.<br />
Mit dem Kauf der grössten Schweizer Internetsuchmaschine<br />
search.ch übernahm <strong>Post</strong>Mail das meistgenutzte<br />
elektronische Telefonbuch. Mit dieser Angebotserweiterung<br />
verfolgt <strong>Post</strong>Mail die Strategie,<br />
den Kunden auch online umfassende <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
zu bieten.<br />
Mit Hybrid<strong>Post</strong> übermitteln Kunden ihre Daten für<br />
Massensendungen elektronisch an <strong>Post</strong>Mail. Im<br />
Verarbeitungszentrum werden die Sendungen gedruckt,<br />
verpackt und sofort versandt. Mit dem Kauf<br />
der «Document Services» von Telekurs im Dezember<br />
kann <strong>Post</strong>Mail ein vollständiges Angebot für das<br />
Management von Dokumenten offerieren. Es umfasst<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen wie Druckaufbereitung, Druck und<br />
Versand, Scanning, Belegverarbeitung und elektronisches<br />
Document Management. Hybrid<strong>Post</strong> wird in<br />
die DocumentServices AG integriert und in Wallisellen<br />
als 100-prozentige Konzerngesellschaft geführt.<br />
Mit der im Berichtsjahr getesteten WebStamp,<br />
der digitalen Briefmarke, frankieren Kunden ihre<br />
Briefe und Pakete ab 2005 über den eigenen PC.<br />
<strong>Die</strong> Software kann direkt vom Internet herunter-<br />
geladen werden und erleichtert kleineren Unternehmen,<br />
Einzelfi rmen und Vereinen das Frankieren.<br />
Grosses beginnt mit einem Brief<br />
<strong>Die</strong> transportierte Briefmenge ist seit 2002 rückläufi g.<br />
Im Berichtsjahr nahm das Volumen um 2 Prozent ab.<br />
<strong>Post</strong>Mail geht davon aus, dass das Briefvolumen in<br />
der Schweiz – ähnlich wie im übrigen Europa – weiter<br />
sinken wird. <strong>Die</strong> Gründe dafür liegen in der zunehmenden<br />
Substitution durch elektronische Kommunikationsmittel<br />
wie E-Mail und SMS sowie im Zusammenlegen<br />
von Sendungen. Der Rückgang im<br />
Berichtsjahr wurde von den Preiserhöhungen bei<br />
A- und B-Briefen mit beeinfl usst. Anders als bei<br />
früheren Preismassnahmen fi el dieser Effekt jedoch<br />
weniger stark aus. <strong>Post</strong>Mail geht davon aus, dass<br />
Kunden ihre Möglichkeiten zur Reduktion des Brief-
volumens mit Optimierungen oder dem Wechsel<br />
in kostengünstigere Kanäle bereits früher weitgehend<br />
ausgeschöpft hatten.<br />
Ein allfälliger Beschluss des Bundesrates, den Briefmarkt<br />
zu öffnen, würde das von <strong>Post</strong>Mail verarbeitete<br />
Briefvolumen weiter reduzieren. Der Entscheid über<br />
die Senkung der Monopolgrenze auf 100 Gramm auf<br />
den 1. 1. 2006 dürfte bis im 3. Quartal 2005 gefällt<br />
werden. Ein verstärkter Preis- und Margendruck auf<br />
die im Wettbewerb stehenden <strong>Die</strong>nste wäre die Folge.<br />
<strong>Post</strong>Mail glaubt an die Zukunft des Briefes als ein<br />
Kommunikationsmittel mit herausragender Bedeutung.<br />
Auch bei der erwarteten Mengenabnahme<br />
werden im Jahr 2010 immer noch mehr als 2,5 Milliar-<br />
den Briefe jährlich zu verarbeiten sein. Der Brief wird<br />
auch in Zukunft nach Marktforschungsstudien des<br />
Instituts IHA-GfK eine einzigartige Stellung unter den<br />
Kommunikationsmitteln einnehmen. Mit der langfristig<br />
angelegten Kampagne «Grosses beginnt mit<br />
einem Brief», die im Berichtsjahr begonnen hat, rückt<br />
<strong>Post</strong>Mail die Stärken des Briefes ins Licht.<br />
Wandel gestalten<br />
<strong>Post</strong>Mail will weiterhin einen hoch stehenden Service<br />
public anbieten, bei einer Marktöffnung bedeutende<br />
Verluste von Marktanteilen verhindern und attraktive<br />
Arbeitsplä tze erhalten. Deshalb muss sie noch innovativer<br />
werden und ihre Strukturen modernisieren.<br />
Folgende Projekte unterstü tzen den internen Wandel<br />
von der Basis in der Sortierung und Zustellung bis zum<br />
Management und treiben die nö tigen Verä nderungen<br />
gezielt voran:<br />
Ost wurde ein persö nliches Gesprä ch gefü hrt und ihre<br />
W ü nsche erfasst (gemä ss Sozialplan: Weiterbeschä ftigung,<br />
Abgangsentschä digung und Frü hpensionierung).<br />
Fü r die Erhö hung der Marktfä higkeit der<br />
Mitarbeitenden werden Kurse angeboten und Beiträ<br />
ge fü r Aus- und Weiterbildungen gewä hrt.<br />
Bis ins Jahr 2008 wird <strong>Post</strong>Mail ü ber eine Milliarde<br />
Franken in ihre neue Briefverarbeitung investieren. In<br />
einem ersten Schritt wurde die Vergabe der Anlagetechnik<br />
inklusive Prozesssteuerung, Briefdatenerkennung<br />
und -bearbeitung, Fö rderung und Lagertechnik<br />
sowie Informatik im <strong>Schweizerische</strong>n Handelsamtsblatt<br />
ausgeschrieben. Das damit ausgelö ste Auftragsvolumen<br />
liegt bei mehreren hundert Millionen Franken.<br />
<strong>Die</strong> Inbetriebnahme der drei neuen Briefzentren<br />
und sechs Subzentren wird zwischen 2006 und 2008<br />
erfolgen.<br />
Move-it und Gruppenbildung in der Zustellung:<br />
Mit dem Projekt Move-it wird ein neues Arbeitszeitmodell<br />
entwickelt, das die heute in der Wirtschaft<br />
ü bliche Erfassung der Leistungen mit IT ermö glicht.<br />
<strong>Die</strong> Erhebung der verarbeiteten Sendungsmengen<br />
und die Einsatzplanung des Zustellpersonals sollen<br />
damit vereinfacht werden. Gleichzeitig werden neue<br />
F ü hrungs- und Planungsinstrumente bereitgestellt.<br />
<strong>Die</strong> Einsä tze der Zustellenden sollen damit kostengerecht<br />
und fl exibel gesteuert werden.<br />
Neukonzeption Briefzentren: Mit dem Projekt<br />
Damit wird das Projekt « Gruppenbildung im Zustelldienst<br />
» unterstü tzt. <strong>Die</strong>ses sieht vor, die konventionelle<br />
Zustellung – bei der die Zustellboten jeweils ihren<br />
eigenen Bezirk bedienen – bis 2006 in ein Gruppensystem<br />
mit durchschnittlich sechs bis zehn Boten zu<br />
ü berfü hren. <strong>Die</strong> Vorteile liegen bei einer fl exibleren<br />
REMA (Reengineering Mail Processing) will <strong>Post</strong>Mail Arbeitseinteilung, die die Motivation der Mitarbeiten-<br />
die technischen Mö glichkeiten nutzen, die Kosten den fö rdert und auch den unterschiedlichen Leis-<br />
senken und die logistischen und technischen Voraussetzungen<br />
fü r neue <strong>Die</strong>nstleistungen schaffen. <strong>Die</strong><br />
tungsmö glichkeiten des Personals Rechnung trä gt.<br />
zukü nftige Briefverarbeitung wird in drei neuen Der Personalzufriedenheitsindex konnte bei <strong>Post</strong>Mail<br />
Zentren und sechs regionalen Subzentren erfolgen. mit 62 Punkten auf einer 100er-Skala auf gutem<br />
Das erste Briefzentrum wird im Herbst 2006 seinen Niveau gehalten werden. <strong>Die</strong> Unternehmensverbun-<br />
Betrieb in Zü rich-Mü lligen aufnehmen, die Baubewilligung<br />
fü r den Umbau des bestehenden Gebä udes<br />
denheit hat sogar noch zugenommen.<br />
wurde im November des Berichtsjahres erteilt. Gleich- Prozessorientierte Neuorganisation<br />
zeitig mit der Inbetriebnahme des Briefzentrums Um sich den verä nderten Marktgegebenheiten anzu-<br />
Z ü rich-Mü lligen lagert <strong>Post</strong>Mail die Videocodierung passen, gibt sich <strong>Post</strong>Mail eine prozessorientierte<br />
und Retourenverarbeitung in die Region Chur aus und Aufbauorganisation. <strong>Die</strong> Mitarbeitenden der zentralen<br />
schafft damit 65 Arbeitsplä tze im Kanton Graubü n- Logistik und der vier Regionen werden in drei neuen<br />
den. Weitere rund 65 Arbeitsplä tze sind fü r die Ausla- Organisationseinheiten arbeiten, die sich auf die drei<br />
gerung der Videocodierung und Retourenverarbeitung wichtigsten Leistungserstellungsprozesse Annahme,<br />
der Zentren Mitte und West ins Wallis vorgesehen. Sortierung und Zustellung konzentrieren. Mit der<br />
Das erste der sechs Subzentren kommt Anfang 2007 Neuorganisation wird die Leitung des Prozesses<br />
in Gossau (SG) zu stehen. <strong>Die</strong> Entscheide ü ber die « Annahme » in Lausanne, des Prozesses « Sortierung»<br />
Standorte der Briefzentren Mitte und West sowie der in Zü rich-Mü lligen und des Prozesses « Zustellung»<br />
f ü nf weiteren Subzentren sind fü r den Sommer 2005 in Bern konzentriert. Zusammen mit der neuen Brief-<br />
geplant.<br />
zentrenstruktur (REMA) und der Einfü hrung der<br />
Gruppenarbeit in der Zustellung wird die Manage-<br />
F ü r das Briefzentrum Zü rich-Mü lligen und das Subzenmentkompetenz gestä rkt. <strong>Die</strong> Ef fi zienz wird gesteitrum<br />
Gossau (SG) wurden alle Kaderstellen intern gert, indem bisher dezentralisierte Ressourcen fü r<br />
ausgeschrieben und besetzt. Mit dem grö ssten Teil der Projektmanagement, Controlling, Personal- und<br />
vom Projekt betroffenen Mitarbeitenden in der Region Technologieentwicklung zusammengefü hrt werden.<br />
Mail<br />
33
34<br />
Mail<br />
Spezialisierte Konzerngesellschaften<br />
DCL Data Care AG ist in den Bereichen der Datenpfl<br />
ege und des Datenmanagements tätig. Als Kompetenzzentrum<br />
für elektronische Anwendungen zu<br />
Gunsten von <strong>Post</strong>Mail ist DCL für die Entwicklung und<br />
Einführung von Gesamtlösungen im Adressmanagement<br />
bis hin zu modernsten Data-Entry-Systemen<br />
(Dateneingabesystemen) und Internetapplikationen<br />
verantwortlich und hat im Herbst des Berichtsjahres<br />
ein Kompetenzzentrum für Projektmanagement und<br />
Beratung aufgebaut. Wichtigste Aktivitäten im Berichtsjahr<br />
waren der Ausbau der Onlinedienstleistungen,<br />
die den Kunden auf der Internetplattform<br />
«Yellowcities» zur Verfügung stehen. Neu lassen<br />
sich dort Adressänderungen, Nachsendeaufträge<br />
sowie «<strong>Post</strong> zurückbehalten» online erledigen.<br />
Räber Information Management GmbH (RIM<br />
GmbH) wurde per 1.April des Berichtsjahres durch<br />
<strong>Post</strong>Mail übernommen. RIM GmbH betreibt mit<br />
«search.ch» die grösste Schweizer Internetsuchmaschine<br />
und das meistgenutzte elektronische Telefonbuch<br />
der Schweiz. Mit der Übernahme führt <strong>Post</strong>Mail<br />
ihre vor einem Jahr eingeschlagene Strategie fort,<br />
die elektronischen <strong>Die</strong>nstleistungen im virtuellen<br />
<strong>Post</strong>schalter weiter auszubauen – und sich auf ein<br />
verändertes Kundenverhalten mit verstärkter Inter-<br />
netnutzung einzustellen. <strong>Die</strong> RIM GmbH ist operativ<br />
der DCL AG unterstellt.<br />
DocumentServices AG wurde von <strong>Post</strong>Mail per<br />
1. Dezember des Berichtsjahres übernommen. Der<br />
ehemalige Bereich Document Services der Telekurs-<br />
Gruppe wurde in eine neue Konzerngesellschaft<br />
überführt. Mit dem Kauf dieses Bereichs beabsichtigt<br />
<strong>Post</strong>Mail, die führende Stellung im Document Management<br />
auszubauen, ihre Marktposition zu verbessern<br />
und ihre Kompetenz auf dem Gebiet der Hybrid-<br />
Mail<br />
Betriebsertrag<br />
<strong>Post</strong> zu stärken. <strong>Die</strong> Geschäftskunden werden in<br />
Zukunft von einem umfassenden Angebot von <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
wie Druckaufbereitung, Druck und Ver-<br />
sand, Scanning, Belegverarbeitung und elektronischem<br />
Document Management profi tieren.<br />
Bevo AG, die Berner Vertragungsorganisation, ist<br />
spezialisiert auf die Frühzustellung von abonnierten<br />
Tageszeitungen im Raum Bern und im Mittelland.<br />
Trotz wirtschaftlich schwierigem Umfeld mit erneut<br />
rückläufi gen Vertragungszahlen bei den Zeitungsexemplaren<br />
ist es der Bevo AG gelungen, durch die<br />
Anpassung der Organisation ein gutes Ergebnis zu<br />
erwirtschaften.<br />
Epsilon SA ist Marktleaderin in der Westschweiz<br />
für die Frühzustellung von abonnierten Zeitungen<br />
und Zustellung unadressierter Werbesendungen.<br />
Im Berichtsjahr konnte Epsilon SA den Umsatz durch<br />
die Übernahme des Verteilgebietes, der Mitarbeitenden<br />
und der Kunden des konkursiten Bureau Genevois<br />
d’Adresses (BGA) ausbauen. Durch die Übernahme<br />
des BGA konnten Synergien genutzt und das<br />
Zustellnetz der Epsilon SA für Sendungen ohne Adresse<br />
besser ausgelastet werden. Für die Frühzustellung<br />
konnte Epsilon zwei neue Zeitungstitel akquirieren.<br />
Direct Mail Company AG (DMC AG) erbringt als<br />
assoziierte Gesellschaft im Bereich Verteilung von<br />
unadressierten Sendungen, Gratiszeitungen sowie<br />
Mustersendungen ein komplettes Angebot an <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
in der Schweiz und Europa. Trotz zunehmender<br />
«Stopp-Werbung-Kleber» an den Briefkästen<br />
blickt die DMC auf ein gutes Geschäftsjahr zurück.<br />
Einer der Schwerpunkte in der strategischen Entwicklung<br />
der DMC AG war die Integration der Distriforce<br />
AG.<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
Betriebsergebnis 2<br />
1<br />
Mio. CHF<br />
278<br />
–5<br />
Personalbestand<br />
Personaleinheiten<br />
15 572 16 059<br />
Bilanzsumme Mio. CHF 553 172<br />
Personalzufriedenheit Index 62 64<br />
Kundenzufriedenheit (Stammhaus) Index 72 71<br />
Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />
Adressierte Briefe<br />
davon: prioritäre Briefe<br />
davon: nichtprioritäre Briefe<br />
davon: nichtprioritäre Briefe in Massen<br />
davon: Briefe mit Zustellnachweis<br />
Sendungen ohne Adresse<br />
Zeitungen<br />
1 Vor Infrastrukturbeitrag an das <strong>Post</strong>stellennetz: CHF 653 Mio. (2003: CHF 343 Mio.)<br />
Mio. Sendungen<br />
Mio. Sendungen<br />
Mio. Sendungen<br />
Mio. Sendungen<br />
Mio. Sendungen<br />
Mio. Sendungen<br />
Mio. Sendungen<br />
3 236<br />
2858<br />
751<br />
931<br />
1100<br />
32<br />
1253<br />
1 195<br />
3 047<br />
2917<br />
787<br />
934<br />
1115<br />
32<br />
1264<br />
1 074
111‘509‘408<br />
Pakete<br />
Jeden Tag transportieren wir rund 500 000 Pakete,<br />
20 000 Expresssendungen und 1500 Kuriersendungen<br />
und stellen sie landesweit und flächendeckend zu.<br />
Das sind über 112 Millionen Pakete pro Jahr.<br />
Um die Umwelt zu entlasten, wickeln wir rund 60 Prozent<br />
der Gütertransporte auf der Schiene ab. Für die Fein-<br />
verteilung kommen Strassenfahrzeuge zum Einsatz. Umwelt-<br />
schutz und Öko-Effi zienz sind uns wichtige Anliegen.
36 Logistics<br />
Neue Kundenlösungen stärken Marktposition<br />
Logistics hat den Ausbau kunden- und branchenspezifi<br />
scher Lösungen konkretisiert. In mehreren<br />
Bereichen konnten bessere Resultate und damit<br />
ein Betriebsergebnis von CHF 74 Millionen (Vor-<br />
jahr CHF –32 Millionen) erzielt werden. Paket-<br />
<strong>Post</strong> hat sich im liberalisierten Markt behauptet.<br />
Mit der Auslagerung der bisherigen Stammhausbereiche<br />
Secure<strong>Post</strong> und Mobility Solutions per<br />
1. Januar 2005 in Aktiengesellschaften wurden<br />
weitere strategische Schritte zur Sicherung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit vollzogen.<br />
Paket<strong>Post</strong> behauptet sich im freien Markt<br />
Im ersten Jahr der vollständigen Marktöffnung hat<br />
Paket<strong>Post</strong> ihre Marktposition behauptet – dies obwohl<br />
die Mitbewerber aktiver geworden sind.<br />
Zuverlässig und innovativ<br />
<strong>Die</strong> zuverlässige <strong>Die</strong>nstleistung und das gute Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis überzeugen die Kunden auch im<br />
stärker umkämpften Markt. <strong>Die</strong>s bestätigen sowohl<br />
die Umsatzzahlen wie auch die Resultate der jährlichen<br />
Kundenzufriedenheitsmessung. Es braucht aber<br />
auch Innovationen. Der Geschäftskunde will heute<br />
nicht nur Pakete transportieren lassen. Ebenso wichtig<br />
ist die Bereitstellung der dazugehörigen Adress- und<br />
Sendungsdaten. Hier konnte Paket<strong>Post</strong> zwei neue<br />
Angebote einführen: Paketversand DFÜ und Paketver-<br />
sand easy.<br />
Paketversand DFÜ (Datenfernübertragung) ermöglicht<br />
die vollständig elektronische Anlieferung und Verar-<br />
beitung der Adressdaten: In den Paketzentren wird<br />
der Barcode der Pakete gelesen und mit der übermittelten<br />
Adresse verknüpft. <strong>Die</strong> Adresse wird nicht mehr<br />
optisch erfasst. Dadurch sind Fehler praktisch ausgeschlossen.<br />
<strong>Die</strong> durchschnittliche Laufzeit und die<br />
Paketqualität werden damit noch besser. Dank elektronischen<br />
Reports weiss der Kunde, wo sich die<br />
Pakete befi nden.<br />
Mit Paketversand easy geben Geschäftskunden ihre<br />
Sendungen papierlos auf. Aufgabeverzeichnisse<br />
gehören der Vergangenheit an. Gewicht, Grösse und<br />
Versandart des Paketes werden in den Paketzentren<br />
erfasst und für die Rechnungsstellung verwendet.<br />
<strong>Die</strong> Kunden können die Daten jederzeit im Internet<br />
abrufen.<br />
Mit der Verlängerung der Aufgabezeiten für Geschäftskunden<br />
am Abend kann einem zunehmenden<br />
Marktbedürfnis Rechnung getragen werden. Privatkunden<br />
werden 2005 ebenfalls von späteren Aufgabezeiten<br />
profi tieren. An rund 140 <strong>Post</strong>stellen kann das<br />
Folgetagsprodukt <strong>Post</strong>Pac Priority neu bis 16.00 Uhr<br />
aufgegeben werden statt wie bisher bis 12.00 Uhr.<br />
Logistische Umstellungen und organisatorische<br />
Anpassungen<br />
Trotz LSVA, höherer Treibstoffpreise und einer generellen<br />
Teuerung belässt Paket<strong>Post</strong> ihre Listenpreise für<br />
2005 unverändert. Wichtige Voraussetzungen dafür<br />
sind die in den vergangenen Jahren initiierten Massnahmen<br />
zur Kostensenkung. Synergien wurden z. B.<br />
durch die Zusammenführung von Paket<strong>Post</strong> und<br />
<strong>Post</strong>sachentransporten per 1.Januar <strong>2004</strong> geschaffen.<br />
Mit der Inbetriebnahme der Distributionsbasis Oster-<br />
mundigen im November wurde im Raum Bern die<br />
Zustellung von 13 Standorten zusammengeführt.<br />
Anfang 2005 verlässt Paket<strong>Post</strong> Zürich-Mülligen<br />
vollständig und bezieht die neuen Distributionsbasen<br />
in Oerlikon und Urdorf.<br />
<strong>Die</strong> Fahrplanwechsel von August und Dezember<br />
waren nicht nur für die SBB eine grosse Herausforderung.<br />
Sämtliche <strong>Post</strong>sachentransporte mussten neu<br />
geplant und auf die Fahrpläne abgestimmt werden.<br />
Dank der Professionalität der Mitarbeitenden hat<br />
die Kundschaft von diesen Umstellungen kaum etwas<br />
mitbekommen.<br />
Fünf Jahre Paketzentren<br />
Auch fünf Jahre nach ihrer Eröffnung zählen die<br />
Paketzentren Daillens, Härkingen und Frauenfeld zu<br />
den modernsten der Welt. Dank weiter optimierter<br />
Prozesse und Abläufe können nun alle Pakete in<br />
den drei «neuen» Zentren verarbeitet werden. Das<br />
Paketzentrum Frauenfeld hat im vergangenen Jahr<br />
die Aufgaben des Zentrums Zürich-Mülligen über-<br />
nommen.
