WANDERWEGE UND WUNDERWERkE - NRW-Stiftung
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KREUzEnzian-amEisEnbläUling<br />
ScHMEttERlINGSRAUPE MIt tARNkAPPE<br />
Der KreuzenzianAmeisenbläuling ist ein extrem wählerischer Esser. Um sich zu einem fertigen Schmetterling<br />
entwickeln zu können, braucht er als Raupe zunächst die zartesten Teile eines seltenen Enzians. Anschließend steht<br />
Ameisendiät auf dem Speiseplan. Die erschleicht sich die Raupe durch einzigartige „Fremdsprachenkenntnisse“.<br />
Nur dort, wo Futterpflanze und Wirtsameise vorkommen, gibt es auch den Falter – zum Beispiel auf den Magerrasenflächen<br />
der <strong>NRW</strong><strong>Stiftung</strong> im Kreis Höxter. Dort hat der Bestand des KreuzenzianBläulings wieder leicht zugenommen:<br />
Die <strong>Stiftung</strong>sflächen beherbergen mehr als die Hälfte des deutschen Gesamtbestands dieser gefährdeten Falterart.<br />
Wenn im Frühsommer die Kalkmagerrasenfl<br />
ächen bei Willebadessen in<br />
voller Blüte stehen, gaukeln bei sonnigem<br />
Wetter Dutzende unterschiedlicher Schmetterlingsarten<br />
über die Hänge. „Manche<br />
Besucher kommen gezielt hierher, weil sie<br />
den Kreuz enzian-Ameisenbläuling sehen<br />
wollen“, verrät Frank Grawe, Mitarbeiter<br />
der Landschaftsstation des Kreises Höxter,<br />
„dabei ist dieser Falter äußerlich eher unspektakulär.“<br />
Tatsächlich fällt der kleine<br />
mattblaue Schmetterling zwischen den<br />
größeren Arten wie Schachbrett, Perlmutterfalter<br />
und Schwalbenschwanz kaum auf.<br />
Bei Fachleuten berühmt ist er auch nicht<br />
wegen seines Aussehens, sondern wegen<br />
seiner ungewöhnlichen Biologie.<br />
OHne WeiDeTiere Kein enziAn<br />
Mitte Juni erscheinen die ersten Ameisenbläulinge<br />
auf den Kalktriften. Sobald sie sich<br />
verpaart haben, suchen die Weibchen ganz<br />
gezielt nach Kreuzenzian, der jetzt eine >><br />
bLiCKPUnKT<br />
In den artenreichen Kalktriften<br />
von Willebadessen leben<br />
über 50 Schmetterlingsarten.<br />
Die <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> hat<br />
hier 42 Hektar Land<br />
erworben, das von<br />
der Landschaftsstation<br />
Höxter betreut wird.<br />
Die <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> Ausgabe 2/2012 15