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WANDERWEGE UND WUNDERWERkE - NRW-Stiftung

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hoch, das andere ein aus gestapelten, bronzenen<br />

Krügen geformter Brunnen. Sogar der<br />

Löwe im Frechener Stadtwappen hält einen<br />

Bartmannkrug zwischen seinen Pranken.<br />

Das Symbol ist immer noch aktuell, denn für<br />

die Wirtschaft in der Stadt besitzt die Keramik<br />

nach wie vor einen hohen Stellenwert. Heute<br />

ist es allerdings nicht mehr die Produktion<br />

von Gebrauchskeramik, bei der Frechener<br />

Firmen führend sind, sondern vor allem die<br />

Herstellung keramischer Baustoffe und Abwasserrohre<br />

aus widerstandsfähigem Hightech-Steinzeug.<br />

Den Bau des Keramions hat vor 40 Jahren<br />

der Gründer der Firma „Cremer & Breuer“<br />

(heute „Deutsche Steinzeug AG“) in Auftrag<br />

gegeben. Dem Unternehmer Gottfried<br />

Cremer bot das Museum die Möglichkeit,<br />

seine private Sammlung von mehr als<br />

5.000 Künstler keramiken aus Deutschland<br />

und Europa zu zeigen. Bei den Arbeiten<br />

handelt es sich nicht um Serienanfertigungen,<br />

sondern durchweg um Einzelstücke,<br />

die nur in Frechen zu sehen sind. Mit der<br />

Präsentation stieß das Keramion schnell auf<br />

ein erfreuliches Besucherinteresse. Auch<br />

zahlreiche Sonderausstellungen zu verschiedenen<br />

Themen fanden großen Zuspruch.<br />

2002 gab es überdies noch einmal einen<br />

ganz neuen Ansatz: Durch die Fusion mit<br />

dem zuvor parallel betriebenen Keramikmuseum<br />

der Stadt Frechen entstand die<br />

„<strong>Stiftung</strong> Keramion“, die sich seitdem der<br />

modernen ebenso wie der historischen Keramik<br />

widmet.<br />

PAViLLOn zUM MiTMACHen<br />

Eine große Rolle in der Museumsarbeit spielen<br />

Mitmachkurse und Ferienprogramme für<br />

Kinder. Beim Modellieren mit Ton soll ihnen<br />

das Töpferhandwerk buchstäblich „zum Greifen“<br />

nahegebracht werden. Bislang musste<br />

der Nachwuchs allerdings meist inmitten<br />

von Besuchern herumwerkeln – es mangelte<br />

zum Bedauern von Museumsleiterin<br />

Gudrun Schmidt-Esters an gesonderten Räumen.<br />

Doch seit Mai 2012 kann sie sich über<br />

einen mit Unterstützung der <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

errichteten Pavillon freuen, durch den die<br />

Museums pädagogik des Keramions nun endlich<br />

ihren festen Platz hat.<br />

bLiCKPUnKT<br />

Kinder möchten die Welt begreifen. Bei<br />

der Arbeit mit Ton wird dieses Begreifen<br />

ganz konkret. Es ist ein lehrreiches Erlebnis,<br />

das Spaß macht. Seit Anfang 2012<br />

kann der neue museumspädagogische<br />

Pavillon des Frechener Keramions genutzt<br />

werden. Die Ausstellungen im Haupthaus<br />

präsentieren historische, moderne und<br />

zeitgenössische Keramik.<br />

Die <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> unterstützte die <strong>Stiftung</strong> Keramion e. V. bei der<br />

Sanierung des Museumsgebäudes und setzte sich erfolgreich<br />

dafür ein, das Bauwerk unter Denkmalschutz zu stellen.<br />

Mit einer erneuten Förderung konnte das Angebot nun um einen museumspädagogischen<br />

Pavillon erweitert werden. Das Keramion befi ndet sich in der<br />

Bonnstraße 12 in 50226 Frechen. Informa tionen und Anmeldung zu den<br />

museumspädagogischen Angeboten unter Tel.: (02234) 697690.<br />

L www.keramion.de<br />

Mit seiner Rundumverglasung schließt der<br />

Pavillon stilistisch an das Hauptgebäude an.<br />

Er hält sich aber trotzdem bescheiden im<br />

Hintergrund, sprich: Der Blick auf das eigentliche<br />

Keramion bleibt unbeeinträchtigt. Auf<br />

rund 120 – natürlich mit Steinzeug- Fliesen<br />

belegten – Quadratmetern bietet der Neubau<br />

nicht nur Raum für Workshops, sondern<br />

auch für ein Büro und eine Leseecke inklusive<br />

Internetzugang.<br />

Die „heißeste Neuerung“ ist jedoch zweifellos<br />

ein museumseigener Brennofen. Was<br />

Kinder- und Erwachsenenhände bei den Museumskursen<br />

aus Ton gestalten, muss jetzt<br />

nicht mehr wie früher in auswärtigen Werkstätten<br />

gebrannt werden – es kann direkt vor<br />

Ort durchs Feuer gehen! L<br />

Text: Ralf J. Günther<br />

Die <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> Ausgabe 2/2012 27<br />

Fotos: Werner Stapelfeldt<br />

Fotos: <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong>

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