Konzerngesellschaften<br />
ParcelLogistics AG – Basis für konsequenten<br />
Weiterausbau gelegt<br />
Das im Juli 2003 gegründete Unternehmen Parcel-<br />
Logistics konzentriert sich auf individuelle Kundenlösungen,<br />
gepaart mit hoher Flexibilität für sperrige<br />
oder auch unverpackte Sendungen, und ergänzt<br />
damit das <strong>Die</strong>nstleistungsangebot von Paket<strong>Post</strong>.<br />
Der Trend zur Individualisierung der <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
setzt sich fort, ebenso die Nachfrage nach komplexen<br />
Lösungen. ParcelLogistics beschäftigte Ende <strong>2004</strong><br />
13 Mitarbeitende und transportiert durch Vertragspartner<br />
durchschnittlich 4000 Pakete pro Tag.<br />
Express<strong>Post</strong> AG – erste Erfolge als Konzerngesellschaft<br />
Nachdem Express<strong>Post</strong> per 1. Januar <strong>2004</strong> in eine<br />
Konzerngesellschaft überführt wurde, begannen die<br />
Verhandlungen mit den Sozialpartnern über einen<br />
Firmengesamtarbeitsvertrag (GAV), der im Juni <strong>2004</strong><br />
unterschrieben werden konnte. Der ausgehandelte<br />
GAV ist eine wichtige Voraussetzung zur mittelfristigen<br />
Annäherung an die Kostenstruktur der Konkur-<br />
renz. Per 1.Januar 2005 wurden die Mitarbeitenden<br />
in die AG überführt. Im August <strong>2004</strong> erfolgte der<br />
Wechsel in der Logistik für das Folgetagsprodukt<br />
Swiss-Express «Mond» vom <strong>Post</strong>Mail- auf den Paket-<br />
<strong>Post</strong>-Kanal. Per Mitte Dezember wurden Anpassungen<br />
bei Swiss-Express «Sonne» und «Blitz» durchgeführt.<br />
<strong>Die</strong>se waren notwendig, da die beiden Produkte<br />
seit Jahren wenig nachgefragt wurden und Defi zite<br />
erwirtschafteten. Das Produkt «Blitz» wurde regionalisiert<br />
und vereinfacht; das Produkt «Sonne» wird<br />
ausschliesslich als kundenspezifi sche Lösung für<br />
Geschäftskunden angeboten. Nach mehreren Jahren<br />
des Volumenrückgangs konnte Swiss-Express in<br />
der Berichtsperiode wieder ein Wachstum von gut<br />
2 Prozent verzeichnen. <strong>Die</strong> steigende Nachfrage nach<br />
kundenspezifi schen Lösungen widerspiegelt die<br />
Flexibilität und Konkurrenzfähigkeit der Express<strong>Post</strong>.<br />
Swiss <strong>Post</strong> NET AG – Marktführerschaft<br />
ausgebaut<br />
<strong>Die</strong> 1999 gegründete Tochtergesellschaft Swiss <strong>Post</strong><br />
NET AG ist spezialisiert auf Nachtlogistik und hat sich<br />
auch <strong>2004</strong> als Markt- und Qualitätsführerin behauptet.<br />
Mit aktuell 32 Mitarbeitenden und 87 Fahrzeugen<br />
von Vertragspartnern hat Swiss <strong>Post</strong> NET im letzten<br />
Jahr 2,8 Millionen Sendungen in der Nacht zugestellt.<br />
Neu werden die Auslieferzeiten der Sendungen<br />
elektronisch erfasst und stehen den Kunden in Echtzeit<br />
zur Verfügung. Im Frühjahr 2005 ist in Oftringen<br />
(AG) an verkehrstechnisch idealer Lage die Inbetriebnahme<br />
des neuen Hubs geplant.<br />
Logistics<br />
BTL Logistics AG / Setz Gütertransport AG –<br />
Zusammenarbeit wird vorangetrieben<br />
<strong>Die</strong> BTL Logistics AG wurde per 1.Januar <strong>2004</strong> als<br />
Konzerngesellschaft ins Geschäftsfeld Logistics integriert.<br />
Um Synergien aus den sich ergänzenden<br />
Unternehmen zu realisieren, wurde im April <strong>2004</strong><br />
die operative Zusammenarbeit von BTL und Setz unter<br />
einer Geschäftsleitung mit gemeinsamen Supportfunktionen<br />
vorangetrieben. Neben dem zögerlichen<br />
wirtschaftlichen Aufschwung und den anhaltenden<br />
Überkapazitäten in der Transportbranche, die den<br />
Erlös negativ beeinfl ussten, wirkte sich auch die<br />
Erhöhung der LSVA per 1.Januar 2005 auf die Ver-<br />
handlungen mit den Kunden in der zweiten Jahreshälfte<br />
aus. <strong>Die</strong> Kundenportfolios beider Firmen wur-<br />
den bereinigt. <strong>Die</strong> dezentralen Plattformen Bussigny<br />
und Etagnières in der Westschweiz sowie Rivera<br />
und Cadenazzo im Tessin wurden zusammengeführt.<br />
Im Tessin sind neu BTL, Setz und Paket<strong>Post</strong> auf dem<br />
gleichen Areal tätig. <strong>Die</strong> zukünftige Ausrichtung der<br />
beiden Firmen ist in Arbeit, die wichtigen Weichenstellungen<br />
werden im Jahr 2005 vorgenommen.<br />
Hospital Solutions – Marktdurchbruch geschafft<br />
Hospital Solutions bietet Spitälern und Kliniken umfassende<br />
Lösungen für das Materialmanagement und<br />
die Logistik von Medizinprodukten an. Ziel ist eine<br />
schlanke, bedarfs- und zeitgerechte Versorgung der<br />
Stationen mit medizinischen Verbrauchsgütern. Drei<br />
Zürcher Spitäler haben erstmals in der Schweiz das<br />
interne Zentrallager für Medizinprodukte ausgelagert<br />
und werden neu ab einer externen Logistikplattform<br />
versorgt. <strong>Die</strong> drei Institute schlagen damit einen<br />
innovativen und zukunftsweisenden Weg in der<br />
Beschaffung und Logistik ein. <strong>Die</strong> Umstellung erfolgte<br />
reibungslos und das Logistikkonzept bewährt sich<br />
im Spitalalltag. Weitere Spitäler wollen das Konzept<br />
ebenfalls umsetzen. Erste konkrete Schritte sind<br />
bereits ausgelöst worden.<br />
Secure<strong>Post</strong> AG – Neupositionierung<br />
in der Wertlogistik<br />
Secure<strong>Post</strong> bietet Geschäftskunden in der ganzen<br />
Schweiz einen flächendeckenden umfassenden<br />
Service für die Wertlogistik an. Im Mittelpunkt der<br />
strategischen Ausrichtung standen die Verbesserung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Möglichkeit,<br />
strategische Allianzen einzugehen. Mit der Auslagerung<br />
des Bereichs in eine Aktiengesellschaft der<br />
<strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> per 1.Januar 2005 wurden die<br />
notwendigen Voraussetzungen dazu geschaffen.<br />
37
38<br />
Logistics<br />
Mobility Solutions AG – Flottenmanagement<br />
unter Marktbedingungen<br />
Mobility Solutions ist das Kompetenzzentrum für<br />
Mobilitätsfragen der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> und bewirtschaftet<br />
heute eine der grössten und heterogensten<br />
Firmenfl otten der Schweiz. Um die Position von<br />
Mobility Solutions im hart umkämpften Markt sicher-<br />
zustellen, wurde der Bereich per 1.Januar 2005 in<br />
eine Aktiengesellschaft ausgelagert. <strong>Die</strong> neue Konzerngesellschaft<br />
hat damit die Möglichkeit, bisher der<br />
<strong>Post</strong> vorbehaltene Leistungen auch aussen stehenden<br />
Drittfi rmen anzubieten. <strong>Die</strong> Gespräche mit den Gewerkschaften<br />
zum Personalreglement der Mobility<br />
Solutions AG sowie zu den Übergangsbestimmungen<br />
für die Überführung des Personals in die Aktiengesellschaft<br />
sind Ende Jahr einvernehmlich abgeschlossen<br />
worden.<br />
Yellowworld AG – Turnaround geschafft<br />
<strong>Die</strong> Neuorientierung der yellowworld AG hat zu einem<br />
erfolgreichen Turnaround geführt. Sichtbares Zeichen<br />
dafür ist der im Jahr <strong>2004</strong> erzielte Gewinn. <strong>Die</strong> Vor-<br />
aussetzungen für die profi table Weiterentwicklung<br />
der Geschäftstätigkeit im E-Fulfi lment sind damit<br />
gelegt. Yellowworld konnte den Umsatz mit seinen<br />
bestehenden Kunden steigern und wichtige Neuabschlüsse<br />
tätigen. Auch das Leistungsangebot konnte<br />
ausgebaut werden: «yellowlog» wurde um umfangreiche<br />
Funktionen für das Management der Transportgebinde<br />
erweitert. Dafür konnte als erster Kunde der<br />
Migros-Genossenschaftsbund gewonnen werden.<br />
Logistics<br />
<strong>Die</strong> Zahlungsverkehrspalette wurde um die Microbilling-Lösung<br />
«click2pay» für kleine Beträge angereichert<br />
und für den öffentlichen Verkehr wurde mit<br />
«touch2ride» eine innovative elektronische Ticketing-<br />
Lösung entwickelt. Mit diesem umfassenden Leistungsangebot<br />
begegnet yellowworld der wachsenden<br />
Nachfrage der Geschäftskunden, ihre Waren-, Werte-<br />
und Informationsflüsse mit integrierten Fulfi lment-<br />
Lösungen zu unterstützen.<br />
Ausblick<br />
Als Ergänzung zum Massengeschäft will Logistics das<br />
Angebot komplementärer Mehrwertleistungen noch<br />
weiter ausbauen und damit individueller auf Kundenbedürfnisse<br />
eingehen. Um das Angebot «Alles aus<br />
einer Hand» für die Kunden besser sichtbar zu machen,<br />
wird Logistics ihren Auftritt nach aussen schrittweise<br />
vereinheitlichen. Im Rahmen der strategischen<br />
Überlegungen werden die Marktfelder «Pakete»,<br />
«Express/Kurier» und «Stückgut-/Lagerlogistik» nicht<br />
nur aus marktbezogener, sondern auch aus operativer/logistischer<br />
Sicht enger zusammenarbeiten. <strong>Die</strong><br />
Vorteile der Prozessoptimierungen liegen auf der<br />
Hand. Ausserdem wird Logistics vermehrt den Kunden<br />
alle Leistungen aus einer Hand anbieten. Das erlaubt<br />
bessere, den Bedürfnissen angepasste Lösungen und<br />
stärkt die Kundenbindung.<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
Betriebsertrag Mio. CHF 1 393 1 323<br />
Betriebsergebnis Mio. CHF 74 –32<br />
Personalbestand Personaleinheiten 6 075 5 909<br />
Bilanzsumme Mio. CHF 291 283<br />
Personalzufriedenheit (Stammhaus) Index 61 64<br />
Kundenzufriedenheit Geschäftskunden Paket<strong>Post</strong> Index 78 77<br />
Kundenzufriedenheit Geschäftskunden Express<strong>Post</strong> Index 74 72<br />
Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />
1<br />
Pakete Mio. Sendungen 112 114<br />
Pakete (Marktanteil) Anteil in % 76 75<br />
Swiss-Express Tsd. Sendungen 4 193 4 129<br />
Swiss-Kurier (Nettoumsatz) Mio. CHF 33 28<br />
Stückgutsendungen (Nettoumsatz) Mio. CHF 137 69<br />
Lagerlogistik (Nettoumsatz) Mio. CHF 37 16<br />
Innight Express (Nettoumsatz) Mio. CHF 17 15<br />
1 Vorjahreswert angepasst
102’300’000<br />
Fahrgäste<br />
Über 2500 Chauffeure befördern täglich über 282 000 Reisen-<br />
de. Das sind mehr als 102 Millionen Fahrgäste pro Jahr.<br />
Viele sind Berufspendler, die eine sichere und schnelle An-<br />
bindung an S-Bahnen und Schnellzüge schätzen.<br />
Das <strong>Post</strong>Auto-Liniennetz ist mit 10363 Kilometern mehr<br />
als dreimal so gross wie das Streckennetz der SBB.<br />
Unsere 1995 <strong>Post</strong>autos legen jährlich 91 Millionen Wagen-<br />
kilometer zurück. Das würde reichen, die Weltkugel<br />
sechsmal am Tag zu umrunden.
Im Zeichen von Bahn 2000<br />
Mit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember<br />
<strong>2004</strong> änderten sich rund 90 Prozent des Fahr-<br />
planangebotes von Bahn und Bus. Der Wechsel<br />
zum Knotensystem der Bahn 2000 markierte die<br />
grösste Veränderung im öffentlichen Verkehr seit<br />
mehr als 20 Jahren. Er brachte raschere und mehr<br />
Verbindungen, band im Berichtsjahr allerdings<br />
auch einen Grossteil des administrativen Personals<br />
von <strong>Post</strong>Auto. Mit einem Betriebsergebnis<br />
von CHF 37 Millionen kann <strong>Post</strong>Auto auf ein<br />
aussergewöhnlich erfolgreiches Jahr zurückblicken.<br />
Erfolge am Markt und ein straffes Kostenmanagement<br />
waren dafür ausschlaggebend.<br />
Zusammenarbeit in den Tarifverbunden<br />
Mit dem Ausbau der Tarifverbunde wird der sehr<br />
föderalistisch ausgerichtete öffentliche Verkehr für<br />
die Kunden attraktiver gemacht. <strong>Post</strong>Auto engagiert<br />
sich stark in Verkehrs- und Tarifverbunden und ist gut<br />
eingebunden. Im Rahmen des Zürcher Verkehrsver-<br />
bundes (ZVV) erhielt <strong>Post</strong>Auto Schweiz, Region Zürich,<br />
einen Auftrag zum Aufbau und zur Einführung eines<br />
Fahrgastkontrollsystems. Im integralen Tarifverbund<br />
OSTWIND der Ostschweizer Kantone engagiert sich<br />
<strong>Post</strong>Auto in zentraler Rolle für die unternehmensüber-<br />
greifende Kooperation. Im Espace Mittelland wurden<br />
die Tarifverbunde von Bern und Solothurn-Grenchen<br />
unter Einbezug des Oberaargaus zum integralen<br />
Tarifverbund LIBERO zusammengelegt. Im Tarifver-<br />
bund BAMBUS der Region Kreuzlingen/Konstanz ist<br />
<strong>Post</strong>Auto auch grenzüberschreitend aktiv. Im Tarifver-<br />
bund MOBILIS des Kantons Waadt ist <strong>Post</strong>Auto eines<br />
von fünf beteiligten Transportunternehmen.<br />
Ausbau der Leistungen<br />
Mit der Bahn 2000 kam es seit dem 12. Dezember<br />
verschiedenenorts zum Ausbau von Leistungen im<br />
Regionalverkehr. Dank guter Marktkenntnisse vor Ort<br />
konnte <strong>Post</strong>Auto vielerorts das Angebot ausweiten.<br />
Das neue Verkehrskonzept führte vor allem in den<br />
Bahnknotenpunkten zu Taktverdichtungen und<br />
zum Ausbau der Randstundenangebote. Das Gebiet<br />
La Côte, die Region Delsberg oder der neue Umsteigeknoten<br />
im aargauischen Heitersberg sind drei<br />
Beispiele dafür.<br />
Wettbewerb und Kostendruck<br />
Der Wettbewerb ist heute im regionalen Personenver-<br />
kehr im Bereich Bus Tatsache. Auf Grund der laufenden<br />
Sparprogramme sowohl auf Bundes- als auch<br />
auf kantonaler Ebene stehen den Bestellern immer<br />
weniger fi nanzielle Mittel für den öffentlichen Verkehr<br />
zur Verfügung. <strong>Die</strong>sem Kostendruck begegnen die<br />
Personenverkehr<br />
Besteller, indem sie Kooperationen unter den Transportunternehmungen<br />
fordern und zunehmend Leistungen<br />
ausschreiben. Als neues Instrument werden<br />
auch Zielvereinbarungen zur Reduktion der Kosten<br />
zwischen Bestellern und den Transportunternehmungen<br />
abgeschlossen. Können die Zielsetzungen, also<br />
die Vorgaben der Besteller, nicht eingehalten werden,<br />
wird ausgeschrieben. <strong>Post</strong>Auto nimmt diese Entwicklung<br />
ernst und reduziert die Kosten laufend. Mit der<br />
konsequenten Bündelung von Fachaufgaben werden<br />
die administrativen Kosten gesenkt. Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu erhalten, sind aber Anpassungen<br />
der im Branchenvergleich grösszügigen Arbeitsbedingungen<br />
zwingend erforderlich.<br />
Kooperationsprojekt Sunshine<br />
Eine Fusion zwischen den drei Transportunternehmen<br />
Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS), BERNMOBIL<br />
und dem <strong>Post</strong>Auto Regionalzentrum Bern–Freiburg–<br />
Solothurn ermöglicht Synergien. Zu diesem Schluss<br />
kam eine Studie, die die drei Unternehmen zusammen<br />
mit dem Kanton Bern in Auftrag gegeben hatten.<br />
Auf Grund schwieriger Rahmenbedingungen, gepaart<br />
mit der hohen Komplexität, kann das Projekt Sunshine<br />
in der ursprünglich geplanten Form nicht realisiert<br />
werden. <strong>Die</strong> Möglichkeit zu Kooperationen im Raum<br />
Bern wird aber weiterverfolgt.<br />
Buslinien Wiggertal<br />
<strong>Post</strong>Auto reichte Beschwerde gegen den Vergabeentscheid<br />
der Kantone Aargau, Luzern und Bern sowie<br />
des Regionalverbandes Wiggertal-Suhrental (RVWS)<br />
ein. Als Besteller des Fahrplanangebots in der Region<br />
Zofi ngen/Reiden hatten diese nach einem Ausschreibungsverfahren<br />
im Januar <strong>2004</strong> entschieden, die<br />
bisher durch <strong>Post</strong>Auto betriebenen Buslinien neu an<br />
die Arbeitsgemeinschaft SBB AG/BDWM Transport<br />
AG zu vergeben, welche eine deutlich günstigere<br />
Offerte eingereicht hatte. <strong>Die</strong>s löste in der Region<br />
heftige Diskussionen aus. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> beantragte beim<br />
Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und<br />
Kommunkation (UVEK) eine anfechtbare Verfügung.<br />
In der Verfügung stützte das UVEK den Vergabeentscheid<br />
der Besteller. Gegen diese Verfügung reichte<br />
die <strong>Post</strong> am 6. Dezember <strong>2004</strong> beim Bundesrat eine<br />
Verwaltungsbeschwerde ein. Sowohl formelle als<br />
auch materielle Ansatzpunkte begründeten diesen<br />
Entscheid. Im Sinne einer Übergangslösung bis<br />
zum defi nitiven Entscheid wird der Betrieb bis Ende<br />
2005 durch <strong>Post</strong>Auto Schweiz sichergestellt.<br />
41
42<br />
Personenverkehr<br />
Kundenzufriedenheit und Qualität<br />
<strong>Die</strong> Zufriedenheit der Kunden mit den <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
von <strong>Post</strong>Auto wird jährlich erhoben. Auch im<br />
Berichtsjahr stellten die Freizeitreisenden, Pendler und<br />
Touristen ein gutes Zeugnis aus. Das flächendeckende<br />
Qualitätsbeurteilungssystem im Regionalzentrum<br />
Graubünden ist als Pilotbetrieb erfolgreich eingeführt<br />
und zielt auf Qualitätssicherung und Verbesserung<br />
aus Kundensicht. Mit dem gleichen System wird<br />
ebenfalls die Leistung der <strong>Post</strong>auto-Unternehmen<br />
bewertet. Mit dem Projekt Sensibus wurde in Yverdon<br />
ein Projekt gestartet, das Schülerinnen und Schülern<br />
die Sicherheit rund um die Benutzung der Schulbusse<br />
näher bringt. Im Wallis erhielt <strong>Post</strong>Auto auf Grund<br />
seiner Qualifi kation nach ISO 14001 und ISO 9001<br />
vom Tourismusverband das Label «Valais Excellence».<br />
Auslagerung in Aktiengesellschaft<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat beschlossen, eine Aktiengesellschaft<br />
<strong>Post</strong>Auto Schweiz AG im vollständigen Eigentum<br />
der <strong>Post</strong> zu gründen. <strong>Die</strong> sich verschärfende Wettbewerbssituation<br />
macht es unumgänglich, die Flexibilität<br />
zu erhöhen, die Kooperationsfähigkeit zu<br />
steigern und eine konkurrenzfähigere Kostenstruktur<br />
zu erreichen.<br />
Projekt Avanti – schlankeres Management,<br />
tiefere Kosten<br />
<strong>Post</strong>Auto wird seine Overheadkosten substanziell<br />
reduzieren. Ab Mitte 2005 werden neun Regionen<br />
für die Bearbeitung der regionalen Märkte verantwortlich<br />
zeichnen. <strong>Die</strong> heutigen <strong>Post</strong>Auto-Standorte<br />
bleiben dabei bestehen – entweder als Region oder<br />
Niederlassung. <strong>Die</strong> Regionen sind die Ansprechpartner<br />
der Kantone und erarbeiten die Offerten, den Nieder-<br />
Personenverkehr<br />
lassungen obliegen die Betriebsplanung und die<br />
Betriebsführung vor Ort. <strong>Die</strong> Anpassungen betreffen<br />
ausschliesslich das Management: So werden Funktionen<br />
wie z. B. Marketing, Offertstellung und Betriebsbuchhaltung<br />
künftig auf Stufe Region gebündelt und<br />
die Funktionen Personalwesen, Controlling und<br />
Finanzen sowie Flottenmanagement unter die Führung<br />
der Fachbereiche des Hauptsitzes gestellt und<br />
zentralisiert. Durch die stärkere Bündelung von Aufgaben<br />
in den neun Regionen und am Hauptsitz<br />
werden Synergien genutzt und die administrativen<br />
Kosten gesenkt.<br />
Ausblick<br />
<strong>Post</strong>Auto Schweiz will auch in Zukunft die führende<br />
Anbieterin im strassengebundenen Personenverkehr<br />
bleiben. Wichtigstes Standbein wird weiterhin der<br />
öffentliche Regionalverkehr sein, den <strong>Post</strong>Auto im<br />
Auftrag von Bund und Kantonen anbieten wird. Eine<br />
Herausforderung stellen dabei die Mittel dar, die Bund<br />
und Kantone für den öffentlichen Verkehr einsetzen<br />
können. Zur Steigerung der Konkurrenzfähigkeit<br />
wird <strong>Post</strong>Auto Kooperationen mit anderen Unternehmen<br />
des öffentlichen Verkehrs eingehen. <strong>Die</strong> eigene<br />
Rechtspersönlichkeit als Aktiengesellschaft verbessert<br />
die Möglichkeiten. Mit Projekten wie Avanti werden<br />
die administrativen Kosten gesenkt. Wachstumschancen<br />
werden zudem durch das Angebot von<br />
System lösungen im Personenverkehr und im Management<br />
von Verkehrsnetzen im Inland und im angrenzenden<br />
Ausland so wie mit touristischen Angeboten<br />
erschlossen.<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
Betriebsertrag Mio. CHF 538 501<br />
Betriebsergebnis Mio. CHF 37 12<br />
Personalbestand Personaleinheiten 1 376 1 340<br />
Bilanzsumme Mio. CHF 364 348<br />
Personalzufriedenheit Index 67 66<br />
Kundenzufriedenheit Freizeitreisende Index 83 81<br />
Kundenzufriedenheit Pendler Index 75 72<br />
Kundenzufriedenheit Touristen Index 83 84<br />
Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />
Anzahl Reisende Mio. 102 100<br />
Wagenkilometer Mio. km 91 89<br />
Fahrzeuge Anzahl 1 995 1 954<br />
<strong>Post</strong>auto-Netz km 10 363 10 387
2585<br />
<strong>Post</strong>stellen<br />
13 908 Frauen und 6118 Männer gehen im <strong>Post</strong>stellen-<br />
netz innovative Wege, um den Service public zur grösstmög-<br />
lichen Zufriedenheit unserer Kunden zu erbringen.<br />
Kunden profi tieren von längeren Öffnungszeiten, kürzeren<br />
Wartezeiten, zusätzlichen Schaltern, einer verlässlichen<br />
Finanzberatung, dem Verkauf von nichtpostalischen Marken-<br />
artikeln, neuen <strong>Die</strong>nstleistungen und Produkten und<br />
einem funktionierenden <strong>Post</strong>stellennetz mit über 2500 Ein-<br />
richtungen in Form von <strong>Post</strong>stellen, Haus-Services, Filialen<br />
oder Agenturen.
Im Dialog mit der Kundschaft<br />
zum leistungsfähigen Retailer<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> entwickelt ihre Filialstruktur weiter und<br />
baut das Verkaufssortiment aus. Dabei richtet sie<br />
sich konsequent auf ihre Kunden aus. <strong>Die</strong> bisherige<br />
Netzmodernisierung, die höhere Produktivität<br />
und die intensivierte Retailstrategie schlugen<br />
sich in einem verbesserten Betriebs ergebnis<br />
von CHF 19 Millionen nieder.<br />
Im vergangenen Jahr hat sich die Geschäftseinheit<br />
<strong>Post</strong>stellennetz – zusammen mit weiteren fünf Unter-<br />
nehmen – für den Final des Schweizer Qualitätspreises<br />
ESPRIX 2005 qualifi ziert. <strong>Die</strong> Teilnahme an diesem<br />
Business-Excellence-Wettbewerb ist das Resultat<br />
mehrjähriger Aufbauarbeit. Mit der Geschäftseinheit<br />
<strong>Post</strong>stellennetz ist die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> erstmals<br />
in den Finalrängen vertreten.<br />
Strategische Ausrichtung des <strong>Post</strong>stellennetzes<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> sah sich die Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz<br />
mit konkreten Bemühungen von Mitbewerbern<br />
konfrontiert, insbesondere im Paketbereich eigene<br />
Netzstrukturen für KMU sowie Privatkunden aufzubauen.<br />
<strong>Die</strong>se Marktentwicklung bestärkt die Geschäftseinheit<br />
in ihrem Bestreben, das Verkaufsnetz<br />
konsequent auf das Kundenverhalten auszurichten<br />
und weiterhin bevorzugter physischer Distributionskanal<br />
für Privatkunden und KMU zu bleiben. Zu diesem<br />
Zweck werden bei der Netzstruktur wie beim <strong>Die</strong>nstleistungsangebot<br />
vermehrt Partnerschaften eingegangen.<br />
Bei den postalischen Kernleistungen geniessen<br />
Marktbearbeitung und Betreuung von KMU hohe<br />
Priorität. Durch den Vertrieb nichtpostalischer Markenartikel<br />
gelingt es, die Umsatzrückgänge bei den<br />
postalischen Produkten teilweise aufzufangen. Für die<br />
Partner ist das flächendeckende Netz ein strategischer<br />
Marktvorteil. Bei der Kundschaft fi nden die laufend<br />
zusätzlich ins Sortiment aufgenommenen nichtpostalischen<br />
Markenprodukte erfreulichen Absatz.<br />
Erfolg in schwierigem Umfeld<br />
Trotz anziehender Konjunktur werden in <strong>Post</strong>stellen<br />
immer weniger postalische Leistungen bezogen.<br />
Rückläufi g waren hauptsächlich die Umsätze bei<br />
Briefen und Paketen sowie beim Zahlungsverkehr.<br />
Dank fortschreitender Netzmodernisierung und<br />
Produktivitätssteigerungen gelang dennoch ein gutes<br />
Ergebnis. <strong>Die</strong> nicht gedeckten Netzkosten konnten<br />
um über 18 Prozent gesenkt werden und lagen mit<br />
CHF 374 Millionen erstmals unter CHF 400 Millionen.<br />
Der notwendige Ressourcenabbau wurde mit<br />
einem Sozialplan abgefedert und ohne Entlassungen<br />
realisiert.<br />
<strong>Post</strong>stellennetz<br />
Bei den nichtpostalischen Markenartikeln entwickelten<br />
sich Umsatz und Ergebnis erfreulich. Durch ver-<br />
stärkte Nachfrage und Sortimentserweiterungen stieg<br />
der Nettoumsatz um 12 Prozent auf CHF 369 Millionen.<br />
Im Berichtsjahr wurden insbesondere folgende<br />
Produktgruppen neu eingeführt bzw. in zusätzlichen<br />
<strong>Post</strong>stellen angeboten:<br />
– Büro/Papeterie<br />
– Bücher<br />
– Minikiosk<br />
– Fotoservice und Zubehör<br />
– Telematik<br />
– E-Reload Orange und Swisscom<br />
–E-Telefonkarten verschiedener Anbieter<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> stellte ihr Filialnetz den Telekommunikationsanbietern<br />
zur Nachidentifi zierung von Prepaid-Kunden<br />
zur Verfügung. Rund 260 000 Kundinnen und Kunden<br />
machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Während<br />
der Umsatz im Telekommunikationsbereich eher<br />
stagnierte, entwickelten sich die übrigen Sortimentsgruppen<br />
positiv.<br />
Mit verschiedenen Kommunikationsmassnahmen<br />
gelang es der <strong>Post</strong>, den Bekanntheitsgrad des Begriffs<br />
«<strong>Post</strong>Shop» als Einkaufsmöglichkeit annähernd<br />
zu verdoppeln, nämlich von 11,5 auf 20,5 Prozent,<br />
in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen gar<br />
auf 26,5 Prozent.<br />
Netzmodernisierung 2001–2005<br />
<strong>Die</strong> 2001 eingeleitete Anpassung des <strong>Post</strong>stellennetzes<br />
steht kurz vor dem Abschluss. Im Berichtsjahr<br />
fi elen die letzten Entscheidungen. <strong>Die</strong> Umsetzung<br />
ist in den meisten Fällen bis Ende 2005 möglich. Am<br />
31. Dezember <strong>2004</strong> zählte die <strong>Post</strong> 2585 physische<br />
<strong>Post</strong>stellen – 137 weniger als im Vorjahr.<br />
<strong>Die</strong> neue <strong>Post</strong>verordnung gibt den Gemeinden seit<br />
1. Januar <strong>2004</strong> die Möglichkeit, Entscheide der <strong>Post</strong><br />
über die Zukunft einer <strong>Post</strong>stelle durch eine unabhängige<br />
Kommission «<strong>Post</strong>stellen» beurteilen zu lassen.<br />
Neun Gemeinden nutzten diese Möglichkeit und<br />
liessen 15 von insgesamt 138 Entscheiden durch die<br />
Kommission überprüfen. <strong>Die</strong> Kommission stützte<br />
in zwölf Fällen die Entscheide der <strong>Post</strong> (wovon vier<br />
mit von der <strong>Post</strong> akzeptierten Vorbehalten). In drei<br />
Fällen musste die Kommission ihren Entscheid auf<br />
Grund zusätzlich benötigter Informationen bis 2005<br />
ver tagen.<br />
45
46<br />
<strong>Post</strong>stellennetz<br />
Am 26. September <strong>2004</strong> haben Volk und Stände die<br />
Initiative «<strong>Post</strong>dienste für alle» mit 50,2 Prozent<br />
Nein stimmen abgelehnt. Elf Kantone und fünf Halbkantone<br />
lehnten ab, neun Kantone und ein Halbkanton<br />
stimmten zu. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> interpretiert das knappe<br />
Volksnein als Auftrag, die Anpassungen im <strong>Post</strong>stellennetz<br />
verantwortungsvoll und im engen Dialog mit<br />
Bevölkerung und Wirtschaft anzugehen. Sie wird auch<br />
künftig fl exibel auf sich ändernde Kundenbedürfnisse<br />
eingehen. Der Service public ist weiterhin landesweit,<br />
effi zient und in hoher Qualität gewährleistet.<br />
Weiterentwicklung Netzstruktur: Projekt Ymago<br />
Auf umfassenden Dialog setzt die Geschäftseinheit<br />
<strong>Post</strong>stellennetz in ihrem Ende 2003 lancierten Projekt<br />
Ymago. <strong>Die</strong>ses Projekt zur Weiterentwicklung des<br />
Netzes ist nötig, da sich das Kundenverhalten rascher<br />
verändert hat als ursprünglich angenommen. Im<br />
Vergleich zu den Verkehrszahlen der gesamten <strong>Post</strong><br />
ist der Verkehr in den <strong>Post</strong>stellen überproportional<br />
rückläufi g. Mit Ymago sollen Kundenfreundlichkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit im Netz weiter verbessert<br />
werden. Zur Diskussion steht die Netzstruktur, nicht<br />
aber die absolute Zahl der <strong>Post</strong>stellen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bekennt<br />
sich dazu, den Service public flächendeckend<br />
in hoher Qualität zu erbringen und auch in Zukunft<br />
2500 <strong>Post</strong>stellen, Agenturen und mobile <strong>Post</strong>stellen<br />
zu betreiben.<br />
Gemäss dem Projektmotto «Im Dialog zu Lösungen»<br />
suchte die Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz zwischen<br />
Ende April und Mitte Juli <strong>2004</strong> landesweit den Dialog<br />
mit den verschiedensten Anspruchsgruppen (<strong>Post</strong>personal,<br />
Kundschaft, Kantonsregierungen, Bundesratsparteien,<br />
Gewerkschaften und Verbände). <strong>Die</strong><br />
Ergebnisse dieses Meinungsaustauschs fl iessen<br />
in rund 40 Pilotversuche ein, die ab Februar 2005<br />
landesweit stattfi nden. Getestet werden folgende<br />
vier Pilottypen:<br />
–weiterentwickeltes Agenturmodell (Prinzip <strong>Post</strong><br />
im Dorfl aden)<br />
–<strong>Post</strong>unternehmer (<strong>Post</strong>stellenleiter mit nicht<br />
pos talischem Zusatzgeschäft)<br />
–Lead- und Zweigpoststellen (postinterne Neuorganisation<br />
der Aufgabenverteilung)<br />
– Automaten (als Ergänzung in gut frequentierten<br />
<strong>Post</strong>stellen)<br />
<strong>Die</strong> Pilotversuche sollen zeigen, mit welchen neuen<br />
Lösungen sich die Anforderungen von Kundschaft<br />
und Unternehmen noch besser erfüllen lassen. Auf<br />
Grund der Ergebnisse und Erfahrungen will die <strong>Post</strong><br />
2006 über die Umsetzung entscheiden.<br />
Kundenzufriedenheit/Wartezeiten<br />
<strong>Die</strong> Kundschaft zeigt sich auch mit dem reorganisier-<br />
ten <strong>Post</strong>stellennetz zufrieden. Der Index der Kundenzufriedenheit<br />
erreichte mit 84 Punkten (–1) ein<br />
praktisch unverändert hohes Niveau. <strong>Die</strong> erstmals<br />
gemachte Unterscheidung nach <strong>Post</strong>stellengrösse<br />
ergab eine deutlich tiefere Bewertung grösserer<br />
<strong>Post</strong>stellen. <strong>Die</strong>s könnte unter anderem auf die längeren<br />
Wartezeiten zurückzuführen sein, die kurz vor<br />
der Befragung bei solchen Stellen teilweise in Kauf<br />
zu nehmen waren. Dank verschiedener Massnahmen<br />
konnten diese Wartezeiten in der Zwischenzeit<br />
drastisch reduziert werden. Seit April <strong>2004</strong> können<br />
auch <strong>Post</strong>stellen mit hohen Kundenfrequenzen<br />
ihre Kundschaft im Normalfall wieder innert maximal<br />
sieben Minuten bedienen.<br />
Personal<br />
Erste Priorität im Personalbereich hatte <strong>2004</strong> die faire<br />
Umsetzung der notwendigen Restrukturierungsmassnahmen.<br />
Im Rahmen eines Ende 2003 mit den Gewerkschaften<br />
ausgehandelten, grosszügigen Sozialplans<br />
wurden rund 500 Vollzeitstellen abgebaut<br />
(ca. 260 Personaleinheiten in Form von freiwilligen<br />
Austritten, ca. 80 vorzeitige Pensionierungen und<br />
ca. 160 Personaleinheiten aus der Reduktion von Be-<br />
schäftigungsgraden).<br />
Obwohl die Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz im<br />
Umbruch ist, blieb die Personalzufriedenheit hoch.<br />
Der Zufriedenheitsindex sank um zwei auf 67 Punkte.<br />
Auch im Mehrjahresvergleich bleibt die Zufriedenheit<br />
auf erfreulich hohem Niveau stabil. Da die Mitarbeitenden<br />
in den <strong>Post</strong>stellen massgeblich das Image der<br />
gesamten <strong>Post</strong> beeinfl ussen, ist es erklärtes Ziel, den<br />
guten Gesamtwert der Personalzufriedenheit wieder<br />
auf das Vorjahresniveau anzuheben.<br />
Ziel: erfolgreicher Retailer<br />
Im Rahmen von Business Excellence richtete die<br />
Geschäftseinheit <strong>Post</strong>stellennetz ihre Strukturen<br />
weiter auf aktuelle und künftige Marktanforderungen<br />
aus, unter anderem durch die Modernisierung des<br />
Führungssystems. <strong>Die</strong> herkömmliche Orientierung der<br />
<strong>Post</strong>stellen an aufwandorientierten Kennzahlen wurde<br />
durch ein zeitgemässes Deckungsbeitragssystem<br />
abgelöst. Ein neu eingeführtes, prozessorientiertes<br />
elektronisches Informationssystem ermöglicht es, die<br />
Verkaufsstellen rasch und gezielt nach Vertriebstyp<br />
über Neuerungen oder Änderungen zu informieren.<br />
Im Bereich Warenbewirtschaftung konnte die Nachschubsteuerung<br />
mit der Einführung des Barcode-Scannings<br />
automatisiert werden. <strong>Die</strong> Marktforschung<br />
befragte Mitarbeitende der <strong>Post</strong>stellen im Berichtsjahr<br />
erstmals online zu Themen wie Schulungsbedürfnisse<br />
oder Berufskleidung. Auf diese Weise waren benötigte<br />
Informationen rasch und kostengünstig erhältlich.
Ausblick<br />
In den kommenden Jahren rechnet die <strong>Post</strong> mit einem<br />
weiteren Rückgang bei Briefen und Paketen. <strong>Die</strong><br />
erwartete Marktliberalisierung und der damit einhergehende<br />
Konkurrenzdruck dürften diese Tendenz<br />
verstärken. Bei den <strong>Post</strong>stellen sind im Bereich Briefe<br />
und Pakete weiterhin überproportional sinkende<br />
Umsätze zu erwarten. Hinzu kommt hier der Rückgang<br />
beim Zahlungsverkehr, weil die Kundschaft<br />
vermehrt elektronische Lösungen bevorzugt. <strong>Die</strong><br />
rückläufi ge Nachfrage kann dazu führen, dass bisherige<br />
Schalterangebote aus dem Konkurrenzbereich<br />
nicht mehr flächendeckend angeboten werden<br />
können.<br />
<strong>Post</strong>stellennetz<br />
<strong>Post</strong>stellennetz<br />
Nebst dem Projekt Ymago will die Geschäftseinheit<br />
<strong>Post</strong>stellennetz 2005 die Retailstrategie offensiv<br />
weiterentwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />
die Einrichtung eines leistungsfähigen zentralen<br />
Kundendienstes für die ganze <strong>Post</strong>. Mit zwei neuen<br />
Call-Centers in Freiburg und Schaffhausen wird die<br />
<strong>Post</strong> in peripheren Regionen voraussichtlich rund<br />
120 Vollzeitstellen schaffen. Intern legt die Geschäftseinheit<br />
<strong>Post</strong>stellennetz den Schwerpunkt auf die<br />
Kulturentwicklung. Damit will sie die strategische<br />
Ausrichtung bei den Mitarbeitenden stärker verankern.<br />
Den Startschuss dazu bildete im Herbst des<br />
Berichtsjahres ein Kadermeeting unter Beteiligung<br />
aller Hierarchiestufen bis zu Verwaltungsratspräsident<br />
Anton Menth und Bundesrat Moritz Leuenberger.<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
1<br />
Betriebsertrag Mio. CHF 1 939 2 066<br />
Betriebsergebnis Mio. CHF 19 18<br />
Personalbestand Personaleinheiten 12 911 14 392<br />
Bilanzsumme Mio. CHF 486 455<br />
Personalzufriedenheit Index 67 69<br />
Kundenzufriedenheit KMU Index 79 76<br />
Kundenzufriedenheit Privatkunden Index 84 85<br />
Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />
Nettoumsatz nichtpostalische Markenartikel Mio. CHF 369 328<br />
Ergebnis nichtpostalische Markenartikel (EBIT) Mio. CHF 19 18<br />
Nicht gedeckte Kosten <strong>Post</strong>stellennetz Mio. CHF 374 460<br />
<strong>Post</strong>stellen Anzahl 2 585 2 722<br />
1 Vor allem mit den produkteführenden Bereichen<br />
47
202’874‘947<br />
Briefe ins Ausland<br />
Schweizer Qualität kennt keine Grenzen. Mit Nieder-<br />
lassungen in Europa und den USA und mit starken Allianzen<br />
sind wir auch eine kompetente Partnerin für den Versand<br />
von Briefen, Waren, Dokumenten, Paketen und Fracht an jeden<br />
Ort der Welt.<br />
Um Sendungen innert kürzester Zeit von der Schweiz<br />
aus rund um den Globus zu transportieren, arbeiten wir mit TNT<br />
im internationalen Expressmarkt und mit GLS im inter-<br />
nationalen Paketgeschäft zusammen. Das ermöglicht besonders<br />
fl exible Versandlösungen.
50 International<br />
Swiss <strong>Post</strong> International auf Erfolgskurs<br />
Swiss <strong>Post</strong> International (SPI) setzt mit fl exiblen,<br />
kundenorientierten Versandlösungen auf eine<br />
Qualitätsstrategie. Das Betriebsergebnis konnte<br />
gegenüber dem Vorjahr erneut verbessert wer-<br />
den und belief sich auf CHF 33 Millionen. Das<br />
Kerngeschäft umfasst <strong>Die</strong>nstleistungen für Direct<br />
Marketing, Business Mail und Presseversand<br />
sowie innovative Kundenlösungen. Dabei setzt<br />
SPI mit ihren über 700 Mitarbeitenden auf ein<br />
weltweites Netzwerk von Logistik- und Distributionspartnern.<br />
International erfolgreich<br />
<strong>2004</strong> hat Swiss <strong>Post</strong> International ihre führende<br />
Position im Schweizer Markt gefestigt, das weltweite<br />
Netzwerk ausgebaut und konnte in den wichtigsten<br />
Auslandsmärkten über ein gutes Distributionsnetz<br />
wachsen. Im Ausland ist das Briefgeschäft organisch<br />
um 40 Prozent gewachsen.<br />
Seit dem Bestehen des Bereichs erwirtschaftet SPI<br />
einen positiven Free Cash Flow. Um neue Märkte zu<br />
erschliessen und ihre Produktpalette gezielt zu erweitern,<br />
wurde in den Ausbau lokaler Partnerschaften<br />
investiert. Umfangreiche Kommunikationsmassnahmen<br />
trugen dazu bei, die Marke «Swiss <strong>Post</strong>» inter-<br />
national zu etablieren. Qualitätssicherungsprogramme<br />
in Beratung und Verkauf sowie die Implementierung<br />
der Informatiksysteme GLOBE und OLIS führten<br />
zu vereinheitlichten, vereinfachten und verbesserten<br />
Prozessabläufen bei Service und Logistik.<br />
Stabilität in der Schweiz<br />
SPI behauptete sich trotz vermehrter Konkurrenz klar<br />
als Marktleader im <strong>Post</strong>-Import und -Export, dem<br />
Geschäft, das den Hauptteil ihres Umsatzes generiert.<br />
<strong>Die</strong> durch das internationale Geschäft generierten<br />
Leistungen machen bei den Bereichen <strong>Post</strong>Mail und<br />
Paket<strong>Post</strong> einen bedeutenden Umsatzanteil aus.<br />
Allianzpartnerin TNT Swiss <strong>Post</strong> AG konnte im internationalen<br />
Expressgeschäft ihre Stellung halten und mit<br />
einem guten Ergebnis abschliessen. Im Paketgeschäft<br />
fi rmiert der Business-to-Business-Partner seit April<br />
unter Swiss <strong>Post</strong> GLS (vormals General Parcel). Seit<br />
Ende September ist Swiss <strong>Post</strong> GLS im Im- und Ex port<br />
ans neue IT-System von GLS angeschlossen, das<br />
internetbasierte Versandsys tem für den internationalen<br />
Paketversand. In enger Zusammenarbeit<br />
mit dem schweizerischen Zoll wurden Prozessabläufe<br />
in den Exchange Offi ces (Auswechslungsämtern)<br />
effi zienter gestaltet.<br />
Laufender Ausbau des Netzwerks im Ausland<br />
Da Geschäftskunden immer internationaler agieren,<br />
wird dem Ausbau des weltweiten Netzwerks eine<br />
hohe Priorität eingeräumt: SPI ist mit Ländergesellschaften<br />
in Österreich, Deutschland, Frankreich,<br />
Italien, Grossbritannien, den Niederlanden und den<br />
USA vertreten. Im Sommer <strong>2004</strong> wurde SPI Belgium<br />
operationell. Brüssel und der belgische Markt gewinnen<br />
als Zentrum internationaler Organisationen und<br />
als globaler Drehpunkt für weltweit agierende Verlage,<br />
Finanzinstitute und Handelshäuser immer mehr an<br />
Bedeutung. Im Januar 2005 wurde mit SPI Sweden<br />
eine neue Firma gegründet und der bisherige Franchisepartner<br />
in Stockholm übernommen. Mit Qualität<br />
will man sich gegen die grosse Konkurrenz im liberalisierten<br />
schwedischen Markt behaupten. Erfolgreich<br />
entwickelten sich auch die Franchisepartner, durch die<br />
rasch und mit geringstem Risiko neues Kundenpotenzial<br />
erschlossen werden kann: Über SPI Spain profi tieren<br />
Kunden von einem erstklassigen Versandnetz,<br />
das Spanien direkt mit der ganzen Welt verbindet und<br />
eine Brücke zu Lateinamerika bildet. Auch die asiatischen<br />
Zweigstellen – Singapur, Hongkong und Malaysia<br />
– haben sich sehr gut etabliert.<br />
Im Berichtsjahr ging SPI zudem Vertriebspartnerschaften<br />
mit den <strong>Post</strong>unternehmen Sloweniens, Ungarns<br />
und der Slowakei ein, um Chancen durch die EU-<br />
Osterweiterung zu nutzen.<br />
Verstärkte Präsenz in Italien<br />
In Italien übernahm SPI die restlichen Anteile der<br />
Logistikfi rma Porta a Porta sowie deren Tochtergesellschaft<br />
Servizi Distribuzione e Logistica Srl (SDL Srl).<br />
Mit der Firma Home Shopping Europe, einem erfolgreichen<br />
Teleshopping-Unternehmen, konnte Anfang<br />
2005 ausserdem das Logistik-Joint-Venture Swiss <strong>Post</strong><br />
d-Service Srl. gestartet werden. Neben den wichtigen<br />
Geschäftsfeldern Business Mail und Marketing<br />
Mail können so im Segment Business-to-Consumer<br />
Gesamtlösungen entwickelt und <strong>Die</strong>nst leistungen<br />
in den Bereichen Lagerung und Logistik, Auslieferung<br />
sowie im grenz über schrei tenden Warenverkehr ausgebaut<br />
werden.
Grosskundenmarkt in Grossbritannien<br />
und den USA<br />
<strong>Die</strong> Konzerngesellschaften in Grossbritannien und<br />
den USA leisteten einen wesentlichen Beitrag zum<br />
starken Wachstum im Ausland. Sie konzentrieren<br />
sich auf den Grosskundenbereich. Erfolgsfaktoren<br />
von SPI im Massenbriefgeschäft sind Qualität, Effi zienz,<br />
Kundenorientierung und günstige Preise. In den<br />
USA wurden alternative Direct-Entry-Lösungen<br />
(direkte Einlieferung ins Ausland ohne Umweg über<br />
die Schweiz) durch einen Kooperationsvertrag mit<br />
der Firma International Transport Solutions (I.T. S.)<br />
erschlossen. I.T. S. ist auf schwergewichtige Printprodukte<br />
spezialisiert, bringt ein Portefeuille mit<br />
renommierten Kunden aus der Pressebranche in<br />
die Partnerschaft ein und verfügt über interessante<br />
Kontakte nach Südamerika, Afrika und Asien.<br />
SPI Germany: konkurrenzfähig auf<br />
dem deutschen Markt<br />
Am Beispiel von SPI Germany zeigt sich, wie sich SPI<br />
durch Qualitätsdienstleistungen und Kundenorientierung<br />
auf einem stark umkämpften Markt behaupten<br />
kann.<br />
Neben der erfolgreichen deutschen SPI-Konzerngesellschaft<br />
steigerte auch primeMail, das Joint Venture mit<br />
Hermes/Ottoversand, das Betriebsergebnis in Deutsch-<br />
land deutlich. Mit ihrem Hauptsitz in Troisdorf bei<br />
Köln ist SPI Germany im grössten Wirtschaftsraum<br />
Deutschlands strategisch hervorragend gelegen. Im<br />
Team arbeiten 41 Festangestellte und rund 20 Teilzeitbeschäftigte,<br />
die das Betriebsergebnis von Jahr zu Jahr<br />
verbessern: Seit dem Start im Jahr 2000 verzeichnet<br />
SPI Germany ein kontinuierliches Wachstum im grenzüberschreitenden<br />
Briefgeschäft (Crossborder Mail).<br />
International tätige Unternehmen schätzen den<br />
individuellen Service mit dem Gütesiegel «Swiss <strong>Post</strong>».<br />
Geschäftskunden profi tieren bei SPI Germany sowohl<br />
bei Marketing als auch bei Business Mail von einem<br />
besonders fl exiblen Service mit sehr guten Laufzeiten<br />
und günstigen Konditionen. Das schätzen vor allem<br />
Kunden – Versandhändler, Verlage, Druckereien,<br />
Lettershops und Universitäten –, die ganz spezifi sche<br />
Bedürfnisse haben: beispielsweise wenn sie ihre<br />
Mailings an genau defi nierten Tagen gestaffelt ver-<br />
schicken möchten.<br />
Wie die anderen SPI-Konzerngesellschaften setzt auch<br />
SPI Germany auf die Zusammenarbeit mit Partnern,<br />
um Abläufe im Interesse der Kunden fl exibel und<br />
schnell zu gestalten: Mit Direct-Entry-Lösungen, die<br />
von Deutschland aus eine direkte Einlieferung ins<br />
Ausland ohne Umweg über die Schweiz ermöglichen,<br />
wurde viel Neugeschäft realisiert. <strong>Die</strong> Tonnage der<br />
versendeten <strong>Post</strong> konnte trotz der schwierigen Wirtschaftslage<br />
in Deutschland <strong>2004</strong> um über 20 Prozent<br />
gesteigert werden. 80 Prozent ihres Umsatzes generierte<br />
die SPI-Filiale dabei mit Marketing Mail. Bei<br />
Direct-Marketing-Versandlösungen ermittelt SPI<br />
Germany bei Mailings, Katalogen oder Broschüren<br />
bereits ab 500 identischen Exemplaren pro Land<br />
aus über 250 Tarifen für mehr als 20 verschiedene<br />
International<br />
Länder die optimale Versandart. Gegenüber her-<br />
kömmlichen Versandarten lassen sich so häufi g<br />
deutliche Einsparungen realisieren. Auch im Bereich<br />
Business Mail konnte SPI Germany Kunden mit Potenzial<br />
gewinnen. Bei der internationalen Geschäftspost<br />
geniessen die Kunden in Deutschland Vorteile durch<br />
die Anbindung ans weltweite Netzwerk: Dank direkter<br />
Versandwege in die meisten Länder gewährleistet<br />
SPI Germany schnelle Auslieferungszeiten zu einem<br />
interessanten Preis-Leistungs-Verhältnis. <strong>Die</strong>s gilt nicht<br />
nur für die Beförderung von Tagespost und Massensendungen<br />
von Deutschland in die Schweiz, sondern<br />
weltweit in alle Bestimmungsländer.<br />
Am 1.August <strong>2004</strong> konnte SPI Germany in Hamburg<br />
ein weiteres Verkaufsbüro eröffnen. Mit der neuen<br />
Vertretung stärkt sie ihr Verkaufsnetz und den Kundenservice<br />
im Norden Deutschlands. Um die Marke<br />
Swiss <strong>Post</strong> im deutschen Markt bei international<br />
tätigen Geschäftskunden bekannter zu machen,<br />
wurde <strong>2004</strong> eine Imagekampagne durchgeführt.<br />
SAT: mehr Service bei Exporten<br />
Im Berichtsjahr wurde die Unternehmensgruppe<br />
Société d’Affrètement et de Transit (SAT) gekauft. Das<br />
im elsässischen Huningue ansässige Unternehmen<br />
bietet <strong>Die</strong>nstleistungen in den Bereichen ImportExport,<br />
EU-Verzollung, Fiskalvertretung, internationale<br />
Transporte und Lagerung von Gütern an. Mit dieser<br />
Übernahme baut SPI ihre Kompetenz im grenzüber-<br />
schreitenden Warenverkehr weiter aus und kann<br />
nun Schweizer Exportfi rmen vom internationalen<br />
Transport über die gesamten Verzollungsdienstleistungen<br />
bis hin zur Auslieferung ein Gesamtangebot<br />
offerieren.<br />
Neue innovative Angebote<br />
AddressCleaning und Press Packing & Addressing:<br />
Im Bereich Marketing Mail International bietet SPI<br />
in Zusammenarbeit mit Platon Data Technology GmbH<br />
ein internationales «AddressCleaning» an. Dabei<br />
kann der Kunde seine Adressbestände durch Abgleich<br />
mit Referenzdatenbanken aktualisieren. Ausserdem<br />
hat SPI jetzt auch Press Packing & Addressing für<br />
die Verlage im Angebot: SPI verpackt, adressiert und<br />
frankiert Publikationen – vor allem Tageszeitungen –<br />
und verschickt diese ab dem Flughafen Zürich weltweit.<br />
Mit der selber entwickelten Swiss<strong>Post</strong>Card können<br />
Ansichtskarten via Internet und Mobiltelefon ver-<br />
schickt werden. Das mit der Handykamera aufgenommene,<br />
via Internet übermittelte oder aus bestehenden<br />
Sujets ausgewählte Bild wird mit Grusstext und Empfängeradresse<br />
versehen und elektronisch bezahlt.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> druckt die fertig gestaltete <strong>Post</strong>karte auf<br />
einem hochwertigen Farbdrucker aus und verschickt<br />
sie in die ganze Welt. <strong>Die</strong>ser innovative Service<br />
wird 2005 vor allem für Geschäftskunden mit noch<br />
mehr Möglichkeiten ausgebaut.<br />
51
52<br />
International<br />
Qualitätssicherung<br />
Kunden aus allen Branchen profi tierten im Berichtsjahr<br />
dank fl exibler Versandwege von überdurchschnittlichen<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen in puncto Schnelligkeit und<br />
Zuverlässigkeit. Besonderen Wert legen die Kunden<br />
auf eine kompetente Beratung, weshalb der Qualitätssicherung<br />
in diesem Bereich ein hoher Stellenwert<br />
eingeräumt wird: <strong>2004</strong> wurden in allen Filialen und<br />
bei den Franchisenehmern Assessments zur Qualitätssicherung<br />
durchgeführt. Anhand standardisierter<br />
Fragebogen untersuchten die Experten an zehn Standorten,<br />
ob die operativen Vorgaben in den Prozessen<br />
eingehalten werden. <strong>Die</strong> meisten Standorte erzielten<br />
sehr gute Resultate.<br />
Das Management setzte zusätzlich auf Mystery Buy.<br />
Anonyme Tester überprüften, wie sie bei den einzelnen<br />
SPI-Konzerngesellschaften und den Key Account<br />
Managern in der Schweiz beraten wurden: Ist der<br />
Kontakt einfach herzustellen? Wie lange dauert es,<br />
bis man mit dem richtigen Mitarbeiter spricht? Wann<br />
kommt die Offerte? <strong>Die</strong>se und ähnliche Fragen<br />
standen dabei im Mittelpunkt. <strong>Die</strong> Ergebnisse werden<br />
in einer Studie veröffentlicht, mit dem Ziel, die Business<br />
Excellence weiter zu steigern.<br />
Prozesse optimiert<br />
Damit nicht nur die Beratung, sondern auch die<br />
Prozesse im Hintergrund reibungslos laufen, wurde<br />
<strong>2004</strong> weiter in die Informationstechnologie investiert:<br />
Mit dem neuen System OLIS (Operatives Logistik-<br />
Informations-System) konnte die Logistik optimiert<br />
und so die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden.<br />
OLIS umfasst sämtliche Komponenten zur Abwicklung<br />
und Administration der operativen Tätigkeiten, zudem<br />
besonders benutzerfreundliche Lösungen für die<br />
Produktionsplanung, Disposition der Transporte und<br />
International<br />
Statistik. Effi zienz, Einfachheit, verbesserte Kontrollmöglichkeiten<br />
und Transparenz stehen dabei im<br />
Vordergrund: <strong>Die</strong> Vereinheitlichung der Logistikprozesse<br />
an mittlerweile 17 Standorten, darunter auch<br />
die USA und Singapur, erleichtert die Kundenbetreuung<br />
und die länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
erheblich.<br />
Zudem wurde das System GLOBE (Global Logistics and<br />
Business Environment) in weiteren SPI-Konzerngesellschaften<br />
implementiert. GLOBE erleichtert die kommerzielle<br />
Auftragsabwicklung: Offertwesen, Auftragserfassung,<br />
Abrechnung, Wahl des Logistikkanals und<br />
Versand. Alles läuft innerhalb eines Systems. Den<br />
Kunden kann dank GLOBE ein schnellerer und günstigerer<br />
Service geboten werden, da mit der neuen<br />
Software stets die optimale Versandlösung offeriert<br />
wird.<br />
Ausblick<br />
<strong>Die</strong> bewährte Auslandstrategie wird weiterverfolgt.<br />
<strong>Die</strong> Verknüpfungen mit weltweiten Netzen und den<br />
für die Schweiz wichtigsten Auslandmärkten sollen<br />
mit einem guten Distributionsnetz gewahrt werden.<br />
Im Paket- und Expressbereich sollen der internationale<br />
Markt mit starken globalen Allianzen gesichert wer-<br />
den. Im Mailbereich will SPI weiterhin wachsen. In<br />
diesem hart umkämpften und sehr lebendigen Markt<br />
sind innovative Lösungen und Kundenorientierung<br />
ausschlaggebend. Auch in Zukunft wird aus eigenen<br />
Mitteln gezielt in Marktaktivitäten und interessante<br />
Partnerschaften investiert.<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
Betriebsertrag Mio. CHF 939 900<br />
Betriebsergebnis Mio. CHF 33 31<br />
Personalbestand Personaleinheiten 723 651<br />
Bilanzsumme Mio. CHF 653 553<br />
Personalzufriedenheit (Schweiz) Index 69 66<br />
Kundenzufriedenheit (Stammhaus) Index 72 71<br />
Bereichsspezifi sche Kennzahlen<br />
1<br />
Briefe Versand (ex Schweiz) Mio. Sendungen 203 209<br />
Pakete Versand (ex Schweiz) Tsd. Sendungen 888 914<br />
2<br />
Zustellqualität Briefpost Anteil in Prozent 95,4 94,3<br />
1 Vorjahreswert angepasst (inkl. Transitsendungen)<br />
2 Anteil Briefe, die rechtzeitig in der Schweiz eintreffen (100%) und am nächsten Tag zugestellt werden
Erfreuliche Trendwende<br />
Nach Jahren mit rückläufigen Umsätzen gelang<br />
der Philatelie <strong>2004</strong> eine Trendwende. Das Betriebsergebnis<br />
wuchs gegenüber 2003 um 55 Prozent<br />
und betrug <strong>2004</strong> CHF 14 Millionen. <strong>Die</strong><br />
nachvollziehbare Ausgabepolitik sowie ein<br />
straffes Kostenmanagement waren dafür ausschlaggebend.<br />
Den Jahresabschluss positiv beeinflussten<br />
zudem die neuen, seit Anfang <strong>2004</strong><br />
geltenden Standardpreise für A- und B-Briefe.<br />
Breites Jahresprogramm<br />
Das Berichtsjahr eröffneten die Briefmarken des<br />
Comics-Helden Titeuf. Sein Schöpfer Zep gestaltete<br />
eine Abenteuergeschichte in vier Teilen. Im Sommer<br />
präsentierte Philatelie eine Sondermarke aus echtem<br />
Schweizer Fichtenholz. Eine von Emil Steinberger<br />
gestaltete Sondermarke zum Thema Humor legte den<br />
Grundstein für eine neue Serie. Jährlich wird eine in<br />
der Schweiz lebende Persönlichkeit die Reihe ergänzen,<br />
als Nächster Stephan Eicher. Ferner stiessen auch<br />
die Ausgabe zum 50-Jahr-Jubiläum des CERN sowie<br />
die drei Wertzeichen für die Anliegen des <strong>Schweizerische</strong>n<br />
Tierschutzes auf breites Echo.<br />
Ein Teil des Ausgabeprogramms war dem Sport<br />
gewidmet, z. B. die wimpelförmige Marke zu Ehren<br />
des 100. Geburtstages des Weltfussballverbandes.<br />
Auch der UEFA, den Fahrradrouten von Veloland<br />
Schweiz, den Olympischen Sommerspielen von Athen<br />
und dem Internationalen Jahr des Sports 2005<br />
wurden Marken gewidmet.<br />
Philatelie<br />
Viele Neukunden – weniger Abonnenten<br />
Mit der Ausgabe von 46 neuen Briefmarken kamen<br />
im Berichtsjahr gleich viele Marken auf den Markt wie<br />
im Jahr 2003. Sie fanden vor allem im Inland einen<br />
gesteigerten Absatz. <strong>Die</strong> geschickt ausgewä hlten<br />
Themen und Motive zogen viele Neukunden an. Der<br />
Verkauf via Internet-Shop erzielte einen Umsatz von<br />
CHF 3,7 Millionen (+ 49 Prozent).<br />
Anpassungen bei den Abonnementsformen sowie die<br />
Einfü hrung der neuen Jahreslieferungen sorgten in<br />
den letzten beiden Monaten fü r einen spü rbaren<br />
R ü ckgang bei den Abonnenten. Der Bestand lag am<br />
Ende des Berichtsjahres mit gut 93 000 Abonnements<br />
elf Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Der zwö lfmonatige<br />
Versuch mit dem Jugendclub Zackit erreichte<br />
seine Ziele nicht und wurde eingestellt.<br />
Reorganisation fü r die Zukunft<br />
<strong>Die</strong> Kunden waren – trotz der verschiedenen Umstellungen<br />
– auch im Berichtsjahr sehr zufrieden mit den<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen der Philatelie. <strong>Die</strong>s zeigte sich insbesondere<br />
auch in der ausserordentlichen Kundentreue.<br />
Um fü r diese Stammkundschaft einen Mehrwert zu<br />
schaffen, wird die Philatelie ihre Produkt- und <strong>Die</strong>nstleistungspalette<br />
weiter ausbauen, zum Beispiel mit<br />
organisierten Reisen zu den auf den Briefmarken<br />
abgebildeten Kunstwerken. <strong>Die</strong> dafü r notwendigen<br />
organisatorischen Voraussetzungen wurden innerhalb<br />
des Bereichs Philatelie im Herbst des Berichtsjahres<br />
vorgenommen.<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
Betriebsertrag Mio. CHF 40 36<br />
Betriebsergebnis Mio. CHF 14<br />
Personalbestand Personaleinheiten 128 135<br />
Personalzufriedenheit Index 63 66<br />
Kundenzufriedenheit Index 83 83<br />
Bereichsspezi fi<br />
sche Kennzahlen<br />
Philatelie<br />
Neue Briefmarken Anzahl 43 46<br />
Abonnenten Schweiz Anzahl 62 700 70 300<br />
Abonnenten Ausland Anzahl 30 500 34 700<br />
9<br />
53
54 Risk Management<br />
Risk Management<br />
Im Verständnis der <strong>Post</strong> ist das effi ziente Risk<br />
Management eine wertschöpfende Aufgabe,<br />
die zu den Kernfunktionen unternehmerischen<br />
Handelns gehört und mithilft, im Wettbewerb<br />
nachhaltig erfolgreich zu sein. <strong>Die</strong> Verantwor-<br />
tung für den sachgerechten Einbezug der Risikosituation<br />
in die Entscheidfindung liegt bei der<br />
Linie. <strong>Die</strong> Risk Manager unterstützen die Linienverantwortlichen<br />
und koordinieren das Report -<br />
ing. Im Vergleich zum letzten Jahr präsentiert<br />
sich die Risikolage des Konzerns mit Ausnahme<br />
geringer Verschiebungen insgesamt unverändert.<br />
Risk-Management-<br />
Ausschuss<br />
Geschäftsleitung<br />
Bereiche<br />
Risk Management<br />
Bereiche<br />
Verwaltungsrat<br />
Konzernleitung<br />
Corporate Risk Management<br />
In das umfassende Risk Management sind alle Bereiche<br />
des Stammhauses sowie die Konzerngesellschaf-<br />
ten einbezogen. Der Risk-Management-Prozess ist<br />
in den jä hrlichen Strategieprozess integriert.<br />
Anhand eines umfassenden Basisgefahrenkatalogs,<br />
der das gesamte betriebswirtschaftliche interne<br />
und externe Umfeld abdeckt, werden die fü r den<br />
jeweiligen Bereich massgeblichen Gefahren ermittelt.<br />
Berü cksichtigt werden die Themenbereiche Strategie<br />
und Umwelt, Kunden / Markt, Leistungserbringung,<br />
Preispolitik, Projekte / externe <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />
Corporate Risk Management Financial Risk Managment nach<br />
Branchenstandards<br />
Management der strategischen, Reputations-, Rechts- und operationellen Risiken<br />
Management fi nanzieller Risiken (Markt- und Kreditrisiken)<br />
hat Kompetenzdelegationsrecht und bestimmt Vertreter<br />
Tresorerie<br />
<strong>Post</strong>Finance<br />
Geschä ftsleitung<br />
<strong>Post</strong>Finance<br />
Finanzen und<br />
Risk Management<br />
<strong>Post</strong>Finance<br />
Risk Management<br />
<strong>Post</strong>Finance<br />
Revisionsausschuss<br />
Konzernleitungsausschuss<br />
ALKO<br />
<strong>Post</strong>Finance<br />
4<br />
1<br />
2<br />
3
Reporting / Controlling, Sicherheit, Eigen- und Haftpfl<br />
ichtschäden, Human Resource Management,<br />
Informationstechnologie, Finanzen, Corporate Gover-<br />
nance, rechtliche Aspekte, Kommunikation/Image.<br />
In der nächsten Phase beurteilen die zuständigen<br />
Leitungsgremien das Bruttorisiko (Worst-Case-Szenario),<br />
um nach der anschliessenden Beurteilung der<br />
Qualität und der Wirksamkeit der Steuerungsmassnahmen<br />
das noch verbleibende Restrisiko zu quantifi -<br />
zieren.<br />
Auf der Stufe Konzern werden die Risiken im 2. Quar-<br />
tal an die Konzernleitung, den Revisionsausschuss<br />
und an den Verwaltungsrat rapportiert. Im 4. Quartal<br />
ist diesen Gremien über die erzielten Ergebnisse<br />
der Risikosteuerung zu berichten. Über die Top Risks<br />
(grösste Risiken) wird auch unter dem Jahr Bericht<br />
erstattet.<br />
Financial Risk Management<br />
Mit In-Kraft-Treten der Revision des Finanzhaushalts-<br />
und des <strong>Post</strong>organisationsgesetzes auf den 1.Januar<br />
<strong>2004</strong> wurde die Verantwortung für die Risiko- und<br />
Anlagepolitik der <strong>Post</strong> dem Verwaltungsrat übertragen.<br />
Zur Umsetzung der daraus resultierenden Aufgaben<br />
wurde deshalb neben dem Corporate Risk<br />
Management ein adäquates Financial Risk Management<br />
mit entsprechenden Prozessen implementiert.<br />
<strong>Die</strong> spezifi schen Geschäftsrisiken von <strong>Post</strong>Finance,<br />
namentlich die Markt- und Kreditrisiken, werden<br />
somit über branchenübliche Instrumente und Methoden<br />
bewirtschaftet, wobei sich die <strong>Post</strong> an den<br />
«Best Practice»-Ansätzen der Finanzbranche orientiert<br />
und diese unternehmensspezifi sch anwendet.<br />
Auf Ebene des Verwaltungsrates (1) beziehungsweise<br />
des Revisionsausschusses werden die obersten<br />
Grundsätze für den Umgang mit den fi nanziellen<br />
Risiken festgelegt, die Anlage- und Risikopolitik<br />
der <strong>Post</strong> genehmigt, Oberlimiten gesetzt und die<br />
Risiken überwacht.<br />
Auf Konzernleitungsebene (2) werden die Risikopolitik<br />
defi niert sowie die Risiko- und Ertragszielvorgaben<br />
formuliert.<br />
Das Asset & Liability Management Komitee (ALKO)<br />
von <strong>Post</strong>Finance (3) ist für die aktive Steuerung und<br />
Bewirtschaftung der fi nanziellen Risiken innerhalb der<br />
vorgegebenen Rahmenbedingungen verantwortlich.<br />
Zu seinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten zählen<br />
u. a. das Bilanzstrukturmanagement, das Festsetzen<br />
von Sublimiten für Markt- und Kreditrisiken zuhanden<br />
operativer Risikosteuerungsbereiche sowie die Festlegung<br />
adäquater Replicating Portfolios (vgl. Finanzbericht,<br />
Seite 54). Zusätzlich sorgt das Asset & Liability<br />
Management Committee für eine angemessene<br />
organisatorische, personelle, technische und methodische<br />
Infrastruktur des Risk Management.<br />
Risk Management<br />
Das Risk Management von <strong>Post</strong>Finance (4) wurde<br />
weiter gestärkt und ausgebaut. Das Risk Management<br />
identifi ziert, misst und kontrolliert unabhängig vom<br />
operativen Geschäft die Risiken sowie die Limiteneinhaltung<br />
und rapportiert die Ergebnisse an die zuständigen<br />
Überwachungsinstanzen. Bei Limitenüberschreitungen<br />
werden sofort vordefi nierte Massnahmen<br />
eingeleitet.<br />
Der professionelle Umgang mit den fi nanziellen<br />
Risiken gewährleistet einerseits die Einlagensicherheit<br />
der Kundengelder und andererseits die langfristige,<br />
nachhaltige Ertragskraft des Bereichs <strong>Post</strong>Finance und<br />
damit des ganzen Unternehmens.<br />
Risikosituation der <strong>Post</strong><br />
Der gesetzliche Leistungsauftrag und die strategischen<br />
Ziele des Bundesrats verlangen von der <strong>Post</strong> einen<br />
Universaldienst mit hochwertigen Leistungen, gleichzeitig<br />
aber auch Wettbewerbsfähigkeit, Innovation<br />
und Selbstfi nanzierung. <strong>Die</strong>ser Auftrag wird durch<br />
die unterschiedliche Defi nition des Inhaltes des Universaldienstes<br />
durch verschiedene Interessengruppen<br />
zusätzlich erschwert.<br />
<strong>Die</strong> Öffnung der <strong>Post</strong>märkte und die Substitution bei<br />
traditionellen Kernprodukten bewirken Marktanteilsverluste<br />
sowie einen Rückgang der Mengen und<br />
Margen. <strong>Die</strong> sich daraus ergebende Verschlechterung<br />
der Kostenstruktur kann auf Grund dieser Rahmenbedingungen<br />
nur ungenügend aufgefangen werden.<br />
Eine weitere Marktöffnung würde den Druck auf die<br />
<strong>Post</strong> weiter erhöhen. <strong>Die</strong> Möglichkeiten, diesem Druck<br />
zu begegnen, werden durch verschiedene gesetzliche<br />
und personalrechtliche Regelungen (Unterstellung<br />
unter das Bundespersonalgesetz, Pfl icht zum Abschluss<br />
eines Gesamtarbeitsvertrags) eingeschränkt.<br />
Auf Stufe Konzern wurden in der Berichtsperiode<br />
15 so genannte Top Risks identifi ziert, die aktiv gesteuert<br />
werden. Hierbei handelt es sich um Risiken<br />
ab einer bestimmten Eintretenswahrscheinlich -<br />
keit und einem potenziellen Schadenausmass von<br />
über CHF 50 Mil lionen. Sechs dieser Top Risks<br />
betreffen (politische) Rahmenbedingungen, fünf<br />
sind Markt- und vier endogene Risiken.<br />
<strong>Die</strong> Geschäftsfelder Personenverkehr, International<br />
und Mail beurteilten ihre Risikosituation im Vergleich<br />
zur Vorperiode insgesamt als gleich bleibend, Logistics<br />
sowie <strong>Post</strong>stellen und Verkauf stellen eine tendenzielle,<br />
Finanzdienstleistungen eine deutliche Verbesserung<br />
fest.<br />
Weitere quantitative Angaben zum Risk Management<br />
der <strong>Post</strong> fi nden sich im Finanzbericht auf Seite 54.<br />
55
56 Corporate Governance<br />
Corporate Governance<br />
Konzernorganigramm<br />
per 1. März 2005<br />
*Mitglied der Konzernleitung<br />
Personal<br />
Rolf Hasler*<br />
1 Mail<br />
Josef Bösch*<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> hat in den vergangenen<br />
Jahren ihre Führungsstrukturen systematisch<br />
entwickelt und angepasst. Eine moderne Unter-<br />
nehmenssteuerung sowie eine offene und transparente<br />
Informationspolitik, mit der über alle<br />
relevanten Unternehmensaktivitäten umfassend<br />
Rechenschaft abgelegt wird, sind wichtige Er-<br />
folgsfaktoren.<br />
Strategic Account<br />
1<br />
Management<br />
Frank Marthaler<br />
1 Logistics<br />
Michel Kunz*<br />
Corporate<br />
Development<br />
Beat Friedli<br />
Finanzdienst-<br />
1<br />
leistungen<br />
Jürg Bucher*<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident<br />
Anton Menth<br />
Konzernleiter<br />
Ulrich Gygi*<br />
Generalsekretariat<br />
Reto Müllhaupt<br />
Personenverkehr<br />
Daniel Landolf*<br />
Interne Revision<br />
Martina Zehnder<br />
1 Übersicht der Konzerngesellschaften und assoziierten Gesellschaften auf Seite 57 des Finanzberichts<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Daniel Mollet<br />
International<br />
Jean-Pierre Streich*<br />
1 1<br />
Als selbstständige Anstalt des Bundes ist die <strong>Schweizerische</strong><br />
<strong>Post</strong> vom Gesetzgeber beauftragt, einen<br />
landesweiten Universaldienst, bestehend aus <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
des <strong>Post</strong>- und Zahlungsverkehrs, anzubieten.<br />
Mit dieser Aufgabe gehen unterschiedliche<br />
Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden, der Mitarbeitenden<br />
und der Öffentlichkeit einher, die sich auch in<br />
entsprechenden Transparenzerwartungen äussern.<br />
Obwohl die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> keine börsenkotierte<br />
Publikumsgesellschaft ist, orientiert sich ihre Berichter-<br />
stattung an der Richtlinie der Schweizer Börse zu<br />
Corporate Governance. Es sind dabei unternehmensspezifi<br />
sche Besonderheiten zu beachten, die vor allem<br />
in der Rechtsform und der Eigentümerstruktur liegen.<br />
Finanzen<br />
Hans-Peter<br />
Strodel*<br />
<strong>Post</strong>stellennetz<br />
Karl Kern*<br />
Philatelie<br />
Elsa Baxter
Eigentum<br />
Der Bund ist alleiniger Eigentümer der <strong>Schweizerische</strong>n<br />
<strong>Post</strong>. Sowohl die zentralen <strong>Post</strong>aufgaben als<br />
auch die Zuständigkeiten der Organe werden durch<br />
das <strong>Post</strong>- und das <strong>Post</strong>organisationsgesetz geregelt.<br />
Mit der Einführung von Wettbewerbselementen im<br />
<strong>Post</strong>markt fällt dem Bund neben der Eigentümerrolle<br />
die Rolle als Regulator zu. Damit die Eignerinteressen<br />
von den regulatorischen Aufgaben getrennt wahr-<br />
genommen werden können, handelt die Regulationsbehörde<br />
unabhängig und ist lediglich administrativ<br />
dem Eidgenössischen Departement für Umwelt,<br />
Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) zugeordnet.<br />
Steuerung durch den Bund<br />
Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre die strategischen<br />
Ziele für die <strong>Post</strong> fest. <strong>Die</strong>se ist eine selbstständige<br />
Anstalt des öffentlichen Rechts mit eigener<br />
Rechtspersönlichkeit. Zur Steuerung und Überwachung<br />
erhält der Eigner insbesondere den Geschäftsbericht<br />
(Jahresbericht, Bilanz mit Anhang, Erfolgsrechnung,<br />
Prüfungsbericht der Revisionsstelle und<br />
Konzernrechnung inkl. Konzernprüfungsbericht) zur<br />
Genehmigung, eine jährliche <strong>Berichterstattung</strong> zum<br />
Stand der Umsetzung der strategischen Ziele, ein<br />
Reporting zum Personal gemäss Bundespersonalgesetz<br />
sowie sämtliche dem Verwaltungsrat zur Information<br />
und Entscheidung unterbreiteten Berichte und<br />
Anträge. Mit der Ausübung der Eignerrechte hat<br />
der Bundesrat neben dem UVEK das Eidgenössische<br />
Finanzdepartement (EFD) beauftragt.<br />
Im Übrigen fi nden regelmässige Rapporte statt zwischen<br />
Vertretern des UVEK, des Eidgenössischen<br />
Finanzdepartements und der <strong>Post</strong>spitze; im Berichtsjahr<br />
waren es deren fünf. Schwerpunkte bildeten<br />
die Strategie <strong>Post</strong>, die Volksabstimmung über die<br />
<strong>Post</strong>initiative sowie die Weiterentwicklung von <strong>Post</strong>-<br />
Finance.<br />
Konzernstruktur<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist ein Stammhauskonzern mit den ergebnisverantwortlichen<br />
Geschäftsfeldern Mail, Logistics,<br />
Finanzdienstleistungen und Personenverkehr sowie<br />
den Geschäftseinheiten International, <strong>Post</strong>stellennetz<br />
und Philatelie. Im Stammhaus sind überdies zentrale<br />
Bereiche angesiedelt. <strong>Die</strong> Konzerngesellschaften<br />
sind dem jeweils zuständigen Geschäftsfeld bzw.<br />
der zuständigen Geschäftseinheit unterstellt. Für<br />
die Führung der ihnen zugeordneten Gesellschaften<br />
sind die Organisationseinheiten unter Beachtung<br />
der Konzernvorgaben verantwortlich. Eine Übersicht<br />
über die zum Konsolidierungskreis der <strong>Schweizerische</strong>n<br />
<strong>Post</strong> gehörenden Konzerngesellschaften<br />
und assoziierten Gesellschaften befi ndet sich unter<br />
Erläuterung 31 auf Seite 57 des Finanzberichtes.<br />
Corporate Governance<br />
Ausgliederung Express<strong>Post</strong>, Mobility Solutions<br />
und Secure<strong>Post</strong><br />
Neben der Auslagerung des Bereichs Express<strong>Post</strong> per<br />
1. Januar <strong>2004</strong> wurden per 1.Januar 2005 die Bereiche<br />
Mobility Solutions (teilweise) und Secure<strong>Post</strong><br />
(vollständig) aus dem Stammhaus in die neu gegründeten<br />
Konzerngesellschaften Mobility Solutions AG<br />
und Secure<strong>Post</strong> AG ausgelagert, die vollumfänglich<br />
im Eigentum der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> sind. Damit<br />
gewinnen weitere Tätigkeitsfelder der <strong>Schweizerische</strong>n<br />
<strong>Post</strong> die nötige Gestaltungsfreiheit und Kooperationsfähigkeit.<br />
<strong>Die</strong> Ausgliederung des Bereichs<br />
<strong>Post</strong>Auto in eine Aktiengesellschaft ist im Berichtsjahr<br />
beschlossen worden.<br />
GAV: Grund- und Anschlussverträge<br />
Grundlage der Anstellungsbedingungen für die<br />
vorerwähnten Ausgliederungen sind künftig der<br />
Grund- und der Anschlussvertrag. Der Grundvertrag<br />
beinhaltet den schuldrechtlichen Teil der gesamtarbeitsvertraglichen<br />
Ordnung und regelt damit<br />
die Beziehungen zwischen den Sozialpartnern.<br />
Der Anschlussvertrag umfasst die je Gesellschaft<br />
geltenden Anstellungsbestimmungen.<br />
Kapital<br />
Der Bund stellte der <strong>Post</strong> mit der Eröffnungsbilanz am<br />
1. Januar 1998 ein unverzinsliches Dotationskapital<br />
von CHF 1,3 Milliarden zur Verfügung. Eine Eigenkapitalerhöhung<br />
ist durch Äufnung der Reserven<br />
mittels Gewinnrückbehalt möglich. Mit dem Anfang<br />
<strong>2004</strong> in Kraft getretenen revidierten <strong>Post</strong>organisationsgesetz<br />
hat der Bund neu die Möglichkeit, Personalvorsorgeverpfl<br />
ichtungen der <strong>Post</strong> durch einen<br />
Kapitalzuschuss zu rekapitalisieren. Ausmass und<br />
Zeitpunkt sind weiterhin offen.<br />
Das Eigenkapital des Konzerns beträgt per 31. Dezember<br />
<strong>2004</strong> CHF 256 Millionen (nach Zuweisung des<br />
Konzernergebnisses <strong>2004</strong> zu den Gewinnreserven).<br />
Im Finanzbericht (Seite 21) befi ndet sich der Eigenkapitalnachweis<br />
per 31. Dezember <strong>2004</strong>. Der Bundesrat<br />
hat der <strong>Post</strong> zugestanden, dass diese ihre Gewinne<br />
so lange aktivieren darf, bis das Eigenkapital ein<br />
branchenübliches Niveau erreicht hat.<br />
Verwaltungsrat<br />
Der Verwaltungsrat der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> setzt<br />
sich aus neun Mitgliedern zusammen, die für vier<br />
Jahre vom Bundesrat gewählt werden. Der Bundesrat<br />
bezeichnet auch den Verwaltungsratspräsidenten und<br />
nimmt bei der Wahl des Verwaltungsrates auf eine<br />
angemessene Vertretung der Regionen Rücksicht. Von<br />
besonderer Wichtigkeit ist im Weiteren die Unabhängigkeit<br />
aller Mitglieder des Verwaltungsrates. Sämtliche<br />
Mitglieder unterhalten zur <strong>Post</strong> und ihren Gesellschaften<br />
keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen<br />
und waren sowohl für das Stammhaus als auch für<br />
die mit der <strong>Post</strong> verbundenen Gesellschaften in den<br />
letzten drei Jahren nicht exekutiv tätig.<br />
57
58<br />
Corporate Governance<br />
Auf Grund von gesetzlichen Vorschriften gehört dem<br />
Verwaltungsrat eine angemessene Personalvertretung<br />
an, die zurzeit aus Frau Lucrezia Meier-Schatz und<br />
Herrn Jean-Marc Eggenberger besteht.<br />
Rolle und Arbeitsweise des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat ist als oberstes Unternehmensorgan<br />
für die Umsetzung der strategischen Ziele des<br />
Bundesrates verantwortlich. Im Berichtsjahr tagte der<br />
Verwaltungsrat insgesamt zehnmal. <strong>Die</strong> Arbeitsschwerpunkte<br />
waren REMA, die Gesamtstrategie <strong>Post</strong>,<br />
die Lohnmassnahmen sowie das Risk Management.<br />
An den Verwaltungsratssitzungen nehmen in der<br />
Regel der Konzernleiter und der Bereichsleiter Finanzen<br />
mit beratender Stimme teil. Situationsabhängig<br />
werden weitere Konzernleitungsmitglieder, interne<br />
und externe Fachpersonen oder Mitglieder der Inter-<br />
nen Revision beigezogen. Zwischen der <strong>Schweizerische</strong>n<br />
<strong>Post</strong> und anderen Wirtschaftsunternehmen<br />
besteht keine gegenseitige Einsitznahme in den<br />
Verwaltungsräten.<br />
Abgesehen von der Wahl des Verwaltungsratspräsidenten<br />
strukturiert sich der Verwaltungsrat selber<br />
und bestimmt zudem einen Sekretär, der nicht Mitglied<br />
des Verwaltungsrates ist. Für alle Mitglieder<br />
des Verwaltungsrates besteht die Alterslimite von<br />
70 Jahren. Es bestehen zwei ständige Verwaltungsratsausschüsse<br />
mit beratender Funktion und Entscheidungsvorbereitung<br />
(Revisionsausschuss und Ausschuss<br />
Personal), in denen der Verwaltungsratspräsident<br />
von Amtes wegen Einsitz hat.<br />
Revisionsausschuss<br />
Der vierköpfi ge Ausschuss unterstützt den Verwaltungsrat<br />
u. a. bei der Beaufsichtigung des Rechnungswesens<br />
und der Finanzberichterstattung. Er kümmert<br />
sich um die Existenz und Weiterentwicklung zweckmässiger<br />
interner Überwachungsstrukturen und stellt<br />
die Kontrolle zur Einhaltung der rechtlichen Vorschriften<br />
sicher. Zusätzlich beurteilt er in regelmässigen<br />
Abständen das Risikomanagement der <strong>Post</strong>.<br />
Um diese Aufgaben sachgemäss erfüllen zu können,<br />
fi nden regelmässige Kontakte mit der Konzernleitung<br />
sowie der Internen und Externen Revision statt. Der<br />
Ausschuss berät die Feststellungen und Empfehlungen<br />
der Internen und Externen Revision und unterbreitet<br />
dem Verwaltungsrat gegebenenfalls entsprechende<br />
Vorschläge. Der Ausschuss tagt mindestens fünfmal<br />
jährlich, wobei im vergangenen Geschäftsjahr sechs<br />
Sitzungen stattfanden. Themenschwerpunkte bildeten<br />
die Umsetzung des Geldwäschereigesetzes, die Anlage-<br />
und Risikopolitik von <strong>Post</strong>Finance sowie das Risk<br />
Management.<br />
Ausschuss Personal<br />
Vier Mitglieder des Verwaltungsrates bilden den<br />
Ausschuss Personal, der eine beratende Funktion bei<br />
der Ernennung und Abberufung sowie der Salärausgestaltung<br />
der Konzernleitungsmitglieder und der<br />
Festlegung des Verhandlungsmandates für die jährlichen<br />
Lohnrunden mit den Personalverbänden ausübt.<br />
Im vergangenen Geschäftsjahr tagte der Ausschuss<br />
viermal. Im Zentrum standen die Lohnmassnahmen,<br />
die Kaderentwicklung sowie die Nachfolgeplanung.<br />
Informations- und Kontrollinstrumente<br />
des Verwaltungsrates<br />
Sämtliche nicht ausdrücklich dem Verwaltungsrat<br />
vorbehaltenen Aufgaben fallen in den Kompetenzbereich<br />
der Konzernleitung. Der Verwaltungsrat kann<br />
aber jederzeit nach eigenem Gutdünken Aufgaben<br />
der Konzernleitung an sich ziehen und eigenständig<br />
erfüllen. <strong>Die</strong> Aufgaben und Verantwortlichkeiten der<br />
Mitglieder des Verwaltungsrates und der Konzernleitung<br />
richten sich nach den Bestimmungen des <strong>Post</strong>organisationsgesetzes.<br />
Der Verwaltungsrat erhält zwölfmal jährlich Monatsberichte<br />
und quartalsweise Projektcontrollingberichte<br />
und wird vom Revisionsausschuss über die Einhaltung<br />
des Budgets, der strategischen Finanzplanung und<br />
der Strategievorgaben des Bundesrates informiert.<br />
Zu Beginn jeder Sitzung des Verwaltungsrates infor-<br />
mieren der Konzernleiter und der Leiter Finanzen<br />
über die aktuelle Unternehmenssituation.
Konzernleitung<br />
<strong>Die</strong> Konzernleitung besteht aus dem Konzernleiter<br />
und weiteren, vom Verwaltungsrat bestimmten<br />
Mitgliedern. Nebst der operativen Geschäftsführung<br />
muss sie insbesondere die Konzernstrategie sowie den<br />
Finanz- und den Personalplan erstellen, die für die<br />
strategische Planung erforderlich sind. Monatlich hält<br />
sie in der Regel zwei Sitzungen ab und die jeweiligen<br />
Sitzungsprotokolle werden dem Präsidenten des<br />
Verwaltungsrates zugestellt. <strong>Die</strong> Mitglieder der Konzernleitung<br />
sind für die operative Führung der ihnen<br />
zugeteilten Organisationseinheit /-en verantwortlich<br />
und vertreten die dazugehörenden Bereiche in<br />
der Konzernleitung. Der Konzernleiter vertritt die<br />
Konzernleitung gegenüber dem Verwaltungsrat.<br />
Im Berichtsjahr gab es keine personellen Wechsel.<br />
Compliance<br />
Im Berichtsjahr hat sich die Konzernleitung intensiv<br />
mit dem Thema Compliance in wichtigen und rechtlich<br />
relevanten Bereichen auseinander gesetzt. Als<br />
Folge davon wurde im Frühling <strong>2004</strong> ein Weisungspaket<br />
erlassen, bestehend aus einer Dachweisung<br />
sowie vier Fachweisungen zu den Themen Datenschutz,<br />
Einkauf und Beschaffung, Geldwäscherei<br />
und Kartellrecht.<br />
Entschädigungspolitik<br />
Gemäss der seit 1.Februar <strong>2004</strong> geltenden Kaderlohnverordnung<br />
sind bei der Festsetzung der Entschädigungen<br />
für die Konzernleitung das unternehmerische<br />
Risiko, die Unternehmensgrösse, die Branchenlöhne<br />
sowie die Regeln für die Entlöhnung der obersten<br />
Kader des Bundes zu berücksichtigen. Der Bundesrat<br />
bestimmt die Entschädigungen für die Verwaltungsratsmitglieder,<br />
die ihrerseits die Entschädigungen der<br />
Mitglieder der Konzernleitung festlegen.<br />
Name Nationalität Mitglied seit<br />
Dr. Ulrich Gygi, Konzernleiter CH 2000<br />
Josef Bösch, Leiter Mail CH 2001<br />
Jürg Bucher, Leiter Finanzdienstleistungen CH 2003<br />
Rolf Hasler, Leiter Personal CH 2001<br />
Karl Kern, Leiter <strong>Post</strong>stellennetz CH 1999<br />
Michel Kunz, Leiter Logistics CH 1999<br />
Daniel Landolf, Leiter Personenverkehr CH 2001<br />
Jean-Pierre Streich, Leiter International CH 1999<br />
Dr. Hans-Peter Strodel, Leiter Finanzen CH 1998<br />
Corporate Governance<br />
Ausgerichtete Entschädigungen an amtierende<br />
Organmitglieder<br />
<strong>Die</strong> neun Mitglieder des Verwaltungsrates (inkl.<br />
Präsident) erhielten im Be richtsjahr eine Gesamtver-<br />
gütung inkl. Nebenleistungen von CHF 907 800. Das<br />
oberste Kader (13 Personen) umfasst die Konzernleitung<br />
sowie in selber Höhe entlöhnte Führungskräfte,<br />
wobei zwei Personen Führungsfunktionen in Konzerngesellschaften<br />
wahrnehmen. Im Berichtsjahr<br />
erhielt das oberste Kader eine Gesamtvergütung<br />
einschliesslich Leistungsanteilen von CHF 5 564 080.<br />
<strong>Die</strong>se Zahl ist mit derjenigen im Geschäftsbericht<br />
2003 nicht vergleichbar, weil damals ausschliesslich<br />
die 9 Mitglieder der Konzernleitung berücksich -<br />
tigt wurden. Zudem enthielt diese Summe von<br />
CHF 3 830 700 ausgerichtete Leistungs anteile, welche<br />
auf Grund des Ergebnisses 2002 berechnet wurden.<br />
<strong>Die</strong> Entschädigungen der Mitglieder der Konzernleitung<br />
umfassen ein Brutto-Jahresgrundsalär, einen<br />
Leistungsanteil zwischen 0 Prozent und 40 Prozent<br />
vom Brutto-Jahresgrundsalär, ein Geschäftsfahrzeug,<br />
ein Erstklass-Generalabonnement der SBB, eine<br />
monatliche Spesenpauschale sowie kleinere Vergünstigungen,<br />
die das gesamte <strong>Post</strong>personal erhält. Der<br />
Leistungsanteil orientiert sich am Konzern erfolg, am<br />
Bereichserfolg und am persönlichen Leistungsbeitrag<br />
und ist des halb variabel.<br />
Der an das oberste Kader ausbezahlte Leistungsanteil<br />
basiert auf der Zieler reichung im Jahre <strong>2004</strong> und<br />
beträgt CHF 1 556 080. Im Geschäftsbericht 2003<br />
wurde nur der Leistungsanteil der Konzernleitung<br />
einschliesslich Konzernleiter publiziert. Der vergleichbare<br />
Betrag für das Jahr 2003 ist CHF 1 027 750 und<br />
für das Jahr <strong>2004</strong> CHF 1 144 630. Das Honorar des<br />
Verwaltungsratspräsidenten betrug im Berichtsjahr<br />
CHF 168 000 und die Nebenleistungen beliefen sich<br />
auf CHF 63 750. Das Grundgehalt des Konzernleiters<br />
betrug CHF 500 000, der Leistungsanteil CHF 200 000;<br />
weitere Nebenleistungen umfassten das Geschäftsfahrzeug<br />
und ein General abonnement 1. Klasse sowie<br />
Repräsentationsauslagen und Spesenvergütungen<br />
bis CHF 20 000. Weder Mitglieder des Ver waltungsrates<br />
und der Konzern leitung noch diesen nahe<br />
stehende Personen haben im Geschäftsjahr <strong>2004</strong><br />
zusätzliche Honorare, Vergütungen, Sicherheiten,<br />
Vor schüsse, Kredite, Darlehen oder Sachleistungen<br />
erhalten.<br />
59
60<br />
Corporate Governance<br />
Sowohl das Grundsalär als auch der Leistungsanteil<br />
sind bei den Mitgliedern der Konzernleitung ver-<br />
sichert: bis zum möglichen Höchstbetrag von<br />
CHF 180 000 in der Pensionskasse <strong>Post</strong> (Leistungsprimat),<br />
darüber hinausgehende Einkommen in einer<br />
Kaderversicherung (Beitragsprimat). <strong>Die</strong> Prämien<br />
für die Altersvorsorge werden von der Arbeitgeberin<br />
und vom Arbeitnehmer je zur Hälfte getragen.<br />
<strong>Die</strong> Arbeitsverträge basieren auf den obligationenrechtlichen<br />
Bestimmungen. Für die restlichen Mitglieder<br />
des obersten Kaders bestehen vergleichbare<br />
Vorsorge lösungen.<br />
Sowohl mit Mitgliedern des obersten Kaders als auch<br />
mit VR-Mitgliedern be stehen keine Vereinbarungen<br />
über allfällige Abgangsentschädigungen. <strong>Die</strong> Kün digung<br />
sfristen betragen für die Mitglieder des obersten<br />
Kaders 6 bis 12 Monate.<br />
Entschädigung an ehemalige Organmitglieder<br />
Im Berichtsjahr wurden keinerlei Entschädigungen<br />
ausbezahlt.<br />
Interne Revision<br />
<strong>Die</strong> Interne Revision erstattet an den Revisionsausschuss<br />
laufend und an den Gesamtverwaltungsrat<br />
einmal jährlich Bericht, wobei der Präsident des<br />
Verwaltungsrates alle Revisionsberichte erhält. Als<br />
Mitglied des <strong>Schweizerische</strong>n Verbandes für Interne<br />
Revision und damit indirekt als Mitglied des länder-<br />
übergreifenden Institute of Internal Auditors ist die<br />
Interne Revision der <strong>Post</strong> verpfl ichtet, sich an die<br />
aktuellen internationalen Standards zu halten. <strong>Die</strong>se<br />
umfassen insbesondere Grundsätze zur Integrität,<br />
Objektivität, Vertraulichkeit, Fachkompetenz und<br />
Qualitätssicherung. Informatikrevisionen werden nach<br />
dem international anerkannten COBIT-Modell (Control<br />
Objectives for Information and Related Technology)<br />
durchgeführt.<br />
<strong>Die</strong> anderen Revisionstätigkeiten richten sich nach<br />
dem COSO-Modell (Committee of Sponsoring Organizations<br />
of the Treadway Commission) mit dem Ziel,<br />
die Wirksamkeit und Effi zienz von Prozessen, die<br />
Verlässlichkeit der fi nanziellen <strong>Berichterstattung</strong> und<br />
die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften sicher-<br />
zustellen. <strong>Die</strong> Interne Revision ist dem Präsidenten des<br />
Verwaltungsrates unterstellt und damit unabhängig<br />
von der operativ verantwortlichen Geschäftsleitung.<br />
Externe Revision<br />
Seit 1998 ist die vom Bundesrat beauftragte KPMG<br />
Fides Peat die Revisionsstelle für das Stammhaus und<br />
erfüllt gleichzeitig die Funktion des Konzernprüfers.<br />
Der leitende Revisor ist seit 1998 für die <strong>Post</strong> verantwortlich.<br />
Der Revisionsausschuss führt periodische<br />
Aussprachen mit der Externen Revision durch und<br />
überprüft gleichzeitig deren Unabhängigkeit.<br />
Selbstregulierungsorganisation<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> untersteht für die von ihr<br />
erbrachten Finanzdienstleistungen wie alle Finanzintermediäre<br />
dem Geldwäschereigesetz. Umfang und<br />
Eigenart des <strong>Post</strong>zahlungsverkehrs veranlassten den<br />
Gesetzgeber, diesen Bereich für die Überwachung<br />
einer eigenen Selbstregulierungsorganisation (SRO<br />
<strong>Post</strong>) zu unterstellen.<br />
<strong>Die</strong> SRO <strong>Post</strong> ist für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben<br />
zwar administrativ dem Verwaltungsrat unterstellt,<br />
doch können weder er noch die Konzernleitung<br />
der SRO fachliche Weisungen erteilen. Sie wird bei<br />
der Ausübung ihrer Tätigkeiten und Pfl ichten von<br />
der Kontrollstelle des Bundes zur Bekämpfung der<br />
Geldwäscherei überwacht, die jährlich Kontrollen<br />
vor Ort durchführt. Sie befi ndet sich in einem gewissen<br />
Spannungsverhältnis, da sie den Aufl agen der<br />
Kontrollstelle untersteht, in einem Angestelltenver-<br />
hältnis zur <strong>Post</strong> steht und gleichzeitig die Finanzintermediärin<br />
<strong>Post</strong> beaufsichtigt.
62<br />
Corporate Governance<br />
Der Verwaltungsrat<br />
Jean-Marc Eggenberger Rudolf W. Hug Anton Menth François Chopard Fritz Mühlemann<br />
Rocco Cattaneo Peter Thomas Sany Lucrezia Meier-Schatz Wolfgang Werlé Dominique Freymond<br />
Anton Menth (geb. 27. Juli 1939, CH)<br />
Mitglied seit 2002, Dr. sc.nat., Dipl.-Phys. ETHZ.<br />
Berufl iche Laufbahn: Bell Telephone Laboratories USA<br />
(wiss. Mitarbeiter), Brown Boveri AG (Forschungszentrum,<br />
leitende Funktionen in den Bereichen «Neue<br />
Geschäftsaktivitäten» und «Industrieanlagen»),<br />
Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon (u. a. Chef Konzerngruppe<br />
Wehrtechnik), ETH Zürich (Professor<br />
für Physik und Direktor Paul Scherrer Institut Würenlingen),<br />
Oerlikon Contraves AG (Direktionspräsident),<br />
Tornos S. A. Moutier (CEO, Delegierter des Verwaltungsrates)<br />
Verwaltungsratsmandate:<br />
Bank CIAL (Schweiz), Myonic SA<br />
Rocco Cattaneo (geb. 6. Dezember 1958, CH)<br />
Mitglied seit 1998, lic. oec. publ. Berufl iche Laufbahn:<br />
Profi -Radrennfahrer, City Carburoil SA (Delegierter des<br />
Verwaltungsrates), Union Cycliste Internationale UCI<br />
(Mitglied des Comité Directeur), Unternehmer und<br />
Miteigentümer City Carburoil SA, Stisa SA, Monte<br />
Tamaro SA<br />
Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />
Area City Quinto SA, Area di servizio City Moesa SA,<br />
Depos City Discount SA, Omnia-Gas Sagl, Carbura<br />
(<strong>Schweizerische</strong> Zentralstelle für die Einfuhr flüssiger<br />
Treib- und Brennstoffe)
Jean-Marc Eggenberger (geb. 2. November<br />
1957, CH)<br />
Mitglied seit 2003, Betriebssekretär <strong>Post</strong> /Diplomierter<br />
<strong>Post</strong>beamter. Berufl iche Laufbahn: PTT-Betriebe<br />
(Betriebs- und Verwaltungsdienst), PTT- Zollbeamtenverbände<br />
(Zentralsekretär, Finanzverwalter, Redaktor),<br />
Gewerkschaft Kommunikation (Zentralsekretär)<br />
Andere Mandate:<br />
Stiftung Personalfonds <strong>Post</strong> (Vizepräsident), Stiftung<br />
sovis (Vizepräsident), Wohnbauförderung für das<br />
Personal POST/SWISSCOM (Liquidator), comPlan<br />
Dominique Freymond (geb. 1. Mai 1954, CH)<br />
Mitglied seit 2002, lic. ès sciences naturelles. Berufl iche<br />
Laufbahn: IBM Schweiz und IBM Europa (Positionen<br />
in Verkauf, Marketing und Management), Unisys<br />
Schweiz und Österreich (Direktor technischer <strong>Die</strong>nst),<br />
Kanton Waadt (Staatsschreiber), Unisys Central<br />
Eu rope (Vice President), Unisys Switzerland (Country<br />
General Manager), Groupe TKS-Teknosoft SA (Generaldirektor),<br />
management & advisory services AG<br />
(Partner)<br />
Verwaltungsratsmandate:<br />
BERYL Management SA, management & advisory<br />
Services MAS AG, Ness (Suisse) SA<br />
Rudolf W. Hug (geb. 26. Mai 1944, CH)<br />
Mitglied seit 1998, Dr. iur., MBA INSEAD. Berufl iche<br />
Laufbahn: Chase Manhattan Bank New York /Düsseldorf<br />
(Kreditgeschäft), Schweiz. Kreditanstalt (Kredite<br />
USA, Filialleiter Bern, Generaldirektor Sparte International),<br />
CSFB (Member Executive Board Country<br />
Management), selbstständig (Unternehmensberater)<br />
Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />
Allreal Holding AG, Deutsche Bank (Suisse) SA, Micronas<br />
Semiconductor Holding AG, Oil Field Services<br />
Innovation AG, Orell Füssli Holding AG, Schlatter<br />
Holding AG<br />
Lucrezia Meier-Schatz (geb. 4. Januar 1952, CH)<br />
Mitglied seit 1999, Dr. ès science politique. Berufl iche<br />
Laufbahn: CVP Schweiz (Leiterin der Abteilung Politische<br />
Studien), University of California, Berkeley<br />
(visit ing scholar), Schweiz. Nationalfonds zur Förderung<br />
der wissenschaftlichen Forschung (Forschungsprojekte),<br />
Pro Familia Schweiz (Generalsekretärin),<br />
Mitglied des Nationalrates<br />
Andere Mandate:<br />
Stiftung Kinder und Gewalt (Präsidentin), FHS<br />
St. Gallen (Lehrbeauftragte), Geschäftsleitender<br />
Ausschuss Institut für Politikwissenschaften,<br />
Uni St. Gallen (Mitglied)<br />
Corporate Governance<br />
Fritz Mühlemann (geb. 30. Dezember 1939, CH)<br />
Mitglied seit 1998, Dr. rer. pol. Berufl iche Laufbahn:<br />
EVD (Generalsekretariat), Kommission für Konjunkturfragen<br />
und Studienkommission für Preis-, Kosten-<br />
und Strukturfragen (Sekretär), Zentralstelle für<br />
regionale Wirtschaftsförderung (Abteilungschef),<br />
Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit BIGA<br />
(stv. Direktor), Eidg. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement<br />
EVED (Generalsekretär), BKW FMB<br />
Energie AG (Direktionspräsident)<br />
Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />
BKW FMB Beteiligungen AG, Jungfraubahn Holding<br />
AG, <strong>Schweizerische</strong> Mobiliar Genossenschaft<br />
Peter Thomas Sany (geb. 30. August 1958, CH)<br />
Mitglied seit 2002, dipl. phil. II. Berufl iche Laufbahn:<br />
Geographisches Institut Universität Zürich (Assistent),<br />
Winterthur Leben (Projektleiter), IBM Schweiz (Account<br />
Executive, Leiter Business Unit Industrie, Handel,<br />
Scientifi c Computing), IBM Central Europe & Russia<br />
(Vice President), WW (General Manager), IBM Smart<br />
Card Solutions (Worldwide General Manager), Novar-<br />
tis (Corporate CIO, Mitglied der Geschäftsleitung),<br />
Avaloq Evolution AG (CTO und stellvertretender CEO)<br />
Wolfgang Werlé (geb. 27. Februar 1948, DE)<br />
Mitglied seit 2002, dipl. Betriebswirtschafter. Berufl iche<br />
Laufbahn: LSG Lufthansa Service GmbH (Director<br />
Customer Service & Business Development), Gate<br />
Gourmet International (President und CEO), Swissair<br />
Beteiligungen AG (Präsident) und Swissair (Mitglied<br />
der Konzernleitung), SAir Relations (President und<br />
CEO) und SAir Group (Mitglied der Konzernleitung),<br />
Hiestand International AG (CEO und Delegierter des<br />
Verwaltungsrates)<br />
Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />
First Catering Produktions AG, Hiestand Holding AG,<br />
Hiestand International AG, Prohotel Wäscherei AG<br />
François Chopard, Sekretär (geb. 18. April 1942, CH)<br />
Fürsprecher. Berufl iche Laufbahn: Generaldirektion<br />
PTT (Adjunkt der Rechtsabteilung, persönlicher Mitar-<br />
beiter des Präsidenten GD PTT, Generalsekretär PTT,<br />
Sekretär des Verwaltungsrates PTT), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />
<strong>Post</strong> (Sekretär des Verwaltungsrates)<br />
Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />
Chopard Services GmbH, Club-Hotels Schweizerhof<br />
und Altein AG Sils-Maria, Ferienverein <strong>Post</strong> /Swisscom,<br />
Hotel Victoria Lauberhorn AG Wengen, Hôtel Valaisia<br />
& Sports Montana-Vermala SA<br />
63
64<br />
Corporate Governance<br />
<strong>Die</strong> Konzernleitung<br />
Jean-Pierre Streich Michel Kunz Rolf Hasler Daniel Landolf<br />
Karl Kern Jürg Bucher Ulrich Gygi Hans-Peter Strodel Josef Bösch<br />
Ulrich Gygi (geb. 6. Dezember 1946, CH)<br />
Konzernleiter seit 2000, Dr. rer. pol., Betriebswirtschafter.<br />
Berufl iche Laufbahn: Betriebswirtschaftliches<br />
Institut der Universität Bern (Assistent), Eidg. Finanzverwaltung<br />
(Adjunkt, Sektionschef Finanzplanung/<br />
Budget/Rechnung), Bundesamt für Organisation<br />
(Abteilungschef Betriebswirtschaft), Eidg. Finanzver-<br />
waltung (Vizedirektor, Direktor), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />
<strong>Post</strong> (Konzernleiter)<br />
Josef Bösch (geb. 21.Juli 1944, CH)<br />
Mitglied seit 2001, <strong>Post</strong>kaufmann. Berufl iche Laufbahn:<br />
Generaldirektion PTT (Projektleiter, Verantwortlicher<br />
Organisation und Arbeitszeitberechnung Zustelldienst),<br />
Kreispostdirektion Chur (stv. Direktor,<br />
Direktor), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Briefregion<br />
Ost, Leiter Logistik Briefpost, Leiter Mail /<strong>Post</strong>Mail)<br />
Jürg Bucher (geb. 2. August 1947, CH)<br />
Mitglied seit 2003, lic. rer. pol., Betriebs- und Volkswirtschafter.<br />
Berufl iche Laufbahn: Wirtschaft und<br />
Verwaltung (Journalist, wissenschaftlicher Mitarbeiter),<br />
PTT (stv. Finanzdirektor, Leiter Controlling, Leiter<br />
Unternehmensentwicklung), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />
(stv. Leiter <strong>Post</strong>Finance, Leiter Marketing <strong>Post</strong>Finance,<br />
Leiter Finanzdienstleistungen/<strong>Post</strong>Finance)<br />
Rolf Hasler (geb. 21. August 1942, CH)<br />
Mitglied seit 2001, <strong>Post</strong>kaufmann. Berufl iche Laufbahn:<br />
Kreispostdirektion Basel (Sachbearbeiter),
Generaldirektion PTT (Berufsbildung, Arbeitsrecht,<br />
Klassifi kation), Kreispostdirektion Zürich (stv. Direktor,<br />
Direktor), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Region<br />
Ost /Süd von <strong>Post</strong>stellen und Verkauf, Delegierter<br />
der Konzernleitung für den GAV, Leiter Personal)<br />
Karl Ker n (geb. 24. Dezember 1946, CH)<br />
Mitglied seit 1999, <strong>Post</strong>kaufmann. Berufl iche Laufbahn:<br />
PTT (<strong>Post</strong>stellenleiter), Berufsverband transfair<br />
(Generalsekretär), PTT/<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Mitglied<br />
des Verwaltungsrates), EUROFEDOP (Mitglied<br />
der Geschäftsleitung), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter<br />
<strong>Post</strong>stellennetz/<strong>Post</strong>stellen und Verkauf)<br />
Michel Kunz (geb. 10. März 1959, CH)<br />
Mitglied seit 1999, dipl. El.-Ing. ETH, MBA GSBA,<br />
Elektroingenieur. Berufl iche Laufbahn: ABB (Entwicklungsingenieur),<br />
Ascom (Leiter Beschaffung, Leiter<br />
Profi tcenter Elektronikproduktion), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />
<strong>Post</strong> (Leiter Systementwicklung <strong>Post</strong>Finance, Leiter<br />
Informatik <strong>Post</strong>, Leiter Paket<strong>Post</strong>, Leiter Logistics)<br />
Daniel Landolf (geb. 31. Dezember 1959, CH)<br />
Mitglied seit 2001, Betriebsökonom HWV, Betriebswirtschafter.<br />
Berufl iche Laufbahn: Credit Suisse<br />
(Devisenhändler), Generaldirektion PTT (Abteilung<br />
Betriebswirtschaft /Marketing, Abteilung Zentrales<br />
Marketing /Strategien /Analysen), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />
<strong>Post</strong> (Direktionsadjunkt Automobildienste, Leiter<br />
Business Development <strong>Post</strong>Auto, stv. Direktor<br />
<strong>Post</strong>Auto, Direktor <strong>Post</strong>Auto, Leiter Personenverkehr /<br />
<strong>Post</strong>Auto)<br />
Corporate Governance<br />
Jean-Pierre Streich (geb. 22. September 1946, CH)<br />
Mitglied seit 1999, lic. oec. HSG, Betriebswirtschafter.<br />
Berufl iche Laufbahn: Migros (Leiter Software-<br />
Entwicklung M-Industrie, Leiter Finanzen und Infor-<br />
matik Konservenfabrik Bischofszell AG, Leiter Informatik<br />
M-Gemeinschaft), Mövenpick (Mitglied der<br />
Konzernleitung, Leiter Marketing & Kommunikation /<br />
Human Resources/Informatik und Umwelt), <strong>Die</strong><br />
<strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Konzernentwicklung /<br />
Informatik /internationale Strategie, Leiter International)<br />
Hans-Peter Strodel (geb. 20. Juli 1943, CH)<br />
Mitglied seit 1998, Dr. oec. HSG, Betriebswirtschafter.<br />
Berufl iche Laufbahn: Benninger AG (Organisationsassistent),<br />
Heberlein (Direktionsassistent), Oerlikon-<br />
Bührle-Konzern (Planungsbeauftragter, Leiter<br />
Profi tcenter Gelenkwellen, Leiter Finanzen Werkzeug -<br />
maschinenfabrik, CFO Oerlikon-Contraves), PTT-<br />
Betriebe (Leiter Finanzen), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />
(Leiter Finanzen)<br />
65
66 Corporate Citizenship<br />
Unsere gesellschaftliche Verantwortung<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> erbringt ihre <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
wirtschaftlich und effizient und nimmt<br />
gleichzeitig ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />
wahr. Sie strebt eine Balance zwischen ökonomischen,<br />
ökologischen und sozialen Zielen an. Als<br />
Unternehmen, mit dem sich die Schweizer Bevölkerung<br />
eng verbunden fühlt, berücksichtigt die<br />
<strong>Post</strong> die berechtigten Anliegen der unterschiedlichen<br />
Anspruchsgruppen wie der Kundinnen<br />
und Kunden, des Personals, der Lieferanten oder<br />
der Öffentlichkeit.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist ein betriebswirtschaftlich<br />
geführtes Unternehmen, eine fortschrittliche Arbeitgeberin<br />
und kümmert sich um die Auswirkungen ihrer<br />
Geschäftstätigkeiten auf die Umwelt. Mit unterschiedlichen<br />
Programmen und Projekten will sie diesem<br />
hohen Anspruch immer wieder von neuem gerecht<br />
werden. Im Mittelpunkt stehen ökologische und<br />
personalwirtschaftliche Bemühungen sowie unter-<br />
schiedliche Engagements im kulturellen, sportlichen<br />
und sozialen Bereich.<br />
Wettbewerbsfähig werden, sozial bleiben<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> muss sich, will sie weiterhin wirtschaftlich<br />
erfolgreich sein, auf weitere Marktöffnungsschritte<br />
vorbereiten und sich der technologischen Entwicklung<br />
anpassen. Als fortschrittliche Arbeitgeberin geht die<br />
<strong>Post</strong> betriebliche Neuausrichtungen sozialverantwortlich<br />
an. Bei Restrukturierungsmassnahmen gilt: möglichst<br />
keine Entlassungen von Festangestellten aus<br />
wirtschaftlichen Gründen. Während Reorganisationen<br />
1<br />
Kennzahlen Personal (in PE) <strong>2004</strong> 2003<br />
Personalbestand Konzern 42 284 43 416<br />
Personalbestand Stammhaus 38 972 40 938<br />
Lernpersonal Stammhaus 1 532 1 413<br />
Bestand in Randregionen 9 761 10 347<br />
Gesamtaustrittsrate 10,2% 8,4%<br />
Fluktuation 3,8% 4,7%<br />
1 Personalbestand in Personaleinheiten (PE) = Durchschnittsbestand<br />
umgerechnet auf Vollzeitstellen<br />
werden Mitarbeitende und Vorgesetzte unterstützt<br />
und auf den Wandel vorbereitet. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> führt ein<br />
eigenes Arbeitsmarktzentrum (AMZ). Es berät und<br />
unterstützt Betroffene bei der berufl ichen Neuorientierung<br />
postintern und auf dem externen Arbeitsmarkt,<br />
bietet Qualifi zierungsmassnahmen, Weiter-<br />
bildung oder Umschulung an und hilft zudem<br />
denjenigen, die den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
unternehmen wollen. Im Jahr <strong>2004</strong> wurden total<br />
177 Seminare mit insgesamt 2388 Teilnehmenden<br />
durchgeführt. Ausserdem verzeichnete das<br />
AMZ 1475 individuelle Beratungsgespräche.<br />
Im Weiteren führt die <strong>Post</strong> eine eigene Sozial beratung.<br />
Im Berichtsjahr wurden 4188 Anliegen sowohl zu<br />
Arbeitsthemen wie auch zu persönlichen Problemen<br />
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bearbeitet.<br />
Fortschrittliche Personalentwicklung<br />
Personalentwicklung geniesst bei der <strong>Schweizerische</strong>n<br />
<strong>Post</strong> einen hohen Stellenwert. Damit die Mitarbeitenden<br />
der <strong>Post</strong> den oft komplexer werdenden Anforderungen<br />
des Arbeitsalltags gerecht werden können,<br />
wird sowohl der Produktschulung als auch der persönlichen<br />
Weiterbildung ein hoher Stellenwert beigemessen.<br />
Zur generellen Entwicklung der Sozial- und<br />
Führungskompetenzen steht dem Personal ein breites<br />
Angebot an internen Weiterbildungen offen. Abhängig<br />
vom persönlichen Karriere- und Entwicklungsbedürfnis<br />
sowie den betrieblichen Möglichkeiten werden<br />
individuelle Fortbildungen zeitlich und fi nanziell<br />
unterstützt.<br />
Mit einem Mentoringprogramm will die <strong>Post</strong> zudem<br />
entwicklungswillige Nachwuchskräfte auf die Über-<br />
nahme erweiterter Verantwortung vorbereiten. Eine<br />
erfahrene Führungspersönlichkeit führt als Mentor /-in<br />
die Nachwuchskraft während eines Jahres in die<br />
Gepfl ogenheiten und Prozesse der <strong>Post</strong> ein. So können<br />
junge Mitarbeitende ein persönliches Beziehungsnetz<br />
aufbauen und gleichzeitig fi ndet ein unternehmensinterner<br />
Wissenstransfer statt. Im Berichtsjahr<br />
haben drei Frauen und fünf Männer am Programm<br />
teilgenommen.
Für die Rekrutierung und Förderung des akademischen<br />
Führungsnachwuchses bietet die <strong>Post</strong> u. a.<br />
ein Einstiegsprogramm für Hochschulabsolventen an,<br />
das den Teilnehmenden während eines Jahres einen<br />
vertieften Einblick in unterschiedliche Organisationseinheiten<br />
des Unternehms ermöglicht.<br />
Zukunftsweisende Berufsbildung<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bildete im Berichtsjahr in der ganzen Schweiz<br />
1532 Lernende in dreizehn verschiedenen Berufen<br />
aus. <strong>Die</strong>s entspricht einer Zunahme von acht Prozent<br />
gegenü ber dem Vorjahr. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bietet ausschliesslich<br />
vom Bundesamt fü r Berufsbildung und Technologie<br />
anerkannte Lehrgä nge an. Das Junior-Business-<br />
Programm ergä nzt das Angebot und ermö glicht<br />
Absolventinnen und Absolventen von Handelsmittelschulen<br />
den Erwerb der Berufsmaturitä t und zugleich<br />
den Einstieg in die Berufswelt.<br />
Lebensqualität ermöglichen<br />
<strong>Die</strong> Gesundheitsfö rderung sowie die Fö rderung der<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind zentrale<br />
personalpolitische Anliegen der <strong>Post</strong>, um die Lebensqualitä<br />
t der Mitarbeitenden zu steigern. Teilzeitarbeit<br />
wird auf allen Stufen gefö rdert. Im Berichtsjahr arbeitete<br />
ein Drittel aller Mitarbeitenden Teilzeit, d. h. mit<br />
einem Beschä ftigungsgrad von weniger als 90 Prozent.<br />
<strong>Die</strong>se Arbeitsform ist zwar immer noch bei<br />
Frauen und in weniger quali fi zierten Tä tigkeiten<br />
ü berproportional verbreitet, doch seit einigen Jahren<br />
ist eine neue Entwicklung zu erkennen. Immer mehr<br />
M ä nner und hö her Quali fi zierte interessieren sich fü r<br />
Teilzeitstellen. Das Projekt « Teilzeit im Kader » verfolgt<br />
das Ziel, den Anteil der Teilzeitarbeitenden in den<br />
n ä chsten Jahren in diesem Segment weiter zu erhö<br />
-<br />
hen.<br />
Mitarbeitende, die das Modell « Jahresarbeitszeit»<br />
w ä hlen, erhalten zwar einen fi xen Monatslohn, das<br />
Arbeitspensum variiert aber. <strong>Die</strong> Jahresarbeitszeit<br />
Beschä ftigungsgrad <strong>2004</strong> 2003<br />
Vollzeit Mä nner (ab 90%) 23 083 24 162<br />
Teilzeit Mä nner 3 686 3 891<br />
Anteil Teilzeit Mä nner 13,8% 13,9%<br />
Vollzeit Frauen (ab 90%) 7 104 7 754<br />
Teilzeit Frauen 17 994 18 736<br />
Anteil Teilzeit Frauen 71,7% 70,7%<br />
Teilzeit Total 21 680 22 627<br />
Anteil Teilzeit Total 41,8% 41,5%<br />
Teilzeit im Kader (ab FS10)<br />
Total Mitglieder Kader 1 737 1 649<br />
Teilzeit (unter 90%) 114 86<br />
Anteil Teilzeit Kader 6,6% 5,2%<br />
Corporate Citizenship<br />
ermö glicht einerseits der <strong>Post</strong> einen fl exibleren Ar-<br />
beitseinsatz und erleichtert andererseits den Mitarbeitenden<br />
die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und<br />
Freizeit.<br />
Chancengleichheit<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichen<br />
Werthaltungen, kulturellen Hintergrü nden und<br />
Sprachen prä gen das Bild einer offenen und toleranten<br />
<strong>Post</strong>. <strong>Die</strong>se fö rdert ein Arbeitsumfeld, das frei von<br />
Diskriminierung und Belä stigung ist.<br />
Zur Bewä ltigung der jetzigen und kü nftigen Herausforderungen<br />
setzt die <strong>Post</strong> auf eine ausgewogene<br />
Durchmischung von Alter, Geschlecht, Sprache und<br />
Kultur. <strong>Die</strong> Unternehmensleitung ist ü berzeugt, dass<br />
gemischte Teams zu Toleranz, Offenheit und schliesslich<br />
auch zu besseren Arbeitsergebnissen beitragen.<br />
Derzeit ist ein angemessener Mix noch nicht auf allen<br />
Stufen und in allen Bereichen gewä hrleistet.<br />
Stammhaus nach Geschlecht <strong>2004</strong> 2003<br />
Anzahl Mä nner 26 769 28 053<br />
Anzahl Frauen 25 098 26 490<br />
Total Personen 51 867 54 543<br />
Anteil Mä nner 51,6% 51,4%<br />
Anteil Frauen 48,4% 48,6%<br />
Mit dem Projekt « Move » wird eine Erhö hung des<br />
Frauenanteils und der sprachlichen Minderheiten in<br />
quali fi zierten Funktionen gezielt gefö rdert. Bei der<br />
Auswahl von neuen Mitarbeitenden werden diese<br />
Zielsetzungen beachtet.<br />
Stabile Personalzufriedenheit<br />
Wie in den Vorjahren fü hrte die <strong>Post</strong> auch im Berichtsjahr<br />
eine Messung der Personalzufriedenheit durch.<br />
<strong>Die</strong>se Vollerhebung, der Rü cklauf erreichte mit<br />
63,8 Prozent seinen Hö chststand, gibt u. a. wichtige<br />
Hinweise auf die Qualitä t der Arbeitssituation und die<br />
Unternehmenskultur. Sowohl die Gesamtzufriedenheit<br />
mit 65 Indexpunkten (Vorjahr 67 Punkte) als auch<br />
die Unternehmensverbundenheit mit 77 (Vorjahr 79)<br />
sind in der Zeit des Umbruchs und mö glicher Verunsicherung<br />
in der Belegschaft als bemerkenswert und<br />
im Mehrjahresvergleich als stabil einzustufen.<br />
Stä rker empfunden wurde, nach fü nf Jahren erstmals<br />
wieder, die Arbeitslast. <strong>Die</strong> Mitarbeitenden signalisier-<br />
ten mit 66 Punkten (Vorjahr 70), dass die Belastungen<br />
zugenommen haben. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> wird weiterhin mit<br />
Massnahmen unterstü tzend handeln, so z. B. in der<br />
Region Genf mit der Integration von Lehrabgä ngern.<br />
Der <strong>Post</strong> ist es ein wichtiges Anliegen, auch zukü nftig<br />
eine gute Personalzufriedenheit zu erreichen. Angesichts<br />
der kommenden Herausforderungen ist dies<br />
ein ehrgeiziges Ziel.<br />
Weitere Kennzahlen zum Personal werden in der<br />
Beilage zum Personal- und Sozialbericht verö ffentlicht.<br />
67
68<br />
Corporate Citizenship<br />
Faire und kompetente Partnerschaft<br />
mit Lieferanten<br />
Für rund CHF 2,3 Milliarden hat die <strong>Schweizerische</strong><br />
<strong>Post</strong> im Berichtsjahr Güter und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
eingekauft. Das Bundesgesetz und die Verordnung<br />
über das öffentliche Beschaffungswesen (BoeB / VoeB)<br />
bilden die Grundlagen für die Politik des Konzerneinkaufs<br />
der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong>. Bei der Auftragsver-<br />
gabe muss deshalb u. a. darauf geachtet werden, dass<br />
die gesetzlichen Arbeitsschutzbestimmungen, gesamtarbeitsvertraglich<br />
verankerte Arbeitsbedingungen<br />
sowie der Grundsatz der Lohngleichheit zwischen<br />
Frau und Mann gewährleistet sind.<br />
<strong>Die</strong> strategischen Konzernvorgaben und das umfassende<br />
Einkaufsinformationssystem sowie das Lieferantenmanagement<br />
bilden nebst den rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
die Basis für die Auswahl der<br />
Lieferanten. <strong>Die</strong> wichtigsten Einkaufskriterien sind das<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis, die Zuverlässigkeit des<br />
Anbieters und die Termintreue. <strong>Die</strong> Umweltverträglichkeit<br />
der einzukaufenden Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
wird ebenfalls entsprechend beachtet. Der<br />
<strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> ist es ein Anliegen, gegenüber<br />
ihren Lieferanten als faire und kompetente Partnerin<br />
aufzutreten und Aufträge nach einheitlichen und<br />
transparenten Kriterien zu vergeben.<br />
Zusammenarbeit mit Gemeinden und Städten<br />
Im Rahmen der Modernisierung des <strong>Post</strong>stellennetzes<br />
arbeitet die <strong>Post</strong> auf lokaler Ebene seit Jahren eng mit<br />
den betroffenen Gemeinden und Städten zusammen.<br />
Erfahrung und örtliche Kenntnisse der Behörden sind<br />
wichtig, wenn für eine lokale <strong>Post</strong>stelle eine neue<br />
Betriebsform gefunden werden muss. Naturgemäss<br />
fallen nicht alle Gespräche mit den betroffenen<br />
Gemeinden zur Zufriedenheit aller aus. In der Regel<br />
sind aber in aufwändigen Auseinandersetzungen<br />
befriedigende Lösungen gefunden worden.<br />
Umweltwirkung Gesamtunternehmen, umsatzbereinigt<br />
Angaben in Prozent, 1998 = 100 Prozent<br />
1998<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
0 20 40 60 80 100<br />
<strong>Die</strong> relative Umweltbelastung (Umweltbelastungspunkte gemäss BUWAL-Methodik,<br />
SRU 297) hat in vier Jahren um beinahe 20 Prozent abgenommen.<br />
Unabhängige Kommission «<strong>Post</strong>stellen»<br />
Ende April des Berichtsjahres nahm die unabhängige<br />
Kommission «<strong>Post</strong>stellen», die von Bundesrat Moritz<br />
Leuenberger am 1. Januar <strong>2004</strong> eingesetzt wurde, ihre<br />
Arbeit auf. <strong>Die</strong> Kommission überprüft auf Verlangen<br />
von Gemeinden, ob die <strong>Post</strong> bei einem Entscheid über<br />
die Schliessung oder Verlegung einer <strong>Post</strong>stelle die<br />
gesetzlichen Bedingungen eingehalten hat, und gibt<br />
eine Empfehlung ab. Der defi nitive Entscheid bleibt<br />
bei der <strong>Post</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Kommission soll insbesondere sicherstellen, dass<br />
die <strong>Post</strong> bei ihren Entscheiden die regionalen Gegebenheiten<br />
berücksichtigt und dass sich eine einheitliche<br />
Praxis für die ganze Schweiz etabliert. Sie stellt<br />
damit ein wichtiges Bindeglied zwischen den Gemeinden<br />
und der <strong>Post</strong> dar.<br />
Im Berichtsjahr wandten sich neun Gemeinden an die<br />
Kommission «<strong>Post</strong>stellen» und liessen 15 von insgesamt<br />
138 Entscheiden überprüfen. <strong>Die</strong> Kommission<br />
stellte ein sorgfältiges, lösungsbezogenes und oft<br />
aufwändiges Vorgehen der <strong>Post</strong> fest. <strong>Die</strong> Entscheide<br />
waren in der Regel gut begründet. <strong>Die</strong> Kommission<br />
sprach deshalb in zwölf Fällen eine zustimmende<br />
Empfehlung zum Entscheid der <strong>Post</strong> aus, wovon vier<br />
mit von der <strong>Post</strong> akzeptierten Vorbehalten. In drei<br />
Fällen hat die Kommission ihren Entscheid bis 2005<br />
verlegt, da sie zusätzliche Informationen benötigte.<br />
Hohes Umweltbewusstsein<br />
Nebst der Wirtschaftlichkeit und dem Sozialen misst<br />
die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> auch der Umwelt einen hohen<br />
Stellenwert bei. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat sich von Beginn an als<br />
Partnerin am 1990 gestarteten Bundesprogramm<br />
«Energie 2000» beteiligt und orientiert sich seit 2000<br />
am Nachfolgeprogramm «Energie Schweiz».<br />
Mit dem im Jahr 1996 eingeführten Umweltmanagementsystem<br />
(UMS) erfasst die <strong>Post</strong> Umweltauswirkungen<br />
gezielt, um Optimierungspotenziale auszuschöpfen.<br />
Bedeutende UMS-Bestandteile sind die<br />
systematische Identifi zierung der wichtigsten Umweltbelastungsarten,<br />
die Erarbeitung von konkreten<br />
Umsetzungsprogrammen sowie die regelmässige<br />
Durchführung von Umweltaudits zur Erfolgskontrolle.<br />
Flankierend ist die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> in Arbeitsgruppen<br />
vertreten, die sich mit postalischen <strong>Die</strong>nsten und<br />
deren ökologischen Auswirkungen beschäftigen.<br />
Wichtig ist vor allem die Arbeitsgruppe «<strong>Post</strong> +<br />
Umwelt» des Weltpostvereins. Innerhalb dieses Gremiums<br />
werden im Sinne von «Best Practice» Erfahrungen<br />
ausgetauscht und Guidelines für <strong>Post</strong>gesellschaften<br />
erarbeitet. Zusätzlich ist die <strong>Post</strong> in der Gruppe<br />
«<strong>Post</strong>al Environmental Networking (PEN)» aktiv, die<br />
nationale <strong>Post</strong>gesellschaften aus Ländern wie Australien,<br />
Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark,<br />
den Niederlanden, Österreich oder Deutschland<br />
umfasst.
Umweltwirkung 2003 nach Tätigkeiten<br />
Personenverkehr 34,8%<br />
Gütertransport Strasse 24,9%<br />
Strom 19,7%<br />
Mitarbeiterverkehr 10,7%<br />
Gütertransport Schiene 5,3%<br />
Wärme 3,7%<br />
Wasser 0,7%<br />
Papierverbrauch 0,2%<br />
2003 wurden zum ersten Mal die wichtigsten Umweltkennzahlen<br />
der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> im Umweltbericht<br />
veröffentlicht. Alle zwei Jahre wird diese<br />
Publikation aktualisiert. Der nächste Umweltbericht<br />
erscheint im 4. Quartal 2005.<br />
Umweltwirkung<br />
Rund ein Drittel der Umweltwirkung wird durch den<br />
Personentransport verursacht. <strong>Die</strong>ser hat aber durch<br />
die Substitution des Privatverkehrs schon grundsätzlich<br />
einen hohen ökologischen Wert. Ein Viertel<br />
der Umweltwirkung wird durch den Gütertransport<br />
auf der Strasse erzeugt. <strong>Die</strong> Strassentransporte sind<br />
notwendig, um die Feinverteilung sicherzustellen. Ein<br />
wichtiger Faktor mit fast einem Fünftel der Umweltwirkung<br />
ist der Strom, der für die Sortierzentren,<br />
die EDV und die Beleuchtung der Gebäude benötigt<br />
wird. <strong>Die</strong>se drei Faktoren machen bereits 80 Prozent<br />
der Umweltwirkung des Stammhauses <strong>Post</strong> aus.<br />
Umweltziele<br />
Um stetige Verbesserungsprozesse zu fördern, wurden<br />
2000 konkrete ökologische Ziele formuliert. So soll<br />
bis 2010 im Vergleich zu 1990 der Wärmeverbrauch<br />
um zehn Prozent und der Treibstoffverbrauch um<br />
acht Prozent gesenkt werden sowie die Erhöhung des<br />
Elektrizitätsverbrauches maximal fünf Prozent betragen.<br />
Im Vergleich zu 2000 wird auch eine Steigerung<br />
des Anteils an Recyclingpapier um 35 Prozent und<br />
eine Stabilisierung des Wasserverbrauchs angestrebt.<br />
Zur Erreichung dieser ehrgeizigen Ziele wird weiterhin<br />
auf allen Unternehmensebenen das Verantwortungsbewusstsein<br />
für die Umwelt durch Aus- und Weiter-<br />
bildung gestärkt.<br />
Um den Verbrauch von Benzin und <strong>Die</strong>sel zu reduzieren,<br />
hat die <strong>Post</strong> bereits in den Vorjahren mehrere<br />
Projekte gestartet. Neben einer Reihe von punktuellen<br />
Massnahmen wie etwa dem Kauf von 14 Erdgasbussen<br />
oder dem Einsatz von doppelstöckigen Bussen<br />
im Linienverkehr hat sich vor allem das so genannte<br />
Ecostyle-Programm als effi zient erwiesen. Bis zu<br />
zehn Prozent Treibstoff sparen Fahrerinnen und Fahrer<br />
Corporate Citizenship<br />
der <strong>Post</strong>, wenn sie ihre Fahrzeuge vorausschauend<br />
und tieftourig über die Schweizer Strassen lenken.<br />
Da teilweise wieder ein erhöhter Treibstoffverbrauch<br />
festgestellt wurde, wurden im Herbst des Berichtsjahres<br />
– nachdem dies eine Zeit lang nicht mehr der<br />
Fall war – erneut Ecostyle-Kurse angeboten.<br />
Mit insgesamt rund 3100 eigenen und gemieteten<br />
Objekten ist die <strong>Post</strong> eine der grössten Immobilienbesitzerinnen<br />
der Schweiz. Neben anderen Gebäuden<br />
besitzt sie gut 2500 <strong>Post</strong>stellen, drei Paketzentren,<br />
18 Briefzentren sowie zwei Druck- und Verpackungszentren.<br />
Energie- und Umweltschutzmassnahmen in<br />
diesem Bereich fallen daher besonders ins Gewicht.<br />
Vorbildlich hat die <strong>Post</strong> Energie- und Umweltschutzfragen<br />
beim Bau der neuen Paketzentren Daillens,<br />
Härkingen und Frauenfeld gelöst. <strong>Die</strong>se europaweit<br />
modernsten Paketzentren erreichen alle drei den<br />
Minergiestandard, verbrauchen also nur etwa 40<br />
Prozent der Heizenergie, die herkömmliche Bauten<br />
benötigen. In älteren Liegenschaften wird dank<br />
kleinerer Eingriffe, die auf genauer Kenntnis der<br />
technischen Anlagen beruhen, beim Strom-, Wärme-<br />
und Wasserverbrauch gespart. Durch das Beiziehen<br />
von externen Fachleuten und die gezielte Schulung<br />
der Gebäudetechniker können Heizungen und Lüftungen,<br />
Warmwasseraufbereitung und Beleuchtung<br />
effi zient und umweltschonend eingesetzt werden.<br />
<strong>Die</strong> relative Umweltbelastung hat seit 1998 um beinahe<br />
26 Prozent abgenommen. <strong>Die</strong> Umweltwirkung<br />
der verschiedenen Tätigkeiten wird mit der BUWAL-<br />
Methodik SRU 297 in Umweltbelastungspunkten<br />
bewertet. <strong>Die</strong> guten Resultate basieren auf einer<br />
positiven Haltung des Personals und den eingeleiteten<br />
Projekten und Massnahmen.<br />
69
70<br />
Corporate Citizenship<br />
Vielfältiges Unternehmensengagement<br />
Seit langem unterstützt die <strong>Post</strong> sportliche, kulturelle<br />
und gesellschaftliche Veranstaltungen unterschiedlichster<br />
Art.<br />
Im Sportsponsoring unterstützt die <strong>Post</strong> verschiedene<br />
Aktivitäten. So tritt sie als Hauptsponsorin des <strong>Schweizerische</strong>n<br />
Eishockey-Verbands sowie der Nationalligen<br />
auf und fördert mit dem «Top Scorer»-Konzept den<br />
Nachwuchs. Ebenfalls seit vielen Jahren unterstützt<br />
sie die Tour de Suisse. Ein Schwergewicht in sportlicher<br />
Hinsicht legt sie auf den Laufsport. Seit vier<br />
Jahren gehört die <strong>Post</strong> zu den wichtigsten Sponsoren<br />
des Schweizer Frauenlaufs in Bern. Im letzten Jahr<br />
konnte das Engagement im Laufsport weiter ausgebaut<br />
werden, indem mit Swiss Runners eine Zusammenarbeit<br />
eingegangen wurde. Swiss Runners ist die<br />
Dachorganisation der 24 schönsten und bekanntesten<br />
Schweizer Laufveranstaltungen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> unterstützt<br />
zudem die meisten Laufveranstaltungen von Swiss<br />
Runners direkt. Ausserdem ist die <strong>Post</strong> Hauptsponsorin<br />
des <strong>Schweizerische</strong>n Orientierungslaufverbands<br />
und engagiert sich zusammen mit der OL-Nationalmannschaft<br />
für das Nachwuchsförderungsprojekt<br />
«sCOOL».<br />
Im Kulturbereich können die Initianten des Zentrums<br />
Paul Klee seit Baubeginn auf die fi nanzielle Hilfe<br />
der <strong>Post</strong> zählen. Ausserdem ist sie Stiftungsträgerin<br />
des Museums für Kommunikation und die offi zielle<br />
Hauptsponsorin der Genfer Buchmesse «Salon du<br />
Livre, de la Presse et du Multimédia». <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> engagiert<br />
sich bei den grössten Musikfestivals und Open-<br />
airkinos in der Schweiz und führt mit den <strong>Post</strong>Finance<br />
Classics eine eigene Konzertreihe für klassische Musik<br />
durch. Das Internationale Filmfestival in Locarno, der<br />
grösste Traditionsanlass der Schweizer Filmbranche,<br />
hat mit der <strong>Post</strong> einen starken Partner an seiner Seite.<br />
Im Rahmen der Aktion «2× Weihnachten» konnten<br />
Ende <strong>2004</strong> überzählige Weihnachtsgeschenke kostenlos<br />
bei den <strong>Post</strong>stellen aufgegeben werden. Mit<br />
72 000 Geschenkpaketen hat die Aktion den Erfolg<br />
früherer Jahre übertroffen. <strong>Die</strong> Geschenkartikel von<br />
«2× Weihnachten» werden je zur Hälfte an Bedürftige<br />
in der Schweiz und in den osteuropäischen Ländern<br />
Rumänien, Weissrussland und Moldawien verteilt.<br />
Auch mit ihrer zweiten Dezember-Aktion sorgte die<br />
<strong>Post</strong> für unerwartete Weihnachtsfreuden. Knapp<br />
17 000 Kinderbriefe, die an das Christkind adressiert<br />
waren, beantwortete die <strong>Post</strong> mit einem kleinen<br />
Geschenk.<br />
Für die Opfer der Flutwellenkatastrophe in Asien<br />
hat die <strong>Post</strong> eigens für ihr Personal ein Spendenkonto<br />
errichtet und verdoppelte die Spenden der Mitar-<br />
beitenden zu Gunsten der Glückskette-Aktion.<br />
Ende Januar 2005 konnte die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />
der Glückskette den Gesamtbetrag von über<br />
CHF 4,5 Millionen überweisen.
Ein Blick<br />
in die Zukunft<br />
Unsere zentralen Anliegen sind Kundenorientierung,<br />
Wett bewerbsfähigkeit, Eigenwirtschaftlichkeit und ein flächen-<br />
deckender Service public. Wir wollen eigenwirtschaftlich<br />
sein und handeln sozialverantwortlich.<br />
Im Mittelpunkt steht die Festigung unserer markt-<br />
führenden Position im Schweizer <strong>Post</strong>markt und im Zahlungs-<br />
verkehr. Wir wollen einen ausgezeichneten Universaldienst<br />
leisten, umfassende Finanzdienstleistungen anbieten,<br />
eine wichtige Trägerin des öffentlichen Verkehrs sein, ertrags-<br />
starke Geschäftsfelder ausbauen, neue Tätigkeitsfelder<br />
er schliessen und unsere Stellung im Ausland stärken.
72<br />
Der Geschäftsbericht <strong>2004</strong> der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />
liegt auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch<br />
vor. Massgebend ist in jedem Fall die gedruckte<br />
deutsche Version. Der Geschäftsbericht und weitere<br />
aktuelle Informationen zur <strong>Post</strong> stehen auch im<br />
Internet auf www.post.ch zur Verfügung.<br />
Der Geschäftsbericht <strong>2004</strong> der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />
enthält auch in die Zukunft gerichtete Aussagen.<br />
<strong>Die</strong>se Aussagen basieren einerseits auf Annahmen<br />
und Einschätzungen und andererseits auf der <strong>Post</strong><br />
gegenwärtig zur Verfügung stehenden Informationen.<br />
Faktoren, die die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> nicht mit Sicher-<br />
heit vorhersehen kann, könnten dazu führen, dass die<br />
tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse von<br />
diesen Aussagen abweichen. <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />
übernimmt keine Verpfl ichtung, die im Geschäftsbericht<br />
enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.<br />
Zusätzliche Geschäftsberichte sind bei der Kontaktstelle<br />
oder über Internet erhältlich. Mitarbeitende der<br />
<strong>Post</strong> können weitere Exemplare über den ordentlichen<br />
Bestellweg für Drucksachen beziehen.<br />
Kontaktstelle<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />
Unternehmenskommunikation<br />
Viktoriastrasse 21<br />
<strong>Post</strong>fach<br />
3030 Bern<br />
Schweiz<br />
Telefon + 41 (0)31 338 13 07<br />
Fax + 41 (0)31 338 13 11<br />
Impressum<br />
Herausgeberin<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />
Viktoriastrasse 21<br />
<strong>Post</strong>fach<br />
3030 Bern<br />
Schweiz<br />
Telefon + 41 (0)31 338 11 11<br />
Fax + 41 (0)31 338 13 11<br />
www.post.ch<br />
Konzept und Gestaltung<br />
Michael Eberle, Tom Schlup, Unternehmenskommunikation<br />
<strong>Post</strong>, Bern<br />
Fotos<br />
Stephan Knecht, Langnau ZH<br />
Übersetzungen<br />
Sprachdienst <strong>Post</strong>, Bern<br />
Satz, Lithografi e und Druck<br />
Stä mp fl i AG, Publikationen, Bern
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />
Viktoriastrasse 21<br />
<strong>Post</strong>fach<br />
3030 Bern<br />
Schweiz<br />
www.post.ch<br />
071.11 de (208 990) 04.2005 UK